Zwei besondere Reliquien befinden sich in Zürich. Der Daumen Karl des Grossen im Grossmünster.
Und ein Kleiderbügel von Max Frisch.
Beide sind nicht einfach zu besichtigen. Für den Kleiderbügel (mit Hosenspanner) braucht es sogar ein Gesuch.
Max Frisch war wie Karl der Grosse (748-814) mehrmals verheiratet.
Seine Bücher und ein Kleiderbügel befinden sich im Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek.
3’900 Bücher gibt es dort von ihm. In allen Sprachen der Welt. Im Gymnasium kommt man nicht um den grossen Zürcher herum.
Gegenstände wie der Kleiderbügel werden für die „langfristige Lagerung teilweise neu verpackt“, heisst es im Jahresbericht.
„Die Massnahmen dienen der bestmöglichen Erhaltung der Objekte.“
Ohne wissenschaftliche Lagerung droht dem Kleiderbügel der Holzwürmertod.
Die Leute stehen nicht Schlange, um eine türkische Frisch-Übersetzung zu studieren. Wäre Max Frisch heute eine Aktie, dann wahrscheinlich ein Pennystock.
Drei Monate lang dauerte zum Beispiel die Ausstellung „Max Frisch in Erstausgaben“. Es kamen 56 Besucher.
12’000 Visits auf der Homepage letztes Jahr – Blogs mit Lesern schaffen das in zwei Stunden.
123 besuchten die Bibliothek. Ein Jahr zuvor waren es 81.
Die Visite der Putzfrau jeweils nicht eingerechnet.
Die Personalkosten für das Max-Frisch-Archiv kommen auf etwa 300’000 Franken, die Sachkosten belaufen sich auf 90’000.
Karl der Grosse hatte mindestens 18 Kinder, Max Frisch 3.
Beide starben als Millionäre. Bei Frisch übernimmt der Staat die Kosten für die Konservierung seiner Pfeifen und Kleiderbügel.
Nach dem Tode Karl des Grossen, immerhin Kaiser, wurde kein Archiv angelegt. Seine sterblichen Überreste wurden als Heilsbringer in ganz Europa verteilt.
Gleiches will niemand von Max Frisch. Aber vielleicht könnten die reichen Erben die Archivkosten übernehmen.
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Die beliebtesten Kommentare
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„Wäre Max Frisch heute eine Aktie, dann wahrscheinlich ein Pennystock.“ Sätze wie diesen entlarven den Verfasser als Krämerseele. Zum Glück kann man sich Bildung nicht kaufen. Wer das nicht versteht sollte sein Portemonnaie heiraten.
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Es ist gut, wenn die Kleingeister übernehmen. Kunst und Kultur sind unnötig; wir haben ja die Geldmenschen, die grossen Sinnstifter ! Sorry, geht es noch schmalbrüstiger und breitbeiniger?
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Was für ein merkwürdiger und unglaublich uninformierter Artikel. Hat der Autor keine Hintergrundrecherche betrieben? Kennt er keine philologische Archivarbeit und ist sich nicht im klaren, dass die ETH mit den Nachlässen von Max Frisch und Thomas Mann zwei Autorennachlässe von Weltrang besitzt? Es wäre dem Autor zu wünschen, dass er einige der Publikumsveranstaltungen der ETH besuchen und sich über die Standards literaturwissenschaftlicher Arbeit informieren würde. Das Max-Frisch-Archiv ist integraler Teil der Sammlungen und Archive der ETH. Man würde sich wünschen, dass die populistische Zerstörungswut (DOGE) nicht auch die Bildungslandschaft der Schweiz planiert.
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Ein Musk wäre dringend nötig um diesen abgehobenen Beamtenfilz, der auf Kosten der Arbeiterklasse lebt, auf den Boden zu holen.
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J., es ist das Ziel von DOGE und Konsorten, Bildung zu zerstören.
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Da haben Sie zwar recht, aber wenn die Besucherzahlen stimmen, dann sollte man sich schon für Frage stellen das Interesse an dem Archiv evtl. besser zu bewerben?
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Eines ist sicher, wenn die reichen Erben von M. Frisch diese Archivkosten tragen müssten, dann wäre das Archiv schneller zu und geschlossen als ein Radwechsel in der Formel 1. Frisch in Ehren, aber seine Literatur reicht. Müssen wir seine Kleiderbügel und Hosenspanner für hunderttausende aufbewahren? Hat es dort vielleicht noch Unterhosen von Frisch? Grotesk.
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Warum sollten die Erben von Max Frisch die Kosten tragen ? Gibt es dazu einen Vertrag ? Haben die Erben von Max Frisch die Errichtung des Archivs auf Staatskosten beantragt und signiert oder existiert sonst ein Rechtsgrund den die Erben von Max Frisch verantworten ?
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Jeder Satz ein neuer Absatz.
Warum?
Einfaches Deutsch?
Honorar pro Leerzeile?
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Wieviele Besucher hatte denn die von Mörgeli kuratierte Staubfängersammlung?
