Omer Dzemali ist wohl der bekannteste Chefarzt von Zürich. Am Unispital muss Dzemali die von Skandalen erschütterte Herz-Chirurgie auf neue Beine stellen.
Nun taucht ein fragwürdiges Aktien-Investment des Spitzenmediziners auf. Es geht um 45’000 Anteile an der Londoner Finanzfirma Lion Alternative Energy.
Diese gehört einem griechischen Geschäftsmann, der vor 20 Jahren rund um zwei Firmen aus dem zusammenkrachenden Kartenhaus von Dieter Behring zu reden gab.
Dzemali taucht in einer Offenlegung im englischen Firmenregister unter „Shareholding 197“ von damals total 200 auf.
„45000 transferred on 2023-07-18“ steht im Eintrag vom 18. Juli 2023 auf der Webseite von „Companies House“, wie das UK-Firmenregister heisst.
Und weiter. „0 ORDINARY shares held as at the date of this confirmation statement PROF. OMER DZEMALI“.
Aus dem Eintrag geht hervor, dass der Leiter der Herz-Chirurgie des Zürcher Unispitals (USZ) nach dem „Transfer“ seiner 45’000 Aktien am 18. Juli des letzten Jahres keine Lion-Aktien mehr hielt.
Der Zeitpunkt ist brisant. Einen Tag davor, am 17. Juli, verbreitete die Lion Alternative Energy ein Communiqué, in dem sie ein „Memorandum of Understanding“ mit dem USZ bekannt gab.
Gemeinsam wolle man „Diamond-Hardness Nano-Carbon Coatings for heart Valves“ entwickeln, sprich ein neuer Beschlag für die Herz-Klappen.
In der Mitteilung wird Dzemali wie folgt wiedergegeben:
„The University Hospital Zurich’s Director of Cardiac Surgery, Professor Omer Dzemali, stated that a diamond-hard nano-carbon coating could extend the prosthesis’s durability and reduce or even remove the need for anticoagulant therapy.“
45’000 Aktien einer unbekannten Londoner Firma, die kriegt einen Kooperations-Deal mit dem Unispital Zürich, einen Tag später Verkauf der Anteile:
Warum?
Omer Dzemali reagierte nicht auf eine Anfrage. Eine Sprecherin des USZ dementierte, dass der Leiter der Herz-Chirurgie Aktionär der Lion Alternative Energy gewesen wäre.
„Prof. Dzemali hatte und hat keine Aktien dieser Firma. Wir fordern Sie deshalb auf, keine derartigen, klar widerlegbaren Behauptungen zu publizieren.“
Zum Memorandum of Understanding (MOU) zwischen Spital und UK-Finanzfirma schreibt die USZ-Sprecherin:
„Unterzeichnet haben dies Dr. Monika Jänicke, CEO USZ, Prof. Gabriela Senti, Direktorin Forschung&Lehre sowie Prof. Omer Dzemali, Direktor der Klinik für Herzchirurgie.“
„Das MOU kann jederzeit gekündigt werden, wenn die Zusammenarbeit nicht zur Zufriedenheit verläuft.“
„Deren Ziel ist es, dass Lion eine patentierte Nano-Carbon Beschichtungstechnologie und damit die Produktion von nano-carbon beschichteten Devices entwickeln kann und das USZ mit Forschung und Beratung dazu unterstützt.“
Dzemalis 45‘000 Lion-Anteile tauchten zum 1. Mal in der Offenlegung per 30. Juni auf. Weniger als 3 Wochen später wurden die Aktien „transferiert“.
Dzemalis enger Bekannter Esat Likaj, ein aufstrebender Bauunternehmer mit einer Gruppe namens Lika, taucht nach Dzemalis Ausstieg als neuer Aktionär der Lion auf.
In der jüngsten Offenlegung in „Companies House“ erscheint Likaj mit 16’000 Lion-Akien. Wie viel das Investment Wert hat, ist nicht bekannt.
Auch dieses Engagement wird dementiert. „Likaj hat keine Aktien erworben“, hält dessen Sprecher auf Anfrage fest.
Der Lika-Gründer habe den griechischen Lion-Unternehmer „für seine Arbeit, LIKA als Investor zu gewinnen, entschädigt“.
Es gehe um 9’000 Euro. „Die Complianceabteilung von LIKA hat ablehnend reagiert, damit hat der VR der LIKA ein mögliches Geschäft gestoppt.“
Likaj und Dzemali spannten früher zusammen. Der Chefarzt war zu seiner Zeit als Leiter der Herz-Chirurgie des Stadtspitals Triemli VR-Präsident von Likajs DL Invest AG.
