Wenn eine seiner 300 Raiffeisenbanken in Probleme gerate, dann springe zuerst die Zentrale in Sankt-Gallen ein, sagte jüngst Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz. Danach würde fusioniert.
Zum Beispiel in Sulgen, einem Kaff im Thurgau, irgendwo im Niemandsland zwischen Frauenfeld und Romanshorn.
Dort, am Bodensee, hatte sich die Raiffeisen Sulgen verspekuliert mit einem Grossprojekt. 38 Eigentumswohnungen wurden am See gebaut, 40 Handwerkerbetriebe waren involviert.
Beim Bau kam es laut einem Artikel im „Beobachter“ zu Chaos und unbezahlten Rechnungen der Handwerker. Käufer der Wohnungen berichten von schweren Mängeln.
Vom Projektleiter wird das bestritten. Es stehen Gerichtsprozesse an.
Mitten drin steckt die Raiffeisen Sulgen. Im Dorf lebten Ende des letzten Jahres 3’625 Menschen. Eine Idylle, meint man.
Das Bild könnte täuschen. Die Raiffeisenbank Sulgen sass offenbar auf einem explosiven Kreditberg.
Von 2011 auf 2012 schnellte unter „Gefährdete Forderungen“ in der Sulgener Bilanz der Posten „Einzelwertberichtigungen“ von 1,2 auf 9,2 Millionen Franken hoch.
Begründet wurde der scharfe Anstieg im Kleingedruckten mit „Neubauten“, bei denen es zu einer Wertberichtigung von 8 Millionen gekommen sei. 2013 gingen die „Einzelwertberichtigungen“ nochmals leicht nach oben.
Mit über 9 Millionen erreichte der Abschreiber des Projekts in Romanshorn fast das Eigenkapital der Raiffeisen Sulgen. Dieses wurde Ende 2013 mit 11 Millionen ausgewiesen.
Sulgen ist ein typisches Beispiel einer Raiffeisenbank mit erstaunlich hohen Kreditrisiken. In der Bilanz von 2013 weist die Bank 509 Millionen „Kundenausleihungen“ aus, davon 482 Millionen „Hypothekarforderungen“.
Mehr gibt es auf der Aktivseite der Raiffeisen Sulgen eigentlich nicht. Die gesamten Aktiven lagen Ende 2013 nur unwesentlich höher, nämlich bei 548 Millionen.
Das Eigenkapital von 11 Millionen in Prozent aller Aktiven belief sich somit auf gerade mal 2 Prozent.
Damit gehörte auch Sulgen zu den dünn kapitalisierten Raiffeisenbanken. Die Zentrale in Sankt-Gallen macht geltend, dass stille Reserven für die Kapitalquote mitberücksichtigt werden müssen.
Inklusive dieser Reserven, deren Höhe, wie es allein schon der Name sagt, nicht offen ausgewiesen werden, würde das eigene Kapital dieser einzelnen Raiffeisenbanken jeweils 4 Prozent oder mehr betragen.
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In Sulgen kam es rasch zu einer fundamentalen Veränderung. 2012 schlug der Verwaltungsrat der Raiffeisenbank den Genossenschaftern als Besitzer der Bank vor, mit der Raiffeisen „Regio Weinfelden“ zusammenzugehen.
Vom Romanshorner Grossabschreiber war in diesem Zusammenhang keine Rede. Herausgestrichen wurde vielmehr die neue Milliarden-Grösse der fusionierten Bank, die unter RB Mittelthurgau firmiert.
Der Sprecher der Raiffeisen-Zentrale in Sankt-Gallen, Franz Würth, betont auf Anfrage, dass die Fusion nichts mit dem Grossabschreiber von Sulgen zu tun habe.
„Die Fusion war bereits vorher aufgegleist worden“, sagte Würth diese Woche.
Auf die Frage, wie hoch der Abschreiber in Romanshorn schlimmstenfalls werden könnte, wollte Würth keine Antwort geben.
„Wir geben keine Details zu einzelnen Wertberichtigungen bekannt“, meinte der Raiffeisen-Zentrale-Mann lediglich.
Und weiter: „Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet die Raiffeisenbank Mittelthurgau auf der Position Wertberichtigung und Rückstellungen keine wesentlichen Veränderungen für die Gesamtheit ihrer Kreditausleihungen.“
In Sulgen war lange ein Mann namens Josef Gschwend Chef der Raiffeisen. Gschwend wurde vor Jahresfrist pensioniert.
Gschwend stand jenem Bauunternehmer nahe, der in Romanshorn mit seinen Eigentumswohnungen für Aufregung sorgt.
André Schlatter heisst dieser, er wurde bekannt durch eine Schlagzeile im „Blick“ in diesem Frühling: „Der entführte Millionär ist Stadtrat von Amriswil“. Es ging um eine „mysteriöse Entführung“ des Bauunternehmers.
Schlatter ist ein aktiver Fasnächtler und präsidiert eine Narrengesellschaft namens „Muggäfurz“.
Diese Truppe soll Support durch Raiffeisen-Sulgen-Chef Josef Gschwend genossen haben. Laut einer Quelle trat der Ex-Sulgen-Leiter als grosszügiger Gönner von „Muggäfurz“ auf.
War die Nähe von Gschwend zu Schlatter entscheidend für den Romanshorn-Kredit, der jetzt schiefsteht? „Nein“, sagt Sprecher Franz Würth von der Zentrale. „Raiffeisen ist lokal verankert. Dazu gehört, dass man sich kennt.“
Bauherr Schlatter wird im „Beobachter“-Artikel von Handwerkern beschuldigt, Rechnungen nicht bezahlt zu haben. Käufer der Wohnungen in Romanshorn sprechen derweil von groben Baumängeln.
Es wurde eine Task-Force eingesetzt. Betroffene befürchten, dass noch weitere Schäden über Hunderttausende von Franken pro Wohnung auftauchen könnten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Und wieder hat der „Raiffeisen-Hasser“ LH zugeschlagen.
Ein scheinbar schlecht recherchierter Artikel über einen Verlust, der bei anderen Banken auch schon vorgekommen ist, wird hier hochgekocht.
Wieviele Verluste gabe es schon bei anderen Banken und wieviele davon sogar höher.
Vielleicht hat ja LH an der OLMA in der Halle 4/5 seine Insider-Informationen bekommen.
Aber Hauptsache, der LH kann hier seinen Frust lostreten; warum auch immer er diesen hat, dass sogar ein Ort, das er nicht kennt, als Kaff bezeichnet.
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Danke, für die erfüllenden Worte!
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@Quelle Handelszeitungen
@Geri,niemand von uns hat die Kristalgugel aber bestimmt, sind Chefökonomen jeder Bank, sowie gleichgeschaltetete Medien keine zuverlässige Quellen, um ein fundiertes Wissen in der Materie aufzubauen, um daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen.
