Der Ankläger ist der gleiche wie im berühmten Vincenz-Drama. Marc Jean-Richard.
Er hat auf 83 Seiten Vorwürfe gegen einen Zürcher Unternehmer, dessen Vater und einen Helfer zusammengetragen, die viele Ordner füllen.
Und ab morgen zwei Tage lang das Bezirksgericht Zürich beschäftigen. (Nach Publikation wurde bekannt, dass der Prozess auf einen noch nicht bekannten Termin verschoben wurde.)
Jean-Richard fordert für den Haupt-Beschuldigten 3 Jahre Gefängnis, davon anderthalb unbedingt.
Die Story führt in honorige Gesellschaftskreise des bürgerlichen Zürich. Der Unternehmer, der sich jetzt vor den Gerichtsschranken verteidigen muss, war lange Zunftmeister.
Sein ebenfalls angeklagter Vater – auch er war einst der oberste Mann einer der honorigen Quartierzünfte – hatte eine vermögende Frau geheiratet.
Sie lebten an der reichen Goldküste.
Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
Der Fall reicht zurück in die 1990er Jahre. Die Telekom-Firma hatte Grosses vor. Sie sah Chancen als KMU und Zulieferin grosser Kunden.
Lang gings aufwärts. Doch in den Nullerjahren drehte der Wind. Das Geld in der Kasse wurde knapp, die Zahlungsbefehle häuften sich. Fast 500 in der Zeit von 2008 bis 2016.
Zu wenig Cash, und gleichzeitig eine „dauernde Überschuldung“ spätestens ab 2011, befindet Ankläger Jean-Richard.
Haben der Unternehmer und sein Vater, der einst die Unternehmung gegründet hatte, die Bilanz deponiert? Den Konkurs ordentlich eingeleitet.
Nein. Vielmehr holten sie frisches Geld, wo sie konnten. Die Pensionskasse der Firma, wo die ehemaligen Mitarbeiter versichert sind, rannte ihrem Geld hinter. Sie könnte einigermassen schadlos herauskommen.
Auch Dave Blumer musste bibbern, ein bekannter Finanz-Manager. Er hatte dem Geschäftsmann über 3 Millionen gegeben. Blumer soll seinen Einsatz zurückerhalben haben.
Bei der CS hatte sich der Angeklagte knapp doppelt so viel Kredit geholt.
Am stärksten exponiert war die UBS. Diese hatte dem Telekom-Unternehmer in mehreren Schritten einen sogenannten „Rahmenkreditvertrag“ in zweistelliger Millionenhöhe gewährt.
Als Sicherheit dienten Debitoren, also Forderungen des Telekom-Unternehmens gegenüber Kunden. Die UBS fühlte sich dank einer entsprechenden „Globalzession“ sicher.
Doch die Unternehmer scheinen die Bank dann ausgetrickst zu haben. Sie liessen sich die Zahlungen von Kunden auf Konten bei anderen Geldhäusern überweisen – bei der Commerzbank und der Postfinance.
Als die UBS das herausfand, war es schon zu spät. Das KMU war klamm. Jetzt will die UBS 1,6 Millionen von den Verantwortlichen.
Die sollen die Bücher gefälscht haben und betrügerisch gehandelt haben.
Der einstige Zunftmeister hatte sich noch rechtzeitig ein Haus in einer Uetliberg-Gemeinde gekauft – zu einem Zeitpunkt, als er längst hätte Schulden begleichen sollen.
Die Hälfte des Kaufpreises war ihm von einem deutschen Unternehmer als Einstieg in seine Firma überwiesen worden. Mit dem Geld hätte das Unternehmen flottgemacht werden sollen.
Bei ihrer Razzia beschlagnahmte die Polizei ein schnittiges Boesch-Boot Modell „Costa Brava“ des KMUlers auf dem Zürichsee.
Der Hauptbeschuldigte verbrachte im Frühling 2017 auch zwei Tage in Haft.

Nach dem Konkurs machte er mit einer fast gleich tönenden neuen Firma weiter. Dabei soll er beschlagnahmte Geräte vom alten Unternehmen unterpreisig fürs neue KMU erstanden haben.
Einen Konkurrenten, der für teure Touchscreens deutlich mehr geboten hatte, schwärzte der Beschuldigte bei einem thailändischen Kaufinteressenten an.
„Be careful, this case is under investigation“, schickte er diesem per SMS. Gemeint war nicht die „Investigation“ gegen ihn, sondern die 25 Bildschirme, die sein Konkurrent erwerben wollte.
