Eigenartiges passiert in der Credit Suisse. Die Bank, die dringend auf Einkommen angewiesen ist, killt ihr eigenes Geschäft.
Nicht etwa das umstrittene Investment Banking. Sondern die Vermögensverwaltung, also das neue Kernbusiness.
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Verantwortlich ist Iqbal Khan, ein Ex-Berater von Ernst & Young, der in diesen Tagen Kündigungsbriefe an langjährige Kunden verschicken lässt.
Khan setzt damit in seiner Division International Wealth Management ein Konzept um, das typisch für einen Berater ist, der noch nie an der Bankenfront gearbeitet hat.
Er zieht eine Linie bei einer bestimmten Vermögenshöhe pro Kunde und Markt. Wer unter der Demarkationsgrenze landet, fliegt raus.
Die CS bestätigt das Vorgehen indirekt. Zunächst spricht sie von „Wachstumsstrategie“ in Khans Division „internationales Vermögensverwaltungsgeschäft“.
Dann sagt die Bank: „Angesichts steigender regulatorischen Anforderungen und steigender Kosten für die grenzüberschreitende Betreuung von Kunden, passt die Credit Suisse ihr Angebot an und fokussiert auf die Märkte und Kundensegmente, in denen sie über einen Konkurrenzvorteil verfügt und Wachstumspotential sieht.“
Kurzum: Wir fokussieren uns auf die wirklich Wertvollen.
Ein Deutscher, Franzose, Italiener, Spanier, Engländer mit wenig Geld gehört nicht dazu. Nur wer über einer bestimmten Grenze liegt, hat noch etwas bei der CS verloren.
In anderen Märkten kann es auch grössere Kunden mit mehr Vermögen treffen. Dann nämlich, wenn die CS sich von dort völlig zurückzieht.
Die Bank bestreitet, dass „flächendeckend“ gekündigt wird, wie dies eine Quelle meinte. Es gehe um einzelne Kündigungen.
Die Operation von Iqbal Khan bringt gestandene Vermögensverwalter in der CS Schweiz auf die Palme.
Für sie sägt die CS damit am eigenen Ast. „Die Konkurrenten bitten uns, weniger schnell zu saldieren“, sagt ein Gesprächspartner. „Man komme mit Konto-Neueröffnungen nicht mehr nach.“
Bei den gekündigten Kunden handelt es sich ausnahmslos um eine „weisse“ Klientel. Alle wurden x-fach auf Schwarzgeld oder Gröberes geprüft.
Ihr einziger Fehler war: Sie waren in der CS Schweiz verbucht.
Viele Kundenberater in den Regionen hatten neben Schweizern auch ein paar Ausländer betreut. Das hat sich historisch ergeben.
Mit Blick auf den Börsengang der CS Schweiz hat nun die Unternehmensleitung beschlossen, eine Tochter zu schaffen, die grösstenteils schweizerisch ist.
Pure pure pure pure play, könnte man dies nennen.
Die CS Schweiz, so sagte es deren Chef Thomas Gottstein am Rande einer Pressekonferenz vor ein paar Monaten, würde zur einzigen Bank im ganzen Land, die ausschliesslich Schweizer betreuen würde.
Der Schweiz-Fokus sollte zum Markenzeichen der neuen Einheit CS Schweiz werden und dazu beitragen, an der Börse viel Geld für die Mutter zu lösen.
Umgekehrt könnte die internationale Division von Iqbal Khan, welche die CS-Oberchefs in der Konzernzentrale ebenfalls schmücken möchten, von der Umschichtung profitieren.
Danach sah es zumindest für Insider aus, als man Anfang Juli zur Tat schritt.
Ausland-Kunden wurden von der CS Schweiz ins International Wealth Management von Khan verschoben.
Die Schweizer Manager und Kundenberater, die anfänglich wegen des Verlusts an eigenen Kunden aufgemuckt hatten, sahen nun den Sinn ein.
Pure play eben.
Umso mehr fielen sie aus allen Wolken, als sie erkannten, wie Khans Leute ihren guten alten Kunden umgehend den blauen Brief schickten, kaum waren sie im International-Teil gebucht.
Sind wir noch eine Bank?, fragen sich manche in der CS Schweiz. Wollen wir überhaupt noch Business mit Kunden machen?
