Der Kapitalismus und der Nationalismus beerdigen die Aufklärung, die Allgemeinbildung und die demokratische Freiheit und ihre Werte Schaufel für Schaufel.
Warum ist das möglich?
Der Kapitalismus oder die reine Renditemaximierung gekoppelt mit dem Nationalismus lassen die Vielfalt der Medien und den kritischen Journalismus, die sogenannte Vierte Macht im Lande, erodieren.
Wie?
Grosse Medienhäuser lagern die Wertschöpfung der Werbung in neue digitale Angebote aus, sodass dem Kerngeschäft – dem Journalismus – die finanzielle Grundlage entzogen wird.
Arbeitsstellen in den Redaktionen werden aufgehoben, Regional- und Lokalmedien zusammengestrichen. Medien werden zu PR-Plattformen, und News-Apps begrenzen sich auf Schlagzeilen.
Statt sich auf den Qualitäts-Journalismus zurückzubesinnen, lassen sich die Medienverlage durch das schnelle und viele Geld vom digitalen Zirkus verführen.
Diese immens erfolgreichen Geschäftsmodelle werden nun gekapert von geldschweren Menschen für eine Hirnwäsche, die alle anderen Varianten von Anschauungen und Informationen wegspülen.
So muss die Konsumentin und der Bürger eine Medienkompetenz besitzen, um die Herkunft der Infos und Kommentare einschätzen zu können.
Doch was geschieht?
Immer mehr Zeitgenossen tummeln sich auf den Sozialen Medien in den Kreisen, die genau in das eigene, festgezurrte Weltbild passen. So entsteht ein Tunnelblick auf unsere Welt; chancenlos, andere Sichtweisen, Erfahrungen und Ideen wahrzunehmen.
Es entstehen „geschützte Werkstätten“ im Geiste. Was früher die Hörigkeit gegenüber Kirche und Kaiser geistig erblinden liess, tut es heute die Bubble, aus der keiner mehr raus will.
Fazit: Die Errungenschaften in der Kommunikationstechnik werden zu einem Eigentor für alle, die Pluralismus, Denkfreiheit, Demokratie und Menschenrechte als die Grundwerte für eine Zukunft der Vernunft und Verantwortung sehen.
Die Menschheit begann im 19. Jahrhundert, sich von der Macht der Staaten und der Kirchen durch Aufklärung und Eigenverantwortung zu befreien, um sich im 21. Jahrhundert wieder unter die Macht von superreichen Egozentrikern zu verkriechen.
Buchtipp: „Demokratie – ein Nachruf“, von Rainer Mausfeld, Westend Verlag
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Zeitung „Reussbote“ (Schweiz).
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Die beliebtesten Kommentare
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„Der Kapitalismus .. gekoppelt mit dem Nationalismus lassen … die sogenannte Vierte Macht im Lande, erodieren.“
Die Erosion der vierten Macht ist nur der Weg zum effektiven Ziel. Dieses heisst Schaffung von Diktaturen mit Aufhebung der Gewaltentrennung. In den USA hat die Erosion der Judikative bereits begonnen, in Russland und China existieren die 2. und 3. Macht gar nicht.
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Wer noch in den 2000er dachte, die Menschheit werde sich ab nun immer weiterentwickeln, Armut ausrotten und eine immer gerechtere & nachhaltigere Welt bauen, steht heute vor einem Scherbenhaufen. Nicht zuletzt mit dem Krieg in der Ukraine, und weil Russland beschlossen hat, die Propagandamaschine anzuwerfen, stehen wir heute schlechter da als am Ende des 19Jh. Dachte man früher, dass die Welt noch Millionen Jahre bewohnbar bleiben dürfte, so rechnen Wissenschaftler heute noch mit ein paar tausend Jahren. Das Problem ist: Selbst wenn der Ernst der Lage in 50 oder 100 Jahren voll anerkannt wird, sind Kipppunkte im Klimasystem dann schon überschritten. Extremwetter, Wasserknappheit, Massenmigration und Artensterben werden irreversible Folgen haben. Wir schaufeln uns unser eigenes Grab.
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Endlich mal jemand mit einem Quäntchen Textverständnis.
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Wer zu faul ist zum Denken, wird ein Werkzeug der Mächtigen
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Huih, da sind aber etwas viele Schlagworte und argumentative Versatzstücke im Mixer gelandet. Herausgekommen ist, wie zu erwarten, ein einziger Brei aus Behauptungen und unterentwickelten Narrativen ohne Struktur oder Stringenz. Oder hat einer von Euch verstanden, warum jetzt genau der Nationalismus das Ende der Aufklärung bedeuten soll? Ich auf jeden Fall nicht.