Vor Jahresfrist schied Dzemali dort aus; dies nachdem sein Engagement zum Vorschein gekommen war und er den Job als Retter des Unispital-Herzes erhalten hatte.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mit grosser Enttäuschung musste ich in der aktuellen Bilanz lesen, dass das Memorandum of Understanding zwischen dem Unispital Zürich und der Unternehmen Lion Alternative Energie gekündigt wurde.
https://www.handelszeitung.ch/bilanz/wie-sich-usz-direktorin-monika-janicke-auf-schwierigem-terrain-behauptet-676691Nur aufgrund von Herrn Hässigs Beschuldigungen, welche alle angeblich falsch waren. Das im Bereich erneuerbare Energien investierende Unternehmen Lion, welches mit dem Unispital neue Herzklappen entwickeln hätte sollen, versichert, dass Dzemali keine Aktien hält (aber hat nicht verneint, dass er keine gehalten hatte vor dem Unterzeichnen des MoU). Auch das USZ sagt, dass der Artikel falsch war und ein Fehler passiert ist, aber niemand korrigiert den Handelsregister Eintrag des Londoner Investment Vehikels, welcher in Hässigs Artikel referenziert war.
Schade für die Patienten, dass nur aufgrund eines Journalisten wie Hässig, die Forschung und Entwicklung eines international führenden Universitätsspitals in Kooperation mit einem operativ inaktiven Investment-Vehikels aus dem Bereich erneuerbaren Energien verweigert wird 🙂
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Und wo genau liegt hier ein Problem?
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Für niemanden ein Problem wenn du es nicht verstehst. Aber vielleicht erklärt es Dir mal jemand in einer freien Minute
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Wenn es Dzemali mit dieser Londoner Firma Lion zusammen gelingt die Herzklappen zu optimieren, dann ist das zu begrüssen. Besonders der mögliche Wegfall der heiklen Blutverdünnung wäre positiv. Wichtig dabei ist, dass seriös berichtet, publiziert wird, nichts unterschlagen wird wie auch schon geschehen, das Wohl der Patienten im Vordergrund steht und nicht der mögliche Geldregen. Die Sache ist interessant und sollte weiter von IP beobachtet werden.
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Was für eine Petze & Hetze hier, ständig gegen diesen Herz-Doc. Ist das eigentlich Auftragsmord am guten Ruf dieses Arztes? Was für eine Geduld er aufbringt gegenüber diesem Medium. Andere wären schon vor Wochen gerichtlich mit einer Millionenklage vorgegangen.
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Ad lucky: Das Ganze würde wohl nach hinten losgehen bezüglich Klage so wie sich die Sachlage darstellt. Und wir wollen ja in der Schweiz weiterhin zumindest ein wenig investigativen Journalismus. Das das in anderen Ländern unerwünscht ist und als Petze verstanden wird, ist klar, deswegen geht es auch dort so zu das einige offensichtlich von dort weg wollen, aber ihr Geschäftsgebaren nicht ändern und weiterhin so weitermachen, und letztendlich die Zustände herbeiführen wie in dem Land, wo diese herkommen.
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Für seinen Ruf ist er schon ganz alleine zuständig. Medien verstärken nur was schon da ist und Decken auf .
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Fähige Leute haben nun mal ihre Wurzeln im Kosovo, der CH-Bundesrat möchte deshalb mehr Immigration um den Bildungsstandard von Berufsleuten zu steigern.
Die CH-Justiz hilft dabei Tatkräftig mit. -
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Ich gehe mal davon aus, dass dies ironisch gemeint ist, alles andere wäre Ironisch!
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Zweifel sind angebracht.
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Die gesamte Gesundheitsbranche scheint gegen die Interessen der Bevölkerung zu arbeiten.
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Müssen wir jetzt wirklich erklären, wie die heutige „Wissenschaft“ Medizin funktioniert?
Gut betuchte Pharmafirmen, angeln sich Professoren mit Dollar-Köder. Als Gegenleistung publizieren die Professoren unzählige tw. äusserst unnötige Studien und werben an sämtlichen Kongressen über die Präparate der jeweiligen Firma. Als Denkanstoss, erlaube ich mir Euch eine Tatsache näherzubringen: Die Anzahl der Herzkatheter-Labors in Mitteleuropa hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten vervielfacht. Wieso?? Konsumieren wir mehr Junkfood oder Rauchen mehr? Ganz bestimmt nicht!?! Die Guidelines also Leitlinien in der Kardiologie ändern sich ständig! Wer ist dafür verantwortlich? Z. Bsp. die ESC (European Society of Cardiology). Und wer sitzt in diesem Gremium? selbstverständlich Professoren.
