Der systematische Betrug von etlichen Protagonisten der Finanzbranche ist erschreckend und scheint endlos zu sein. Nach und nach kommen immer wieder neue Betrugsvorwürfe ans Licht der Öffentlichkeit:
Liborzins – manipuliert! Euribor – manipuliert! Tibor – manipuliert! Devisen – manipuliert! Rohstoffmärkte – manipuliert! Energiemärkte – manipuliert!
Aktienmärkte – ?
Was ist mit den Aktienmärkten? Die haben ein viel kleineres Volumen als der Libor. Sollte es dann nicht möglich sein, auch diese nach Lust und Laune nach oben oder unten zu bewegen?
Für uns war dies schon lange so gut wie sicher. In unserem neuen Buch sowie in einem Interview mit DWN haben wir bereits auf die manipulierten Aktienmärkte hingewiesen. Es war doch allzu offensichtlich, dass es an Aktienmärkten dieser Welt nicht mehr mit rechten Dingen zugehen kann.
Seit Anfang 2009 kennen die Aktienmärkte weltweit lediglich einen Weg – den nach oben. Unabhängig von mikro- und makroökonomischen Daten erklimmen die Börsen, völlig berauscht vom billigen Geld, immer neue Höchststände. Der DAX hat die magische Marke von 10’000 Punkten überschritten, und noch immer geht die Tendenz weiter nach oben. Die Euphorie ist ungebremst, die Champagnerkorken knallen in rauen Mengen in Frankfurt, Zürich, London und New York – und folglich werden exorbitante Boni wieder den einen oder anderen erfreuen.
Seltsamerweise sieht die Realwirtschaft in zahlreichen Ländern nicht allzu rosig aus. Die Wirtschaften Frankreichs, Italiens, Portugals, Griechenlands, Spaniens gehen kontinuierlich weiter in die Knie, die Immobilienpreise in China beginnen zu sinken, und es sieht ganz danach aus, dass dort die gigantische Immobilienblase vor dem Platzen steht. Auch die US-Wirtschaft kommt nicht in die Gänge, zum wiederholten Mal wurde die Wachstumsprognose gesenkt.
All dies hindert die Aktienmärkte nicht, weiter zu steigen. Bereits seit vielen Monaten stellen wir uns die Frage, was das Geheimnis hinter diesem gigantischen Aktienboom ist. Wer oder was steckt dahinter, und wie ist dieser gigantische Boom eigentlich zu erklären?
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Auf der einen Seite war uns durchaus bewusst, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen kann, und dass die Niedrigzinsphase den Märkten hilft. In unserem aktuellen Buch „Der Crash ist die Lösung“ zeigen wir deutlich auf, wie die US-Notenbank Fed „peu a peu“ die amerikanischen Märkte nach oben hievt. Zudem haben wir neben der Fed einen weiteren Verdächtigen ausgemacht, was nun bestätigt wird.Dazu ein Auszug aus unserem neuesten Buch, zu finden auf Seiten 191 und 192:
„Ein weiteres, eher unbekanntes, aber kaum weniger wichtiges und überaus mächtiges Geburtstagskind ist der Exchange Stabilization Fund (ESF), der staatliche Börsenstabilisierungsfonds, aus dem US-Schatzamt. Dieser wurde 1934 gegründet und feiert 2014 sein achtzigjähriges Bestehen. An ihn mussten die US-Bürger, aber auch die Fed, im Rahmen des verhängten Goldverbots im selben Jahr ihr Gold aushändigen. Die Hauptaufgabe des ESF liegt, immer mit Genehmigung durch den US-Präsidenten, in der Pflege des Dollars und der Sicherung der US-Interessen auf den Finanzmärkten. Er kann bei Gold, Devisen und anderen Kredit- und Wertpapierinstrumenten aktiv werden. Dazu sind allerlei Mittel im Portfolio hinterlegt und werden auch angewendet. Wir sind fest davon überzeugt, dass der ESF neben der Fed seinen Teil zu den stetig steigenden Börsenkursen und den fallenden Edelmetallpreisen beiträgt. Darüber hinaus zeigt die Geschichte deutlich, dass diese Art von staatlichen, letztlich planwirtschaftlichen Eingriffen langfristig destruktiv ist. Der Schaden wird am Ende höher sein als der Nutzen.“
Was aber nun veröffentlicht wurde, zeugt von Wahnsinn und Verzweiflung und verschlägt selbst uns und den hart gesottenen Marktteilnehmern die Sprache. Am 18. Juni erreichte uns ein Anruf eines Bekannten aus der Finanzmetropole London mit den Worten: „Ihr glaubt nicht, was ich hier vor mir liegen habe.“ Am 19. Juni berichtete die Financial Times erstmalig darüber, und Markus Gärtner hat es in seinem Blog ebenfalls aufgenommen.
