Der Dauerumbau der Credit Suisse zeigt Folgen. Topleute im Private Banking und bei den Produkten verlassen das Schiff und heuern bei der Konkurrenz an.
Ins Rampenlicht rückt die Genfer Privatbank Lombard Odier. Diese verpflichtete soeben zwei CS-Banker mit Potenzial.
Zum einen ist das Felix Oeschger, ein Jurist, der ein gutes Jahrzehnt lang zum Kader der CS gehörte und zuletzt ein Team im Private Banking Zürich leitete.
Oeschger wechselt zum Zürich-Ableger von Lombard Odier. Ihm folgt mit Dominique Wohnlich ein erfahrener Produktespezialist, der lange im ISP von CS-Aushängeschild Nicole Pauli arbeitete.
Oeschger und Wohnlich haben den Auftrag, für Lombard Odier ein starkes Zürcher Privatbanking-Team auf die Beine zu stellen. Ob sie weitere CS-Kollegen abwerben, bleibt abzuwarten.
Sicher ist, das zwei andere Privatebanker der CS mit Standort Zürich soeben gekündigt haben. Wohin sie ziehen, ist noch nicht durchgesickert.
Von einem Aderlass im zentralen Markt Zürich will man bei der CS nichts wissen. 4 bis 5 Abgänge auf rund 400 Berater und Spezialisten – das sei nicht dramatisch, geht aus Gesprächen hervor.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Umgekehrt kristallisiert sich heraus, dass die Genfer Lombard Ambitionen auf dem wichtigsten Platz von Swiss Banking hat.
Lombard Odier, deren Chef Patrick Odier Präsident der Bankiervereinigungs-Lobby ist, hat ihren Zürcher Sitz am rechten Seebecken, etwas abseits von der City.
Bereits vor ihrem „Hunting“ bei der CS war Lombard auf Shoppingtour. Vor allem bei der gebeutelten HSBC Schweiz wurde die Privatbank fündig.
Sie holte ein bekanntes England-Team mit Seniors in Genf und Zürich, das lange für HSBC tätig war. Hinzu kommen Leute vom Russland-Team, die von HSBC zu Lombard und anderen sprangen.
Verstärkt wird der Auftritt nach aussen. Kürzlich wurde bekannt, dass der langjährige UBS-Sprecher Christoph Meier, der für das Wealth Management zuständig war, zu den Genfern geht.
Die Offensive von Lombard Odier auf dem Zürcher Finanzplatz zeigt, dass der Wettbewerb spielt. Verlierer sind Auslandbanken und auch die Grossbanken, Gewinner sind clevere Privatbanken.
Lombard Odier hat gleich wie Lokalkonkurrentin Pictet und weitere Genfer Privatbanken ihren Partnerstatus durch eine Aktienstruktur ersetzt.
Damit müssen die Genfer erstmals mehr Einblick in ihr Geschäft gewähren. Die Financial Times publiziert heute erste Zahlen.
Lombard Odier liegt mit 16 Milliarden Assets in der Mitte, Pictet mit 35 Milliarden vorne. Dritte im Bunde ist Mirabaud mit 3 Milliarden Assets.
Neben Lombard Odier versuchen Deutschschweizer Institute, von Umbau und Unzufriedenheit bei den Grossen zu profitieren.
Die Zürcher Vontobel hat mehrere Neuverpflichtungen getätigt. Noch nicht bekannt war, dass Vontobel ebenfalls bei HSBC Schweiz einen kleinen Coup gelandet hat.
Karin Ruckstuhl, eine bekannte Privatbankerin im England-Team, welche HSBC vor kurzem verlassen hatte, heuerte bei Vontobel an.
Bei LGT ist es ein vielköpfiges Team der früheren Sal. Oppenheim, das neue Kundengelder bringen soll.
Verliererin ist das Schweizer Private Banking der Deutschen Bank. Diese musste die Oppenheim-Leute ziehen lassen, nachdem sie die Privatbank in ihre Organisation integrierte.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Die Angaben zu den Assets sind falsch. Pictet hatte knapp 4OO Milliarden per Ende 2013
-
Typische CH-Bank-Karriere 1980 bis 2015:
80-83 KV bei Grossbank
84-96 Versch. Knallcharchen (Weiterbildung und mind. einmal im Leben am Grand Canyon gewesen)
97-09 ÄRÄM im Privätt Bäncking
10-11 RM (scheitert öfters an neuen Anforderungen)
11-13 RM bei kleinerer Bank (weniger Rules&Regulations-ish cool man)
13 -15 UNABHÄNGIGER Vermögensverwalter („hier-habe-ich-Zeit-für-meine-Kunden“-blabla)
ab 15 Endlich en Job in der „Realwirtschaft“ „Bankerwelt-ist-total-kaputt-blabla“ und „ich-verdiene-jetzt-weniger-bin-aber-total-zufrieden-blabla“
Aufräumen können die Jungen! Thanks buddy!-
Hast Du Deinen eigenen CV hier abgebildet? – Das Leben ist ein Weg mit vielen Irrungen und Wirrungen, und nicht immer ist man 100% selbstbestimmt, auch wenn dies Motivations-Knallchargen verbreiten. Wirst es auch noch merken, aber dann bist Du wohl selbst im/am…. „Cullo“.
