Hinter der Schliessung des Restaurants „Sonne“ vom letzten Mittwoch steckt ein Thriller. Es geht um nichts weniger als die ganze „Hütte“.
Die Immobilie. Sie ist Teil des sogenannten Bermuda-Dreiecks – so nennen die Aficionados die Zone am Eck Langstrasse-Hohlstrasse im Zürcher Kreis 4, gezeichnet von Sex, Bier & Currywurst.
Die „Sonne“ mit Bar und Restaurant im Parterre zum An- und die Zimmer darüber zum Mehrmachen prägen als Kernstück das Bermuda-Dreieck.
Ihre Schliessung erfolgte durch das Zürcher Betreibungsamt. Dieses agierte eigenartig.
Es erhielt schon am 5. Februar einen Auftrag des zuständigen Luzerner Konkursamts. Die in Luzern beheimatete Firma Cheeky Monkey, welche die „Sonne“ betrieb, hatte immer mehr Betreibungen am Hals.
Unzählige von der AHV, aber auch von der Mehrwertsteuer und der Zürich-Versicherung. Und auch von Mitarbeitern, die so endlich ihre offenen Löhne kriegen wollten.
Hinzu kamen Fleisch- und Bier-Lieferanten, die auf Ausständen in je fünfstelliger Franken-Höhe sassen.
Die Luzerner erachteten die Lage als hoffnungslos. Also schickten sie ihren Schliessungsentscheid den Zürcher Kollegen vom Konkursamt Aussersihl.
Dort passierte zunächst gar nichts. Keiner der Zürcher Beamten setzte sich in Bewegung. Erst 7 Tage später machten die Verantwortlichen die „Sonne“ dicht.
Auf Anfrage meinte Notar Marc Schnellmann, dass der hier Schreibende „einiges durcheinander“ bringen würde.
Luzern habe den Konkurs über die Cheeky Monkey verhängt. „Betreibungsamtlich muss daher nichts geschlossen werden. Für Tätigkeiten in unserem Amtskreis wurden wir durch das Konkursamt Luzern rechtshilfeweise beauftragt.“
Dann fügte er an: „Wie aus den öffentlich zugänglichen Grundbuchdaten ersichtlich ist, ist die konkursite Gesellschaft nicht Eigentümerin des Grundstückes Hohlstrasse 32.“
Das war nicht die Frage. Sondern, warum die Zürcher nach Auftragseingang von Luzern nicht sofort die „Sonne“ geschlossen und alle Vermögenswerte arrestiert hätten, um die Gläubiger zu schützen.
Darauf gabs nichts Konkretes vom Zürcher Notar. „Weitere Auskünfte zum laufenden Verfahren können wir ihnen aktuell nicht erteilen.“
Der Verweis auf die Eigentümerin der Liegenschaft an der Hohlstrasse ist gleichwohl interessant. Es handelt sich um eine AG namens Rofox.
Deren Besitzer hatte einst die Sonne für im Rückblick günstige 11 Millionen gekauft – das Renditeobjekt war im Homegate zum Kauf angeboten.
Der Rofox-Mann brachte damals im Unterschied zu anderen die Finanzierung zustande. Inzwischen hat er aber viel zu viele Hypotheken auf dem Haus.
Von der einstigen Bührle-Bank CIC 10 Millionen, von der TellCo PK 11 Millionen. Und dann noch von der CreditGate24 (CG24) weitere 11 Millionen.
Letztere brachte es in den letzten Jahren in die News. Ihr Modell, kleinen und mittelgrossen Investoren attraktive Anlageoptionen im Minuszins-Umfeld zu eröffnen, geriet in Schieflage.
Unter anderem wegen hohen Krediten wie jenem an die „Sonne“ respektive die Rofox AG als Besitzerin der Immobilie.
Es kam zu Haircut-Verhandlungen zwischen der Rofox und der CG24. Die CG24 schlug 9 Millionen vor, um die 11 Millionen-Schuld zu tilgen.
Als die Rofox dann eine entsprechende Finanzierung auf den Tisch legte, wischte der CG24-Chef diese vom Tisch.
Seither ist das Schicksal des Hauses im Zentrum vom „Chreis Cheib“ ungewiss. Am Ende könnte es zur Versteigerung via öffentliche Gant kommen.
Dort wären im besten Fall 30, maximal 32 Millionen Erlös zu erwarten. Weil aber viel Gewinnsteuer anfällt, würde die CG24 auch dann einen hohen Abschreiber aufs Investment erleiden.
