Exklusives Banking hat seinen Preis. Diese Botschaft strahlt die renommierte Zürcher Bank Rothschild aus.
Das Finanzhaus des gleichnamigen Barons hat auf Anfang Jahr die Preise erhöht. Minutiös listet sie die Ansätze in ihrer „Gebührenübersicht“ per Januar 2014 auf.
Dabei kommt Erstaunliches zum Vorschein. Rothschild lässt ihre Kunden zur Ader.
Die neuen Ansätze sind happig. Für ein einfaches Konto bezahlt ein Rothschild-Kunde neu eine „Servicegebühr“ von 250 Franken im Quartal. Macht 1’000 jährlich.
Bei Postfinance, Migros Bank und anderen Retailbanken gibt’s diese Leistung gratis. Es braucht nur etwas Geld auf dem Konto, dann offeriert einem die Postfinance 1, 2, 3 Konti – gebührenfrei. Selbst das Platinum-Bonviva der Credit Suisse ist günstiger.
Bei Rothschild sind die 1’000 Franken „Servicegebühr“ lediglich die Ausgangsbasis. Danach geht’s erst richtig los.
Jeder Sonderwunsch, jede Beratung wird zusätzlich verrechnet. Insgesamt resultieren für einen durchschnittlichen Rothschild-Kunden Gesamtkosten über Tausende von Franken.
Kontoauszüge bei der Bank lagern: 800 Franken im Jahr; Nummernkonto: ebenfalls 800 Franken.
Zahlungen über das Konto: Dafür stellt die Rothschild jedes Mal mindestens 10 Franken in Rechnung. Geht das Geld ins benachbarte Ausland, sind es 20, für Übersee sogar 50 Franken.
Wer bei Rothschild ist, will normalerweise mehr als ein simples Konto für Überweisungen. Gefragt sind Beratung und Anlagen.
Hier schenken die Preise erst richtig ein. Im Minimum 3’500 Franken pro Jahr verlangt die Privatbank für ein Wertschriftendepot.
Nicht inbegriffen sind „ausländische Positionen und Edelmetallbestände“. Auf diese fallen kleine Zuschläge an.
Die Kosten fürs Depot können rasch steigen. Hat jemand Wertpapiere über 5 Millionen, dann zahlt er auf die ersten 2 Millionen 0,35 Prozent, auf die nächsten 3 Millionen 0,3 Prozent.
Zusammen macht das die Kleinigkeit von 16’000 Franken im Jahr.
Wer an Flat-Gebühren denkt, bei denen wie bei den Handy-Abos alles drin ist, sieht sich getäuscht. Zur reinen Depotführung kommen die Kosten für den Börsenhandel.
Dafür publiziert Rothschild in ihrer Broschüre eine ganze Tabelle. Je nach Kurswert fallen mehr oder weniger Kommissionen an.
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Eine Aussage sticht im ganzen Zahlenwust heraus. „Pro Transaktion wird eine Mindestgebühr von 120 CHF erhoben“, steht da geschrieben.
Bei cash.ch, einer Billigbank, kostet gemäss eigener Webseite „jede Online-Börsentransaktion“ 29 Franken, die Migros Bank will 40 Franken für Online-Aufträge bis 100’000, bei Auftrag via Berater macht es 100 Franken.
Am Ende ihrer Preisliste wartet die Bank Rothschild mit einer besonderen Überraschung auf.
Unter „Weitere Dienstleistungen“ steht, dass bei „Beendigung der Bankbeziehung“ eine „Kontoschliessungsgebühr von 500 CHF in Rechnung gestellt“ würde.
Hat ein Kunde Jahr für Jahr Tausende von Franken Gebühren und Kommissionen bezahlt, dann muss er zum Abschied nochmals ein paar Noten auf den Tisch blättern.
Die neuen Tarife sind vor dem Hintergrund eines unbefriedigenden Geschäftsgangs zu sehen. Die Rothschild-Bank hatte Anfang 2013 grosse Performance-Probleme.
Vor Jahresfrist zog Rothschild-Chef Veit de Maddalena die Notbremse. Die Leistung genüge nicht, die Investmentergebnisse müssten sich sofort verbessern. „(…) the returns we deliver for our clients must improve“, forderte der CEO vom Personal in einem internen Mail.
