Als die Swissair tauchte, war Martin Wittig eine zentrale Figur. Er versuchte, zu retten, was noch ging.
Wittig stand im Zenit. Bei der renommierten Roland Berger-Beraterungsfirma zählte er zu den Top-Partnern.
Dann stieg der aus – er wolle es ruhiger nehmen. Weg vom Rampenlicht betreute er ausgewählte Kunden.
Darunter René Benko. Ihm öffnete Wittig die Türen zu einem der Reichsten: Klaus-Michael Kühne, Milliardär des Schwyzer Erfolgsunternehmens Kühne+Nagel.
2019 verschaffte Wittig Benko bei Kühne einen Termin, wie die österreichischen Medien „Kronen Zeitung“ und „News“ berichteten.

„Klaus-Michael Kühne: Wie der reichste Deutsche in die Fänge René Benkos geriet“, titelte Letztere, „Wie René Benko den reichsten Deutschen köderte“ lockte die „Kronen Zeitung“.
Der alte Kühne war begeistert vom „jungen“ Real Estate-Draufgänger aus Innsbruck. In den folgenden Jahren gab Kühne Benko mehr als eine halbe Milliarde zum Investieren.
Wittig sass schon seit 2014 in Kühnes Verwaltungsrat der „Kühne + Nagel International AG“ (KNI), dem Milliarden-Logistik-Konzern mit Sitz in Schindellegi SZ.
Anfang 2019 schickte Wittig Benko ein E-Mail. Er könne ihm „ein Kennenlernen“ beim reichsten Deutschen organisieren.
Schon wenige Wochen später empfing Kühne den Selfmade-Man aus dem Tirol bei sich auf dem schönen Feusisberg. Dass dieser einst strafrechtlich verurteilt worden war, kümmerte den erfahrenen Geschäftsmann offenbar nicht.

Damit auch ja nichts schieflaufen würde, offerierte Wittig seinem Vertrauten Benko vor dem Treffen letzte Hilfe.
„Magst du noch telefonieren, bevor du Kühne siehst“, kabelte er diesem. „Gibt vielleicht ein paar Sachen, die du wissen solltest.“
Kühne war dann ganz angetan vom Drive des Immo-Tycoons. Er biss an.
Mission Accomplished. Jetzt schlüpfte der Einfädler bei Benko unter die Bettdecke:
Wittig, seit Urzeiten in der Schweiz wohnhaft, erhielt vom Österreicher einen Beratervertrag mit dessen Schweizer Signa Prime-Tochter.
Rasch floss viel Geld. Eine gute Million als erste Tranche war sofort zu überweisen, und zwar auf das Konto von Wittigs „mcw Management Services“ bei der UBS.
Später floss dann noch der Rest, insgesamt kassierte „Doppelspieler“ Wittig 1,7 Millionen Franken.
Erzählte Wittig seinem alten „Herrn“ Kühne vom hoch bezahlten frischen Benko-Mandat?
Nicht doch. Kühne erfuhr davon erst diese Woche, durch die Anfragen der „Kronen Zeitung“ und „News“.
Der 88-Jährige reagierte scharf, für ihn handelte es sich um einen irreparablen Vertrauensbruch.
Wittig war bei Kühne durch. Sofort. Komplett.
Auf Anfrage gibt sich der heute im Engadin lebende Berater-Star reumütig. Per Mail schickt er lange Ausführungen, die er auch den anderen Medien habe zukommen lassen, die sich für den Fall interessierten.
„Über Ernst Dieter Berninghaus erhielt ich Ende 2019 die Bitte, einen persönlichen Kontakt zwischen Herrn Benko und Herrn Kühne herzustellen.“
„Insofern wusste Herr Kühne, dass ich als Vermittler für Herrn Benko tätig war. Zu diesem Zeitpunkt gab es keinerlei Vertrag über Vermittlungsdienste.“
„Ein solcher wurde erst im Juni 2020 von der Signa Financial Services in Zürich aufgesetzt – jedenfalls kurz vor der ersten Auszahlung der Vermittlungsgebühr.“
„Deren Höhe hat mich dann sehr überrascht, da das Investment der Holding inzwischen auf etwa 500 Mio. angestiegen war. Ich war darüber nicht informiert, da ich kein Mitglied des Verwaltungsrats der Kühne Holding war.“
„Ich hatte lediglich gehört, dass alle in der Holding mit dem Investment überaus zufrieden waren. Die zweite, kleinere Tranche wurde am 7. Dezember 2020 gezahlt.“
„Ich selbst bin angesichts von 3,4 Promille eher von 170’000 ausgegangen, da ich von 50 Mio. Investment ausging.“
„Ich habe Herrn Kühne damals weder die Höhe der Vermittlungsgebühr noch den Vermittlungsvertrag offengelegt.“
„Auch der KNI nicht, da diese in diesem Geschäft keine Partei war, ebenso wenig der Kühne Holding, da ich dieser nicht angehörte.“
Nach all dem kommt das Sorry. „Ich bedaure es sehr, insbesondere auch angesichts der späteren Entwicklungen, Herrn Kühne nicht informiert zu haben.“
„Ich bin bereit, für diesen Vertrauensbruch die Konsequenzen zu tragen, also von meinen Boardmandaten bei KNI und Aenova mit sofortiger Wirkung zurückzutreten.“
Wenn man zynisch sein will: Wittig kommuniziert jetzt immerhin richtig und tritt zurück.
