ZKB-Chef Martin Scholl klagt laut über die Minuszinsen der Notenbank. Im NZZ-Interview meint Scholl, seine Bank müsse der SNB 75 Millionen im Jahr abliefern.
10 Prozent des Jahresgewinns zu verlieren ist unschön. Doch das Jammern des Topbankers lenkt ab vom Kern.
Der heisst: Die Banken machen mit den Negativzinsen über das Ganze gesehen einen riesigen Zusatzgewinn, während die Inlandsparer zur Ader gelassen werden.
Viele Banken zahlen der Notenbank nämlich null oder fast nichts an Negativzins. Sie bleiben innerhalb der sogenannten Freigrenze und sind von der Notmassnahme nicht betroffen.
Auf der anderen Seite belasten sie den Sparern, die vor allem aus dem Inland stammen, die negativen Zinsen, wo immer es geht.
Pensionskassen, Firmen, vermögende Privatkunden – alle sitzen auf Bergen von Bargeldern und müssen damit zu einer Bank.
Kantonalbanken, die nicht wie die ZKB vom Minuszins betroffen sind, die beiden Grossbanken UBS und CS, die ebenfalls viel Spielraum haben, weitere Institute:
Sie alle nutzen die Minuszinsen als Once-in-a-Lifetime-Chance und schlagen mit Zinsen zu, dass es knallt.
Bei einzelnen Kantonalbanken ist die Rede von 2 Prozent, welche Pensionskassen und Firmen bezahlen müssen, um eigenes Erspartes anlegen zu dürfen. Bei der UBS gibt es gar 3 Prozent zulasten der Pensionskassen.
Man stelle sich vor: Für Geld, das einem gehört, das einen Kaufwert hat, muss man einen Zins von 1, 2 oder sogar 3 Prozent zahlen – und auch noch danke schön sagen, dass man überhaupt von einer Bank aufgenommen wird.
Hinzu kommt der Witz mit den Hypotheken. Die Libor-Hypotheken müssten von den Banken zu 0 Prozent vergeben werden, da der internationale Liborsatz bei minus 0,8 oder so liegt.
Schlägt eine Bank die übliche Marge hinzu, ergibt das 0 Prozent Zins für den Kredit.
Was aber machen die Banken? Sie verlangen einen positiven Zins von 0,8 Prozent oder mehr bei Libor-Hypotheken.
Und bei den Festhypotheken sind die Zinsen entgegen des gesunden Menschenverstands nicht gesunken, sondern stark gestiegen.
Das alles zeigt: Die Geschäftsbanken sind die grossen Gewinner des historischen Entscheids der Zentralbank, die Zinsen in den negativen Bereich zu drücken.
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Die ZKB mag die Ausnahme von der Regel sein. Auch die eine oder andere Privatbank leidet.
Doch Julius Bär, Lombard Odier und Safra Sarasin waren schnell in der Weitergabe der Negativzinsen.
Die wahren Leidtragenden sind die Sparer. Und zwar die Schweizer.
Die Inland-Pensionskassen und die vielen kleinen und mittleren Firmen, die Cash halten und diesen auf einer Bank anlegen müssen, werden bestraft für den starken Franken.
Die Minuszinsen zerren an ihren Ersparnissen und Barreserven. In der Folge haben sie weniger Bares in der Tasche, um zu investieren und zu konsumieren.
Das führt zu einer Spirale nach unten. Der Tourismus bricht ein, die Ausgaben für teure Mode, Möbel, Schmuck und sonstigen Luxus sinken, die Firmen müssen Kosten senken und Jobs streichen.
Geht diese Entwicklung ungebremst weiter, dann landet die Schweiz in einer Deflationsspirale, mit sinkendem Konsum, der wiederum zu sinkenden Preisen führt.
Am Ende steht eine hartnäckige Rezession.
Dann wäre zwar das Frankenproblem gelöst. Die Schweizer Währung würde gegenüber Euro, Dollar, Pfund schwächer.
Zum Preis einer Rezession? Das kann nicht die Idee gewesen sein.
In dem Fall hätte die Nationalbank mit ihrem Regime der Minuszinsen, das sie Ende 2014 angekündigt und kurz nach dem Franken-Schock Mitte Januar umgesetzt hatte, einen katastrophalen Fehler begangen.
