Vor kurzem deckten die Uber Files auf, dass renommierte Finanz- und Wirtschaftsprofessoren in Frankreich und Deutschland im Jahr 2016 für Uber Berichte verfasst hatten, in denen sie die Verdienste des Unternehmens in Bezug auf die Verkehrsanbindung von städtischen Randgebieten und die Steigerung der Produktivität lobten.
Es zeugt von einer gewissen Doppelbödigkeit, sogar von Zynismus, dass die Verfasser der Berichte den Stundenlohn der Fahrer in Höhe von 20 Euro hervorhoben (ohne Berücksichtigung der Versicherungs- und Treibstoffkosten), während sie selbst jeweils 100’000 Euro für diese Lobbyarbeit erhalten haben sollen.
Ganz allgemein ging es darum, die Uberisierung der Wirtschaft zu fördern, was in Wirklichkeit die Prekarisierung der Arbeitsbedingungen vorantreibt.
Die abgeschirmte akademische Welt der Wirtschafts- und Finanzwissenschaften spielt so eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung von Sonderinteressen. Die Tatsache oder die Hoffnung, zusätzliche Honorare von grossen (Finanz-)Institutionen zu erhalten, ist Anreiz genug.
Die Medien liefern gelegentlich Beispiele dafür. Laut der französischen Monatszeitung Le Monde diplomatique vom Mai 2011 soll vor der Finanzkrise von 2008 ein renommierter Professor der London Business School grosszügig dafür honoriert worden sein, einen Bericht über die Glanzleistungen des isländischen Finanzsektors zu verfassen.
Bekannterweise gingen in der Folge die drei Grossbanken des Landes innerhalb von wenigen Tagen in Konkurs.
Diese von den Medien an die Öffentlichkeit getragenen Beispiele sind nur Teil eines Gesamtphänomens und werfen ein grelles Licht auf die Korruption in akademischen Kreisen.
Zur besseren Einschätzung und Einordnung dieses Phänomens ist zu bemerken, dass die ersten eigenständigen Universitätsdepartemente für Finanzwissenschaft erst in den Achtziger- und Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts entstanden sind. Zuvor gehörten die wenigen auf diesem Gebiet tätigen Professoren zu den Universitätsdepartementen für Volks- oder Betriebswirtschaftslehre.
Zu dieser Zeit begann der Neoliberalismus mit seinen Deregulierungs- und Privatisierungswellen eine dominierende Rolle zu spielen. Professoren mit einer herkömmlichen Ausbildung in Volks- oder Betriebswirtschaftslehre konnten auf die neuen Fragen der Finanzinstitutionen keine zufriedenstellende Antwort liefern.
Es ging um nicht mehr und nicht weniger als eine Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells. Die traditionelle Aufgabe der Grossbanken, bei der ein Gewinn aus der Differenz zwischen Kreditgeber- und Kreditnehmer-Zins erwirtschaftet wird, war und bleibt ein langsames Geschäft und ist für die neuen Bankiergenerationen geradezu langweilig.
Aufgrund der Deregulierungs- und Privatisierungswellen einerseits und des technologischen Fortschritts andererseits entwickelten sich weitere Tätigkeitsgebiete, die erhebliche und schnelle Gewinne versprachen.
Mit den Aktivitäten der Fusionen & Akquisitionen sowie der Entwicklung riesiger Handelsräume, wo Aktien, Obligationen, Derivate und so weiter gehandelt wurden, entstanden auch die akademischen Disziplinen rund um die Unternehmensfinanzierung und -bewertung („Corporate Finance“) sowie die Kapitalmarktheorie („Market Finance“).
Im letzteren Fall war eine Grundausbildung in Mathematik, Physik oder Informatik häufig nützlicher als ein Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.
So entwickelte sich schnell eine Casino-Finanzwirtschaft. Die Grossbanken erreichten internationale Dimensionen und wurden systemrelevant, sodass sie bei unverhältnismässigen Risiken und zu grossen Verlusten auf staatliche Unterstützung zählen können.
Dies alles selbstverständlich im Namen des Liberalismus. Es musste daher ein Lehrkörper aus dem Boden gestampft werden, der die zukünftigen Experten auf diesen beiden Gebieten ausbilden konnte.