In den angebotsorientierten Modellen der Wirtschaftswissenschaften führt niedriger Zins zu mehr Investitionen und erhöhtem Konsum. Dieses Model kann auf die Kreditvergabe allerdings nicht angewendet werden. Die Kreditvergabe hängt von der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers ab, nicht von der Höhe der Kreditzinsen. Kredite werden nicht vergeben, weil der Zinssatz niedrig ist, sondern weil der Kreditnehmer genügend Sicherheiten bietet, den Kredit zurück zu zahlen.
Nicht niedrige Zinsen, sondern mangelhafte und fehlende Prüfung der Kreditwürdigkeit sind eine wesentliche Ursache für die eingetretenen hohen Ausfallraten von Krediten und wetere werden Folgen – und wie! Klar, werden Sie davon, in der Presse nichts lesen bis die Bombe geplatzt ist!
Immobilien sind keine Investition, sondern Verbindlichkeiten! Weil sie sich abnutzen und Kosten verursachen werden sie immer wertloser, wenn man sie nicht ständig instand setzt und investiert. Insofern verbrennen selbstbewohnte Immobilien Vermögen.
Vermietimmobilien sind dagegen Investitionen – wenn das Preis-Leistungsverhältnis passt, keine steigenden Zinsen oder ein Währungscrash zu erwarten sind, sowie das zu erwartende Mietniveau im Verhältnis zum Preis und Zustand der Immobilie passt.
Auch teure Luxusgegenstände, wie Autos oder Uhren sind keine Investitionen, sondern Konsum. Das sind Dinge, die man sich gönnt, wenn man sie sich aus der Portokasse leisten kann – aber niemals Kreditfinanziert!
Immobilien steigen im Preis, wenn Kreditzinsen sinken – Grund ist das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Fallen die Zinsen, können sich die Interessenten im Schnitt teurere Häuser kaufen. Das sieht dann so aus, als ob Immobilien sich rentieren und im Wert steigen! Aber das ist ein Trugschluss!
Umgekehrt sinken Immobilienpreise, wenn Kreditzinsen steigen, weil sich die Interessenten nur noch im Schnitt günstigere Häuser kaufen können. Darauf müssen die Verkäufer reagieren und die Preise ihrer angebotenen Immobilien reduzieren, sonst würden sie darauf sitzen bleiben!
Sehr hohe Immobilienpreise sind immer ein Indiz für extrem niedrige Zinsen – dann haben die Leute Angst um ihre Kaufkraft und meinen ihr Vermögen in bereits stark gestiegenen Immobilien in Sicherheit bringen zu müssen. Das ist ein weiterer Trugschluss! Wir stecken aktuell in der Schweiz schon in einer gigantischen Immobilienblase – und die wird unweigerlich platzen, wenn nach einem Crash die Banken die Zinsen massiv erhöhen müssen.
Dann werden viele Kreditverträge aufgrund von Notklauseln fällig gestellt und von den Banken neu verhandelt werden. Leuten, die sich die hohen Zinsen nicht leisten können, wird ihre Immobilie dann zwangsversteigert. Da dies sehr vielen so gehen wird, müssen die Preise in den Keller und darunter gehen – zusätzlich zu der sowieso schon sinkenden Preistendenz, ausgelöst durch die extrem hohen Zinsen. Statt jetzt eine Immobilie zu erwerben, sollte man erwägen, in Silber oder Gold zu investieren und erst nach dem Crash die dann viel niedrigeren Immobilienpreise zum Kauf nutzen.Ich habe ein Beispiel nebenan geschildert zu einem Standpunkt des Erbsenzähler aus Riehen – Herr Dr. Marc Meyer – , worin ich das Thema Realzinsen behandelt habe!
Beste Grüsse
Der Praktiker-
Ist dir langweilig?
Dein Arbeitgeber möchte ich nicht sein, eieieieieiei…
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Ich bin mein Arbeitgeber und das war ich schon immer! Und wenn Arbeitnehmer wie Du?…auf der Strasse landen und nach Schuldigen, Gründen, Hintergründen, Motiven und so weiter und so fort…suchen und sich gegeneinder auspielen lassen; finden sie das was ich hier schreibe interessant und hinterfragungswürdig! Nur, liebe Yvonne, wirst du dir, dann, in den Spiegel schauen und fragen, weshalb du dich das ganze Leben über den Tisch hast ziehen lassen! Du wirst u.a. feststellen, dass unsere Sozialsysteme vekettete Pyramidenspiele sind die für zwei Generationen bedacht sind!
Das Motto: abfackeln bis zur Rente gilt nicht mehr! Ich habe auf der ganzen Welt gearbeitet, aber die Passivität, Ignoranz und Feigheit die ich in meinem eigenen Land leider feststellen muss, ist ein Uniqat!
Alfred Escher, Jacob Sulzer usw. drehen sich in ihren Gräbern um!
Beste Grüsse
Der Praktiker -
Uiuiuiui… dann frage ich mich, wie du dein Geld verdienst, wenn du Stunden damit verbringen kannst, auf einer Plattform wie dieser ellenlange Kommentare zu verfassen…
Ich empfehle dir auf eine Kolumne in der NZZ hinzuarbeiten! (dann werde ich sie wieder abonnieren)
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Liebe Yvonne,
Eine Möglichkeit ist, sich über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden („Wie viel ist genug?“). So kann man sich die Arbeit aussuchen, die einem wirklich Freude macht (nicht die, die das meiste Geld bringt) und das Leben so gestalten, wie es die eigene Sinngebung vorgibt mit qualitativen und gesundheitlichen Quantensprünge!
Moderne Werbung, die Titelseiten der Hochglanzmagazine und oft auch der Bekanntenkreis wirken auf vielfach subtile Weise auf uns ein und suggerieren uns, Lebenserfüllung im Konsum zu finden. Kaum jemand traut sich die Frage zu stellen, wie sinnerfülltes Leben darüber hinaus aussehen kann.
Und Sie Yvonne?
NZZ? Yvonne, ich erlaube mir Ihnen, einen einzigen Rat mitzugeben: Lösen Sie sich von den Mainstream-Medien!
Medien und ihre Berichterstattung sind immer auch eine Visitenkarte politischer Verhältnisse. Inzwischen nimmt der Rest der Welt mit wachsendem Befremden zur Kenntnis, wie weit sich westliche Medien von den wichtigen Realitäten unserer Zeit entfernen.
Und es sind keine Stunden…draussen ist ein Monet Himmel…
Beste Grüsse
Ihr Praktiker
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Fakt ist:
– die Vergabe-Praxis bei allen Banken ist fast identisch
– sollte der Immobilienmarkt Probleme haben, werden dies alle Banken mit Hypotheken spüren
– beachten sollte man jedoch, dass der private Wohnbau weniger mit Zahlungsausfällen betroffen sein wird, als der kommerzielle Teil (Bsp. Büroflächen)
– Kantonalbanken mit fast 300 Milliarden Hypotheken doppelt soviel Volumen haben wie Raiffeisenbanken und die Grossbanken mit nochmals ca. 260 Milliarden
– Hier über einzelne Banken zu urteilen wohl gar nichts bringt, auch wenn man bei der Konkurrenz arbeitet und sich das erhoffen würde -
In den Regionen um Zürich, Genf, Lausanne, etc… werden in letzter immer mehr Mieter und Eigentümer mit irgendwelchen Reisen, Möbelgutscheine, Multimedia,… beworben.
