Die Methode der Vision-Zeitreise (Vision Time Machine) kann es Tim Cook, CEO von Apple, oder CEOs von anderen Konzernen ermöglichen, eine persönliche Vision zu entwickeln.
Die neue Vision sollte der eines Gründerunternehmers entsprechen und nicht einer ausgefeilten und entzauberten Großunternehmens-Vision, die meistens mit den Mitarbeitern als Basis der zukünftigen Strategie ausgearbeitet und ständig weiterentwickelt wird.
Auch Tim Cook sollte eine Gründer-Vision als Orientierungsleitbild für die Unternehmens-Vision projizieren und den Mitarbeitern, Aktionären und den Kunden glaubhaft vermitteln können.
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!“ („Stufen“ von Herman Hesse, 1877-1962, der deutsche Dichter und Schriftsteller)
In der Perfektion der Unternehmensvisionen geht die ursprüngliche Kraft und der Zauber der Gründer-Vision oft verloren.
Dies gilt auch, wenn deren Formulierung im Einklang mit dem Zukunftsbild gemäss dem unternehmerischen Umfeld nach wie vor zu den Aufgaben der Vorstandsvorsitzenden (CEO) gehört, wie zum Beispiel den CEOs der UBS, der Credit Suisse oder von Apple.
Das Ziel der Vision-Zeitreise besteht dagegen in erster Linie darin, den Spannungsbogen zwischen der Realität und den unternehmerischen Zielen vor dem Hintergrund von Unternehmenswerten, erfolgversprechenden Ideen und Chancen wiederherzustellen und den Zauber der Gründer-Vision wieder aufleben zu lassen.
Man kann wohl annehmen, dass es für CEOs nicht leicht ist, unternehmerisch zu denken und zu handeln, wenn sie in einem durchorganisierten Unternehmen Karriere gemacht und sich vielleicht eher vom operativen Geschäft entfernt haben.
Einerseits ist zum Beispiel im Gründerstatus eines Unternehmens mit der Entwicklung der Vision das grossartige Gefühl verbunden, neue Chancen und neue Geschäftsmodelle zu finden und daraus Wachstum und aussergewöhnliche Profite zu erwirtschaften, anderseits besteht das grosse Risiko darin, alles zu verlieren.
Es bleibt nicht viel Zeit, sich als CEO auf Visionen zu konzentrieren, wenn dieser sich vor allem mit Alltagsproblemen beschäftigen muss, um Kunden und Mitarbeitern und nicht zuletzt den Aktionären gerecht zu werden.
Da kann es leicht passieren, dass einer den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Dies erkennt man auch an Aussagen und vor allem Taten vieler CEOs, die sich, wenn man genauer hinschaut, oft im Alltagsgeschäft beispielsweise mehr auf Kostensenkungsmassnahmen konzentrieren und weniger auf eine inspirierende Vision, die dem eines Gründungsgedankens entspricht.
„Erkläre die Vergangenheit, erkenne die Gegenwart, sage die Zukunft voraus.“ (Hippokrates von Kos, 460 v. Chr. – 370 v. Chr., Begründer der griechischen Medizin, bedeutendster Arzt der Antike)
Wie kann ein CEO in der Rolle eines Gründerunternehmers Chancen, neue Werte und Innovationen aufdecken und den Mitarbeitern eine erstrebenswertere Zukunft aufzeigen?
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Um die Vision-Zeitreise umzusetzen, muss der CEO
– Das Alltagsgeschäft hinter sich lassen;
– sich von dem Status Quo der Grossorganisation in Richtung des Gründerstatus bewegen, sich von Unternehmenszwängen befreien und auf vereinfache Kernstrukturen fokussieren;
– die wichtigsten Einheiten auf je eine Person abstrahieren;
– mit nur wenigen Personen ein Team bilden, indem jede Person ihre Rolle definiert, die sie komplett beherrschen muss;
– sich fragen, was das Unternehmen aussergewöhnlich macht, wo der Mehrwert im Kundenservice, in den Produkten, in den Leistungen etc. liegt;
– sich höhere Ziele setzen, als er glaubt, jemals erreichen zu können;
– neugierig bleiben, experimentieren, seiner Intuition vertrauen, aber auch risikobereit in der Planung seiner Handlungen sein, die er immer den Unternehmenswerten unterordnen sollte;
– wieder von strategischen Zielen zu träumen wagen, die aus der Gründer-Vision abgeleitet werden – der wahrscheinlich wichtigste Punkt überhaupt.