Eine CS-Sprecherin betont, es handle sich nicht um „flächendeckende“ Kündigungen, sondern um einzelne Fälle.
Khans Rausschmiss basiert auf einem Plan, den die CS seit 2013 hat und „Small Accounts“ heisst.
Damals war Khan Finanzchef der Division Vermögensverwaltung. Er legte dann aber letzten Herbst im Rahmen der neuen Strategie einen Zacken zu.
Als neuer Oberchef legte Khan 5 Millionen verwaltete Vermögen pro Kunde als Grenze fest. Darunter sollten „self-service capabilities“ genutzt werden.
Der Ex-Berater will damit die aufwändigen Private-Banking-Aktivitäten mit intensiver Betreuung auf wenige Märkten mit grossen Kunden beschränken.
Bei allen anderen setzt er auf „Selbstbedienung“. Die echten Klein-Kunden landen gar in Call-Centers.
In Khans Welt macht dies Sinn. Die CS hat weniger Kosten und Risiken, dafür mehr Marge. Das Kleinvieh überlasst sie anderen.
Was der Shootingstar der CS laut erfahrenen Kundenleuten nicht bedenkt: Man wisse nie, was ein Kunde wirklich wert sei.
Beispielsweise hätten viele ihr Vermögen verteilt. Bei guter Betreuung verschöben sie Assets.
Mehr Share of Wallet, lautet der Fachbegriff. Für Khan nicht das Thema.
Er will eine fokussierte Bank.
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Die beliebtesten Kommentare
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CS ist angeschlagen
Dies ist in den Koepfen der so-called leaders welche nur an boni denken und deren es egal ist ob die Bank in 10 Jahren noch lebensfaehig ist… -
HNWI Kunden sind für die Bank klar profitabler als UHNWI. Wenn das bei der CS nicht so ist, macht sie etwas falsch. Zudem haben diese Kundengruppen ihre Assets normalerweise verteilt auf mehrere Banken. Mann müsste sie dazu bewegen, mehr davon zur CS zu bringen statt sie rauszuschmeissen. Das geht aber nur wenn man zu diesen Kunden langfristige, gute Beziehungen pflegt und diese mit den Dienstleistungen zufrieden sind. Was die CS jetzt macht, ist eine völlig falsche Strategie, hirnverbrannt eigentlich. Das kommt längerfristig wie ein Hammer auf die Bank zurück.
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Ja, wenn der Ik seinen Hammer schmeisst, dann schlägt das eine Schneise
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Die CS ist eine Rafferbank. Wenn man sich das vor Augen hält, versteht man viele erratischen Entscheidungen
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In Deutschland wird eine schreckliche Finanzkrise erwartet, eventuell solche wie im Jahre 2008 oder gar ein Krieg. Die Regierung empfiehlt den Bürgern den Notvorrat für mindestens 10 Tage anzulegen bis der Stadt die Versorgung übernimmt. Das teilt die Zeitung Deutsche Wirtschaftsnachrichten – DWN online heute um 11.30 Uhr mit.
Das beunruhigt. Und jetzt müssen wir alle auch zittern?
Ami,s zügeln die Atombomben von Türkei nach Rumänien. Sind mehr als 50 Stk. -
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Mässi, das sind wichtige News, werte Eule alias Lydija Jametti. DWN ist eine allseits anerkannte, seriöse Quelle. Habe mich darum noch eingedeckt mit 300 Litern Mineralwasser und weiterem Notvorrat wie Reis, Mehl, Hörnli, Kondensmilch und Single Malt usw.
Wie werden denn überhaupt die 50 Atombomben gezügelt? So eine Bombe ist doch recht gross, stell ich mir vor. Macht das Kühne & Nagel oder die Türkische Post? Ach, eigentlich unwichtig, Hauptsache der irre Türke kommt nicht mehr an die A-Waffe ran. Bonne nuit. -
That’s a tinfoil-hat blog. Also your comment is completely off-topic. Go troll elsewhere pls…
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Grosse Kunden = grosse Probleme; Kleine Kunden = kleine Probleme. Die grossen Kunden stehen oft sehr schnell mit Anwälten auf der Matte und dann wird es richtig teuer und die ganze kleine Marge ist schon wieder weg. Ich würde nie nur grosse Kunden betreuen wollen. Die Risiken wären mir einfach zu gross. Die Grossbanken sind schon längst nicht mehr in der Lage langfristige Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen und zu unterhalten. Ein Berater hat viel zu viele Kunden und kann keine Beziehungen zu diesen pflegen. Folge davon ist, dass die Kunden vielleicht nocht da sind, aber mit Sicherheit ihre Gelder nicht aufstocken. Anlagegeschäft ist langfristiges Geschäft und das haben die MC Kinsey und Konsorten nie verstanden. Kurzfristiges Handeln und langfristiger Erfolg beissen sich.