Nun, wieso ist dies so? Weil sowohl Käufer als auch Mieter für überteuerte Immobilien zunehmen ausbleiben! Es wurde zuviel im oberen Mittelsegment gebaut, dieser ist nun am Übersättigen und es ist eine Frage der Zeit bis es zu Korrekturen kommt.
Welche werden wohl die Folgen dieser Korrekturen sein? Meine Einschätzung: Nehmen wir ein Hypovolumen von 150 Mrd. an bei der Raiffeisen und gehen davon aus dass die erwähnten Hotspots ca. 10% betragen (15 Mrd) und gehen danach von einer Preiskorrektur im Bereich von ebenfalls 10%…. das wären dann so um die 1,5 Mrd… wohl verstanden, ohne die restliche Schweiz, ohne Zinsanstieg, ohne Einbruch der Wirtschaft, etc…. Wie sieht dann die Zukunft deren Banken welche heute die Zahlen frisieren???
siehe auch:
http://www.hslu.ch/ifz_publikation_pedergnana_raiffeisen_herabstufung_nzz_online_130725.pdfhttp://www.hslu.ch/download/w/ifz_1105_hypothekenmarktstudie.pdf
Bin gespannt auf die Antworten der Befürworter der Praxis einiger RB
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@Geri, letzte Woche war ich nach vielen Jahren wieder unterwegs im Kanton Graubünden, und immer wieder dachte ich bei meinen Fahrten durch diese Region, wie Fatal es ist diese wunderschöne Region in einer „Betonwüste“ entstellt zu haben. Genau, Qui buono?
Schweizer Landbesitzer verkaufen u.a. an sogenannte „vermögenden Investoren“ und die Behörden und Banken-Anwälte-Notare usw. verdienen prächtig daran. OK! So weit so gut!
Sie sprechen von einer Preiskorrektur! Ich gehe von einem Tsunami aus.
Die Lage ist viel ernster als man uns glauben lassen will:
Begründung:
Ständig steigende Grundstücks- und Haus-Preise, sowie die lang anhaltende Niedrigzinsphase sind doch ideale Voraussetzungen, sich vor der Entwertung der Geldkrise zu schützen, sagen zumindest sogenannte „Finanzexperten“ der Banken und deren Derivate.
Doch, @Geri, entspricht dies der Wahrheit, oder versucht man nur mal wieder gutgläubige Lemminge auf die Schlachtbank zu führen?
Mit Immobilien hat man jahrzehntelang wertbeständige Investitionen tätigen können, doch diese Zeiten sind nun leider vorbei! In vielen Ländern befinden sich Immobilien bereits im freien Fall, Schweiz wird diesen Beispielen alsbald folgen!
Immer wenn ein Geldsystem an sein Ende gelangt, versuchen die Regierenden an die Vermögen der Bürger zu kommen.
Ausser der Beschlagnahme von Bankkonten, Lebensversicherungen und Altervorsorge, etc. stehen noch Immobilienwerte zur Verfügung.
Da alle Immobilien kantonal – bundesweit erfasst sind, ist es für eine Regierung ein Leichtes diese mit Grundsteuererhöhungen, Wohnungssteuern, unsinnigen Energiesteuern zu belegen oder einen ad hoc abgefertigtes Gesetz zu erschaffen, bei der allen Immobilien eine Zwangshypothek auferlegt wird.Für die Masse unvorstellbar:
Der kreditfinanzierte Kauf einer selbstgenutzten Immobilie ist in den allermeisten Fällen ein Kostenmoloch und unterm Strich ein finanzielles Verlustgeschäft, das ärmer und nicht reicher macht. Eine Immobilie ist ein Luxus-Konsumgut, das sich abnutzt. Meist erzeugt sie keine Einnahmen, sondern nur Ausgaben. Wer clever zur Miete wohnt, lebt günstiger, bequemer und sogar luxeriöser. Einen Inflationsschutz und Werterhalt bieten Immobilien ebenfalls nur bedingt, dafür hohe Risiken, die viele nicht wahr haben wollen.
Es ist immer das selbe System, bei der die Banken einerseits direkt Geld (mittels Zinsforderungen) verdienen und sich andererseits Immobilienbesitz aneignen (wenn Schuldner die zusätzlichen Zinsen und Rückzahlungen nicht erbringen können, was in heutigen Zeiten von steigenden Preisen und fallenden Löhnen, oftmals auch Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust, vielen Immobilienbesitzer zum Verhängnis wird!).
Die SNB ist sich, entgegen Vielen unprofessionellen Halsschreier in diesem Forum, darunter auch Publizisten, dieser „Schieflage“ genau bewusst und versucht, im Rahmen der verbleibenden Massnahmen die Wasserstoffbombe zu entschärfen!
Auf das frisieren der Bilanzen gebe es vieles zu sagen, es ist aber in einem Forum nicht möglich ausführlich darüber zu schreiben, es sprengt den Rahmen.
Beste Grüsse
Der Praktiker -
@ Praktiker: Ganz so düster sehe ich es nicht. Die Fakten sprechen m.E. aber ganz klar für eine Korrektur – in welcher höhe werden wir dann sehen – mein Tipp: 10 bis 20% beim Segment über 1 Mio., darunter und darüber eher etwas weniger. Klar auch ist dass die überregulierung durch Politik, SNB, Finma,…
Gäbe es Put Optionen auf gewisse Banken würde ich sofort welche kaufen 😉
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Quelle Handelszeitung:
Finma und SNB warnen seit Jahren vor einer Immobilienblase, passiert ist bislang nichts Gravierendes. Wie ernst ist die Lage?Martin Neff*: Seit der Pleite von Lehman Brothers 2008 gehört es zum Instrumentarium von Aufsichtsbehörden, von Regulatoren des Finanzbereichs sowie Notenbanken, präventiv Warnungen auszusprechen. In der Schweiz tue ich mich ehrlich gesagt sehr schwer damit, dass solche Warnungen und Schreckensszenarien vor allem dem Eigenheimmarkt gelten. Trotz unaufhaltsamer Warnungen erweist sich der Markt als viel stabiler, als die öffentliche Diskussion den Anschein erweckt.
Tatsächlich?
