Irgendwann stirbt leider auch die beste Schwiegermutter der Welt. Dann heisst es in der alten Wohnung stöbern und wegwerfen.
Irgendwo liegen sicher noch alte Banknoten. Die besser nicht entsorgen. Ab der 6. Banknotenserie (ab 1976) werden diese von der SNB nämlich noch zurückgenommen und zum vollen Nennwert umgetauscht.
Jahrzehntelang konnte man die alten Nötlis der SNB per eingeschriebenem Brief zuschicken. Bundesplatz 1, 3030 Bern. Fahrlässig? Nein, es wurden nie Diebstähle registriert.
Ende April kam von der SNB ein neues Merkblatt heraus: „Die vorliegende Version dieses Merkblatts ersetzt per Inkrafttreten sämtliche früheren Versionen.“
Neu ist nun, dass der Briefversand nicht mehr aufgeführt wird. Nur noch – so wie früher – die 14 Agenturen plus die beiden SNB-Kassen. Insgesamt gibt es also lediglich 16 Annahmestellen für die abgelaufenen Noten.
In der ganzen Schweiz.
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Wer zum Beispiel im Tessin wohnt – Pech gehabt. Die nächste Stelle befindet sich in der Innerschweiz.
Zu dick sollte das Bündel dann aber nicht sein. „Es gilt zu beachten, dass einzelne Agenturen Umtauschlimiten anwenden.“
Was sagt die Notenbank? Bei der SNB gilt die Regel: Einfache Fragen werden so komplex wie möglich beantwortet.
Die Leiterin der Medienstelle hat sogar einen Doktortitel. Auf die Frage, warum man die Noten nicht mehr mit der Post zuschicken darf, kriegt man zur Antwort:
„Ob ein Umtausch von Banknoten via postalische Sendung möglich ist oder nicht, hängt davon ab, ob der mit der Sendung beauftragte Postkonzern oder das Versandunternehmen in seinen AGBs den Transport von Werten einschliesst oder nicht.“
„Somit kann diese Frage nicht allgemein beantwortet werden.“
Der „mit der Sendung beauftragte Postkonzern“, also wahrscheinlich die Post, antwortet verdutzt.
„Wir haben bei uns nochmals eingehend recherchiert. Wir können aktuell nicht nachvollziehen, was früher möglich war und was das Angebot der SNB damals beinhaltete (…).“
„Grundsätzlich gibt es verschiedene postalische Produkte, die es ermöglichen, Wertgegenstände zu verschicken.“
Überhaupt: Es gelte immer noch das Brief- und Postgeheimnis.
Im Klartext: Wer am Schalter einen eingeschriebenen Brief an den Bundesplatz 1 schickt, wird nicht gefragt, was sich im Couvert denn so befindet.
Ist es vielleicht möglich, dass die SNB-Beamten keine Lust mehr haben, verfilzte Nötli zusammenzuzählen und abzurechnen? In einem früheren Merkblatt schreibt die SNB klipp und klar: „Sie können die Banknoten (…) per Post umtauschen.“
Die Stiftung für Konsumentschutz schreibt: „Es wäre wünschenswert, dass der Umtausch von alten Banknoten auch weiterhin per Post möglich ist.“
„Dieser Service ist insbesondere für Personen wichtig, die nicht mehr mobil sind oder einen weiten Weg zur nächsten Agentur der Nationalbank in Kauf nehmen müssen.“
Auf nochmalige Anfrage bei der Schweizerischen Nationalbank dann der Kurswechsel: „Wir akzeptieren Noten per Briefversand weiterhin.“
Vielleicht sollte man den Beamten inskünftig noch einen Dankesbrief oder Schokolade für ihre riesige Anstrengung beilegen.
Kommentare
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Grüezi. Im Untertitel schreiben Sie: “ ….. Konsumentenschützer jaulen ….“ Was meinen Sie genau damit ? Was macht man beim „Jaulen“ oder „Aufjaulen“ genau ? Verursacht das Schmerzen, ist es sogar verboten oder verbreitet es einen Geruch ? Bitte erklären Sie den Inhalt des Satzes. Vieldank und einschöntag.
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Lieber alte Nötlis als das Geschwurbel von B. Frenkel. Dieses Gewäsch ist nicht normal.
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Das war ja die grösste Einladung zur gratis Geldwäsche. Unglaublich, was man so alles erfährt über die Unterstützungsmassnahmen des Bundes für dreckiges Geld. Hauptsache es landet in der Schweiz.
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Lieber Herr Frenkel, vielen Dank für Ihre Information. Engagiert und informativ. Super!
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Die SNB entwickelt ein eigenartiges Eigenleben, das ich nicht mehr gut finde. Sie wird auch bei den Zinsen als letzte nachziehen, vermutlich, weil sie mit Negativzinsen ungeheuer viel Geld verdient hat. Diese Abzocke von Kunden muss endlich aufhören. Es ist Zeit, die Negativzinsen aufzuheben und dem Kunden wieder sein Geld zu lassen. Wir haben schliesslich hart dafür gearbeitet und die Banken nehmen Geld für absolut null Leistung. Nogo.
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Ha no etliche Ameisä Nötli. Kei Problem, jede SNB Stelle in der Schweiz nimmt das Zeug noch an. Beni muäsch no verbi go, nöt mit dä Post schickä.
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@Keller vom Hüsli
Falsch! Die SNB in St. Gallen nimmt keine Nötli entgegen, habe es auch schon versucht!
Auch mein Einwand, dass es sich beim Nötli um ein Inhaberschuldpapier der SNB auf Sicht handelt und von jeder SNB Stelle jederzeit angenommen werden muss und damit seitens der SNB auch nicht wegen Alters für wertlos erklärt werden kann, war den SNBlern Schnuppe oder deren Hirnwindungen waren überfordert!Die SNB ist am verludern
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Beni Frenkel hat wieder mal eine tote Maus geboren. Sein Niveau drückt IP weiter runter und ist eigentlich schade. Früher habe ich mich jeden Morgen gefreut und heute ärgere ich mich immer mehr.
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und in der Schweiz hat sich ein Mensch mit Corona angesteckt.
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Wenn das der Beni wüsste, dass sich ein Mensch mit Corona angesteckt hat, das gäbe einen langen Report. Er versucht es tatsächlich nicht mit etwas Lernen oder Arbeiten.
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Ja das scheint ja das Motto des EFD zu sein, unsere Politischen Führer….die haben auch kei Lust, ich hab auch schon lange keine Lust mehr auf die Deppen
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Die SNB soll lieber ihrer Kernaufgabe nachkommen und die Negativzinsen für Sparer aufheben und die CHF Zinsen minimum auf 0% oder besser auf 0,25% anheben.
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Alle hochgebildet, mit Doktor Titel, wie Stahl von gestern. In der Theorie kommen sie daraus, aber in der Praxis, kann man sie nicht mal als Lanonenfutter verwenden, den Kopf müssen alle anderen hin halten!!!
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Beni, auch wenn ich mich wiederhole: lass es einfach! Danke
Die SNB entwickelt ein eigenartiges Eigenleben, das ich nicht mehr gut finde. Sie wird auch bei den Zinsen als letzte…
und in der Schweiz hat sich ein Mensch mit Corona angesteckt.
Ha no etliche Ameisä Nötli. Kei Problem, jede SNB Stelle in der Schweiz nimmt das Zeug noch an. Beni muäsch…