Deshalb der Aufschrei der Linken und deren Wut auf SNB-Chef Thomas Jordan.
Doch die SP bringt keine glaubwürdige Alternative zu den Negativzinsen ins Spiel. Und die Bürgerlichen halten sich mit lauter Kritik noch zurück.
Dabei wäre die Lösung einfach. Sie heisst Kapitalverkehrskontrollen und wird gerade von den Griechen vorexerziert.
Nicht dass die Schweiz ein Griechenland wäre. Aber der Fall von Athen zeigt, dass aussergewöhnliche Situationen weit reichende Massnahmen erlauben.
Kapitalverkehrskontrollen durch die Schweizer Nationalbank, das würde heissen, dass die wahren Schuldigen am Problem mit dem starken Franken bestraft würden: die globalen Spekulanten.
Grosse Hedgefunds, Staatsfonds, andere unermesslich finanzstarke Investoren, die alle aus dem Ausland stammen und global aufgestellt sind, kaufen Franken und profitieren vom Schutz des helvetischen „Safe Haven“.
Die SNB hätte damit leichtes Spiel. Ab sofort wäre der Franken für Ausländer nicht mehr frei handelbar.
Wer dann als Ausländer sein Geld immer noch in Franken anlegen möchte, der müsste dafür tief in die Tasche greifen. Drei, vier oder gar fünf Prozent würde ein solches Investment ab sofort an Zinsen kosten.
Der Spielraum nach oben wäre gross. Im Extremfall könnten die Negativzinsen – immer exklusiv für Ausland-Spekulanten – weiter hochgeschraubt werden.
Die Folge wäre, dass die Treiber hinter der Frankenstärke bestraft würden, während die Inlandsparer, die nichts dafür können und auch keine echte Ausweichvariante haben, davon verschont blieben.
Dass die SNB nicht diesen Weg gewählt hat, bleibt ihr Geheimnis.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Deflationsspirale, mit sinkendem Konsum, der wiederum zu sinkenden Preisen führt???
Wo und wann??? In der Schweiz kostet alles 30 bis 50% mehr als die EU. Das ist Inflation nicht Deflation!1L Milch in der Schweiz kostet SFr 2.- in der EU kostet 0.70 Eurocents
1.85g Mozzarella in der Schweiz kostet SFr 1.95.- in der EU kostet 0.45 Eurocents
100g Sorbet Glacé in der Schweiz kostet SFr 13.90.- in der EU kostet EUR 3.10Wenn so weiter geht’s kaufe ich nur weiter in der EU!
Das Geld werde auch bald in der EU deponieren. Die Bankgebühren sind tiefer als in der Schweiz und für ein Sparkonto ab EUR 10’000 bekomme ich 2.50% Zinsen im Jahr!-
Super … 2.5% Zins, dafür hat der EUR bald nichts mehr Wert! Und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!
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There’s no free lunch!
Brutto-Mediangehalt/Stunde:
Eurozone: ca. 13 EUR
Schweiz ca. 22.5 EURNetto-Durchschnittseinkommen/Jahr 4-Personenhaushalt:
EU-28: 46679 EUR
Schweiz: 128928 EURQuelle: Eurostat
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Herr Hässig, Ihre kritischen Beiträge zum Schweizer Finanzplatz sind durchaus interessant zu lesen und eine Bereicherung. Von Makroökonomie haben Sie aber leider nicht die geringste Ahnung, also lassen Sie das doch bitte.
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Ihre Beleidigung von „strohdumm“ ist etwa so intelligent, wie wenn Sie Ihren Arzt, der Ihnen Hustensirup verschreibt, so bezeichnen würden, weil der Hustensirup nicht angenehm schmeckt. Oder wenn Schüler den Lehrer beleidigen würden, weil er ihnen schwierige Aufgaben zu lösen gibt.
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Kann es sein, dass man Herrn Hässig das immergleiche Spiel noch nicht erklärt hat ? Sie sind doch mittlerweile auch in einem Alter, wo man nicht mehr immer zwingend die gleiche Leier der alten Männer an den Unis mit den grauen Haaren spielen muss, die uns irgendwas von einem ausgeglichenen Markt irgendwo vorleiern.