Die Kosten für diese Ausbildungen, die ursprünglich vielfach vom Privatsektor getragen wurden, insbesondere von Business Schools, wurden im Rahmen von akademischen Ausbildungen zunehmend der öffentlichen Hand übertragen – und somit vom Steuerzahler finanziert.
So werden heutzutage beispielsweise Gelder des öffentlichen Haushalts dazu verwendet, die zukünftigen Manager von Hedgefonds auszubilden.
Das Hauptziel dieser Fonds besteht darin, den Superreichen die Möglichkeit zu geben, noch reicher zu werden. Ein Mindestmass an Anstand würde es erfordern, dass diese privaten Strukturen die besagten Kosten selbst tragen.
Die Grossbanken, welche die Schaffung dieses Lehrkörpers vorantrieben, waren bestrebt darin, sich bei Bedarf in das Gewand der Wissenschaftlichkeit hüllen zu können. So ist es für sie beispielsweise besonders nützlich, die absurd hohen Vergütungen ihrer Geschäftsleitungen trotz teils katastrophaler Leistung „wissenschaftlich“, das heisst aufgrund von „akademischen“ Publikationen, zu rechtfertigen.
Die betreffenden Finanzinstitutionen wollten gegebenenfalls über akademische Söldner verfügen können, die sich öffentlich zu ihren Gunsten positionieren, oder über dienstbare Lakaien, die es vorziehen, zu schweigen.
Dies war ein strategischer Schachzug gegen diejenigen, die es wagten, die übermässig hohen Vergütungen und ganz allgemein die Casino-Finanzwirtschaft zu kritisieren.
In vielen öffentlichen Universitäten, insbesondere in Deutschland und in der Schweiz, werden Finanzprofessoren dank der Steuerzahler gut entlohnt. Es wäre daher logisch, wenn sie sich der Förderung des Gemeinwohls und den Interessen der Mehrheit widmen und die Fehlentwicklungen des Finanzsektors untersuchen sowie Lösungen vorschlagen würden, anstatt ihre Lehr- und Forschungstätigkeit auf dessen Bedürfnisse auszurichten.
Eine kritische Analyse der übermässigen Macht dieses Sektors und der Uberisierung der Wirtschaft drängt sich auf.
Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Zeitung Le Temps am 19. Juli dieses Jahres.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bitte den angefangenen Satz fertig schreiben.
„Die Kommentatoren, welche sich hinter einem Pseudonym verstecken,“ sind:-
so wie Sie? 😉
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Bravo Marc!
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Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel, ich bin überrascht diesen hier auf IP zu lesen.
Die Ausführungen sind verständlich aber letzten Endes auch logisch und Bestandteil aller Industrie- und Dienstleistungssektoren. Die Verbindungen zwischen Realökonomie und Wissenschaft sollten auch eng sein und ich begrüsse es, dass in Europa diese auch immer stärker werden.
Nun ist es so wie mit dem Küchenmesser. Sie können es nützlich einsetzen, aber man kann damit auch vorsätzlich verletzen.
Es ist somit nicht die Struktur die schädlich ist, sondern wie diese angewandt wird. Wissenschaftliche Arbeiten zur realökonomischen Entwicklungen sind unglaublich spannend und inspirierend. Ob diese dann als Steigbügel für Marketing verwendet werden oder um politisch Einfluss zu nehmen steht auf einem anderen Blatt Papier. Deshalb die gesamte Struktur in Frage zu stellen finde ich schade.
Vielleicht täte eine Compliance-Einrichtung im Sinne Transparenzgestaltung dieser Entwicklung gut.Der zweite inhaltliche Komplex, des „Casino-Bankings“ ist ebenfalls über alle Sektoren hin zu beobachten. Meiner Beobachtung nach hat sich mit Einzug des Neo-Liberalismus (unter anderem) auch der Zeitfokus der Gewinnmaximierung verschoben. Heisst: kurzfristige Gewinne werden stärker belohnt als langfristige und nachhaltige Geschäftsentwicklungen. Zum Teil ins Obskure, denn betrachtet man die Vergütungsausweise so werden Bonuszahlungen für Aufgaben alimentiert, die eigentlich die Kernaufgabe der Vorstandsfunktion darstellen.
