Heute ist P-Day. Post-Tag. Die Chefs des Gelben Riesen mit über 60’000 Mitarbeitern und der Bankentochter Postfinance präsentieren heute Abend Post-intern ihre neue Strategie.
„Post von morgen“, heisst diese. Sie beinhaltet einige Knüller. Allen voran eine Frau. Claudia Pletscher, eine bisher untergeordnete Chefin für Innovation, macht aus ihrem Mini-Bereich eine mächtige Division.
Diese heisst „Kommunikations-Services“ und umfasst alles Digitale sowie Zukünftiges wie E-Health und E-Government.
Pletscher würde damit zum Shootingstar der Post werden. Doch ob sie beim Staatsbetrieb bleibt, ist offenbar ungewiss. Laut einem Insider liebäugle sie mit einem Abgang.
Für Post-Chef Roberto Cirillo, ein Tessiner mit Karriere im Ausland, der nach dem Betrugsskandal bei Tochter Postauto als Retter von aussen kam, wäre das wohl eine bittere Pille.
Cirillo schlägt mit seiner Truppe grosse Pflöcke ein: mit der Aufwertung des Innovations-Bereichs von Managerin Pletscher, mit der Pensionierung der Post-Schlachtrössern Ulrich Hurni und Dieter Bambauer.
Vor allem aber mit dem Fokus aufs Kernbusiness, das in einer neuen Sparte zusammengefasst wird, sowie dem Verkauf wertvoller Immobilien.
„Logistik-Services“ heisst der Superbereich. Er entsteht aus der „Intern“-Fusion der bisherigen Sparten PostLogistics und PostMail.
Logistik-Services bildet die Königsdivision der Post, das Pièce de Resistance des Imperiums, das der Eidgenossenschaft gehört und dem Land, seinen Firmen, Bürgern und Steuerzahlern dienen muss.
Hier will CEO Cirillo, der Mann aus der Privatwirtschaft, der in jungen Jahren bei McKinsey losgelegt hatte, richtig klotzen.
Die Post dürfe „den E-Commerce-Trend nicht verpassen“, steht in der internen Kommunikation zum Big Bang von morgen; und „die Post investiert weiter in den boomenden Paketmarkt“.
Amazon, Zalando, LeShop lassen grüssen. Die Konsumenten kaufen online ein, lassen sich die Ware nach Hause bringen – mit Corona erst recht.
Die Post will dabei den Takt vorgeben. Nicht nur im Inland.
Von 2021 bis 2024, also bis zum Ende der verabschiedeten Strategie, komme es zum „gezielten Ausbau der Kapazitäten im grenzüberschreitenden Güterverkehr“, heisst es in der Kommunikation ans Personal.
Und zwar „in erster Linie durch Zukäufe“. Post-Chef Cirillo sagt: „Dazu werden wir in den nächsten vier Jahren über 3 Milliarden Franken investieren.“
Drei Milliarden, viel davon in Zukäufe: Ticino-Mann Cirillo haut gleich laut auf die Pauke.
Doch das Geld muss die Post noch verdienen – oder nicht? Gut möglich, dass der Ex-McKinsey-Mann vor allem den Bürger als Kassenschrank sieht.
Denn es sticht ins Auge, dass die Post und ihr frischer Chef zwar gross klotzen, aber keine neuen Geschäftsinitiativen planen, die dereinst zusätzliches Geld in die Kasse spülen würden.
Wir sind die Leader bei Brief, Paket und Auslieferung, an uns darf keiner vorbei.
Wer zahlt? Der Kunde, Stupid. Mit höheren Taxen im Monopolbereich, also leichten Briefen bis 50 Gramm, ist jedenfalls zu rechnen, sagt ein Insider.
Bei der Post heisst das beschönigend „Grundversorgung“. Oder simpel: Der Bürger zahlt viel zu viel für den Transport seines 0815-Briefs.
Damit schafft er der Post Spielraum für Akquisitionen.
Chef Cirilio findet das nichts als selbstverständlich. „Wir sind der Motor für eine moderne Schweiz“, sagt er in einem Intern-Interview.
Und meint, dass dies der perfekte Satz dafür sei, wohin er und seine Leute die „Post hin entwickeln wollen“.
Insgesamt soll „Post von morgen“ Aufbruchstimmung verströmen. Die Post wachse – auch bei den Jobs.
So würden „in den kommenden Jahren mehrere hundert neue Mitarbeitende“ angestellt, heisst es in der Mitteilung ans Personal von heute Abend.
Sogar beim Postnetz, das seit Jahren ausgedünnt wird, sei bald Schluss mit Abbau und Verkleinern.
