Was würde Nicolas Hayek tun? Der Vater, der die Schweizer Uhrenbranche in den 1970ern und 1980ern zusammen mit den Banken vor dem Untergang bewahrte:
Er starb vor 15 Jahren – und wäre nötiger denn je. Denn jetzt droht seinem Lebenswerk schwerer Schaden.
Angelsachsen ante portas, so die Bedrohung. Wie meist kommt sie von aussen, aber nicht von ungefähr.

Der vom Patriarchen eingesetzte eigene Filius mit dem fast gleichen Namen, Nick, hat die stolze Firma mit ihren Vorzeigemarken Omega, Longines, Breguet und fürs Billigsegment Swatch ins Elend geführt.
Die Aktie dümpelt seit Jahren, allein seit Anfang 2025 ist sie von über 180 auf unter 148 Franken gefallen.
Der Umsatz von Breguet hat sich in einer Zeit halbiert, in der Luxusmarken wie Patek Philipp eindrücklich dazulegten, schreibt heute die Financial Times (FT).

„Nick Hayek has overseen a decade of decline at the watchmaker“, meint die renommierte Zeitung. Und fragt: „Can he see off the threat to his grip on the group?“
Der Zeitpunkt der grossen Story ist nicht zufällig. An der morgigen Swatch-Generalversammlung verlangt ein „activist shareholder“, Steven Wood von GreenWood Investor, einen Sitz im Swatch-VR.
Also in der „Regierung“ des Schweizer Vorzeige-Konzerns.
Hayek Junior als CEO und seine Schwester Nayla, die den Verwaltungsrat der Swatch präsidiert, sehen sich von einem „Ami“ herausgefordert.

Der kommt bei uns nicht rein, so der orchestrierte Schlachtruf in der Bieler Trutzburg. Zu Hilfe eilen Schoggi-Baron Ernst Tanner, Raketen-Ikone Claude Nicollier und Ex-SNB-Chef Jean-Pierre Roth.
Alle Old School. So wie die Hayeks. Nick ist 70. Er wettert am liebsten über die Banken und deren Analysten.
Die Zeitung soll nicht „listen to, rely on or trust analysts”, gibt die FT die Stellungnahme der Swatch wieder.
Das Problem für Nick und Nayla Hayek und ihre handverlesenen Buddies mit tollen Namen und überschrittenem Zenit im VR des Uhren-Unternehmens ist jedoch simpel.
Es lautet: Die Kritiker haben recht.
Die Swatch-Vorzeigemarken stagnieren oder sinken, während Rolex und Co. auf und davon sind. Statt in Uhren investierten die Hayeks – auch Naylas Sohn Marc sitzt im VR – lieber in Real Estate.

Sie kauften das Grieder-Warenhaus direkt am Paradeplatz, aus dem sie einen Shoppingtempel zimmern möchte.
Das einzig Innovative der letzten Jahre waren Derivate: Abwandlungen und Mischungen von Bestehendem – so wie es die verhassten Banker am liebsten tun.
Moonswatch heisst das Vorzeigestück, eine Mixtur aus Omega und Swatch. Mit viel Werbung und Jubel-Berichten in den Medien schufen die Hayeks den Eindruck eines Comebacks.

Es war Wishful thinking. Die Aktie sank weiter, der Gewinn brach regelrecht ein. Minus 75 Prozent im 2024.
Immer noch 219 Millionen Franken in 12 Monaten, würde Nick Hayek, seit 2003 am Drücker, wohl kontern. Viel zu wenig, findet Angreifer Steven Wood.
Der „erfrecht“ sich, mit gerade mal 0,5 Prozent der Swatch-Aktien einen Sitz im VR zu fordern, was ihm die Hayeks mit ihrer Stimmenmacht verweigern.
Ein Showdown, der morgen um die Finanzwelt gehen wird.
Selbst wenn Nick und Nayla Hayek ihn gewinnen, haben sie verloren. Swatch wird so lange weiter sinken, bis frische Kräfte das Ruder übernehmen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Weiter so Hayek.
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Da kommen schwierige Zeiten auf die ganze Branche zu. Rolex verzichtet ja auch nicht wegen nichts auf Werbung in der Formel 1. Um das zu verstehen, müssten die Hersteller mal auf die Handgelenke der potentiellen Kunden schauen.
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Nick ist nicht Nicolas – Die Ähnlichkeit im Namen genügt nicht um erfolgreich zu sein –
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Super Bericht!!!
