Mai 2024, Bangkok: Nicht nur mindestens „one night“, sondern „one vote“. Und diese hatte es in sich.
Fast einstimmig folgten die über 200 Delegierten des FIFA-Kongresses einer kurzfristig vom 37-köpfigen FIFA-Rat beantragten Änderung von „Name and headquarters“ in den Statuten.
Neu heisst es: FIFA’s headquarters and legal domicile shall be determined by a decision passed by the Congress. Dafür braucht es neu nur noch die Mehrheit.
Zürich, der Hauptsitz seit 1932, wird explizit aus den Statuten gekippt. 1 zu 0 gegen die Limmatstadt.
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August 2024. Miami: Der schweizerisch-italienische FIFA-Präsident und der neue Generalsekretär besuchen die soeben bezogenen Räumlichkeiten für die Legal & Compliance Division.
Zuvor war 2023 die FIFA (Miami) Inc, eine 100%-ige Service Company, gegründet worden.
Es wird von einem „bold move“ weg von Zürich und einem „great day for FIFA“ gesprochen. Und natürlich immer auch unter Verweis auf die bevorstehende Super-WM 2026 in den drei Ländern USA, Kanada und Mexiko und mit 48 Teams.
Der „trans-Atlantic switch“ wird aber von Dauer sein. Neben dem Spiel mit seiner ganzen Magie auf dem Platz haben im globalisierten Fussball vor allem die Lawyers das Sagen.
Das zeigt das jährliche FIFA Legal Handbook. Fast 1’400 Seiten: Governance, Ethik, Anti-Doping, Lizenzen, Spieler-Transfers – you name it.
Der Jahresbericht, mit all den schönen Worten, Pics und den Finanzen, umfasst selbst nur rund ein Zehntel davon.
Das Miami Office ist neuer Dreh- und Angelpunkt für das Beautiful Game und die 211 angeschlossenen Verbände. Dort wird an der Weiterentwicklung gearbeitet, dort entsteht die Zukunft eines der absoluten Top-Brands im globalen Sport.
Das #1 Goal (was denn sonst im Fussball-Jargon?) unter den Strategic Objectives 2023-27 lautet: Statutenrevision.
Die nächste Möglichkeit, die Rechtsform und das Domizil neu festzulegen. Darüber wird jetzt in den USA gebrütet. Das wäre das 2:0. Beziehungsweise Game Over.
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In der Zwinglistadt sind juristisches Know-how und gut bis sehr gut bezahlte Jobs mit dem entsprechenden Steuersubstrat von natürlichen Personen am Verschwinden.
Auch für zahlreiche lokale Anwaltskanzleien bricht ein Grosskunde weg. Darüber wird nicht gross geredet, versteht sich.
Bei einem vollständigen Wegzug würden dann auch die rund 20 bis 30 Millionen Franken Steuern (jeweils über einen 4-Jahreszyklus) wegfallen.
Auf diese hatten es vor 10 Jahren bereits links-grüne Politiker im Kantonsrat abgesehen.
Mit einer „Lex FIFA“ wollten sie – notabene etwas willkürlich über die Höhe der Bilanzsumme – den geltenden reduzierten Gewinnsteuertarif für Vereine aufheben.
Nur, die FIFA, mit einer Bilanzsumme über 5 Milliarden, zahlt schon sehr lange direkte Bundessteuern und Staats- und Gemeindesteuern.
Obwohl sie nicht müsste. Denn gemäss Bundesratsbeschluss aus den Nullerjahren könnte sich die FIFA, wie alle in der Schweiz domizilierten internationalen Sportverbände, wegen Gemeinnützigkeit von den Gewinnsteuern befreien lassen.
Dies aber nur auf Antrag. Und einen solchen hat sie bisher nicht gestellt.
Das alles könnte bald zur Makulatur werden.
Mit etwas Kanada und Mexiko im Gepäck gelang dem 45. Präsidenten der USA, die FIFA zu überzeugen, dass nach 1986 und 1994 nun Nordamerika für den World Cup 2026 wieder an der Reihe zu sein hat.
Nur dank seiner zwischenzeitlichen Abwahl kann jetzt der gleiche Mann als 47. Präsident am 19. Juli 2026 die Überreichung der goldenen Trophy an die Weltmeister-Mannschaft durch einen Italo-Schweizer miterleben.
Dieser tat dies erstmals im Sommer 2018. Bei strömendem Regen. In Moskau. In Anwesenheit einer Präsidentin und zweier Präsidenten.