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Mir wollte man auch Negativzinsen verrechnen. Und das neue Angebot für die ablaufende Hypothek war an Dreistigkeit nicht zu überbeiten – von 60 Basispunkten über Mid-SWAP auf 140 Basispunkte. Soviel zahlt nicht mal Pleite-Italien. Und das Bankenkartell hat gut gespielt – die Konkurrenzangebote waren alle ähnlich mies.
Ergebnis: Die Liquidität genommen, 1/5 des Wertschriftenpotfolios verkauft und die Hypothek voll zurück bezahlt. Ein tolles Geschäft für die Bank – Kein Verdienst auf die Hypothek, auf die Spargelder und weniger Depot. Und wenn es die Gauner wagen sollten, das Wort „Preiserhöhung“ beim Depot nochmals ins Maul zu nehmen, dann heisst es Postfinance einfach.
Merke: Man muss sich von den Banken nicht alles bieten lassen. -
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Die Devisenanlagen der SNB betragen 536 Milliarden Franken. Das Eigenkapital der SNB erreicht 48 Milliarden Franken. Sollte der Franken um 10 Prozent steigen, so fällt das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich.
Zudem stellen die Staatsanleihen im Portefeuille der SNB (insbesondere griechische und andere) ein grosses Risiko für die SNB dar.
Im Falle von negativem Eigenkapital der SNB müssen jene Banken, die der SNB Kredit gewähren, ihre Anlagen bei der SNB entsprechend tiefer bewerten. Das kann zum Konkurs von Banken in unserem Lande führen.
Um diesem drohenden Szenario entgegenzuwirken will die SNB einen positiven Zinsensaldo erwirtschaften. Dazu muss sie Negativzinsen erheben. Die Sparer in der Schweiz vorfinanzieren damit absehbare weitere Verluste im Portefeuille der SNB.
Der SNB kann deshalb nur einmal mehr geraten werden, ihr Devisenportefeuille nun endlich abzustossen. Dieses hat bereits sehr grossen Schaden angerichtet.
Man denke allein an die 50 Milliarden Franken Verlust am 15. Januar 2015. Dieses Geld hätte die SNB lieber direkt in der Schweiz investiert, um damit die Schweizer Wirtschaft anzukurbeln (Tourismus, Exportindustrie).
Wieviel Schaden will die SNB noch anrichten mit ihrer abstrusen Wechselkurspolitik? Erst wenn diese hochriskanten Devisenanlagen veräussert sind, ist die Gefahr von negativem Eigenkapital stark vermindert und die SNB kann auf Negativzinsen verzichten.
Marc Meyer
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Super Kommentar! (Ironie aus) Was wird wohl passieren wenn der Markt merkt, dass die SNB ihre Devisenbestände wieder los werden will? Dann hat sie gleich beides: die Devisen noch immer aber die absurd hohen Verluste gleich dazu. Der Fehler des Fixkurses ist nun mal gemacht; mit dem Brecheisen lässt sich das nicht korrigieren
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@Bartlo
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Der Dollar ist von 4.30 auf 0.7 gefallen. Jetzt wieder bei 0.95. Was droht dem Euro? In 20 Jahren bei 0.50? Dann hat die SNB ein negatives Eigenkapital von gegen 200 Milliarden oder mehr.
Dieses negative Eigenkapital müssen Sie und ich mit Steuern wieder aufstocken. Ansonsten müssen die kreditgebenden Banken ihre Investitionen bei der SNB entsprechend wertberichtigen. Das kann zu deren Konkurs führen.
Deshalb: Die SNB hätte ihren unseligen Mindestkurs gar nicht einführen dürfen. Ich hab ihr aber schon vor 20 Jahren an der GV gesagt, sie soll ihre riskanten, volkswirtschaftlich unsinnigen Auslandanlagen abbauen.
Aber die SNB will nicht hören. Um alles in der Welt das Gesicht nicht verlieren, dafür hunderte Milliarden Verluste zulasten des Volkes.