Die Warnungen basieren allzu oft auf pauschalen, zu stark aggregierten Aussagen, eine differenzierte Betrachtung kommt zu kurz. Folge der viel zu pauschalen und einseitigen Sichtweise ist geradezu eine Warnmanie. Setzt man zum Beispiel die langfristige Einkommensentwicklung in Relation zu den Immobilienpreisen, ist es um die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in der Schweiz gut bestellt. Die laufende Belastung durch Hypotheken ist für die meisten Eigentümerhaushalte problemlos tragbar – selbst bei höheren Zinsen von 4,5 bis 5 Prozent würde noch gar nichts passieren.
Aber die Immobilienpreise sind seit 2000 praktisch nur gestiegen!
Eine ganz durchschnittliche Eigentumswohnung kostet in der Schweiz heute etwa das Achtfache des verfügbaren Jahreseinkommens eines durchschnittlichen Haushaltes. Ein solcher Wert ist durchaus im grünen Bereich. Die Bewertungen in Schweizer Zentren liegen auch heute tiefer als in vielen anderen europäischen Städten. In dieser Hinsicht ist der Schweizer Markt nur in einigen Grosszentren und Tourismusregionen wie St. Moritz oder Zermatt wirklich abgehoben.
Und dass die Schweiz eine der weltweit höchsten Hypothekarverschuldungen aufweist, macht Ihnen keine Sorgen?
Nein, das ist eher ein Ausdruck des Steuersystems. Das lässt sich nur in Nationen wie etwa den Niederlanden oder der Schweiz beobachten – ganz einfach, weil es hier keine strikte Amortisationspflicht gibt und weil Schuldzinsen steuerlich abziehbar sind. Die absolute Höhe der Verschuldung ist ebenfalls nur ein Aspekt in einem grösseren Kontext. Denn parallel dazu stiegen die Privatvermögen der Schweizer Haushalte. Die Vermögen der Haushalte, inklusive Vorsorgeguthaben, übersteigen die Schulden um mehr als den Faktor 5.
An guten Lagen stiegen die Preise für Eigentumswohnungen Jahr für Jahr rund 5 Prozent. Wäre es nicht ohne Weiteres möglich, dass der Trend dreht und die Preise jährlich sinken?
Selbstverständlich können wir das nicht ausschliessen. Entscheidend ist dann, wie die Banken und die Schuldner reagieren. Bei geringen Werteinbussen verlangen die Darlehensgeber sicher noch keine Kreditrückzahlungen, sondern erst wenn die Immobilienpreise wegbrechen, was ich ausschliesse. Denn das käme einem Crash gleich, den wir letztmals in den 1990er-Jahren erlebt haben. Die Krise damals war aber keine Eigenheimkrise, sie ging von Gewerbeimmobilien aus und war spekulativ angeheizt. Selbstnutzer von Wohneigentum sind mündige Käufer und keine Spekulanten.
Was wäre, wenn wir doch von einer schweren Krise erfasst würden?
Dann hätten wir tatsächlich ein Problem. Wenn die Behörden dermassen vor einem Schreckensszenario warnen, müssten sie es einmal zu Ende denken. Die Frage ist, wo man mehrere Hunderttausend Menschen unterbringen würde, wenn die ihre Eigenheime aus finanziellen Gründen verlassen müssten. Der Staat oder die Nationalbank müssten dann als Retter einspringen, denn sie hätten diesen Prozess schliesslich mit herbeigeführt. Was aber unterschätzt wird: Die Schweizer Haushalte wären meiner Meinung nach in der Lage, beträchtliche Mittel zu mobilisieren, um ihre Häuser und Wohnungen zu halten. Die Sparquote der Haushalte liegt im Durchschnitt bei 12 Prozent. Bei den in der Regel besser verdienenden Eigentümerhaushalten sogar deutlich höher.
*Martin Neff ist Chefökonom der Raiffeisen Bank.
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@ Quelle Handelszeitung
Ich habe den Herrn Neff bereits einige Male an Anlässe getroffen und dürfte mich auch schon mehrmals mit ihm unterhalten… Ohne Zweifel, er ist ein guter Redner – und an seiner Stelle kann ich die Aussagen gut verstehen!
Dennoch, stört mich folgendes – Zitat:
Was wäre, wenn wir doch von einer schweren Krise erfasst würden?
Dann hätten wir tatsächlich ein Problem. Wenn die Behörden dermassen vor einem Schreckensszenario warnen, müssten sie es einmal zu Ende denken. Die Frage ist, wo man mehrere Hunderttausend Menschen unterbringen würde, wenn die ihre Eigenheime aus finanziellen Gründen verlassen müssten. Der Staat oder die Nationalbank müssten dann als Retter einspringen, denn sie hätten diesen Prozess schliesslich mit herbeigeführt.Interpretation:
Wir (Banken) können so viele Risiken eingehen wir wollen – läuft’s schief rettet der Statt 😉Mögliche Lösung:
Anreize schaffen für abbezahltes Eigentum (weil sonst ist es kein Eigentum, es ist ein Schuldenhaufen – Eigentum hat man nur wenn keine Schulden!) Dafür müsste die Steuerpraxis angepasst werden (Eigenmietwert und Schuldzinsabzug), oder wie in andere Länder das Eigentum einen Amortisationszwang einführen (z.B. 2% vom Finanzierungspreis p.a.)Realität:
Solange die Politik von Finanzsektor finanziert wird wird es wohl auch keine Änderung geben, die Banken verdienen ja Kräftig an den Schulden – Entschuldigung, Hypotheken!
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9 Millionen Franken: „Erschüttert Raiffeisen“???
Tag täglich lesen wir von Milliardenbussen irgendwelcher Banken (Raiffeisen ausgeschlossen), welche es immernoch gibt und Herr Hässig schreibt ein Abschreiber von 9 Mio. erschüttert Raiffeisen, jööööö… Wahnsinn!
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Immer wieder wird erzählt, dass die Raiffeisenbank in den letzten Jahren nur 0.001% der Ausleihungen abschreiben musste.
Das war aber bei steigenden Immobilienpreisen und sagt deshalb nicht viel aus. Die zentrale Frage ist, wie dieser Wert bei fallenden Immobilienpreisen aussieht.Es gibt Kreditsachbearbeiter, welche ihren Kunden mit zu riskanten Immobiliengeschäften ganz bestimmte Banken empfehlen, welche jede Hypothek übernehmen…
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Wir arbeiten im Bereich der Hypotheken mit der St. Galler Kantonalbank zusammen, da wissen wir, dass die Finanzierung irgendwie zu stande kommt.
Diese Raiffeisenbanken arbeiten viel zu konservativ für uns.
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„Ein Kaff im Niemandsland zwischen Frauenfeld und Romanshorn“ mit Verlaub Herr Hässig, eine Beleidigung für die meisten Thurgauer, nur um Herrn Vincenz wieder eins auszuswischen! Es wird wirklich immer peinlicher. In 200 Jahren werden vielleicht auch Sie das System Raiffeisen begreiffen, aber wahrscheinlich ist auch dieser Zeitrahen für Sie zu kurz!