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Die reporting vorschriften für banken und somit der aufwand pro kunde sind extrem gestiegen in den letzten Jahren. Obwohl man im retailbereich eine deutlich höhere marge hat als im vermögenden bereich, ist es nun einfach langsam zu viel geworden und man muss seine ressourcen besser einsetzen.
Egal ob die banken nun kleine kunden saldieren oder schon auf mitarbeiterebene ressourcen verschwenden, das feedback der bevölkerung ist sowieso immer negativ.
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„Nur wer über einer bestimmten Grenze liegt, hat noch etwas bei der CS verloren.“…. und gleichzeitig sind Angestellte verpflichtet, ihr Konto bei der CS zu halten und diesen unsäglichen Bonviva-Krams zu unterhalten! Das verstehe, wer will!
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Zu welcher Bank soll ich gehen? Wer kann mir mit gutem Gewissen noch eine Bank empfehlen?
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ZKB. Rufe Sie gerne an.
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Zur Maerki Baumann & Co. AG, Zürich, eine feine und kleine privat gehaltene Bank, wo Kunde noch Kunde ist!
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Naja, Märki ist zwar eine kleine Bank, aber mit der neuen Leitung unter dem ewigen Stäbler Zwahlen und seinem ex-Compliance-Chef im Kundengeschäft sieht es nun doch gar sehr danach aus, als sollte sie in den nächsten 2 Jahren fit für den Verkauf gemacht werden…
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Hintergrund ist schlicht, dass die SNB bei der Bestimmung der systemrelevanten Funktionen verfügt hat, dass nur nichtfinanzielle Gegenparteien mit Sitz in der Schweiz systemrelevant (für die Schweiz) sind. Deshalb dürfen Kunden mit Sitz im Ausland regulatorisch gar nicht mehr in der CS Suisse Bank verbucht (und dort im Krisenfall ggf. sogar vom Staat gerettet) werden. In CS International macht die Verbuchung aber erst bei einem höheren Betrag bankbetrieblich Sinn.
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Die eigentliche Frage ist ja warum die Khan Bank Kunden unter 5mio nicht mehr kostendeckend betreuen kann, und warum internationale Institute zB in D dies sehr wohl können. In der CS haben Manager auf der IT Seite gestürmt die sog Kleinkunden in eine Online Bank auszulagern – leider ohne Erfolg und nun sind sie dahin, die Assets…
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Habe bisher gute Erfahrungen mit Online-Banken gemacht.
Bieten trotzdem einen super Service
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Grossbanken sind seit Jahren schon für ihre Amoral bekannt. Wer sich denen anvertraut ist selber schuld. Ich habe viele Jahre im Finanzsektor (CS, UBS, div.Asset Man.Banks etc,) gearbeitet und Herr Khan ist bekannt (E&Y-Zeit). Habe mich ausgeklinkt aus diesem schrägen Umfeld, und die Schweiz verlassen – dieser Sektor hat sich anscheinend nur noch verschlimmert – echt bedauernswert!
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Das ist doch für ‚die kleinen‘ gar nicht schlecht!
Kurz bevor die Bank zusammenkracht noch von derselben ‚abgestossen‘ worden zu sein bewahrt doch vom Totalverlust oder nicht?Wünsche allen ein zufriedenes Weekend.
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Credit Suisse und UBS sind froh und glücklich um jeden Ausländer der sein Konto schliesst. Dazu gehören leider auch Auslandschweizer!
Eine volljährige, junge Frau darf bei CS ihr Konto nur schliessen wenn sie das Geld (ca. CHF 15.000.–) nicht auf das Konto ihres Vaters (Kto bei CS) schickt sonder auf das Konto ihrer Grossmutter bei einer anderen Bank….
