Edi Leemann ist Mister Falcon Privatbank. Der Zürcher mit Wohnsitz an der Goldküste und einer bekannten Politikerin als Frau steuerte das Geldinstitut jahrelang durch alle Stürme.
Seit 2 Jahren ist Leemann Geschichte. Nun holt ihn diese ein. Die Strafbehörden haben ein Verfahren gegen Leemann eröffnet.
Der Ex-CEO der Falcon Privatbank wurde vorgeladen, um Fragen rund um die Vergangenheit zu beantworten. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Die Ermittlungen der Behörden drehen sich nicht nur um den bekanntesten Skandal, in den die Falcon-Bank unter Leemann geraten war: jenen um den malaysischen Staatsfonds namens 1MDB.
Sondern es geht laut Insidern um weit mehr. Im Zentrum stehen die Eigentümer der Falcon Privatbank, die Scheichs aus dem ölreichen Abu Dhabi.
Diese nutzten ihre Zürcher Privatbank jahrelang wie ein Family Office. Sie investierten riesige Summen in unzählige Firmen und verschoben dafür Gelder oft in dreistelliger Millionenhöhe – pro Deal.
Ihr persönlicher Banker war dafür Edi Leemann. “Leemann kam jeweils zurück aus Abu Dhabi und sagte, was die Eigner beschlossen hätten”, sagt ein Insider.
Die Abu-Dhabi-Herrscher kontrollierten den Verwaltungsrat. Einer der Ex-Präsidenten der Falcon Bank landete in seiner Heimat am Golf im Gefängnis.
Leemann liess gestern eine auf seinem Beantworter hinterlegte Nachricht unbeantwortet.
Sein Nach-Nachfolger auf dem Stuhl des Falcon-CEOs, Martin Keller, meinte auf die Frage, ob er sagen könne, ob seine Bank Strafanzeige gegen den Ex-CEO erstattet hätte: “Ich würde gerne, aber kann das leider nicht kommentieren.”
Das könnte hinter der Ausweitung der Ermittlungen stecken. Bereits seit längerem ist die Bundesanwaltschaft daran, die Vorfälle rund um die Falcon und Malaysia zu untersuchen.
Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft wollte gestern auf Anfrage nicht sagen, ob die nationale Strafverfolgungs-Behörde gegen Edi Leemann vorgeht. Sie würde sich “diesbezüglich gerne zu gegebenem Zeitpunkt” wieder melden, richtete sie per Email aus.
Laut einem früheren Falcon-Insider habe der Verwaltungsrat der Falcon-Bank zwei Mal geprüft, ob der langjährige CEO Edi Leemann Gesetze verletzt haben könnte.
“Wir sind dem auf den Grund gegangen und sind diesbezüglich auf rein nichts gestossen”, sagte die Quelle gestern in einem Gespräch.
Weshalb Leemann nun doch als Beschuldigter in einem Strafverfahren aussagen muss, darüber kann nur spekuliert werden.
Sollte tatsächlich das neue Management unter der Führung von Martin Keller dahinterstecken, dann hätten die frischen operativen Kräfte verdächtiges Material gefunden, das bisher nicht bekannt war.
Sicher ist, dass Keller und seine Leute derzeit einen Fight mit dem Verwaltungsrat führen. Letzterer wird von den Arabern aus Abu Dhabi kontrolliert.
Die Araber versuchen seit längerem, die Falcon Bank zu verkaufen – bis heute ohne Erfolg. Offenbar fürchten sich potenzielle Erwerber vor möglichen Altlasten.
Die Verkaufsbemühungen könnten hinter dem Rücken des Schweizer Managements stattfinden. Dieses kooperiert derweil eng mit der Finanzmarktaufsicht in Bern.
Keller und Finma gegen Falcon-VR – so lautet die Auseinandersetzung. Am meisten leidet darunter die Bank.
Zahlreiche Abgänge, darunter jener des Finanzchefs, haben die Falcon zuletzt erschüttert. Die verbleibenden rund 200 Mitarbeiter tappen im Dunkeln über die Zukunft ihres Instituts.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Soll doch der Krypto-Rapper (und Falcon VR) Bernegger das in die Hand nehmen, der hat’s voll drauf😂😂😂
-
Und dazu noch der yeah yeah disruptor Rino Borini, der wirklich nur den ganzen Seich verzapft, aber doch so gerne cool wäre…und die ach so naive HWZ ihm noch Geld in den A…. Schiebt…wäre auch mal ne Story wert!
-
-
“it is what it is” pflegte der gute EDLE jeweils zu sagen….
-
Falcon ist ein Auslaufmodell und wird die kommenden Monate kaum überstehen. Wir werden demnächst entsprechende Asset Deals sehen, sofern die Kunden nicht vorher schon das Weite suchen.
-
warum der Falcon Bank die Banklizenz in der Schweiz durch die FINMA im Rahmen des 1MDB nicht schon längst entzogen wurde, bleibt ein Rätsel.
-
ein weiteres kapitel im buch “komplettversagen der schweizerischen finanzmarktaufsicht #Finma” unter direktor mark branson und der politik als oberaufsicht über die #Finma
aber wie sagte doch efd-vorsteher bundesrat ueli maurer: wir haben eine zuverlässige finanzmarktaufsicht die einen seriösen job macht… aber klar doch🙊🙉🙈
-
-
Wieso steht hier nichts zu seinen Aktivitäten bei der AIG?
