US-Präsident Donald Trump und die italienische Premierministerin Giorgia Meloni mögen sich augenscheinlich.
Noch vor dem Inauguration Day eine Stippvisite in Mar-a-Lago, Präsenz als einzige EU-Top-Politikerin am 20. Januar in Washington D.C., dann der Empfang im Weissen Haus vor Ostern.
Offizielle Gesprächsthemen gibt es seit dem Liberation Day noch mehr also zuvor mit NATO, Ukraine/Russland und dem Mittleren Osten: Zölle, Handelsdefizite, Investitionen in den USA.
Hinter den Kulissen dürfte aber ein ganz anderer Punkt ganz oben auf der Liste sein:
Italiens Goldbestand in den USA.
Die Geschichte des italienischen Goldbestandes liest sich auf der Webseite der Banca d‘Italia wie ein „legaler Krimi“.
„The Bank acquired its gold reserves as a result of a series of events occurring throughout its 120 years of existence“, steht da.
Historische Gründe, eine Diversifikations-Strategie zur Risikominimierung und die Wichtigkeit von internationalen Gold-Handelsplätzen werden als Gründe für das Ausland-Gold aufgeführt.
Die Risiken haben sich aber seit der Schockerfahrung bei den Lieferketten schlagartig geändert. Wer die Warenströme und Prozesse nicht kontrolliert, kann schnell ins Hintertreffen geraten.
Und wird anfällig für wirtschaftliche oder politische Erpressung.
Das gilt auch bei den „Assets“ – umso mehr, wenn sie einen zentralen Bestand auf der Aktiv-Seite der Bilanz einnehmen und für das Vertrauen in Krisensituationen von grosser Bedeutung sind.
Auf Anfrage betreffend die aktuelle Haltung zum Gold-Bestand in den USA und einer möglichen Repatriierung hält die Medienstelle der italienischen Zentralbank fest:
„We regret to inform you that we are not in a position to provide comments, interpretations or opinions raised in your message.“
Natürlich, Diskretion geht vor.
Wie bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die hält rund 30 Prozent ihrer 1’040 Tonnen in England (20 Prozent) und Kanada (10 Prozent).
Auch die Medienstelle der SNB kann sich „nicht äussern“, wenn es um Goldbestände anderer Nationalbanken in der Schweiz geht.
Obwohl die knapp 150 italienischen Tonnen öffentlich bekannt sind. Man hält sich an die vorgegebenen Textbausteine.
Goldbesitz ist das eine. Kontrolle darüber das andere. Die Menge wird auch immer wichtiger.
Es ist eine Frage der Zeit, bis China – basierend auf den offiziellen Daten – den Podestplatz dem Bel Paese wegschnappen wird.
Mutmasslich lagert das Reich der Mitte all sein Gold bei sich. Ein Lehrbeispiel.
Premierministerin Meloni ist betreffend Gold auch innenpolitischem Druck ausgesetzt. Dazu wiederholt sich der Ruf nach einer neuen Lira.
Für ein solches Projekt für Währungsunabhängigkeit braucht es viel vom gelben Edelmetall. Das sicher und vertrauensvoll zu Hause gelagert ist.
Ein nächstes Treffen mit „Presidente“ Trump steht am Samstag bevor. Diesmal in Rom. Anlass ist die Beisetzung des Papstes.
Und ein übernächstes Treffen sei zeitnah geplant, heisst es aus Diplomaten-Kreisen. Wiederum in Rom.
Als Gegeneinladung für den jüngsten Austausch im Weissen Haus. Die Gold-Affair geht in eine nächste Runde.
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Die beliebtesten Kommentare
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Man kann es auch so sehen.
Dümmer als das Zentralbank-Gold in den USA zu lagern, ist es McKinsey und Blackrock in sein Land zu lassen. Wer das tut, hat die Kontrolle über sein Land verloren.