Alle Dimensionen wurden mit dieser einen Nachricht gesprengt. Denn jetzt ist es amtlich, dass doch viel Seltsames an den Aktienmärkten vorgeht. Die Notenbanken sind nun zu Zockern geworden. Das Forschungsinstitut OMFIF – Official Monetary and Financial Institutions Forum –, eine internationale Research- und Beratergruppe, belegt in der Studie „Global Public Investor“ über 400 öffentliche Institutionen in 162 Ländern, welche am 16. Juni im Rathaus von London präsentiert wurde, dass die globalen Zentralbanken und andere öffentliche Institutionen bisher 29,1 Billionen US-Dollar in Aktien und Rohstoffe investiert haben.
Sie kommt zum Schluss, dass die öffentlichen Institutionen aus Renditemangel zu grossen Marktteilnehmen an den internationalen Börsen mutiert sind und dies „potenziell zu überhitzen Preisentwicklungen in Aktien beitragen könne“. Insgesamt haben sie ein Anlagevermögen von sage und schreibe 40 Prozent der jährlichen Weltproduktion zusammengerafft und in Aktien investiert. Allein der Anteil der Notenbanken beträgt 13,2 Billionen Dollar. Im Vergleich dazu sind die bisher durchgeführten Massnahmen wie beispielsweise Quantitive easing 1, 2 und auch 3 der Fed schlicht und einfach „Peanuts“.
Insbesondere die chinesische Notenbank ist laut der Financial Times mit 3,9 Billionen US-Dollar der grösste Aktieninvestor überhaupt. Vornehmlich europäische Aktien sind bei den Chinesen äusserst gefragt. Da auf Grund der niedrigen Zinsen zweifellos nichts mehr zu verdienen ist, haben sich die Notenbanken aus dem Anlagenotstand nun offenbar auf Investments in Aktien fokussiert. Damit wandert noch mehr Geld in die Märkte und lässt diese weiter anschwellen. So hat die Schweizer Nationalbank neben ihren 400 Milliarden Euros nun auch 15 Prozent in Aktien investiert.
Im Falle eines Crashs an den Aktienmärkten wird es dann auch bei den Notenbanken ordentlich krachen, und es stellt sich die Frage, wie diese dann wieder aus diesem Schlamassel herauskommen. Insbesondere wer dafür geradesteht und den Schaden bezahlt. Die EZB hat beispielsweise ein limitiertes Stammkapital von gerade einmal 8 Milliarden Euro. Von den möglichen Folgen einer Pleite einer Notenbank möchten wir gar nicht sprechen. Aus diesem Grund werden die Notenbanken alles Erdenkliche und Verzweifelte tun, um einen Aktiencrash zu verhindern.
Wie von uns geschrieben: Noch nie war mehr Geld im System als aktuell, nie wurden grössere und verzweifeltere Aktionen durchgeführt, um ein nachweislich gescheitertes System auf Kosten der Menschen künstlich am Leben zu erhalten. Der finale Kollaps wird die grosse Depression und den schwarzen Freitag aussehen lassen wie ein Sonntagsspaziergang an einem lieblichen Frühlingstag.