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Super Berich!!!
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Sounds like Migros?
Unlimited down Trend due to miserable Management and no prospects of profitability.
ONCE the Virus is herited no
medcine helps?The Club of Strangulation firms (CSF) unfortunately is growing!
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Hat nicht eigentlich schon Vater Hayek den Abwärtstrend eingeläutet mit seiner genialen Swatch-Mobil-Idee und mit dem diesbezüglich (leider Gottes) unglücklichen Einverständnis mit Mercedes? Sozusagen läuft es seit dieser Zeit nach und nach nicht mehr wirklich gut und seine Kinder ritten zunächst auf Vaters Ruhm und hielten dabei allerdings den stetigen Abwärtstrend treu am Leben.
Ideenlos werden sie es nicht weiterbringen können!
Das Rauchen von Zigarren war ein typisch feines Markenzeichen von Vater Hayek; bei seinem Sohn macht es fast schon den Eindruck eines ideenlosen Kopier-Mechanismus; möglicherweise aus Liebe zu seinem grossen Vorbild: Nicolas Hayek (?)
Lassen sie sich im väterlichen Ruhm weiterhin abwärts treiben oder ergreifen sie die ihnen zu Füssen liegenden Ruder mit frischem und neuem Elan?
Die Zukunft wird es zeigen! Nolens volends! -
1. Wer Omega und Longines mit Patek Philippe vergleicht, sollte nicht über Uhren schreiben.
2. Wer den Aktienkurs-Einbruch von Swatch erwähnt ohne den von LVMH etc. zu zeigen, illustriert bewusst ein zu schlechtes Bild.
3. Wer einen Einbruch im Luxusgütersegment beschreibt ohne den Konsumeinbruch in Asien (Zölle lassen grüssen) zu erwähnen, zeigt nicht die wahre Ursache
Die Hayeks und Swatch haben schon manchen solchen Bericht überlebt
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LVMH.
Apple mit i-watch.
Es ist ein schwieriger Markt. -
Des Pudels Kern für Hayek jun. ist, er hat gar keine taugliche Marke in der Swiss Made-Champions League. Und im Premium-Segment sind einige Brands „zu ähnlich“ positioniert bez. Image und Preis. Das hat der Mr. Wood erkannt. OMEGA ausbauen und separat an die Börse bringen, den Rest der Konzernmarken laufen lassen …
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OMEGA wurde ad nauseam ausgebaut (Marketing/Preise)! Moonswatch als Relikt der Swatch ist eine Totgeburt und nagt am Image der ganzen Gruppe! Die Marketingstrategie der ewigen Preiserhöhungen jeglicher Segmente dürfte D/UK/USA sicherlich erfreuen. Auch wenn Lange kürzlich qualitativ etwas ins negative Rampenlicht geriet…
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Wenn ich mir als Uhren-Aficionado die Preispolitik dieses Unternehmens anschaue, sehe ich dieselbe Misere wie bei Panerai, IWC, Tudor udgl.
Was läuft, wenn nur noch der 2nd-Markt läuft?
Krönchen, seid vorgewarnt… -
Hayek hat verloren als er öffentlich sagte sogar im TV dass die Smartwatches keine Zukunft haben. Die Innovationskraft des Papas wird sträflich vernachlässigt in dieser Firma!!!
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Die Börsenaufsicht sollte endlich überdenken generell Vinkulierungen, Namen, Inhaber und v.a. leidige PS der heutigen Zeit anzupassen. Sperrminoritäten und Bevorzugungen haben an der – noch existierenden – SIX nichts verloren!
Die Dekotierung steht jeder Bude zu, das Geschrei wegen Takeover auch…-
Dann können sie ja gleich die US-Konzerne wie Meta, Tesla, Google, Salesforce etc. von der Börse nehmen….
Deren Stimm-Majoritäten für Gründer-Minoritäten sind kein Deut besser!
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Die Aktienstruktur ist mittlerweile mehr als degoutant, aber PS Swatch gibt es schon längst nicht mehr!
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KI-Zensur schlägt bei vielen völlig harmlosen Kommentaren zu, also lassen wir es in Zukunft bleiben.
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Der Artikel überzeugt nicht und die Sache ist komplizierter als es auf den ersten Blick erscheint. Es geht um Stimmrechte und deren Vertreter bei den Inhaber – und Namenaktien.
