Antoinette Hunziker zählt zu den Leuchttürmen im Swiss Banking.
Sie ist eine der wenigen Frauen, die eine Picobello-Karriere – von Börse über Bär zu Berner KB – hingelegt hat.
Vor allem steht ihr Name für Nachhaltigkeits-Pioniergeist.
Mit ihrer vor 19 Jahren gegründeten Zürcher Forma Futura wurde Hunziker zum Benchmark für ethisches Investieren.

Jetzt hat es ausgerechnet bei der „guten“ Vermögensverwaltern geknallt. Der starke Mann der Geschäftsleitung ist weg.
Nicht im Guten. Sondern im Streit.
Die Rede ist von Robert Müller. Er war nicht nur zentral fürs Tagesgeschäft, sondern genoss auch den Respekt der Crew: dank seines langen Werdeganges und der hohen Professionalität.
Der Bruch passierte 2023. Hinter der Shiny-Oberfläche rumorte es gewaltig. Müller und Hunzikers Kompagnon Christian Kobler, ein altes Schlachtross der Finanzszene, gerieten sich in die Haare.
Der Sieger war gesetzt. Kobler. Der war nicht nur Mitaktionär der Forma Futura, sondern sass im VR auch auf dem Präsidentenstuhl.
Müller out, Kobler der Sieger, richtig?
Nein. Der abrupte Abgang des geschätzten CEOs löste eine Abgangswelle aus. Die engsten Teamleute, insbesondere zwei Frauen, folgten ihrem alten Chef.
Alle drei haben inzwischen bei einem der schärfsten Konkurrenten angeheuert, der Invethos.
Müller und die mit ihm Mitgegangenen sollen die Invethos mit Ursprung Bern jetzt auf dem Platz Zürich zu einem Faktor machen.
„Wir respektieren uns weiterhin“, sagt Antoinette Hunziker im Gespräch zur Trennung vom langjährigen Manager. „Die Nachfolgerinnen machen einen guten Job.“

Diese geben intern zu reden. Der neuen operativen Topfrau fehle es an Erfahrung, sagen Kritiker.
Larissa Jäger heisst diese, sie ist jung, gehört seit 2021 zur Forma Futura-Truppe, und hat einen CV, der bestens zu einem NGO passen würde.
„Bachelor-Abschluss in internationalen Beziehungen mit einem Nebenfach in Management in London“, „MPhil in Afrikastudien an der Universität Cambridge“.
Banking-Knowhow? Investment-Experise? „Man muss ihr etwas Zeit geben“, sagt Hunziker, die sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat und als Vize im VR sitzt.
Die zweite grosse Aufsteigerin ist Alice Balmer. Auch bei ihr sucht man vergebens nach Lehr- und Wanderjahren in Hard-Core-Finance.
„Nach ihrem Biologiestudium an der Universität Zürich mit der Vertiefung in Ökologie war sie am Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik tätig“, steht auf der Forma Futura-Seite.
„Sie beschäftigte sich mit ökologischen und evolutionären Fragen im Rahmen von Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen und untersuchte die Mechanismen und Folgen der floralen Evolution.“
Im Stadtrat von Zürich wären das Trumpf-Karten. Im harten Business um Kundengelder möglicherweise weniger.
Oder doch? Forma Futura will ja vor allem eines: Die Welt retten durch ethisches Geldanlegen.
Was durch Donald Trumps Kreuzzug gegen alles, was nach „woke“ riecht, nicht einfacher geworden ist.
Mit der Beförderung der beiden internen Frauen ist die Geschäftsleitung auf 5 Mitglieder angewachsen. Diese führen 11 Unterstellte.
Ein Drittel der ganzen Firma in der obersten operativen Leitung – Kibbuz in Zürich.

Das Problem ist der VR. Dort sitzen honorige Leute.
