„Eine Aktie, die Gutes tut, macht sicher weniger Gewinn.“ So mögen viele denken und daraus schliessen, dass nachhaltige Aktien weniger Rendite erzielen.
Nur: Das Gegenteil ist der Fall. Der Grund ist einfach.
Aktien werden von unzähligen Marktteilnehmern unzählige Male bewertet. Die Tatsache, dass ein Unternehmen etwas Gutes tut, wird auf diese Weise Bestandteil dieses ständigen Bewertungsvorgangs. Sollte es tatsächlich so sein, dass das „Guttun“ etwas Zusätzliches kostet, dann ist das im Aktienpreis enthalten.
Mit anderen Worten ist die Aktie günstiger und hat somit die gleichen Rendite-Chancen wie alle anderen Aktien. Wäre dem nicht so, dann würden sich die unzähligen Marktteilnehmer irrational verhalten, denn sie würden es zulassen, dass eine Aktiengruppe eine andere Rendite-Aussicht hat als die Gruppe der übrigen Aktien.
Das wiederum ist unwahrscheinlich, denn ein gewiefter Investor wird diese Rendite-Unterschiede ausnützen. Dadurch gleichen sich die Rendite-Erwartungen wieder aus, denn wir können nicht davon ausgehen, dass es an der Börse keine gewieften Investoren gibt, die jede Renditedifferenz zu ihrem Vorteil abziehen.
Auf der anderen Seite sind viele Dinge, die Aktien gut tun können, langfristig auch sinnvoll. Zum Beispiel die Förderung der Familien durch Unterstützung von Müttern und Vätern oder die Reduktion des CO2-Bedarfs im Unternehmen.
Aus diesem Grund haben nachhaltige Aktien oft sogar eine höhere Rendite als andere Aktien, die solche Überlegungen vergessen. Das haben wir sogar auch schon nachweisen können.
Die Schweizer Aktienliste von Unternehmen mit vernünftiger Vergütungspolitik zeigt, dass die meisten Unternehmen sehr teuer bewertet sind. Das ist verständlich, denn seit langer Zeit fliesst Geld in die Schweizer Aktienmärkte, und das führt leider zu sehr hohen Bewertungen.
Nachhaltig investieren ist nachhaltig, aber in der Schweiz investieren zurzeit nicht. Ich kaufe diese Woche deshalb keine Aktie.
Nachdem nun allmählich überall die 200-Tage-Linien unterschritten werden, so daß man wenigstens einen Teil der guten Gewinne des Jahres 2017 in Sicherheit bringen konnte, darf man sich auf einen zukünftigen Wiedereinstieg freuen!
Inzwischen hat der schweizer SMI – Index die 200-Tage-Linie verlassen, auch unter Einbeziehung einer Toleranzschwelle von 3% (aktuell 4% Abstand):
https://www.boerse.de/trendvergleich/SMI-Aktien/CH0009980894
https://www.boerse.de/indizes/SMI/CH0009980894
https://www.boerse.de/kurse/SMI-Aktien/CH0009980894
50% oder 10 der 20 im SMI – Index vertretenen Unternehmen liegen im Moment außerhalb der 200-Tage-Linie.
Dies als aktuelles Beispiel dazu, wie man durch fortlaufende Kontrollarbeit mit Trendsignalen zu überwiegend richtigen Investitionsentscheidungen gelangen kann.
Irgendwann wieder der Einstieg…
Nutzen Sie das Internetarchiv archive.org, um anhand Ihrer persönlichen Lieblingsmedien im Internet zu erkennen, daß die Aussagen von Unternehmensnachrichten und vergangenheitsbezogenen Unternehmenskennzahlen um die von der 200-Tage-Linie angezeigten Investitions- bzw. Desinvestitionszeitpunkte meist gegenläufig sind:
2003 – 2007 – 2009 – 2011 – 2015 – 2016
Investition während der depressiven Stimmung einer Baisse oder Korrektur bzw. Desinvestition in der Euphorie einer Hausse.
Auch deshalb ist eine Trendfolgestrategie erfolgreich, weil die richtigen Zeitpunkte zur Investition und Desinvestition am Aktienmarkt vielfach im Gegensatz zu der von der Wirtschaftspresse aufgebauten allgemeinen Stimmungslage bzw. scheinbar rationalen Begründungsmustern stehen.
Dies ist so, weil die Entwicklung am Aktienmarkt der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung ungefähr ein halbes Jahr voraus ist, sowie die zins- und wechselkursentwicklung zukünftiges Notenbankhandeln im Voraus antizipiert.
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Es gibt nichts,
was so verheerend ist,
wie ein rationales Anlageverhalten
in einer irrationalen Welt.
John Maynard Keynes
* 5. Juni 1883 † 21. April 1946