Marc Meyer
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Oh je, Herr Hässig. Nicht mal mehr die Kommentarschreiber sind auf ihrer Seite… Polemik alleine tut’s nicht mehr. Sachverstand ist gefragt!
Welche Bank kann sich bei Hypotheken schon zum Libor refinanzieren? Keine! Das will schon der Regulator. Anscheinend haben das alle ausser Ihnen kapiert.
Also: Verstand einschalten und wieder mal was Konstruktives bringen. Good luck!
Cheers -
@Marc Meyer
Wie soll denn das Eigenkapital aufgestockt werden. Mir kommt nur dies in den Sinn: entweder erhöht die Schweiz ihre Einnahmen (Steuererhöhung), oder sie erhöht ihre Schulden. Und wofür? Die Banken haben SNB-Franken als Vermögenswert, egal was die Bilanz der SNB sagt.
Etwas anderes: Macht es einen Unterschied, ob die Gesamtheit der Banken Zinsen für SNB-Geld zahlt oder auf SNB-Geld Zinsen zahlt? Beide Male ist SNB-Geld etwas, das die Banken kostet und der SNB Einnahmen bringt.
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Herr Hässig ist kompetent, Politik der Negativzinsen und so die SNB selber als „strohdumm“ zu bezeichnen. Er würde demnach auch IMF, EZB, EU als „strohdumm“ bezeichnen in ihrem Bemhühen, Staats- & Aussenhandelsbilanzen Griechenlands in haltbare Relationen zurückzuführen. Das muss ein Supertyp sein.
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Einige (Retail-)Banken profitieren deutlich vom Negativzinsentscheid der SNB. Wieder enorme Geldströme von Privatpersonen gelangen in die Schweiz; mehrheitlich auf Banken, die von der Freigrenze nicht betroffen sind, selber also der SNB keinen Negativzins zahlen. Die Banken verlangen hohe Negeativzinsen für das Horten des Geldes. Und es ist so, keine dieser Banken publiziert diese Negativzinsen, alles läuft wie gewohnt diskret ab. Profitieren in der Krise, ein neues Geschäftsmodell mittlerer Retailbanken. Mit der Publizierung der Halbjahreszahlen wird das Business Zinsertrag dann sichtbar. L. Hässig und Martin Scholl haben da schon recht.
Nur habe ich da einmal mehr bedenken: Im 2008 und 2009 flossen unkontrolliert Gelder in die Schweiz, mehrheitlich aus den USA, die Folgen kennen wir ja. Diesmal stammen die Gelder aus der EU. Ob die Banken aus der Vergangenheit gelernt haben? „Wenn genug zuwenig ist“.
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Der Artikel bezichtigt die Banken generell der Abzocke im Zinsbereich. Dabei wird er insbesondere den kleineren und mittleren Banken nicht gerecht. Fakten sind
a) Die Anzahl der Institute, welche den Sparer mit Negativzinsen belastet, ist verschwindend klein – wenn es überhaupt welche gibt.
b) Welche Bank kann LIBOR-Hypotheken zum LIBOR refinanzieren? Wahrscheinlich nur ganz wenige. Ganz sicher aber nicht die kleinen und mittleren Institute. Somit ist die generelle Aussage, dass Banken die LIBOR-Hypotheken zu 0 % vergeben müssten, ein Witz – und ganz sicher nicht die Tatsache, dass LIBOR-Hypotheken heute um 1 % herum kosten, wie der Artikel suggeriert
c) Institutionelle, KMU und Sparer, welche bei Postfinance und gewissen Banken Negativzinsen bezahlen müssen, haben die reelle Möglichkeit, einen Teil Ihrer Gelder zu diversifizieren und bei kleineren und mittleren, aber äusserst soliden Regionalbanken zu deponieren – in aller Regel sogar mit ansprechender Rendite oder zumindest Zinsneutral. Natürlich nehmen diese nicht unbeschränkt hohe Guthaben ausschliesslich auf Kontokorrentbasis entgegen – aber bei einem Mix aus z.B. ([kurzfristigen] Kassenobligationen und KK-Guthaben) herrscht oft Gesprächsbereitschaft. Just try!