Ein UBS-Kunde in Zürich darf keine Vergütung an einen Kunden der UBS in Miami machen. Ein solcher Auftrag wird verweigert mit Hinweis auf Regelung seit 1.4.2016
Die Schweiz braucht weder CS noch UBS und BJB gehört bald auch schon dazu wie leider auch Raiffeisen. Bei Raiffeisen darf ein Auslandschweizer keine Wertschriften halten, weil sie jetzt systemrelevant sind und mehr als CHF 20000.– pro Monat darf man ohne Busse auch nicht abheben…. Schweizer Banken sind ein trauriges Kapital.-
Nicht die Banken machen die Gesetze und Vorschriften, sondern die Politiker und ihre Handlanger (wie FINMA etc.). Alle (nicht nur die grossen und systemrelevanten) Banken sind zur minutiösen Umsetzung gezwungen, wenn sie keine Sanktionen gewärtigen wollen. Bitte etwas mehr Sachlichkeit!
Sicher gibt es in den jeweiligen Wohnsitzländern auch Banken, bei welchen Residents ein Konto/Wertschriftendepot führen können. Die inländischen Gesetze gelten auch für Auslandschweizer. -
@ Gürbetaler. Da liegen Sie wohl auf dem falschen Dampfer! Der Gesetzgeber verbietet keine Auslandszahlungen und ebensowenig verbietet er den Banken Beziehungen mit im Ausland ansässigen Personen zu unterhalten!
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Geht man davon aus, dass das Offshore Geschäft der CS eine Braut ist, welche verkauft werden soll, macht das Ganze Sinn.
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Khan’s Division generierte bessere Resultate gegenüber UBS und Julius Baer im ersten Halbjahr. Khan’s Strategie macht demzufolge Sinn. Kontos zwischen 1 Million bis 5 Millionen sind wichtiig für den Erfolg der Division und der Credit Suisse.
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Was versteht ein pragmatischer, prozessdefinierter Treuhänder vom globalen Kundengeschäft und das zu nutzende Beziehungspotential daraus, unabhängig von der Vermögensgrösse.
Was anfangs wie eine gute Idee oder klingt, kann sich schnell zum Bumerang entwickeln.
Kostenoptimierung. Ermotti sagte es, Zusammenlegungsmöglichkeiten, das verspricht nachhaltige Einsparungen. -
Das ist wahrscheinlich das beste, was einem Kunden dort passieren kann. Die sollten froh sein. Wer seine Assets noch bei dieser Bank hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
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Wo man seine Assets hat ist eigentlich lediglich eine Kostenfrage, und da macht die CS kaum Sinn. Eine Grossbank macht lediglich Sinn für global tätige oder häufig reisende Leute mit etwas komplizierteren Geschäften, welche eine 08/15 Bank nicht abdecken kann, und das ist wohl für 95% der Leute nicht der Fall. Es gibt ja immer noch mehr als genug Alternativen, von daher sehe ich keine Probleme. Diese Schritte sind ja nicht neu bei der CS sie kommen immer wieder mal um in paar Jahren dann wieder 180° gewendet werden können… Beschäftigungstherapie bis der Laden zusammenbricht.
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Iqbal Khan schmeisst Kunden raus… und keinen intressiert’s!
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bin ich keiner?
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Eine Wurst, das bist Du!
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Was kurzfristig schmerzt, muss längerfristig nicht unbedingt unbekömmlich sein. Die Universalbank im universellen Sinne – alle Geschäfte mit allen möglichen Kunden – hat eh keine Überlebenschance. Die Komplexität und die Kosten sind einfach zu hoch in einer Welt der sinkenden Margen im Banking. Auf die Gefahr hin, selbst als Theoretiker bezeichnet zu werden, obwohl ich seit Jahrzehnten praktizierender Bänkler bin: der Übergang ins digitale Zeitalter kann mit dem Denken aus den letzten 50 Jahren nicht funktionieren. Die Industrie hat das schon lange hinter sich. Jetzt geht das gleiche in der DL-Industrie ab.