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Ach kommt, Zürich hat für die Lappi-Velo-WM auch für Millionen die halbe Stadt umgegraben und sämtliche Verkehrsinseln weggeschaufelt – da fällt ein verwaister Kleiderbügel für ein paar hunderttausend Stützli doch wirklich nicht mehr ins Gewicht. Hauptsache, es sieht irgendwie nach Weltstadt aus. Inhalt? Zweitrangig.
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Werde mir mal ein paar freie Tage nehmen um diesen Kleiderbügel gebührend zu admirieren.
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Den Kleiderbüfel kann ich gerne auch bei mir lagern zum halben Preis.
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ETH heisst doch „technische“ Hochschule. Was hat Literatur dort verloren? Dafür kann man doch auch in Luzern ein An-institut gründen wie für krypto oder fdp lobbyisten.
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Frisch war halt auch Architekt.
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Und was wäre, wenn M. Frisch ein Alumni/Architekt war? Genug Technisch?
BAM! Leo A. Pardt gleich eine Kommission bilden um diese These zu evaluiren
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Diese Kleiderbügel sind keine historischen Zeitzeugen. 50er/60er-Jahre Müll. Kann man entsorgen. Über die Pfeifen (falls sich da eine besondere Geschichte dahinter verbirgt) könnte man sich streiten.
Da muss jemand vom Museum ganz schön besoffen gewesen sein, als er diesen Mist entgegennahm.
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Den liest doch heute keiner mehr, absolut bedeutungslose Provinzliteratur. Das Geld könnte man für viel sinnvollere Sachen ausgeben.
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Unter Leuten, die lesen können und es auch tun, geniesst Max Frisch nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf.
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Das Abbild einer dekadenten Wohlstandsgesellschaft, welche die Bodenhaftung verliert hat.
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Lieber Herr Brunner
Es wäre sehr gut, wenn Sie etwas mehr Literatur lesen würden, denn die Lektüre von klassischer Literatur hilft oft bei der Überwindung grammatikalischen Schwierigkeiten. Ich empfehle: „Homo faber“.Service: Korrekt müsste es heissen:
„welche die Bodenhaftung verloren hat“
„verliert“ ist 3. Person Präs. oder der Imperativ des Verbs „verlieren“. -
Ein guter Rat. Herr Brunner, so er ihm denn folgen mag, könnte seinen Bezug zur Bodenhaftung anhand grossartiger Literatur überdenken: „Wir starteten in La Guardia, New York, mit dreistündiger Verspätung infolge Schneestürmen. Unsere Maschine war, wie üblich auf dieser Strecke, eine Super-Constellation.“
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Die Bauern bekommen jährlich 3 Milliarden Subventionen. Den Hochschulen wirft man 12Milliarden Subventionen nach.
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Ohne Essen gibts morgen ein Problem. Ohne Bildung kommen die Probleme Übermorgen.
Wahrscheinlich jammerst du im gleichen Atemzug auch über die Migration und den Verlust der hiesigen Produktion. Die MAGA Dummheit ist auch hier verbreitet.
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Man vergisst es immer wieder – der Wohlstand für unsere Zukunft wird durch Subventionen für die Landwirtschaft gesichert … nicht. Macht ja auch gut 0.5% vom BIP aus.
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Was man auch gerne vergisst, die Hälfte der Studenten an den Schweizer Hochschulen sind Ausländer. Dies vor allem, weil sie hier praktisch gratis studieren können. Das geht am Wohlstand des Normalbürgers ab, der diese Zehntausende von ausländischen Studenten durchfüttert.
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Falls Sie es vergessen haben: Landwirte haben auch ohne Subventionen ein Einkommen, Schulen hingegen nicht.
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bruder das sollte 21929821982 Milliarden sein. Kontrolliere deine Quelle.
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Der Anteil der Bildungsausländer an Schweizer Hochschulen beträgt maximal 25%.
Ein bisschen Bildung würde ihnen wahrscheinlich auch gut tun
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ETHZ ist einfach top und mit dem ist alles gesagt.
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nicht mehr so sehr. kuck mal ins neueste shanghai-ranking.
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@Hinnerk
Grundlage für Ihre Aussage ist ein -1 von 20 auf 21?
mmmh vielleicht hatte ich einfach zu viel Statistik an der ETH um daraus eine Signifikanz zu sehen. Oder die Lehre dort waren schon damals schlecht? -
@turnschuh
mich interessiert mein fach. und in physik ist die eth von ehemals unter den ersten zwanzig auf platz 48 gestürzt. übrigens völlig zu recht. -
Ja, Albertli, in der Thermodynamik gab es schon bei dir Lücken.
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Und 10.5 kleben sich dafür auf die Strasse
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Inside Rämistrasse?
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BF und die Bedeutungslosigkeit. Es wäre zum Lachen wenn es nicht zum Heulen wäre.
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BF ist echt ein trauriges Kapitel auf IP, da ist der Tag versaut.
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Das Abbild einer dekadenten Wohlstandsgesellschaft, welche die Bodenhaftung verliert hat.
Die Bauern bekommen jährlich 3 Milliarden Subventionen. Den Hochschulen wirft man 12Milliarden Subventionen nach.
BF und die Bedeutungslosigkeit. Es wäre zum Lachen wenn es nicht zum Heulen wäre.