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@ Charledan
Weshalb diese Aufregung? Selber wohne ich in einem Kaff im Kanton Aargau und fühle mich deshalb nicht beleidigt.
In einer NZZ-Beilage wurde ja kürzlich auf http://www.insideparadeplatz.ch aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis, dass hier „Gerüchte rund um den Zürcher Finanzplatz“ verbreitet werden.
Sind Sie doch froh gibt es diese Möglichkeit, wo Insider anonym ihre Meinung äussern können. Ohne Gefahr zu laufen, mit dem Geschäfts- und Bankgeheimnis in Konflikt zu kommmen. Weiter gibt es auch Platz für Weltverbesserer wie „Praktiker“, „Namor“ und einen Doktor aus Herrliberg, dessen Name mir jetzt gerade nicht einfällt.
P.S. Meines Wissens wohnt Lukas Hässig heute in Zürich, ist in einem Kaff namens Urdorf aufgewachsen und hat vor vielen Jahren u.a. einmal eine Banklehre bei der SNB absolviert. Weiter benützt er ein Gemeinschaftsbüro nahe dem Prime Tower. Von einem früheren Kommentarschreiber auch als „Zürcher Urinier- und Abfallecke“ betitelt.
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Lieber Federico Moser,
eigentlich bin ich es der Diskutanten oder Publizisten „aphostrophiert“:). Wie z.B. der „Erbsenzähler aus Riehen Herr Dr. Marc Meyer!“ Ach ja, der Pseudo-Geld-Historiker von Herrliberg!
Weltverbesserer? Na ja, werther Herr Moser diese grundlegenden Zusammenhänge kann im Prinzip jeder verstehen und leicht nachvollziehen, der sich einmal mit den mathematischen Grundlagen des Finanzsystems auseinandergesetzt hat.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass einen die erforderlichen Informationen erst einmal erreichen, um darüber nachdenken zu können. Wer jedoch stattdessen auf Lobbyisten hört und vertraut, um den eigenen Mangel an Wissen zu verbergen, der läuft natürlich Gefahr, daraus die aus seiner verfälschten Sicht richtigen aber objektiv falschen Schlussfolgerungen abzuleiten.
Beste Grüsse
Der Praktiker -
Herr Hässig treibt sein Unwesen im Bermudadreieck zwischen der Kehrichtverbrennungsanlage, Frau Gerolds Garten und der Stadion-Brache, nach Untermietern suchend für seine Bürokolchose bei der Hardbrücke. Mit seiner Berichterstattung zu Raiffeisen musste er auf Druck von Raiffeisen bereits mittels Korrigenda auf dem eigenen Blog zurückkrebsen, zu tendenziös und unprofessionell recherchiert war sein Geschreibe. Kein Wunder muss er sich rächen mit was auch immer. 9 Milliarden full blown Immobiliencrash in Mostindien, äh Millionen, sorry natürlich.
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Bei André Schlatter handelt es sich nicht um einen Bauunternehmer, sondern einen Anwalt, einen Stad- und CVP Kantonsrat, dem offensichtlich die notwendige Erfahrung und die verlangten Baukenntnisse für ein grösseres Immobilienprojekt total abgehen. Der nun pensionierte Raiffeisen Sulgen Banker Geschwend war vorher auf einer andern Bank in Amriswil, wo Schlatter wohnt, tätig. Persönliche Seilschaften und mangelnde Kreditaufsicht bei einer regionalen Bank sind meist unheilvolle Kombinationen. Ratschlag an Rechtsanwalt Schlatter: Schuster bleib bei Deinen Leisten.
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Schlatter ist Geschäftsführer der Nemesis Bau GmbHund der BBA Projekt Management /Architektur GmbH
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Ein Tropfen auf dem heissen Stein (sage ich)! Es ist klar, es gibt RB’s und RB’s… wäre unfair alle in den gleichen Topf zu schmeissen! Trotzdem, einige RB’s überschätzen sich und gehen zu hohe Risiken ein… Hinzu kommt die Vätterliwirtschaft! Kürzlich sagte mir ein gestandener Banker und Kadermann einer RB dass er seine Kollegen in der benachbarten Gemeinde nicht verstehe. Ein Kunde hat bei ihnen einen Kreditantrag gemacht über mehrere Millionen (ein MFH-Projekt), Tragbarkeit absolut ungenügend, absolut keine Sicherheiten, kauf 5% Eigenkapital, die Verkaufspreise der STWE eher im oberen Bereich, keine Marge…. er hat dieses Geschäft in seiner Gemeinde abgelehnt – die RB in der Nachbarschaft nicht! Sorry, aber so etwas darf nicht passieren – und daher nicht erstaunlich dass irgendwann mal die „Bombe“ platzt.
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@Geri,
Sie schreiben Zitat:
keine Marge…. er hat dieses Geschäft in seiner Gemeinde abgelehnt – die RB in der Nachbarschaft nicht! Sorry, aber so etwas darf nicht passieren – und daher nicht erstaunlich dass irgendwann mal die “Bombe” platzt.
Zitat Ende.
Lieber Geri, Sie haben eine etwas naive Betrachnung des Bankengeschäfts. Ihrer Argumentation in allen Ehren, insbesondere Ihre Unterhaltung mit diesem „Gestandenden Kadermann“, sollten Sie mitberücksichtigen, dass die Kreditmaschine durch Hypothekenmakler – Gemeinden – Notar und Banken getrieben wird, welche nur auf Provisionen aus sind. Das gilt übrigens auch für Unternehmenskredite, mit denen gemäß einer aktuellen Studie der Bank of England weit höhere Verluste zu verzeichnen sein werden als mit Hypotheken eine Tschernobyl und Fukushima gleichzeitig!.
Das Ziel der Banken sind nicht Zinsgewinne und Rückzahlung der Kredite, sondern Provisionen, und das leuchtet jedem ein. Was jedoch von vielen, insbesondere sogenannten Experten, übersehen wird, ist, dass die Provisionen zusätzlich zu den Zinsen anfallen, nicht an Stelle von. Diese Aktivitäten haben die Finanzkrise verursacht und werden auch noch viele in den finanziellen Ruin treiben. Mit Folgen für den Steuerzahler die leicht nachzuvollziehen sind.
Die Frage, wieso die RB aus der Nachbarschaft den Kredit nicht abgelehnt hat, wäre zu untersuchen, insbesondere die internen Leitlinien und da kommen, wie von Ihnen zu Recht, hingewisen die internen Königreichen innerhalb der Gruppe zum Zuge!
Leider sind die Bilanzen und Geschäftsberichten wenig aussagegräftig. Der Spielraum für die Auslegung dieser und die Interaktion zwischen Bank und Wirtschaftsprüfer, letztendlich der Gesetzgeber, sind verschleiert! Berücksichtigen Sie auch die Steuergesetze!