d) Dass (langfristige) Festhypotheken sich bei negativem LIBOR verteuern, folgt der rein mathematischen Logik. Zwecks Limitierung der Zinsänderungsrisiken sind die meisten Banken (durch die Regulatoren) gezwungen, Zinssatz-Swaps abzuschliessen. Wenn nun der LIBOR negativ ist, bezahlt man de facto doppelt: einmal den langfristigen Zinssatz und dazu noch den kurzfristigen negativen LIBOR. Bei positivem LIBOR bezahlt man „nur“ die Differenz zwischen den beiden Sätzen. Nach gesundem Menschenverstand und mathematischen Grundkenntnissen verteuern sich somit v.a. langfristige Festhypotheken bei negativem LIBOR.-
Der Kommentar zeigt deutlich mehr Kompetenz als der Artikel!
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Der Zinsswap ist ein Derivat, bei dem die Kosten/Verlust der einen Gegenpartei immer dem Ertrag/Gewinn der anderen Partei entsprechen muss (=ein Nullsummenspiel aus „rein mathematischer Logik“). Wenn die Banken tatsächlich die grossen Verlierer wären, wo sind denn die ebenso grossen Gewinner? Zudem kann sich eine Bank mit Obligationsemissionen oder Pfandbriefdarlehen auch ganz ohne Swaps (und damit ohne LIBOR-Leg) gegen Zinsrisiken absichern. Die höhere Kreditmarge ist hingegen immer zu Gunsten der Bank und zu Lasten des Kunden. „Nach gesundem Menschenverstand und mathematischen Grundkenntnissen“ müssten die Banken (zumindest im Durchschnitt) von der höheren Marge doch profitieren?
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Schliesse mich dem Kommentar von Herbert Nagger an – und zugegeben Hugentobler hat nicht ganz unrecht.
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Als Privatkunde zahle ich keine Negativzinsen – und auch alle meine Bekannten nicht! Bei der Thurgau KB zahle ich auch als Firmenkunde nichts (auf Bestandsgeld!). Mein KuBe dort meinte, ich könne doch dafür das eine oder andere Geschäft, das ich noch mit anderen Banken tätige, dafür zu ihnen verlagern.
Zur Abwechslung mal eine Bank, die das Denken nicht verlernt hat!-
Wieviel hast Du auf dem Konto? 50’000 oder 50 Mio.? Bei der TKB ist die Welt noch in Ordnung, obwohl der KuBe nicht ganz lupenrein vorgeht…. Anzumerken bleibt aber, dass es wohl generell nicht schlecht ist, als Kunde gleich welchen Segments zu einer KB oder Regiobank, auch Raiffeisen (TBTF?), zu wechseln. Bist Du in einer PK? Sammelstiftung? Bezahlt die FED/EZB-Strafzinsen? Wir bezahlen alle, der grösste Raubzug der Geschichte! Ich verstehe immer noch nicht, weshalb die SNB nicht nur Personen mit Sitz/Wohnsitz im Ausland bestraft – die Argumentation von rumgemeiert (ganz unten) nachzuvollziehen bin ich wohl zu ungebildet und uninformiert…Die lex Celio ging da ganz anders vor.
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Niemand muss irgendetwas bei einer Bank anlegen und wer es dennoch tut, braucht nicht zu jammern. Tatsächlich geht es um die totale Kapitalkontrolle (offiz. Sprachregelung: Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung und Geldwäscherei) mit schrittweiser Einschränkung des Barzahlungsverkehrs als Vorläufer zum Bargeldverbot. Doch das funktioniert nur, wenn ALLE unter Generalverdacht gestellt werden. In der Schweiz liegt der Barzahlungs-Grenzwert noch bei Fr. 100’000.- was im Vergleich zu den umliegenden EU-Ländern oder den USA geradezu astronomisch anmutet. Es ist eine reine Zeitfrage bis auch dieses Privileg hinwegfällt und ein 1 kg-Goldbarren oder zwei in Floralp-Vorzugsbutter-Verpackung im Tiefkühler ist doch cool – selbst bei Stromausfall. Zwar schrieb schon Goethe: „Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!“? Aber nun mal im Ernst: Leiden auf hohem Niveau, sonst nichts!
