Panik geht um bei der Julius Bär. Zuoberst, dort, wo die vergoldeten Topshots sitzen.
15 von ihnen gibt es, sie machen die Geschäftsleitung der grössten Schweizer Pureplay-Privatbank aus.
Einer der 15 ist zentral: der neue Vorsitzende dieses Boards. Er heisst Stefan Bollinger.
Stefan Who? Der Name wird bald allen vertraut sein.
„Bollinger wird nicht lange fackeln“, prophezeit ein Vertrauter. „Als Erstes mistet er an der Spitze aus.“
15 Hochbezahlte für eine Bank mit 7’000 Mitarbeitern und 500 Milliarden Kundenvermögen bedeutet Weltrekord.
Die UBS mit einer Bilanzsumme von 1’500 Milliarden US-Dollar und 5 Billionen verwalteten Assets – dem Zehnfachen der Bär – bringt es auf 14.
Auch viel. Aber das liegt an der Operation CS-Integration. Früher kam die UBS mit weniger Köpfen in der Konzernleitung aus.
Bei Bär-Erzrivalin Pictet umfasst das oberste operative Entscheidungsgremium 7 Leute. Die Genfer Privatbank bringt es sogar auf leicht mehr Kundenvermögen.
Das 15-köpfige Executive Board der Bär stammt aus der Zeit von Bollinger-Vorgänger Philipp Rickenbacher. Der hat seine Vertrauten um sich geschart – und seine Widersacher im Amt belassen.
Zu reden gab besonders die Einsitznahme des höchsten Personalverantwortlichen in der Geschäftsleitung. Der heisst Guido Ruoss, als Langzeit-Bär-Manager Träger vieler Geheimnisse.
Seit 2008 gehört Ruoss zur Bär-Familie. Wieso er als oberster HR-Mann vor Jahresfrist ins „Board“ gehievt wurde, leuchtet kaum jemandem ein.
Dafür hat Ruoss jetzt ein neues Porträtfoto auf seinem LinkedIn. Frisch in Szene setzen – so sein Motto. Und auch das von Sonja Gössi, der Schweiz-Chefin und ebenfalls im Gremium der Bär-Fürsten.
Auch sie wollte offenbar frisch und modern auf dem Bild erscheinen.
Bei Interims-CEO Nic Dreckmann hat sich fotomässig nichts geändert. Dafür darf auch er weiterhin im erlauchten Kreis wirken.
Er übernahm das operative Steuer vor Jahresfrist, nachdem Rickenbacher für die Kredite über 600 Millionen Franken an René Benko den Kopf hinhalten musste.
Finanzchefin Evie Kostakis hat die Affäre um den österreichischen Super-Pleitier bis jetzt unbeschadet überstanden.
Dies, obwohl sie als Herrin über alle Zahlen zentral war bei der Überwachung des Klumpenrisikos.
Luigi Vignola hatte derweil seine eigenen Skandale zu verkraften. Zwei seiner engsten Vertrauten wurden hinauskomplimentiert, nachdem fragwürdige Investments aufgeleuchtet hatten.
An Vignola selbst, dessen Trading-Bereich seit Jahren zu reden gibt, prallte sämtliche Kritik ab.
Mister Teflon der Bär.
In die Kategorie Ruoss fällt der General Counsel. Christoph Hiestand. Er gehört sogar noch länger zum Bär-Inventar: Seit 2001 steht der Jurist auf der Payroll der Zürcher.
Dass er deshalb in der obersten operativen Leitung einen Platz haben muss, ist nicht zwingend.
Doch bei der Julius Bär hatte unter der Herrschaft von Rickenbacher keiner der Einflussreichen etwas zu befürchten.
Die Kosten für die aufgeblähte Spitze gehen durch die Decke. Die aufgeworfene Millionensumme für die vielen Spitzenleute könnte bei einer Halbierung des Gremiums massiv reduziert werden.
Unten im Maschinenraum fackelt die Bank nicht lange.
Als im letzten Februar die Benko-Bombe platzte, kündigte ihre Rennleitung postwendend ein Sparprogramm an.