..“Berater“ zu benötigen.
Post-mortem Reue zeigen wenn der Schaden angerichtet ist. Wenn Moral von Gier in den Hintergrund gedrückt wurde. Wenn Geschäftsethik ausgeblendet wurde durch das Treffen der honoren Herren.
Ja, dann geschehen diese Dinge – Herr W reiht sich bestens ein.
Klaus Michael Kühne war immer gierig nach Kohle, sonst wäre er nicht
soweit gekommen. Aber die Spielchen von seinem Verwaltungsrat Martin
Wittig sind einfach nur charakterlos. Und so einer ist Honorarkonsul
von Deutschland.
So ein Zufall nun aber auch. Mit soviel Provision mach zurücktreten doch gleich doppelt Spass.
Du bist für mich ein riesen Genie. Weisst zu jedem Thema, Nestlé UBS Benko Liebe und Erfolg etc. immer so äusserst wertvolle Kommentare zu schreiben und all das als einer der Ersten. Bravo! Unglaublich dieses Wissen und Können……
endlich hat es einen, der uns seine Weisheit kostenlos und frei Haus offenbart. Ein Mesias den die Welt gesucht hat. MessiPalfner wir preisen dich, MessiPalfner, wir lieben dich!
kommt alle mit in den Palfi-Fan Club.
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Wenigstens mal einer, der „aane schtoot“. Besser spät als nie.
Der hat sich doch auch beim Untergang der Swissair vor bald 25 Jahren als Berater aufgeblasen.
Und mehr als nur goldig verdient!
Eine „Riesen-Nummer“ macht so etwas nicht. Also nur eine ganz kleine Nummer.
..ständig Berater, weil die Gewählten sich nicht selbst beraten können.
Fehlt nur noch, dass auch die Wähler Berater beschäftigen, um sich beraten zu lassen, wen sie wählen sollen. Was ist denn da los in dieser Gesellschaft, wenn jeder einen Dackel benötigt, um sich beraten und verraten zu lassen?
Doofies lassen sich durch Doofies beraten, einfach “herrlich“.
Aha, er dachte es wären nur 50 Millionen gewesen. Meine Güte, will der einen für blöd verkaufen. Bei diesen Immobilien Investments waren die Summen viel höher als zweistellige Millionen Beträge, und das war für jeden ersichtlich. Wie peinlich diese „Ausreden“
bei viel geld, bzw. kick backs,
fallen alle um.
nichts neues.
der mensch hat sich einfach
nicht im griff.
die biederen sind die schlimmsten.
Am 11. Oktober 2025, 15:30 Uhr habe ich Zeit um Klaus-Michael Kühne zu Bedauern.
Die Provision hat (und behält) er. Die Entschuldigung ist wohlfeil. Stil und Charakter würde er beweisen, wenn er den Kick-Back-Betrag an den Konkursverwalter von Benko überweisen würde.
„Der Fisch stinkt am Kopf“. Sprichwort
Ein “Cräck“!
Die Menschheit wird es leider zu nichts bringen, das beweist sie selbst fast täglich. Vielleicht ist die Beschränktheit mit ausgeprägtem Egoismus und fehlender Bescheidenheit, sowie mangelnder Intelligenz so gewollt vom Schöpfer des Planeten.
Tritt er auch an der HSG zurück? Wittig ist Mitglied des HSG Advisory Board (Aufgabe: „begleitet die HSG kritisch und konstruktiv“). Erforderliche Qualifikation für Mitglieder gemäss der deutschsprachigen (!) Site in bestem HSG-Geschwurbel: „Thought & Practice Leadership“. LH, fragen Sie doch mal beim Rektorat an.
Gier frisst Hirn, also nichts Neues.
Das Beratungsmandat bei der Signa Prime-Tochter war ziemlich sicher die Provisionszahlung, effektive Arbeit dürfte kaum gemacht worden sein. Wittig wird in gut 4 Monaten 62jährig und dürfte längst genügend Geld haben, um sich zur Ruhe zu setzen. Dass man für die Vermittlung eines guten Kontakts finanziell entschädigt wird, dürfte Kühne bekannt gewesen sein. Das jetzt als Vertrauensbruch zu bezeichnen, wirkt scheinheilig.
Für was Kühne mit unterdessen 88 Jahren und einem Vermögen von gegen 40 Milliarden Euro weiter dem Geld nachspringt, bleibt offen. Denn mitnehmen kann auch er nichts.
Immer noch deutlich besser als das, was der Dieter B. (Migros) gemacht hat.
Dort waren ja ganz andere Summen im Spiel.
Vermutlich hätte Kühne damals nicht mal etwas gegen diese Zahlung gehabt. Das Problem war einfach, dass er es nicht offen gelegt hat.
Konto bei der UBS
spätestens jetzt müsste die UBS das Konto schliessen….
Money matters! Wir Schweizer sollten uns klug neutral zurückhalten. Die Mehrheit hat nur noch Lust Vermögen im Büro oder privat zu verwalten.
Alle sind sie reingefallen auf den Schulabbrecher Benko. Und wie geht es eigentlich Werner K. Rey?
Das Netzwerk als Helfer von Benko ist riesig. Transparenz ist nötig.