Guy Lachappelle kann sich die Hände reiben. Während seine alte Basler Kantonalbank von Krimis eingeholt wird und vor der Haustür Konkurrenz aus Baselland erhält, hat er in St.Gallen seine Macht konsolidiert.
König Guy. Der Mann, der vor gut einem Jahr das Oberkommando bei der irrlichternden Genossenschaftsbank übernahm, ist Herr im Haus. Ohne seinen Segen geschieht nichts.
Heute präsentiert die Raiffeisen ihr Ergebnis für 2019. Offiziell ist das Sache von CEO Heinz Huber. Der darf auch auftreten.
Man habe ein „intensives und überaus erfolgreiches Jahr“ hinter sich, mit dem zweithöchsten Gewinn.
835 Millionen Gruppengewinn für 2019, deutlich mehr als 2018, als Lachappelle und Huber alles, was sie konnten, den vom Hof gejagten Vorgängern in die Schuhe schoben und abschrieben, was das Zeug hielt.
Sind die jetzigen 835 Millionen derart aussergewöhnlich? Nicht wirklich.
2017, als noch Patrik Gisel das Zepter schwang, kam die Raiffeisen-Gruppe auf 917 Millionen. Und auch 2015, im letzten Jahr von Pierin Vincenz, waren es mit 808 Millionen ähnlich viel.
Vincenz, der frühere König, ist Geschichte. Lachappelle ist der Neue. Vincenz packte viel an: Leonteq, Notenstein, Asset Management, Avaloq, KMU-Offensive.
Vieles ging in die Hosen – er selbst muss sich vor dem Gesetz verantworten.
Was hat Guy der Erste vorzuweisen? Stagnation. Zinserfolg: flach. Einnahmen aus der Vermögensverwaltung: rückläufig. Trading und Dealing: flat.
Nichts Neues in St.Gallen: Die Raiffeisen ist abhängig vom Häuser-Geschäft. Hypotheken à gogo, damit man genug verdient.
Doch das geht nicht mehr gleich gut wie früher. Lachappelle musste auf die Bremse stehen, die Raiffeisen legte im Hypo-Geschäft 3 Prozent zu, früher waren es mindestens 4, manchmal 5.
Stürmisch. Jetzt im Einklang mit dem Schnitt in der Branche. Alles Andere wäre zu riskant.
Raiffeisen müsste also dringend andernorts wachsen. Davon sieht man nichts.
Nun setzt Lachappelle auf Allfinanz. Dazu könnte er die Helvetia rausschmeissen und zu den Berner Genossenschafts-Freunden bei der Mobiliar wechseln.
Was das der Raiffeisen bringen würde, bleibt abzuwarten.
Wo Lachappelle überzeugt ist im Aufbau eines Apparatschik-Apparats.
Seit er das Ruder übernommen hat, blüht die Bürokratie. Doppelstrukturen, soweit das Auge reicht.
Als ob das ganze Genossenschafts-Konstrukt nicht schon zuvor komplex und langsam gewesen wäre, ist es unter Lachappelle kafkaesk geworden.
Es gibt nun nicht mehr nur eine Raiffeisen Schweiz mit einem Verwaltungsrat und einer Delegiertenversammlung.
Sondern die knapp 200 Raiffeisenbanken, gebündelt in gut 15 Regionen, haben eigene Räte und Gremien geschaffen.
Diese sollen dafür sorgen, dass nie mehr ein Fall Pierin passiert. Doch was ist daraus geworden?
Eine zweite Governance-Struktur, die keiner mehr überblickt. Und die gleichzeitig nichts bringt.
Zu sagen haben nämlich die neuen Gremien mit ihren Mannen und Frauen aus den Landen so gut wie nichts. Es bestimmt der VR der Raiffeisen Schweiz.
Die Macht, sie sitzt wie eh und je in St.Gallen. Lang lebe der König.
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Die beliebtesten Kommentare
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Härzig, wie hier die Raiffeisenjünger ihre CIR verteidigen. Plötzlich vergleichen sie Ihre CIR mit Grossbanken und PBs. Vergleicht doch besser mit den KB, die haben ein ähnliches Business und hätten sogar weniger Synergieeffekte.
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Es ist sehr leicht mehr Gewinn zu erreichen wenn man über 10% der Mitarbeiter entlässt. Bei den bestehenden Mitarbeiter entsteht Angst und Mehrarbeit was zu gesundheitlichem Risiko (Burnout) führen kann. Schade, dass die Genossenschaft diesen Weg mit der neuen Geschäftsführung geht. Daneben kann ich gar nicht verstehen, dass Christian Poerschke immer noch aktiv bei Raiffeisen ist, wenn man schon sagte, dass die alte Belegschaft beseitigt wurde.