Was sagt CG24-Chef Christoph Müller zur „Sonne“-Schliessung? Welche Rolle spielt er im Seilziehen um die Immobilie?
Keine Antwort. Der Krimi geht weiter.
Der Wirt der Sonne, der immer öfters seine Rechnungen unbezahlt liegenliess, sagt, er sei „rechtlich etwas am Abklären“ und würde sich dann wieder melden.
Der Betreibungsauszug der Cheeky Monkey zeigt gut 135’000 Franken „nicht getilgte Verlustscheine aus Pfändungen der letzten 20 Jahre“.
Die Firma gehört dem Rofox-Besitzer, also jenem Unternehmer, der auch die Immobilie hat.
Der „Sonne“-Wirt hatte sie aber als im Handelsregister eingetragener Verantwortlicher in den letzten Jahren geführt – die Rofox war in der „Sonne“ operativ nicht involviert.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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..“Dort wären im besten Fall 30, maximal 32 Millionen Erlös zu erwarten. Weil aber viel Gewinnsteuer anfällt, würde die CG24 auch dann einen hohen Abschreiber aufs Investment erleiden.“…
Welche Gewinnsteuer sollte da anfallen bei einer gegebenen Belehnung von CHF 32Mio? Nicht ganz klar für mich.
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Wenn der Kaufpreis 11 Mio. betragen hat und die Immobilie zu 32 Mio. verkauft werden kann, muss der Eigentümer für den Gewinn von 21 Mio. CHF eine Grundstückgewinnsteuer bezahlen. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Kauf mit Fremdkapital finanziert wurde oder nicht.
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Und wie teuer war der Kaffee? Und der Frauenanteil? Wurde in die Gastro Recherche passen, aber der schreibende hat kein Sackgeld und keine Erlaubnis von zu Hause. Und nebenbei? Wen interessiert das überhaupt. Heute nach 1 woche Zürich nach Thailand geflogen. Wo ist Loomit?
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Mir ist zwar schleierhaft wie man eine „Redlight-Immobilie“ in die Betreibung wirtschaften kann angesichts der Tatsache das dieses das älteste Gewerbe der Welt ist, aber in dem Fall gibt es wohl einen Spezialisten.
Zudem wäre mal interessant zu erfahren, wie es der Besitzer geschafft hat Millionenhypotheken zu bekommen?
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Hässig ist nicht mehr auszuhalten. Ich staune täglich, wie das Niveau von IP täglich sinkt. Ich glaube, er macht auf miserable Comedie und kassiert immer mehr.
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Und doch gehst Du offensichtlich täglich auf Inside Paradeplatz, wie Du selbst sagst, weil Du es nämlich toll findest in Wahrheit.
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Evtl wären noch ein paar Bären daran interessiert… Es wurde gemunckelt vor nicht allzu langer Zeit.
Prost und en Gruess nach Pattaya -
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Chreis Cheib sagt schon seit 20 Jahren Keiner mehr. Das „Bermuda“ Dreieck stamm etwa aus derselben Zeitperiode. Was spanische Liebhaber (Aficionados) mit dem Ganzen zu tun haben sollen, ist nicht nachvollziehbar. Inwiefern das Gebäude zum „Spielball von Investoren“ geworden sein soll, ist dem Bericht auch nicht zu entnehmen.
Reihst Du nun zusammenhangslose Sätze aneinander bis es der Leserschaft effektiv zu bunt wird? Oder Du vor lauter Verbissenheit ein Magengeschwür bekommst? Mach dem Ganzen ein Ende, Lukas
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Pierin muss sich jetzt eine neue bleibe suchen.
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Ist mehrheitlich im „Red-Lips“ an der Zürcher – Langstrasse anzutreffen.
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Finanziert das alles seine Ex-Frau?
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@ Stanislaus: Schafft die nicht auch selber an?
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@ Freier: Genau, arbeitet jetzt für die Firma Aebi Schmidt, wo Peter Spuhler Mehrheitsaktionär ist.
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Pierin wäre doch ideal bei Stadler Rail, die ist auch schon auf dem Sinkflug.
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Ist ein schlecht geführtes Puff wirklich einen Artikel wert? Wohl nur für Züri-Nostalgiker.
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Stammkunde?
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Genau hier liegt das Problem in der Schweiz!
Es sind nämlich genau die Banken, (die mit ihren Hypothekarkrediten die grössten Teils gar nicht mit eigenem Geld der Banken gedeckt sind, sondern durch Giralgeldschöpfung entstehen) welche die Immobilienpreise verteuern.