Allen voran Anton „Toni“ Gunzinger, Daniel Düsentrieb der Limmatstadt. Gunzinger machte vor 30 Jahren Furore mit seinem selbst gebastelten Supercomputer.
Heute führt er ein erfolgreiches Tech-KMU mit 130 Leuten. Bei der Forma Futura gehört er seit deren Gründung im 2006 zum strategischen Führungsgremium.
Gleich wie Monique Bär. Auch sie gehört seit Beginn zum Inventar.
Die Tochter des legendären Hans Bär hat ein Leben als Stiftungsrätin und Gutmenschen-Frau hinter sich.
Hartes, scharfes Geld-Anlegen? Das war für die Erbin nicht zwingend nötig.
So ist Forma Futura in die Jahre gekommen:
Mit einem Breschnew-VR aus honorigen Mitgliedern, einer Madame Courage namens Antoinette Hunziker, die sich ins zweite Glied zurückgezogen hat.
Und einem Mitinvestoren, dem erwähnten Christian Kobler, der nach dem Streit mit Topmann Müller zwar das Präsidium hergeben musste, aber im VR verblieb und dort weiter den Ton angibt.
„Mit der Forma Futura gehts steil bergab“, sagt eine Quelle. Eine andere Auskunftsperson würde das nicht unterschreiben, sieht aber den Nimbus als Vorzeige-Finanzfirma des ethischen Investierens gefährdet.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Es gibt da noch eine Dame ( ex SRG ) wo auch sowas nachhaltiges für Frauen gemacht hat. Da wäre doch ein Zusammenschluss beider Unternehmen doch was feines!
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Eine Runde Mitleid.
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Seit wann haben Verwaltungsräte schon jemals ihre Aufgabe wahrgenommen!? Der Job ist ja nichts anderes als ein Junket.
Wie nach Dire Straits: „Money for nothing and…“ -
Sehr interessante und spezielle Leute bei der dieser Bude, und das durchs Band…
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Ja, fast jeder Leiter, Stv. oder Mitglied der GL. Zu viele Haeuptlinge und zu wenig Indianer…
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Heute wieder die kleinliche KI ausgepackt? In Zeiten von einseitigen Quoten braucht es wie wir ja gelernt haben weder Branchen-Knowhow noch Investment-Kompetenz. Meiner Meinung nach hilft da nur eine komplette personelle Neubesetzung in Geschäftsleitung und Verwaltungsrat.
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Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf.
Bei Forma Futura arbeitet nur der Maschinenraum. „Der Arbeiter arbeitet und der Chef (s)cheffelt.“ Wer nicht bückelt oder hintenreinkriecht wird entweder mundtot gemacht oder hinterhältig rausgdrängt.
Das Problem bei FFU dürfte sein, dass man das Geld ohne viel Know how durch Gebühren erhält. Man muss nur einigermassen mit den Benchmarks korrelieren. Ja, sogar unterdurchschnittlich performen. Da kann man natürlich schon auf Quote in der GL setzen.
Zudem hat man vor 1 1/2 Jahren eine „Lame Duck“ als Saleschef von einer Privatbank geholt. Dieser hat weder Assets mitgebracht, noch solche bis jetzt an Land gezogen!
FFU lebt noch vom Ruf des First movers – innerhalb der Fassade bröckelt und rumort es jedoch gewaltig!
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The business of business is business.
Milton Friedman -
Da kann ich ja gleich direkt bei Lääähri investieren. Ist wohl gleich woke, feministisch und ertragslos.
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Schön, dass Gunzi – Anton Gunzinger – heute offenbar erfolgreich ist. Einem freundlichen Mensch und unkonventionellem Kopf mag man dies gönnen.
Allerdings, sein hochgelobter Supercomputer hatte ein nicht weiter überraschendes Problem: Gute Hardware, aber leider praktisch keine Software …
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Wann haben Sie Gunzinger als „freundlich“ erlebt? Ich kenne ihn nur als arroganter von sich selbst überzeugter Tüftler, der mal vor hundert Jahren einen Coup gelandet hat…..