Laut einem Insider ist das offenbar passiert. Gehörte die Rothschild vor 12 Monaten im Performance-Quervergleich zum letzten Drittel, so soll sie nun ins oberste Drittel aufgerückt sein.
Der Schaden war allerdings bereits angerichtet. Laut einem anderen Kenner der Bank hätten viele Kunden Rothschild verlassen. Die 500 Franken für die Kontoschliessung sei eine Reaktion auf die Abgangswelle.
Rothschild war zuletzt von vielen Wechseln im Management betroffen. Die Kundenvermögen sind gesunken.
Die Frage ist, ob sich die Bank inzwischen aufgefangen hat. Ihre Spitze setzt grosse Hoffnungen auf das neue Avaloq-System. Damit sei die Bank für die Zukunft gerüstet, heisst es.
Mehr und mehr den Ton angeben soll Rick Martin, ein Australier, der als Co-CEO funktioniert.
Laut einem Insider will Martin die Rothschild-Bank für Privatkunden mit 1 bis 5 Millionen Vermögen positionieren; dies, nachdem die Verpflichtung sogenannter Top-Privatebanker offenbar nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mal wieder ein eher reisserischer Artikel. Die aufgezeigten Gebühren sind für Privatbanken im üblichen Rahmen, tendenziell sogar eher am unteren Ende. Bei der UBS z.B. kostet allein das Nummernkonto fast 2000 CHF pro Jahr. Der Vergleich mit Retail- und Onlinebanken ist nicht nicht ganz fair, da dürfte sich der Servicelevel doch noch etwas unterscheiden und die Kontoauszüge werden wohl zumindest an den richtigen Empfänger verschickt ;).
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Für ein „Nummernkonto“ Fr. 2000.– im Jahr? Für einen Blumenstrauss am Geburtstag? Für den Empfang am Flughafen? Für einen Kaffee mit Schoggi? Für ein Mittagessen in der Kronenhalle? Für handgeschriebene Adressen? Für die Underperformance? Für die Intransparenz bei den versteckten „Gebühren“? Für die harte Haltung bei den Retros? Für den Verrat an Kunden und Kundenbetreuenden? Für den (s.unten) morbiden Geschmack? Ja wofür denn bloss? Beim automatischen Infoaustausch? Da wird sich in Zukunft noch einiges ändern (müssen).
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Wieso denn über diese ‚grossartigen‘ Gebühren klagen?! Einen besonderen. (morbiden) Geschmack zu haben war schon immer teuer! Wer also meint, damit mit einem Pseudo-Status brillieren zu können, bitte sehr! Aber die beschriebenen Auswüchse sind eh eine vollkommen unbedeutende Angelegenheit. Jedem, der immer noch in (Wert?)-Papieren jeder Art drin ist, dem ist eh nicht zu helfen… Just my 2 cents…
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Bei BKB Easy Trading :
flat fr. 30.- pro Auftrag
0.10% pa. depogebührennicht zu schlagen….
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…und die Abrechnungen beim Nachbarn im Briefkasten, ist wirklich unschlagbar.
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Antwort an: …und die Abrechnung beim Nachbarn…
Anonym und namenlos ? Schon vergessen, bei welcher Bank dies passiert ist‘
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So schnell vergisst man nicht!
Es passierte bei der BKB-Tochter Bank COOP, deren IT auf Avaloq bei der BKB integriert wurde.
Mal schauen, was die Untersuchungen der Basler Polizei/Staatsanwaltschaft ergeben werden? Ein Schelm, wer böses denkt….
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Das ist ja genau das Problem, die Performance geht mehr und mehr in den Keller und im Gegenzug werden die Gebühren erhöht. Die Banken im Ausland sind da viel entgegenkommender und ebenso gut. Warum muss man den das Geld immer bei einer Schweizerbank haben?
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etwas gar aufgebauscht das gschichtli. sie können sich ja genauso gut die billig schminke im discounter kaufen und den selbstversuch wagen oder es sich vom gepflegten visagisten machen lassen. passt doch für einen individuellen und persönlichen private banking service. wers sichs leisten kann tuts. und wers billiger kriegen möchte hat ja die wahl zwischen verschiedensten online brokern, schalterbänkli und vermögensberatern. da herrscht ganz normaler wettbewerb.