Die Vorteile der Vision-Zeitreise für den CEO sind:
– Ermöglicht, wie ein Unternehmer im Gründerstatus zu denken und die Visionen frei von einer eventuell aufgetretenen Betriebsblindheit darzustellen;
– die Abstraktion einer Einheit auf jeweils eine Person zwingt ihn, das Tagesgeschäft hinter sich zu lassen;
– die Knappheit der Ressourcen, die sich durch die Konzentration auf das Team abbilden lässt, macht erfinderisch und hilft, diese optimal für sich zu kombinieren und zu nutzen;
– das Durchhaltevermögen des Teams wird gestärkt;
– Geld nicht als das Ziel, sondern als Mittel zum Zweck anzusehen, um die Vision umzusetzen;
– die Erkenntnis, was die Konkurrenz wirklich kann und was das Unternehmen und er selbst besser machen müssen;
– das verstärkte Verständnis der Kundenbedürfnisse, auch wenn er und sein Team zunächst nur sich selbst in diese Rolle projizieren;
– Öffnung für eine „Opportunistische Ideeneinnahme“: Es spielt dann keine Rolle, wer die Idee gehabt hat, sondern wie gut sie ist;
– das Team mit seinem neuen Engagement, seiner Überzeugungskraft und neuen Vision mitzunehmen.
Manche Personen oder CEOs werden sich schon gesagt haben: „Wenn ich nochmals anfangen könnte mit all dem Wissen, welches ich über all die Jahre gesammelt habe, könnte ich ganz andere Dinge sehen, bewegen und umsetzen.“
Die Vision-Zeitreise ermöglicht genau dies, weil sie den CEO zurückversetzt in ein organisatorisches Gebilde, welches noch jungfräulich und unschuldig ist.
Was die Vision-Zeitreise vielleicht mit Esoterik – dem griechischen Begriff für „das innere, verborgene, geheime Wissen“ – verbindet, kann einem CEO ermöglichen, eine Vision aus dem Wissen heraus zu entwickeln, das da etwas ist, was noch nicht entdeckt wurde oder bis dahin noch nicht formulierbar war.
Es handelt sich bei der Vision-Zeitreise nicht um eine spirituelle, esoterische Philosophie oder gar um eine so geläufige „New Age“-Idee, sondern um eine sehr hilfreiche Methode, als CEO eine neue Gründer-Vision zu entwickeln und überzeugend zu vertreten.
Auf einmal ist der CEO ein Unternehmer, nicht nur ein Manager innerhalb eines Grossunternehmens. Obwohl er nach der Vision-Zeitreise wieder zurück in den Geschäftsalltag geht, wird er jetzt die Dinge viel klarer sehen.
Die existierenden und kommenden Herausforderungen eines Unternehmens müssen weiter erfolgreich bearbeitet werden, aber die Magie des Vision-Zeitreise-Ansatzes wird sich in der Vision widerspiegeln.
Wenn er den Ansatz Vision-Zeitreise für sich und sein Team durcharbeitet, öffnet sich auf eine magische Art eine klare Sicht, was die Vision und das Ziel sein müssen.
Er wird noch kein Vollblutunternehmer, aber sicher dem Unternehmertum näherkommen, als manch anderer CEO. Vor allem besitzt er eine Vision für eine Zukunft, an der alle – Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre – festhalten können, auch wenn es stürmt.
Die Vision-Zeitreise macht aus der Persönlichkeit Tim Cook noch keinen Steve Jobs, aber sie würde das Versprechen einer besseren Zukunft dem Zukunftsleitbild der Apple Gründer-Vision näher bringen.
„Throughout the centuries there were men who took first steps down new roads armed with nothing but their own vision.“ (Ayn Rand, 1905-1982, Autorin, die sich auch zu Themen der Ökonomie, politischen Philosophie und Ethik äusserte. Bekannte Bücher: „The Fountainhead“ und „Atlas Shrugged“)
THE BRAVE STEP Why is Steve Job’s Vision missed at Apple? The Vision Time Machine (English Magazine)
Was hat das jetzt konkret mit Apple zu tun? Scheint mir viel Wischiwaschi zu sein im Artikel. Apple hat genug Visionen, auch unter Cook. Einfach mal bis Ende Jahr warten.
„neugierig bleiben, experimentieren, seiner Intuition vertrauen, aber auch risikobereit in der Planung seiner Handlungen sein, die er immer den Unternehmenswerten unterordnen sollte“
Risikobereit sein und experimentieren: genau das sollten die CEOs häufiger machen. Nach meinem Wechsel von einem Konzern in ein Kleinunternehmen mit einem visionären Vollblutunternehmer hätte ich die Unterschiede nicht deutlicher sehen können. Viele CEOs gehen keine Risiken mehr ein, weil sie im Tagesgeschäft die Opportunitäten nicht mehr erkennen. Und weil zu viele Risikokontrollen und der Fokus auf den kurzfristigen Gewinn ihnen die Sicht verstellen. Das trifft vor allem auf Industrieunternehmen aber auch in gewissem Masse auch auf Banken zu. Letzteres mag komisch klingen, wenn man an die verlochten Milliarden denkt. Das waren aber keine echten unternehmerischen Investitionen sondern nur Gezocke. Die Schweizer Banken versprechen alle das Gleiche, nur vergessen sie, dem Kunden etwas neues anzubieten, was die Konkurrenten nicht machen. Eine gute Anregung, dieser Artikel