Mit „mehr als 4’600 Zugangspunkten“ werde die Post im ganzen Land präsent sein, dazu gehörten „800 eigenbetriebene Filialen“.
Besonders wichtig für die Mitarbeiter ist ein grosses Versprechen: „Das Filialnetz soll ab 2021 stabilisiert werden, Filial-Umwandlungen werden nur noch in Einzelfällen vorgenommen.“
In sogenannten „lokalen Dienstleistungszentren (gebe es) spannende und vielseitige Berufsperspektiven“ für heutige und zukünftige Post-Mitarbeiter.
Die Töchter PostAuto und Swiss Post Solutions schliesslich, ein globaler Insourcer für Postservices, werden zu Divisionen; sie sollen weiter wachsen.
Es bleibt die Postfinance, die würde ihre Strategie später, „unter der Verantwortung des Verwaltungsrates“ der Bankentochter, verabschieden.
Der Aufbruch bei der Post kann nicht nur mit höheren Tarifen beim Brief-Monopol finanziert werden. Zusätzliches Geld will die Post mit Verkäufen von Gebäuden hereinholen.
Tafelsilber weg – wie bei den Banken.
Folgerichtig landet das bisherige „Immobilien Management und Services“ bei den Finanzen; diese haben wie Personal und IT eine Querschnittfunktion durch alle Sparten.
Wird der Vorwärts-Sprung glücken? In ihrer internen Kommunikation betonen die Post-Chefs die Kultur. „Wir werden mutiger und fördern die rasche Umsetzung von Entscheiden.“
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Und jetzt? Bekomme ich jetzt wieder Zins für mein Geld? Wer hält den Kopf hin, wenn ich bei Minuszinsen mein Geld verlieren sollte, was leider immer wahrscheinlicher wird. Wer wird dann in die Pflicht genommen? Das würde mich sehr stark interessieren. Auch wenn eine der Chefinnen nun eine Quote ist.
-
Die moderne Frau ist neurologisch KRANK…
Ihr Minderwertigkeitskomplex und dass sie Goofen gebären muss sie KRANK…:-)
Zusätzlich kommt noch dazu dass sie sich in ihrem weiblichen Körper nicht wohl fühlt…
Im Endeffekt ist sie ein Opfer von sich selbst…:-)
Ach du armes Lebewesen…:-)
Ps: niemals würde ich für ein Weib schufen…! Niemals !!!!!!!!!!!!!
-
ich habe jene mckinsey-consulter, sorry, -beratenden, am liebsten, die zuerst in ein stagnierendes unternehmen eingeladen werden, um bei einem turnaround mitzuberaten. da sie aber zu beginn vom unternehmen nur wenig verstehen, lernen sie erst mal beim mittleren management, was das oberste management alles vermasselt hat. diese erkenntnisse zwingen sie dann der obersten führung auf, die ja bekanntlich kaum je auf ihr eigenes mittleres management hört – schon aus psychologischen hierarchiegründen nicht. und dann, wenn die guten ideen, die schon vorher gratis da gewesen wären, nun dank dem gewicht von mckinsey teuer eingeführt werden müssen, bleibt der betreffende mckinsey-berater, sorry, -beratende, gleich selbst als CEO im unternehmen. das finde ich toll, effektiv und echt durchstrukturiert…
-
STAR STAR STAR STAR STAR STAR STAR STAR STAR STAR STAR STAR 🙂
TRESS STRESS STRES STRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS TRESS STRESS STRESS
NO PROBLEM…:-)
ES GIBT IMMER NOCH GENUG PHARMA MEDIKAMENTEN…:-)
BRAVA CLAUDIAAAAAAAA…
WEITER SOOOOOO…:-) MACH SIE ALLEN FERTIG :-))))))
MACH DICH ABER NICHT SELBST FERTIG :-)))))))))))))))))))))))))))))
VIEL SPASS CLAUDIA UND SCHLAFE GENUG UND GUT…:-)
BLEIBE GESUND CLAUDIAAAAAA:-) SOLCHE WIE DU BRAUCHEN WIR:-)))))))
-
VIEL SPASS BEIM TÄGLICHEN STRESS CLAUDIA…:-) 🙂 🙂 🙂 🙂
-
-
Na ja, im CV eine Abfolge von eher „Bullshit-Jobs“ in einem laufenden Laden. Noch keiner dabei, wo wirklich etwas gerissen werden musste. Dafür etwas Frauen-Bonus gekriegt (VR-Mandat). Schauen wir mal, was die Frau wirklich drauf.
