Eigentlich ist es egal, ob die Grauholz-Autobahn auf 10 oder 12 Fahrrinnen ausgebaut wird. Ja, warum jetzt?
Solange ab Ausfahrt Wankdorf der Verkehrsfluss bei den Ampeln durch den Rotlicht-Takt von BERNMOBIL Städtische Verkehrsbetriebe Bern gesetzt wird, geht es eben im Taktfahrplan von Tram und Bus behäbig weiter.
Wir steh’n und stauen gilt auch für die Ausfahrt Bern-Ostring und nach dem Felsenau-Viadukt in Bern-Neufeld.
Wer die Autobahn bei einer dieser Abfahrten verlässt, hat sich subito dem Ampel-Regime von BERNMOBIL unterzuordnen. Und dieser ÖV-Takt bestimmt auf dem ganzen Stadtgebiet ohne Pardon das Vorwärtskommen mit Auto oder Motorrad.
Vom hochrangigen, mehrspurigen Autobahnnetz runter auf zwei City-Fahrbahnen mit favorisierter Rotlichtschaltung für Tram und Bus sind die tatsächlich gerne übersehenen Einbremsungen der Verkehrsteilnehmer.
Die dadurch entstehenden Kolonnen und wiederkehrenden Stausituationen werden – heute vorhersehbar – mit keinem teuren Spurausbau gelindert oder gar eliminiert.
Aber der Stau wird optisch kürzer, da verteilt auf mehr Fahrbahnen – die Wartezeit bleibt gleich, trotz sehr viel Investment. Der Durchsatz einer Strasse wächst nicht linear mit ihrer Spurenzahl.
Und diese Strassensituation „runter von der Autobahn, rein ins Ampel-Stadtregime“ kennen alle Lenker und Lenkerinnen eines Fahrzeuges, die als Zielort eine Adresse in der Innenstadt haben.
Die Experten drehen sich im Kreis. Niemand möchte für die aktuelle Staulage Verantwortung übernehmen. Der ewig währende Stau am Gotthard ist ein permanentes Sorgenkind, um das stets viele unsinnige, wenig geprüfte Lösungsvorschläge ranken.
Nach dem grossen Brand 2001 wurde ein Sicherheitssystem eingeführt, das die Menge an Fahrzeugen im Tunnel reguliert, so dass sich eine derartige Situation nicht wiederholen soll.
Am Gotthard Nordportal kann problemlos der Durchsatz der Fahrzeugmenge gesteigert werden, ohne ein zusätzliches Risiko zu bereiten.
Gut zu wissen, dass es viele Stau-Profiteure und Stau-Arbeitsplätze vor Ort gibt, sodass bahnbrechende Änderungen als nicht zwingend oder notwendig erachtet werden.
Beim Verkehr ist man offenbar zu engstirnig auf das (Stau-)Management des Verkehrs fokussiert. Denkbar wäre da eine komplett andere Regie mit Fokus auf den orchestrierten Verkehr bei gleichen Sicherheitsstandards.
Es steht ja nirgends geschrieben, dass all die Autos aus Luzern oder Schwyz unbedingt mit den auf der A2 signalisierten Geschwindigkeiten ans bereits bestehende Stauende heranbrausen sollen.
Hier kann der Autor taugliche Stauvermeidungs-Methoden nennen, welche etwa den Verkehrsfluss rollend und stabil halten und so präventiv die Staubildung vermindern.
Computergestützte Simulationen von IST- zu IDEAL-Zustand zeigen auf, wie diese Methoden die Stauzeiten verkürzen.
Viele Überlegungen aus jüngster Zeit wollen offenbar den Stau bewirtschaften. Mit Road Pricing oder der Einführung eines Slot-Systems, bei denen „Durchfahrplätze“ vorgängig gebucht werden müssen.
Die Anzahl Fahrzeuge, die durch den Tunnel fahren, würden damit noch stärker gedrosselt. Der Verkehrsfluss über die Alpen nimmt dadurch nicht ab, und alle ohne Slot müssen über Kantonsstrassen ausweichen oder in einem separaten Warteraum stehen.
Das Problem verteilt sich noch breiter.
Gleiches gilt für die geforderte Maut mit entsprechenden Mautstellen. Damit wird ein zusätzliches Hindernis erstellt, es entsteht Stau vor den Kassen, und Durchsatz oder Reisezeit nehmen klar zu.