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Sehr guter Artikel! Das Ganze ist aber auch kein Wunder: die ganzen Sales Teams in den Banken am Paradeplatz zermürben sich doch zur Zeit den Kopf, wie sie wieder auf ihre Zielmargen (früher 120 Bps) kommen, in Zeiten wo sie mit vielen Konten nur noch 0,1 -0,5% verdienen. Na klar werden dann jetzt die Kunden brutal abgezockt mit Negativzinsen und überrissenen Margen auf die Hypozinsen und Trading Konditionen etc. – denn die „dummen Kunden“ können sich doch eh nicht wehren. Sehr schade ist halt auch, dass das Volk sich aufreibt mit diesen lächerlichen Ausländer- Gold etc. „Initiativen“ – anstatt dass mal alle jetzt alle gegen ihre Bankberater aufstehen und denen eine ganz klare Ansage machen.. Denn was die meisten Bankkunden leider immer noch nicht wissen: fast alle (!) Konditionen bei den Banken sind verhandelbar, man muss seinem Berater einfach eine klare Ansage machen und nicht einfach alle Konditionen als gottgegeben hinnehmen. Da das harte Verhandeln leider nicht im Naturell des gemeinen Schweizer Bankkunden liegt, „versuchen“ es die Banken halt so lange es geht zur Zeit mit ihren überrissenen Hypo und unverschämten Negativzins Konditionen.. Hinter vorgehaltener Hand lachen sich doch die Relationship Manager tot, dass die Kunden die überrissenen Margen alle akzeptieren.. Das Problem wäre aber auch einfach zu lösen: warum müssen immer noch so viele Frühstücksdirektoren (ED, VDs etc.) 140’000 bis 250’000 CHF dafür verdienen, dass sie morgens von 07.00h – 09.00h mit ihrer Assistentin Schwätzchen halten, dann znüni, Börsenkurse anschauen, mittags Lunch am Paradeplatz und am nachmittag ein paar Kunden Calls.. Ein Witz ist das! der blanke Hohn!! Die gehören zurückgestutzt auf max 100’000-120’000 CHF (das ist schon viel Geld) – und dann könnten alle Banken auch schön runtergehen mit ihren überrissenen Margen auf Hypozinsen und Negativzinsen und sonstigen Konditionen (1% pro Aktientrade zB auch ein Witz..) auf ein faires Niveau…..
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kann u. lehmanns kommentar nur unterschreiben. was das verhandeln angeht, funktioniert der markt ganz gut, denn es gibt immer einen kundenberater, der mit seinen neugeldzielen im hintertreffen liegt. der ist dann gern bereit, die marge zu kürzen, wenn er nur seinem chef einen inflow von x chf melden darf.
das grösste problem sind aber nicht die berater selber, sondern die nächsthöheren, die vom geschäft zwar oft nicht viel verstehen, deren motivation aber einzig der nächste bonus ist und die deshalb ihre untergebenen drangsalieren und pushen. der kunde ist denen schon lange egal – sie brauchen sich auch nur selten mit einem rumschlagen.
und vergleichsdienste für diejenigen, die sich den vergleich von ubs oder cs zu den kleineren nicht selber zutrauen, gibt’s schon lange.
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Da der Schweizer Franken weltweit gehandelt wird, sind Kapitalverkehrskontrollen in der Schweiz eine Illusion.
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Nur schon die öffentliche Erwägung von Kapitalverkehrskontrollen durch die SNB würde Druck auf den SFr. bringen.
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Kenne keine Privatperson welche auf einer Bank Negativzinsen bezahlen muss…..!!
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1. „noch“ nicht… (aktuell werden Freigrenzen eingeführt resp. nun stark reduziert)
2. über PK Gelder sind wir alle bereits heute die Dummen – nicht schwer sich vorzustellen, wie die nächsten Kapitalverzinsungsanträge der PKs lauten werden
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Sehr geehrter Herr Hässig
Erstens ist die Schweiz nicht China. Der Grossteil der CHF-Transaktionen wird im Ausland abgewickelt und ist somit der Kontrolle der SNB entzogen. Zweitens müsste künftig jede einzelne Transaktion zuerst auf ihren Verwendungszweck geprüft werden, wir wollen ja nicht Industrie und Gewerbe schädigen. Und drittens wäre dies für die Schweizer Finanzindustrie absolut schädlich.Wäre eher spannend zu sehen was geschähe, wenn die SNB die 1000ernote kurzfristig abschaffen – und sehr kurze Fristen für den möglichen Umtausch ansetzen würde. Ein Wechsel der Stückelung ausserhalb einer Kontoverbindung und damit ohne Registrierung der wirtschaftlich berechtigten Personen, wäre meines Wissens gemäss Geldwäschereigesetz verboten. Sodann müsste natürlich die Herkunft der Gelder geprüft und jeder Verdacht auf Unregelmässigkeiten angezeigt werden.
