11 Banken drohen Anklagen der USA. Um den Worst-case abzuwenden, werfen sie ihre US-Kunden raus. Bei welcher Bank diese landen, müssen sie obendrauf den USA melden.
Das sei wohl „seinerzeit auch bei UBS der Fall“ gewesen, schreibt die Finanz und Wirtschaft. „Wäre die Finanzmarktaufsicht nicht verpflichtet gewesen, die betroffenen Banken zu warnen, dass ihre Namen an die Amerikaner gingen?“, fragt das Blatt.
Die Existenz einer geheimen Exit-Liste wird erstmals pointiert aufgeworfen. Diese treibt die von der zweiten US-Angriffswelle betroffenen Banken um.
Für sie ist nämlich Pay-Day. Terrabits von Daten werden für den Versand nach Washington bereitgemacht. Alles rund um das US-Offshore-Geschäfte, ausser den konkreten Kundennamen, legen sie offen.
Danach können die Amerikaner in Ruhe entscheiden: Klagen wir weitere Banker an? Packen wir gar eine Bank? Erhöhen wir den Preis für Ablass-Deals?
Hätten hingegen Julius Bär, Wegelin, Basler und Zürcher KB und weitere ab 2008 keine UBS-Kunden aufgenommen, dann hätten die USA kein leichtes Spiel gehabt. So aber ist die Kapitulation total.
Vertreter der 11 Banken äussern den Verdacht, dass sie von Bern verraten wurden. „Das wäre extrem“, sagt ein Spitzenmann. „Die Finma hätte uns wissentlich ins Messer laufen lassen.“
Gab es im Fall UBS eine Exit-Liste, wäre diese mitentscheidend gewesen für das aktuelle Drama. Dank einer solchen Auflistung wüssten die USA haargenau, wohin die UBS die Gelder ihrer „toxischen“ US-Kunden überwiesen hätte.
Das geschah ab Frühling 2008, als der US-Steuerstreit publik wurde. Im Juli 2008 gab die UBS ihren Exit aus dem Geschäft bekannt und kündigte ihren US-Kunden.
Diese landeten damals via ihre bisherigen Berater und externe Vermögensverwalter bei Bär&Co.
Einiges spricht für die Existenz einer Liste. Erstens hatte die UBS in ihrem eigenen Verfahren sämtliche Daten, die nicht geschützt waren, den US-Strafbehörden frühzeitig überliefert. Das geht aus Gerichtsakten hervor.
Zweitens begleitete die Bankenaufsicht Finma den UBS-Prozess aufs Engste. Ein Involvierter sagt via Vertrauensmann, dass „jeder Schritt“ mit der Behörde abgesprochen worden sei.
Nicht erhärtet ist der Begriff „Exit-Liste“. Dieser hat sich als eine Art „Urban Legend“ – eine modere Sage – unter den betroffenen Banken verbreitet.
Sie gehen heute davon aus, dass sie hauptsächlich wegen einer solchen Liste ins Visier der USA gerieten.
Einmal mehr lautet die Kernfrage: Hat die Finma mit ihrer Hilfeleistung für die schlingernde UBS den Rest des Finanzplatzes geopfert? Hätte die Aufsicht die Grossbank ihrem eigenen Schicksal überlassen und gleichzeitig die übrigen Banken von jeglichem Kontakt mit US-Kunden der UBS abhalten sollen?
Wie immer ist das Timing von entscheidender Bedeutung. Ein Vertreter der 11 Banken sagt, dass bis zum „Mauerfall“ vom Februar 2009, als die UBS mit Hilfe der Finma 250 US-Kunden via Notrecht offenlegte, niemand ein Problem mit dem US-Offshore-Geschäft erkannt habe. Von der Finma habe man bis dahin keinen Mucks vernommen.
Ihren Bericht zum UBS-Offshore-Fall publizierte die Aufsicht am Tag der Offenlegung am 18. Februar 2009. Das war der erste formelle Warnschuss aus Bern. Einige Banken schlossen danach die Tür für neue US-Kunden.
Erst ab Herbst 2009 begannen Julius Bär und andere Institute, die Amerikaner rauszuschmeissen.
Danach hüllte sich Bern erneut in tiefes Schweigen. Bis Herbst 2010, als die Finma mittels Rundschreiben klarmachte, dass die Banken die speziell hohen Risiken im Offshore-Business zu beachten hätten. Von da an war es für die Banken nicht mehr möglich, wie in der Vergangenheit die Augen vor Steuersünden ihrer Ausland-Klientel zu verschliessen.
Die Warnung kam zu spät. Amerika war längst im Bild über die Praktiken jener Häuser, die mit den heimatlosen US-Kunden der UBS Gewinne machen wollten.
Eine Exit-Liste ändert nichts an diesem Kernversagen: Bär, Wegelin, ZKB und weitere stürzten sich aus Profitgründen auf die UBS-Kunden, ohne sich zu fragen, was sie vom Welt-Sheriff Amerika zu befürchten hätten.
Hingegen könnte eine Exit-Liste erklären, warum die Schweiz derart schnell und widerstandslos eingebrochen ist.
Leadership für eine gemeinsame Abwehrfront hätte von Bern her kommen müssen. Eine Exit-Liste zuhanden der USA ist aber das Gegenteil eines Abwehr-Dispositivs, sondern Ausdruck einer Appeasement-Politik. Die scheinbare Reue der Schweiz besänftigte die USA aber nicht, sondern weckte erst recht deren Jagdtrieb.
Die Appeasement-Strategie hat den Finanzplatz ins Verderben geführt. Sträflich rächt sich, dass die Banken nie ein starkes Bern wünschten.
Aber Hallo? Nicht die angebliche exit liste sondern die dummheit der banker ist schuld am schlamassel! Wenn sich diese idioten für etwas neugeld prostituieren lassen ohne einen schritt weiter zu denken, dann kommts halt soweit.
Und all die us kunden die von den kleinen vermögensverwaltern bei namenlosen privatbanken geparkt wurden? Oder man ist einfach nach liechtenstein weitergehüpft…
Die schweiz stinkt vom schwarzgeld so stark so dass sogar die dummen amis es über den teich riechen können!
Byebye finanzplatz!