Am Uetlihof, dem CS-Backoffice- und Trading-Wahrzeichen in Zürich, prangt seit kurzem das UBS-Emblem. Gleich wie am Paradeplatz.
Hinter den Mauern könnten jedoch die vom Team Blau das Rennen machen. Jedenfalls sollen Alt-CSler überraschend viel vom Bonus-Topf kriegen.
Umgekehrt häufen sich die Hinweise, dass nicht wenige von Old UBS sich mit wenig bis gar nichts abfinden müssten.
Er habe ein Jahr lang für die Integration alles gegeben, sagt ein Spezialist im UBS Asset Management. Ein Old UBSler.
Dann habe sein Chef aus den USA – nota bene nach viermonatiger persönlicher Auszeit – verkündet, es brauche die Truppe in der Schweiz nicht mehr.
Ein „CS-Team mit Cracks in Indien“ würde die Aufgaben neu erledigen – deutlich günstiger.
„Voila – kein Bonus“, so der Betroffene. Dessen Fazit: „Jeder, der sich in der UBS immer noch von der Idee der Fairness täuschen lässt, ist ein Narr.“
Im Private Banking lägen die Nerven „blank“, meint derweil eine andere Auskunftsperson aus der wichtigsten UBS-Geschäftseinheit.
„Die Ex-CS-Kundenberater erhalten in diesen Tagen ihre aufgeschobenen Boni, wenn sie viele Kunden bei der Stange halten konnten.“
Diese Extra-Vergütung würde den Bonus-Anteil aller anderen verringern. Es würde sich jetzt zeigen, „ob die bisherigen UBSler aufgrund der Rettung selber leiden“ müssten.
Dann meint er: „Das ist nicht gut für das Klima der bevorstehenden Team-Integration.“
Sergio Ermotti erweckte am Dienstag im Medien-Gespräch den Eindruck, dass der Bonus-Topf gut gefüllt ist. Das würde auch zu seinem Prädikat „stark“ für den 5 Milliarden-Jahresgewinn passen.
Mit viel Bonus die Stimmung bei den übernommen CS-Leuten, den vermeintlichen Losern, heben? Und damit weniger den alten UBS-Bankern geben, die ja gewonnen haben?
Das wäre Zündstoff. Der scharfe Anstieg im UBS-Investmentbanking, das fast einen Viertel mehr Einnahmen im 2024 generierte, könnte ins Bild passen.
Die CS war gross im Dealing&Wheeling – bis sie am riskanten Highflyer-Monopoly unterging.
Jetzt macht die „seriöse“ UBS ausgerechnet in diesem Bereich den mit Abstand grössten Sprung nach vorn, während die Schweiz stagniert und das Plus im Private Banking überschaubar bleibt – trotz Allzeit-Boom an den Börsen.
Die „Crazy“-CS-Traders als die neuen Boni-Kings von New UBS?
Es wäre das Tüpfelchen auf dem „i“ einer Übernahme, die in die Geschichtsbücher eingeht – und die Schweiz auf Jahre hinaus in Atem halten wird.
Man würde nach der CS-Integration heuer „zum zweiten Mal in Folge einen integrierten Ansatz bei der Entscheidungsfindung bezüglich Leistungs- und Vergütungsentscheidungen anwenden“, heisst es aus der UBS.
Dabei beherzige die Bank „eine faire und konsistente Vergütung“, so „dass die Mitarbeitenden für ihre erbrachten Leistungen angemessen entlöhnt“ würden.
Der Bonus sei abhängig vom „Konzernergebnis, dem Ergebnis des Unternehmensbereichs, den Marktgegebenheiten sowie der individuellen Leistung des Mitarbeitenden und seinem Verhalten“.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Ein Teil der UBS Mitarbeiter hat im letzten Jahr eine Lohnerhöhung bekommen, zwecks Anpassung an die CS Löhne. Man hat damals auch gesagt, dass dies beim Bonus berücksichtigt wird. Nun haben offenbar die ex CSler mehr Bonus erhalten. Somit ist der Unterschied wieder hergestellt. Jetzt heisst es die teuren CS Leute in den Filialen willkommen heissen und auf die UBS Plattformen schulen. Zum Dank gibt es dann ein Föteli auf LinkeDin mit dem Chef.
-
Zitat: „Das „CS-Team mit Direktoren in Indien“ würde die Aufgaben neu erledigen – deutlich günstiger.“
Warum nicht gleich das „Top“-Management nach Indien auslagern?
Da liesse sich noch viel mehr einsparen.
Auf geht’s, Chefetage! Mit gutem Beispiel vorangehen und nicht weiter den Gürtel bei allen anderen enger ziehen – nur nicht bei sich selbst. -
Bin selber Unternehmer. Angestellte, das sind alle Banker, erhalten für ihre Arbeit einen Lohn. Dafür erwartet man beste Leistung. Für was man noch Bonus bezahlen soll, speziell bei den Banken, kann ich nicht nachvollziehen.
-
CS ist tot, IP hat es nicht verstanden.
Jeden Tag die gleiche Suppe, R.I.P.-
etwas anderes hatte IP auch noch nie auf dem Palett. seit Jahren wird hier einfach Anti-CS Propaganda gedruckt, dass man schon fast meinen könnte IP gehört insgeheim einem UBS Mitarbeiter
-
-
Retentionboni aka golden handcuffs sind bei Übernahmen gang und gäbe. Kein Aufreger.
-
-
Bonus… Genau, bei Team Rot war es weniger, viel weniger.. es gab viel Arbeit, aber von den Chefs gab es nur ein Dankeschön…
Habe gekündigt, bin also bald weg
-
OMG
Sonst sagt der Volksmund:
„Dem Verlierer bleibt ein gewinnendes Lächeln“. -
Wieso müssen diese Gauner eigentlich noch Boni kriegen?
Kann mir das mal einer erklären?Der Tramchauffeur macht seinen Dienst bei weitem zuverlässiger und der kriegt keinen Bonus.
Thema Nummer 1 bei diesen Vögeln: Boni, Boni, Boni. Der Rest ist egal. Die würden doch auch ihre Grossmutter, Mutter und Vatger für Boni verkaufen!
-
Der Tramchauffeur arbeitet auch 24/7 und hat eine viel höhere Verantwortung.
-
-
Ich habe die Bankenwelt als Arbeitnehmer vor ein paar Jahren verlassen.
-
Seriöse war die UBS auch nie. Einfach nicht ganz so crazy wie die
CS – Chefs. Aber die Unternehmenskulturen passen nicht zusammen. -
Wer von sich behauptet alles gegeben zu haben, der sollte sich auch bewusst sein, dass alles andere an Arbeitsverweigerung grenzt.
Wieso müssen diese Gauner eigentlich noch Boni kriegen? Kann mir das mal einer erklären? Der Tramchauffeur macht seinen Dienst bei…
Wer von sich behauptet alles gegeben zu haben, der sollte sich auch bewusst sein, dass alles andere an Arbeitsverweigerung grenzt.
Seriöse war die UBS auch nie. Einfach nicht ganz so crazy wie die CS - Chefs. Aber die Unternehmenskulturen passen…