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Liest nicht jeder das was er will, d.h. was er vertritt und unterstützt? Sehnen wir uns nicht alle nach Bestätigung unserer eigenen Einstellung?
Viel prekärer finde ich da die Unterlagen (rotes Lügenheftli) zu eidg. Abstimmungen… -
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Ich finde es toll als Anleitung dazu wogegen man Stimmen sollte: den BR
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Der Mensch kann nur durch Glauben an seinen Schöpfer-Gott frei werden und klare Sicht für die Dinge bekommen. Wenn der Mensch sich nicht zu seinem Schöpfer-Gott hinwendet, wird immer jemand anders den Menschen beherrschen, in Zukunft wird es ein Diktator sein.
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Der Mensch kann nur durch Glauben an seinen Schöpfer-Gott frei werden und klare Sicht für die Dinge bekommen.
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Religion hat hier nichts verloren. Behalt deine Phantasie eines Himmelgeistes mal für dich.
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Nein, wir steuern fadengerade in eine Totalitäre Technokratie
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Der Staat der auseinander bricht kann nicht mit demokratischen Mitteln gerettet werden.
Die Rettungsaktion setzt unschöne Schritte voraus, die keinesfalls demokratisch legitimiert werden können.
Im Bezug auf die Medien: abwarten, wie viele Medien das Zerschlagen von USAID überleben. Die Propaganda kostet und so wie es aussieht wurde der dauerhaften Propagandabeschallung im Westen gerade der Stecker gezogen.
Wo sind plötzlich all die Fakt-Checker verschwunden ? Die selbst ernannten Experten ? Was ist mit der Zensur auf X und FaceBook geschehen ?
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Was hat Nationalismus in dieser Geschichte verloren? Nicht erkennbar.
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Danke Johnny B. Wenn nationlistische Ideologien oder patriotische Überzeugung soweit geht, um finanziell geschwächte Medien zu kaufen um dem Publikum die vermeintliche Überlegenheit seines eigenen Landes gegenüber anderen Ländern aufzudoktrinieren. Also wenn Kaiser, Könige, Dikatoren und Oligarchen sich Medien einverleiben um damit dem Volk mit ihrem einseitigen Weltbild überschütten möchten. Die Kirche hat das Lesen im Mittelalter verboten, aus Angst, dass das Volk zu denken beginnt. Heute können Menschen lesen – noch – und was passiert? Medienhäuser haben den Journalistmus verlassen für schnelles Geld durch andere Digitalprodukte, so dass dieser von den neuen Machthabern abgekauft werden. Siehe oben.
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Ihre Feststellungen sind teilweise richtig, aber: 1) Qualitätsmedien wie NZZ hatten seit 1990 (also seit 35 Jahren!) Zeit gehabt, ihre Inhalte teilweise kostenlos, teilweise mit versch. Bezahlmodellen online und in *guten* Apps anzubieten. Dies geschah extrem zögerlich. 2) Das Hauptproblem unserer Medien begann im Februar 2020 …
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Die Verlage/Verleger haben schon immer ihre, teileweise komplett faktenfreie Weltansichten durchgedrückt, da hat sich nix geändert. Aktuell wird gerade schonungslos aufgedeckt, wie nach dem Verlust des Inserategeschäfts die sozialistischen Regierungen weltweit in die Bresche gesprungen sind, angeblich zur Wahrung der Demokratie und gegen Hatespeech. Der Autor muss über die Bücher, Social Media wird das westliche Modell retten, nicht begraben. Tendenziöser Artikel, evtl. bei der WOZ besser aufgehoben?
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Danke lieber „Steuerzahler“. Während ich bei der WOZ, Falter, NZZ oder Weltwoche weiß, wer dahinter steckt und wie all die ticken, ist mir das beim „Steuerzahler“ nicht möglich. Synonym für Engagement für die Rettung der Demokratie und Transparenz?
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Lieber, betupfter Herr Urs Heinz Aerni
Apropos Transparenz: Wissen Sie denn wirklich, WER dahintersteckt?
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@Keine…: Ja, wenn man das Impressum oder die Liste der Redaktoren durchgeht.
Ausnahmen: China dauly, Rusdia today u.ä. Propaganda – dort hat man nur starke Vermutungen.
