Letzte Woche strich die Mobiliar einen ganzen Bereich aus dem Organigramm. Und zwar ausgerechnet jenen der „Geschäftsentwicklung“.
In diesem Medium wurde die Wende als nötige Aufräumaktion der Chefin interpretiert. Die heisst Michèle Rodoni und hat vor 3 Jahren das operative Steuer von Markus Hongler übernommen.
Diese Interpretation wird von einem Insider infrage gestellt. Ohne „Geschäftsentwicklung“ als eigenständige Einheit würde die Mobiliar ihre zukünftige Ausrichtung nicht mehr „strategisch“ angehen.
Die Quelle sieht hinter dem Umbau die Macht der Generalagenten der Mobiliar. Diese befürchteten einen Verlust an Einfluss und Business, wenn die Mobiliar auf immer mehr Online-Vertrieb umstelle.
Nun würden die 80 Generalagenten im Land noch ein paar Jahre länger viel Geld verdienen, so die Auskunftsperson – zulasten der längerfristigen Zukunft.
Wie umstritten die Weichenstellung sei und wie stark CEO Rodoni im obersten Kader zu reden gebe, zeigten die Abgänge.
Tatsächlich häufen sich diese. Nicht weniger als ein halbes Dutzend der obersten und zweitobersten Führungsstufe ist in den letzten Monaten von Bord gesprungen beim Berner Erst-Versicherer.
„Veränderungen in der Geschäftsleitung sind – wie auch im Rest des Unternehmens – nichts Aussergewöhnliches und Teil der Weiterentwicklung des Unternehmens“, meint eine Sprecherin der Mobiliar.
Zur Aufhebung des Bereichs „Geschäftsentwicklung“ betont die Mobiliar-Medien-Sprecherin, dass darunter die Zukunft nicht leide – im Gegenteil.
„Wir haben im letzten Jahr unsere Strategie weiterentwickelt und fokussieren künftig insbesondere auf unser Geschäft mit Versicherungen und Vorsorge.“
„Zudem sind das Strategiethema und das Projektportfolio neu direkt bei der CEO angesiedelt.“
Und zur Macht der Generalagenten, die am alten physischen Vertrieb festhalten wollten, merkt sie an: „Unser Modell bietet unserer Kundinnen und Kunden sowohl digitale als auch persönliche Kommunikationskanäle.“
„Die meisten unserer Produkte sind digital verfügbar. Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Zusammenspiel von digital und persönlich unsere Kundinnen und Kunden ideal bedienen können.“
Jüngster Abgang im obersten Kader ist die bisherige Leiterin des jetzt ausradierten Bereichs „Geschäftsentwicklung“.
Sie heisst Andrea Kleiner, wird dieses Jahr 50, hat einen Abschluss der ETH und einen zweiten einer US-Uni in der Tasche und gehörte seit 8 Jahren zum Direktionskader der Mobiliar, ab 2021 als Mitglied der obersten operativen Führung.
Frauen sind rar zuoberst in der Schweizer Wirtschaft. Hier hatte die Mobiliar eine, die offenbar top ausgebildet war und im besten Alter stand.
Nun springt sie ab, nachdem die CEO ihr den ganzen Bereich als eigenständige Einheit weggenommen hat.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Naja, Herr Hässig: Sie haben anscheinend verpasst, dass die Mobi umsverrecken Frauen, ob fähig oder nicht, in die Führung wollte! Auch Herr Kühne förderte die „Frauen-Quote“ in seiner Abteilung, obwohl es viele fähigere Männer für seine ausgeschriebenen Stellen gab und dadurch auch eine gewisse Missstimmung dadurch hervorgeruft wurde!
Und dass Herr Hongler das Geld verpulverte, wird glücklicherweise nun wieder korrigiert – auch in Personenfragen – gut so! -
der Insider ist offensichtlich noch zu wenig lange bei der Mobiliar. Diese wird von unten geführt, sprich den Leuten an der Front dh. Generalagenten, die spüren den Markt und die Menschen draussen in der hippen Welt. Die Leute drinnen im Elfenbeinturm können einfach das Business enabeln und das ist gut so.