Einzig werden ein paar technische Stellen und Kassierer-Jobs geschaffen.
In der Diskussion werden auch Konzepte aufgenommen wie die sinnvolle Verlängerung von Ausfahrten und die sinnlose vermehrte Einbindung polizeilicher Lenk-Massnahmen. Wieder ein infrastrukturelles, einschränkendes Problem und ein Problem des personellen Aufwands.
Die Schliessung von Aus- und Einfahrten zur Eindämmung des Ausweichverkehr ist gut gemeint, aber mit Einschränkungen auf die lokalen Verkehrsteilnehmer bezogen doch eher nicht das Gelbe vom Ei.
Der Ansatz, mehr Platz zu schaffen, ist nicht grundlegend falsch, doch muss er auch effizient genutzt werden. Das Problem vor dem Gotthard lässt sich auch nicht durch einen weiteren Einspur-Tunnel lösen. Wie erwähnt dauert es Jahre bis zur Fertigstellung.
Abgesehen von der Verfassungswidrigkeit einer Erweiterung am Gotthard eröffnet eine zusätzliche Spur maximal 50 bis 60 Prozent mehr Kapazität, je nach Dosiersystem und geltenden Sicherheitsmassnahmen.
Bei der Lösungsfindung am Gotthard kann auch die Betrachtung anderer zu Stau neigender Systeme helfen und wie sich dort die Wartezeit reduzieren lässt. Das Konzept des Staus gibt es ja in diversen Alltagssituation, wie an Flughafenschaltern in den Sommerferien oder bei eher ungeordneten Prozessabläufen.
Lösungen von verkehrsfremden Stausituationen müssen für eine sinnvolle und nachhaltige Lösung im Strassenverkehr miteinbezogen werden, denn so wie bisher von innen heraus klappt es offensichtlich nicht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Interessanter Beitrag. ‚Experten drehen sich im Kreis‘, genauso ist es.
Ich glaube, dass das technische nur zweitrangig ist. Ich bin absolut gegen diesen Autobahnausbau. 1. Wird im Abstimmungs nicht erwähnt, dass diese 5 Mrd nur der Anfang eines 70 Mrd Verkehrsprojekts ist. Zur Finanzierung ist darin auch nichts zu finden. Man wird fündig im BA Astra, die Kosten werde zu 100% von den Autofahrern bezahlt (Benzin, Mineralsteuer etc. Das würde dann möglicherweise ähnlich der Krankenkassen ablaufen: Man würde diese Steuern kontinuierlich anheben.
Dieser wird zu einem Fass ohne Boden -deshalb steht im Abstimmungsheft auch nichts zur Finanzierung. Es gibt Mittel gegen diesen enormen Verkehr, z.B. strengere Fahrprüfungen, Altersbeschränkungen (auch wenn es diskriminirend tönt, aber wenn ältere den Fussgängerstreifen nicht mehr sehen, dann hab ich schon Problem), Rasern die Karren wegnenhmen.
Der Autobahnausbau hat rein Wirschaftliche Gründe, man will es billigen Arbeitskräften aus dem Ausland bequem machen. Darum gehts!-
Es ist schon sehr geil, wenn man den Autochthonen nicht mal mehr den eigenen Autobahnausbau gönnt. Erinnert an die Diskussion um die Höhe der Kinderzulagen.
Abgesehen davon: Selbstverständlich sollte man den Ausbauschritt ablehnen. Eine Autobahn ist ja schliesslich kein Parkplatz.
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Luki hat wieder zugeschlagen, einer von der ETH Zürich, aber der ist verwirrt wie der Stahel von der Uni Zürich.
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Das ist ja wirrer als die Beiträge von Stöhlker, der schafft es immerhin 6 Zeilen ohne komplett zu vergessen, worüber er schreiben wollte und erst in der 7ten Zeile wechselt er sein Thema
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Der öV hat eine x-fach höhere Transportkapazität als der MIV und muss deshalb auf jeden Fall priorisiert und gefördert werden. Ohne den öV würde der Verkehr zusammenbrechen.
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Nicht unsere Heimat zumüllen mit Asphalt, Beton und Blech.
Wer ja stimmt, ist kein Patriot!
