An einem Januarabend 2016 lud die Schweizer Botschaft in Peking Unternehmer, Rechtsanwälte und Rektoren zur Gründungsversammlung der Schweizerschule ein. 350’000 Franken Startkapital benötigte die Schule, die angefragten Schweizer Firmen zeigten sich wenig spendabel.
Dass es doch noch klappte mit der Schuleröffnung im Sommer 2017, ist vor allem der öffentlichen Hand zu verdanken. 130’000 Franken stiftete der Kanton Zürich, 80’000 jährlich der Bund, und der Dachverband Educationsuisse vergab ein Härtefall-Darlehen von 90’000 Franken.
Die Schweizerschule in Peking zählt heute 5 Schweizer Kinder. Der Bund zahlte letztes Jahr wegen Corona 230’000 Franken an die laufenden Kosten. In Zukunft will er für die Minischule jedes Jahr eine halbe Million Franken bezahlen, wie er 2017 in einer Botschaft mitteilte.
Bedingung: 150 Schülerinnen und Schüler, die an der Schweizerschule unterrichtet werden. Davon ist man in Peking also noch weit entfernt.
Sicher liegen die tiefen Zahlen nicht an den „ausserordentlich engagierten und hervorragenden Lehrpersonen“, wie die Peking-Schule ihren Lehrkörper beschreibt. Die Lehrerinnen Jiang, Bai, Lv, Zhao, Ninio , Zobel und Gerig geben bestimmt ihr Bestes.
Vermutlich hängt die tiefe Schülerzahl mit den astronomisch hohen Schulgebühren zusammen: 235’900 chinesische Yuan kostet ein Schuljahr. Über 33’000 Franken. Durchschnittsjahresgehalt in China? 90’000 Yuan (12’600 Franken).
Der wahre Grund liegt wahrscheinlich aber an den fehlenden Reizen. Es gibt bereits genügend internationale Schulen in Peking. Niemand hat hier auf eine Schule gewartet, die nach dem Schweizer Lehrplan konzipiert ist.
Dass nun in Peking eine Swiss-Miniature-Schule existiert, ist vor allem der Naivität und dem Grössenwahn des Bundesrats zu verdanken. Die 150 Schüler hätten bereits Ende 2020 die Schulbank drücken müssen.
Heute verteilen sich die 5 Schweizer Kinder (plus 26 ausländische) auf 6 Klassen (von „Early Years“ bis 3. Klasse).
Wie es weiter geht, ist offen. Weil die Schule so wenige Schüler zählt, wurde ihr die provisorische Anerkennung um zwei weitere Jahre auf Ende 2022 verlängert.
Die Auszahlung der 230’000 Franken vom letzten Jahr knüpfte der Bundesrat daran, „weitere Marketingmassnahmen“ auszuüben, um „das angestrebte Schülerwachstum fortsetzen zu können“, wie er auf Anfrage mitteilte.
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Die beliebtesten Kommentare
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Man staunt immer wieder, wer und was alles Geld vom lieben Schweizer Steuerzahler kassiert. Eine halbe Million/a für 5 Schweizer und einige chinesische Schüler ? Kein Problem. Steuergeld für eine Organisation Netz Courage gegen Hass im Internet, deren Präsidentin, eine ehemalige Grüne aus Zug, selbst Hass verbreitet ? Kein Problem. 650’000.- Abfindung für einen Schulkreisvorsteher in Zürich, der 8 Jahre amtete und freiwillig geht ? Kein Problem, der Mann ist pikanterweise SP-Mitglied. Bei der Gelegenheit erfährt man, dass in Zürich alle möglichen etwas höheren Beamten mit fürstlichen „Abfindungen“ rechnen können. Abzockerei der legalen Art.
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Zumachen und das Geld den Kantonen geben, so kann es in unser öffentliches Schulsystem fliessen und dort Sinnvolles bewirken.
Bei uns werden Primarklassen aufgrund fehlender Mittel zu unsäglich grossen Gebilden zusammengeschlossen…so sieht es in der Praxis leider aus.
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Vorigs Geld! Fr.230’000.– für die Ausbildung von 5 Diplomatenkindern. Ausgerechnet im Musterland China, wo Todesstrafe, Folter, Umerziehungslager, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Medien- und Internetzensur sowie die Unterdrückung ethnischer Minderheiten auf der Tagesordnung stehen.
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Ausgerechnet China etwas bieten, dieses Land verarscht und seit Jahrzehnten.
