Joachim „Joe“ Strähle, ein Urgestein des Schweizer Private Bankings, wollte mit seiner EFG Privatbank zum neuen Stern am Finanzhimmel aufsteigen.
Weit ist Strähle nicht gekommen. Seine Bank liegt hinter den ursprünglichen Zielen, die sie mit dem Kauf der Tessiner BSI verkündet hatte.
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Das war Anfang 2016. Nun sind fast anderthalb Jahre vergangen, die BSI ist in die EFG integriert. Statt aber neue Kunden mit viel Vermögen anzuziehen, passiert das Gegenteil.
Die Kunden flüchten. Zusammen mit ihren Beratern.
Von Januar bis Ende Juni sind der EFG 5,5 Milliarden Kundenvermögen abgeflossen. Schon im letzten halben Jahr, also in der Zeit von Juli bis Dezember vor Jahresfrist, waren es fast gleich viel.
Ein offenes Rohr. Das führt dazu, dass die um die BSI vergrösserte EFG Privatbank nicht 170 Milliarden verwaltete Assets ausweist, wie das einst die Idee gewesen war.
Sondern nur noch knapp 140 Milliarden.
Dies schlägt auf den Gewinn durch. Die EFG spricht von einem „Underlying recurring net profit“ von 75 Millionen Franken für das erste Halbjahr. Mal zwei gäbe 150 Millionen für das ganze 2017.
Nimmt man noch Synergien und Einsparungen, die in den nächsten ein bis zwei Jahre durch die BSI-Transaktion dazukommen, könnte dieser Gewinn auf 200 Millionen steigen.
Gehofft hatten Strähle und sein Befehlsgeber, ein griechischer Tycoon namens Spiros Latsis, dem mit rund 40 Prozent grössten Aktionär der kotierten Gesellschaft, mit 300 Millionen.
Mission not accomplished, lautet das Urteil.
Es gilt vor allem für Strähle. Der Mann, der bei der CS einst fast den Sprung nach ganz oben geschafft hätte, dann in Basel mit der Sarasin gescheitert war – er scheint auch in Zürich nicht zu reüssieren.
Die Aktie der EFG spricht eine klare Sprache. Seit Frühling 2015, als Strähle als neuer CEO das operative Steuer bei der Bank übernommen hat, hat sich der Kurs um gegen 50 Prozent verringert.
Umgekehrt legte der Titel der Zürcher Bank Vontobel um über 50 Prozent zu, die Aktie der Julius Bär war leicht positiv.
Strähle hat also Werte vernichtet. Sein grosser Coup, der Kauf der Tessiner BSI mit ihrem Debakel in einem malaysischen Gross-Korruptionsfall, ist missglückt.
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Danach sieht es heute aus. Und wenig spricht dafür, dass sich die Einschätzung noch ändern könnte und Strähle mit seiner EFG doch noch durchstarten wird.
Auch wenn er dies für die nahe Zukunft selbstverständlich verspricht. Man werde nun nach praktisch vollzogener Integration der EFG wieder Kundenberater einstellen und hoffentlich wachsen.
Doch vorerst gehen die guten Leute von Bord. Die Abgänge bei der EFG in Zürich lesen sich wie ein Who is Who der besten Kundenberater der Bank, die sich rasch in Sicherheit bringen wollen.
Ein grosses Russland- und Osteuropa-Team ist zur Mirabaud in Zürich gegangen. Es umfasst drei erfahrene Berater und Assistenten.
Schon zuvor sind gute Vermögensberater mit grossen Kunden und vielen Jahren Erfahrung in der Branche zu Konkurrenten abgesprungen.
Strähle versucht, hohe Manager der BSI an wichtige Stellen bei der neuen EFG zu setzen, damit diese die Abflüsse stoppen.
Bisher ist das nicht gelungen. Was bleibt, ist ein düsteres Szenario.
Unter Strähle hat sich der Aktienkurs von über 14 Franken auf unter 7 Franken entwickelt – er hat sich halbiert.
