Bei Julius Bär ist Benko bereits wieder ein Gespenst aus vergangenen Zeiten. Dabei hat die Bank Anfang Jahr eine halbe Milliarde liegen gelassen.
So what? Heute zeigt die Bär-Bank ihre Muskeln als Magnet für Neugelder. Von Januar bis Ende Oktober strömten den Zürchern 11 Milliarden Franken Frischgelder zu.
Bei Direktkonkurrentin EFG warens „nur“ 7,4 Milliarden, Vontobel liegt weit abgeschlagen zurück.
Der „überwiegende Teil“ eines einzelnen Zufluss in den letzten 4 Monate sei allerdings bereits wieder abgeflossen, schreibt die Julius Bär heute früh.
Also nicht zu früh freuen, trotzdem zeigt sich Bär beim Neugeld stark. Die Aktie ging schon gestern hoch
Sicher ist: Die Lage hat sich bei der Bär aufgehellt, nachdem zu Jahresbeginn in der Causa Benko lautes Heulen und Zähneklappern vorherrschten.
Grund für den Stimmungsumschwung ist ein Mann: Stefan Bollinger. Der Neue am Steuer.
Bollinger wirbelt seit Wochen hinter den Kulissen. Nun gibt die Bär bekannt, dass er bereits am 9. Januar offiziell loslegt.
Rund 3 Wochen früher als bisher kommuniziert – es hiess stets, der von Goldman Sachs zur Bär-Bank Wechselnde würde am 1. Februar seinen Job an der Bahnhofstrasse antreten.
Bollinger soll ein grosses Kostenprogramm anpacken, ist da und dort zu vernehmen. Konkretes allerdings fehlt.
Ein Abbau würde aber niemanden überraschen, auch wenn der Neugeld-Motor jetzt gerade brummt. Bärs Kosten-Ertrags-Relation liegt mit 71 Prozent über dem, was man sich vorgibt.
Der frische Spitzenmann könnte im Backoffice Stellen streichen.
Und in seiner eigenen Geschäftsleitung.
Dort tummelt sich mehr als ein Dutzend Hochbezahlte. Einige davon zeichneten sich vor allem durch eines aus: die Nähe zu Philipp Rickenbacher.
Phil’s Buddies. Die müssen nun zittern. Immerhin ist ihnen ein letztes Bonusjahr vergönnt. Um daran etwas zu ändern, hätte Bollinger noch früher aufkreuzen müssen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Bank Bär kann als Beispiel dafür dienen, dass eine Firma, ein Land, eine Familie klare Führung benötigen, die den Weg vorgibt. Eine Führung kann dazu beitragen, dass chaotische Zustände vermieden werden, auch wenn der Anfang manchmal schwierig ist. Diese Erkenntnis lässt sich bereits beim Homo erectus vor rund einer Million Jahren beobachten. Es ist eine weit verbreitete Beobachtung, dass größere Gruppen einen Anführer benötigen, bei Menschen als auch bei Tieren. Es besteht die Gefahr, zu ewigen Diskussionen etc. und möglicherweise zu unerwünschtem Ende. Ein aktuelles Beispiel aus unserer Zeit ist Deutschland. Auch in der Schweiz gab und gibt es Firmen, die ohne eine deutlich wahrnehmbare Führungspersönlichkeit auskommen, die den Kurs vorgibt. Ein Beispiel hierfür ist die ehemalige exCredit-Suisse. Anstatt zu handeln, wäre es vielleicht ratsam, einige Nichts- und Wenigkönner in Teppichetagen auszuwechseln. Auch in Bern beispielsweise fehlt seit langem jemand, der Richtung weist. Es wäre wünschenswert, wenn Fehlbesetzungen nicht vieljahrelang geduldet, durch Parteien geduldet/blockiert/geschützt und Volksentscheide auch umgesetzt würden.. Eigentlich schade, oder??
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Julius Bär eher «lahmend».
Kundenvermögen stiegen bis Oktober 2024 von Fr. 474 Mrd. auf magere Fr. 480 Mrd. Bei Performance um 9% müssten Fr. 525 Mrd. resultieren. Neugelder mager. Kosten-Ertrags-Verhältnis bei 71% viel zu hoch.
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Min. 10% Personal weniger gehört zum Repertoir eines jeden neuen CEOs. Also keine Überraschung.
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Es scheint wohl eine gewisse Dringlichkeit vorzuherrschen, sonst könnte der neue CEO doch problemlos seinen offiziellen Amtsantritt im Februar abwarten. Wieder mal Kosten senken im Backoffice/IT und dann beschweren wenn es nicht rund läuft.
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Lieber Herr Hässig,
das ist ja ein Finanzblog. Ich lese es genüsslich weil vieles ja auch aus dem Nähchäschtli kommt. Wäre es nicht möglich, auch ab und zu einen seriösen Finanzfachmann zu Worte kommen zu lassen. Ich meine der ein paar Aktien bespricht, ihre Chancen oder Probleme aufzeigt und allgemein über Themen Auskunft gibt, die den Investor interessieren. Sicher würde das die Gemeinde hier schätzen, auch die entsprechenden Kommentare dazu. Freundliche Grüsse, KS -
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Stock Picking bringt nichts, breit diversifizierte Indexfonds dagegen schon.