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Die Italiener verfügen über ein Privatvermögen von 9900 Milliarden Euro. In keinem Land hat der Privatsektor so geringe Schulden wie in Italien! Auch die Unternehmen haben weniger Schulden als alle Anderen in den EURO-Länder relativ zum BIP. Italien erzielt seit Jahren einen Primärüberschuss, also einen Überschuss im Haushalt vor Zinszahlungen. Wollte man den Schuldenstand des Staates auf 60 Prozent des BIP senken, genügte eine Abgabe von 14 Prozent auf das Privatvermögen. Es gibt bereits Meldungen die behaupten, dass man bereits tiefgründige Pläne entwickelt hat, um bei einem EU-EURO Austritt die LIRA wieder eingeführt würde und für 1 Jahr parallel zum EURO im Inland zirkulieren würde. Eine goldgedeckte LIRA nach Abbau der Schulden und Austritt aus EU-EURO-NATO macht durchaus Sinn….BRICS? Alles ist möglich…
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Ich denks die USA sind short, very short in Gold. Fort Knox like Ferrari Verkäufer in Lucerne, sorry I sold it twice.
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Wenn man den im Globalvergleich höchsten Privatbesitz von Gold der Italiener und auch Schweizern hinzufügt, fiele das Länderranking etwas differenzierter aus.
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Die USA wären der letzte Ort wo ich meine Goldreserven lagern würde, gerade in den aktuellen Zeiten. Ich bin dafür das die Zentralbanken ihre Reserven ins eigene Land oder zumindest auf den europäischen Kontinent zu freundlich gesinnten Ländern zurückholen würden.
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Wieso der Zusatz „gerade in aktuellen Zeiten“? Möchten Sie das in Zeiten schleichender und realer Enteignungen in Europa vielleicht genauer ausführen?
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@Rückfrage: Die USA sind in den letzten Jahren und vor allem unter dem jetzigen Präsidenten kein verlässlicher Partner mehr. In einem instabilem Land wo dem Präsidenten alle 2 Stunden ein anderer Blödsinn einfällt, lagere ich doch bestimmt keine Goldreserven.
Wer sagt denn das Europa auf dem absteigenden Ast ist? Vielleicht kommt ja alles ganz anders als es viele erwarten.
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Trotz aller Rufe in die Wildnis der Finanzen. Gold ist immer noch eines der primären und stabilsten Wertaufbewahrungsmittel für Leute mit viel Vermögen. Damit wird nun auch Währung abgesichert, auch wenn Breeton Woods weit weg scheint. Nicht umsonst werden in Kriegen die Goldbestände des jeweiligen zu erobernden Landes gleich zu Beginn gestohlen und verschleppt. Wie auch Kunst, Altertümer und was sonst noch in Museen aufbewahrt wird. Damit klaut man nicht nur die Geschichte eines Volkes sondern auch deren Werte. Schwieriger werden dann schon Titel auf Land, Immobilien, Wald, Gewässer und Rechte auf Quellwasser, Fischerei, Jagd und immer gerne Pässe mit möglichst ungehinderter Grenzübertritte weil dazu ein starker Staat nötig ist. Sonst ist es erstmal weg… die Papiere die diese Rechte belegen bewahrt man auf den beim nächsten gewaltsamen Regierungswechsel… vererben lassen die sich auch.
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Wenn man schon an diesen alten „Vermögenswerten“ Festhält, so muss man auch den Nachteilen entgegenkommen. IM Gegensatz zu Bitcoin kann Gold nicht einfach per Mausclick in den Mengen an den Ort gebracht werden wo es der Kreditor benötigt. Das ist der NAchteilen bei Illiquiden Vermögenswerten wie Gold. Transport und Lagerung kosten.
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…ohne Digital und Energie ist da kein bleibender Wert… das nützt schlicht nichts mehr wenn alles brennt und in Schutt und Asche gelegt wurde…
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Der geeignete Ort zur Lagerung von Gold? In den Schweizer Alpen.
Der geeignete Ort zur Lagerung von Bitcoin? In den Schweizer Alpen.
Die Schweiz könnte mit entsprechender politischer Unterstützung zum Zentrum für Real Money 3.0 werden.
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Hast du dein Recovery-Seed auch auf einem 10kg-Goldbarren eingraviert?
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Hast du dein Recovery-Seed auch auf einem 10kg-Goldbarren eingraviert?
Der geeignete Ort zur Lagerung von Gold? In den Schweizer Alpen. Der geeignete Ort zur Lagerung von Bitcoin? In den…
Wenn man schon an diesen alten "Vermögenswerten" Festhält, so muss man auch den Nachteilen entgegenkommen. IM Gegensatz zu Bitcoin kann…