Jörg Kündig ist der König des Oberlands. In Wetzikon, dem Hauptort der Gegend, zählt der Freisinnige zu den Strippenziehern.
Kündigs Bedeutung ist offenbar derart gross, dass fixfertige Interviews in der Regionalpresse im Schredder landen, wenn ihm diese wehtun könnten.
Jedenfalls hat der „Zürcher Oberländer“ (ZO), der Platzhirsch in der Region, soeben ein langes Gespräch mit Gregor Greber gekübelt.
Kündig habe nichts davon gewusst, lässt sein Sprecher ausrichten, entsprechend sei er beim ZO auch nicht vorstellig geworden.
Kritiker Greber hatte sich mit einigen Millionen aufs Spital Wetzikon gestürzt. Er kaufte nach der Nachlassstundung dessen Obligationen günstig auf – um damit ein Geschäft zu machen.
In 9 Tagen soll eine Versammlung der Obligationäre entscheiden: Für Gerber, der auf mehr Zins und vollständige Rückzahlung des Fremdkapitals pocht.
Oder für Kündig, der die Obligationäre im Rahmen des laufenden provisorischen Nachlassverfahrens als Erste zur Ader lassen will.
Darum drehte sich das Interview mit dem Zürcher Financier; geplant war, dass es heute im ZO erscheinen würde. Doch gestern liess der Vize-Chefredaktor der Zeitung Greber und seinen PR-Mann Andreas Durisch wissen, dass er das Gespräch nicht bringe.
Man hätte zu wenig hart nachgefragt, so habe dies die Nummer 2 des Blatts als Entschuldigung ausgedrückt.
Effektiv macht es den Anschein, dass die Zeitung Kündig nicht vergraulen wollte.
Der VR-Präsident hatte „sein“ Spital im Frühling in den Nachlass geschickt – wenige Wochen, bevor die 170 Millionen Obligationen fällig wurden.
Ob er ein „Geier“ sei, begann das „gespülte“ Gespräch.
Der Ausdruck sei „treffend“, passe aber auf Kündig, so Greber. Der habe „den Pleitegeier ganz allein erschaffen und sich mit dem Neubau wahrhaftig verspekuliert“.
„Mit einem Minimum von 8 Prozent Eigenkapital plante man in Wetzikon den Turmbau zu Babel. Nun sollen die Gläubiger diese Suppe auslöffeln.“
Das Spital habe eine Zukunft, weil es für die Region zentral sei. Doch es ersticke unter den Schulden und brauche deshalb sofort 30 Prozent mehr Kapital.
Von den Gemeinden, die sollen das einschiessen.
„Es darf nicht sein, dass ein Verwaltungsrat, der mit einem letztlich nutzlosen Bau die Gelder der Gläubiger verschwendet hat, diese nun zur Hingabe ihrer Gelder zwingt“, wollte Greber im verbotenen Interview sagen.
Er biete Hand: „Man kann ja alle Gläubiger zu Aktionären machen und die Verantwortung übergeben. Wir wären bereit, solche zu tragen, weil wir an das GZO und an die Belegschaft glauben.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Für diejenigen, die es nicht wissen: Der Zürcher Oberländer (ZO) ist ebenfalls in der Hand der FDP. Eine kritische Berichterstattung kann man somit vergessen. Im Verwaltungsrat des ZO sitzt sogar der Wetziker FDP-Stadtrat Stefan Lenz. Und wenn man Bilder der GV des ZO anschaut meint man sich auf einer FDP Parteiversammlung (inkl. Herrn Kündig)…
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Ausbaden müssen es schlussentlich die treuen Mitarbeitenden, ohne deren grossen und nichts selbstverständlichen Einsatz das Spital schon längst geschlossen wäre. Gegen den Verwaltungsrat bzw. dessen Präsidenten wäre ein Strafverfahren prüfenswert. Das Spital kann nur noch gerettet werden, wenn von Grund auf ein Neustart gemacht wird. Massgebend ist die Vertrauensbasis zwischen allen Beteiligten. Theoretiker sind fehl am Platz !
