Die NZZ enthüllt heute einen nächsten Skandal im Drama um die untergegangene Credit Suisse. Deren Chef Tidjane Thiam gab kurz nach Beginn als CEO Order, den Ex seiner Freundin zu beschatten.
Thiam instruierte entsprechend den internen CS-Sicherheitsdienst. Die Operation wurde geplant im 2016 – und blieb lange unbekannt.
Erst als 2019 die Beschattung der CS des abtrünnigen Iqbal Khan publik wurde, ging der Betroffene in die Offensive. Er wollte von der Bank wissen, ob sie ihn überwacht hätte.
Die CS stellte sich zunächst dumm. Wir wissen von nichts, aber seien Sie unbesorgt: Nichts davon trifft zu.
Der Mann, der mit Thiams heutiger Partnerin ein hartes Scheidungsverfahren hinter sich hatte, gab keine Ruhe. Schliesslich mussten die CS-Juristen zugeben, dass es eine Beschattungsaktion gegen ihn gegeben habe.
Jedenfalls einen Plan.
Damit hat der Ex von Thiams Frau jetzt Material in der Hand, um gegen die UBS als CS-Rechtsnachfolgerin vorzugehen. Er fährt dabei schweres Geschütz auf.
An einem US-Gericht fordert er 15 Millionen Schadenersatz – für erlittene Unbill und Nachteile im Leben. Die UBS wollte den Fall mit Prozessualem vom Tisch wischen.
Das misslang.
Gerichtsstandort Amerika kann bei Klagen ins Auge gehen. Der Kläger konnte den State Washington an der Westküste für seiben Prozess nutzen, weil Microsoft dort seinen Hauptsitz hat.
CS-Spezialisten hätten sein Microsoft-Mail-Konto gehackt, so der Kläger. Dort habe es auch Emails von seinen Anwälten gehabt.
Die CS-Sicherheitsleute machten sich laut NZZ auf Befehl ihres obersten Chefs ans Werk. Sie planten Operation Observierung des Ex-Manns jener Frau, die eine Beziehung mit Thiam einging.
Rasch warnte dann aber ein CS-Security-Crack laut dem Zeitungsbericht davor, dass es sich beim Zielobjekt um einen Geschäftsmann handle, der sich zu wehren wüsste, falls die Aktion je bekannt würde.
Es handle sich um eine „very high profile“-Person mit besten Beziehungen, schreibt die NZZ mit Verweis auf die Gerichtsakten.
Allein das macht den Fall brisant. Die CS verfolgte und observierte offenbar bedenkenlos, falls sie davon ausging, das Opfer könne sich sowieso nicht wehren. Sonst überlegte sie es sich zweimal.
Unter Thiam erreichte dieses „Spying“ neue Höhepunkte. Neben dem Ex der eigenen Partnerin geriet auch der Personalchef der CS ins Visier des machttrunkenen Chefs.
Der galt zuvor als langjähriger Intimus von Thiam. Irgendwann fiel er bei diesem in Ungnade – schon hefteten sich interne CS-Häscher an dessen Fersen.
Der ganze CS-Überwachungs-Apparat krachte erst mit dem Auffliegen der Beschattung von Khan im Herbst vor 5 Jahren zusammen. Khan hatte seine Beschatter ausgetrickst und Strafanzeige eingereicht.
Thiam opferte darauf seinen Mann für alles Geheime, Stabschef Pierre-Olivier Bouée. Das verschaffte dem CEO aber nur eine kurze Verschnaufpause. Im Februar 2020 war für Thiam Schluss.
Statt ihn mit Getöse aus der Bank hinauszuwerfen, liess es der CS-Verwaltungsrat zu, dass Thiam noch den Jahresabschluss 2019 vor den Medien präsentieren und sich intern mit viel Brimborium verabschieden durfte.
Dabei kam es auf der Bühne vor der CS-Belegschaft zur denkwürdigen Umarmung von Thiam als alter und Thomas Gottstein als neuer CEO.
Für Gottstein war Thiams Herumschnüffeln eine lässliche Sünde. Gehört zum Spiel, so seine Haltung.
Die jetzt von der NZZ aufgrund des Gerichtsfalls in den USA enthüllten Details führen zu einem gänzlich anderen Befund:
Die CS war als Firma eine Spy-Organisation.
Das gilt selbst dann, wenn die von Thiam in Auftrag gegebene Beschattung vom Ex seiner Frau später vom CS-CEO himself abgeblasen worden sein könnte, wie die NZZ vermutet.
Das jetzt grell aufleuchtende Thema besagt, dass die Paradeplatz-Bank aller Wahrscheinlich nach schon vor Thiam eine Spionage-Organisation war.
Thiam hätte in dem Fall das Ausspionieren und Beschatten lediglich auf die Spitze getrieben.
Die Zeche zahlt die UBS. Sie findet sich in einem Gerichtsprozess als Beschuldigte, in dem sie nichts zu gewinnen hat – auch wenn die maximal 15 Millionen Schadenersatz für den Finanzgiganten Peanuts sind.