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Der zunehmende Stau ist der zunehmenden Zuwanderung geschuldet. Der Ausbau der Autobahnen ist daher reine Symptombekämpfung. Warum also nicht die Ursache angehen und die Zuwanderung drosseln? Wenn sich der Bund ausserstande sieht bei der Zuwanderung Remedur zu schaffen, dann macht es eben der Souverän indem er den Autobahn-Ausbau verweigert (sich opfert) und so den Bund auf Zeit unter Druck setzt. Wer hat den längeren Schnauf?
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Nein, Argus. Die Anzahl Personenkilometer hat sich im Vergleich zum Bevölkerungswachstum weit überproportional entwickelt, z.B. weil viele extrem privilegierte Autochthone ihre Brut 3 mal pro Woche durch die ganze Schweiz in irgendwelche Fussballtrainings und Golfturniere karren.
Aber Migration lässt sich ja sowieso über das Angebot steuern, wie die Verkehrsentwicklung, oder?
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Es hat keinen Platz mehr in den Städten.
Der einzige Weg dürfte bald nur noch heissen:
Oder auswandern aus dem Irrenhaus Schweiz! -
Ein unterentwickeltes Strassennetz entworfen vor 60 Jahren ursprünglich für 6 Millionen Schweizern wird von ihnen und zusätzlichen 3 weiteren Millionen Immigranten benutzt.
Gleichzeitig werden die Kapazitäten der Strassen von Politikern künstlich verengt, damit die genervten Autofahrer aufgeben.
Dieses Problem ist hausgemacht.
Entweder baut die Strassen aus oder verringert Nachfrage.3 Millionen Strassennutzer weniger und die Staus sind Geschichte.
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Genau das braucen wir: Fokus auf den orchestrierten Verkehr bei gleichen Sicherheitsstandards. Frage: welches Orchester meinen Sie ?
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Die Stadtberner sind genau gleich dumm wie die Stadtzürcher: Beide wählen seit Jahren Rot-Grün. Selber schuld!
Würde jeder Autofahrer an die Urne gehen und bürgerlich wählen, sähe es anders aus. Doch viele sitzen lieber zu Hause oder gehen nach Pattaya. So wird sich nie etwas ändern! -
Wer in den Grossstädten das sagen hat ist ja sattsam bekannt. Es sollten Megaparkhäuser in der Perpherie gebaut werden und dann mit dem überfüllten ÖV in die Innenstadt. Bernmobil hat ja immer grün….und wer Grün/Rot wählt sollte seinen Führerschein abgeben
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Den Quatsch mit der Peripherie hatten wir doch erst hier?
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Besuchen Sie einen Kurs „Storytelling für Anfänger“. Was wollen Sie uns sagen?
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Natürlich kann man den Verkehrsfluss für den MIV optimieren, aber dann bleiben halt alle anderen auf der Strecke, insbesondere auch der ÖV. Es ist halt schon rein aufgrund der grösseren Transportkapazität sowohl ökonomisch wie ökologisch sinnvoll, ÖV ggü MIV zu priorisieren.
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Geliefert wie bestellt.
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Interessanter Beitrag. ‚Experten drehen sich im Kreis‘, genauso ist es.
Ich glaube, dass das technische nur zweitrangig ist. Ich bin absolut gegen diesen Autobahnausbau. 1. Wird im Abstimmungs nicht erwähnt, dass diese 5 Mrd nur der Anfang eines 70 Mrd Verkehrsprojekts ist. Zur Finanzierung ist darin auch nichts zu finden. Man wird fündig im BA Astra, die Kosten werde zu 100% von den Autofahrern bezahlt (Benzin, Mineralsteuer etc. Das würde dann möglicherweise ähnlich der Krankenkassen ablaufen: Man würde diese Steuern kontinuierlich anheben.
Dieser wird zu einem Fass ohne Boden -deshalb steht im Abstimmungsheft auch nichts zur Finanzierung. Es gibt Mittel gegen diesen enormen Verkehr, z.B. strengere Fahrprüfungen, Altersbeschränkungen (auch wenn es diskriminirend tönt, aber wenn ältere den Fussgängerstreifen nicht mehr sehen, dann hab ich schon Problem), Rasern die Karren wegnenhmen.
Der Autobahnausbau hat rein Wirschaftliche Gründe, man will es billigen Arbeitskräften aus dem Ausland bequem machen. Darum gehts! (…finanzierung zu 100% über Kraftstoffsteuern, die vom Ausland tanken einfach bevor sie in die Schweiz fahren…) -
Bin einen ganzen Monat ohne jede Verkehrsampel im Thurgau Auto gefahren.