Wenn der Kreditnehmer dann umkippt (wie beispielsweise der Benko) dann kommen die Abschreiber in den Bankbilanzen.
Dies ist dann der Beweis, dass die Bankredite nicht mit Geld gedeckt sind. Gleichzeitig wird dadurch der Beweis geliefert dass die Banker Zinsen kassieren für heisse Luft (die Gelddeckung für die Kredite fehlt bankseits).
Die Schweizer zahlen den Banken Zinsen für heisse Luft! Um dieses Thema muss sich die Regierung endlich kümmern. Es stellt sich nämlich auch die Frage, ob solche Vorgänge legal, oder nicht wettbewerbswidrig sind.
Wenn dann die Regierung glaubt sie müsse diese Banken auch noch mit Steuergeldern „retten“ wenn grosse Abschreiber anfallen, wird es absolut grotesk!-
Viel zu viele Hypotheken in der Schweiz über 1300 Milliarden ! Da lachen die Banken und der Staat.
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Genau hier liegt das Problem in der Schweiz!
Es sind nämlich genau die Banken, (die mit ihren Hypothekarkrediten die grössten Teils gar nicht mit eigenem Geld der Banken gedeckt sind, sondern durch Giralgeldschöpfung entstehen) welche die Immobilienpreise verteuern.
Wenn der Kreditnehmer dann umkippt (wie beispielsweise der Benko) dann kommen die Abschreiber in den Bankbilanzen.
Dies ist dann der Beweis, dass die Bankredite nicht mit Geld gedeckt sind. Gleichzeitig wird dadurch der Beweis geliefert dass die Banker Zinsen kassieren für heisse Luft (die Gelddeckung für die Kredite fehlt bankseits).
Die Schweizer zahlen den Banken Zinsen für heisse Luft! Um dieses Thema muss sich die Regierung endlich kümmern. Es stellt sich nämlich auch die Frage, ob solche Vorgänge legal, oder nicht wettbewerbswidrig sind.
Wenn dann die Regierung glaubt sie müsse diese Banken auch noch mit Steuergeldern „retten“ wenn grosse Abschreiber anfallen, wird es absolut grotesk. -
Es sind genau solche Artikel, welche u.a. den Mehrwert von IP ausmachen, Bravo. IP ist in meinen Augen ein lebendiges Blatt und das ist gut so.
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Eine CH-Pensionskasse (Tellco) im Hypothekargeschäft tätig und vergibt eine Hypothek in dieser Grössenordnung an eine bekannte Immobilien – Sonne. Nun die Überleitung.
Bernhard Kobler war im Stiftungsrat der Tellco. Dies wäre doch auch ein Absatz in diesem Artikel wert. Nicht?
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Die Kreditgeberin ist die Tellco Bank
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Die Currywurst da kann man aber vergessen, dann lieber am Bellvue.
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Dann hast aber keinen Vorwand (Currywurst) mehr für die zusätzlichen Dienstleistungen.
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Bellevue
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Das wäre doch ein Projekt für Perin Vincenz und Bernhard Kobler. Sie kennen das Lokal, haben das Gespür für das Milieu und Kontakte zur Hochfinanz.
Als Wirtin würde ich Monika Kälin vorschlagen.
Da braucht es nicht mehr viel und die Sonne im Kreis Cheib geht wieder auf.-
Gute Idee Köbi und der Pierin könnte mit seiner Potenz dann auch gleich das Red-Lips mit übernehmen; dann könnten Svetlana und ich abwechslungsweise im Red-Lips sowie auch in der Sonne arbeiten.
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Die Bührle Bank heisst IHAG, nicht Hiag, Hiag ist ein Immobilienunternehmen.
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Soviel zur seriösen Hypothekengewährung !?
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Hies „IHAG“, mit der geplanten Rückgabe der Banklizenz wird sie ihre Geschäftstätigkeit mittelfristig einstellen. Die Assets wurden an die Bank Vontobel übertragen.
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Das wäre doch ein Projekt für Perin Vincenz und Bernhard Kobler. Sie kennen das Lokal, haben das Gespür für das…
Die Bührle Bank heisst IHAG, nicht Hiag, Hiag ist ein Immobilienunternehmen.
Eine CH-Pensionskasse (Tellco) im Hypothekargeschäft tätig und vergibt eine Hypothek in dieser Grössenordnung an eine bekannte Immobilien - Sonne. Nun…