Die KPMG steht unter Druck. Sie muss sparen und gleichzeitig mehr Business an Land ziehen.
Nun wird die Nummer 4 der Big-4 von der grössten Weichenstellung seit Jahrzehnten erschüttert.
Die Schweizer KPMG lässt sich vom Ableger in England übernehmen.
Das zumindest geht aus Quellen-Ausführungen hervor.
Am Freitag hätten sich die Schweizer KPMG-Partner in Lausanne getroffen, um über den „Merger“ mit UK zu entscheiden.
Das Vorhaben publik gemacht hatte als Erste die Financial Times (FT) im Dezember.
Der geplante „tie-up“, also Zusammenschluss, von KPMG Schweiz und England „can boost growth and profits“, so die Hoffnung der Architekten des Vorhabens im Zeitungsbericht.
„Bringing together our two firms would give us more collective power to invest, build new services for our clients and provide our people with significant global career opportunities“, rührte der UK-Boss die Werbetrommel.
Der grosse Strippenzieher hat nun offenbar gewonnen. Jedenfalls seien die Würfel gefallen, wie aus dem Innern der Schweizer KPMG gestern zu vernehmen war.
Deren Entscheidungsträger hätten ihr Ja-Wort zur Ehe gegeben.
Effektiv handelt es sich um eine Übernahme.
KPMG UK beschäftigt 17’000 Leute, der Ableger in der Schweiz nur gut 2’500. Im Jahr 2022-23 erzielte die Schweiz 530 Millionen Franken Erträge, in England waren es 2,7 Milliarden Pfund.
Mit einem Siebtel der Leute knapp einen Fünftel der Erträge. Genützt hats wenig.
Bei der Präsentation der „fusionierten“ Revisions- und Beratungsfirmen soll allen ins Auge gesprungen sein, worum es geht:
Die Zahlen der fusionierten Firmen erschienen in British Pound.
GBP statt CHF.
Das ist die neue Währung der KPMG in der Schweiz – UK First. Ein Sprecher reagierte heute früh nicht sofort auf eine Anfrage.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die 4 grossen Wirtschaftsprüfer/-berater/etc. : PWC (328’000 Mitarbeiter, 50.3Mrd$ Umsatz), EY (312’250, 40Mrd$), KPMG (236’000, 32.1Mrd$) und Deloitte (457’000, 64.9Mrd.$) Ohne Zweifel schreibt die „internationale Gesetzgebung“ vor, dass weltweit tätige Firmen durch entsprechende „Controller“ überprüft werden. Damit wurde ein riesiges Fass aufgemacht. Nicht ganz klar ist, ob die „Beratenen“ damit mehr erhalten als nur die Erlaubnis am Weltmarkt teilnehmen zu dürfen d.h. wenn sie nicht müssten, würden sie so einer Beraterfirma überhaupt einen Auftrag erteilen? (vermutlich „vermags nur Helios zu sagen, der alles irdische bescheint“)
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Danke Personenfreizügigkeit!
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für boomers safe mega interessant😂
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Hoffentlich erfolgreicher als Deloitte – eine scheiternde Bananenrepublik mit demotivierten Menschen und Führung nur für diejenigen, die dem CEO in den Arsch küssen
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Sind halt schwachbrüstig aufgestellt und ohne Tiefgänger.
Das könnte der internationalen Reputation der Gruppe zuwiderlaufen. Also keine Überraschung, dass real Boys nun … -
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was solls, die KPMG UK hatte halt zu viele Putzfrauen an Bord die wesentlich effizienter waren als die Schweizer Grosskotze …
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Nach „KPMG Europe“ ist dies ein weiteres Restrukturierungsprojekt, um gewisse Partner auf elegante Art und Weise loszuwerden.
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Pfister, Rickert, Marty und Kuhn haben die Firma den Engländer „verschenkt“ um sich noch 3 Jahre bis zur Pensionierung zu halten…
Nicht die feine Art… alles andere sind Versprechen…
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@Berater. Du vergisst, dass der gleiche Rickert lange Jahre der leitende Prüfer bei der CS war und nicht gemerkt hat, diese am Zusammenkrachen war.
Liebe Finma ihr schaut auch in diesen Blog… habt Ihr Euch dies nie gefragt?