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Die CS wurde von den externen Berater beireits ruiniert und weiter dreht sich das Rad! Es ist einfach unglaublich, dass die Aktionäre einer solchen Unternehmung nicht ein Machtwort sprechen resp. nur die Aktien abstossen können. Dass der VR und die Geschäftsleitung Mängel haben, wissen wir. Dass aber das ruinöse Verhalten weiterhin geduldet wird, erstaunt mich.
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Aufgrund der Aktienkursentwicklung (ca. minus 50% im Verlauf der letzten 12 Monate) kann schon davon ausgegangen werden, dass der eine oder andere Aktionär konsequent abgestossen hat. Oder nicht?
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Beim kommenden Finanzcrash wird die CS gemeinsam mit den „Vermögenswerten“ untergehen!
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Wie sollen den die kleinen Aktionäre reagieren, wenn das Stimmrecht der grossen (Mehrheit) von der Bank vertreten wird (Vertreterstimmen). Dass der VR- Präsi der CS wenig taugt ist ja nichts neues im Lande…. und der neue CEO wäre besser bei seinen Versicherungen geblieben 🙂
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schon mal die Aktionärsstruktur angeschaut?
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20% von Kunden generieren 80% von revenues. Dann ist ja klar was zu machen ist. Mit den Grossen wachsen und die Kleinen raushauen. Wurde schon x Mal gemacht und dann nach 2 Jahren kommt die Uebung Footprint und Marketshare und dann darf jeder Kunde wiederkommen. Die meisten Kunden werden dann den Stinkefinger zeigen. Dann muss man wieder richtig Geld in die Hand nehmen für Werbung auf allen Kanälen um wieder „ALLE “ zu gewinnen.
Gibt es nur auf Banken diesen Leerlauf. Habe noch nie mit einem anderen Geschäft gearbeitet, welches Leute wegschickt weil der Auftrag zu klein ist.
Bei der CS ist der Kostenblock einfach viel zu hoch und jede Division ist beschäftigt das Rad neu zu erfinden. KEINE Zusammenarbeit und leverage of resources.-
Mit den 20/80 haben sie bestimmt Recht, nur reicht es dann nicht die 80% schlechten Kunden rauszuwerfen sondern auch die 80% schlechten Ressourcen (Mitarbeiter, Gebäude etc.) resp. die Kosten auch 80% zu senken (Löhne etc.), sonst geht es ja nicht auf. Ob man dazu bereit sein wird?!
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Grundsätzlich ist dies doch nichts neues und wird nicht nur von der CS gemacht. Was ist der Grund für die Berichterstattung jetzt? Sehr lahm.
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Macht doch Sinn – mehr Assets pro Kunden und Mitarbeiter, weniger Risiko, höhere Marge im Schnitt. Und hat CS nicht super NNA gehabt, trotz dieser „Bereinigung“? Somit geht die Rechnung auf, zumindest im Moment.
Oder nicht Herr Lässig?
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Die Marge ist bei grösseren Kunden in Prozenten wesentlich geringer als bei kleineren, da diese eine höhere Preisgestaltungsmacht besitzen.
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Weniger Risiko? Höhere Marge im Schnitt?
Nach über 25 Jahren im Banking habe ich mich davon verabschiedet, genau weil solch -sorry- dämliche Milchbüechli-Rechnungen mit der Realität nicht sehr viel gemein haben.
Ich habe in div. Märkten Kunden von 500k bis 250m betreut und weiss eines mit Bestimmtheit: in jeder Bank waren die „kleinen Kunden“ bis ca. 3m die mit Abstand rentabelsten, mit durchschnittlich 130-180bps. Jeder Kunde über 5m weiss heutzutage, dass er die Gebühren bei der Bank drücken kann, denn er gilt halt nicht mehr als „klein“, ergo mehr Verhandlungsdruck. Folge: klar tiefere Margen. Zwischen 5-10m lagen die vielleicht bei noch 100bps (mit Glück!), darüber konnte man froh sein, die 70-80bps halten zu können. Bei den Kunden mit 50m aufwärts ist mit 25-35bps zu rechnen, wenn überhaupt.
Und da kommt Michael aus dem Busch und erzählt, die Margen stiegen bei grossen Kunden an…?!?