-
Und Ihr CV, Herr Jack? Vermutlich auch nicht gerade top performance, oder? Nichts „gerissen“? Neidisch auf die Frau?
-
Habe mit Claudia gearbeitet…kein wirklich helles Licht…ohne die Protektion von Susanne Ruoff wäre Claudia nie soweit gekommen…da helfen auch die vielen externen Berater nicht…vor allem, wenn diese einen höheren IQ haben…🧐
-
-
I nostri politici/manager (posta) sono dei conservatori fuori dal loro tempo,
che a causa della propria armatura, non possono immaginare
il futuro che come riproposizione del passato …Unsere Politiker/Manager (Post) sind Konservative aus ihrer Zeit heraus, die sich aufgrund ihrer Panzerung die Zukunft nur als eine Wiederholung der Vergangenheit vorstellen können . (?)
-
Gemäss Postgesetz ist der Auftrag der Post,
für alle Bevölkerungsgruppen in allen Landesteilen eine ausreichende und preiswerte Grundversorgung zu gewährleisten. Dies umfasst namentlich das „Annehmen, Abholen, Sortieren, Transportieren und Zustellen von Postsendungen“.Die Sicherstellung von grenzüberschreitendem Güterverkehr ist mit keiner Silbe erwähnt.
Jetzt muss die Politik handeln, und diesen Schwachsinn stoppen – bevor einmal mehr im Ausland hunderte von Millionen verlocht werden!
Sollte Herr Cirillo noch nicht verstanden haben, was sein Job ist, dann ist es an der Zeit, einen geeigneten Nachfolger zu finden.
-
Schon einen Nachfolger? Wir sind gespannt.
-
-
hand aufs herz….wer hätte gedacht das wir einmal mit haut und haar
von mcdonalds aufgekauft werden. -
public Briefkasten in Dorfquartieren wieder hinstellen.. Danke
-
Back to the roots!!! Post, Bahn, Energieunternehmen und Telekommunikation müssen keine Gewinn abwerfen. Brauchen keine aufgeblähte Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte, die doch bloss Politiker versorgen.
Die Post muss ihre ursprünglichen Aufgaben wahrnehmen (Briefe Päckli, Zahlungsverkehr, Geldversorgung). UPS, DHL u.a. zurückstutzen. Auch der Umwelt zu liebe.
SBB: Das riesige Immobilienarsenal muss verkauft werden und ins Rollmaterial gesteckt werden. Einfach nur Zug fahren. Das aber richtig.
Energie und Telekommunikation: Leider schon teilprivatisiert. Deshalb Gewinnstreben statt optimale Versorgung.
Keine Privatisierungen mehr. Infrastruktur macht die Qualität des Staates aus.
Der Service Public ist heute keiner mehr -
Ein weiterer blauäugiger Abstecher eines Bundesbetriebs ins Ausland und nicht der erste der „alten“ PTT. Mit den bisherigen Auslandsabenteuern und dem verlochten Geld der letzten Jahre hätte man glatt Corona finanzieren können.
Leider ist aber der Markt Schweiz viel zu klein, um diesen Monopolbetrieb gleichzeitig kunden-orientiert und wirtschaftlich zu betreiben.
Also bezahlen wir weiterhin zu hohe Gebühren, aber bitte verschleudert unser Geld nicht im Ausland! -
Immer das Gleiche: Häuser verkaufen, das können die Mäkis am besten, allerdings wird’s wohl deutlich schwieriger werden als auch schon. Und wieder einmal im Ausland wildern, da lauern die üblichen Abschreiber. Wenn dann die Turbo-Aufsteigerin den Laden verlässt, weil das Umsetzen der schönen Folien anstrengend ist, dann wird sich zeigen, ob das etwas wird.
-
Komisch. Wenn ich bei Google die Bildersuche anwerfe nach „Claudia Pletscher“, dann kommen viele Frauen. Okay, klar.
Aber dann kommt sehr bald und prominent der ewig grinsende Rudolf Noser (FDP-SR)und Alleininhaber einer eigenen IT-Gruppe (600+ MA).
Wer interessanterweise auf keinem Foto erscheint ist der Chef, der nette Herr Cirillo. Auffallend „keine“ Bezüge zwischen einer Powerfrau und einem CEO. Wie wegradiert.