Das beide Tendenzen enge Bindungen haben drängt sich auf. Es gilt also für mehr Transparenz und eine bessere Wertschöpfungsverteilung innerhalb der Industrie zu sorgen. Was letzten Endes auch für Politiker gilt, die durch Auftritte in der Wirtschaft und Geschäftsvermittlungsmodellen innerhalb ihrer Resorts zusätzliche Einnahmequellen erzeugen.
Nochmals, vielen Dank für den spannenden Artikel
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Das gesamte Fiatmoney-Finanzsystem des internationalen Bankenkartells mit Giralgeldschöpfung ist ein riesen grosser Betrug. Das angebliche „Geld“ entsteht und besteht aus ungedeckten Krediten im Mindestreservebanking.
Staaten, Regierungen, Politiker/-.innen, Justiz, Hochschulen lassen sich durch dieses Betrugssystem finanzieren und dirigieren mit immer grösseren endlosen Schuldenbergen. Wer finanziert befiehlt die Lehrpläne und Vorlesungen, – eine Katastrophe.Bezahlt wird tatsächlich nicht, aber
Die Zinsen für diese Schulden- und Zinsversklavung (Kreditschneeballsystem!) fliessen ans Bankenkartell und die anfallenden Schuldzinsen werden von den Steuerbürgern den Systemsklaven bezahlt.
Das Problem:
Die grosse Mehrheit der Dumpfbacken-Bürger, sorry der Menschenmassen (samt Regierenden), versteht anscheinend leider nicht mehr was Geld ist und wie betrogen wird und unterstützt den Unsinn.
Die Politiker und Politikerinnen kapieren einfach nicht, dass Geld nicht aus einer gesetzlichen Bestimmung/Verordnung bestehen kann. Der grosse Fehler war das man etwas Wertloses (ungedeckter Kredit mit den Namen von Währungen versehen) als gesetzliches Zshlungsmittel bestimmt hat.Geld benötigt keine gesetzliche Bestimmungen um Geld zu sein, sondern Werte. Mit den jetzigen gesetzlichen Zahlungsmitteln wird lediglich immer mehr manipuliert und betrogen. Bis Inflation und dann Hyperinflation alles zerstören und alle in die Verarmung treiben werden.
Die immer grösseren inflationären Schuldenberge müssten eigentlich allmählich ersichtlich sein auch für Blinde; und das alle „Vermögenswerte“ (inkl. Steuerwerte) bald nur noch mit immer grösseren Krediten und Schuldenbergen bewertet werden auch.
Scheinwohlstand auf Kredit ist kein Reichtum, sondern Täuschung.
Eine verheerende Entwicklung, die irgendwann ein sehr negatives Ende haben wird.
Es darf nicht sein, dass die Lehrpläne an Schulen und Hochschulen weiterhin von Bankern und deren Handlangern namens Professoren bestimmt werden. Die Falschgeldlehre muss endlich beendet werden. -
Die beste UNI oder Schule ist das Leben auf der Strasse in Pattaya, Thailand.
Wenn man keine Sünde auslässt, DANN hat man etwas im Leben gelernt!
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Mathematiker reden weniger über Mathematik als Oekonomen
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Gesundheitspolitik, Arbeitsmarkt, Biologie …. Alles steht zum Verkauf mit dem entsprechenden „wissenschaftlichen“ Gutachten.
Zeit für Vernunft, statt „Wissenschaft” -
Jeder, der sich die Mühe macht, kann leicht herausfinden, wieviel die 2009 gegründete Firma Uber Technolgies (UBER) bis jetzt erwirtschaftet hat, nämlich einen kumulativen Verlust von USD 31.7 Milliarden. Uber hat seit seiner Gründung noch kein einziges Jahr Gewinn gemacht. Der Aktienkurs ist gegenwärtig 35% tiefer als das ein-Jahres-Hoch. Es erlaubt sich die Frage, ob diese Firma die Zinserhöhungen überleben wird. Sie ist aber nicht der einzige „Unicorn“ in Schwierigkeiten. WeWork, Snap, Lyft, Palantir …. keiner dieser, seit mehr als 10 Jahren gegründeten Firmen hatte jemals ein positives Quartal. Ich hoffe, unsere Pensionskassen sind sich dessen bewusst.