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Oh, fantastisch! Jetzt kann ich mein Geld mit gutem Gewissen anlegen solange ich nicht zu genau hinschaue, woher die Rendite kommt.
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Toll, mein Geld arbeitet für eine bessere Welt, während ich mich zurücklehne und meinen Kaffee aus der Einwegkapsel genieße.
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Oh wow, Superman war also gestern heute rettet ihr die Welt mit Aktien? Wie genau funktioniert das?
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Nachhaltiges Investieren? Perfekt, ich wollte schon immer das System retten, ohne meinen Lebensstil zu ändern.
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Was sich seit zwei Jahren bei Forma Futura abspielt, ist ein Trauerspiel – und der beste Beweis für das Klischee, dass es nicht um die Sache geht, sondern um persönliche Egos. Ausbaden müssen dieses unprofessionelle und infantile Verhalten vor allem die Mitarbeitenden – und natürlich auch die Kundinnen und Kunden.
Obendrein verdeutlicht dieses Vorgehen anschaulich, wie in der Finanzbranche mit vergleichsweise wenig Kompetenz und geringem Verantwortungsbewusstsein viel Geld verdient werden kann. Kein Unternehmen der Realwirtschaft könnte sich ein derartiges Verhalten leisten – nicht etwa aus ethischen Gründen, sondern schlichtweg, weil es finanziell ruinös wäre.
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„Nachhaltigkeit“ ist vor allem eine Umschreibung für „schlechte Performance“, „erhöhtes Risiko von Anlageschwindel“ und „höheren Kosten“.
Zudem sind all die Themen (wie auch diese Lebensläufe) irgendwie völlig aus der Zeit gefallen. -
Also ich finde das gut. Wie sonst will man dieses Forma Futura sonst möglicht rasch zu Boden bringen?
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Diese Bude ist eine Top Uebernahmekanditatin fuer die LGT!
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Das wäre der Deal des Jahrhunderts! Gleich nach der Mondlandung!
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Ja klar, und morgen kauft Elon Musk den Dorfladen, weil er das Geschäftsmodell bahnbrechend findet! 🙃
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Verstehe nicht wie man mit Phantom-Aktien Geld verdient. Was für einen Wert repräsentiert eine Phantom-Aktie?
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Phantomaktien, auch bekannt als Phantom Shares oder Phantom Stocks, sind eine Form der virtuellen Beteiligung, die oft als Anreizsystem für Mitarbeiter genutzt wird. Sie funktionieren ähnlich wie echte Aktien, jedoch ohne tatsächliche Eigentumsrechte. Stattdessen erhalten die Begünstigten eine Auszahlung basierend auf der Wertentwicklung des Unternehmens
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hätte der Ex-CEO oder die Frau Hunziker sich doch umwandeln lassen, es wäre alles anders gekommen.
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möchte mal einen annual report von denen sehen. ich dachte immer sie seien für transparenz. was haben sie zu verstecken?
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na dann lassen wir die beiden Bio-Newcomer mal arbeiten… Und den CO2 in den Erdkern pressen (warum eigentlich), grossflächige Solarfelder aufbauen (die nachts garantiert nichts liefern), weitere Windrädli aufstellen etc etc.
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Bei Frau Hunziker überrascht mich nichts mehr.
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ESG: Zu teuer, unglaubwürdig und mit bestenfalls mediokrem Leistungsausweis.
Aber ich weiss natürlich auch nicht ob ich Ketamin oder doch eher einen Tesla brauche… -
DEI auf allen Stufen
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Es ist eine hiesige Tatsache: Erfolgreiche können, müssen und/oder wollen nicht die zwei möglichen Hauptursachen für ihren Erfolg unterscheidem:
-Situatives Zufallsglück
und
-Geplantes Absichtsglück.