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Historisch so relevant wie ein Sack Reis der in China umfällt. Die Bank Rothschild ist für die Familie Rothschild nichts weiter als ein kleines Hobby. Irgendwelche Manager, Kundenberater oder Kunden nichts als Amöben in der Jahrhunder-Geld-Historie der Rothschilds. Die Hosenscheisserei und der Kniefall der Schweizer gegenüber dem Ausland hat den Bankenplatz zerstört, die endlosen Regulationen kleinere Privatbanken wie die Rothschild wettbewerbsunfähig gemacht. Die Investitionen, Beteiligungen, Kredite und Kontrolle der Familie Rothschild sind da, wo sie sein müssen, mit oder ohne Bank.
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Rothschild ist nicht die erste und wird nicht die letzte Bank sein, die ihre Gebühren massiv erhöhen wird. Die Retro’s fallen weg, die Nummernkunden sind weggefallen oder werden wegfallen (BR EWS sei Dank! mit Weissgeldstrategie) und die Kosten der Bank sind immer noch da. Zusätzlich eingestellte PB Top Shots, die enorm kosten und nichts bringen. Ja vielleicht verschwinden Banken wie die Rothschild in den nächsten Jahren ganz aus der Schweiz, da sie schlicht und einfach höhere Kosten als Erträge haben werden. Die Schrumpfung des Bankenangebotes wird ja vor allem von mitte-linken Kreisen geradezu gefordert und somit werden die verbleibenden Kunden sich ein neues Heim suchen müssen. Aber leider sind die Alternativen kleiner geworden. Wer in Zukunft in der Dienstleistung und Performance nicht liefert, wird vom Markt verschwinden.
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Schauen Sie sich die Preise von Coutts an! Sie haben schon letztes Jahr ihre Gebühren so erhöht. Kontoführug CHF 1’850,-, Depogebühren 0,35%.
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Gebühren realitätsfremd zu erhöhen kann nur ein
a. Monopolist
b. der dumme oder senile Kunden hat
c. dessen abhängige Kunden krumme Geschäfte machen und stillschweigend gezwungen sind alles hinzunehmen
d. Unternehmen dessen Kunden abwandern und die zurückgebliebenen die Boni vom Veit & Co zu zahlen haben.
e. diejenigen die eine geniale, unschlagbar attraktive und überwältigende Dienstleistung anbieten, die seinesgleichen sucht.Wenn die Führungscrew wüsste wohin sie segeln würde würde man dass nach ein paar Jahren vom Veit schon gemerkt haben. Doch wurde kein Feldherr bestellt, sondern einer der keine Steine versetzen möchte. Und so gut auch Avaloq sein mag, oder SAP, die bilden nur ab was gemacht wird und zeigen keine neue Marschrichtung an. Leadership starts and ends with the CEO, yet not every CEO is a Leader.
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Top-Privatebanker?, co-Ceo?, Performance-Rendite?, Kosten?. Es ist befremdlich festzustellen, wie man unreflektiert man die derzeitige Problematik einfach übernimmt.
Am 25. Juni 1863 haben die Gebrüder Rothschild aus London einen Brief an die Herren Ikelheimer, Morton & Vandergould, in 3, Wall Street, New York City, geschrieben:Ich ZITIERE aus dem Buch des Historiker Niall Ferguson in Die Geschichte der Rothschilds. Propheten des Geldes.
„Ein gewisser John Sherman aus Ohio hat uns dargelegt, wie ein kürzlich erlassenes Dekret des Kongresses Gewinne durch Operationen der Nationalbank ermöglicht. Eine Kopie des Dekrets war dem Brief von Herrn Sherman beigefügt. Offensichtlich ist dieses Dekret entsprechend dem Plan verfasst worden, den die Britische Bankiersvereinigung formuliert und ihren amerikanischen Freunden empfohlen hat. Dabei hatten wir darauf hingewiesen, dass sich aus diesem Plan, wenn er Gesetzeskraft bekäme, große Gewinne für die Bankiers auf der ganzen Welt ergeben würden.
M. Sherman erklärt, dass dieses Gesetz den Kapitalisten eine einmalige Gelegenheit zur Akkumulation von Geld bietet. Das Gesetz überträgt fast die gesamte Macht über die Finanzen der Nation auf die Nationalbank.