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Ich bewerbe mich bei einer Schweizer Bank die zuwenig profitabel ist. Obwohl ich vom Banking keine Ahnung habe. Macht nichts. Ich muss nur jene Leute rausschmeißen. Am besten die zu hoch bezahlten Manager. Dann geht es der Bank wieder besser. Nach zwei Jahren mach ich einen Abgang. Mit 2 Millionen in der Tasche.
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Kosten senken ist einfach bei JB. Der Compliance Apparat ist viel zu ineffizient und den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Dort liegt ein grosses Einsparpotential. KI bringt dort hoffentlich bald bessere Lösungen.
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Als erstes bitte in der Region Schweiz die regionalen Leiter durchleuchten. Dort hat es einige Manager die ausser sich selber am Leben erhalten sich mit nichts amderem besshäftigen. Keinen Kunden bringen, nur die RM peitschen. Dies sind armselige Verkaufsleiter welche für ihre Tätigkeit von einem Controller ersetzt werden können. Dafür braucht es keine teuren MD. Dieser Layer muss bezahlt werden und bringt weeer dem Kunden noch den RM etwas.
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Ich glaube es erst, wenn ich Fakten sehe. Zu viel wurde schon versprochen.
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Lukas, hast Du inzwischen BitCoin gekauft?
Hast Du die keys dazu in Deiner eigenen Wallet? Oder nur Papierlis?
Hat der Hans inzwischen BitCoin gekauft?
Hat er die keys dazu in seiner eigenen Wallet? Oder nur Papierlis?-
Hi Panama’s
Falls Du wirklich all die Tausende von Bitcoins hast, dann verstehe ich wirklich nicht warum Du in diesem Blog deine Zeit verschwendest und nicht etwas sinnvolleres machst.
Beim LH ist es was anderes, dieser Blog is seine Passion. Bei Ihm macht es deshalb keinen Unterschied ob er nun welche hat oder such nicht. -
Was ist denn das für ein Löli-Kommentar?
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Da könnte doch McKinsey auch helfen, Herr Bollinger.
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Kosten-Ertrag ist überbewertet.
Die wichtigste strategische Entscheidung, die Privatbanken treffen müssen, ist die Umgestaltung der Technologie. Und es wird teuer sein.
Wenn NNM kommt und zukünftige Erträge ankündigt, ist das derzeit hohe Kosten-Ertrags nachhaltig
Mein Trade: Long on JB
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Das Wachstum bei den Neugeldern muss man doch im Verhältnis zu den Vermögenswerten setzen. Sonst ist das doch nicht aussagekräftig. Ein bisschen Mühe könnte man sich schon machen..
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Die Bären segeln immer noch mit zu hohen Kosten durch den Wind. Wird
Zeit, wenn der smarte Goldman Sachs Typ Stefan Bollinger den Laden
aufräumt. -
kochen alle mit wasser
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Wenn der CEO tabularasa macht, wäre das ein gutes Zeichen.
Mal sehen, ob er den Mut und die Durchsetzungskraft dazu hat.
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Vontobel wird nie in dieser Liga turnen. Dafür ist die Führung, allen voran der Chairman und CO-CEO Wealth Management viel zu realitätsfremd.
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… sobald Herr Bollinger die offensichtlichen Hausaufgaben bei Bär angepackt hat, kann er sich dem Big Picture zuwenden:
Den Präsidenten auswechseln, und die darbende Vontobel übernehmen …
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Vontobel ist wirklich ein Übernahmekandidat. Unfähig irgend einen Zukauf erfolgreich abzuschliessen. Siehe den fehlgeschlagenen Kauf der US Einheit der UBS. Milliarden Neugeld Delta!
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@Mungg: Wieso die Vontobel übernehmen? Zwei Kranke ergeben ja auch keinen Gesunden….
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Etwas Goldman Sachs tut den Bären gut.
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Stefan Bollinger hat eben eine klassische Banklehre gemacht bei der Zürcher Kantonalbank. Viel sympathischer und praxisnaher als ein Akademiker aus St. Gallen. Seine spätere Anstellung bei Goldman Sachs hat er sich hart erarbeitet. Er hält viel von der praktischen Intelligenz und schwadroniert nicht von seinen kognitiven Fähigkeiten um Eindruck zu erwecken.
Mit einer klassischen Berufslehre bekommt man das echte Fundament für Praxis, die man im Hörsaal kaum erlangen kann.
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Rory: Absolut richtig. Das habe ich schon tausende Male gesagt/geschrieben. Ich weiss nicht wieso das der Markt nicht endlich einsieht. Unglaublich, alle wollen Titel haben, obschon das nichts bringt.
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... sobald Herr Bollinger die offensichtlichen Hausaufgaben bei Bär angepackt hat, kann er sich dem Big Picture zuwenden: Den Präsidenten…
Die Bären segeln immer noch mit zu hohen Kosten durch den Wind. Wird Zeit, wenn der smarte Goldman Sachs Typ…
Wenn der CEO tabularasa macht, wäre das ein gutes Zeichen. Mal sehen, ob er den Mut und die Durchsetzungskraft dazu…