Ich glaube für N. Hayek ist der Kurs tatsächlich zweit- oder sogar drittrangig. Wichtiger ist Substanz und langfristige Perspektive. Das Uhrenbusiness ist sehr zyklisch und da ist die Sichtweise von Hayek durchaus ok. Sich mit der Krone oder PH zu messen ist mit Verlaub, total vermessen. Das sind Überflieger aus einer anderen Galaxie.-
Welche „Branche“ nun genau“? Investor, Uhrensammler, Retailer oder Brick & Mortar @ Bahnhofstrasse ZH?
Sie scheinen die ETA-Story wohl komplett ausser acht zu lassen…
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Amüsant empfand ich die diesjährige gedruckte Version des Jahresberichts. Der Bericht ist im A8 Format und wird mit einer Lupe versendet. Musste schmunzeln, da hat sich jemand was überlegt.
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was haben die sich überlegt? Ein Witz?
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Ich hatte persönlich mit Hayek Junior und seiner Assistentin zu tun, sie waren sehr unfreundlich und agressiv. Unfreundlichkeit im Business rächt sich immer, das kann sich kein Unternehmer über längere Zeit leisten.
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Man kann über die Corporate Governance von Swatch nicht erfreut sein und das schlecht finden, aber die Firmengründer bzw. Erben in diesem Fall haben das Recht ihren Einfluss abzusichern, die Stimmenmehrheit zu besitzen und somit auch mehrheitlich über die VR Besetzung zu entscheiden.
Letztendlich wird da auch ein CFA aus Amerika der sich ins mediale Rampenlicht rücken möchte nichts dran ändern. -
In einer Woche beginnt der niedergegangene St. Galler Pferdesportanlass CSIO. Trotz Longines-Sponsoring via Nayla Hayek stösst dieser Anlass seit Jahren auf immer noch grösseres Desinteresse. Die Besucherzahlen befinden sich auf lächerlich tiefem Niveau. In St. Gallen munkelt man in Insiderkreisen immer deutlicher, dass dieser überflüssige Anlass bald Geschichte sein wird.
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mich interessieren die pferde aus einem 7.7 liter v8👍
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Als generelles Beispiel der Aberration: Longines Legend Diver L3.674.4 (ETA 2824-2) vs L3.774.4: Plastikteile und Siliciumspirale für längere Laufzeit eines Automaten?!? Aber dauernd höhere Preise wie bei IWC, Hamilton, Tudor, et al.?!? Da ist mir Cartier näher…
Die Community wird den Aktienpreis mitbestimmen…
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Ich wünsche den Hayeks viel Glück.
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Die Familie Hayek ist an ihrem Zenit und wer schonmal mit ihnen gearbeitet hat, weiss wieso keine frischen Ideen mehr aus dem Unternehmen kommen. Spannend ist auch, ob nun endlich mal die Rolle der Hayeks für den Niedergang des Hotspot der Schweizer Uhrenindustrie (Baselworld) ans Licht kommt…
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Und wieso kommen keine frischen Ideen mehr?
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„König“ Hayek scheint von seinem Zigarrennebel wohl „benebelt“ zu sein.
Ich blicke als Uhrenliebhaber nicht mehr durch das zahlreiche Sortiment der „Moonwatches“ durch. Welche Uhr ist überhaupt noch eine „Moonwatch“?
Mein altes Erbstück von Vater, die Omega Speedsonic (Lobster) mit Stimmgabeluhrwerk als Chronograph, hat mich als Kind begeistert. Endlich mal eine schöne moderne Uhr bei der man nicht die Bandanschlüsse wie bei altmodischen Rolex-Uhren sah.
Moser & Co. haben das tolle Design der Omega Speedsonig (Lobster) offensichtlich schlicht „kopiert“, mit einem mechanischen Uhrwerk versehen und zeitgemäß angepasst und verkaufen nun die Uhr als „Streamliner“. Das Design ist nun der hochpreisige Bestseller von Moser & Co.
Anstatt gefühlt die 100. Moonwatch zu lancieren hätte Hayek/Omega mal die alten eigenständigen Designschätze heben sollen, anstatt es den Wettbewerbern zu überlassen.
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Und erst die unverschämten Preise! Die neue Railmaster (aus dem 3D-Printer?) wie die Aqua Terra sind mit ~6`000.- jenseits von Gut und Böse. Für dieses Geld bekomme ich mittlerweile vier Flying Tourbillons ex Seagull. Und ja, diese sind akkurat und langlebig. Ansonsten werden sie wie CH-Erzeugnisse stilgerecht entsorgt.