Mit umfassendem Job-Abbau – bei der Crew, versteht sich. Bei sich selbst, im Olymp? Nicht doch.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Bollinger was never a real goldman guy. He was private wealth, a sideline business where the mediocre are sent to drink warm milky tea and flog capital market rip off products to dimwitted minor princes from the middle east. He’s hardly gordon gekko. Gordon Gekko wouldnt have trained at a state owned savings and loans shop, for starters
-
We are a group of women who are getting frustrated with the continued activity of our lead Partner within the Deloitte Swiss Human Capital team. Our lead has had relationships with women in the group WITHOUT disclosing to the firm and continues to give preferential treatment to those who are „close“ to him. Our financial results are terrible yet our lead parties with us with champagne – after making numerous inappropriate comments to us – especially after we refuse to go for dinner with him. He comments on our legs and he questions our family planning choices. We are sick of this – what should we do?
-
Raising this with JB HR, the CEO or Senior Management will only get you removed from your role. Any negative comments about the company, senior management or those with friends in high places, will result in you being punished. JB will claim you are the problem and you will be removed.
There are countless JB employees and consultants that have made this mistake. They are all now unemployed. Raising any concern internally is the worst thing you can do for your own career progression. The Care, Passion and Excellence preaching is for appearances only.
My advice, go public and go legal! If you dig you will find countless others in the same situation. Countless others!
-
Schreib deutsch, ist ein Schweizer Bloog
-
-
15% des Personals muss abgebaut werden. Dann sind die Kosten im Griff. Alles andere wäre eine Enttäuschung.
-
Für Gössi wird die Luft sehr dünn – zu dünn. Zuviel ging kaputt im Schweizer Markt unter ihr.
-
Ich habe mir die Bilder dieser Figuren angesehen.
Entweder entspringen sie der Rocky-Horror-Picture-Show oder repräsentieren den Status der post-menopausalen Hypokrisie… -
-
Dass Vontobel zu Bär passen würde kann nur jemand plaudern, der nichts von Banking versteht, Vontobel ist ein x Faches besser.
-
Was soll diese Aufregung? Wenn ein neuer CEO kommt, ist im Normalfall innerhalb von 18 – 24 Monaten die vorherige GL hinauskomplimentiert worden. Dies ist reine Statistik.
Und: da CEOs so ca. alle 4 – 8 Jahre wechseln – auch im Normalfall – interessiert dort niemanden was danach mit der „Bude“ passiert. Die Bonusmaximierung verlangt deshalb rasch Massnahmen, auch wenn sie nur im besten Fall ein Strohfeuer sind.
Après moi le déluge. -
Wieso analysiert niemand den verkauf des brasiliengeschaefts?
Beim kauf beider Firmen waren es 20 Mia Assets. Anscheinend halten sie heute noch 6 Mia Assets. Toller Job Betty! -
Die Faulen gehen zu JuliusBär, aber die Besten gehen zu Vontobel, wo wir viel verdienen!!
-
Was heisst hier Weltrekord?
Vontobel hat knapp 2000 Mitarbeiter und verwaltete mit den Russen rund 239Mia. Kundengelder!-
Es scheint mir, dass Vontobel sehr gut zu Bär passen würde. Vontobel steht sowieso zum Verkauf und Bär scheint Lust auf win nächstes Desaster einzugehen.
-
-
Selbst wenn es zu einem radikalen Köpfe rollen kommen sollte, dürften die entlassen Mitglieder des Executive Boards wohl recht weich fallen, von daher dürften diejenigen der Entwicklung eher gelassen entgegen sehen.
Im selben Atemzug wird der neue CEO vermutlich ein paar Vertraute aus Goldman Zeiten zu Bär holen… -
Super! Der Bollinger weiss was er will und vor allem weiss er wie es geht. Da ja jeder Fisch vom Kopf her stinkt muss auch immer zuerst der Kopf ausgewechselt oder zurechtgestutzt werden. Die meisten in dieser Branche wechseln die Indianer aus anstatt die Häuptlinge, weil sie nicht wirklich wissen was sie machen müssen und darum zuerst auf den Input der externen Beratungsunternehmung warten müssen, hinter deren Empfehlung sie sich dann verstecken können.
-
Und was ist mit den Schweizer Regionenfürsten? Wann wird endlich hier rausgemistet? Dort liegt ein grosses Wachstumsproblem.
-
Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her. Hier hilft nur komplettes und vorallem rasches zeitverzugsloses Ausmisten
-
Was für ä Grössi isch dänn diä Gössi?