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Raiffeisen gewinnt den «Lipper Fund Award» von Refinitiv in der Kategorie «Overall Small» und wird damit für die gute unternehmensweite Performance ihrer Fondsprodukte prämiert. Dieser Gewinn bestätigt die Attraktivität unserer eigenen Fondspalette, welche spezifisch auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausgelegt ist.
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Ganz einfach: Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid erhält man umsonst.
Weiter so Raiffeisen!
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Was will man von diesem Herr dann schon erwarten. Jeder in Basel war froh, dass er in die Ostschweiz abhaute und sich ein Schosshündchen als CEO aus dem TG holte (wo auch jeder froh war, dass dieser sofort weg war). Die Wahl des CEO verlief eh nicht sauber. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser vor dem Headhunter brilliert hat. Könnten wir mal die Kandidatenliste zu Gesicht bekommen und bitte auch das Auswahlverfahren? Da waren bestimmt bessere Kaliber dabei. @LH geh da bitte mal graben. Aber die Tage des Duos sind – wenn man sich so rumhört – eh gezählt. Der VRP wird von der Vergangenheit eingeholt werden und dann ist aus die Maus. Dann kommt hoffentlich die erlösende Stunde und eine Mannschaft mit Liebe zur Raiffeisen wird eingesetzt. Es war schon immer so: die Zeit arbeitet für das Gute. Wir haben Geduld.
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Gut geschrieben, BRAVO!
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Bei der BKB nannte man Lachapelle nur „Sonnenkönig“, und auch da wurde ohne ihn nichts entschieden. Alle machten nur den Bückling vor ihm. Dabei kann er den Leuten mit denen er diskutiert nicht mal in die Augen schauen. Das heisst glaub ich genug.
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Das ist genau so…… gute Beobachtung…. sagt wirklich alles. Und die Hand will er einem auch nicht geben, ja nicht schmutzig machen…… vor allem wenn man schon alles weiss…..
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Warum muss die Geldschöpfung aus dem Nichts, verzinst und überhaupt Gewinn erzielen und warum braucht es eine sinnlose, gesetzlich verordnete Liquidität (Spielform) für die Abwicklung des bankübergreifenden Zahlungsverkehrs und Delkredererisiko?
Richtig, damit Arbeitsplätze und der Virus Zahler (Lehrmeinung = es fällt Geld vom Himmel und zirkuliert nicht in Umlage) entstehen.
Die Justiz und Medien decken diese Betrügereien. Als ehrbare Journalisten untersuchen sie belanglose Spiele der Aktivisten!
Der Zahler Virus hat eine viel die grössere negative Auswirkung in der Welt, als es je ein anderer Virus verursachen könnte! Aber diesen Virus will man nicht erkennen und meint man „finanziere“ den Staat und das Soziale. Dritte fallen in das Sozialsystem ein und stehlen Geld! Es ist doch Logik pur, dass die Wirtschaftseinnahmen wieder umgelegt werden, so auch die anteiligen Ausgaben des Staates und Soziales. Die Zuordnung zur Arbeit (Abzug und Weiterleitung) ist doch der reinste Betrug!
Die Umlage über branchendefinierte und tarifierte Umsätze an den Endkunden, organisieren und die Messe ist gelesen. Es fehlt kein Geld, keine Armut und Existenzkämpfe. Dieser Virus gilt es zu bekämpfen und uns zu befreien! Eine völlig andere Gesellschaft und Politiklandschaft, würde weltweit entstehen. -
Wenn Herr Hässig keine Bilanz lesen kann – wohl an! Doch die Menschheit soll die Wahrheit kennen:
https://www.raiffeisen.ch/zuerich/de/ueber-uns/news/rch/jahresergebnis-2019.htmlRaiffeisen mit dem zweitbesten Ergebnis ever – fantastisch!
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Da kann ich Ihnen, Herr Hässig, wirklich nicht ganz folgen. Alle Punkte, welche Sie da so negativ bewerten, können ebenso positiv gewichtet werden.
Wenn man sich nur lange genug am Kopf kratzt, dann findet man früher oder später wohl ein Haar in der Suppe.
Vielleicht nur soviel: Die von Ihnen beanstandete Mehrspurigkeit bedeutet doch nichts anderes, als dass die einzelnen Genossenschaften Strukturen schaffen, damit deren Abhängigkeit vom Hauptsitz eben nicht mehr so gross ist.
Also, ich glaube, dass Sie die Struktur Raiffeisen nicht wirklich begriffen haben, oder?
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Vielleicht hat LH mehr von den Strukturen begriffen als man wahrhaben will?
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Aha, LH hat wieder ein Opfer gefunden.