Für den Vater fordert die Zürcher Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte eine bedingte Gefängnisstrafe von anderthalb Jahren, wegen Veruntreuung und Gläubigerschädigung.
Dessen Villa in Zollikon kam 2019 unter den Hammer.
Ein dritter Angeklagter, der beim Neustart des KMUlers behilflich war, würde zu einer Geldstrafe verurteilt, falls die Ankläger die Richter morgen und übermorgen von ihrer Sichtweise überzeugen können.
Als dieses Medium 2017 den Fall des Patrons mit hohen Schulden und Nacht im Gefängnis brachte, nachdem der wenige Monate vorher die Zunftmeister-Übergabe gross feierte, rannte der Kritisierte schnurstracks zum Handelsgericht.
Der zuständige Einzelrichter befahl eine sofortige Löschung der Story und verbot, die Vorwürfe weiter zu erheben – und damit niemanden vor dem Unternehmer zu warnen.
Als sich das Medien-Verfahren in die Länge zog, verlor der Unternehmer seine Anwälte. Vermutlich konnten diese keine Honorare mehr in Rechnung stellen.
Vor dem Zürcher Bezirksgericht lässt sich der Hauptbeschuldigte und sein Vater von „amtlichen“ Rechtsanwälten verteidigen. Deren Honorierung geht auf die Staatskasse.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Artikel vom 2017 im Tagesanzeiger (19.06.2017):
„Vom Zürcher Zunftmeister zum Strafverfolgten“„Oberzünfter von xxx hat mit seiner preisgekrönten Telecom-Technologiefirma Pleite gemacht.“
Nun sind die Sohn und Vater angeklagt.
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es handelt sich umd die Zunft Wollishofen wie ich aus erster Quelle weiss…
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Der Sohn scheint zu kämpfen wie verrückt, dass sein Name hier nicht genannt ist. ok, nennen wir ihn nicht aber wir alle können nach Zunftmeister googlen. Vorher war der Vater Zunftmeister und wenige Jahre später der Sohn. Go and check it. 😉
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Namen bitte! So ist dieser Artikel total langweilig.
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zünfte sind voll cringe. echt etz
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Schön, dass ich wieder einmal etwas von Dave Blumer lesen durfte. Er hatte ja die Swiss Re Ende Oktober 2012 etwas überraschend verlassen, ohne mir noch persönlich tschüss zu sagen. Und komischerweise kannte auch niemand die Gründe …
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Gibt es da nicht auch noch eine Geschichte mit Nutten ?
Da war er auch plötzlich weg… -
@Komisch
Komisch in der Tat. Denn genau an jenem Tag, an welchem Daves überraschender Abgang auf Ende Monat vermeldet wurde, dem 6. Oktober 2022, erschien ein Artikel in 20 Minuten Online. Dort stand etwas über leichte Damen, teure Autos, hochrangige Managers im Finanzbereich und gefälschte Polizeiausweise.
Aber dummerweise kann ich mich nicht mehr an die genauen Zusammenhänge erinnern.
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Dave B.’s überraschender Abgang auf Ende Monat bei Swiss Re wurde natürlich am 6. Oktober 2012 vermeldet …
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Jetzt sind mir nochmals einige Dinge in den Sinn gekommen!
Im Jahr 2012 45-jährig.
Edelkarrossen.
Sihlquai.
Gericht.
Schweigepflicht.
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Wartet ab Freunde und Neider. Wie oben erwähnt ist der Fall nicht zur Hauptverhandlung gekommen, da der liebe Staatsanwalt, welcher auch in anderen Fällen dafür bekannt ist wieder ein Durcheinander in seinem Büro hinterlassen hat. Es ist also alles nur eine Frage der Zeit, bis der Fall eingestellt wird und er freigesprochen wird. Moral: Ihr seid Neider nach einem Konkurs wo er nichts mehr hat und werdet heulen wenn er alles erstattet bekommt.
Schlimm diese heutige Gesellschaft. Ihr solltet euch alle schämen hier in der Kommentarsektion!
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Anklage ist erfolgt.
Es gibt sehr stichhaltige Beweise, nichts von Neidenr, nur Geschädigte die iht Geld zurückerhalten wollen. -
Blödsinn!
Lediglich die Weiterführung der Verzögerungstaktik der beiden Ex-Zünfter durch Einsprachen, ausnützen aller Fristen, weiterziehen von Enscheiden etc. wie bereits die Auszahlung der PK-Gelder um Jahre verzögert wurde.
