Alle sind begeistert über Sergio Ermottis Comeback, sagt Hans Geiger. Ein Glücksfall, der Tessiner, der nun die CS rasch und sicher in die UBS integrieren müsse. Bei Ersterer sei fast nichts mehr schweizerisch gewesen – bis zum Knall: Da habe der Schweizer Bürger retten müssen.
„Was war die Bilanz vor zwei Wochen?“
Ging die CS wirklich an der Liquidität unter, oder doch an der fehlenden Solvenz, fragt Marc Chesney. Der Professor des Uni-Zürich-Bankeninstituts fordert die Bilanzgrössen von Mitte März, damit die Konfusion ende. Steuerzahler und Bürger hätten ein Anrecht darauf.
„Hans, da muss Dir doch das Herz bluten“
Nein, beim Untergang der CS ist nur wichtig, dass die Schweiz weiter funktioniert und der persönliche Berater einen guten Service anbietet, sagt Bankenprofessor Geiger. Mit einem 5-Punkte-Plan müsse das Land nun aber dringend verhindern, wegen seiner Banken ein US-Vasall zu werden.
„Ich habe auch ein paar Konten bei der CS“
Ihre Angestellten arbeiten zuverlässig, sagt Marc Faber, Herausgeber des Gloom Boom Doom-Reports. Doch seine CS-Berater würden ihre Chefs nie herausfordern – aus Angst um den eigenen Job. Statt allein für ihre Kunden zu kämpfen, kuschten sie vor Compliance und Management.
„Wir werden noch lange gegen die Inflation ankämpfen müssen“
Deshalb steigen auch die Zinsen weiter, sagt Hans Geiger, was die Rendite-Häuser belastet. Doch weitergebaut würde auch so, nicht zuletzt wegen der hohen Einwanderung – wichtigstes Thema des Wahlkampfs vom Herbst.
„Eitelkeit ist die grösste Geissel von uns Menschen“
Als reine Ego-Show wäre sein „Weltwoche Daily“ kein Hit, glaubt Verleger Roger Köppel. Es brauche die Liebe zum Inhalt – mit den besten Argumenten gegen den Strom. Als besondere Kraftquelle habe er die Bibel entdeckt.
„Das ist ein Showdown der Amerikaner gegen die CS“
Die USA hätten die Grossbank früher über Zweifel am Jahresbericht ins Bild setzen können, statt bis zur letzten Minute zuzuwarten, findet Hans Geiger. Peinlich für die CS, auch wenn in der Sache kaum viel passieren werde.
„Ich dachte, Twint wird’s nie schaffen“
Dann hatten die Macher mit der Kleinstbetrag-Überweisung eine geniale Idee, sagt Hans Geiger. Damit habe die Zahl-App des Finanzplatzes eine stolze Benutzerschaft erreicht, die sie nun für Rentables nutzen könne.
„Anwohner setzen sich jetzt zur Wehr gegen den Velo-Wahn in Zürich“
Normale Bürger, keineswegs Auto-Freaks, haben genug vom massiven Ausbau der Velowege zulasten des Autos, glaubt Hans Geiger. Am Credo von Rotgrün ändere das nichts: Parkplätze verschwinden, Velorouten breiten sich aus.
„Inflation bleibt, Gold wird attraktiv“
Wer sich’s leisten kann, soll jetzt ein Zehntel seines Vermögens im Edelmetall halten, sagt Hans Geiger – physisch und damit ausserhalb des Bankensystems, auch wenn das kostet. Bitcoin sei in Kriegszeiten ebenfalls interessant, da nicht „druckbar“.
„Die Amerikaner stürzen uns ins Unglück“
Die Regierung Biden bürde den Europäern den Wiederaufbau der Ukraine auf, sagt Klaus Stöhlker. Umgekehrt schafften es die Nato-Panzer nicht einmal an die Front – zu schmal seien die Strassen, zu klein die Brücken.
„Die 120 Milliarden Kunden-Assets kommen nicht zurück“
Wenn selbst die NZZ ein dickes Fragezeichen hinter die weitere Eigenständigkeit der CS setzt, wird’s definitiv kritisch, sagt Hans Geiger. So oder so spiele die Escher-Bank nicht mehr in der gleichen Liga wie die UBS.
„Jolanda Spiess-Hegglin hatte das Bedürfnis, sich reinzuwaschen“
Ex-Grüne elektrisierte mit ihrer Story die Medien, sagt Tagi-Journalistin Michèle Binswanger. Deren Buch „Die Zuger Landammann-Affäre“ (michelebinswanger.com) zeige eine Frau als begnadeten Spindoctor mit Geld ohne Ende, die den öffentlichen Vorwürfen rigoros entgegentrete. Am Boden liege der im Verfahren zu Unrecht Beschuldigte.
„Dass die ZKB das Klima retten soll, ist natürlich ein Witz“
Beim Auftrag des Zürcher Parlaments an „seine“ Kantonalbank gehts selbstverständlich nicht ums Klima, sondern um selbsternannte Eliten, die sich als Welt-Retter sehen, sagt Hans Geiger. Sowieso habe die Klimaerwärmung auch Vorteile.
„Warum Anleger optimistisch sind, verstehe ich nicht“
Trotz stolzem Start mit steigenden Kursen bleiben Börsen-Investments riskant, sagt Hans Geiger. Der Krieg belastet, die Zinsen steigen weiter, die Inflation geht nicht weg, einem Drittel der Welt droht eine Rezession. Wie also investieren? Das überlasse er seinen Bankern.
„Es läuft wirklich schief bei uns“
Viele fühlen sich nicht mehr vertreten durch die traditionellen Parteien, sagt Patrick Jetzer, Co-Gründer von Aufrecht. Seine „Bewegung“ vereinige nicht Verlierer, sondern kritische Geister, die gegen „Verbotitis“ anträten.
„In Uri habe ich gesehen: Die leben eigenverantwortlich“
Nur das Nötigste vom Staat zu beziehen sei dort Lifestyle, sagt Joyce Küng, Weltwoche-Autorin und Freie Liste-Politikerin. Lange habe sie an Links geglaubt, doch SP und weitere betrieben in Zürich eine ideologische Umwälzung, die alles Patriotische verhöhne.
„Michael Klein spielt Amateure am Paradeplatz aus“
Amerikaner ist im „Game“ des Investment Bankings den CS-Kapitänen weit überlegen, sagt Hans Geiger. Deshalb überlässt Duo Körner-Lehmann dem gewieften Wallstreet-Manager die neue First Boston. Eine Tragödie.
„Die Wirkung vom WEF ist heute gleich null“
Leute, die sich gerne zeigen, zeigen sich nächste Woche der Welt, sagt Hans Geiger. Einzig das Forum selbst finde sich noch wichtig. Dabei handle es sich um Pomp ohne Inhalt – und für Davos ein Fluch: Keiner fahre Ski.
„Notenbanker liessen Schlauch einfach liegen“
Die historische Geldschwemme schuf allerorts Junkies, sagt Hans Geiger. Nun sei Schluss damit: Zinsen und Löhne würden hochschiessen, der Welt drohe eine Stagflation. Wenns plötzlich eng werde, drohten soziale Unruhen.