Wie lange geht es bis LH im IP neue Chefs für die Raiffeisenbank fordert, top die Wette gilt! -
Genossen sind wie Schafe
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Die Charakterisierung „König“ würde ich genau so vornehmen. Bei der Wahl des neuen VRP der Raiffeisen bin ich schon „in Ohnmacht gefallen“ als ich erfuhr, dass Guy der Favorit für diese Rolle ist. – Die Wahl Guy‘s hat von Beginn sichergestellt, dass die in diesem Portal hier auf den Tisch gebrachten Schwächen des Systems Raiffeisen Schweiz massiv gefördert werden. Guy ist egozentrischer und von sich selber überzeugter als kaum ein Anderer. Es hätte sanfte Kosmetik in SG benötigt und nicht ein „Rad neu erfinden“ zu hohem Preis. Anyway. – Selber Schuld, wenn man auf Headhunter hört, die weder Markt- noch eigene Führungs- und Organisationserfahrung haben.
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Bravo! Egozentrischer und selbstüberzeugter gehts wirklich nicht,,,, was braucht es noch? Schon beim letzten Job die Augen vor Allem verschlossen, obwohl alles auf dem Tisch lag ,,,, ‚mir luege uns jetzt tief in d‘ Auge und Sie bringe alles in Ornig bis Aendi Johr’….. alles auf dem Tisch…..
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Nicht gut. Schlanke, effiziente Strukturen sind das A und O heute. Allfinanz ist ebenfalls ein von der Konkurrenz aus gewichtigen Gründen längst verlassenes Geschäftsmodell aus dem 90ern. Ob das wohl gutkomnt?
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Nichts neues aus der Ostschweiz. Verzweiflung macht sich breit. Nun versucht man sich mit 100 ehemaligen erfolglosen Remax und Swisslife Immobilienmaklern im Häuser verkaufen. Das nächste Reputationsrisiko steht vor der Tür.
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Das läuft bereits 3 Jahre hervorragend. Wo liegt das Reputationsrisiko?
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Reputationsrisiko? Bei der Vermittlung von Immobilien? Na dann Prost! Wer sind Sie denn?
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Wieder ein Schaumschlaeger, der nichts auf die Reihe bringt und dafuer sehr viel abkassiert, autoritaerer Bock ohne Weitsicht.
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Etwas gesucht die ganze Kritik, oder Herr Hässig? Natürlich ist das Resultat nicht berauschend (was auch niemand behauptet hat), aber es ist das Zweitbeste der Geschichte. Altlasten entsorgt, Bilanz solide, CIR so gut, dass es den Grossbanken wohl die Tränen in die Augen treibt…. Mehr kann und soll man von der Raiffeisen auch nicht erwarten. Das ist das, was der Markt Schweiz hergibt. Ich würde sagen: weiter so Raiffeisen!
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ist doch klar wie tinte; die grosse gschpürschmi, würschmi, chöntschmi, fade, wolle, bascht-übung der raiffeisen im 2019 war doch eine reine selbstbefriedigungsübung die nichts bringt und gross als novum an die grosse glocke gehängt wird. hier hat man unzählige resourcen gebunden und den mitgliedbanken sand in die äugen gestreut. diese profibänker haben das ja nicht mal realisiert. im weiteren ist der aufbau des apparates nur normal, wenn man beamte (ex kantonalbänkler) in der führungsetage etabliert. da gehts primär um kontrollieren und verantwortung abschieben. also liebe raiffeiseler; anschnallen, da habt ihr eine ganz trockene zeit vor euch. unternehmertum ist nicht gefragt, hingegen ist detailreporting bis hinunter zum toilettenpapier notwendig.
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Die absolute Frechheit bei Raffeleisen sind die Courtagen bei nicht kotierten Aktien.
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Die Courtagen bei Raiffeisen sind mindestens gleich gut wie bei Swissquote – ausser du tradest 1000x pro Jahr.
Ich bin sehr zufrieden! Ausserdem läuft das System konstanter als bei Swissquote. -
Nicht kotierte ist ja sicher das wichtigste Marktsegment… Wenn das dein einziges Problem mit der Raiffeisen ist, hat die Bank alles richtig gemacht.
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Raiffeisen kann machen was sie will, sie wird IP niemals genuegen. Ich gratuliere Raiffeisen zum Ergebnis 2019!
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Hauptsache, Herr Hässig sieht mal wieder nur das Negative bei der Raiffeisen. Immerhin konnte das Cost-Income-Ratio um knapp 4% reduziert werden, während andere Banken immer noch bei einem CIR um die 80% rumdümpeln.
Die absolute Frechheit bei Raffeleisen sind die Courtagen bei nicht kotierten Aktien.
Nichts neues aus der Ostschweiz. Verzweiflung macht sich breit. Nun versucht man sich mit 100 ehemaligen erfolglosen Remax und Swisslife…
Die Charakterisierung „König“ würde ich genau so vornehmen. Bei der Wahl des neuen VRP der Raiffeisen bin ich schon „in…