-
Wird wohl Herr Siegfried auch entlassen ?
-
Wenn eine Firma (und dazu nur eine mittelgrosse Bank) 15 Geschäftsleitungsmitglieder hat, dann hat zuallererst einmal der VR versagt. Wer stimmt denn einer solchen Governance zu?! Ob es Schwäche, Ignoranz oder Günstlingskultur war spielt keine Rolle. Es ist aber bezeichnend, dass das Offensichtliche erst durch den neuen CEO angepackt wird.
-
Im Wealth und Tax Planning kann die Bär auch Millionen sparen… nur sieht niemand hin.
-
McKinsey und Co müssen erstmal weg, ChainIQ als Wunderwaffe rein um die Kosten im Griff zu bekommen und dann kann wieder M&A vorangetrieben werden um die Billion zu knacken.
-
Plumpe Werbung, sehr plump.
-
-
Dreckmann und Ruoss waren/sind enge Vertraute von Collardi. Wer also wirklich einen Neuanfang sucht…
-
Die Spitze zu reduzieren ist leichter gesagt als getan. Es wird wahrscheinlich das mittlere Management sein, das am härtesten betroffen sein wird.
Wichtig wird sein, was die Front sagt und ob sie Bollinger mag und akzeptiert. Und es sieht so aus, als würden sie die Veränderung begrüssen.
Mit dem sprudelnden Namen und dem hübschen Gesicht gibt es nichts, was man ablehnen könnte.
-
Soso, inzwischen sind also neue Bilder auf Linked-In ein Artikel wert. Wird es nicht langsam Zeit für eine Intervention für den zunehmend abbauenden Pseudo-Journalist?
-
Anscheinend alles nur Schönlinge in diesem Board, ob die fachlich wirklich fähig sind, muss bezweifelt werden. Kann Angst machen, bei der Bär Geld verwalten zu lassen…
-
If Bollinger is serious about steering this ship to success, it’s time to clear the deadwood. Some individuals have overstayed their welcome at the table, doing little more than draining resources to pad their own bank accounts.
Take Nic Dreckmann, for example—too preoccupied with expanding his real estate empire to focus on actual business matters. Then there’s Ruoss, whose leadership over HR has been a masterclass in incompetence.
Bollinger must confront the glaring people issues: a toxic culture of nepotism where family and friends prop each other up, creating a rotten environment that is holding the organization back. It’s time for swift action—and by “swift,” I mean within Q1.
Gössi? Sure, she might have pulled off a makeover, but beyond that, the impact is negligible. And Hiestand? His claim to the title of Group General Counsel is more comedic than credible, considering his CV leaves much to be desired in terms of actual global expertise.
If Bollinger wants success, the prescription is clear: clean house at the top and bring in leaders with genuine international experience and a vision for the future. The current circus act has run its course.
-
what are you expecting? they are farmers
-
-
Es ist zu hoffen, dass ausgemistet wird. Für das Benko Debakel war ja nicht nur Rickenbacher alleine verantwortlich.
Die GL hat jahrelang Millionen abgezockt. Aber für den Teuerungsausgleichmhatte man nie Geld. Dreckmann wusste nicht einmal, wie man den berechnet. -
15 Vorstände??? Welche Organisation braucht denn so viele? Und dann auch noch Boomer?
Aber meine Generation wird das regeln, wir rollen den Markt mit unserer KI-basierten Web-App auf und dann werden die Banken gezwungen, die Boomer aufs Altenteil zu schicken.
So wird es kommen, und zwar bald.
-
Whow, mit diesen Manschettenknöpfen wird es Guido Ruoss leicht fallen einen neuen Job zu finden!
Hat sich die Sonja Gössi einen neuen Kopf zugelegt?
-
Bitte an die 15er-Truppe weiterflüstern:
„Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist“.
Walter Raleigh (ca. 1552 – 1618)-
Auch nicht wen der Kopf dem Vorgesetzten im Hintern steckt?
-
-
Stefan Bollinger als ehemaliger Goldman Sachs Partner tut den Bären gut. Unvoreingenommen kann er die Baustellen inklusive die überdotierte oberste Etage angehen.