-
-
Warum suchen Kunden Privatbanken? Wohl genau deshalb, weil ihnen das bornierte und hochnäsige Verhalten der selbstverliebten Grossbanken-Berater auf den Zeiger geht. Wirklich unglaublich, dass in Zeiten wie heute immer noch so viele „Top-Shots“ aus der alten Selbstläufer-Banking-Zeit überbezahlten Unterschlupf finden in kleineren Instituten.
-
Warum soll man zu einer traditionellen Privatbank gehen, wenn hinter der Theke immer mehr Ex-CS-Boys oder Ex-UBS-Guys oder Ex-McK-Freaks mit „kranker Grossbanken-Mentalität“ stehen? LO, ou est-il, votre charme lémanique?
Gilt längst auch für KBs und Raiff, welche offenbar das überbordende Gefühl um säuselt nur noch mit Ex-Megaliner-Leuten voranzukommen.Am liebsten noch mit ganzen Teams.
NB: die Abgangsstory gestern eines „Wir werden nicht ruhen“-Jüngers zeigt ja den Vergiftungsgrad auch in Service Abt. schön auf. (Vielleicht wär es effektiv besser mal ein bisschen zu ruhen…)-
Na ja, in den meisten Fällen stellt es sich nach 2 Jahren (soviel Frist sollte man ihnen schon geben…) heraus, dass die Abgeworbenen nichts oder nur wenig bringen (werden), dafür viel kosten. – Und weiter dreht sich dann das Karussell.
-
Eigentlich gefällt mir diese Dynamik der Privatbanken! Meiner Meinung nach, so geht es man in die richtige Richtung: hinter die zwei Grossbanken, die noch viele Probleme lösen müssen, sollten sich die Privatbanken stark machen. Julius Bär, Pictet, LO, Vontobel und die andere noch. Dazu kommt noch die relevante „strickt“ schweizerische Kantonalbanken und last but not least Raiffeisen Bank.
Die Lösung (oder Erlösung) der Finanzplatz Schweiz könnte somit durch ein top down / bottom up Strategie auf gute Wege gegleist sein. Über Personal will ich mich nicht äussern, aber bei den internationalen Banken gibt sicher immer noch sehr gutes Personal, und vielleicht jetzt wechseln gerade diese Leute.
-
-
Ups, ein Velo ist umgefallen. Da wird aber die CS froh sein, einige überbezahlte RM zu verlieren. Kostensenkungen und nach sechs Monaten Zwangsurlaub der RM’s werden die meisten Kunden nicht mal mehr deren Namen wissen…..
-
-
Na da sind ja Bankexperten unter sich… Die AuM (Assets under Management) teilen sich auf in Cash / Cashanlagen wie bspw. KO’s, Treuhandgeschäfte etc. (=In-Bilanz, gehört zur Bilanz) und Wertschriften (Ex-Bilanz, gehört nicht zur Bilanz). Mit EK hat der Begriff Assets sowieso nichts zu tun.
-
Die „Experten“ sind ja wohl diejenigen Journalisten, die undifferenziert von „Assets“ sprechen. Hiermit sind nicht die sog. „AuM“ gemeint, sondern wohl eher die Bilanzsummen der jeweiligen Banken.
-
-
Mit „Assets“ meinen Sie wohl „Eigenkapital“. Das zeigt, dass sowohl Pictet wie LO eine EK/AuM-Rate von ca. 10% haben.
-
Nein „Assets“ beschreibt die Bilanzsumme.
-
Hast Du Deinen eigenen CV hier abgebildet? - Das Leben ist ein Weg mit vielen Irrungen und Wirrungen, und nicht…
Na da sind ja Bankexperten unter sich... Die AuM (Assets under Management) teilen sich auf in Cash / Cashanlagen wie…
Die "Experten" sind ja wohl diejenigen Journalisten, die undifferenziert von "Assets" sprechen. Hiermit sind nicht die sog. "AuM" gemeint, sondern…