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Sehr viel Wahrheit in diesem Artikel. Das Brainwashing der Multinationalen beginnt in den Unis in vielen Branchen. Unser Respekt gegenüber Experten mit nicht vollkommen offengelegten Interessenskonflikten darf und sollte Null sein.
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Der beste Baking Prof., danke für den geilen Unterricht Prof. Chesney
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Die Uber-Sache ist unsauber, das keine Frage.
Bezueglich Marc’s breiteren Punktes: Ich unterrichte behavioral finance an der UZH im Volkswirtschaftsdepartment. Meines Erachtens gibt es an Finanzdepartmenten sehr viel Forschung, die „sie sich der Förderung des Gemeinwohls und den Interessen der Mehrheit widmen und die Fehlentwicklungen des Finanzsektors untersuchen.“ Ein Grossteil meiner Vorlesung besteht auch darin, die Studierenden ueber diese Arbeiten zu informieren.
Das faengt mit dem CAPM und der efficient market hypothesis, und mit all der Evidenz, aktiv gemanagte Funds die Maerkte nicht schlagen koennen. Damit zusammenhaengend ist der ziemlich einstimmige Konsens unter Finanzoekonomen, dass kleine Privatinvestoren (e.g. < 1 Mio. Kapital) ihr Geld in billige Indexfunds anstatt in teure aktiv gemangte Funds investieren sollen. Ich zeige meinen Studierenden auch die "guide to fees" der CH Banken und informiere ueber die damit zusammenhaengenden Interessenkonflikte. Solche Dinge sind den engen finanziellen Interessen der Finanzindustrie klar entgegengesetzt, aber im Interesse des Gesamtwohls.
Dann gibt es sehr viel Evidenz ueber typische Fehler von investoren, denen ich mehrere Vorlesungen widme, wie zB Barber / Odean "Trading is harmful for your wealth", fee neglect, survivorship bias in fund-Bewertung, oder, besonders interessant, Celerier / Vallee "Catering to Investors Through Security Design: Headline Rate and Complexity" das empirisch zeigt wie Banken die Komplexitaet von Strukturierten Produkten ausnutzen, um Leuten Dinge anzudrehen, die im Interesse der Banken, aber nicht im Interesse der Kunden sind — insbesondere Banken mit einer weniger sophistizierten Klientele (Claire Celerier war am Finanzdepartment der UZH angestellt, als sie dieses Papier geschrieben hat).
Weiter gibt es all die Evidenz ueber die Probleme mit ESG Investments, z.B. von UZH Finanzdepartment Mitglied Stefan Zeisberger, "Do Investors Care About Impact?" das zeigt, dass ESG Investments mehr oder weniger ein Feigenblatt sind. Das die Tatsachen von ESG Investments den Versprechen weit hintennach hinken kam auch ganz klar zum Vorschein im UBS-Center Forum ueber Sustainability im November letzten Jahres. Auch diese Botschaft ist ziemlich klar nicht im engen Finanzinteresse der Banken.
Sicherlich gibt es auch den Teil der Finanzwissenschaft der sich Marc's Anklage schuldig macht. Ich moechte aber betonen, dass ein grosser teil der Finanzwissenschaft ein wichtiges Gegengewicht zu den Interessen der Finanzindustrie darstellt, und sich damit beschaeftigt, unplausible Versprechen, Geschaeftspraktiken, die nicht im Interesse der Kunden sind, und Exzesse aufzudecken.
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Ein Trottel wer 2022 noch immer an der UNI studiert anstatt sich das Zertifikat im Internet zu kaufen.
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Die Tatsache, dass sich das Kapital ihre Raubzüge pseudo-wissenschaftlich absegnen lässt ist ja auch kein neues Phänomen. Es gab immer wieder ‚Wissenschaftler‘, die man kaufen konnte, und die auf Bestellung das gewünschte ‚wissenschaftliche‘ Ergebnis ablieferten.