Und dieser ist zwischenzeitlich zum Frist Sports Buddy im Weissen Haus und in Mar-a-Lago avanciert. Mehr Sunshine, weniger Regulierung, mehr Sport, weniger Steuern.
Sonst noch Themen? Über einen Tweet werden wir bei Gelegenheit mehr erfahren.
Ganz im Sinne von „great“ und „healthy“.
Und in der Gross-Tempo-30-Zone am Zürichberg kann dann neu geplant und gebaut werden.
Nach dem Sportskomplex der damals ehrwürdigen Schweizerischen Kreditanstalt und dem Home of FIFA Komplex darf mit einem politisch bunten Strauss an sich überbietenden Ideen gerechnet werden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Niemand kümmert sich um die entgangenen Einnahmen von bald 13000 CS-UBS-Mitarbeitern, aber 100 FIFA-Mitarbeiter sollten uns schon interessieren? Wachen Sie auf und riechen Sie an den Rosen.
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Freude herrscht im Cowboy-Land. Sie können dann endlich Football weltweit in Soccer umbenennen. FISA anstatt FIFA.
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Dieser Herr Infantino ist m.E das Letzte. Mal wohnt man in Qatar dann in Miami – wo immer das Geld fließt. Einfach nur peinlich. Traurig für den Sport.
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Diktatoren aller Länder! Vereinigt Euch und teilt die Welt! So, wie es euch gefällt!
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Oh jeeee; wieviel Steuersubstrat verliert Zürich denn?
Das ist wirklich eine ganz schlimme Nachricht.
Und dann all die gut bezahlten Jobs; die wohnen ja alle in der Stadt.
Anderseits wird die Umnutzung des Gebäudes die Reputation von Zürich verbessern. Das ist auch etwas Wert. -
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Freude herrscht. FIFA macht den Anfang, warten wir auf das Nachziehen von IOC, UEFA, WHO etc…
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Die Fifa kann schön gehen, machen Milliardenprofite bezahlen keine Steuern und die Stadt ist sowieso defizitär.
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Die FIFA war der letzte von der US Aussenpolitik unabhängige globale Sportverband. Bis der Sepp Blatter die US Sanktionen gegen Russland ignorierte und beschloss Milliarden für Sportstätten dort zu investieren.
Das war das Ende vom Sepp und das Ende der Unabhängigkeit der FIFA. Schnell ist’s gegangen und es sass ein US Affiner im Sattel der FIFA. Die USA bestimmen also auch hier die Geschicke vieler und deshalb… Finger weg.
Kennt jemand die Geschichte der Bank Weggelin und einem Investletter in dem vor vielen Jahren empfohlen wurde den US$ nicht mehr anzufassen…???-
@Heiri.B
Unsinn…die grossen interessierten Geldgeber sitzen in Arabien und vormals in Russland. Alles Auto * kratien / Diktat * uren, die ihr Image mittels FIFA und deren Events aufpolieren wollen / wollten.Florida ist attraktiv, weil es keine Kapitalertragssteuer und sehr tiefe Unternehmenssteuern gibt. Und es gibt keine Einkommenssteuer in Florida. Das ist interessant für die Funktionäre der Ma * fia…äh FIFA…sorry, Verschreiber…
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Die Schweiz braucht die FIFA nicht (Platz ist sowieso knapp und teuer) und für die Reputation ist es vielleicht sogar besser, wenn dieser Laden nicht mehr in der Schweiz residiert. Der Laden passtjetzt auch besser zur korrupten TRUMP USA.
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Zürich und die Schweiz werden dafür an Glaubwürdigkeit gewinnen.
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DIe FIFA sollte UNBEDINGT in die USA gehen. Lieber heute als morgen.
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Die FIFA kann getrost gelöscht werden.
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Helmut Kohl hatte für solche Momente den richtigen Spruch parat:”
Die Hunde bellen,die Karavane zieht weiter”.
Die FIFA ist schon seit Seppli Blatter eine Organisation des mittleren Schreckens.
Wir erinneren uns an die Verhaftungen im Hotel Baur au Lac.
Jetzt mit Infantino noch viel
skrupelloser und abgefeimter.Deshalb bei den Saudis 2035 eine WM.Ein Unrechtsstaat wie im Bilderbuch.Zūrich kann aufatmen ,wenn die FIFA die Koffer packt.Sie gehōrt dorthin, wo es einen Praesidenten Trump gibt,der es immerhin schaffte, als kriminell Verurteilter gewãhlt zu werden.Infantino findet einen Bruder im Geiste. -
Die FIFA zieht ins Mutterland des Fussballs. Herrlich schräge Nachricht. Kann man sich nicht ausdenken.