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@ Klare Worte + Praktiker
Was liebe ich doch Häme und Zynismus unter dem Deckmäntelchen der Anonymität :-)) Dennoch eine letzte Replik zum Thema Papiergeld, Goldstandard, Vollgeld.
@ Klare Worte: Meinen Link werden Sie inzwischen ja gelesen haben, also brauche ich dazu mich zunächst nicht äussern. Jedoch zur Jugend der Welt.
Ich weiss nicht, ob Sie viel reisen. Es würden bereits wenige Starbucks in fremden Ländern genügen, um zu erkennen, dass die mit ihren Smartphones bezahlen. Die Jugend von heute ist bereits auf dem Weg zur elektronischen Währung – kein Papiergeld mehr, erst recht kein Goldstandard mehr ! Ok, hierzulande bekommt man noch Vreneli geschenkt, aber selbst die werden in der Schublade zuhinterst abgelegt und nicht selten vergessen. Vergessen Sie also bitte Goldstandard und Papiergeld bereits jetzt.
Leider ist das ganz im Sinne meines Hauptmissetäters am Geldsystem, den Regierungen dieser Welt. Da ja viel einfacher zu konfiszieren. Nämlich per Knopfdruck. Das ist viel weniger aufwändig, als die Häuser nach verstecktem Papiergeld zu durchsuchen oder noch zu Zeiten Maos, als die Soldaten die niedergebrannten Dörfer mit Metalldetektoren durchkämmten – auf der Suche nach dem Gold der zuvor ermordeten Bevölkerung.
Ich weiss jetzt nicht, ob Sie auch zur Yes-EU-Fraktion gehören, jedenfalls sollten Sie googeln, was die EU seit Zypern alles bereits in Richtlinien und damit Gesetz gegossen hat, um per Knopfdruck die Spareinlagen einzuziehen. Und glauben Sie mir bitte, diese Konfiszierung passiert VOR sämtlichen Zins-E-Funktionskollapsen, die die Giralgeldkritiker so sehr und gerne als Fanal anpreisen.
Nur, falls Sie und eventuell sogar die Mehrheit in diesem Lande immer noch gerne in die EU möchten, würde ich dem Praktiker sogar bei der Abschaffung des Giralgeldwesens helfen: Es wäre mir dann schon lieber, die hiesige Regierung klaubt sich meine Spareinlagen als die Brüsseler :-))
Dann zum Vollgeld/Abschaffung Giralgeld. Wenn Sie Beide schon so über Akademiker herziehen, warum rennen Sie dann (falls Sie es tun) den Ideen offenkundig altersstarrer Professoren nach ?! Was übrigens Tradition hat, also das mit den Professoren, weil es Irving Fisher war, welcher die Konzeption des Vollgelds voll entwickelt hat – kurz vor seinem Tode..
Der Praktiker kann seine Argumente drehen wie er will. Fakt bleibt: Vollgeld heisst, zusammen mit dem Giralgeldwesen unser Kreditwesen und damit die Kreditbanken weitgehend auszumerzen.
Ihre Spareinlagen können Sie dann nur noch unters Kopfkissen legen (was aber auch nicht geht, wenn wir eine elektronische Währung bekommen). Und Kredit bekommen Sie als einer von ganz wenigen Glücklichen dann nur noch aus dem Eigenkapital der Zentralbank.
Das ist der Kern der Vollgeldkonzeption, was sich eben mit Forderungen nach einem System ohne Giralgeld ziemlich deckt.
Aber selbst ein Primarschüler kann erkennen, wohin das führt: Zusammenbruch der Liquidität, Explosion der Zinsen, Arbeitslosen, etc. Klar könnte man ein Zwischending implementieren, worauf Sie wohl abstellen, aber es ändert nichts an meiner grundlegenden Meinung: Vollgeld (und all seine Varianten) ist Vollidiotie !
So, und jetzt ersparen Sie mir bitte dieses eine Mal, dass alle Doktortitelträger nichts vom Geldwesen und Ihren Vorschlägen verstehen, ja ?