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Leider befinden sich auch die Mitarbeiter der „traditionellen Qualitätsmedien“ in einer Bubble, jeweils entsprechend der Linie des jeweiligen Verlages. So ist es kein Wunder dass die Leser den links-grün-missionarischen Zeitungen davonlaufen…
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Danke Alain, jetzt stellt sich die Frage, ab wann werden die Mitarbeiter und Gründer von sogenannten „alternativen Medien“ in ihrer neuen Bubble gefangen bleiben?
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> Aerni: Solange es offene Plattformen wie X gibt – und nun auch Meta und Youtube (mindestens in USA) – gibt es keine Meinungsbubbles. Die gibt es nur in unseren Haltungs-Medien.
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Meine Erfahrung ist da etwas anders. Beispiel: Ich kenne wirklich einige Leute, die bei der NZZ arbeiten. Die sind alle eher Links und Weltoffen. Die NZZ Leitung jedoch, bedient immer mehr rechtspopulistische Kreise. Vor allem die Entscheidung für die Berliner Dependance hat hier einiges dazu beigetragen.
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Offene Plattform X, HahA. TREPANIERT.
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@M. Wolf: Diese Plattformen mögen gegen aussen offen erscheinen. Da sie jedoch dem Zweck des Gewinns dienen, favorisieren sie Extrempositionen, Empörung u.ä. (‚Algorithmen‘) oder gar Direktiven und Vorlieben des Inhabers (s. Musk, s. Abschaffung Faktenchecks durch Zuckerberg, um sich bei Trump einzuschleimen).
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Falsch. Es ist nicht der „Kapitalismus“ der die ehemaligen Abonennten in die „sozialen Medien“ trieb sondern die mit Steuergelder erkaufte linke und woke Gesinnung der Mainstreammedien. Sie haben ihre Macht als 4. Gewalt missbraucht und verkauft. Erst wenn diese Verbrechen alle gesühnt sind, wird wieder etwas wie glaubhafter überparteilicher Journalismus möglich sein. Das Gute ist, diese Säuberung ist losgetreten. Es ist das Verbrechen des Jahrhunderts!
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Vom Qualitätsjournalismus wird Kritisches Denken, Hinterfragtung, fundierte Dokumentation, gewisshafte Berichterstattung, Empathie und eine gesunde Neugier auf die Welt erwartet. Und wenn ich in Frankfurt, Wien oder in Bern in einer Buchhandlung oder einem Zeitungskiosk stehe, dann sehe ich vor mir noch eine erfreuliche große Auswahl im Medienangebot. Es gilt nun den Mut, ganz verschiedene Medien zu nutzen und die notwendige Medienkompetenz zu besitzen, das Gelesene mit seiner Herkunft entsprechend einschätzen zu können. Ich weiß, klingt nach Arbeit. Aber es lohnt sich.
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Ich denke der Mensch ist nicht für individuelle Freiheit und Unabhängigkeit gemacht. Es muss immer ein inneres und ein äusseres vorhanden sein. So mancher hat oder verursacht deftige Probleme wenn eines der beiden dominiert. Die Zeit der Aufklärung führte doch am Ende in neue Abhängigkeiten weil gesellschaftliche Vakuum sogleich von mächtigen Interessen vereinnahmt werden. Jeder Mensch lebt mithin also in seiner Blase… auf Gedeih und Verderb.
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Danke Heiri.B, also ein Ding der Unmöglichkeit, sicher jeder Blase zu enthalten?
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Jeder Mensch ist in der Lage, sich seines Denkapparats zu bedienen und frei zu entscheiden, welche Inhalte, Denkmuster und Meinungen er sich zu eiegen machen will oder nicht. Verantwortung ist da mA das Schlüsselwort, das offenbar je länger je mehr altmodisch erscheint und vergessen wird.
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Der Heiri wieder mal mit einem völlig langweiligen Trollbeitrag. Bitte nochmals üben.
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Die Verlage/Verleger haben schon immer ihre, teileweise komplett faktenfreie Weltansichten durchgedrückt, da hat sich nix geändert. Aktuell wird gerade schonungslos…
Ihre Feststellungen sind teilweise richtig, aber: 1) Qualitätsmedien wie NZZ hatten seit 1990 (also seit 35 Jahren!) Zeit gehabt, ihre…
Jeder Mensch ist in der Lage, sich seines Denkapparats zu bedienen und frei zu entscheiden, welche Inhalte, Denkmuster und Meinungen…