Wenn die Sonne scheint, zeigt die Julius Bär Superzahlen. Wenns stürmt, gehts der Zürcher Privatbank schlecht.
Immer nach dem Wind ausrichten, so das Motto der Bären. Sie fahren gut damit. Ihr Management verdient ein Heidengeld, die Aktie liegt auf Rekordwerten.
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Heute scheint die Sonne glänzender denn je. Die Bär-Bank publiziert für die Zeit von Januar bis Ende April sinkende Kosten relativ zu den Einnahmen.
Dies dank den steigenden Kundenvermögen, welche sich nun in zusätzlichen Erträgen manifestierten.
Entsprechend sank das Kosten-Ertrags-Verhältnis von 73 auf 71 Prozent. Man befinde sich auf Kurs, lässt die Bär-Führung ausrichten.
Noch dieses Jahr würde man den oberen Rand des Zielbands von 64 bis 68 Prozent beim Kosten-Ertrags-Verhältnis erreichen. Um dann 2018 rasch und sicher in der Bandbreite zu landen.
Vorausgesetzt, dass es „keine signifikanten Markteinbrüche“ geben würde, folgt die Einschränkung der Bär-Spitze.
Sie ist wichtig. Denn wenn immer es zu Stürmen an den Börsen kam, war die Bär-Bank die erste, die ihre Zahlen korrigierte. Nach unten.
So nach dem Franken-Schock vor 2 Jahren. Da bauten die Bären ohne lange zu fackeln 200 Arbeitsplätze ab, was ihnen 100 Millionen Personaleinsparungen brachte.
Es folgten Kosten-Nadelstiche der besonderen Art. Das Jubiläumsessen für die Mitarbeiter wurde kurzerhand gestrichen.
Umgekehrt wurde bei den Kunden und auch im Management weiter mit der grossen Kelle angerührt. Dort gabs Kaviar, während unten die Strasse drohte.
Die Massnahmen waren aus Sicht des Managements und der Grossaktionäre clever dosiert und gewählt. Der Bär-Aktienkurs erholte sich, CEO Boris Collardi & Co. durften weiter kassieren.
Meister dieser finanziellen Punktlandungen, wie sie bei der Julius Bär seit Jahren zu beobachten sind, ist der Finanzchef des Unternehmens.
Er heisst Dieter Enkelmann und sitzt seit Urzeiten ganz oben in der Bär-Bank, gehört quasi zum Inventar am Sitz der Privatbank an der Zürcher Bahnhofstrasse.
Enkelmann lässt an den öffentlichen Auftritten zusammen mit seinem Boss Collardi niemandem im Unklaren, dass er sich keinem in der Bank unterordnet.
Auf Augenhöhe mit Boris, so der Eindruck bei seinen Präsentationen und Antworten an den Presse- und Analysten-Konferenzen der Privatbank.
Intern ist Enkelmanns Sonderstellung seit langem unbestritten. Der Schatten-CEO, lautet das Fazit. Eine Position, die Enkelmann reich beschenkt.
Der Finanzchef profitiert von jährlichen Millionenentschädigungen, ohne dafür öffentlich gebrandmarkt zu werden, wie das seinem Vorgesetzten regelmässig passiert. Offengelegt wird nur das CEO-Salär.
Damit sorgt Enkelmann auch für die Zukunft vor. Sollte die Julius Bär ein nächstes Mal plötzlich in die Krise geraten, ist Boris Collardi im Schussfeld der Kritik.
Drohen könnte ein mittlerer Absturz bei der Informatik. Dort kommt die Bär-Bank viel langsamer voran als geplant.
In Asien führt sie ein neues Basissystem ein. Laut Insidern laufen die Kosten aus dem Ruder, zudem liege die Bank weit hinter ihrer Marschtabelle.
Offiziell will die Julius Bär nichts von Problemen bei der grossen IT-Umstellung wissen. Auf Anfrage betont sie jeweils, das Vorhaben wie geplant umzusetzen – sowohl bei den Kosten als auch bei den Terminen.
Weil die Bär-Bank geübt ist darin, unter dem öffentlichen Radar zu bleiben, müssten grössere Schwierigkeiten bei der Informatik nicht unbedingt publik werden.
Trotzdem könnte es sich um eine Eiterbeule handeln, die platzen könnte. Andere Banken haben sich an der kompletten Neueinführung ihres IT-Systems die Zähne ausgebissen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Missing content..
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Tja, weil der Artikel nicht viel hergibt, Zeit ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen.
Ja, IT-Contracting Schweiz ist praktisch tot. Einzige Branche, wo man Geld verdienen kann, ist die Öffentliche Verwaltung. Die wird wie blöd geködert. Hier sind auch die Grössenordnungen ganz anders. Bei Banken wird um ein paar Millionen gestritten, in Bundesbetrieben geht es um Milliarden. Bei den Banken geht alles runter, die ÖV schwimmt im Geld, und alles geht rauf.
http://www.florianimbach.ch/vbs-projekt-fitania-alarmierender-bericht-der-finanzkontrolle/-
Sie wissen ja, dass das darin erwähnte sistierte Projekt BODLUV stehen kann für:
– BODenLoseUnmengenVerschwendung
– BOdenlosDümmlicheLeichtigkeitUnseresVerteidigungsministeriums
– BestensOrganisierteDislokationLiquiditätenUnabhängigVerwendungszweck🤣
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Habe von zwei Quellen erfahren, dass die Julius Bär allen Externen die Verträge auf Oktober gekündet hat. Offenbar will sie mit der CS und UBS mitdrücken.
Bald wird der Standort Zürich absolut nicht mehr lohnenswert sein, sowohl für Dienstleister wie auch für Freelancer.
Die IT-Firma ERNI kriecht deswegen auch schon von einem Kunden zum nächsten. Von ihren Angestellten erwartet sie zu einem vollen Arbeitstag (9 Stunden inkl. Mittagspause) auch 4 Stunden Pendelzeit zum Kunden. Andere Pendel-Zuhälter sind „gnädig“ bei 3 Stunden , dafür bis zu 1 Jahr lang! Remote-Arbeit? Kennt die Schweiz nicht!
In Zürich gilt: „Rette sich, wer kann!“
Der nächste IT-Cluster ist Bern. Go East, denn der Staat hat Geld.
In Zürich macht In-House-Outsourcing alles teurer, und beschleunigt so den Untergang. Ein Verblasen einer CS oder UBS könnte heilsam sein. Trauern werden nur die Inder, Amis und ein paar Polen.
Inder habe ich bei der Julius Bär noch keine gesehen.
Wir werden sehen, wie gross die Personallücken im Herbst bei der Julius Bär sein werden.
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Remote ist in der Schweiz allerdings verpönt. Anderseits ist genau das ein USP von uns CH Informatikern.
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Ja wasss, es KOENNTE sich um eine Eiterbeule handeln, WEIL auch andere Banken sich die Zähne ausgebissen haben an IT-Problemen!
So die Begründung!
Das ist ein beleidigend tiefes Niveau. Jetzt kann ich nur noch auf mindestens lustige Kommentare hoffen…
Habe von zwei Quellen erfahren, dass die Julius Bär allen Externen die Verträge auf Oktober gekündet hat. Offenbar will sie…
Ja wasss, es KOENNTE sich um eine Eiterbeule handeln, WEIL auch andere Banken sich die Zähne ausgebissen haben an IT-Problemen!…
Tja, weil der Artikel nicht viel hergibt, Zeit ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen. Ja, IT-Contracting Schweiz ist praktisch tot.…