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Denken nicht, aber ausrechnen…
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Kann man den Weisse-Weste-Ursli, Walti Kielholz und den Zweifel auch grad mitexportieren?
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La Suisse n’existe plus.
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Ceci n’est pas une pipe.
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Vous voulez que je vous fasse une pipe?
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Die seit Jahren amtierende Regierung meint, sie könne sich in der Stadt alles erlauben, da niemand die wunderschöne Stadt verlassen wird und die Steuereinnahmen immer höher und weiter sprudeln werden. Das wird sich als grosser Fehler erweisen, denn Geld ist wie Wasser und geht den Weg des geringsten Widerstandes. Sie werden es dann realisieren, wenn alles zerstört ist. Schade, statt Dialog nur Ideologie!
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Leeres Geschwätz.
Die FIFA zahlt ja riesige Beträge an Steuern. Braucht niemand, kann weg.
All die reichen Fuzzis benützen ja gerne die Infrastruktur von ZH, aber wohnen noch gerner die paar Kilometer weiter in Kilchberg, Zollikon oder Herrliberg, wo die Steurern tief sind. Da ändert sich gar nichts.
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Bei all den Skandalen, undurchsichtigen und (mutmasslich) kriminellen Handlungen hätte die Bundesanwaltschaft den Laden schon vor Jahren Zwangsschliessen und das Gesamtvermögen beschlagnahmen sollen.
Dies hätte der Schweiz in der Welt wieder etwas Respekt zurück bringen können; vergleiche USA versus älteste Bank der Schweiz.
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Geh mit Gott, aber geh! Infantino-FIFA und Trump-Mar-a-Lago passen doch punkto Selbstherrlichkeit, autoritärem Verhalten und der Verachtung für demokratische Prozesse wunderbar zusammen. Die ca. 0.5%, welche die FIFA zu den Steuereinnahmen der Stadt Zürich beiträgt, lassen sich problemlos verschmerzen. Und die Schweiz ist ein Reputationsrisiko los.
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Dann kann die UBS am Adolf Jöhr-Weg wieder ein eigenes Sportzentrum eröffnen.
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Die Schweiz kann froh sein, wenn die FIFA, die ja übrigens keine Steuern zahlt, ihren Sitz (endlich!) ins Ausland verlegt.
Die FIFA und ihre Exponenten sind ein Image-Risiko erster Güte. Diese Organisation wird seit Jahrzehnten mit Korruption in Verbindung gebracht und wird von Präsidenten geleitet, die ein Faible für Diktatoren jeglicher Couleur haben.
Dies sind nicht die „Qualitäten“, mit denen die Schweiz als exponierter Kleinstaat assoziiert werden sollte.
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Dann bleibt nur noch der Genfer NGO Sumpf auszutrocknen sowie die walliser Seilschaften in Bundesbern trocken zu legen und die Schweiz ist wieder eine heile Welt. Der Finanzplatz reinigt sich in den nächsten Jahren von selber.
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IOC Lausanne nicht vergessen!
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Was Trump versteht ist die Wirtschaft und das wendet er immer und überall an.
Was Trump verachtet ist der Sozialismus und den bekämpf er.
Die einen gewinnen, die anderen verlieren, so einfach läuft das Spiel.-
Was Trump versteht ist Faustrecht und das wendet er an.
Bis jemand einen stärkeren Arm hat. -
@Ueli
Bis dato hat er alles verhandelt, kein Faustrecht nicht? -
Was Trump bestens versteht, sind Konkurse, Staatsanwälte und Strafverteidiger…..
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Wir werden gut ohne FIFA überleben.
Links Grün, falls sie 1+1 rechnen können, müssen jetzt sparen um die fehlende Steuern zu kompensieren. -
Fussball, mit Ausnahme von Topspielen bei WM und EM, kann ich schon lange nicht mehr kucken. Der heutige Fussball widerspiegelt, was das FIFA Legal Handbook ausstrahlt: 1400 Seiten langweilige Bürokratie!
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Der Kindergarten und Neid-Zürich hat die Fifa nicht verdient.
Gut so.-
@DR
Ich sehe das eher als eine gewisse Auszeichnung, wenn eine solchr Organisation das Land / die Stadt verlässt. Infantino fühlt sich bestimmt sowieso wohler bei den ganzen Milliardärs-Auto * kraten der Welt.