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Dies ist ja leider nur ein kleines Beispiel wie der mit Falschgeld finanzierte Schweizer Staat, mit Bundesrat und Parlament die Einnahmen zum Fenster raus wirft.
Andererseits kontrolliert und nötigt genau dieser unglaubwürdige Staat, dann peinlichst genau und jährlich wiederholend, seine Bürger und Steuerzahler, und droht uns mit Bestrafung und Bussgeldern etc., falls in der Steuererklärung versehentlich ein kleinster Fehler gemacht wurde, oder Steuerzahlungen (Schutzgelderpressung!) nicht sofort überwiesen wurden. -
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Absurd und dumm, die China Regierung wird das dankend annehmen und mit viel Prosa in ihrem Land medial broadcasten um die richtigen Probleme vertuschen. Der Westen sieht endlich (wurde Zeit) China als Krebsgeschwür. Traurigerweise ist dieses Geschwür schon weitfortgeschritten und die ärmeren Länder sind schon abhängig von China. Als Chinakenner und selbst Unterdrückten wird China langfristig die ganze Welt manipulieren und die Herrschaft übernehmen. Die naive Schweiz und alle westlichen Länder müssen sofort etwas dagegen tun und gemeinsam eine richtige Strategie verfolgen um China zu recht weisen.
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Weltfremde CH-Bürokraten mit starkem Hang zur Steuergeldverschleuderung und Minderwertigkeitskomplex glauben, sich im Ausland wichtig und beliebt machen zu müssen. Das deutsche Goethe-Institut ist weltweit überall mit seinen Schulen und Kursen vertreten – wer Deutsch lernen will, ist dort an der richtigen Adresse. Und nicht an einer Schweizerschule, an der nicht einmal klar ist, in welcher Landessprache der Unterricht stattfinden soll.
Als Schweizer kann man das bedauern, aber es ist nun mal Tatsache, dass DE in der weiten Welt viel bekannter ist als unser Kleinstaat und dass es auch viel mehr deutsche Expats als schweizerische gibt.
Es ist skandalös, wie im Inland erwirtschaftetes Volksvermögen mit leichter Hand durch irgendwelche Bürokraten im Ausland verscherbelt wird.
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Lächerlich, wenn ein paar CH-Funktionäre meinen, in Peking warte man auf so ein Angebot. Wenn diese Schreibtischtäter die Reaktion der Firmen als Indikator respektiert hätten, wäre dieses Fiasko-Projekt nie realisiert worden.
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Wenn man weiss wie so etwas abläuft kennt man das Prozedere. Die Unternehmen fragen ob der Bund da nicht mithelfen kann und wenn dann die Realisierung ansteht gibt man kein Geld(wie versprochen)
Der Steuerzahler dient dann einmal mehr der Gewinnmaximierung einiger weniger
Dies Kreise schimpfen dann über den unfähigen Staat
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Natürlich ist der Bundesrat in letzter Instanz für alles verantwortlich, was mit Bundegeldern geschieht.
In der Wirklichkeit ist es die Politik, die von der von Bundesrat Alain ernannten Direktorin des Bundesamtes für Kultur, Isabelle Chassot, seit Jahren verfolgt wird, den verfügbaren Kredit für die Förderung der Schweizer Ausbildung im Ausland neu verteilen. Den Schulen in Europa (Italien und Spanien) die Gelder kürzen, diejenigen in Lateinamerika am Leben erhalten, um Teufel komm raus Schulen in Asien eröffnen, insbesondere China und Indien. Das mag vom diplomatischen Standpunkt aus richtig sein, stösst sich aber an der Tatsache, dass das Interesse an Schweizer Kultur in Asien kaum vorhanden, dafür die staatlichen Hürden für solche Schulen umso höher sind.
Nur mit viel Druck, kaum von Interesse für die ansässigen Schweizer, künstlichem Optimismus und bedeutend mehr öffentlichem Geld als geplant kam schliesslich von allen Luftschlössern die Schule in Peking zur Welt. Das Resultat ist da: die äusseren Umstände sind stärker als das Wunschdenken.
Dafür werden Projekte in Europa und Lateinamerika nicht unterstützt, sondern vom Bundesamt für Kultur vernachlässig oder behindert. Ob die Erfahrung in Peking zu einem Umdenken führt? Zweifel sind angebracht.-
Diese unfähige Chassot passt doch bestens zu all dem anderen weiblichen Personal, welches dieser unfähige Coronageneral in den ihm unterstellten Bundesämtern beschäftigt!