Selbst wenn Strähle die EFG-Aktie wieder auf über 10 Franken hochbringt, bleibt das Resultat mager. Er hätte dann mit seinem grossen BSI-Deal den Wert der EFG zunächst massiv reduziert.
Um ihn dann nur wieder auf das alte Niveau hochzubringen.
Wenn die EFG also nicht rasch Fahrt aufnimmt, dann bleibt wohl nur ein Szenario: der Verkauf.
Das wollte Hauptaktionär Spiros Latsis schon vor 2 Jahren. Der Deal mit der Julius Bär war damals fast perfekt.
Am Ende scheiterte er an Latsis‘ Forderung nach 2 Sitzen im VR. Solche Extrawünsche sind in Zukunft vielleicht nicht mehr zentral.
Dann geht es nur noch um die Sicherung des eigenen Vermögens.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ciao Gianluca
sempre meglio -
Ich finds lustig. Noch gestern habe ich mich über den grossen EFG-Werdebanner auf inside gewundert. Heute der vernichtende Bericht. Ah so, gehen die Schaumschläger vom Russland-Desk schon wieder weiter? Mirabaud als letzter Zufluchtsort für die Schwarzgeld- und dubious source of funds Verstecker?
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„Ein grosses Russland- und Osteuropa-Team ist zur Mirabaud in Zürich gegangen. Es umfasst drei erfahrene Berater und Assistenten.“
Leider falsch recherchiert: es waren bloss 3 Banker keine Assistenten und auch nicht mal gross! -
Wieso geniessen Banken CEOs mit schlechtem Leistungsausweis bei uns in der Schweiz immer so Vorschusslorbeeren? Strähle hat erst die Bank Sarasin an die Wand gefahren (Inhaber Eric Sarasin musste wegen Strähles „CumEx Gipfelsturm“ Tricksereien zurücktreten und die ganzen Deutschland Filialen von Sarasin mussten gerade geschlossen werden) und jetzt rammt Strähle die EFG in den Boden.. Das Spiel wird immer so weitergehen, er hinterlässt jedesmal verbrannte Erde..
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gibt es irgendeine geschichte, die mit dem tessin zu tun hat, die fliegt? bsi, avalon, deutsche bank, … IP leser der letzen wochen müssen denken, dass die südliche provinz bachab geht, schneller als der bankenplatz insgesamt. das würde dann wieder die these vom tessin als labor für die schweiz bestätigen
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Wann hat Joe Straehle schon überhaupt jemals geliefert? Das Debakel mit diesem CEO war von Anfang an abzusehen!
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Herr Hässig, Sie sind echt lächerlich und Inkopetent
Die Analysten:
Mit den Ergebnissen hat die Bank die Analystenschätzungen für die Gewinnzahlen übertroffen, bei den Neugeldern aber etwas enttäuscht. Zudem waren die Gewinnschätzungen wegen der Ungewissheit über die ausserordentlichen Posten im Zusammenhang mit der BSI-Integration stark auseinandergegangen. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten die Experten einen zugrunde liegenden Reingewinn von 59,1 Mio und einen IFRS-Reinverlust von 10,3 Mio CHF erwartet. Bezüglich Netto-Neugelder schätzten sie den Abfluss im Schnitt auf 4,8 Mrd CHF, die Kundengelder (AuM) wurden bei 139 Mrd erwartet
So halten Sie Ihre Klappe…-
Ursli, relax. Deine unwirsche Betroffenheit lässt vermuten, dass Du Teil des sinkenden, griechischen EFG-Tankers bist. Ich hoffe, Du bist ein guter Schwimmer…
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Sagmal Urs was bist Du denn für ein Besserwisser? Du verdrehst ja völlig die Fakten, lies mal Handelszeitung heute:
„Kunden mit 5,5 Milliarden Franken in ihren Taschen haben sich im ersten Halbjahr 2017 von der Privatbank EFG verabschiedet. Auch beim Reingewinn steht ein Minus zu Buche.“