Die Realität gibt heute die Antwort auf die harte Tour.
Auch interessant. -
Hunziker…auch so ein völlig überbewerteter Wander Pokal.
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Money Money es war die Zeit der König
Rendite Rendite und Rendite auf der anderen Seite der Welt gibt es nicht mehr
Banks und Banks, die sind leer und pleite
Wer kann uns helfen? nur Gott, aber Gott ist beschäftigt mit der Armut und Leiden der Dritte Welt
Moral und Ethik sind nicht mehr zu sehen, weil Sie keine Rappen bringen
Dann bleiben die Illusionisten und die Damen über 50, NEIN die bekommen keine Bänke -
Bank-Experten-„Profis“ den ganzen Tag ausser sich gegenseitig zu bekämpfen?
Sind diese Damen und Herren ünerhaupt fähig -> NEIN!
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Sagen die bei Rheinmetall No-Go? Andere Nachhaltige sind da jedenfalls sehr flexibel geworden.
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ip am Puls der Zeit? Müller ist im Oktober 2023 ausgeschieden. Haben wir bereits Sommerloch?
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Gib mein Geld lieber an Michelle Hunziker .
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Immerhin zählt bei mir der Weisse-Altherren-Spruch: „Kei Ahnig vor Botanik“ nicht!!
🤷 Whatever, biatches
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ü50 story crazy😂
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Wenn du den Lebenslauf von AH kennen würdest…
Ich denke, die wird dich diesbezüglich um Generationen abhängen!
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Wer den Damen mit diesem Leistungsausweis auch nur einen Rappen anvertraut, muss ziemlich naiv sein. Oder hohl.
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„Im Stadtrat von Zürich wären das Trumpf-Karten. Im harten Business um Kundengelder möglicherweise weniger.“🤭🤣😂😅
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…nicht „naiv oder hohl“……sondern naiv UND hohl
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Eine Geschichte, die eigentlich im 2023 passiert ist?
Wird morgen über die Finanzkrise von 2008 berichtet?
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hopp röbi hopp, wie immer: bei dir kommt das sicher gut.
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Bei mir endet der Bericht abrupt… bitte korrigieren und neue Fassung publizieren.
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Tatenloses Zuschauen ist heutzutags überall en vogue. Inkompetente Führungskräfte beherrschen oft die Firmen und die Woke- und Genderideologien sind wichtiger als Können, Wissen und Motivation.
Die Wohlstandsverwahrlosung zeigt sich auch in diesen „elitären“ Kreisen.-
Du weisst gar nicht wie recht du hast…oder eben du weisst es. BRAVO
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Top Story des Tages? Das zeigt bloss, wie irrelevant Zürich als Finanzplatz eigentlich ist. Traurig.
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Nachhaltigkeitswahn bringt keine nachhaltigen Renditen. Die Zeit der Spinner und Illusionisten ist vorbei.
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Es ist sicher möglich mit ethischen Grundsätzen als Basis rentabel zu arbeiten. Und vielleicht schafft man sich damit auch den Ruf integer zu sein. Das ist heute sehr selten.
Natürlich kann man dann aber keine exorbitanten Renditen erwarten, welche millionenschwere Boni ermöglichen.
Das was Sie mit „nachhaltigen Renditen“ meinen, kann tatsächlich nicht „nachhaltig“ erwirtschaftet werden. Siehe CS, UBS, JB, Blockchain-Schneeballsysteme etc.
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Kommt noch was?
Wer den Damen mit diesem Leistungsausweis auch nur einen Rappen anvertraut, muss ziemlich naiv sein. Oder hohl.
Nachhaltigkeitswahn bringt keine nachhaltigen Renditen. Die Zeit der Spinner und Illusionisten ist vorbei.
Tatenloses Zuschauen ist heutzutags überall en vogue. Inkompetente Führungskräfte beherrschen oft die Firmen und die Woke- und Genderideologien sind wichtiger…