Lange Zeit war der Kursverlauf der TX Group-Aktie so flach wie Männerbrust. An einigen Tagen betrug das Handelsvolumen ein paar hundert Aktien.
Am 31. August änderte sich alles. Die TX Group, die auch den Tages-Anzeiger verlegt, kündigte mit Ringier und Mobiliar ein Joint Venture an.
Wer künftig ein Haus oder ein Auto kaufen will, soll nicht um die gemeinsame Plattform herumkommen. Mittelfristig ist ein Börsengang geplant, man geht von einer stolzer Bewertung aus.
Da hinter dem Joint Venture zwei Medienunternehmen stehen, lag es in der Natur der Sache, dass die Informationen bereits zwei Wochen herumgereicht wurden, mit fast allen Details.
Rasch nach der Medienkonferenz schoss die Aktie von 89.20 Franken nach zwei Tagen auf 135.80 Franken hoch. Grund: Dem Joint Venture liegt eine akkumulierte Kapitalisierung von 2 Milliarden Franken zugrunde.
Kein Wunder, dass auch die TX Group-Verwaltungsräte feuchte Äuglein bekamen. Kurz vor 9 Uhr 30 an jenem Spätsommer-Tag – die Medienorientierung war noch im vollen Gang – durchbrach die Aktie die 100 Franken-Schwelle.
Gleichzeitig trat die Call-Option eines VR-Mitglieds in Kraft und löste den Kauf von 1’000 Namensaktien aus. Buchgewinn heute: über 40’000 Franken.
Ein Insidergeschäft? TX-Group sagt nein, liefert aber keine weiteren Details. Zum Beispiel, ob die Order vor dem 31. August ausgelöst wurde.
Seit dem Börsengang von 2000 (damals hiess die Firma mit Sitz an der Zürcher Werdstrasse noch Tamedia AG) handelten die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat nur in kleinem Masse mit der eigenen Aktie.
Die Bekanntgabe des Joint Venture änderte das. Der neue Player auf dem Auto- und Häusermarkt beflügelte die Börse. Am 9. September knackte die Aktie sogar die 160-Franken-Schwelle. Fast 80 Prozent Kurssteigerung in wenigen Tagen.
Am 11. Oktober verkaufte ein VR-Mitglied ein Bündel von 12’000 Aktien. Erlös: 1’6 Millionen. Kursgewinn in nur zwei Monaten: knapp 600’000 Franken.
Gemäss SIX handelte es sich um ein „non-executive member of the board of directors.“ Ausser Christoph Tonini, der bis vor Jahresfrist CEO der Gruppe gewesen war, und Konstantin Richter, einst ein Wall Street Journal-Reporter, besitzt kein anderes VR-Mitglied über 12’000 Namensaktien.
Die beiden Order sind nur die Spitze des Eisberges. Das Management muss Transaktionen erst ab 100’000 Franken melden. Wie viel sonst gehandelt wurde, wird erst mit dem nächsten Geschäftsbericht klar.
Den grössten Reibach hat Einzelaktionär Severin Coninx gemacht. Mit seinen knapp 1,4 Millionen Namensaktien hat er seit Jahresbeginn gegen 100 Millionen Gewinn erzielt.
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Die beliebtesten Kommentare
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einige ehemalige „wichtige Experten“ mit wenig Resultaten zogen frühzeitig die Reissleine und wüten nun bei Axpo AG. Elefanten im Porzellanladen
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Dank den 2.7 Milliarden von Berset ist der Aktienkurs um über 100% gestiegen.
100 Millionen in Cash von Berset im 2020 an die TX Group.
SPI Absolute Spitze.
Keine Automatisches Fahren, Drohnen, Künstliche Intelligenz Aktien, keine Zukunftstechnologien oder Wasserstoff.
Korruption gibt immer noch die besten Renditen.
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Ich habe mich im April bei der TX Gruppe im IT Bereich beworben. Interessanterweise wird diese Stelle alle paar Wochen mal neu aufgeschaltet. Ich sollte dann vier, von der Recruiterin vorher aufgenommene Videofragen beantworten. Das war ziemlich schräg. Ein paar Tage später hatte ich dann glücklicherweise eine Absage.