Zum Glück gibt`s Alternativen…
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Ich hatte einige Swatch, keine hielt lange. Jetzt seit drei Jahren eine Pagani, eine automatische Uhr mit einem Seiko Laufwerk und Metallband. Sieht einer bestimmten Rolex sehr ähnlich. Und die läuft und geht nicht kaputt. Der Preis ist etwa so hoch wie eine Swatch. Niemand kann mir weismachen, je wieder eine Swatch zu kaufen.
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Dass Hayek ein Governance-Problem hat, ist offensichtlich.
Aber: wer glaubt ernsthaft, das ein angelsächsicher CFA, dessen einziger beruflicher Background die Finanzanalyse im Investment-Banking-Umfeld ist, über die Erfahrung und Kompetenz verfügt, wesentliche Markt-Impulse einem global tätigen Luxus-Konsumgüter-Unternehmen zu geben? Wie naiv muss man denn sein?
Und die Financial Times ist auch keine relevante Quelle: seit vielen Jahren versucht sie, mittels Insider-Information die Interessen von ihr genehmen Ausländern/ausländischen Investoren, die in der Schweizer Wirtschaft tätig sind, zu fördern. Man erinnert sich an Tijam Thiam, dessen Positionen sie ausnahmslos und unkritisch vertreten hat.
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Nick Hayek ist ein Unternehmer alter Schule. Die Firma ist kapital-
technisch bestens unterwegs. Nicht alles, was aus den USA kommt, muss
gut sein. Lukas Hässig sollte die Untergangsprognosen lassen.-
Nick Hayek hat keine Vision. Sein Vater war ein Visionär und deshalb war er erfolgreich. Die alte Schule hilft schon lange nicht. Die Apple Uhr ist die Nummer 1 der Welt und nicht Rolex. Nick hat das Momentum verpasst. Jetzt verpasst er den nächsten Zug mit langweiligen Kollektionen im Luxusuhren Bereich oder Schmuck. Und was ist eigentlich los mit der dritten Generation des Clans? Schläft die auch? Der Grossvater wäre sicher sauer.
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Sie vergessen die inkorporierte WINSTON.
Diese Akquisition zeigt wohl die Richtung auf… -
@anna jansen: …. die tüfteln an der vom grossvater geplanten batteriefabrik.
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Im Gegensatz zu Vater Hayek ist seine Familie visionslos und überlässt selbst das Premiumsegment an innovativen Uhren/Info- und Kommunikationsmedien/-gadgets der Konkurrent. Und dies trotz vorhandenem know-how und Geld.
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@LH
Geschätzter Lukas, bitte erklären Sie mir was an meinem simplen Kommentar – nämlich, dass ich mit meiner Uhr zufrieden bin – nicht in Ordnung ist; danke für Ihre zügige Rückmeldung! -
Wer mit dem ehemaligen Werbefilmer schon mal zusammen arbeiten musste, kann den Wert der Aktie erklären.
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Ach darum ist dort alles anders beliebig geworden. Bei unserem letzten Besuch dort vor einigen Monaten viele Kleider ohne klassische Schnitte & Materialien > Sie kauften das Grieder-Warenhaus direkt am Paradeplatz, aus dem sie einen Shoppingtempel zimmern möchte.
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ja, genau so ist es. Habe ich auch gedacht, als ich das letzte Mal dort war! Wo eigentlich?
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Die Corporate Governance dieser Firma ist katastrophal.
Die Familie hat keine Ideen mehr, klammert sich aber an die Macht.
Es erinnert fatal an die Situation bei der Migros, wo die Nold weiter erfolglos bastelt.
Die Lösung würde auf der Hand liegen: Ein (Teil-)Verkauf an einen Luxus-Profi.
Die Marken brauchen einen frischen Wind und Professionalität.
Nick Hayek ist ein Unternehmer alter Schule. Die Firma ist kapital- technisch bestens unterwegs. Nicht alles, was aus den USA…
Dass Hayek ein Governance-Problem hat, ist offensichtlich. Aber: wer glaubt ernsthaft, das ein angelsächsicher CFA, dessen einziger beruflicher Background die…
Die Corporate Governance dieser Firma ist katastrophal. Die Familie hat keine Ideen mehr, klammert sich aber an die Macht. Es…