Aktuell geht es um einige Festplatten, welche angeblich nicht lesbar seien (Was bei RAID-Platten nicht erstaunlich ist…) -
… wie kommt es dann, dass eine Mitangeklagte (Finanzen) sich mit der STA auf das „verkürzte Verfahren“ geeinigt hat? Sie war nur die Ausführende, nicht das Hirn…
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Ich selber habe damals im Betrieb als Ingenieur gearbeitet und weis das der Geschäftsführer nichts falsch gemacht hat. Ich war sehr zufrieden mit ihm und schätze ihn auf das tiefste. Ich weis auch dass er nie zu viel für sich wollte und einen vollen Einsatz für uns zeigte, denn nicht selten stand er als erster morgens auf der Matte und hat bis spät abends mit all seinem Engagement geschuftet. Nicht er war das Problem, das garantiere ich euch. In meinen Augen ist er unschuldig und ich würde eine Freisprechung im Prozess naheliegend sehen.
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Als Betroffener welchem die Pensionskassen Gelder gestohlen wurden, muss eine harte Verurteilung mit Gefängnis resultieren.
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Als Ingenieur ist es wichtig , die Orthographie gut zu beherrschen, auch wenn die Hauptaufgabe technischer Natur ist. Klare und präzise Kommunikation ist in Ingenieurberufen entscheidend. Fehler in der Rechtschreibung können den professionellen Eindruck beeinträchtigen und Missverständnisse verursachen.
Deep Fake, Sie sind definitiv keine Ingenieur, haben auch nie dort gearbeitet. -
Höchstwahrscheinlich waren Sie als Hilfsreiniger tätigt und definitiv nicht als Ingenieur.
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Als angeblicher Ingenieur, sollte man die Berufsbezeichnung schon korrekt schreiben können.
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Deep-Fake Ihr Kommentar!
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Sie sind offenbar der Sohn, der den Laden an die Wand gefahren hat und nie richtig die deutsche Sprache gelernt haben, weil Sie mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden.
Na ja, jetzt ist wohl eher Ikea angesagt.
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Bis vor zwei Wochen wusste ich nicht wie man das Wort „Inscheniör“ schreibt. Jetzt bin ich auch einer…
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Man munkelt, der unsägliche „Loomit“ sei bald draußen..
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Hoffentlich mit Fussfessel!
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Sitzt der nicht wegen der Geschichte am Zürcher Obergericht?!
B-Drohung.. -
Psychiatrische oder Schwedische Gardinen?
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Sind die beiden verwandt?
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War der das mit der B-Drohung vor dem Zürcher Obergericht?
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Ist der nicht mehr im betreuten Wohnen?
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Der kann sich gerne auf einen Boxkampf bei mir melden.
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Sollte sich dies alles so bestätigen wie in der Story beschrieben, dann dürfte das Ganze strafrechtlich gesehen schon gewaltig sein. Mal angenommen es käme zu einer Verurteilung, wo will die UBS die 1.6 Mio herkriegen wenn bei den handelnden Personen nichts mehr verfügbar ist?
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Wird wohl kein Blankokredit der UBS gewesen sein…
Ansonsten Immobilie (der Ehefrau) zwangsversteigern. -
Bei der Ehefrau, wäre da schon noch etwas vorhanden….
Liechtensteinische Stiftung? -
@insider:
Sie sind geschieden… -
Die Frau ist mit Taschen voller Geld davon gerannt.
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da scheinen doch Gelder versteckt zu sein. Wir werden diese finden!
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Leider sind viele Zoifter regelmässig negativ in den Schlagzeilen. Traurig.
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Die Zöifter sind alle ein bisschen suspekt. Ich wurde einmal angefragt, aber habe abgelehnt, mein Niveau ist nicht so tief.
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Unsere Patienten in der Geriatrischen benötigen Abwechselung
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Was macht eigentlich Thiam so? Zum Kambel würde passen…
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SB230113-O/U/cwo Fall Vincenz und andere:
über 7.4 Millionen einzelne textbasierte Dateien. Wenn diese zuhanden der Akten physisch produziert worden wären, hätte dies im Minimum 30’000 BundesordnerHier werden auch nur zwei Namen genannt. Alle anderen inklusive Anwälte wurden anonymsiert. Vermutlich ist auch hier die Anonymiserung vom Bezirksgericht angeordnet.