Sogar wenn die Bank die Auseinandersetzung vollumfänglich gewinnt, bleibt ihr Name beschmutzt mit Vorkommnissen, die alles Vorstellbare in den Schatten stellen.
Und das erst noch in den USA, dem grössten Finanzmarkt der Welt, dem Wachstumsmarkt Nummer 1 von New UBS.
Wie konnte es so weit kommen, dass die Bank von Alfred Escher, das Kreditinstitut des stolzen Zürich, sich in einen kruden Verschnitt aus DDR und Rumänien verwandelte?
Ostdeutschland machte Bürger zu IMs (informelle Mitarbeiter), die Schweiz hatte ihre Fichenaffäre. Beides ist längst aufgearbeitet.
Bei der CS sind bis jetzt nur Bruchstücke bekannt – und auch die nur auf Druck von Klägern wie im aktuellen Fall und von den Medien.
Wie viel mehr Leute liessen die CS-Oberen beschatten, aus welchem Grund, bis wie weit oben in der Hierarchie wusste man davon?
Waren Urs Rohner und Severin Schwan von der Roche, die zwei Kapitäne im Verwaltungsrat, auch im Bild? Zu welchem Zeitpunkt? Was unternahmen sie?
Wer wusste wann was – so die in allen Krimis entscheidende Fragen. Der Prozess in Washington zwischen dem Ex-Mann von Thiams Frau und CS-Erbin UBS wird möglicherweise zum Thriller.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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…der eigentlich nichts weiss und sich ab und zu mit der Nasenspitze und langem Hals im Tauchgang befindet.
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und welche Agenten setzt Herr Hässig ein!! um an solche infos zu
kommen ???!!!! gel -
TT leidet wohl unter Verfolgungswahn oder er hat einfach zuviele miserable Krimiserien angeschaut. Jedenfalls war die Anstellung von TT der berühmte Griff in die S……., sorry ins Clo. Und das wiederum machte den Ursli froh. Ein „vielseitig beschäftigter“ CEO konnte ihm nicht gefährlich werden.
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Waren Urs Rohner und Severin Schwan von der Roche, die zwei Kapitäne im Verwaltungsrat, auch im Bild? Zu welchem Zeitpunkt? Was unternahmen sie? Anscheinend nichts, aber vielleicht unternimmt jetzt Amerika etwas, abwarten, könnte noch lustig werden für TT, der kam bis jetzt immer ungeschoren davon. Die Schweiz würde sicher wieder eine PUK zusammenstellen und den Kuscheljustiz Hammer schwingen. Fazit: Nebst den geforderten 15 Millionen Dollar – bitte auch die Putzfrau nicht vergessen und nachher TT belasten!
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Geldorientierter Versuch eines selbstdeklarierten Opfers. Zu 100% auch ein Banker!
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It’s totally unacceptable to spy on people, let alone on the ex-partner of his spouse, BUT….was there no one in CS who stood up and refused to spy on what is a private matter? Those ones who spied are equally guilty as well as those ones who approved and facilitated this.
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Die CS wollte eigentlich einen so brillanten und kompetenten CEO, wie Donald Trump aber wollte
nicht den hohen Preis zahlen.
Da Wish eine kostengünstige CEO-Version nicht ernsthaft war, fiel die Wahl dann auf einen Bürger der Côte d’Yvoire, um etwas sparen zu können, mit dem Ergebnis, das wir kennen. -
und welche Agenten setzt herr Hässig ein um auf solche Infos zu
kommen?? gel??? -
Warum nicht die Headhunters zur Kasse bitten?
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Schon interessant was für Leute bei der CS Vorstandschef werden konnten… Hätte man mit der gleichen Leidenschaft welche man für Spy Tätigkeiten hatte auch das tägliche Geschäft geführt, wären der CS sicherlich viele Schwierigkeiten erspart geblieben.
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und der der Weisse Schwan zugeben würden sie hätten etwas gewusst vom Stasi-mässigen Verhalten des Versicherungsvertreters, ist etwa so naiv, wie zu glauben ausgerechnet eine PUK unserer Lobbyisten Parlamentarier würden was zur Finma und Bundesrat, oder gar eine PUK zum Jahrhundert C-Skandal mit dem Tigrillo und BAG aufarbeiten.
Grenzenlose Naivität allerorten!
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Diese Stasi-Methoden wurden auch nach der Zeit von TT bei der CS fortgesetzt. Mitarbeiter, welche zu anderen Banken wechselten wurden komplett überprüft (E-Mails, Chatverläufe, Systemaktivitäten). Es wurde so lange gesucht, bis man genügend Verdacht hatte um den Mitarbeiter zu einem Überraschungsverhör einzuladen. Man wurde erst 15 Minuten davor eingeladen, ohne einen Grund zu nennen. Danach wurde man für zwei Stunden oder mehr von zwei Personen in den Schwitzkasten genommen. Das ist kein Einzelfall sondern war täglich Brot. Weiss nicht wie es heute bei UBS ist.
