Wenn die US-Sängerin Taylor Swift nächste Woche die Wäsche- und Home Wear-Linie „Taylor“ startet, kann sie allein via Instagram auf etwa 280’000’000 Follower zählen.
Wenn zum Verkaufstart nur 1% dieser „Swifties“ die feinen Produkte ihres Superstars im Gegenwert von US$ 100 bestellen, sind das beachtliche US$ 280 Millionen als Anfang.
Mit grob gerechnet 50% Marge für Miss Swift bleiben US$ 140 Millionen Ertrag aus dem Start-up in der Kasse.
Und mit einer frischen, geswiften Wachstumsstrategie entsteht da ein beachtliches Geschäftsmodell.

Andererseits strampelt sich die Calida-Gruppe mit ihrem gleichnamigen Wäsche- und „Pyji“-Label seit Jahren ab und weiss nicht so recht, warum trotz 120%-Anstrengung alles immer weniger wird.
Die Anziehungskraft der Marke, die Kunden, die diese Marke kaufen und anziehen sollen, somit der Umsatz, die Marktanteile und schlussendlich der Ertrag aus der Geschäftstätigkeit in Feinripp:
Offenbar ist einiges nicht mehr wie es mal war.
Eigentlich wären diese beiden Szenarien fast nicht miteinander vergleichbar. Hier das junge, frische „Taylor“-Angebot mit viel Star-Appeal und vollem Showeffekt.
Dort aus Sursee die gut helvetische Traditionsmarke, eher altbacken in der Erscheinung und immer noch mit dem behäbigen Schwarz-auf-Gelb-Signet unterwegs, das noch nie so richtig zu Wäsche gepasst hat.
Die objektive Gemeinsamkeit liegt im Grundbedürfnis des Marktes primär nach Wäsche, Pyjama
und Home wear.
Das können beide, aber eine Grosszahl weiterer Mitbewerber eben auch.
Hand aufs Herz, wie wichtig sind wir unserer Kundschaft überhaupt? Gerade Generationen-übergreifende Marken oder Herstellen benötigen besondere Schwingungen.
Die Identifikation mit dem Bühnenstar und seiner Personenmarke ist da schlicht grandios. Das „Taylor“-Label kommt im Sinne einer personifizierten Kollektion für „ihre Fans“ daher.
Quasi Tag und Nacht den Superstar-Effekt via Feinripp auf der Haut spüren – das macht all die Swifties zu einer geschlossenen, zuverlässigen Käufergruppe.
Profilierte Closed Community Circles sind extrem dankbar für Lifestyle-Anbieter und sorgen für Furore in den Medien, wie bei Umsatz und Ertrag.
Bei der traditionellen Calida scheint die ganze Familie Darling zu sein, arrondiert mit Tochter oder Sohn und Freunden. Dazu ganz en vogue „Diversity“ auf den Fotos wie beim Personalagenten.
Calida kommt aus der Zeitepoche wo die Nachtruhe noch mit „Für ä tüüfä gsundä Schlaaf®“ umschrieben wurde und tagsüber die Sportler Rivella tranken.
Natürlich ist guter Schlaf wichtig. Aber dazu braucht es schon mehr als den Pyjama.
Alle können Kunde sein; das macht die Baumwoll-Mission und die stringente Botschaft im Marktauftritt für den Wäschehersteller halt komplizierter.
Und die Medien schreiben zuweilen entlang der Ad hoc-Mitteilungen, um die Governance und die Börsenaufsicht zu beruhigen.
Image- und markenförderndes Storytelling ist eher rar in den Kanälen.
Fazit: Vorteil „Taylor“-Label. Wenn das TS-Team achtgibt und sich bewusst ist, dass die jetzigen Swifties auch mal älter werden, kann das Label zu einem Best Girlfriend-Momentum ansetzen.
Und was könnte Calida tun? Beispielsweise über den relevanten Superstar-Effekt laut nachdenken. Mit den netten Attorney’s von Taylor S. einen Kafi-Termin ausmachen und die TS-Linie ansprechen.
Etwas Handgeld bereitstellen (Flat und Lizenz), falls eine Capsule Collection mit TS tatsächlich geht.
Alleweil besser mal ein Big Jump statt bald aus dem Fenster springen wegen des Aktienkurses.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Was kann Taylor Swift was Calida nicht kann? SINGEN
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Und das Schlimmste….den Aktionären wurde das Gratis-Pyji gestrichen. 🙂
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Qualität ist bei Kleidern nicht (mehr) das Hauptargument um einen hohen Preis für ein Produkt zu rechtfertigen. Alle Konsumenten wissen, dass Kleidung, die 5 Jahre halten sollte, für viel weniger Geld zu bekommen ist. Danach will man sowieso etwas Neues tragen. Auch der Name ist verstaubt. Viel Geld geben die Kunden bei Wäsche nur für Glamour und Identifikation mit ihren Träumen aus.
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Calida wird immer noch mit Schlafbekleidung verglichen das ist wohl der Fehler wo sind die findigen Marketingexperten?!!!!
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Hmm, ob es bei diesem Kommentar nicht eher um Selbstinszenierung geht…
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Calida Pyjama 100.–
No Name Pyjama 10.–Die meisten Käufer sehen auf den Preis, nicht auf die Qualität. Und sie haben vielleicht sogar recht. Calida Qualität ist auch nicht 10 x langlebiger als China Ware
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Ein interessanter Gedanke von diesem Coach Schindler als Impuls für Traditionsfirmen. Erinnert an diverse Promis mit eigenen Labels. Etwa Rihannas Savage X Fenty Intimates- & Loungewear. Oder THE ROGER als Edition eines Schweizer Turnschuhs Made in Vietnam. Genial Air Jordan by NIKE. Und allen voran der Kardashian Clan aus L.A. USA.