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Ich habe grossen Respekt vor der Arbeit in solchen Agenturen und das Gespür der Menschen im Vertrieb für die Kundenprobleme. Das sind ganz wichtige Erkenntnisse, die bei einer Strategie berücksichtigt werden müssen.
Aber. Es ist auch arrogant zu glauben, dass man dann alles weiss und richtig macht.
Beispiel: Wenn man vor 100 Jahren als Fuhrwerkehersteller nur auf seine Kunden und den Fuhrwerke-Markt gehört hätte, wäre man wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, ein Auto zu bauen. Niemand hätte sich das beim besten Willen vorstellen können.
Vielleicht war es gut, dass ihr im „Elfenbein-Turm“ Leute hattet, die Geschäftsentwicklung betrieben haben. Die haben nicht die gleichen Anreize wie Generalagenten: Nämlich möglichst das Geschäft genau so zu lassen, wie es heute ist. Das ist kurzsichtig. Die Bedürfnisse im Markt ändern sich viel grundlegender und schneller, als dass das ein Generalagent noch mitbekommt. Er hat ja z.B. auch nicht den Anreiz, Online-Kanäle auszubauen. Das würde ihn und seine Equipte obsolet machen.
Wenn die Strategie weiter von „unten“ kommt, frage ich mich, ob die Mobiliar nicht grössere Veränderungen am Markt verpassen werden.
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Diese Informationen aus der Mobiliar stammen wohl von einer Person, die den Markt nur von der geschützten Stube aus kennt.
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Du bist sicher ein richtiger „Performer“
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Wenn Thomas Kühne von Rodoni zu Colatrella wechselt, dann scheint er in der Frauen- oder Vorgesetztenwahl keine besonders glückliche Hand zu haben.
Good luck Thomas
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180 Grad Wende in der Strategie? Wäre noch interessant zu erfahren in welcher Hinsicht! Verkaufen die jetzt Möbel oder was? Und die genauen Gründe, weshalb Führungskräfte gegangen sind, erfahren wir auch nicht. (Unter uns gesagt: Es sind völlig unterschiedliche Gründe.) Und warum soll die Geschäftsentwicklung nicht Sache der CEO höchst persönlich sein? Kurz: Unberechtigte Headline mit dünnem Inhalt.
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Was diese Generalagenten und die Versicherungsheinis generell verdienen, ist ein absoluter Skandal, wenn man berücksichtigt, über welches Bildungsniveau und welche Halbintelligenz (wer nichts wird wird Wirt und hat das nichts gebrungen dann geht er zu den Versicherungen ) diese Schnorrer verfügen. Dafür dann mit dicken SUVs mit Formel 1 – Reifen herumblochen und Grosskotz spielen…
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Neid eines Besitzlosen!
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Völlig verfettetes Unternehmen. Das Damoklesschwert der Kosten hängt über den Köpfen… also Wasserköpfen und presse citron gegen unten. Einfach wieder Konzentration auf das, was man kann.
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Dass hier die Leute abspringen, ist kein Wunder. Oben Bonusbolzer, unten Brotkrümmel. Ein sackschwaches Management zum Heulen…!!!
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Alles nicht verwunderlich zumal CEO Rodoni zuvor den Marktbereich und damit die 80 Generalagenturen verantwortete. Von Beginn an kamen nur loyale Mitarbeitende aus diesem Geschäftsbereich in den CEO Stab. Und nach dem Generalagenten-Aufstand, welche die VRP-Wahl von alt-CEO Hongler verhinderte, war klar dass die Strategie nur noch den fürstlichen Generalagenten dienen dürfe. Der Um- bzw. Rückbau auf das Kerngeschäft von wird weitergehen (Stichworte: Bexio, Ringier, Companjon, etc. )
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Na ja, nicht übertreiben. Fluktuation gibt es immer, gerade bei solchen Entscheiden. Und nicht immer gehen die Besten der Besten. Und zudem ist der Nachwuchs auch nicht ohne. Solange die Mobi jährlich über dem Markt wächst und hunderte von Millionen an Kunden zurückfliessen lässt, macht sie nichts falsch ….. Und nicht zu vergessen: jedes dritte Schweizer Unternehmen ist bei der Mobi versichert. Da kann man Privatversicherungen gut auf den einfachen Online Weg verlagern. Für die Kunden, die es überhaupt wollen (….