-
Nicht zu vergessen ist die Kommunikationsverantwortliche, die aus unerfindlichen Gründen ebenfalls diesem illustren Gremium angehört. Sie macht innerhalb der Bank mit ihrem aufgeblähten Team weniger durch souveräne Kommunikation als vielmehr durch dümmliche Initiativen und Promotionen in eigener Sache von sich reden. Hoffentlich räumt unser neuer CEO auch da zünftig auf.
-
Abgesehen von den Kosten sind Firmen mit solchen aufgeblähten Gremien auch kaum mehr führbar. Schlank und agil heisst die Devise. Wie Rickenbacher so etwas machen konnte, versteht keiner.
-
Lacher muss jetzt auch weg.
-
Jeder von denen geht in eine vergoldete Frühpension und wird sich keine Sorgen machen müssen.
-
In einer Bananenrepublik ist das normal, also.
-
-
Der Goldman Sachs Typ Bollinger wird wissen, an welchen Schrauben er
drehen muss. Sein Vorgänger Rickenbacher hat total versagt.-
Was heisst hier Weltrekord?
Vontobel hat knapp 2000 Mitarbeiter und verwaltete mit den Russen rund 239Mia. Kundengelder! -
Bin mir nicht sicher, ob Goödimäns eine wirkliche Compliance haben muss, als FED-Consortialsbank.
Die sind insider und stehen über dem Gesetz, da sie Gottes Werk verrichten, für einige auserwählte.
-
-
Bitte auch unsere Schweizer Regionenleiter durchleuchten. Hier gibt es einige Sesselkleber die nur sich selber am Leben erhalten und absolut nichts zum Wachstum beisteuern. Frischer Wind ist hier dringend nötig.
-
Vor allem die Schnapsnase!
-
-
Bankengeschäft ist ein Menschengeschäft, denn es sind die Fröntler, die Kunden akquirieren und betreuen. Wieso vor diesem Hintergrund der HR Verantwortliche als Organisator und Vertreter der wichtigsten Bankressource nicht in der GL sitzen soll, erschliesst sich mir nicht.
-
Haben Sie schon mal einen fähigen HR Chef mit einer eigenen Meinung gesehen? Sind doch alles Windfahnen und Mitläufer.
-
Seit wann vertritt das HR die Kundenfront? Die arbeiten nur für das Management, aber ganz sicher nicht für die Front. Wir bezahlen sie nur. Sie sind nur Handlanger. HR hat in der Geschäftsleitung definitiv keinen Platz.
-
Menschengeschäft? Ja, bei der Bär menschelte es gewaltig. Zwischen Benko und seinen Bär-Kontakten beispielsweise. Und der HR Mensch konnte an der GL Sitzung sicher direkt mitnehmen, welche Mitarbeiter Sand ins Getriebe dieses Menschengeschäfts streuen.
-
HR ist der Vertreter der Geschäftsleitung und sicher nicht der Angestellten. Am besten fährt, wer sich fern vom HR hält.
-
@Trauschauwem: Deine Meinung hin- oder her: Fröntler ist ein Begriff, welcher in der Schweiz wohl eine ganz andere Meinung hat. In den 30er waren die „Fröntler“ die Schweizer NS-Freunde.
Vielleicht korrekt gedacht, aber verheerend ausgedrückt. Schade. -
Ist euch das schon passiert: sitzt im Bett (oder der Hängematte) am Morgen auf und denkt „Ja, heute brauche ich einfach mehr HR“?
Mir noch nie
-
@ Mr. History: Danke für den Hinweis. Dass schweizer NS Sympatiesanten auch als Fröntler bezeichnet wurden, wusste ich nicht. Leute wie Sie bräuchte es mehr, dann würde richtiggestellt, dass AH aus der damaligen, sozialistischen Bewegung stammte, wie dem Namen NationalSozialistische Deutsche Arbeiterpartei unschwer zu entnehmen ist, und eben kein Konservativer war. Der Mainstream will dies heute wegleugnen und fordert wieder Meinungszensuren…
-
@Trauschauwem Die DAP existierte nur knapp 14 Monate, dann wurde daraus die NS-DAP.
-
Der Goldman Sachs Typ Bollinger wird wissen, an welchen Schrauben er drehen muss. Sein Vorgänger Rickenbacher hat total versagt.
Jeder von denen geht in eine vergoldete Frühpension und wird sich keine Sorgen machen müssen.
Lacher muss jetzt auch weg.