Es gibt diverse Wege, eine kleine Abteilung zu einer mächtigen Division zu machen. Die abstürzenden Drohnen der Frau Pletscher werden es nicht gewesen sein 😉
-
Königsdivision die PostLogistics: Samstagmorgen 06:45 verlassener, schriftlos, verbeult, dreckiger Kastenwagen mit abgelatschten Reifen,Inhalt verwühlt mit Post-Paketen. Minuten lang orientalischer Looper-Sound überdröhnt surrend stinkenden Diesel Motor………. Packen wir`s an Cirillo, wir schaffen das!
-
Ok dann finden Sie mir einen der mit einem nigel-nagel-neuen Wagen kommt, den er nota bene selbst bezahlen muss und Schwyzer Handörgeli Musik laufen hat. Er sollte willig sein 6 Tage die Woche ca. 12 – 14 Stunden zu arbeiten und ist per Stop bezahlt, zu knappstens kalkulierten Kosten.
Falls nämlich alle diese „Selbst“Fahrer richtig kalkulieren würden, wären die Zustellkosten für ca. 30 % der versandten Sendungen höher als deren Warenwert ab Lager. Das Gemecker möchte ich dann nicht hören, weil bezahlen wird es am Schluss immer der Empfänger oder meinen Sie etwa die Kosten für die „Gratislieferung“ seien nicht einkalkuliert im Gesamtpreis? -
Abgelatscht?? Wohl kaum! Bitte Beweise statt Diffamierungen
-
-
Das klingt alles spannend, erinnert mich aber ein wenig an die Hunter Strategie der Swissair. War damals nicht auch McKinsey involviert?
Das wird eine tolle Erfahrung für den CEO, damit das gelingen kann müsste er aber etwa 30 Manager vom Kaliber Claudia Pletscher haben. Zudem müsste die halbe Belegschaft ersetzt werden, denn Mut und eine rasche Umsetzung von Entscheiden haben diese Verwalter und Beamten nicht im Blut.
Am Schluss wird es aber den Bürger und Steuerzahler viel Geld kosten, es könnte Abschreiber und eine Redimensionierung auf das Kerngeschäft (Service Publique) geben, welche man auch jetzt schon vornehmen könnte. Die letzten Auslandabenteuer der Post waren nicht von Erfolg gekrönt. Und wir wissen ja, wo grössere Auslandabenteuer von traditionellen Schweizer Unternehmen (Swissair, Migros, Swisscom, UBS, Ringier, …) jeweils enden.
-
Na denn.
-
Mutig oder Fahrlässig?
Die Corona-Bilanz ist noch nicht abgeschlossen.
Ob da noch so viel zum ,,klotzen,, übrig bleibt.
Ein möglicher Einbruch bei den Immobilienpreisen
könnte den Eifer,das Aufbruchfieber etwas senken. -
Wenn Staatsbetriebe expandieren wird’s gefährlich.Wenn Staatsbetriebe ins Ausland gehen wird’s tödlich.Nicht einmal Migros schaffte das.bonne chance.
-
Und jetzt sollen wir für diesen unterirdischen Service noch mehr bezahlen? McKinsey vom Feinsten. Realitätsverlust würde ich sagen.
-
in dem artikel kam mckinsey vor…
ein freund erzählte mir in österreich werden briefe nur noch von ortskundigen
vormals illegalen kaum deutsch sprechenden asylanten zugestellt…ein postzustellungs disaster in sich, die dazugehörende postbank wurde zudem kurz darauf an der wallstreet verscherbelt.dann wissen wir ja schon welches unternehmen nach der migrosübernahme auf der liste steht…
danke für die info…möchte jemand wetten abschliessen))
good news wie am fliessband.
-
Die Swisscom wollte Eircom (IRL) übernehmen. Dank BR Blocher musste das Abenteuer abgesagt werden.
Das Swisscom Management war entsprechend empört!Und das ist aus Eircom geworden:
„Eircom war im März 2012 mit 4,1 Mrd. Euro an Bruttoschulden in die Zwangsverwaltung gegangen – eine irische Form der Insolvenz.“-
Onkel Christoph wollte auch den Kauf von Fastweb verhindern. Was ist Fastweb heute? DIE Wachstumsstory von Swisscom mit hoher Profitabilität. Wäre, hätte, Fahradkette.
-
Das klingt alles spannend, erinnert mich aber ein wenig an die Hunter Strategie der Swissair. War damals nicht auch McKinsey…
Die Swisscom wollte Eircom (IRL) übernehmen. Dank BR Blocher musste das Abenteuer abgesagt werden. Das Swisscom Management war entsprechend empört!…
Wenn Staatsbetriebe expandieren wird's gefährlich.Wenn Staatsbetriebe ins Ausland gehen wird's tödlich.Nicht einmal Migros schaffte das.bonne chance.