Kim Kardashian hat 2019 die Wäsche- und Shape-Wear Marke SKIMS gegründet. Machte 2023 gut US$ 750 Million Umsatz und US$ 190 Millionen Gewinn (Quelle: sacra 2025) Funktioniert anständig das «hire-a-star»-Geschäftsmodell.-
Ein Case für Weisse Weste Ursli.
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Oder Madeleine Bernadotte (schwedische Prinzessin) mit Weleda. Klar, ist nicht ganz der Glam-Faktor eines Federer, Jordan oder Kardashian aber vom Prinzip her eine ähnliche Konstellation.
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Calida macht keine Lieder und hat keine Fans. So einfach ist das.
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Das O. im Namen steht für Intellekt.
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Die gigantische US Musiker(Industry) ist jetzt „inhaltlich“ auch sehr an das Govt.Programm gebunden. Der Heimmarkt ist bedeutent für jeden US Musiker. Fazit: bla,bla singen oder TRUSK Hymnen komponieren (via KI – geht super schnell).
Calida diesen Unsinn auch noch mitmachen? M.e. „eher nein“!
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Taylor Swift Fans würden auch ein rechteckiges weisses Tuch kaufen, wenn es von ihr wäre. Zu einem horrenden Preis.
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Diverse kritische Kommentare zum Artikel von D. Schindler, aber Fakt ist, dass Calida – einst eine Schweizer Marken Ikone – seit einigen Jahren schlingert, trotz vielen qualitativ hochstehenden und auch trendigen Produkten. Aber das Image ist altbacken. Die traditionelle Kundschaft braucht und kauft nicht mehr viel, und Calida hat es verschlafen oder nicht geschafft neue KundInnen zu gewinnen. Da könnte der Vorschlag von D. Schindler ein echter „Vitaminstoss“ sein.
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Doch wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld? (Alter Faschingsschlager)
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>Textil-Startup von US-Star könnte aus dem Stand Hunderte Millionen einnehmen. Warum schafft Schweizer Calida keinen Big jump?
naja, calida hat ja auch keine mehrjährige multi-millionen welt tourné durchgezogen? der swift-calida vergleich ist ehrlichgesagt etwas beschränkt. -
Calida gibt es seit 80 Jahren, Taylor Swift seit 30 und ihr Business nicht mal seit 10 Minuten. Und in 10 Jahren weiss niemand mehr wer sie war (und die Fernost-Wäsche ist bis dahin schon längst weggeschmissen).
Das ist wie bei Unternehmensberatern und bei CRM Prozessketten-Coaches.
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Diversity in der Werbung ist ein zweischneidiges Schwert. Es signalisiert, dass das Produkt auch Marktansprüchen der dritten Welt genügt.
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Na, dann soll Calida mal auch schön ihre 500 Millionen Followers aktivieren!
Ein „Wertsteigerung entlang der Prozesskette“ ist vermutlich jemand, der weiss, wie man die Kaufkraft der Konsumenten am besten abschöpft?
Im Moment ist mir der Text noch zu hippie hype jump di bump (wenn Sie nicht wissen, was das ist, ich bin „Marketing Flabber Apostle for Gen-Z“).
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Sie beschreiben das Geschäftsmodell einer Sekte das den Erfahrungen der Kirche entspricht: es gibt keine Erlösung ausser durch die Kirche.
Letzten Endes geht es um die Kontrolle über Kaufentscheidungen der Kundschaft. Hat man die Kundschaft unter Kontrolle kontrolliert man ihr Geld.
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Naja, Taylor ist vor allem gut im Jammern, dass ihr ein Typ davon gelaufen ist und im dieses Wissen an pubertierende Teenagerinnen zu vermitteln, denen das auch passiert ist.
Und, da ich mich ohne Feinripp zur Ruhe lege, fehlt mir auch da irgendwie der Bezug zum Thema. Aber, wenn sie zum Fenster raus springen zu gedenken, dann tun sie es mit der Gewissheit: A small step for you but a giant leap for mankind.
Unglaublich, was für Mist mittlerweile hier zum Besten gegeben wird. Weniger wäre mehr und viel weniger noch viel mehr
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Äpfel mit Birnen zu vergleichen macht null Sinn.
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Nun ja, Glämmer versus Qualität. Der Glämmer-Effekt von TS aktiviert die Konsumenten, ob auch entsprechende und vergleichbare Qualität produziert und geliefert wird, wissen wir nicht. Mit Calida wird man vermutlich aber länger seine Freude haben!
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@Hans Guckindieluft
Mit Calida Feinripp erste Freundin verloren – wegen der sexy Unterwäsche, ausser Du bist über 60, da hat man andere Prioritäten … Ja mit Schweiz hat das auch etwas zu tun ;-).
CALIDA wird von Max Kellenberger und Hans Joachim Palmers gegründet. IPO an der Schweizer Börse SWX in Zürich, 70% des Kapitals verbleibt bei den Gründerfamilien. in eine Strickerei in der Schweiz, zwei Nähereien in Ungarn und Portugal, in ein vollautomatisiertes Vertriebszentrum und einer Herstellungsfabrik in Indien.
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Calida gibt es seit 80 Jahren, Taylor Swift seit 30 und ihr Business nicht mal seit 10 Minuten. Und in…
Naja, Taylor ist vor allem gut im Jammern, dass ihr ein Typ davon gelaufen ist und im dieses Wissen an…
Nun ja, Glämmer versus Qualität. Der Glämmer-Effekt von TS aktiviert die Konsumenten, ob auch entsprechende und vergleichbare Qualität produziert und…