Was dazu kommt: die kleinen Kunden sind meist nett, dankbar und unkompliziert, was dazu führt, dass man wenig Aufwand mit hohem Ertrag und zufriedenen Kunden hat. Ab 5m denkt jeder Zweite, ihm gehört die Welt, weil er ja Krösus ist mit soooo viel Geld und wird dementsprechend fordernd, unfreundlich und schwer zufrieden zu stellen. Marge tief, Ertrag mittel und latent Konfliktpotential. Zu guter Letzt die Grosskunden, die meist nett und anständig, gut vernetzt, top informiert, aber sehr anspruchsvoll sind und ihre Macht auszuspielen wissen. Folglich: tiefe Margen, hoher Aufwand, und das Risiko, bei einem Fehler die ganze Beziehung zu verlieren schwebt wie das Schwert des Damokles über einem.
Das einzige Risiko, das die Bank heute noch interessiert, ist Compliance!!! US-Kunde? Weg! PEP? Weg! Hohe Cash-Umsätze? Weg! Kritische Industrie? Weg! Risk-Country? No way!
Dazu werden dann eben die Risiken (auf Compliance-Seite!!!) minimiert, und den wegbrechenden Erträgen versucht man mit Kosteneinsparungen entgegenzutreten. Heisst: weniger Berater für mehr (grosse) Kunden, welche sich in der Meinung der Bank natürlich daran anzupassen haben, dass nun der liebe RM/KuBe/Berater pro Kunde weniger Zeit hat und entsprechend der Service leidet. Und schon dreht die Spirale…
Wer den Fehler findet, braucht sich garantiert nicht bei McKinsey melden, denn dort würde er die eigene Existenzberechtigung killen!
Wohl bekomm’s!
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Fakt ist mit kleinen Kunden verdient die Bank kein (zu wenig) Geld und es ist ihr gutes Recht die Grenze dort anzusetzen wo es für die Bank und schlussendlich die Aktionäre profitabel ist.
Das Problem liegt in der Umsetzung. Jahre lang hat man Unter- und Obergrenzen angepasst, aufgehoben und wieder angebracht. In der Zwischenzeit sind viele Kunden dreimal um die Bank geschickt worden und wissen nicht mehr wo vorne und hinten ist, und die Bank erst recht nicht.
Um zu wissen ob ein Kunde mehr Geld hat, muss man den Kunden ja auch kennen und um es ans Land zu ziehen muss man eine Beziehung und Vertrauen aufbauen. All dies ging verloren. Jetzt haut man knallhart neue Mindestsummen hin und schmeisst vermehrt Kunden raus, wundert sich wieso keiner aufstockt obwohl viele könnten und ganz am Schluss kommt die berühmte BOK: Bank Ohne Kunden.
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Fakt ist aber, dass kleinere Kunden meist rentabler sind, da sie weniger Verhandlungsmacht haben. So verdient die Bank an einem kleineren ausländischen Kunden vielleicht 120 Basispunkte pro Jahr. Bei einem sogenannten UHNWI sind dies oft nur 20-30 Basispunkt. Auf die ganze Bank bezeogen trifft die 80:20 Regel aber tatsächlich zu.
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Selber schuld, wer überhaupt noch CS-Kunde ist. Mit einer solchen Bank würde ich persönlich nicht verkehren. Der Grössenwahn hat die CS ins Aus manövriert. Egal war jetzt gemacht wird, es geht bergab. Die Sünden der Vergangenheit kommen gnadenlos an die Oberfläche. Alle Banken ziehen sich externe Berater à la Mc Kinsey, Deloitte oder Ernest & Young rein. Die Problematik dabei: Diese Berater kosten viel zu viel und bringen wenig.
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Das kommt heraus, wenn Berater Topposten bekommen. Bitte lasst Berater nicht in operative Rollen.
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Genau, lasst sie auf dem Pausenplatz spielen da können sie weniger Schaden anrichten.
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Oder lasst sie am besten gar nicht spielen! Dieses Gebaren braucht es überhaupt gar nicht!
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"Nur wer über einer bestimmten Grenze liegt, hat noch etwas bei der CS verloren.".... und gleichzeitig sind Angestellte verpflichtet, ihr…
ZKB. Rufe Sie gerne an.
Das kommt heraus, wenn Berater Topposten bekommen. Bitte lasst Berater nicht in operative Rollen.