„Haben Sie ein reines Gewissen“, fragt die NZZ Manuel Pirolt ganz am Ende des Gesprächs.
„Ich stehe jeden Morgen auf und schaue mit einem reinen Gewissen in den Spiegel“, antwortet der.
Dann gibt Pirolt, die rechte Hand von Jahrhundert-Pleitier René Benko und dessen Signa, noch einen obendrauf:
„Ich habe immer versucht, zum Wohle der Gesellschaften zu handeln.“
Ebenfalls heute bringt das deutsche Handelsblatt ein Interview mit Pirolt.
Er könne rund um „Verschiebungen zwischen Signa und den Stiftungen“ von Benko respektive dessen Angehörigen „ausschliessen, dass es Unzulässiges gab“.
Die Medien-Offensive hat zum Zweck, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Pirolt, der all die Jahre sein Büro in der Innsbrucker Signa-Zentrale direkt neben Benko hatte, wird auch gejagt.
Noch sei er „nicht einvernommen“ worden, sagt er der NZZ.
Der Vorstoss Pirolts erfolgt just zum offiziellen Ausscheiden aus allen Funktionen bei Benkos Signa. Diesen will er letztmals im „November“ getroffen haben.
Ihm gehe es um die Fakten. „Ich finde es nicht fair, wenn sich Halbwahrheiten durchsetzen“, so Pirolt im Handelsblatt.
Seine Version lautet: Es gab Interessen, aber keine Verbrechen.
Tatsächlich bildete Pirolt seit 2017 eine Schatten-Signa, zusammen mit dem CEO der Signa-Holding Marcus Mühlberger, einer Steuerexpertin und Benkos Testaments-Vollstrecker.
Pirolt und Mühlberger konnten Deals zwischen den Benko-Stiftungen in Österreich und Liechtenstein auf der einen und dem Signa-Imperium auf der anderen Seite unterzeichnen.
Über Hunderte von Millionen Euro.
Pirolt erledigte für Benko die Deals. Selber sagt er dem Handelsblatt: „In meiner Wahrnehmung hatte meine Tätigkeit bei der Stiftung nichts mit Signa zu tun.“
Benko, Pirolt und Co. haben zwei Probleme: die Straffahnder und die Araber.
Letztere überwiesen Benko aus ihrer Zentral in Abu Dhabi noch im Sommer 2023 rund eine Viertelmilliarde.
Auch die bekannten Klaus-Michael Kühne („Habe mich von Benko einlullen lassen“), Praliné-König Ernst Tanner, der Thurgauer Unternehmer Arthur Eugster und viele mehr erlebten ihr persönliches Fiasko:
Ausgetrickst von einem Schulabbrecher.
Die Araber verstehen keinen Spass. Ihnen geht’s um die Ehre.
Sein Leben auf grossem Fuss geht weiter. Letztes Jahr gabs einen Lamborghini Urus für seine Frau, die weiterhin Reitturniere besucht.
Aus welcher Kasse das nötige Kleingeld stammte, ist offen.
Benkos Häscher haben es auf die drei Stiftungen Laura in Österreich sowie Ingbe und Arual in Lichtenstein abgesehen.
Vor allem Laura wird spannend. Österreichs Gesetz erlaubt Stiftungen operative Tätigkeiten. Das öffnete für Benko und dessen Helfer Pirolt et al Türen.
Im alten K+K-Reich kennt jeder jeden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ich stehe jeden Morgen auf und schaue mit einem reinen Gewissen in den Spiegel“, waren doch auch die berühmten Worte vom CS Chairman Urs Rohner, oder?!!
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Ich kenne keinen Protagonisten, der nicht am Ende seiner aktiven Zeit in einem bestimmten Umfeld gesagt hat, er sei nicht mit sich im Reinen.
(zb auch Star-CEO’s und Politiker wie zb Schröder, Merkel, Joe Ackermann u.v.a. veröffentlichen immer häufiger Autobiografien über „ihren Weg“ und schreiben am Schluss: „Alles in allem bin ich mit mir im Reinen“.)
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Geilster Satz: „In meiner Wahrnehmung hatte meine Tätigkeit bei der Stiftung nichts mit Signa zu tun.“ den kann er noch verwenden, wenn er in der Kiste sitzt. Ob die Araber diesen Satz akzeptieren?
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Man nehme sich die Zeit, die Fotos von Herrn Pirolt (NZZ online) zu analysieren: https://www.nzz.ch/wirtschaft/signa-insolvenz-der-benko-vertraute-und-finanzchef-manuel-pirolt-bricht-sein-schweigen-ld.1835817
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Mal schauen ob Benko nicht ein ähnliches Schicksal wie damals Roberto Calvi (Ambrosiano Bank) widerfährt.