Beste Grüsse
Der Praktiker -
Ihr Kommentar ist eine Frechheit und Lüge dazu! Jeder Bankangestellte weiss, dass es nicht möglich ist eine Finanzierung eines Objektes zu machen mit 5% Eigenkapital, gar nicht ein MFH-Projekt und gar nicht in der heutigen Zeit, in welcher der Bundesrat durch die FINMA die Schrauben anzieht um die Preise auf dem Immomarkt zu drosseln.
Bleiben Sie bei der Wahrheit!
Dieser Artikel hat etwa dieselbe Brisanz, wie wenn einer Oma am Bancomaten 500 Franken gestohlen werden – aus diesem Grund sind Bancomaten an und für sich keine Sicherheitsbedrohung oder ein Risiko für die Gesellschaft.
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@ Praktiker: Vielen Dank… vielleicht hätte ich etwas ausführlicher schreiben sollen… bin mehrheitlich mit Ihnen einverstanden… das andere sind Peanuts!
@ Peter Frei: Alles ist ein Frage der Darstellung: Die eine RB berücksichtigt einen realistischen VW für den eingebrachten Baulandanteil (= EK), die andere Bank setzt einen Betrag ein der das Doppelte bei weitem übersteigt… somit Problem erledigt! Der Bundesrat und die Finma haben die Problematik erkannt (grösstenteils), darum die Verankerung vom Mindestwertprinzip im Gesetz… dennoch, was ist ein Mindestwert? und…wo nichts geschrieben nichts nachgewiesen… so einfach ist das! Weiter schreibt die Finma weitestgehend das die Bank sich an eigene Weisungen halten muss… nur die Weisung schreibt jede Bank selbst… so kommt es dass einige Banken 5% für die TBK rechnen, andere mittlerweile 4%, so wie bei NK, Einkommens-/ und Renditebestandteile, Belehnung, etc… Es ist klar – ich hätte etwas präziser schreiben sollen… aber von Lügen kann hier nicht die Rede sein! Vielleicht arbeiten Sie aber auch bei einer solchen RB, und deshalb der aggressive Ton?
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Lieber Herr Frei,
Lieber @Geri,Nun verstehen wir uns besser. Herr Frei, ihr Fachwissen in allen Ehren, bitte ich Sie dennoch, bei den Fakten zu bleiben!
Präzisieren bitte für die Leserinen und Leser, worin meine Lüge besteht? Ich bin offen meine auf Aktenstudium basierende Einschätzung der Politik des Herrn Vincenz &. Co. zu revidieren, wenn Sie mir Fakten liefern.
Ich habe unten erklärt, dass ich den Artikel als wenig hilfreich erachte. Ich wiederhole es; die Raiffeisen unter der Leitung des Herrn Vincenz&.Co. kann für die Schweiz verherrende Folgen haben.
Das System Raiffeisen wurde in den letzten Jahren pervertiert!
Zitat Artikel:
Sulgen ist ein typisches Beispiel einer Raiffeisenbank mit erstaunlich hohen Kreditrisiken. In der Bilanz von 2013 weist die Bank 509 Millionen “Kundenausleihungen” aus, davon 482 Millionen “Hypothekarforderungen”.
Mehr gibt es auf der Aktivseite der Raiffeisen Sulgen eigentlich nicht. Die gesamten Aktiven lagen Ende 2013 nur unwesentlich höher, nämlich bei 548 Millionen.
Das Eigenkapital von 11 Millionen in Prozent aller Aktiven belief sich somit auf gerade mal 2 Prozent.
Zitat Ende.
Herr Frei was sagt das über RB aus? In welcher Weise gibt eine Bank einen Kredit?
Geld entsteht, indem die Bank eine Forderung gegen ihren Kreditnehmer bucht. Diese
Buchung definiert den Rückzahlungsanspruch der Bank gegenüber ihrem Kreditnehmer.
Die Bank bucht aber in gleicher Höhe auch eine Verbindlichkeit gegenüber demselben
Kreditnehmer, weil sie ihm noch die Bereitstellung von Zentralbankgeld schuldet.
Schließlich ist nur Zentralbankgeld gesetzliches Zahlungsmittel. Durch diesen Vorgang wird sowohl auf der Aktivseite als auch auf der Passivseite der gleiche Wert in Höhe des Kreditbetrags hinzugerechnet. Beide Positionen erhöhen die Bilanzsumme, die Bilanz wurde verlängert.Wird der Kredit wieder zurückgezahlt, bucht die Bank genau in umgekehrter Richtung.
Damit werden die mit der Kreditvergabe gebuchte Forderung und die Verbindlichkeit
aufgelöst. Aktiv- und Passivseite der Bilanz vermindern sich um die Höhe des
Kreditbetrags. Man spricht von einer sog. Bilanzverkürzung. Derselbe Vorgang entsteht
aber nun auch, wenn der Kredit nicht zurückgezahlt wird. In beiden Fällen ist der
Kreditbetrag aus der Bilanz wieder („im Nichts“) verschwunden. Der einzige Unterschied zwischen einem getilgten und einem ausgefallenen Kredit besteht darin, dass die Bank für einen ausgefallenen Kredit einen Aufwand buchen muss, der ihren Gewinn mindern kann. Diesen Aufwand nennt man Abschreibung, weil die Bank weiß, dass der Kredit nicht mehr getilgt wird. Die Zinsen und Gebühren werden natürlich nicht mit-geschöpft, deshalb werden Sie aus der Realwirtschaft herausgepresst! Das nebenbei!Nun kommen ich zu einer der Knackepunkte!
Banken (inkl. RB) können nur in Kooperation mit anderen Banken ihr Geld selbst schöpfen. Sie müssen dazu untereinander eine ausgeglichene Zahlungsbilanz herstellen. Beachtet eine Bank dieses Prinzip nur unzureichend (höchst wahrscheinlich das sich die RB bereits in dieser Schieflage befindet!), so schöpft sie neben Geld auch immer mehr Schulden. Nehmen die Schulden gegenüber den anderen Banken eine Dimension an, die die anderen Banken nicht mehr tolerieren, so verweigern sie weitere Interbank-Kredite. Verweigert auch die Zentralbank jeglichen Kredit, so ist die Bank zahlungsunfähig. Keine Bank nimmt von dieser Bank mehr Überweisungsaufträge an. Die Bank ist pleite.
Glauben Sie tatsächlich, dass die SNB und FINMA Besuche aus Höflichkeit abstatten?
Wachen Sie auf Herr Frei und denken Sie autark über die realen Zusammenhänge nach; Ihre Oma wird Ihnen dankbar dafür sein.
Danke @Geri.
Beste Grüsse
Der Praktiker -
@Geri: Da für beide das „Niederstwertprinzip“ gilt, kann auch diese Theorie nicht aufgehen. Mit diesen hedonischen Schätzungen werden solche Machenschaften wie Sie sie beschreiben noch schwieriger!
