Die Pierin-Vincenz-Show erreicht einen neuen Höhepunkt. Vincenz liefert mit seiner Dritten-Banking-Kraft mit Headquarter in Sankt-Gallen erstmals über eine Milliarde Bruttogewinn.
Was stabil und nachhaltig daherkommt, ist unter der Oberfläche brüchig und riskant. Vincenz‘ Erfolg basiert auf 3 Wetten. Gehen sie gleichzeitig schief, dann könnte sein Tanker kippen.
Erstens ist Vincenz mit seinem Roten Riesen weiterhin fast vollständig vom Hypothekengeschäft abhängig. Die Genossenschaftsbank ist die grösste Eigenheim-Finanziererin der Schweiz.
Während die Zürcher Kantonalbank und andere grosse Hypotehkeninstitute bei den Immobilien-Krediten auf die Bremse stehen, gibt Vincenz unbeeindruckt Vollgas.
Er begründet dies mit seiner Zuversicht in den Markt und die Zinsen. „Wir erwarten ein „Soft Landing“ des Immobilienmarktes, kein Platzen einer Preisblase“, sagt die Raiffeisen heute.
Augen zu und durch, lautet die Parole der grossen Chefs. Das bereits beunruhigende Klumpenrisiko nimmt noch mehr zu.
Das zeigen die Zahlen. Die Hypo-Kredite der Raiffeisen stiegen im 2013 um satte 5,7 Prozent auf neu 144 Milliarden. Das Plus lag über dem Markt, der Marktanteil stieg entsprechend und beträgt nun 16 Prozent.
Risiko Nummer zwei: Die Erträge halten nicht Schritt mit dem Wachstum. Das bedeutet, dass sich Vincenz das Wachstum im Markt mit Dumping- oder Rabatt-Preisen „kauft“.
Während die Bilanz der ganzen Raiffeisengruppe im letzten Jahr um 5 Prozent stiegen, nahmen die gesamten Erträge unterproportional zu, nämlich um „nur“ 2,9 Prozent.
Die Folge ist eine sich öffnende Schere. Vincenz türmt Risiko um Risiko auf seine Bilanz, ohne dass er damit genug Geld verdient.
Nach aussen lässt sich der Bündner Zampano nichts anmerken. Dank tieferen Kosten gelingt es Vincenz, einen um 15 Prozent höheren Bruttogewinn von 1,07 Milliarden auszuweisen.
Doch der Erfolg ist luftig. Das gibt Vincenz versteckt selbst zu.
„Zu berücksichtigen ist allerdings die einmalige Stärkung der Pensionskasse von 80 Millionen Franken im Vorjahr“, schreibt die Raiffeisen in ihrem Communiqué, das ansonsten vor Selbstvertrauen strotzt.
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Ohne diesen Sondereffekt wäre der Gesamtaufwand „moderat“ um ein Prozent gestiegen.
Schliesslich kommt ein drittes Risiko hinzu: die Too-Big-To-Fail-Problematik. Sie könnte für Vincenz am gefährlichsten werden.
Nach den beiden Grossbanken und der ZKB wird allgemein erwartet, dass die Nationalbank als Nächstes die Raiffeisen als systemrelevant bezeichnet.
Das wäre keine Überraschung, weil die SNB versucht, die Immobilienrisiken in den Griff zu kriegen. Als Nummer 1 im Hypo-Geschäft steht die Raiffeisen am stärksten im SNB-Fokus.
Vincenz betont auch heute, dass seine Raiffeisen viel Kapital hat.
Er verweist auf einen Anstieg bei den harten eigenen Mittel auf 11 Milliarden. Zusammen mit weiterem Kapital erfülle seine Bank damit die Vorgaben, die durch den antizyklischen Immobilien-Puffer bereits verschärft worden seien.
Nicht ins rosige Bild passen will, was kürzlich bekannt wurde. Vincenz beantragt in Bern, dass seine Raiffeisen bei der Berechnung der Risiken im Inland vom Standard- auf den Modellansatz wechseln darf.
Dahinter versteckt sich eine zentrale Grösse. Die Finanzaufsicht Finma akzeptiert bei den Grossinstituten wie der UBS, dass diese ihre Risiken selbst berechnen dürfen.
Je nachdem, wie hoch die Risiken im internen Modell ausfallen, muss entsprechend hartes Eigenkapital zur Verfügung stehen.
Das Ziel von Vincenz ist, mit einer Umstellung vom Standard- auf den Modellansatz seine Risiken im Immobiliengeschäft zu reduzieren, damit er weniger Kapital dafür benötigt.
Ob ihm die Finma grünes Licht dafür gibt, ist offen. Unklar ist zudem, woher der Raiffeisen-CEO das Knowhow fürs Modellieren der Risiken beziehen will.