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Wirecard (Braun), Varta (Toyner), Benko und wie die Unternehmen alle heißen haben eines gemeinsam: sie werden von Österreichern geführt und haben die Investoren viel Geld gekostet. Bei Varta geht es gerade richtig ins Rote. Merke: der Balkan hört an der österreichischen Grenze nicht auf, er fängt dort erst richtig an. Wer mit KuK Geschäfte macht hat es nicht besser verdient. Nach den Investitionen kein Champagner mehr sondern höchstens Rotkaeppchen Sekt. Küss die Hand gnädige Frau.
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Hallo Albert
Das hat Dir wohl Dein guter Freund Kurt Gödel ins Ohr geflüstert.
Er war ja Österreicher, auch wenn ihn der US-amerikanische INS Beamte (Einwanderungsbeamter) als Grossdeutschen bezeichnete …
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Wer solche „Freunde“ hat, braucht keine Feinde…
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Soll zu Loomit nach Pattaya! Flug einfach!
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How pedestrian, my dear Örs!
He will join René at Lake Garda! And they will drink the best of Champagne, not some tepid water that is marketed as beer …
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Viele erlebten ihr persönliches Fiasko: Ausgetrickst von einem Hürdenläufer. „Habe eine weisse Weste“ und Benkos Schattenmann: „Habe reines Gewissen“. Was seid ihr nur für jämmerliche Gestalten!
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Warum sollte in Österreich Geldgier anders funktionieren als in der Schweiz?
Wer in das charmante Gesicht von Manuel Pirolt schaut weiss sofort: solche Augen lügen nicht. Als neutraler Schweizer lasse ich die Unschuldsvermutung im Raume stehen. Selbst wenn ein korruptes Gericht das Gegenteil behauptet (schliesslich geht es um Geld).
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Die Saudis wollen ihr Geld zurück
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nich nur die Saudis, mein Freund!
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„Zum Wohle der Gesellschaft handeln…“ Mit undurchsichtigen Firmenkonstrukten, Privatstiftungen in Liechtenstein, immer höheren Kredithebeln? Wenn der Herr Pirolt das unter seiner Arbeit und derer von Signa versteht, dann Gute Nacht!
Es ist doch mittlerweile ein offenes Geheimnis das über die ganzen Stiftungen die Gelder von Signa abgezogen worden sind, um sie vor dem Gläubigerzugriff zu schützen.
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Erinnert mich an den „Weisse Weste Ursli“ von der CS
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Viel Spass beim Entflechten von mehr als 1’000 Gesellschaften. Benko und CFO Pirolt stecken unter einer Decke. Gefahr droht von den Arabern, die die westliche Rechtsprechung nicht akzeptieren werden.
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Die gierigen Millionäre und Milliardäre glaubten die Geschichten eines Schulabbrechers. Wer den Hals nicht voll bekommt wird halt, zu recht, mit Häme bestraft.
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Als ich Benko vor ca. 3 Jahren am TV sah sagte ich zu mir selber: Finger weg von diesem Dreiwetter-Taft – er redete die gleichen Floskeln wie die Sacko-Blender im Investement Banking und Asset Man. – alles Menschen die mit geleasten SUV fahren, den Bonus der kommenden Jahre im laufenden Jahr verprassen – man begutachte die Sparingspartner der Strucki Firmen bei Leonteq und Cat Financial.
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Super, dann kann er sich doch gleich mit der weissen Weste zusammen tun und eine Ethik-Beratung ins Leben rufen.
Das müsste ein Riesenerfolg werden.
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Österreich ist ein ganz gefährliches Pflaster. Denkt man nicht, ist aber so.
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am Zentralfriedhof in Wien is auch gerade grosses Zombie-Tanzen!
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Möchte gar nicht wissen, wieviel % bei diesen Antworten wahr ist.
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@Nelly
Vermutlich ist nichts wahr. Er versucht sich im besten Licht darzustellen,einfach nur grotesk und lächerlich. -
oder sogar noch etwas mehr
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Als ich Benko vor ca. 3 Jahren am TV sah sagte ich zu mir selber: Finger weg von diesem Dreiwetter-Taft…
Österreich ist ein ganz gefährliches Pflaster. Denkt man nicht, ist aber so.
Viele erlebten ihr persönliches Fiasko: Ausgetrickst von einem Hürdenläufer. „Habe eine weisse Weste“ und Benkos Schattenmann: „Habe reines Gewissen“. Was…