Kaffeepause in der Post: Zwischen Zalando-Retouren und Münzrollen-Zählerei (und dem ein oder anderen genervten Kunden) serviert die Post temporär und in ausgewählten Filialen CoffeeB.
Zweisamkeit für ein Kaffee-Bündnis der besonderen Art. So romantisch kann die Geschäftswelt sein.
Mit dem schwerfälligen CoffeeB-System als Ballast sucht die angeschlagene Migros Zuflucht bei der Post, die selbst im Dauer-Sturm der Kritik steht.
„Bist du bereit, Kaffee neu zu entdecken? Mit CoffeeB erlebst du höchsten Kaffeegenuss ohne Kapselabfall“, steht in einer Mail mit dem Absender CoffeeB.
Da reibt man sich verwundert die Augen, denn der Absender im digitalen Postfach ist nicht etwa Delica AG oder die Migros, sondern die Schweizerische Post.
Versucht sich die Post als Kaffee-Influencer? Das Geheimnis lüftet sich: Die Post erinnert in der Mail an die Zustimmung für „Angebote Dritter“ – und denkt möglicherweise, dass niemand genau nachfragt, was das eigentlich bedeutet.
Da dürfte so mancher Postkunde stutzen. Aber wer liest schon das Kleingedruckte oder die AGB irgendeiner App – und wer erinnert sich schon an die unzähligen Datenschutzbestimmungen?
Die Post versichert, dass auch hier nichts ohne Einwilligung der Kundinnen und Kunden geschieht. Wer beispielsweise die PostCreator-App kostenlos nutzen möchte, muss offenbar der Datenvermarktung zustimmen.
Mittels dieser gekaufter Advertising-E-Mail der Post lockt die Migros die „Meine-Post“-Nutzer in die Filialen des staatlichen Logistikers, um wieder einmal CoffeeB zum Erfolg zu verhelfen – und die Postfilialen in Kaffeeküchen zu verwandeln.
Nachhaltigkeit Made in China. Die Kaffeemaschine reist erstmal um die halbe Welt, bevor sie als Star eines Happenings in der Filiale zum vermeintlich „nachhaltigen“ Kaffeegenuss einlädt – mitten im Retouren-Wahnsinn. Obendrauf gibt es noch einen Gutschein für zwei Packungen Coffee Balls, damit der Spass auch zu Hause weitergeht.
Für alle, die Postfilialen lieber meiden, hat die Migros gleich ein Online-Angebot: Für schlappe 39.95 Franken gibts die Horizon-Maschine. Obendrauf noch ein kostenloses Discovery-Set im Wert für 25 Franken.
Die „edle“ CoffeeB-Maschine, einst als Premium-Produkt angepriesen, mutiert zum Dauer-Schnäppchen und wird im Bazar-Stil verhökert.
Ob sich „Meine-Post“-Kunden über CoffeeB-Spam freuen?
Die Post dürfte sich die Barista-Kooperation die Hände reiben: Sie spült Geld in die Kassen und unterstreicht den Anspruch, ein moderner Datenkonzern zu sein.
Die Migros, auf der Suche nach einem CoffeeB-Erfolg, und greift dabei nach dem Datenschatz der Post – doch mit ungewissem Ausgang.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Was für ein dümmlicher Text… bashing wegen nix.
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Ich wollte ein Halstuch bei der Post kaufen, aber da waruen Leute vor mir, der Eine wollte Briefmarken, der Andere Einzahlungen machen, der vor mir hatte Briefe nach Japan, endlich nach 15 Minuten konnte ich das Halstuch kaufen. Werde mich hüten och einmal in der Post zu kaufen.
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Und die Swisscom verlochte etwa 8 Milliarden ins Italienische Telefonnetz. In ein paar Jahren kann man es abreissen, weil alles über Musk`s Satelliten läuft.
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Unbedingt Coffee B kaufen. In ein paar Jahren gibt es den nur noch in Brockenhäuser!
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Diese linke Stadt wird doch wohl zu bodigen sein:
Ein FDP-Politiker aus der Agglomeration will der Stadt Zürich die Gelder streichen: «Mir geht es darum, einen Systemfehler zu beheben.“
Die Stadt Zürich erhält jedes Jahr 400 Millionen Franken aus einem kantonalen Ausgleichstopf. Die Zahlung sei nicht mehr gerechtfertigt, sagt der FDP-Kantonsrat und Adliswiler Stadtrat Mario Senn.
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Letzte Woche in der Örliker-Post das Ticket gezogen. 10 Minuten Wartezeit. Beim nahen LIDL einen würdigen Kaffee aus dem Automaten geschlürft (1.–) und wurde danach gut gelaunt rechtzeitig zurück am Schalter bedient.
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In der Post fehlen immer noch die Wurstwaren und Fisch Fertigerichte.
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Und ich warte und warte und warte,damit ich ein Brief per Einschreiben aufgeben kann. Zuerst wird eine Krankenkasse verkauft, dann eine Mietzinskaution, dann ein KaffeeB und dann würde ich kommen, aber die Ambulanz war schneller nach meinem Infakt.
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Einfach die Temu &Co Pakete nicht mehr fast Gratis verteilen und die Post wäre 1.2 Milliarden Fr. reicher pro Jahr Berechnung beruht auf dem gültigen Posttarif Luftpost Zuerich Hong Kong minus 50 % Großkunden Rabatt schon abgerechnet bei 500 000 Pakete Taeglich.
Einfach die Temu &Co Pakete nicht mehr fast Gratis verteilen und die Post wäre 1.2 Milliarden Fr. reicher pro Jahr…
Und ich warte und warte und warte,damit ich ein Brief per Einschreiben aufgeben kann. Zuerst wird eine Krankenkasse verkauft, dann…
In der Post fehlen immer noch die Wurstwaren und Fisch Fertigerichte.