Vincenz‘ Hauptproblem bei seinem Highrisk-Kurs ist, dass er Genossenschafter als Eigentümer hat. Diese um mehr Kapital anzugehen, könnte sich als Ding der Unmöglichkeit entpuppen.
Das Vincenz von Standard- auf Modellansatz umstellen will, ist ein starkes Indiz, dass der grosse Magier aus der Ostschweiz auf dünnem Eis geht.
Ihm könnte bald das Kapital für seinen forschen Wachstumskurs fehlen.
Darauf deutet eine Geschichte vom letzten Sommer hin. Die Finma war nicht bereit, den Kauf der GE Money Bank durch die Aduno-Gruppe zu bewilligen.
Die Aduno ist gross bei Kleinkrediten und im Zahlungsgeschäft. 25 Prozent gehören der Raiffeisen.
Dass die Finma den Deal in letzter Minute verhinderte, deutet auf die Einschätzung beim Watchdog hin, dass Vincenz‘ Raiffeisen zur Gefahr wird.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Endlich mal eine Bank der man einigermassen Vertrauen kann…bis dann wieder ein paar gierige Banker in den eigenen Reihen alles kaputt machen.
Hoffe, der Vincenz hat seinen Laden soweit im Griff, das dies nicht geschieht.-
Der PV hat den Laden so gut im Griff, dass nur noch ihm genehme Ja-Sager und Kopfnicker eingestellt werden und zwar bei Raiffeisen Schweiz aber auch als Leiter der einzelnen Genossenschaftsbanken.
Kaputtgemacht hat er es schon mit der Notenstein-Akquisition und dem aggressiven Ausbau dieses business, welches von den Eigentümern (=Genossenschafter) bis heute weder goutiert noch verstanden wird. Die Mittel wären wohl besser in die Modernisierung der IT investiert worden. Diese an die Wand gefahrenen Projekte werden noch massive Probleme generieren in der Zukunft, das kostet mehr als „etwas“ Bonus an die Mitarbeiter.
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Raiffeisen und seinem Chef ist zu gratulieren!
Neid und Missgunst sind keine guten Ratgeber.
Sind wir froh, dass es solche einheimische Institute gibt, die auch bei der breiten Bevölkerung geschätzt und beliebt sind.Dass die beiden Grossbanken (die von Ausland beherrscht werden) ihre Risiken mittels eigenen (dubiosen) Modellen berechnen dürfen, ist kein Leistungsausweis, eher ein Armutszeugnis/Kapitulation der Aufsichtsbehörde.
Das OR verlangt die Bilanzierung nach dem „Vorsichtsprinzip“, es wäre an der Zeit, wenn sich wieder alle daran halten müssten.
Das wäre frei Marktwirtschaft, die das Wohl aller fördern würde.
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Als Abschluss noch eine Videobotschaft:
http://panorama-magazin.ch/bmk/ -
Der Verfasser des Artikels „Der Zauberer aus der Ostschweiz“ kennt anscheinend die Geschäftsreglemente von Raiffeisen nicht. Raiffeisen finanziert in der Regel sehr zurückhaltend und mehrheitlich im ländlichen Raum. Die Hyporisiken liegen jedoch am Genfersee und im Raume Zürich, wo die Liegenschaftspreise ein unvernünftiges Niveau erreicht haben. Auch die Zinsrisiken sind meines Wissens abgesichert bis zu einer relementarisch festgelegten „Schmerzgrenze“.
Die abschätzige Art dieses Artikels ist ehrverletzend für alle ehrlich und verantwortungsvoll arbeitenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der RB. -
ja genau!
mich wundert es nicht,das es in Bach runtergeht. ich habe auch dort gearbeitet und mich dann entschlossen, den Laden nach 12 jahren zu verlassen. die CS zieht einen Menschentypus heran, den die Gesellschaft nicht braucht – egoistisch-gierig-dummschwätzerischdie meisten sind doch draussen in der Wirtschaft nur beschränkt brauchbar und überlebensfähig und werden ziemlich schnell als Nichtskönner durchschaut
der Meister hat zwar keine Notwendigkeit mehr zu arbeiten, aber bei der CS braucht es neue Leute. die alten Kader bringen es schon lange nicht mehr.
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Erfolg bringt Neider!
Bravo Raiffeisen!
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The wizard of Oz ….
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@Clude: Raiffeisen hat genau 0.1% mehr Eigenmittel, als sie mit erhöhtem antizyklischen Kapitalpuffer müsste. Das heisst weiteres Wachstum wäre an sich nicht möglich – es sei denn, man rechnet die Risiken klein, wie PV das machen will (IRB-Ansatz). UBS und Lehman lassen grüssen…
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Versteh nicht ganz was sie meinen. Raiffeisen hat also sogar 0.10% zuviel Eigenmittel!
