In letzter Zeit wurde viel darüber geschrieben, wie sich das Umfeld im Private Banking inskünftig verändern wird. Viele Themen wurden bereits erörtert, grundlegend fördernde Lösungen werden aber nicht erwähnt.
In der Schweiz, dem Land des „Private Bankings“, gibt es plötzlich viele Fragezeichen. Weshalb nur? Die Banker sind hier gut ausgebildet, lernen das Privatkundengeschäft von A bis Z und sind international erprobt. Alleine deshalb, weil wir als kleines Land dazu gezwungen sind andere Länder zu bereisen, verfügen wir über eine ausgesprochene Internationalität, und unsere durchschnittliche Sprachenvielfalt lässt andere Konkurrenten in übrigen Ländern erblassen.
Wir sind pünktlich und präzise und wir arbeiten genau und fleissig. Aus diesem Grund wurde uns in der Vergangenheit auch gerne die Position des Verwalters, genau gesagt, des Vermögensverwalters, fachlich zugetragen. Es gibt kaum einen Bankenplatz weltweit, der die „Banklehre“ anbietet, in der man durch die verschiedenen Abteilungen hindurchgeschleust wird und ständig mit neuen Inputs berieselt wird.
Schlussendlich kann jede Frau und jeder Mann danach wählen, welche Richtung man in der Unternehmung einschlagen will, je nach Geschmack und Fähigkeiten. Hinzu kommt, dass unsere Banken immer noch zu den weltweit besten und solidesten der Branche weltweit gehören, sei dies strukturell oder auch organisatorisch.
Trotzdem ist es mitunter offensichtlich, dass wir uns in einer sehr wichtigen Phase der Entwicklung des Private Bankings befinden und die Weichen neu gestellt werden müssen. Aufgrund verschiedener Analysen sind unsere Herausforderungen bekannt. Ich möchte hier nur einige nennen:
– Kontinuität der Private Banker
– Kontinuität des Managements
– Performance
– Transparenz betreffend Kosten und Gebühren
– Eigentümerstruktur
– Strategie
– Adaption von IT-Systemen (e-banking)
– Legal & Compliance
(Siehe auch katana-coaching.ch)
Man kann diese Liste noch weiterführen. Schlussendlich wird mit der Anpassung von Trends alles automatisch umgesetzt.
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Man kann nun über Theorie und Praxis geteilter Meinung sein, jedoch bin ich überzeugt davon, dass die meisten Private Banker die grundsätzlichen Voraussetzungen allesamt besitzen, damit diese Branche weiterhin ihren Platz in der Schweiz erfolgreich verteidigen kann. Weissgeldstrategie hin oder her.
Als Kundenbetreuer ist man dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Klienten zu betreuen. Damit man diese Tätigkeit erfolgreich umsetzen kann, benötigt man Erfahrung und Kompetenz. Diese Fähigkeiten sind bekannt. Jedoch braucht es auch Fingerspitzengefühl und einen sogenannten „gesunden Menschenverstand“. Das bedeutet auch eine ausgeprägte Dienstleistungskultur und die Fähigkeit, richtig, ehrlich und unmissverständlich zu kommunizieren.
Neben den sogenannten „Hard skills“ braucht es eben auch „Soft skills“, und hier gibt es Potential zur Verbesserung. Wenn man Kunden befragt, sind es nämlich auch genau diese Art von Antworten, die man erhält. Ein Private Banker sollte „aktiv zuhören“, was die Bedürfnisse des Kunden sind, und nicht nur seine Produkte verkaufen wollen. Er will auch nicht mit „Research“ oder anderen Angeboten überhäuft werden, mit denen er gar nichts anfangen kann.
Schlussendlich erachte ich es als unumgänglich, den Kunden so zu betreuen, dass er das Gefühl erhält, die wichtigste Person zu sein – ungeachtet davon, wie gross das Volumen des Portfolios oder des Kontos ist. Eine zusätzliche Aufgabe besteht unter anderem darin, die Klientel demensprechend proaktiv zu bedienen und dafür zu sorgen, dass man die Anliegen der Kunden am gleichen Tag bearbeitet und diesen auch umgehend darüber informiert, auch wenn man vorerst noch keine Lösung hat. Alleine die Tatsache, dass der Kunde weiss, dass man sich um eine Anfrage kümmert, ist manchmal schon erleichternd.
Als Kundenbetreuer in der heutigen Zeit ist es DER Wettbewerbsvorteil, wenn man diese sogenannte „eine Meile weitergeht“. Leider gehört hier auch dazu sicherzustellen, jederzeit erreichbar zu sein. Der Informationsfluss und die Kommunikation gegenüber dem Kunden wie auch gegenüber des Arbeitgebers erachte ich ebenfalls als extrem wichtig. Ein Kunde möchte seinem Private Banker 100-prozentig vertrauen können, denn es dreht sich um nichts anderes als um eines der wohl wichtigsten Prioritäten: jene des eigenen Vermögens.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Weissgeldstrategie hin oder her? Finde ich gar nicht! Nirgends auf der ganzen Welt wird ein Neukunde gefragt, ob er sein Geld versteuert, schon gar nicht in den USA oder GB. Auch bei unseren nördlichen Nachbarn fragt kein Hahn danach. Warum müssen wir hier die Vorreiterrolle einnehmen? Heute hat der Kunde, speziell bei einer Grossbank, kein einfaches Leben mehr. Es werden ihm für jede Transaktion tausende von Fragen gestellt. So geht´s leider nicht weiter.
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vermögensverwalter sind smarotzer die das wirttier solange aussaugen bis es tod ist.
dann suchen sie sich das nächste.
sie haben noch nie einen mehrwert geschaffen, ausser in die eigene tasche. -
Bravo Herr Aeschbach! Genau so ist’s. Das sollen sich die Grossbanken-Bürokraten und 9 to 5 Schlendriane dick hinter die Ohren tätowieren!
