Es raschelte im Blätterwald, als bekannt wurde, dass die Crypto AG, ein Joint Venture von amerikanischer CIA und deutschen BND, jahrelang und erfolgreich Daten abgriff.
Eine Spionageaffäre, die sicherlich das Zeug dazu hat, einmal verfilmt zu werden.
Doch Datenklau hin oder her, sollten wir uns nicht eher Gedanken über all die Daten machen, die wir täglich freiwillig von uns preisgeben?
Allerorts Cookies, die wir akzeptieren sollen, damit die Website verbessert, einen bestmöglichen Service oder ein optimales Benutzererlebnis geboten werden kann.
Oder Gewinnspiele und Verlosungen. Eine Traumreise, ein Wochenendausflug oder ein schickes Auto.
Ein Gewinner, aber Tausende Teilnehmer. Auf der Jagd nach Glückshormonen vergessen wir dabei leicht, dass hier unsere persönlichen Daten abgegriffen werden.
In der Regel Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mail oder Telefon.
Hat man vor zwanzig oder dreissig Jahren noch die Briefmarken der Teilnehmerpostkarten weiterverkauft, verkauft man heute Daten.
Mag eine einzige Adresse dabei auch nur wenige Rappen wert sein, für den Käufer bedeutet sie potentielle neue Kunden, die man gezielt mit Produktewerbung oder Spendenanfragen eindecken kann.
Kein Wunder also, dass diese Datensätze im Kreis herumgereicht werden und man plötzlich von Firmen oder Organisationen kontaktiert wird, mit denen man zuvor noch nie etwas zu tun hatte.
Oder spezielle Angebote erhält, die auf unser Kaufverhalten zugeschnitten sind. Cumulus und Supercard lassen hier grüssen.
Die Datengier meines Kreditkarten-Callcenters ist hingegen eher als bescheiden zu bezeichnen. Zur Identifikation am Telefon wollte man nur mein Geburtsdatum, meine aktuelle Adresse und die Farbe meiner Kreditkarte erfahren.
Aber das ist eine andere Geschichte.
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Die beliebtesten Kommentare
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Mal abgesehen von den Juppies, die meinen, ihr Leben in den Social Media verbreiten zu müssen, ist doch die Frage, was für Daten werden uns ungefragt entnommen ?
Der Erfindungsgeist der Datensammler und der dazu passenden Erklärung scheinen keinerlei Grenzen gesetzt zu sein.
Wie das neue Auto, das ständig nach hause telefoniert – natürlich einzig aus dem Grund, um seinem Fahrer den bestmöglichen Komfort in der Nutzung zu bereiten.
Die SBB-Karte, mit der man nur ein- und auschecken muss, und eine App ermittelt anhand der Reise die besten Kosten.
Die MIGROS / COOP / etc. Kundenkarte zum Punktesammeln, die genau erfasst, was man wo gekauf hat.
Und wie das alles so verlinkt ist, kann man bestens sehen, wenn man im Firmenrechner Internet hat und sich über eine spezielle Ware intensiv informiert.
Man kann sicher sein, wenn man zu Hause den Rechner anmacht, erscheint im Browser Reklame für just diese Ware.
Es ist wie im Zauberlehrling: Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.
Nur das es keinen Hexenmeister gibt, der uns rettet. -
Jeder der Daten von anderen zu seinem wirtschaftlichen Vorteil nutzt, muss jedem Menschen dessen Daten dazu genutzt werden, eine Gebuehr bezahlen. Ganz einfach! Wie jeder Mensch eine Sozialversicherungsnummer hat, soll jeder Mensch eine digitale Erkennungsnummer erhalten. Fuer jede Nutzung seiner Daten erhaelt das Individuum z.B. 0.001 Rappen auf sein digitales Konto mit seiner Erkennungsnummer, damit wird automatisch ein Grundeinkommen generiert. Das haette viele Vorteile, zum einen gaebe es keine Bettler mehr auf der Strasse, die Menschen waeren gesuender und zum anderen verschwaenden astronomische Gewinne im Billionenbereich, welche der Wirtschaft mehr schaden als nutzen. Vorallem aber wuerden sich die Daten-Profiteure automatisch ueberlegen, wie viele Daten sie sammeln wollen. So pendelt sich das Problem des Datenmissbrauchs ganz von alleine ein.