Zum Dzemail: er hat folgende Vorteile: er kann besser als all seine Vorgänger operieren (vielleicht war der Turina ebenbürtig) und er hat keine Konkurrenten denn niemand mit einem gesunden Selbstbewusstsein will diesen Lehrstuhl nach all diesen hollywoodreifen Geschichten „besteigen“.-
Klardenker schreibt: „Er kann besser, als all seine Vorgänger operieren“…. woher weiss er das ?? Vor rund 10 Jahren erhielt ich eine neue Herzklappe mit Brustöffnung, (am offenem Herz) operiert von einer grossartigen ÄRZTIN deren Name aber nie in der Presse stand !!
Also nicht für die Öffentlichkeit — aber für mich ein grosser Star !!
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oerlikon besitzt bereits die Technologie und ist etabliert mit BALIMED DLC im medtech bereich. Wieso hat das renomierte USZ keine MoU mit Oerlikon unterschrieben und stattdessen mit einem “no-name”?
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Zwei schöne Pressemitteilungen mit renommieren CH Adressen, das reicht schon um den Aktienwert eines obskuren Londoner Energieinvestment-Vehikel in künstlich in die Höhe zu treiben. (Man sagt dem “Stock pump and dump”)
Ob ein Produkt oder eine Technologie dahintersteckt, ist für unerfahrene Investoren schwierig zu beurteilen. Dem Universitätsspital Zuerich sein Dank!
(Offenbar konnte man in London keine Herzklinik finden, welche bei dem Spiel mitgemacht hätte…) -
ich bin so müde und mir ist langweilig …
wann schafft es denn IP endlich mal wieder, die humorvollen und inhaltsreichen Kommentare frei zu schalten? Mit den kranken und deprimierten Beiträgen und Artikeln ist auf Dauer kein Land zu gewinnen!
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Lesen Sie die Glückspost und bitte
verlassen Sie dieses Portal. -
Anonym kritisieren, was für ein feiger Vollpfosten!
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Holarodihö, ey Swiss-Men!
seid doch mal ein bischen lockerer und fröhlicher im Schritt.
Ihr müsst mehr lachen und singen. Wer sich an den ernsten Themen des Lebens festkrallt, kommt mit seiner Schwingung nicht besonders hoch!Also hopp Schiss, auf geht’s, auf’m Berch muass I nauf.
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wie hoch sind die ungesicherten Schulden/Kredite von LIKA bei der Bär?
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Das ist so Schweiz 2024.
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In der Herzchirurgie des Unispital steckt der Wurm und beschäftigt eine Sprecherin die Fakten nicht einordnen kann!
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Irgendwie muss er den BMW ja bezahlen
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Der Herr Professor fährt Porsche!!!
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Bei diesen bildungsfernen Bevölkerungsgruppen muss man sich eben mit einer Luxuskarosse profilieren, wenn man sonst nichts zu bieten hat.
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Amt von sciale bmw zallen..
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Der fährt nur Porsche……Ein weisses 911er Cabrio…..
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Früher Lamo U(te)rus oder wie das Unding heisst. Je grösser die zu übderdeckenden Komplexe, desto grösser das Auto.
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Wie überall, Leute mit archi-multi-millionen-Salären können den Hals nicht voll genug kriegen.
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sind wir auf diesem blog rassistisch?
eifersüchtig auf tüchtige sekondos?
treibt ihr hier, wie frustrierte weiber,
hexenjagd auf erfolgreiche männer??-
was nennt sich erfolgreich heutzutage
der nicht liegt im samtigen Sarge
welcher Spacko wagt’s zu urteilen
ohne schnell davon zu eilen? -
Deutsch?
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Für die Bevölkerung hat zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden…
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Woher wissen Sie das? Vielleicht nicht spezifisch mit dieser Angelegenheit, aber so wie das USZ offensichtlich inkorrektes mit aggressiven Unterton, obwohl im Unrecht, von sich gibt, wird es nicht nur dort so sein sondern auch andere Bereiche
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Seit 30 Jahren bin ich als Händler im Schweizer Gesundheitswesen unterwegs.Cash is King. Da bevorzuge ich meine arabischen und asiatischen Kunden.
In der Herzchirurgie des Unispital steckt der Wurm und beschäftigt eine Sprecherin die Fakten nicht einordnen kann!
Irgendwie muss er den BMW ja bezahlen
wie hoch sind die ungesicherten Schulden/Kredite von LIKA bei der Bär?