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Sorry, aber das scheint mir nicht richtig. Jeder CHF, egal wo gehandelt, findet sich auf einem Korrespondenten-Konto wieder und ist daher direkt oder indirekt Bestandteil der SNB-Bilanz. Kapitalverkehrskontrolle ist möglich, wenn auch schwierig und aufwändig.
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Vernetztes Denken ist wohl nicht jeder(man)ns Stärke!? Alle wollen es besser wissen als die SNB. Fakt ist: Ich persönlich habe mit jedem Tag an dem ich „gewisse Kommentare“ lese mehr Vertrauen in die SNB und bin froh darüber dass nicht selbstbestimmte Finanzgurus das Sagen haben!
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Vermutlich ist die SNB schon auf die Idee gekommen, Kapitalverkehrskontrollen einzuführen. Aber die Bürgerlichen bekommen ja immer gleich einen hochroten Kopf und Asthma-ähnliche Atemprobleme, wenn nur schon das Wort *Kontrolle* erwähnt wird. Da lässt man lieber die kleinen Sparer bluten – das trifft dann eher die Klientel der SP, von denen man dann gleich gute Konzepte erwartet.
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Strohdumm trifft’s genau, bloss sind es nicht die Minuszinsen …
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Ja super Idee Herr Hässig – Kapitalverkehrskontrollen, das ist ganz einfach und logisch. Dann noch Pressezensur (es geht doch nicht an, dass jeder schreib wa wott), Grenzen schliessen und Einschränkung von Versammlungsfreiheit, Wirtschaftsfreiheit ist sehr schädlich – da könnte ja jeder mack wa wott; Sprachenfreiheit – bruichid mir nicht, wir spreck Schweizerdeutsch. Referendumsabstimmungen nur, wenn es die Obrigkeit will; alles andere ist Zeitverschwendung.
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Die neusten Studien zur Kapitalflucht weisen daraufhin, dass die Stärke des Schweizer Frankens nur bedingt mit den „globalen Spekulanten“ begründet werden kann.
Stattdessen liegt der Kern der Problematik darin, dass a) die Schweizer Exporteure die erhaltenen Schweizer Franken nicht zurück ins Ausland investieren sondern in CHF horten (Positiver Leistungsbilanzsaldo!), b) die Schweizer Anleger sehr wenig Fremdwährungen aktiv halten (Home Bias!) und c) die Schweizer Pensionskassen Fremdwährungen pauschal auf Termin verkaufen (FX Hedging Manie!). Wenn dann zusätzlich die Zinsdifferenz sowie die Inflationsdifferenz zum Ausland sehr moderat bleiben, erstaunt es nicht, bleibt der Schweizer Franken unter Aufwärtsdruck, selbst wenn die „globalen Spekulanten“ schon lange Ihre Schweizer Franken Bestände reduziert haben!
Der Negativzins spielt hier nur am Rande eine Rolle. Denn, steigt der Zins auf 2,3 oder 4% zieht der Schweizer Anleger einfach seine Gelder ab statt sie im Ausland zu investieren. Nicht logisch, aber nachvollziehbar Schweizerisch.
Die neusten Studien zur Kapitalflucht weisen daraufhin, dass die Stärke des Schweizer Frankens nur bedingt mit den "globalen Spekulanten" begründet…
Ja super Idee Herr Hässig - Kapitalverkehrskontrollen, das ist ganz einfach und logisch. Dann noch Pressezensur (es geht doch nicht…
Strohdumm trifft's genau, bloss sind es nicht die Minuszinsen ...