Ist das nur bei Finanz- und Wirtschaftsthemen so, oder betrifft das auch andere Gebiete? Schliesslich steckt auch in der Medizin (Medikamente), oder den Klimawissenschaften soviel Geld und politisches Kalkül, dass man, wenn man entgegen dem Geldstrom schreibt, schnell aus Akademia herausgespült wird – damit man sich auf wissenschaftlichen Konsens berufen kann… -
Schöner Bericht, der die Spitze des Eisbergs ankratzt.
Wer mehr wissen will : Michael Hudson auf youtube
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Die Uber-Sache ist unsauber, das keine Frage.
Bezueglich Marc’s breiteren Punktes: Ich unterrichte behavioral finance an der UZH im Volkswirtschaftsdepartment. Meines Erachtens gibt es an Finanzdepartmenten sehr viel Forschung, die „sie sich der Förderung des Gemeinwohls und den Interessen der Mehrheit widmen und die Fehlentwicklungen des Finanzsektors untersuchen.“ Ein Grossteil meiner Vorlesung besteht auch darin, die Studierenden ueber diese Arbeiten zu informieren.
Das faengt mit dem CAPM und der efficient market hypothesis, und mit all der Evidenz, aktiv gemanagte Funds die Maerkte nicht schlagen koennen. Damit zusammenhaengend ist der ziemlich einstimmige Konsens unter Finanzoekonomen, dass kleine Privatinvestoren (e.g. < 1 Mio. Kapital) ihr Geld in billige Indexfunds anstatt in teure aktiv gemangte Funds investieren sollen. Ich zeige meinen Studierenden auch die "guide to fees" der CH Banken und informiere ueber die damit zusammenhaengenden Interessenkonflikte. Solche Dinge sind den engen finanziellen Interessen der Finanzindustrie klar entgegengesetzt, aber im Interesse des Gesamtwohls.
Dann gibt es sehr viel Evidenz ueber typische Fehler von investoren, denen ich mehrere Vorlesungen widme, wie zB Barber / Odean "Trading is harmful for your wealth", fee neglect, survivorship bias in fund-Bewertung, oder, besonders interessant, Celerier / Vallee "Catering to Investors Through Security Design: Headline Rate and Complexity" das empirisch zeigt wie Banken die Komplexitaet von Strukturierten Produkten ausnutzen, um Leuten Dinge anzudrehen, die im Interesse der Banken, aber nicht im Interesse der Kunden sind — insbesondere Banken mit einer weniger sophistizierten Klientele (Claire Celerier war am Finanzdepartment der UZH angestellt, als sie dieses Papier geschrieben hat).
Weiter gibt es all die Evidenz ueber die Probleme mit ESG Investments, z.B. von UZH Finanzdepartment Mitglied Stefan Zeisberger, "Do Investors Care About Impact?" das zeigt, dass ESG Investments mehr oder weniger ein Feigenblatt sind. Das die Tatsachen von ESG Investments den Versprechen weit hintennach hinken kam auch ganz klar zum Vorschein im UBS-Center Forum ueber Sustainability im November letzten Jahres. Auch diese Botschaft ist ziemlich klar nicht im engen Finanzinteresse der Banken.
Sicherlich gibt es auch den Teil der Finanzwissenschaft der sich Marc's Anklage schuldig macht. Ich moechte aber betonen, dass ein grosser teil der Finanzwissenschaft ein wichtiges Gegengewicht zu den Interessen der Finanzindustrie darstellt, und sich damit beschaeftigt, unplausible Versprechen, Geschaeftspraktiken, die nicht im Interesse der Kunden sind, und Exzesse aufzudecken.
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Oh je, nach Stoehlker jetzt auch noch Chesney. Soviel Alkohol gibt mein Kühlschrank gar nicht her. SP Marc, wie er an der Uni genannt wird, hat bisher jeden Blödsinn der von Linksgrün kommt gerechtfertigt. Wissenschaftlich überschaubare Leistungen aber ganz grosses Fähnchen im linken Wind.