Ackermann Peter, ehemaliger Spitaldirektor -
Hier das unveröffentlichte Interview mit Gregor
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Und da wundert sich Tamedia, dass die Anzahl an Abo’s mehr und mehr schrumpft. Wenn sich der Journalismus nur noch von Geld und Interessen leiten lässt, dann Ade mit freier Meinungsbildung und Meinungsäusserung.
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Cancel Culture wir bei Tamedia, oder wie sie sich gerade nennen, gross geschrieben.
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Presse-Freiheit bedeutet also, dass man gewissen Subjekten unliebsame Artikel nicht bringt.
Presse-Freiheit bei Tamedia und anderen Verlagen bedeutet auch, den rot-grünen unliebsame Leser-Kommentare, welche Tatsachen nennen, nicht zu veröffentlichen, und den Schreiber (z.B. mich) ganz zu sperren.
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Geht eine Bude pleite, dann verlieren die Eigenkapitalgeber ihren Einsatz und die Gläubiger können den Laden übernehmen.
In dem Fall fragt sich, ob die Gläubiger dies wirklich wollen, weil:
Das Spital ist eigentlich überflüssig (der Norden des Oberlands und das Tösstal können gut nach Winterthur und der Rest entweder nach Uster (keine 7 Minuten mit dem Zug von Wetzikon entfernt) oder Männedorf.
Eine Umnutzung ist in dem Fall viel schwieriger als im Falle des ehemaligen Spitals Rüti (vermisst niemand, wurde zum Rekrutierungszentrum).-
Interessante Lektion…..allerdings macht es mehr Sinn das Spital Uster zu schließen; erstens macht Uster im Vergleich zu Wetzikon immer wieder Operational Verluste und zweitens liegt Uster nochmals 15-20 Minuten näher an all den Spitälern in der Stadt Zürich.
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Die am GZO Wetzikon interessierten Gemeinden sollten sich schleunigst von diesem Projekt verabschieden. Es drohen ihnen sonst 2-stellige Steuererhöhungen! Der Kanton soll diese Ruine aus der Spitalliste entfernen…
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GZO Wetzikon – VRP Kündig…
Der VRP des GZO Wetzikon gehört schon längst abgesetzt.
Seit Jahren bastelt dieser Dilettant an der Zukunft seines Mini-Spitälchens – und…. alle machen da mit! Sogar das lokale Zeitungsblättchen (Zürcher Oberländer) lässt sich da vorspannen… Wahrscheinlich käme da ja noch massiv mehr zum Vorschein!
Das GZO Wetzikon ist mittlerweile so heruntergewirtschaftet, dass ein Fehlen in der Zürcher Spitallandschaft gar nicht auffällt (ist nicht System-relevant) und die Streiterei um’s liebe Geld kann problemlos gelöst werden, indem man alle Aktiven verwertet.
Eine kleine Frage stünde da noch im Raum: was verdient eigentlich der „rührige“ VRP für seine mediokre Leistung? -
Man muss dies im Kontext sehen. Die Schweiz ist so gesehen klein. „Jeder“ kennt sich, bzw. die Leute in bestimmten Positionen und Branchen kennen sich. Man sieht sich auch regelmässig bei Veranstaltungen.
Das hat natürlich Vorteile, aber auch Nachteile. Nachteile sind der teilweise entstehende Filz und die Abhängigkeiten voneinander. Verscherze ich es mit jemandem in relevanter Position und Beziehungen oder einer wichtigen Organisation, dann fürchtet man zukünftige Nachteile oder Probleme z.B. bei der Stellensuche oder Aufträgen, die man haben möchte (oder ausbleibende Anzeigen in der Zeitung) durch deren Einfluss.
In den Medien führt dies zur Selbstzensur. Man möchte sich z.B. nicht mit Coop und Migros u.ä. anlegen (grösste Werber -die COOP Zeitung mit > 2,6 Mio Auflage wird z.B. bei der Tamedia Druckerei gedruckt – gute Beziehungen zur Politik), Man kennt sich, man hilft sich bzw. schadet sich zumindest gegenseitig nicht.
Dieser Filz durchzieht Unternehmen, Parteien, Selbständige, Verwaltungen, Medien, politisch Tätige. Natürlich nicht überall und in gleicher Intensität, aber es gibt mehr oder minder bekannte Cluster.