Ah sorry, doch, einen habe ich noch: Dr. Meyer, den Sie ja auch immer entsprechend angehen, hat den eigentlichen Sargnagel für das Vollgeldkonzept bzw. die Abschaffung des Giralgelds längst beschrieben:
Die Zentralbanken sind heute schon weitgehend unterkapitalisiert. Und können nicht einfach Eigenkapital drucken, das geht nur im Tausch gegen neue Staatsanleihen – Hallo ?!
Also – wer sorgt dann in Ihrem präferierten System für Kreditwachstum, was allein zB Investitionen in eine wachsende Infrastruktur finanzieren kann ? Nun, ich kann Sie beruhigen: Sobald Giralgeld abgeschafft ist, sind wachsende Infrastrukturen wie auch wachsende Bevölkerungszahlen unser geringstes Problem – sie wird es schlicht nicht mehr geben. Vielleicht sollten Sie mit Ihrem Konzept mal zu bestimmten Initianten gehen..
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@Dr. Ott,
ich stelle fest, dass Sie das Thema nicht mehr losslässt. Ich drehe und wende „Nichts“, sondern meine Aussagen basieren auf eine vorurteilsfreie Bestandesaufnahme zwischen Schuldgeld vs. Vollgeld!
Das Vollgeldsystem will nicht „die Kreditvergabe über welchen Weg auch immer kontrollieren“. Das ist ein grundlegendes Missverständnis!! Das Vollgeldsystem würde Kreditvergabe und Geldschöpfung trennen, das ist der springende Punkt.
Herr Dr. Meyer hat überhaupt nichts widerlegt, wenn er irgendetwas bewiesen hat, gemeinsam mit Herr Prof. Heri und Sie Herr Dr. Ott – ist die unabweisbare Tatsache, dass er keine stichhaltige Argumente gegen Vollgeld hat, sondern als Systemvertreter seine dogmatische Begrenztheit zum Ausdruck bringt. Im Übrigen, was Anonymität betrifft habe ich Herrn Dr. Meyer vorgeschlagen uns persönlich unter vier Augen zu treffen. Er hat höflich abgelehnt:
https://insideparadeplatz.ch/2014/08/06/banken-guru-heri-erhielt-golden-goodbye/
Vollgeld, als Zentralbank-Buchgeld auf einem Geldkonto eines Kunden, ist weder eine Forderung gegen eine Bank noch eine Verbindlichkeit dieser Bank, sondern ein einfacher Habentitel wie Bargeld in der Tasche oder E-Geld auf einem Chip. Ab Umstellungsdatum würden die bisherigen Girokonten als eigenständige Geldkonten ausgegliedert. Die Kunden sind damit ausbezahlt und haben was ihnen zusteht – sicheres Geld bei stabilen Finanzen, die vor allem der Wirtschaft und den Einkommen im allgemeinen dienen und nicht nur denen der
Banken.Der bisherige Bilanzposten Giralgeld-Verbindlichkeiten der Banken gegenüber Kunden bleibt bei einer Vollgeldreform in der gegebenen Höhe bestehen, jedoch als Verbindlichkeiten der Banken gegenüber der
Zentralbank. Die Zentralbankbilanz erweitert sich dementsprechend um diese Forderungen und Verbindlichkeiten. Es ist vorgesehen, diesen Posten, der durch Tilgung nach und nach abschmilzt, zinsfrei laufen zu lassen, um auch von dieser Seite her einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Die Tilgungsmodalitäten wären zwischen den Banken und der Nationalbank zu vereinbaren.Den Banken entstehen durch Vollgeld daher keine zusätzlichen Belastungen. Jedoch müssen Banken in einer Vollgeldordnung ihre Kredite und Aktiva-Käufe voll finanzieren. Das illegitime Privileg einer nur bruchteilhaften Finanzierung, das einer milliardenschweren Dauer-Subventionierung der Banken gleichkommt, wird aufgehoben. Auch dies erzeugt für die Banken jedoch keinen schockhaften Kostenschub. Zum einen fließen auf dem Tilgungsweg laufend Mittel an die Banken zurück. Diese werden nicht mehr wie heute als Giralgeld gelöscht, sondern stehen für neue Engagements zur Verfügung (soweit sie übergangsweise nicht an die Zentralbank fließen). Auch um Kundeneinlagen in M2/M3 nutzen zu können, entstehen den Banken bei Vollgeld keine zusätzlichen Kosten, da sie heute bereits Habenzinsen auf solche Depositen zahlen. Heute dienen die Habenzinsen aber vor allem der Stillegung der betreffenden Forderungen, um ihrer Abwanderung und damit verbundenen Liquiditätsproblemen vorzubeugen. Liquide Aktiva, wie Bernholz annimmt, erhalten Banken aus Depositen dagegen kaum – benötigen sie auch kaum, da sie einfach neuen Primärkredit auf einer Bruchteil-Reservenbasis ausstellen.