Natürlich möglichst niedertourig und umweltbewusst – aber ganz freiwillig!Soviel Staat wie unbedingt nötig – nicht soviel vom Staat wie möglich – heisst die Losung.
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Hocken Sie oft vor der deutschen Glotze ? In der Schweiz sagen wir „Lichtsignal“, nicht „Verkehrsampel“. Wollen Sie die EU beigetreten ?
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Der Stau am Gotthard findet an ein paar Wochen im Sommer statt und ist nicht wirklich relevant.
Die Staus rund um Basel, Züri und Bern gibt’s JEDEN Werktag. Dasselbe im ÖV: überfüllt zu Stosszeiten, fast leer die übrige Zeit. -
Mein Arbeitsweg war vor 25 Jahren vom Vorort bis in die Stadt 20min. und konnte den ganzen Tag ohne Stau gefahren werden werden.
15 Jahre später reichte um 6h morgens abfahren kaum mehr vernünftig aus und die Fahrt dauerte dann schon mal 40min., der Stau begann schon im Vorort.
Jahre später kam dann der Horror beim in die Stadt rein fahren war alles gespickt mit Ampeln und Fussgängerstreifen. Dort haben sie solche mit und ohne Ampeln abgewechselt… Buslinie dazu ( was per se ja OK ist) aber es war zu viel.
Gleichzeitig sparte die SBB beim Rollmaterial und man musste schon im Vorort stehen weil alles gepackt voll war.
Nun ja, die 2 Mio. Einwanderer haben dem Land in vielen Aspekten den Rest gegeben… wie überall in Europa. -
Was will der Autor uns sagen? Oder: Was kostet seine Acèl/Schindler-Methode?
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Ein „etwas undurchschaubarer“ Beitrag. Am Anfang steht zwar BERNMOBIL im Fokus, wobei sich der grössere Teil des Textes dann auf den Gotthard und gesperrte Ein- und Ausfahrten bezieht. Das sind verkehrstechnisch völlig andere, nicht vergleichbare Situationen. Von brauchbaren Lösungsansätzen weit entfernt.
Auffällig ist die Postulierung einer offenbar eigenen Software namens Acél/Schindler-Methode.
Handelt es sich hier um einen bezahlten Beitrag von IP?
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Der öffentliche Verkehr hat gegenüber dem motorisierten Privatverkehr Vorrang – an diesem Konzept ist nichts auszusetzen.
Die Verkehrsmittel sind zuverlässig, sauber und in der Regel pünktlich und gut aufeinander abgestimmt – in diesem Sinne muss man den öffentlichen Verkehrsbetrieben (und ihren Angestellten) auch ein Lob aussprechen.Auf keinen Fall darf aber der Privatverkehr absichtlich schikaniert oder behindert werden – es ist nicht Sache der Politik, Bürger zu bevormunden und zu zwingen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
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Gemäss diesem Artikel ist der Ausbauvorschlag von Bundesrat Rösti unterkomplex, nicht wirklich lösungsorientiert und populistisch? Schaffhausen ist zum Beispiel gar nicht happy aus Bern mit Baustellen beglückt zu werden, die im Endeffekt keine Probleme lösen werden.
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Wozu hat ein Flugzeug 160 Sitzplätze wenn man auch im Stehen fliegen könnte.
So geht Bern. So geht Schweiz. Die MEI macht es möglich, nicht wahr FDP?
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Tja, und ist es nicht das Ampelregime von Bernmobil (alle sechs Minuten einmal rot?), so ist es halt das Ampelregime deines automobilen Mitkonkurrenten um den beschränkt vorhandenen Platz im Strassenraum. Denn der hat nun wirklich, aber wirklich wirklich, wie du ja auch, keine Alternative, oder?
Ausser bei Annahme des Ausbauschritts. Dann kannst du endlich mit mehr Platz in den Stau fahren.
Ein "etwas undurchschaubarer" Beitrag. Am Anfang steht zwar BERNMOBIL im Fokus, wobei sich der grössere Teil des Textes dann auf…
Der Stau am Gotthard findet an ein paar Wochen im Sommer statt und ist nicht wirklich relevant. Die Staus rund…
Bin einen ganzen Monat ohne jede Verkehrsampel im Thurgau Auto gefahren. Natürlich möglichst niedertourig und umweltbewusst - aber ganz freiwillig!…