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Kreditkarten
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Die Identifikation nur mit Geburtsdatum und Wohnort hatte mich auch sehr gestört. Mein Sachbearbeiter sagte jedoch, dies seinen Routinefragen welche in erster Linie die Funktion einer doppelten Kontrolle hätten, so dass die Sachbearbeiter sicher seien, dass sie den richtigen Account (Kunden) anschauen, je nach Anliegen werden dann noch weitere Sicherheitsfragen gestellt.
2) Die Kreditkartenunternehmen verdienen so gut, dass sie KK Missbräuche locker verkraften (auch wenn sie den Kunden, den Betrag zurückerstatten müssen)3) Leute zahlt bitte falls möglich mit Debitkarte, die Gebühr für jede Zahlung ist dort viel tiefer (zahlt Verkäufer).
Kreditkartengebühren haben indirekt einen Einfluss auf den Angebotspreis, den schliesslich alle zahlen müssen! -
„…Oder spezielle Angebote erhält, die auf unser Kaufverhalten zugeschnitten sind. Cumulus und Supercard lassen hier grüssen….“
Wo liegt daran nun das Problem? Ich finde es gut, wenn ich sinnvolle Werbung erhalte. Zum Beispiel, wenn ich gerne Kombucha trinke und das durch entsprechende Cookies (oder wie die Dinger neudeutsch heissen) gebrandmarkt sind, dann erhalte ich halt solche Werbung, so what?
Aber mal ganz ehrlich, erhalten wir tatsächlich „massgeschneiderte Werbung“?
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Das ist ja ein hochintressanter Beitrag.Meinen Sie jetzt man sollte die eine schweinerei durch eine andere ablösen oder was, oder wieder mal alles unter den Teppich kehren
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Sie vergessen den Ort wo wir am meisten Daten über uns angeben: Bei der Stellensuche.
Jede Firma will dein Leben seit der Vorschule im Detail kennen und das musst du einschicken, ohne wenn und aber. Als das noch über Papier lief war das wohl weniger ein Problem, aber heute im digitalen Zeitalter sind da enorme Datensammlungen geschaffen worden, die nur darauf warten, verhökert und genutzt zu werden.
Natürlich sagen alle, sie hätten deine Daten gelöscht, aber überprüfen kann das ja niemand – es hat es auch noch nie jemand versucht… -
Vielleicht hat Herr Arzinger noch Kontakte zur UBS und kann erklären, warum sich die UBS für die Microsoft Cloud Lösung entschieden hat, kurz nachdem die Amerikaner mit einem neuen Strafverfahren wegen Hypothekenkrediten gedroht haben?
Eine Cloud Lösung eines Amerikanischen Unternehmens führt – auch in der Schweiz – via Cloud Act 2018 automatisch zur Lieferung von Daten an die NSA!
Vom Strafverfahren ist seitdem nichts mehr zu lesen.
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erstaunlich ist lediglich unser hinterherhinkende journalismus der heuzutage ohne reutersvorgaben komplett im dunkeln agieren würde….
dass die politiker allesamt gekauft sind, lernt sogar jedes strassenkind von der picke her, dass aber unsere auf/aklärungsmedien auf der genauselben bühne ihr lohnstreifen abholen müssen zeugt von keinen entwicklungen und gescheige von guten eltern.
nicht huawei ist die uns servierte gefahr, es ist unser liebgehabtes demokrotiesystem das sich in mundgerechten raten dem heiligen kapitalismus komplett und immer kompleter ausliefert.