Das unlautere Privileg der nur zum Bruchteil refinanzierten Giralgeldschöpfung der Banken ist somit beendet.
Grüsse
Der Praktiker
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
habe die Antwort auf @Klare Worte, jetzt gelesen; darin schreiben Sie Zitat:
Darum müssen wir, falls uns das überhaupt noch gelingt, dieses System behutsam abwickeln und dann neu strukturieren. Aber nicht mit der Abschaffung des Giralgeld- und damit unseres Kreditwesens, und schon gar nicht über die Vollgeldinitiative und leider auch nicht mittels einem Goldstandard. Man hat dies alles in der Geschichte bereits mehrfach versucht und ausser langjähriger Deflation und Depression ist wenig bis nichts dabei herausgekommen.
Zitat Ende.
Offensichtlich, verstehen Sie weder das herrschende Schuldgeldsystem, noch Vollgeld!
Begründung:
Allgemein sind Kontostände Sichtguthaben – sie müssen auf Sicht, d. h. jederzeit und sofort auf Verlangen des Kontoinhabers von den Banken in Bargeld ausbezahlt werden. Tatsächlich könnte aber keine Bank ihre Sichtguthaben in Bargeld ausbezahlen, sondern bestenfalls einen Bruchteil je nach Kapitalausstattung des jeweiligen Bankinstituts. Die Ausbezahlung allen Buchgeldes (aller Kontostände) ist unmöglich, weil soviel Bargeld schlicht und einfach nicht existiert!
Kontostände sind somit Zahlungsversprechen, von denen bereits im Voraus feststeht, dass sie nicht eingehalten werden können. Vom praktischen Standpunkt her gesehen könnte man es als ungedeckten (bzw. kaum gedeckten) Scheck sehen. Wenn Sie als Privatperson einen ungedeckten Scheck ausstellen, dann fällt das unter (schweren) Betrug!. Banken begehen mit jeder Kreditgewährung (die über das real verfügbare Bargeldvermögen des jeweiligen Instituts hinausgeht) Betrug.
Bei Buchgeld handelt es sich nicht um „wirkliches Geld“, sondern um ein Zahlungsversprechen (es wird bloß in der Praxis gehandhabt, als wäre es „Geld“). Das mag als Pedanterie erscheinen, der Unterschied sollte jedoch evident sein: Im Falle von tatsächlichem Geld ist man nämlich im Besitz von Banknoten und Münzen (gesetzlichen Zahlungsmitteln), im Falle eines Zahlungsversprechens ist man im Besitz von nichts. Dieser Unterschied ist (nicht nur) juristisch sehr wesentlich. Kontostände und Überweisungen sind Buchgeld – also Zahlungsversprechen, diese sind kein gesetzliches Zahlungsmittel.
Erklären Sie mal was Sie unter Deflation verstehen? Ich werde dann meine Sichtweise der Deflation versuchen zu erklären.