Wozu noch mehr als die Geforderten? Wenn Sie beim Metzger 200Gramm Schinken bestellen, möchten Sie auch nicht 300Gramm.Und Eigenmittel werden stetig geäufnet… Raiffeisen ist keine AG die einfach mir nichts, dir nichts mal eine Kapitalerhöhung aus dem Hut zaubern kann und auch keine Kantonalbank, die beim Kanton Dotationskspital erbetteln kann soviel sie will.
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Stärkung der Pensionskasse von 80 Millionen!
Tönt belanglos, betrifft aber nur die oberen Kader, welche sich nochmals besser absichern konnten.
Wohl eher eine versteckte Lohnerhöhung von 10%.-
Bitte bei der Wahrheit bleiben: Die Unterdeckung wurde ausgeglichen, welche alle betroffen hat.
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Raiffeisen ist eigenkapitalmässig extrem schwach auf der Brust, R. erfüllt die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen nur ganz knapp.
Das ist eine ziemlich heisse Kiste…-
hä? so ein quatsch! inklusive kapitalpuffer erfüllt 😉
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P. Vincenz zockt und hofft auf ein Wunder. Normalerweise berechnen die Banken bei der Vergabe von Neu-Hypotheken mit einer Tragbarkeit von mindestens 5% und 20% müssen in der Regel aus eigenen Mittel kommen (ohne BVG). Aus mir bekannten Kreisen sieht die Raiffeisen das nicht so eng und vergibt Hypotheken sehr grosszügig und verschafft sich somit Marktvorteile. Das rasante Hypothekarwachstum deutet klar darauf hin, dass die Raiffeisen in diesem Bereich sehr aggressiv auftritt. Irgendwie erinnert mich das Ganze etwas an die 90er Jahre, als viele Banken, inklusive Grossbanken, in diesem Bereich mit ihrer Strategie total versagt haben und bei der Zinswende eine grosse Immobilienkrise ausgelöst haben. Sollten die Zinsen irgendwann und überraschend stark ansteigen, dann wird die Raiffeisen-Gruppe sehr stark in Mitleidenschaft gezogen werden und die Geschichte der 90-er Jahre wird sich wiederholen. Ich meine, eine Raiffeisen-Gruppe in dieser Grösse ist System relevant geworden. Aber was soll’s, P. Vincenz kann’s egal sein, denn wenn die Raiffeisen-Gruppe Schiffbruch erleidet, dann wird der Staat, respektive der Steuerzahler dafür aufkommen müssen
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Falschmeldung: Schauen Sie, jede Bank wird kontrolliert, ob Sie Tragbarkeit und Belehnungshöhe einhält, auch Raiffeisen! Darum hätten Sie sich den langen Text sparen können.
Und erklären Sie mir, warum die Kantonalbanken DOPPELT soviel Hypothekarvolumen haben? Die Grossbanken ebenfalls doppelt soviel (kumuliert).
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@Ex-Banker: Stimme zu 100 Prozent mit Ihnen überein.
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@Zampano: manchmal habe ich den Eindruck, Sie gehören zu der Gattung Mensch, die wirklich glauben, dass Zitronenfalter Zitronen falten….
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Nummer 1 mit 16% Marktanteil?
und was ist dabei?
gefährlich ist der ganze Kuchen,
der Hypo-Geschäfte; wehe wenn die Zinsen
anziehen!daneben ist es längst klar, aber nicht bis in
die Provinzhauptstadt Zürich durchgesickert: die Ostschweizer sind eben sehr tüchtige Leute.Hummler wusste, wieso er seine Bank an Raiffeisen ver(schenkte)kaufte…
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Dumpingpreise?
Wohl eher bei den Kantonalbanken, die über 30% Marktanteil haben.
Oder doch die Migrosbank:
http://www.comparis.ch/hypotheken/zinssatz/vergleich.aspx?cantoncode=ZH&maxloantovalueratio=80&isforselfusageonly=0-
@Zampano
Dass Sie entweder ein bekennender RB-Kunde oder sogar ein RB-Mitarbeiter sind, wissen wir ja aus Ihren Kommentaren schon zu genüge. Wahrscheinlich am Hauptsitz in St. Gallen und nicht einer RB-Filiale auf dem Lande. Den von dort hört man(n) viel Negatives über die Zentrale und die Ambitionen von PV. Behalten Sie Ihre rosa Brille auf, in ein paar Jahren (und einer Immobilienkrise später) werden wir wissen, wie es ausgegangen ist.Noch zur Migros Bank: Diese hat vor einigen Jahren beschlossen, dem unsäglichen „Märten“ einen Riegel zu schieben und allen Kunden von Anfang an gute Konditionen im Hypobereich zu bieten (was Sie selbst ja auch bestätigen!) Alle anderen Banken, auch die RBs, offerieren und publizieren höhere Sätze, die sie dann bei den effektiven Offerten massiv runterschrauben. Aber natürlich nur für die Kunden, welche mit den Mitbewerbern vergleichen! Zudem verfügt die Migros Bank über sehr effektive Prozesse in der Abwicklung der Kreditgesuche. Daher kann diese mit tieferen Margen operieren (und gut davon leben) Schauen Sie nur mal das C/I-Ratio an.