M. Sherman sagt, dass von den Personen, die das System verstehen und an den Profiten interessiert sind oder von denen, die von seinen Vorteilen abhängen, kein Widerstand zu erwarten ist. Die große Masse des Volkes aber ist intellektuell unfähig, die gewaltigen Vorteile zu erkennen, die das Kapital aus dem System zieht, und wird seine Bürde ohne Murren tragen, vielleicht ohne zu ahnen, dass das System gegen seine eigenen Interessen ist.
Ihre ergebenen Diener Gebrüder Rothschild.“Zitat Ende!
Die amerikanischen Bankengesetze von 1863 bis 1865 haben einigen Banken bei der Ausgabe von Banknoten ein Monopol eingeräumt. Das Haus Rothschild aus London hielt das größte Aktienpaket der ersten amerikanischen Bank, die amerikanische Staatsschulden verwaltete. Das von ihr ausgegebene Geld konnte bis zu 90 Prozent mit Staatsanleihen gedeckt sein.
Ist es heute 24. Januar 2014 anders? Woher kommt die Performance? Woher kommen die Kommissionen? Ganz klar, jeder ist frei zu entscheiden, ob er will oder kann, einen Konto bei dieser renomierter Bank eröffnen. Es geht auch nicht, um Feinbilder oder sonstiges. Es sind alle, unbestrittenermassen, ehrenwürdige und fähige Menschen am Werk. Ich bitte leiglich, die Hintergründe zu hinterfragen, weshalb dieses System ausschliesslich 3-4% der Bevölkerung dient; und der Rest sich ein Leben lang im Hmasterrad dreht. Nochmals, worin liegen die Talente, Fähigkeiten, Eigenschaften dieser Bank, um solche Gebühren zu verlangen? Oder, ist es einfach eine gewisse Monopolstellung?Wenn ja, woher kommt dieses Monopol?
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Merci!
Und amen.
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Noch krassere Verhältnisse existieren in der Treuhänder Branche. Im Fürstentum Liechtenstein existiert eine Treuhandfirma (Audina Trust), welche Gebühren kassiert, welche nicht einmal je vereinbart oder irgendwo publiziert worden sind. Sie belasten deshalb keine Kontoschliessungsgebühr, aber ein „Rücktrittshonorar“ oder eine „Transfergebühr“, welche bei der Beendigung der Kundenbeziehung belastet werden. Angeblich seien diese Honorare branchenüblich?! Auch hier sind diese Beträge happig: Je nachdem zwischen 2000 und 5000 CHF pro Gesellschaft. Fazit, Kunden sind hier um von ihnen zu profitieren.
Wie Patrick M. schreibt: Anzeichen einer Branche, welche am Sinken ist?
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Flat Courtage CHF 29.00 exkl. fremde Gebühren im Online Handel.
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Und nö emmol Bonviva Punkte! Mit solchen könnte Rotschild gleich die Gebühren nochmals verdoppeln.
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Die Kostenunterschiede sind wirklich riesig manchmal sogar fast unverschämt. Im Handel so gar noch viel grösser als bei den Konten. Unterschiede bis zu einem mehrfachen siehe zum Beispiel: http://www.moneyland.ch/de/online-trading-vergleich Wer suchet der sparet…
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Also sinkt das Rothschild-Schiff nun definitiv. Innovationsloses Management, völlige Fehlplanung der Strategie (sofern überhaupt vorhanden) in den letzten Jahren und nun eine ideenlose und völlig überzogene Preispolitik. Lieber Veit de Maddalena, Kunden wollen eine Leistung von ihrer Bank, dann bezahlen sie auch dafür. Aber nicht blindlings for nothing, nur damit statische Banker der Offshore-Generation fette Löhne garnieren können. Freut euch in diesem Laden schon auf einige Saldierungen.
Also sinkt das Rothschild-Schiff nun definitiv. Innovationsloses Management, völlige Fehlplanung der Strategie (sofern überhaupt vorhanden) in den letzten Jahren und…
Die Kostenunterschiede sind wirklich riesig manchmal sogar fast unverschämt. Im Handel so gar noch viel grösser als bei den Konten.…
Und nö emmol Bonviva Punkte! Mit solchen könnte Rotschild gleich die Gebühren nochmals verdoppeln.