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Wie Oswald Grübel es treffend sagte. Er kenne Verwaltungsräte die hätten vom Business das betrieben wird keine Ahnung. Die FDP sind Spitzenreiter im Zuschanzen von Mandaten und Vetternwirtschaft. Die beiden FDPler Honegger und Spörri hatten bei der Swissair vom Flugbetrieb auch von Tuten und Blasen keine Ahnung. Wetzikon braucht ein Spital ja aber nicht in dieser Grösse, wenn die Tendenz hin zu mehr ambulanten Eingriffen schon seit zehn Jahren erkennbar war.
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Und gerade auch darum: Nein zu „EFAS“…
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Der Greber will ja auch nur Kohle scheffeln. Er hat die notleidenden Anleihen günstig gekauft und hoff auf höhere Rückzahlung. Der ganze Skandal um das Spital Wetzikon ist sagenhaft.
Bin gespannt wie das endet! -
Das Horgener Spital ist auch bald pleite. 2026 wird dort die Anleihe fällig. Das Management und der Stiftungsrat sind ähnlich unqualifiziert, und die Gemeinde bestreitet für das Spital aufkommen zu müssen. Die ZKB gibt aber von der Haftung aus, als sie dem Spital bei der Emission half. Immerhin hat der gutgläubige Analsyt des Hauses die Bonität schon mal runtergesetzt. Es bleibt spannend.
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Und weil sie unfähig sind, haben sie exorbitante Löhne.
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Und da gibt es tatsächlich noch Personen, welche den Untergang der „klassischen Medien“ beweinen?
Media, for the ones in power, by the ones in power…
Oder wie war das passende Wort nochmals?
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Die Folge von derartigem „Kuschen“, die Aktie der ZO-Medien ist immer weniger Wert. Jetzt noch CHF 425, nach rund CHF 1’100 im Jahr 2014. Nur Niedergang!
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Es gibgt nur eine Antwort auf Kündig. Absetzen, Abwählen und zwar in allen Chargen die er zur Zeit innehat.
Hat das Gefühl, dass er das Volk vertritt, aber seine hintere rechte Hosentasche ist ihm wichtiger. -
Wenn sich die FDP und die links-rote Tamedia zusammen tun, kann nichts Gutes rauskommen.
Ich wünsche Greber viel Glück, diesen Saustall aufzuräumen.
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Jörg Kündig ist als VR-Präsident des Spitals Wetzikon seit Jahren hoffnungslos überfordert. Wenn er sich, was dringend nötig wäre, externe Hilfe holt, schafft er es, die garantiert unfähigsten Berater zu engagieren. Was das Spital bisher im Zusammenhang mit dem Neubau und der zu refinanzierenden Anleihe an „Businessplänen“ und „Sanierungskonzepten“ gebastelt hat, ist an Dilettantismus nicht zu übertreffen. Selbst wenn Jörg Kündig öffentlich um staatliche Unterstützung jammert, wirkt das irgendwie lächerlich.
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Kann man nicht das Interview hier in voller Länge publizieren, wenn der Zürcher Oberländer in Form einer Zensur darauf verzichtet? Das wäre sicher für viele Leser interessant.
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Das wäre wirklich gut.
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Kritik ist halt immer so negativ. Das kannn die ganze Aura im Spital stören. Grad jetzt wo die Innere Ruhe so wichtig wäre.
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Zum Qualitätsjournalismus wie TA Bärtschi gehört auch Zensur und das kriechen vor unbequemen Leuten!
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was macht da der TA anders als IP und Konsorten?
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Liebe/r Qualitätsstatistik IP, Hässig ist so tolerant das anonyme Feiglinge ihre Kommentare publizieren dürfen!
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Qualitäts-Journalismus ist auch, den rot-grünen unliebsame Leser-Kommentare nicht zu veröffentlichen.