-
ich hoffe sehr, dass der Verantwortliche (E.L.) des ganzen Falcon-Disasters zu guter Letzt doch noch die Rechnung präsentiert bekommt.
-
Aus dem Norden, Süden, Westen und Osten nichts Neues.😇😖
-
DEr Fall 1MDB wurde bis jetzt noch gar nicht richtig aufgedeckt, Mrd Staatsgelder verschwunden, aber bis heute drücken sich noch alle Banken, diese MRD müssen durch die verschuldeten Banken wieder eingefordert werden. Eine Falcon Schweiz wird dies nicht überleben – auch der Bächtold, Mr. Schönling genannt, kam und ging, jetzt sieht man ihn oft in den Logen Sitzen bei Federers.
-
Edi, the undestroyable and the untouchable…
und wieder einmal sind es ein paar sehr wenige Leute, die grossen Mist gebaut haben. Vielleicht kann er bald den PV besuchen…
-
Eddie ‚The Wiesel‘ Leemann
-
-
Die Mitarbeiter, allen voran deren CEO Keller, tappen in der Tat hinsichtlich der Zukunft von Falcon in Dunkeln. Erstere werden nicht informiert. Letzterer hat keinen Plan.
-
oh nein!! jetzt kann der mir finanziell nicht mehr unter die Arme greifen.
-
Die ‚Altlasten‘ von Falcon dürften derart schwer wiegen, dass das Institut keine Zukunft hat. Die Mitarbeitenden tun mir leid, derweil sich das Management um CEO Martin Keller die verbleibenden Monate noch teuer bezahlen lassen wird.
-
Leemann – Bächtold – Keller: alles zweite Garde von minderwertiger Manager-Qualität und deshalb schwer vermittelbar.
-
„Ich würde gerne, kann das aber nicht kommentieren“ – typisch Martin Keller. Er würde gerne, kann aber nix. Der Mann ist eine totale Fehlbesetzung. Gleiches gilt für das restliche Management-Team, zumindest die paar wenigen Nasen, die noch an Bord sind. Kleiner Tipp an LH: die Rolle des umtriebigen Herrn Beck sollte ebenfalls einmal untersucht werden. Unglaublich, mit welchen externen Vermögensverwaltern hier zusammengearbeitet wird…
-
Traurig, aber leider sehr treffend bemerkt.
-
Siehe auch http://www.ifsag.ch – bezeichnenderweise sitzt Martin Keller, seines Zeichens Falcon-CEO, im VR von Becks Firma. Interessanter Setup, riecht aber irgendwie fishy…
-
Die Doppelrolle von Martin Keller als CEO von Falcon und als VR des eng mit Falcon verbundenen Vermögensverwalters IFS, dessen Gründer Markus Beck ist, sollte ebenfalls von der FINMA untersucht werden. Eine saubere Corporate Governance sieht anders aus.
-
Da haben wohl einige CS- und UBS-ler, welche in ihrem Leben noch nie einen Rappen selber erwirtschaftet haben, mal wieder Langeweile…Jetzt mal lieber wieder so tun, als ob Ihr was macht, die nächste Welle kommt bald.
-
Dieser Kommentar wurde vermutlich aus grösster Frustration eines untauglichen Bankers geschrieben, da der unglückliche “Autor” erkannt hat, dass er niemals in der Liga der ganz Grossen mitspielen darf.
Hinter jeder erfolgreichen Person steht ein Pack voller Neider
-
-
sie kommen alle ungestraft davon. man schaue sich nur die exswissairlergarde an!
-
Ich bin froh, habe ich die Reissleine gezogen habe. Toxische Assets ohne Ende und ein VR, der von einem professionellen Bankgeschäft wenig bis gar nichts versteht. Dazu ein Management, dass schlicht und ergreifend nicht in der Lage ist, die Bank wieder auf Kurs zu bringen. Martin Keller ist dabei weniger Teil der Lösung als vielmehr des Problems (wenn er dann mal im Büro ist). Abwickeln, besser heute als morgen. Die guten MA sind eh schon alle weg.
-
Ich schäme mich für unseren Ex Mitarbeiter, der so überheblich über die Falcon Bank herzieht, und ich schäme mich für unsere überhebliche und arrogante Gesellschaft, die einen CEO, welcher sich für unsere Falcon Bank so einsetzt, um das ,Schiff, wieder auf Vordermann zu bringen, in den Dreck ziehen will. Nicht Martin Keller war es, der uns in diesen Schlamassel gezogen hat, sondern die vorhergehende Geschäftsleitung unter Edi Leemann.
-
Herzig, Martin…
-
-
Falcon ist defacto tot – CEO Keller eine farblose Marionette der Eigentümerschaft.
-
Langsam die Bewegung “#mitoo” (Mis(t)wirtschaft) in der Schweiz wird offensichtlich und somit in Knast wird nicht mehr so einsam sein…
Danke für die Transparenz!
P.S.: natürlich die Unschuldvermutung gilt hier…und wir wollen überhaupt nicht jemanden verurteilen, die wir gar nicht kennen. Es geht hier nur und allein um allgemeine Bemerkungen. Danke!🤣😁
„Ich würde gerne, kann das aber nicht kommentieren“ – typisch Martin Keller. Er würde gerne, kann aber nix. Der Mann…
Siehe auch www.ifsag.ch – bezeichnenderweise sitzt Martin Keller, seines Zeichens Falcon-CEO, im VR von Becks Firma. Interessanter Setup, riecht aber…
Falcon ist defacto tot – CEO Keller eine farblose Marionette der Eigentümerschaft.