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Hunderte von Millionen dem Kunden zurückbezahlen ist natürlich löblich. Was aber, wenn es ein paar Millionen weniger währen, und diese dann z.B. in Entwicklung der externen Generalagenten und Mitarbeiter investiert würden? Und wie wärs, wenn man die Digitalisierung vorantreiben würde, ich erhalte von keiner Versicherung mehr Papier, also von der Mobi.
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Da heute alle Top und Cracks sind, spielts doch keine Rolle, so what!
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Ob sich Rodoni von Ringier beraten lässt??
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Ich selber bin sehr zufrieden mit der Mobiliar!
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ich habe mich auch gestern erst bei XXXXXL Lutz neu eingerichtet. Tolles Mobiliar und Achseseures was die da haben. Das war am Samstag ein wundervoller Ausflug mit der ganzen Familie. Warum soll ich also meine Möbel zum Fenster rauswerfen?
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Da passt der neue CFO Flückiger ja bestens ins Team. Er hat weder Führung noch Stil. Aber er wird sich bei den wichtigen Stakeholder reinschleimen und sonst nichts machen. Wie bei der Zurich und der Pax.
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Weiss er mittlerweile den Unterschied zwischen OR und FER? Muss die Position eigentlich nicht durch die finma genehmigt werden. Der würde ja schon bei einem Grundlagen Test durchfallen🤣
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Uii, da scheint Mobi einen schrägen Vogel an Land zu zogen haben.
Na dann viel Glück!
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Motto bleibt gleich: Ohne Recherchen Staub aufwirbeln.
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Die grosse Zeit der „Agenten“ ist aus und vorbei. Zum guten Glück.
Ein totaler Unsinn und an Doofheit kaum zu überbieten war natürlich eine „Geschäftsentwicklung“ ausgerechnet mit Ringier. Wenn sie das rückgängig machen wollen ist doch alles in Butter. Monopolismus bei SMG anstreben zusammen mit Ringier und TX, was für eine Furzidee, als stamme sie von Peter Bodenmann persönlich, dem unbestrittenen König der Furzideen. Jetzt merken sie langsam was Kunden mitmachen und was nicht. Die sind manchmal weniger doof wie „Strategen“.
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Würde ja gerne wissen welche angeblichen Top-Leute gemeint sind. Denn mir sind keine bekannt, die wegen der Strategieanpassung gegangen sind. Die meisten wurden wohl gegangen oder sind aus persönlichen Gründen gegangen.
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Wenn man den Flückiger als neuen CFO auswählt, ist man definitiv auf dem absteigenden Ast. Fachlich keine Ahnung, Führung nach dem Delegationsprinzip (ja nichts selber machen), Sozialkompetenz unterirdisch, Rückgrat null!
Neuernennungen auf GL Stufe sind immer ein guter Indikator für den Zustand einer Firma. Ich jedenfalls werde meine Konsequenzen ziehen und sämtliche Versicherungen von der Mobi abziehen!-
Das sehe ich gleich. Wer war für das Recruiting verantwortlich? Einfach damit ich weiss mit wem ich sicherlich nie zusammen arbeiten werde!
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Es scheint sich zu lohnen, diesen CFO mal zu durchleuchten! Wenn ich einige dieser Kommentare lese und die Likes anschaue, hat man sich einige Probleme angeschnallt.
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Anstatt in BCG-Berater sollte die Mobi ihr Geld besser in ein anständiges CRM-System investieren.
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Absolut richtig! Die Mobiliar hat dies komplett verschlafen und wird dies in Zukunft noch teuer bezahlen!
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Wenn man den Flückiger als neuen CFO auswählt, ist man definitiv auf dem absteigenden Ast. Fachlich keine Ahnung, Führung nach…
Da passt der neue CFO Flückiger ja bestens ins Team. Er hat weder Führung noch Stil. Aber er wird sich…
Na ja, nicht übertreiben. Fluktuation gibt es immer, gerade bei solchen Entscheiden. Und nicht immer gehen die Besten der Besten.…