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Kleiner Nachtrag:
Die sog. Unsichtbare Hand (die oft angeführt) wird sind Naturgesetze die zur Zeit des Adam Smith NICHT oder nur im frühen Ansatz bekannt waren. -
Guter Artikel jedoch ohne viel grundsätzlich Neues.
Ende der 70.iger Jahre konnte die Ökonomische Forschung und Lehre kein neues überzeugendes Ökonomisches Zukunftsmodel anbieten.
Etwas vereinfacht die Mehrheit stand vor einer Wand.
Es gab Neuansätze‚ damit hat sich jedoch nur eine kleine Minderheit befasst.
Der Einfachheit halber wurden die Ausführungen des Adam Smith
–Der Wohlstader Nationen– aus der Versenkung geholt.
„Zufällig“ zum 200 Geburtstag der Erstveröffentlichung eine Limitierte Neuauflage von 2000 Stück herausgegeben.
(Div. Schulen zb.die Wiener usw. Basieren zuminest in Teilen, auf
dem Wohlstand der Nationen.)
Zu allem Übel wurde das Werk zudem hoch schluderig gelesen und in der Forschung und Lehre umgesetzt.
Dazu wurde als zusätzliches Übel die 200 jährigen Thesen, nicht auf die Gegebenheiten der Zeit aufgewertet und weiterentwickelt.
Dazu eine weitere Sünde der Wohlstand der Nationen wurde als Lehrbuch missbraucht.
Jeder der den Wohlstand der Nationen aufmerksam gelesen hat müsst
erkannt haben. Der Wohlstand der Nationen ist eine Exzellent Studie zum Thema Ökonomie deren Kerngehalt zeitlos ist und NICHT ein Lehrbuch.
Empfehlung:
Entweder die Originalausgabe oder die Übersetzung von
Horst Recktenwald lesen.
Die übrigen auf dem Markt, sind mehr oder weniger verfälscht.-
Wenn Wohlstand der Nationen dem Schuldenstand der Nationen entspricht ist das kein Wohlstand.
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@ Rechtum kann nicht aus Schulden bestehen.
Absolut richtig Ihre Aussage!!!
Gleichzeitig beweisen SIE Luppenrein das Sie
den Wohlstand der Nationen NICHT gelesen geschweige
denn verstanden haben.
Liebe Grüsse
🤦♂️🤦♀️😉😊😂😂😂😂😂🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
(So nebenbei die Prof. an der HSG wissen es auch
NICHT, pers. Erfahrungswert!)
Und gleich nochmal.🤦♀️🤦♂️🤣🤣🤣🤣😂😂😂😂😂😂😂
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Sehr geeherter Herr Professor Chesney
Willfährige Professoren und Journalisten gibt es auch für BVG und Finanzprodukte. Interessant, wenn die Löhne der unteren 50 Prozent – inflationsbereinigt – über mehr als zwei Jahrzehnte nicht steigen und wir seit Jahren sogar sinkende Reallöhne und PK-Renten haben, versprachen diese Gestalten, dass der Reichtum quasi automatisch nach unten durchsickern würde, wenn man die, die ohnehin schon viel haben, nur steuerlich entlaste und die „Märkte“ machen lässt….wo stehen wir heute?
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Sehe ich das richtig, dass hier der Vorsteher des Instituts schreibt, dessen Kollegen er kritisiert? Und hat die Uni Zürich nicht auch ein UBS Institut. Der Autor hat Mut. Chapeau IP
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Wir leben im Zeitalter der Monetaristen, die wie Hans Werner Sinn die Diskussion beherrschen, wobei sie ihre Argumentation so zusammenwürfeln, dass sie angeblich die Realität einer Volkswirtschaft genau erfassen können. Natürlich hat zum Beispiel Hans Werner Sinn, Argumente die jedermann einleuchten, aber vieles davon ist nicht die Ursache, die er als Wirkung erklärt. Natürlich sind diese Monetaristen von Friedmann geprägt, der durchaus seine Verdienste hat, obwohl sein Bild des Kapitalismus, der in der Gesellschaft immer gut ist, nur die Geldmengensteuerung ist wichtig, eigentlich etwas barbarisches hat.