Hoffe, dass dieser Berset bei den nächsten Bundesratswahlen abgewählt und ohne Rente in den Zwangsruhestand versetzt wird!
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Wie kommt man überhaupt auf die Furz-Idee, in Peking eine Schweizer Schule zu eröffnen? Mit diesem Geld hätte man auch Kinder unterstützen können, die sonst keinen Zugang zu Bildung haben.
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Und immer ist es ein Problem des Marketings, wenn ein Angebot keinen Anklang findet, und das Problem kann von der Zentrale in Bern mit noch mehr Steuergeldern gelöst werden – von Beamten, die mit Land, Sprache und Kultur nicht vertraut sind.
Angebliches Prestige der Schweizerschulen hin oder her: Am Ende der dritten Klasse müssten die Kinder entweder genug Mandarinkenntnisse haben, um in einer chinesischen Schule Anschluss zu finden (chinesiche Kinder sollten im Alter von 12 Jahren etwa 2’500 Schriftzeichen beherrschen), oder wenigstens genügend Englischkenntnisse, um in der Expat-Bubble zu bestehen. Ansonsten schicken die Eltern die Kinder lieber von Beginn weg in die Deutsche Schule, welche die ganze Bandbreite bis Abitur abdeckt.
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Der Bundesrat dient schliesslich, hart gesagt, dem Schweizer Prestige und den Interessen derjenigen, die in unserem Land das Sagen haben.
Schliesslich müssen unsere einflussreichen Bürger ihr Prestige pflegen und der Schweizer Mittelstand mit der aller niedrigsten Hauseigentümer-Quote in Europa und der höchsten privaten Verschuldung im Verhältnis zum Volkseinkommen, soll gefälligst allein für unsere Armen aufkommen. -
Es ist nur Steuergeld und das muss aufgebraucht werden, sonst müssten die Steuern gesenkt werden! Steuergeld für Links Grün Ideologien, mal eine Ostmilliarde, eine 100000 Jahr Hochwasser Studie, etwas CO2 bekämpfen, ein paar Flieger, da ist immer mehr als genug Geld vorhanden.
Geht es ums Pensionsalter…. uff da sind wir Pleite wenn wir nicht bis 80 zig schuften und anschliessend gleich sterben!-
Ach Trudi … der BR ist seit ewig stramm rechtsbürgerlich dominiert:
Dort wo Geldverschwendung noch nicht einmal den Hauch von Gemeinwohl bedeutet, sondern direkter Diebstahl in die eigene Tasche…Dieselben rechtsbürgerlichen, welche auch das Trudi am allerliebsten bis zum Abdecker im Bergwerk schuften lassen möchten.
Und sich mit der Seife auch problemlos die Hände in Unschuld waschen.
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Ich verstehe die Strategie des Bundes nicht.
In Hong Kong ist die GSIS „German Swiss International School“ extrem erfolgreich (es bestehen Wartelisten fuer den internationalen Bereich), aber die Schweiz hat sich mit der Leitung der Schule zerstritten und will die finanzielle Unterstuetzung des „German stream“ streichen.
Was soll das?
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Da wird in Bern Geld von uns Steuerzahlern zum Fenster hinausgeworfen, das es ultimativ einzustellen gilt. Weg mit der direkten Bundessteuer!
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Der Text strotzt vor Kategorien-Fehlern: Schweizer Schüler und Schüler? Auslandsschulen haben zumeist einen Mix. Durchschnittseinkommen China in Vergleich zu Schulgebühren? Das ist so strohdumm geschrieben dass es nur Absicht sein kann.
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Wieder eine völlig deplacierte Steuergeld-Verschleuderungsaktion. Niemand ist verantwortlich, kollektives Versagen in Reinkultur. Und dieser unkompetente Bundesrat führt uns mit BAG und Taskforce durch eine Plandemie und hinterlässt nichts als verbrannte Erde. Und wieder kollektive Verantwortungslosigkeit. Grauenvoll.
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Lauscht man mit gespitztem Ohre
dem Schweizerpsalm als Stück Folklore?
Wie kommt man überhaupt auf die Furz-Idee, in Peking eine Schweizer Schule zu eröffnen? Mit diesem Geld hätte man auch…
Lächerlich, wenn ein paar CH-Funktionäre meinen, in Peking warte man auf so ein Angebot. Wenn diese Schreibtischtäter die Reaktion der…
Natürlich ist der Bundesrat in letzter Instanz für alles verantwortlich, was mit Bundegeldern geschieht. In der Wirklichkeit ist es die…