Herr Hässig hat mehr als recht, Strähle ist ein absoluter Rohrkrepierer. -
Gefällt mir; kurz und bündig:
Wenn man nicht recht bekommt, redet man es eben herbei 🙂 -
Herren Tauchlehrer etc…, ich kann gut schwimmen (auch tauchen) und Sie? ja ich arbeite bei der EFG, stolz dazu… die Resultaten sind höher als erwartet, leider viele exBSI Kollegen sind weg, für dass das Mgmt hat Fehler gemacht (zweifellos), aber Herr Hässig, egal was Herr Strähle macht, greift immer unter der Gurtellinee an, und dass ist absolut idiotisch und unprofessionell… er hat offensichtlich personelle Probleme mit Herr Strähle .. ich bin der erste das Herr Strähle kritisieren kann (als Aktionär und Mitarbeiter) und das habe ich gemacht. Die EFG existiert seit nur 20 Jahre, und ist gewachsen wie keine andere Bank in der CH. Die Bank hat zweifenlos Ihre Schulden und Fehler gemacht, aber es ist nicht am sinken wie Ihr alle hier zeigen wollen… aber bitte wie können Ihr überhaupt je was sagen von draussen ! WIr arbeiten hier unserer Arsch aus, und lassen uns nicht einfach von solchen Idioten so beledigen .und ja ich bin Besserwisser als Mitarbeiter und Aktionär der EFG…
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Lieber Urs
Ich hoffe Deine Anlage- und Investmentkompetenz ist ausgeprägter als Deine Orthografie-Kenntnisse – die sind nämlich echt beschissen, analog der Performance Deines CEOs.
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Sehr geehrter Herr Deutschlehrer
bin froh, Sie haben Ihre Arbeit und wir unsere, bleiben wir auf das…. so kritisieren SIe bitte nur das Deutsch und nicht anderes…PS: für Fehler enschuldige ich mich… D ist nicht meine Muttersprache (Sp,E und F sind meine Sprachen)
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Beide Firmen wiesen vor 3 Jahren 165 Mrd Assets under Management aus, heute noch 140 Mrd., ein weiteres klares Indiz dass Bankmanagers von heute keine Ahnung von Banking verstehen, lediglich ein knowhow auswiesen, wie sie ihre eigene Tasche füllen, deshalb habe ich mich mit meinen Kunden bereits vor 10 Jahren von Bank- und Versicherungsaktien distanziert. Kunden verzeihen solche Fusionsfehltransaktionen auch nicht mehr, auch ein Imageschaden für die Schweiz – kein Wunder, dass seit 2016 11-13 Mrd. CHF pro Monat an Vermögenswerten aus der Schweiz abfliessen, d.h. bis 2020 sind dies kumuliert rund 600 bis 700 MRD CHF.
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Die Übernahme der BSI durch die EFG erweist als gewaltiger Rohrkrepierer. Darüber mögen Strähles salbungs- und hoffnungsvolle Gewinnprognosen nicht hinwegzutäuschen. Ein Verkauf des Institutes durch die griechische Besitzerfamile liegt nahe, allerdings bezweifle ich, dass sich ein Käufer für den maroden Laden findet. Wahrscheinlicher dürfte das langsame Ausbluten der Bank durch den anhaltenden Weggang von Kundenberatern zu Mitbewerbern sein. Strähle und seine zweitklassige Crew hingegen werden wohl in die Bedeutungslosigkeit abdriften. Sie hinterlassen immerhin ein schönes neues EFG-Logo.
Die Übernahme der BSI durch die EFG erweist als gewaltiger Rohrkrepierer. Darüber mögen Strähles salbungs- und hoffnungsvolle Gewinnprognosen nicht hinwegzutäuschen.…
Wann hat Joe Straehle schon überhaupt jemals geliefert? Das Debakel mit diesem CEO war von Anfang an abzusehen!
Ursli, relax. Deine unwirsche Betroffenheit lässt vermuten, dass Du Teil des sinkenden, griechischen EFG-Tankers bist. Ich hoffe, Du bist ein…