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Solche Verlust sind ganz einfach „risk of doing business“.
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Lieber Herr Hässig, schön, dass wieder einmal etwas gefunden haben, um der RB-Gruppe ans Bein zu treten. Gibt es Banken, die nie einen Kredit vergaben, der notleidend wurden?
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@Der Gelassene: Natürlich platzen auch bei anderen Kreditinstituten Kredite. Das ist der weniger schöne Teil des Geschäfts. Das vorliegende Beispiel illustriert einfach, wie stümperhaft das Bankkerngeschäft von gewissen Raiffeisen-Ablegern bzw. deren Protagonisten betrieben wird. Nicht mehr und nicht weniger.
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Ja lieber Gelassener, vergleichen sie einmal das Eigenkapital mit den anderen Kennzahlen, dann läuft es ihnen kalt den Rücken runter. Die RB Sulgen dokumentiert dass das Geschäftsmodell der kleinen RB-Banken auf wackeligen Füssen steht und mittelfristig keine Zukunft hat! Es muss auf Teufel komm raus fusioniert werden, wobei die Hypothekenfalle nur grösser wird!
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@Bodenseeler: Hier spricht wohl der Neid aus Ihnen heraus. Ich wiederhole auch für Sie gerne nochmals –> die Raiffeisengruppe hat in den letzten Jahren Verluste im Rahmen von 0.001% auf die Kreditpositionen ausgewiesen. Wie viel waren es bei Ihrer Bank?
–> so stümperhaft kann es dann doch nicht sein 😉
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@ Zampano: bei sinkenden Hypozinsen und steigenden Immobilienpreise wohlverstanden! Wie es wohl aussieht bei steigenden Zinsen und sinkende Immobilienpreise? Da muss man das Komma um einige Stellen verschieben, dessen bin ich mir ganz sicher! Durch Fusionen passiert vor allem eins – grössere Klumpenrisiken… war bei der Subprime-Krise nicht anders!
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@Zampano
Sie sind ein besonders schlauer Raiffeisenbank-Mitarbeiter. Solange die Liegenschaftenpreise steigen, muss keine Bank Kreditausfälle hinnehmen. Spannend wird es dann wenn der Wind dreht. In allen Regionen der Schweiz hört man dasselbe. Die Raiffeisen gewährt Hypotheken, welche anderen Banken ablehnen. -
Die Zukunft wird es zeigen! 🙂 Die Vergangenheit hat jedenfalls gezeigt, dass die Kreditvergabe von Raiffeisen sehr konservativ verläuft. Die Kreditkrise in den 90er Jahren hat sehr schön gezeigt, welche Bankengruppe die grössten Risiken fährt: Kantonalbanken
Wenn irgendeine Bank einen Kredit ablehnt, einfach bei der Kantonalbank vor Ort anfragen oder notfalls bei der Regionalbank um die Ecke 😉
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@ Zampano
Nun, einige Banken haben aus der Immo-Blase der 90er gelernt, andere nicht (darunter auffällig viele RB’s).
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@ Zampano. Die Portugisische Banco Espirito Santo hat nach der Finanzkrise auch als eine der wenigen iberischen Banken keine Staatshilfe in Anspruch nehmen müssen! Ein Zeichen für Solidität? NEIN, heute wissen wir, dass sie darauf verzichten konnte, weil sie ihre Kunden mit eigens konstruierten Anlagen, die aus Krediten an die Bank bestanden, ‚abfüllte‘ und so ihre ‚Löcher‘ stopfen konnte … Nur weil nach aussen hin etwas solide erscheint (… nur 0.001% Verluste auf Kreditpositionen …) muss es dies ‚im Kern‘ nicht sein (siehe oben beschriebens Beispiel …)
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Solche *Unfälle“ gibt es im Raiffeisen-System immer wieder, ohne dass man deshalb gleich das ganze Modell in Frage stellen muss. Kann dieser mysteriöse, angebliche Entführungsfall im Süessmostland nur Zufall sein?
Gerne erinnert man sich doch auch noch an eine Geschichte im Rüebliland. Da hatte doch tatsächlich das kleine Raiffeisenkässeli in Spreitenbach einen dubiosen Flugzeug-unternehmer in Kenia mit zweistelligen Millionenkrediten bedient. Konsequenz: Zwangsfusion mit Raiffeisen Würenlos!
Einmal mehr taucht ein ehemaliger Volksbänkler unverhofft wieder auf. Kein Wunder ist diese ehemalige Grossbank schon längstens untergegangen…
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@ Zampano
Wenn man sich die einzelnen Abschlüsse im Mittelthurgau anschaut, ist das Verlustpotenzial für diese Mikrobank pervers hoch (auch spannend: Bank in Sulgen finanziert in Romanhorn mit Exponenten in Amriswil, das wollte der Sulgener Genossenschafter auf jeden Fall, dass mit seinem Geld in Romanshorn Risiken übernommen weden…). Spannend ist jetzt ja zu sehen, wie Sie die Gruppe über alles stellen wo sie sonst immer so die Eigenständigkeit der Mikrobanken verteidigen. Sie sind unglaubwürdig, wenn Sie mal so mal anders argumentieren, nur um Ihre geliebte Raiffeisenkasse undifferenziert zu verteidigen. Legen Sie sich fest und stehen Sie dazu, mal so mal anders ist keine Option.
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Sei es wie es sei, die 10 Mio. die da versenkt wurden- gehen einmal mehr auf denselben Protagonisten, der zuvor mit seinen einigermassen undurchsichtigen, umtriebigen Tätigkeit bei einer Vorgängerbank für Chaos und Umsturz besorgt war.
In der ganzen Berichterstattung geht jedoch ein Kernpunkt der rasanten Expansion der Raiffeisengruppe überhaupt ganz unter die da ist: als man als Raiffeisengruppe beschlossen hatte, vor Jahren, im Schweizer Mark massiv voranzukommen und gerne in der Oberliga mitspielen zu wollen, mussten entsprechende Liegenschaften und/oder Grundstücke her- die hatte die Gruppe jedoch nicht. Die kleinen Buden da und dort reichten bei weitem nicht aus für das Vorhaben….. Da wurde zusammengekauft zu Preisen was das Zeug hergab- bis der Arzt kommt. „Lokale“ und „überlokale“ Bauunternehmen rieben sich die Augen, zu welchen Mondpreisen die Raiffeisengruppe da jeweilige Objekte erwarb!