Wenn die FIFA wirklich gehen sollte: Schade, dass man Infantino nicht direkt ausbürgern kann 😉P.S.: Die komische Schreibweise überlistet die KI
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bye bye und das ist gut so.
Mr Infanto lebt in der Stadt Zug, wo er auf Kosten der FIFA eine 8’000.- Wohnung zugeteilt erhielt.-
Ist doch gut, dass er mir meine Wohnung für 2’000 inkl. NK + Garage nicht streitig macht.
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Müssen wir eigentlich jede Verbrecherorganisation (Bestechung, Schwarzgeld,Steuerhinterziehung etc.) in der Schweiz haben? Ich bin der Meinung nein. Aus moralischer Sicht sollten wir sie nicht gehen lassen, sondern rausschmeissen.
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„Bei einem vollständigen Wegzug würden dann auch die rund 20 bis 30 Millionen Franken Steuern (jeweils über einen 4-Jahreszyklus) wegfallen“
Also 5 Mio Wertschöpfung für das Gemeinwohl pro Jahr? Das können wir wohl verkraften. Oder anders gefragt: wie hoch wäre denn der jährliche Verlust für das Gemeinwohl, wenn die Fifa wegzieht? Der Artikel impliziert ja, das er hoch wäre, aber ich sehe die Zahl nicht? Darum Herr Gantner: was wäre der Nettoverlust für Zürich und die Schweiz? Danke für eine Antwort.
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Touché
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Ein solcher Schaden lässt sich nicht beziffern. Sie sehen das ja bei der Politik. Zuerst meinen sie es gut, und dann haben wir den Salat. KVG, WHO, WTO, UNO, EU-Bi2, Migration… auch wenn es ganz andere Themen sind – alles nicht voraus berechenbar.
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Ich bin mir sicher, Zürich und die Schweiz werden auch ohne die FIFA überleben.
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Fragt sich nur wie? Zürich verliert Steuersubstrat. Das wird dann ersetzt durch den Zuzug von Atomphysikern aus Afghanistan und Raketenforschern aus Eritrea.
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@Beizer
Wurde nicht letztens ein Brite, der bei der FIFA in Zürich arbeitet, in Florida verhaftet?Ich denke, wir können auch aus anderen Gründen sehr gut auf die FIFA verzichten. Weltweit wird diese Organisation auch sehr stark mit Korruption in Verbindung gebracht.
Zudem: Sie schreiben wirr. Denn es kommen auch so viele Unternehmen hierher die Arbeitsplätze und Steuergelder generieren. Das Asylwesen ist eine komplett andere Kategorie und hat mit dem Problem FIFA nichts zu tun.
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In ja, es wäre unschön, manchmal soll man Reisende aber nicht aufhalten! Es darf aber auch Bitteschön die Frage gestattet sein, ob es bei Der FIFA überhaupt noch um den Fussball geht oder schon längst nur um den Mammon Geld?
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Die Frage ist doch spätestens seit der WM in Katar beantwortet.
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Damals, als es gegen Blatter ging, jubelten alle, und sie merkten nicht, dass man einen weiteren Baustein der Marke Schweiz entfernt.
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Wenn die FIFA die Marke Schweiz darstellt, dann Gutnacht.
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Damals haben alle gejubelt, als im Fussball die Marke Schweiz zerstört wurde, als es gegen Blatter ging.
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Wir zerstören nicht nur die Marke Schweiz im Zusammenhang mit Fussball. Alles was in diesem Land seit Jahren aufgebaut wurde wird heute demontiert.
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Die Schweiz demontier sich selbst. Angefangen hat es mit Cassis‘ Amigoverboindung mit Selenskjy. Mit der Annäherung an die EU wird sich der Niedergang der Schweiz fortsetzen.
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Dieser Kommentar könnte beinahe aus St.Petersburg stammen.
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vermissen würd ich nur das fifa blue stars junioren-fussball turnier.
Die Schweiz demontier sich selbst. Angefangen hat es mit Cassis' Amigoverboindung mit Selenskjy. Mit der Annäherung an die EU wird…
In ja, es wäre unschön, manchmal soll man Reisende aber nicht aufhalten! Es darf aber auch Bitteschön die Frage gestattet…
Damals haben alle gejubelt, als im Fussball die Marke Schweiz zerstört wurde, als es gegen Blatter ging.