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Das wird ja immer schlimmer.
Was kommt noch ans Licht? -
Tidjane is another Donald trump ! Make credit Suisse great again and bring him back
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Congratulations thiam!
You are a fearless and courageous leader. Bravo
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Thiam ist der grösste Irrtum den sich ein Schweizer Finanzinstitut je ins Boot geholt hat. Von Banking hatte er weniger Ahnung als der dümmste Bürolehrling. Er hat die CS in dem Abgrund geführt.
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Noch kranker war sein Vorgesetzter, der abgehobene und dekadente ex-Hürdenläufer
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Kranker Mensch…
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Was sind das für traurige Gestalten in solchen Positionen,
eine wahre Schande für den Finanzplatz Schweiz und Zürich.-
Man müsste eigentlich den Security Verantwortlichen auch anklagen. Dann würde es richtig interessant.
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Und warum nimmt die UBS diesen Typen nicht in Regress?
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Die wollen doch ihre Reputation mit solch Skandalen nicht aufs Spiel setzen. Zahlen und im Nachhinein betreiben!
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FINMA & BR hätte die cs Konkurs gehen lassen müssen.
Wie bei der flowbank Genf.
Die Altlasten sind einfach zu gross. -
Ein Psycho bleibt ein Psycho, bleibt ein Psycho…!
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Es ist gängige Praxis, dass auf dem Schweizer Finanzplatz sogenannte „Agenten“ auf Mitarbeiter und nahestehende Personen angesetzt werden, um die Zielpersonen auszuspionieren und unter Druck zu setzen. Das Buch „Stalking auf dem Schweizer Finanzplatz“ von Rudolf Elmer für nur USD 5.99 zeigt wie auch Behörden wie FBI, CIA, IRS, deutsche, englische etc.- Behörden sowie Geheimdienst vorgehen bei den sogenannten „Oberservationen“! Der Link: https://www.smashwords.com/books/view/1023073
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Und man darf nach wie vor nicht sagen was man von TT hält.
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Vielleicht wird die PUK uns ein Märchen über TT erzählen. Denke da gerade an die Frau Holle – die Goldmarie Khan und die Pechmarie Thiam, abwarten…
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Doch, dürfen Sie, steht in der Bundesverfassung und heisst Meinungsäusserungsfreiheit. Einfach nicht geradehinaus beschimpfen und keine Verleumdungen, dann geht’s.
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Ein Kenner der lokalen Szene an der Elfenbeinküste sagte hierzu zum Beispiel: „Gulligulli Bobobum.“
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Der Häuptling hat gesprochen 🙂
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Der Fisch stinkt vom Kopf!
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Da gab es auch noch den spezi von Thiam den JML.
Name dieses Mannes ist Programm. Leider hat die UBS diesen übernommen und noch befördert….. soviel zum Risiko Management der UBS und sie wollen keine toxischen Mitarbeiter… -
TT soll zurück an die Elfenbeinküste….
kein weiterer Kommentar!
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Die Elfenbeinküste ist gestrichen für immer.
TT kann bald in den USA kandidieren, der bleibt nicht 4 Jahre.
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Wer ist für die Anstellung von TT verantwortlich? Weisse Weste Ursli, bitte um eine Stellungsnahme!
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DER ist mit seinen Millionen geflüchtet – nach Pattaya
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Er kommt gleich, er sucht noch seinen schwarzen Filzhut.🤣
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Ursli wollte doch einfach woke mitspielen …
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Deshalb …
(ihr wisst schon!) -
Wir wissen ja, wer Thiam eingestellt hat. Urs Rohner hat überall versagt. Er sollte sich schämen!
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Voraussetzung fürs Schämen ist, dass man überhaupt zu einem Schamgefühl fähig ist. Das ist dann kaum möglich, wenn die Geldgier alles überlagert.
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TT hat bestimmt noch weitere Leichen im Keller ;). Das kann noch nicht alles gewesen sein.
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TT war doch gar nicht so schlecht- fast hätte er schwarze Zahlen für die CS geschrieben
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@Funzel: So ein Schwachsinn. Nur weil der Kerl schwarze Finger hat, schrob der noch lange keine schwarzen Zahlen…
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@Funzel TT war grottenschlecht, Unfähigkeit eine Bank zu führen.
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@Funzel
Sollte es ironisch gemeint sein, ist ihr Kommentar gar nicht so schlecht.
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@Funzel
Als die schwarzen Zahlen TT sahen, sahen sie rot…
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Wer ist für die Anstellung von TT verantwortlich? Weisse Weste Ursli, bitte um eine Stellungsnahme!
@Funzel: So ein Schwachsinn. Nur weil der Kerl schwarze Finger hat, schrob der noch lange keine schwarzen Zahlen...
TT hat bestimmt noch weitere Leichen im Keller ;). Das kann noch nicht alles gewesen sein.