Einer mit der Sache vertraute Person wusste schon seit langem zu berichten, was viele hinter vorgehaltener Hand viele schon wussten. Die Rechnung geht solange auf, solange die Immobilienpreise weiter steigen. Ergo hat der Zampano Pirmin das grösste Interesse unter den Deckel „zu gross um fallen gelassen zu werden“ zu kommen. Klaar ist auch, dass sich in den nächsten Jahren auch ein merklich spürbarer Schrumpfungsprozess innerhalb der Raiffeisenbank Gruppe abzeichnen muss denn, Prunktempel in bald jedem Nest sind Kostenblöcke die das so sehr angestrebte mitspielen im Investmentbanking resp. VV einfach nicht mehr hergeben! Die Grossen 2 machen es ja vor.-
Leider liegen Sie absolut FALSCH, darum wiederhole ich es gerne für Sie:
Wie man gut sieht, bewegt sich Raiffeisen im Bereich von 0.001% Verluste in Relation zu den Ausleihungen und dies schon seit Jahrzehnten.
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Bevor Sie reflexartig Ihren eigenen Kommentar nochmals wiederholen hätten Sie zuerst lesen sollen, dass „Viktor Falkenschweif“ v. a. anspricht, dass Raiffeisen viele eigene Liegenschaften zu überteuerten Preisen gekauft hat.
Mit seinem enormen Insiderwissen ist jedenfalls „V. Falkenschweif“ ein interessanter Kommentarschreiber.
Als erster hat er z. B. Hinweise geliefert, dass sich die BKB ZH-Volksbanktruppe in Richtung Ostschweiz orientiert und später wurde tatsächlich bekannt, dass VP/Max Katz angebissen haben. Bekanntlich domiziliert in einem Ländle unweit des Bodensees.
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Lieber Herr Hässig,
ich bin sehr kritisch was Vincenz, und was aus der Raiffeisen geworden ist. Über die Verrenkungen und Tricks bei Bilanz und Geschäftsberichten, bin ich schon mehrmals näher eingegangen. Dennoch, scheint mir dieser Artikel nicht stichhaltig!
Dass bei Raiffeisen und nicht „nur“ vieles im verborgenen im Gange ist, ist unbestritten, aber der Artikel ist nicht präzise und driftet in Themen ab, wie Baumängel usw. die „Nichts“ mit Raiffeisen und seiner Politik zu tun haben.
Die Fusion hat das einzige Ziel die Position der Raiffeisen auf der Ebene der Interbanken-Kreditkonten zu stützen!Es hat sehr wohl mit dem Abschreiber was zu tun – und wie!
Beste Grüsse
Der Praktiker -
Die Fakten scheinen ziemlich aufgebauscht zu sein. Investitionen können wohl überall schief gehen. Und in Sachen Nepotismus läuft es auf dem Land nunmal gleich wie im ach so grossen Zürich. Nur nehmen die Schäden nicht gleich globale Ausmasse an.
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So ein Blödsinn. Schlatter ist nicht Bauunternehmer, sondern Rechtsanwalt!
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@Richtigsteller
Der Herr Schlatter ist sehr wohl Baumeister siehe mal wer Geschäftsführer der Firma Nemesis GmbH ist, diese ist verantwortlich für das bauen… bitte bei den Wahrheiten bleiben oder wenn man keine Ahnung hat.. pssst.
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Herr Hässig hat es richtig geschrieben, Sulgen interessiert eigentlich ja gar niemanden….
Hier der 5-Jahresvergleich der wichtigsten Kennzahlen inklusive effektiven Verluste:
http://www.raiffeisen.ch/raiffeisen/internet/files.nsf/files/Finanzberichte/$FILE/Kennzahlen_Raiffeisen%20Gruppe_5_Jahre_2014_de.pdfWie man gut sieht, bewegt sich Raiffeisen im Bereich von 0.001% Verluste in Relation zu den Ausleihungen. Gibt es eine Bank die weniger Ausfälle hat? Bitte zeigen…
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Vielen Dank für den tollen Beitrag! Diese Zahlen relativieren diesen Bericht extrem.
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Jaja, der LH hat offensichtlich immer wieder mal Mühe, mit gewissen Realitäten klar zu kommen… – die erfolgreiche Raiffeisen scheint dem ‚Thesenjournalisten mit unterdurchschnittlicher Trefferquote‘ (aus welchem Kaff stammt der jetzt schon wieder…?) ein besonderer Dorn im Gockelauge zu sein.
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Lieber Zampano
Sie scheinen ein Raiffeiseler zu sein. Wenn eine Bank mit einer Bilanzsumme von CHF 11 Mio, plötzlich Rückstellungen von 9 Mio in den Büchern hat, dann ist das schon von Relevanz, auch wenn Sie hier mit dem Gesamtabschluss der Gruppe wedeln. Vetterliwirtschaft auf dem Land ist genau so verwerflich, wie die Seilschaften der Grossbanken. Nicht in jedem Bericht muss es um Milliardenverluste der Grossbanken gehen, mich interessiert durchaus, was die Kleinen auf dem Land so wursteln, denn schliesslich ist die Raiffeisen jetzt auch Systemrelevant. Dass noch nicht mehr passiert ist, kann dem tiefen Zinsniveau zugeschrieben werden. Wir sprechen uns nochmals, wenn die Thematik mit dem Zinsanstieg ansteht.
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@Päde: Sie haben den Fall wohl gar nicht verstanden. Es handelt sich nicht um eine Bank mit 11 Mio. Bilanzsumme, stellen Sie sich das einmal vor!? Ich vermute die Bank hatte ca. 500 Mio. Bilanzsumme, ich gehe es nun nicht nachlesen… Und die Bank hatte auch nicht 11 Mio. Eigenkapital…
Das hat auch nicht mit Wursteln oder Seilschaften zu tun, sondern ein Bauprojekt, welches Probleme hatte. Das finden Sie JEDEN TAG, irgendwo in der Schweiz – da kann Raiffeisen gar nix dafür. Und auch keine andere Bank!
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Gääääääääähn…
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Es ist doch so, dass das Business Modell Raiffeisen auf der Nähe zu jeweiligen Region und gewissen „Insiderkenntnissen“ fusst und dadurch auch mehr oder weniger erfolgreich ist. Die Grenzlinie nicht zu überschreiben ist aber manchmal halt schwierig. Klassisches Beispiel von selektivem Verhalten und fehlender Reflektion. Wundert mich nicht.
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Böse Zungen behaupten ja, Josef Gschwend hätte schon auf der Volksbank ein ziemliches Kreditchaos hinterlassen und sei da nicht wirklich freiwillig gegangen. Die Rolle des entsprechenden VR (vor und nach der Fusion) wäre ja spannend zu prüfen – auch vor dem Hintergrund, dass Verwaltungsräte von Raiffeisen Schweiz, welche integralen Bestandteil des Thurgauer Filzes sind, involviert sind.
Liebe Yvonne, Eine Möglichkeit ist, sich über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden ("Wie viel ist genug?"). So kann man…
Bei André Schlatter handelt es sich nicht um einen Bauunternehmer, sondern einen Anwalt, einen Stad- und CVP Kantonsrat, dem offensichtlich…
Böse Zungen behaupten ja, Josef Gschwend hätte schon auf der Volksbank ein ziemliches Kreditchaos hinterlassen und sei da nicht wirklich…