Was war die Rolle der KPMG bei der CS???Ich würde mal nachfragen…
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Da war ip etwas hinten nach. Gibt ja schon eine offizielle Mitteilung von KPMG seit gestern und einige Artikel. Währung spielt keine grosse Rolle, im internationalen Netzwerk wird ohnehin alles in USD gerechnet und finanztechnisch wird die Schweiz als Tochter in einer Holdingstruktur geführt. Immerhin gibt’s den Schweizer CEO als Vize-CEO der Holding.
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Standardtaktik! Wenn der Ableger nicht läuft, wird er schnell auf den Mutterkonzern verschmolzen um härter durchgreifen zu können.
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Wenn ich richtig gerechnet habe, lag der Ertrag pro MitarbeiterIn in der Schweiz bei 212’000.00 und bei den Engländern bei 158’000.00! Die Unrentablere übernimmt die Rentablere – wo bleibt die Logik?
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Es dürfte ein Machtspiel sein – wie fast immer. Man dürfte so einige teure Partner in der Schweiz los werden und ein paar wenige höhere Partner in UK werden dafür umso mehr Geld bekommen. Die Engländer, welche in die Schweiz kommen, tun das ausschliesslich wegen des Geldes. An Kultur und Sprache haben sie kein Interesse. Würde meine Firma von der KPMG geprüft, wäre diese Übernahme ein Zeichen, eine andere Revisionsgesellschaft zu suchen.
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Überlege mal – das Lohn-/Preisniveau ist unterschiedlich, da ist der Gap im Ertrag pro FTE doch zu erwarten. Über die Rentabilität sagt diese Kennzahl gar nichts aus.
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Ein kleiner Lichtblick für die Partner, Bonus wird dann in GBP ausgezahlt. Der Devisenkurs GBP/CHF zeigt nur in eine Richtung, nach unten. Mein Beileid zu dieser Schnappsidee. Aber wie immer bei Big 4 profitieren die Partner, die unteren Stufen tragen die Konsequenzen.
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Die „Schweizer“ Bank UBS rechnet auch in USD ab.
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„can boost growth and profits“, nichts neues bei den „Kindern“, Profit vor Qualität!
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Beim Papa Brunner ist das ja ganz anders gelaufen!
Der hat immer qualitativ hochwertiges Wissen für laues Geld rausgehauen.
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Die KPMG Partner sollten sich mal bei Deloitte schlau machen. Die dortigen Partner können sehr detailliert erklären, was es bedeutet von UK übernommen zu werden. Das Wort „Kolonialismus“ kommt einem da in den Sinn …
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Beim gestrigen internen Townhall ist alles vorher aufgezeichnet gewesen, das sagt einiges aus!!! Reputationsschaden durch die Übernahme enorm, KPMG UK wird gefühlt jeden zweiten Tag mit Strafen und Skandalen belegt. aber egal, die Partner haben sicher ein schönes Bonus für das JA zur Übernahme erhalten!!!
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Bei EY waren wir auch dominiert durch London.
Ausser uns auszuplündern bis zum geht-nicht-mehr hat uns das nie irgendetwas gebracht.
Partner in London haben im Schnitt deutlich mehr verdient als in Zürich.
Es ist wie in Russland, wo die Wirtschaft prächtig läuft, seit sie all die nutzlosen Zahlungen an die Zentralen in den USA/Grossbrittanien eingestellt haben.-
hättest doch nach London oder Moskau gehen können, du Neider!
Was kann EY für deine Qualifikationen? Anscheinend konntest du nicht mal die Löcher im Schweizer Käse ordentlich zählen. Und so etwas soll man Gehalt zahlen?
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und jetzt??
bringt endlich wieder mal news von unserem vincent.
Bei EY waren wir auch dominiert durch London. Ausser uns auszuplündern bis zum geht-nicht-mehr hat uns das nie irgendetwas gebracht.…
Die KPMG Partner sollten sich mal bei Deloitte schlau machen. Die dortigen Partner können sehr detailliert erklären, was es bedeutet…
Pfister, Rickert, Marty und Kuhn haben die Firma den Engländer "verschenkt" um sich noch 3 Jahre bis zur Pensionierung zu…