Immerhin sind sie nicht so primitiv wie die österreichische Schule und ihr Säulenheiliger Hayek. Diese Herrschaften sorgten mit ihren Ansichten erheblich zum Zusammenbruch von Österreich-Ungarn und hätten Churchill und Roosevelt den 2. Weltkrieg so geführt wie sich dies Hayek vorstellte, hätten sie diesen verloren. Galbraith, Samuelson und Keynes sind nicht nur schlimmer als Marx und Engels, sondern auch schlimmer als Lenin und Stalin. Nun, wir werden sehen wie gut die Neuauflage der österreichischen Schule ist. England zu studieren, ist in diesem Zusammenhang, wohl das beste Beispiel. -
Scheint mir ein etwas wirrer Versuch zwei völlig unabhängige Themen miteinander zu verbinden die dann Schlussfolgerungen nach eigenem Gusto ermöglichen sollen.
Eigenartige Logik?!
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Und bist Du nicht willig so gebrauch ich Geld.
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Alles was mit „Finance“ an den „UNIs angeschrieben ist ist verdächtig. Fächer wie Rechnungswesen, insbesondere das industrielle Rechnungswesen, sind heute verkümmerte Mauerblümchen.
Paradoxerweise beherrschen die Wirtschaftstudenten die Mathematik nur noch rudimentär, stattdessen lernen sie Worthülsen und Finanzprodukte auswendig, um dann in irgendwelchen Woke-Späheren zu fubulieren („Die Digitalisierung ist die Zukunft“ …).
Die Schuld trifft aber nicht nur die Universitäten. Die Verwaltung mit allen den Vorschriften ist so aufgebläht, dass die Studenten einen grossen Teil des Studiums damit verbringen müssen, irgendwelche Vorschriften zu lernen.-
Nicht weniges des übrigen ist ebenso verdächtig. Leider. Wer bestehendes in Frage stellt wird zu den Sozialwissenschaften verwiesen oder ist gleich „normativ“… 😉
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Ich frage oft meine Ubet-Fahrer, die in Deutschland oft auch „normale“ Taxifahrer sind, nach ihrer Meinung zu Uber. Die Antworten sind praktisch ausschliesslich neutral bis positiv. Aber es finden sich immer selbsternannte Anwälte der entrechteten, die im Geiste ihrer überhöhten Sozialmoral die Überbürokratisierung unserer Wirtschaft perpetuieren wollen.
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Hat Chesney mal wieder bei seinem Gott Piketty abgeschrieben?
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Sie sind ja auch ein Ausbeuter, wenn Sie Uber unterstützen. Uber ist genau das – Ausbeutung von Personen, welche keine Möglichkeit haben, andere Jobs anzunehmen. Keine Sozialleistungen bezahlen, einfach nur abkassieren. Solche Arbeitgeber braucht niemand und auch die werden auf die Schnautze fallen. Übrigens, wer nicht viel in die Sozialkassen während seiner Arbeitszeit einzahlen kann, der liegt dann im Alter der Allgemeinheit auf. Sie sind dann der erste, der nach dem Staat schreien wird. Solche Typen gibt es leider immer mehr, aber auch hier ist irgendwann mal die Fahnenstage erreicht. Spätestens bei ein Krankheit.
Dann hört man bestimmt keine solchen arroganten Aussagen. -
Die Plattform Uber ist geil – einfach die Bezahlung ist grottenschlecht und die Allgemeinheit übernimmt am Schluss die Sozialkosten.
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„Perpetuieren …“
Sie haben den Artikel wohl nicht gelesen – oder das darin zum Ausdruck gebrachte Unbehagen nicht verstanden.
Zu dumm …
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Alles was mit "Finance" an den "UNIs angeschrieben ist ist verdächtig. Fächer wie Rechnungswesen, insbesondere das industrielle Rechnungswesen, sind heute…
Sehr viel Wahrheit in diesem Artikel. Das Brainwashing der Multinationalen beginnt in den Unis in vielen Branchen. Unser Respekt gegenüber…
Ich frage oft meine Ubet-Fahrer, die in Deutschland oft auch „normale“ Taxifahrer sind, nach ihrer Meinung zu Uber. Die Antworten…