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Immer wenn kritische Stimmen in Sachen Raiffeisen laut werden, ist der PR-Büttel nicht weit, gäll lieber Zampano.
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@Walter Meier
Raiffeisen betreibt keine Filialen auf dem Lande, dies sind alles selbständige Banken, und diese beschwerten sich schon zu Zeiten vor PV über die „Ungeheuerlichkeiten“ des Verbandes und diese sind ein wesentlicher Wachstumstreiber der Hypotheken. Die Filialen betreibt Raiffeisen in den grossen Städten sowie in Thalwil und sie rapportieren direkt nach St. Gallen. -
Korrigieren Sie einfach meine Aussage, falsch etwas falsch dargestellt sein sollte.
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Wenigstens die Finma scheint realisiert zu haben, dass die Raiffeisen unter Pierin Vincenz einen fragwürdigen Kurs verfolgt. Wie lange die Basis das noch unwidersprochen hinnimmt, bleibt abzuwarten. Mir persönlich ist das Raiffeisen-Konstrukt nicht mehr geheuer. Ich versuche mein Glück bei der Postfinance.
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sehr laue berichterstattung mit sehr viel spekulativen behsuptungen wie es mir scheint – blick lässt grüssen!
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sehe ich genau so;
soweit sind wir also schon; wenn jemand erfolg hat ist es pures glück; ist das nur neid oder das faktum dass sich misserfolge boulevardistisch interessanter vermarkten lassen…
banking ist einfach nicht die stärke des autoren…
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Das vierte Risiko wird hier völlig ausgeblendet: die seit Jahren fehlenden IT-Investitionen – die IT der Raiffeisen ist heute in keiner Art und Weise mehr zeitgerecht und müsste dringend angepasst werden, leider ist das Geld dafür nicht vorhanden….
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Das Geld für die IT Investition war vorhanden ABER das Projekt wurde in den Sand gesetzt
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@Peter Schlaumeier
Dazu passt auch der folgende Artikel auf 20 Minuten:
RB-Automaten ausser Betrieb!
http://www.20min.ch/finance/news/story/Raiffeisen-Kunden-koennen-kein-Geld-abheben-14572783
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St. Gallen in Saus und Braus, kein Wunder so wie sie uns kleine Landbanken auspressen und Gewinn abschöpfen
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Landbanken werden nicht ausgepresst. Es werden nur Dienstleistungen in Rechnung gestellt. Gewinne verbleiben amsonsten vollumfänglich bei den Banken.
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genau so! schauen sie sich nur mal die Versicherungskonditionen bei einem Austritt an, das entsprechende Merkblatt ist ein Hohn für jeden Mitarbeiter einer Bank, welche übrigens Eigentümer von Raiffeisen Schweiz sind…..
Wäre ich Leiter einer Bank, wäre mir ja schon längst der Kragen geplatzt aber es werden ja danke der Personalsteuerung durch den Verband (nein Zampano – oder soll ich Franz sagen -, die Bank kann nicht selber bestimmen) nur noch Ja-Sager akquiriert. -
@Nichtmalexraibabanker: Keine Bank kann den CEO selbst wählen, die Finma muss diese stelle jeweils absegnen. Bei Raiffeisen wird dies durch Raiffeisen Schweiz im Auftrag der Finma übernommen.
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@Zampano: sie sind total verblendet, eine Bewilligung ist das eine, eine einseitige Selektion ist das andere….
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Zampanso Raiffeisen-Bonus dürfte stark mit der Kadenz seines hier geposteten PR-Geschwätzes korrelieren. Einfach nur lächerlich, wenn sich ‚Kommentatoren‘ äussern, die dermassen offensichtlich im Sold der angeprangerten Unternehmung stehen.
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St. Gallen in Saus und Braus, kein Wunder so wie sie uns kleine Landbanken auspressen und Gewinn abschöpfen
Das vierte Risiko wird hier völlig ausgeblendet: die seit Jahren fehlenden IT-Investitionen - die IT der Raiffeisen ist heute in…
sehr laue berichterstattung mit sehr viel spekulativen behsuptungen wie es mir scheint - blick lässt grüssen!