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Die Feder ist stärker als das Schwert. Nun das hängt offenbar von der Zeit ab, welche wir grad so durchleben. Dazu ist die Verlagswelt – diplomatisch ausgedrückt – in Bewegung. Kein Schreiberling in Lohn und Brot möchte sich mit seinem Arbeitgeber überwerfen und wir so zur zünftig schreibenden, meinungsbildenden Liebesdienerin. Eventuell ein Auge dabei auf Medien/PR-Jöblis ausserhalb der darbenden Medienhäuser. Anstatt Sparopfer der Mackies-Gilde zu werden, rechtzeitig nach einer passenden warmen Bleibe Ausschau halten. Ja nu, Feder oder Personal-Guillotine heisst die Zeit …
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Der ZO gehört nicht zu Tamedia. Peinlich, peinlich. Vielleicht in Zukunft besser erst denken, dann schreiben.
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Wetzikon ist das Seebach des Züri-Oberlandes.
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Das Spital hat keine Daseinsberechtigung! Die umliegenden Spitäler könnten die Versorgung locker sicherstellen.
Auch wenn das Spital Wetzikon operativ knapp positiv abschliesst, wird es nie den für die Finanzierung von künftigen Investitionen im Gesundheitswesen notwendigen EBITDA von mind. 10-12% erreichen. Somit wäre der nächste Sanierungsfall schon terminiert.
Herr Kündig ist ein politisch handelnder VRP, welcher die wirtschaftliche Realität negiert.
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Die Journalistenschar im Departement Chefredaktion oder stv. übernimmt immer mehr eine sportive Doppelrolle: 1x machen sie den „Gatekeeper“ und schirmen unbequeme News ab, statt selbst mal kritisch zu werden. Und zuvor setzen sie sich als redaktionellen Libero für VIP – PEP – und sonstige Wichtigtuer ein, damit deren Veste Ariel-rein bleibt, um zu gefallen publizieren sie obendrein jeden unrealisierbaren Hüftschuss aus diesen Kreisen.
Es gibt Problem- und Themenkreise heutzutage, die schaffen es gar nicht mehr in die klassische Presse, weil einer der erwähnten „Ausputzer“ das Thema bereits auf dem Reporterpult wegputzt oder auf stand by stellt. -
Das Spital Fiasko geht einher mit der Qualität des VR’s (hier wohl besonders des VRP’s).
Noch Fragen? -
Das Spital Wetzikon braucht kein Mensch (im Umkreis von 10km hat es 3 Spitäler), es dient lediglich zum Strippen ziehen und Honorar kassieren.
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Das Spital Wetzikon versorgt den Bezirk Hinwil und die Stadt Rapperswil-Jona. Innerhalb von 10km hat es nur das Spital Uster, am Ende des täglich mit Autos verstopften Aathal.
Richtig zählen können ist eine Glücksache!, nämlich 1 statt 3. -
Und der Bequemlichkeit. 10 Kilometer sind für Faule 9 Kilometer zuviel.
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@Richtig zählen:
Spital Männedorf, Zollikerberg, Uster? Jeder möchte sein Spital im Dorf und jammert über die KK-Prämien, paradox. Das Spital Wetzikon ist unnötig. -
Winterthur nicht vergessen. Das Tösstal geht jetzt schon dorthin.
Früher gab es noch ein Spital in Rüti, was bei dessen Schliessung gejammert wurde (vermisst hat es niemand)!
Und von Wetzikon gibt es nach Uster einen 15-Min-Takt. Fahrzeit: 5 (in Worten: fünf) Minuten. -
Genau mein Humor. Bei einem Nozfall wohl einfach den Zug nehmen, wenn das Aatahl wieder mal verstopft ist – was übrigens täglich der Fall ist. (Fehlender Autobahnausbau sei dank.) Warum nicht gleich eine Luftbrücke zum USZ einrichten, oder wie stellen sich die Experten das vor, wenn jede Minute zählt?
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Ich fange die Interviews zur Auflockerung auch immer mit einer Frage an wie „Sind Sie ein Betrüger oder einfach sonst irgendwie kriminell?“ oder „Simmt es, dass Sie sich nie waschen oder stinken Sie einfach aus Prinzip?“.
Kann man nicht das Interview hier in voller Länge publizieren, wenn der Zürcher Oberländer in Form einer Zensur darauf verzichtet?…
Wetzikon ist das Seebach des Züri-Oberlandes.
Das Spital Fiasko geht einher mit der Qualität des VR's (hier wohl besonders des VRP's). Noch Fragen?