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Das ist offenbar die Familie Coninx. Sicher geht es bei der Familie Ringier und Familie Wanner nicht so geldgierig zu. (Insidergeschäfte sind übrigens strafbar, aber man kann ja auch mal ein Auge zudrücken). Wie ich gehört habe, wollen Ringier und Wanner keine Staatsgelder vom Steuerzahler weil sie ja so schon Millionen verdienen jedes Jahr.
Zum Glück können sie dann wieder über Blocher und andere Milliardäre schimpfen lassen in ihren Zeitungen.Ob das Ablenkungsmanöver sind.
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Und für diese Leute soll ich demnächst noch mehr und noch mehr Subventionen zahlen? Für Service, den ich eh schon im Abo lösen muss? Für 0815 Nachrichten, die billigst produziert werden und dann zigfach völlig identisch republiziert werden? Nein Danke. Da gehe selbst ich wieder an die Urne. Ich bin nicht der Zahlesel für Leute, die das Volk mit billigstem Schrott unterhalten (20min.ch) und die journalistischen Beiträge hinter Abo+ verstecken, um sich dann noch zu beklagen, wenn die Werbeeinnahmen sinken (was war zuerst? Die Paywall oder das Minderinteresse?).
Statt z.B. Pro Litteris zu subventionieren und Gelder gerecht an alle Autoren zu verteilen, erhalten irgendwelche Grossverlage nach irgendwelchen Richtlinien wie auf dem Affenfelsen am meisten Geld. Wer am lautesten schreit, erhält Subventionen.
Und anders rum: Wissenschaft oder Kultur im Internet – zur Zeit echt gebraucht – erhält dann rein gar keine Subvention, da nicht von allgemeinem Interesse. Überhaupt: teure Inhalte im freien Internet: nichts. Danke Bund! Die Schweiz scheisst auf representative teure Schweizer Inhalte.
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Wegen Insiderverdachts müsste sich eigentlich die Staatsanwaltschaft einschalten.
Ob diese jedoch genügend Chuzpe hat, bleibt mal dahingestellt. Erfahrungsgemäss wird in solchen Fällen liebend gerne die drei Affen-Methode angewandt.
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Von Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben.
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Es gibt sie wohl, die Pressefritzen,
die noch auf mächtig Kohle sitzen. -
Der alte Coninx unter – dessen Verantwortung der Tages-Anzeiger noch eine Zeitung war – würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen würde, was seine Söhne von Beruf und der Schwiegersohn von Beruf aus seinem Unternehmen gemacht haben!
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Lustig, während Chef Pietro Supino Millionen verdient, kämpfen seine Journalisten (90% davon links-denkend) gegen die Kapitalisten. Zeitgleich wollen seine Journalisten der Bundesräting Sommaruga gefallen, damit mehr Hilfsgelder bei der börsenkotierten TX Group ankommen. Dann verdient Supino noch mehr und die linken Journlisten beim Tagi oder 20 MInuten müssen immer noch mit Trinkgeld als Lohn auskommen. Herrlich Herrlich Herrlich.
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Die Tamedia Journalisten verdienen besser als ihre Kolleg*innen bei der Konkurrenz. Tamedia zahlt die höchsten Löhne der Branche
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Ist ja geil – und diese Typen werden noch mit Steuergeldern unterstützt.
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Und diese feine Gesellschaft mit ihren links-gruenen Blätten und trivialen Zeitschriften will noch Unterstützung vom Staat? Aber natuerlich sind das keine Insidergeschäfte. Wers glaubts?
Lustig, während Chef Pietro Supino Millionen verdient, kämpfen seine Journalisten (90% davon links-denkend) gegen die Kapitalisten. Zeitgleich wollen seine Journalisten…
Ist ja geil - und diese Typen werden noch mit Steuergeldern unterstützt.
Der alte Coninx unter - dessen Verantwortung der Tages-Anzeiger noch eine Zeitung war - würde sich im Grabe umdrehen, wenn…