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Ich nehem an, dass praktisch alles was wir sagen, irgendwo aufgezeichnet wird. Z. B. auf dem Handy oder dem Handy der Umstehenden. Alexa und andere Geräte können das auch. Und hier wird es brenzlig. Auch in den eigenen vier Wänden muss man politisch korrekt sein. Vielleicht nicht der Normalbürger, aber sobald man Politiker oder sonst etwas ist, wird es ernst. Aber auch der Normalbürger könnte Schwierigkeiten bekommen, etwa bei einer Scheidung oder Nachbarsstreit. Sicher gehe ich da sehr weit, aber wer weiss schon was da im Hintergrund alles läuft.
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Schnarch schnarch, ist dieser Beitrag die Konkurrenz zu Zolpidem?
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Herzlich Willkommen Herr Arzinger auf IP und herzlichen Dank für Ihr freundliches Kompliment. Sofern Sie während 3 Jahrzehnten der Datenschutzbeauftragte der UBS waren, freue ich mich auf weitere Belehrungen, ansonsten lassen Sie es hier bei diesem einmaligen Versuch!
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3 Jahrzehnte bei der UBS ist kein Leistungsausweis.
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Sehr spannendes Thema. Gehen wir weiter: Gewisse Regierungen wollen Verschlüsselung verbieten und fordern Hintertüren. Werbeblocker werden unterbunden. Für uns aktuell noch ok? Guckt mal nach China… Und wer sagt er hat nichts zu verstecken, macht also weder Ebanking oder loggt sich auf einer Webseite mit Passwort ein? Mit einem Laptop, einem Softwareradio und einer Antenne, öffnet man bspw. Garagentore und Autos. Man kann Handys tracken oder sogar abhören. Kompliziert? Ihr wärt überrascht. Wer seine Kontoauszüge nicht ohne Couvert verschicken würde, sollte auch sein Email verschlüsseln. Tipp: Jemand fragen oder engagieren der sich auskennt. Viel Erfolg
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Ganz korrekt.
Es sind simple Sachen, kinderleicht zu bedienen : VPN Tunnel, Threema.ch als Messanger, Startgate als Suchmaschine benutzen. Wattsapp, Gmail & Google sofort auf den Müllcontainer schmeißen. -
@ratte for präsident…..)))) soweit sind wir schon ))))
man kann nur hoffen dass das volk bald aufwacht und seine über jahrhunderte in blut erkämpften freiheits und geistesrechte wieder selbst in die hand oder mindestens genauer wieder ins visir nimmt…..
uns im schatten des importierten mittelalters unserer geistigen freiheiten enteignen zu lassen, kann doch wirklich nicht als goal des hirntragenden sapiens schlechthin bezeichnet werden.
überwacht gehören unsere überwacher und deren kapitalzins privat ag’s…..aber ob ich das nun mit meinem gartenschlauch, meinem treuhänder oder meinem langjährigen freund dem rechtswissenschaftler aus yale diskutiere, bleibt dasselbe….das ist halt so, das muss so sein, da kann man nichts machen, besser dass, als china o. russland.
wir sind nur noch schatten der zinseliten und werden in kürze in ‚deren‘ krytozeitalter an/eingedockt….prost mahlzeit
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Sehr spannendes Thema. Gehen wir weiter: Gewisse Regierungen wollen Verschlüsselung verbieten und fordern Hintertüren. Werbeblocker werden unterbunden. Für uns aktuell…
erstaunlich ist lediglich unser hinterherhinkende journalismus der heuzutage ohne reutersvorgaben komplett im dunkeln agieren würde.... dass die politiker allesamt gekauft…
Herzlich Willkommen Herr Arzinger auf IP und herzlichen Dank für Ihr freundliches Kompliment. Sofern Sie während 3 Jahrzehnten der Datenschutzbeauftragte…