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Pensionskassen wurden uns Ausbezahlt vor gut einem Jahr also erstmals eine Fehlinformation. Ausserdem hatte er nie Geld abgeschöpft und hatte nichtmal doppelt so viel wie der meist verdienende Ingenieur verdient. Also lasst den Neid
LG-
Anonym, alles klar!
Lűgen haben kurze Beine! -
Eine rührende Märchengeschichte.
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Angeblich nichts verbrochen und trotzdem angeklagt!
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Mit dem Geld von Z. wurde die Villa gekauft …
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das Monatsalär war chf30’000.-
Ja von sowenig kann man schwerlich leben, muss am Hungertuch nagen 🙂
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Der Firmengründer als auch seine Frau waren immer sehr gut in die noble Zürcher Gesellschaft eingebunden. Eindrucksvolle Anlässe im Dolder und in der Hotelfachschule. Villa am See und in Valbella.
Soweit ging das gut. Bis dann der Junior übernahm.
Bösch Boot, Prada und Ansehen waren immer wichtiger als Leistung und Erfolg. Das Ende nahte schnell. Hochmut war vor dem Fall. Und der Fall kam dann auch.
Irgendwie schade für diese Firma. Aber es war ein Crash mit Ansage.-
Absolut richtig, der Vater hat fleissig aufgebaut und der Junior sehr erfolgreich noch viel fleissiger und schneller abgebaut.
Das Umfeld des Juniors musste schmunzeln als er die Firma 2020 an die Wand gefahren hat. Viel Show nach aussen aber eben, sonst eigentlich nichts. ER ist abgetaucht. Vielleicht schämt er sich sogar für seine grosse Leistung.
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Die Zürcher Zünfte sind auch nicht mehr das was sie einmal waren. Im Wallis wäre ihm das nicht passiert und in Basel schon gar nicht. Der letzte Basler der aus dem Daigg rausflog war Marcel Ospelt, aber den haben sie in Zürich „versiecht“.
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Der Basler Marcel Ospel wollte den Zürchern zeigen wie’s geht und hat böse versagt. Basler gehören nicht nach Zürich. Die sollen in ihrem linken Nest, dem Pharma versifften Dreiländereck bleiben.
Basler Daig ist übrigens viel mieser als die meisten denken. Einer redet schlecht über den anderen und treffen sie sich, lächelt man sich an. Extrem verlogen aber ist eben Basel
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Du kanst ja nicht einmal seinen Namen richtig schreiben, darum bleib lieber still!
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ja so ist es. Zuunft …
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Viel Glück, UBS!
Normalerweise gint es da nichts mehr zu holen. Die Häuser sind bestimmt schon auf Frau und Kind umgeschrieben.
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Und wieso erfahren wir hier den Namen nicht? Wieso ist dieser Fall nicht öffentlich wie bei Vincenz? Dort waren ja sämtliche Details und Namen öffentlich. Seltsam..
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Die Verhandlung ist öffentlich, Beziksgericht Zürich, Badenestrasse 90.
Termin verschoben, noch unbekannt.
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Was nun nützt da Knast? Arbeit und das kräftig und soviel wie möglich, das hilft!! Nach einem arbeitsreichen & erfüllten Tag muss man des Abends müde in’s Bett fallen. Dann war es richtig.
Wie wäre es mit alt hergebrachten Straf- und Erziehungsmethoden wie öffentlicher Pranger, körperliche Schwerstarbeit im Steinbruch, Rudern auf einer Galeere, Sozialarbeit in Alters- und Pflegeheimen ?
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Ohne Bösch Boot muss er nun ja rudern.
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Wieder ein langweiliger Beitrag von diesem Troll. Gähn..
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Wie soll man innert 2 Tagen „auf 83 Seiten zusammengetragene Vorwürfe“ beurteilen? – genau deshalb ist das J-System krank und bankrott.
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Niemand muss die Vorwürfe innert 2 Tagen beurteilen. Erstes Semester Jus-Studium…sämtliche Beteiligten haben die Anklageschrift Monate im Voraus.
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Und wieso erfahren wir hier den Namen nicht? Wieso ist dieser Fall nicht öffentlich wie bei Vincenz? Dort waren ja…
Viel Glück, UBS! Normalerweise gint es da nichts mehr zu holen. Die Häuser sind bestimmt schon auf Frau und Kind…
Was nun nützt da Knast? Arbeit und das kräftig und soviel wie möglich, das hilft!! Nach einem arbeitsreichen & erfüllten…