Wiiter so und Gruss Beat Nik Hug -
Guten Tag,
guter Artikel wenn man es aus einer „reduzierten“ Wahrnehmung der echten Misstände der Geschäftsbanken betrachtet.
Als Ergänzung aus einer anderen Perspektive:
Die Geldvermögen haben sich in den letzten 60 Jahren exponentiellvermehrt.
Wirtschaftsleistung und Lohnentwicklung konnten da nicht mithalten.
Welche Rolle, bzw. andersrum, welche Nachhaltigkeit hat das Private Banking überhaupt wenn:
Auf der anderen Seite bedeutet das Überwachstum der Geldvermögen nicht nur eine ständige Potenzierung des Reichtums der bereits Reichen, sondern auch seine ständige Konzentrierung auf eine zunehmende Minderheit von Millionären und Milliardären, die etwa alle zehn Jahre ihre Vermögen verdoppeln. Und da sich diese eskalierenden Bestände, trotz Ausbreitung über den ganzen Globus, schon seit langem nicht mehr in normalen Güterinvestitionen unterbringen lassen, wurden bereits seit den 1980er Jahren die Staaten zunehmend gezwungen, diese Überschüsse über Kreditaufnahmen in die Wirtschaftskreisläufe zurückzuschleusen. Doch da auch diese Möglichkeiten der öffentlichen Schuldenausweitungen schon seit vielen Jahren ihre tragbaren Grenzen überschritten haben, strömten die immer schneller zunehmenden und Rendite suchenden Geldvermögen in den letzten 15 Jahren in die spekulativen Märkte und schließlich sogar in den Bereich hochriskanter Geschäfte, an denen sich schließlich auch die Banken selbst beteiligten. Diesen Entwicklungen verdanken wir die Börseneinbrüche und Bankenpleiten, bis hin zu jenen Milliarden-Schirmen, mit denen die Staaten, obwohl selbst völlig überschuldet, die Folgen dieses tumorartig wachsenden Systems zu retten versuchen. Und der Staat heißt immer: der Steuerzahler!
Richtig die Mitarbeiter mit ihrem Know How sind das eigentliche Mehrwert, welches es JETZT! – und nicht morgen, es gilt in anderen Bahnen zu lenken.
Modelle wie:
sind die Zukunft, da es offensichtlich ist das es in naher Zukunft neue Geld-Modelle geben werden muss. Es gibt verschiedene Wege die es zu beleuchten gibt. Feststeht, dass gerade ein 52 Jähriger Bänker mit Jahrzenhnten Erfahrung in einem neuen und nachhaltiges Bankenwesen eine eindeutigen und unverichtbaren Mehrwert darstellt.
Noch hat das aktuelle Bankensystem die Möglichkeit sich selbst neu zu positionieren, aber die Zeit rennt uns davon.
Die „Perversion“ der heutigen Börse hat damit zu tun, daß der Knecht zum Herrn geworden ist. Als Beispiel kann man die Schweizerische Kreditanstalt anschauen: Sie wurde im letzten Jahrhundert zum Zweck der Finanzierung der Gotthardbahn gegründet. Sie diente also damals der Industrie. Und heute ist es so, daß die Banken regieren, und die Industrie ihnen gehorchen muß, dass durschauen immer wie mehr Menschen und es wird für den Banken,- und Finanzplatz Schweiz ein böses Ende nehmen, wenn man sich nicht „schnell“ von vielen Ideologien und „Buben Träumen“ trennt.
Grüsse
Der Praktiker -
Lieber Andy
Das spricht mir aus der Seele. Ich kann mich vollumfänglich mit diesen Aussagen identifizieren!
Nur leider ist es so, dass man als 52 Jähriger keine Chance mehr hat wieder Fuss zu fassen. Selbst ein sehr guter beruflicher Werdegang nützt da nicht viel. Lieber stellen Sie möglichst Junge ein, mit einer Erfahrung von mehr als 20 Jahren!!!
Gruss Frank -
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Die extra Meile aus Sicht des Kunden wird den entscheidenden Unterscheid zw. „sehr gutem“ und „exzellenten“ Berater ausmachen. Dies wurde vom Autor deutlich herausgearbeitet.
Es ist notwendig Veränderungen in der Branche auch von der Kundenseite aus zu betrachten. Bei jedem Servicegedanken sollte und müsste immer der Klient im Mittelpunkt stehen.
Auch werden Selbstverständlichkeiten wie schnelle und verständliche Kommunikation als wichtige Voraussetzung hervorgehoben.
Somit sollten die Soft Skills gezielt gefördert werden. Dies setzt auch eine gewisse Lebens- und Berufserfahrung voraus.Hier bieten sich ein Coaching und Consulting vom Fachmann an.
Wolfgang Dröber
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Lieber Frank
Gerne würde ich einen Älteren einstellen mit guter Erfahrung und gutem Leumund etc.
Wenn er jedoch vorgängig für Firmen gearbeitet hat, welche in Fälle etc. verwickelt waren… ja dann wird es schwierig!
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Lieber Andy Das spricht mir aus der Seele. Ich kann mich vollumfänglich mit diesen Aussagen identifizieren! Nur leider ist es…
Guten Tag, guter Artikel wenn man es aus einer "reduzierten" Wahrnehmung der echten Misstände der Geschäftsbanken betrachtet. Als Ergänzung aus…
Die extra Meile aus Sicht des Kunden wird den entscheidenden Unterscheid zw. „sehr gutem“ und „exzellenten“ Berater ausmachen. Dies wurde…