Zu Ihrer Fehlannahme basierend auf Unwissenheit hinsichtlich Vollgeld weise ich auf folgendes hin:
Die Steuerung der Geldmenge über Zentralbank-Zinsen (sogenannte Leitzinsen, deren Wirksamkeit aber schon heute sehr fraglich ist) würde im Vollgeldsystem ihre heutige Bedeutung verlieren, da die Nachfrage nach Krediten im Vollgeldsystem die Geldmenge nicht mehr verändern würde: Geld würde ja nicht mehr über Bankkredite geschöpft, sondern vorwiegend zinslos über Staatsausgaben in Umlauf gebracht. Die Monetative hätte so immer die Möglichkeit, die Geldmenge direkt zu erhöhen oder über Offenmarktgeschäfte zu verringern. Eine solche Veränderung der gesamten Geldmenge würde das Zinsniveau direkter beeinflussen als Leitzinsen, die nur auf einen Bruchteil des Geldes erhoben werden.
Die Zinsen des im Umlauf befindlichen Geldes würden über Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn also weniger Geld bei Banken angelegt wird und so zur Kreditvergabe zur Verfügung steht, steigen die Zinsen, da verleihbares Geld knapper wird. Dasselbe gilt, wenn mehr Kredite nachgefragt werden. Ein solcher Zinsanstieg wäre ein antizyklischer Stabilisator, der Spekulationsblasen verhindert, da eine Spekulation auf Kredit aus der bestehenden Geldmenge immer teurer würde und damit von sich aus abebben würde.
Das verheerende Aufhebeln von Spekulationsgeschäften (leverage) wäre damit beendet. Umgekehrt sinken die Zinsen, wenn mehr Geld bei den Banken angelegt wird oder weniger Kredite nachgefragt werden. Eine solche Zinssenkung würde automatisch kreditfinanzierte Investitionen verbilligen und somit die Wirtschaft ankurbeln.
Die vergangene Performance der Notenbanken bei Geldmengenentscheidungen ist nicht mit dem Vollgeldsystem vergleichbar, da die Herren Greenspan und Co. ja gar keine direkte Kontrolle über die Geldmenge hatten. Sie konnten nur versuchen, die Geldmenge über die Nachfrage nach Geld indirekt zu beeinflussen, indem sie Verschuldung billiger oder teurer machten (über die Leitzinsen). Denn über Verschuldung wird heute ja neues Geld geschöpft. Dies führte immer auch zu einer Änderung der Verschuldungsquote (leverage), was wieder neue, unvorhersehbare Wechselwirkungen erzeugte. Zum Beispiel geht derzeit trotz sehr niedrigen Leitzinsen die Geldmenge eher zurück, da sich kaum jemand mehr verschulden will/kann, weil die Verschuldung insgesamt zu hoch ist.
Unbestritten dürfte sein, dass die Geldmenge ein wichtiger Faktor ist für das Wirtschaftsleben ist. Deswegen muss es möglich sein, die Geldmenge zu steuern. Wichtig dabei ist: Wer steuert die Geldmenge, und aus welchen Motiven wird sie gesteuert? Derzeit wird die Geldmenge über tausende von einzelnen Banken gesteuert, und Banken sind gewinnorientierte Unternehmen, die in Konkurrenz zueinander stehen. Ihre Entscheidung über Geldschöpfung unterliegt dem Motiv der Gewinnorientierung. Das Ergebnis ist sehr schwer zu steuern (siehe die angesprochenen Einwände zur performance der Notenbanken) und im Gesamtresultat mehr oder weniger zufällig. In einem Vollgeldsystem würde eine Institution die Geldmenge steuern, die gesetzlich den volkswirtschaftlichen Interessen verpflichtet ist (die Monetative), also nicht vorrangig ihren betriebswirtschaftlichen Gewinn maximieren muss. Sie hätte, anders als heute, die volle Kontrolle über die Geldmenge. Zudem wären die Zuständigkeiten für Geldschöpfung und Geldverwendung strikt getrennt. Außerdem möchten wir an die obige Feststellung erinnern, dass eine annähernd genaue und immer wieder neu justierte Steuerung nicht zu verwechseln ist mit einer präzisen Vorhersage oder gar mit zentralistischer Planwirtschaft.
Sie, Herr Dr. Ott wie auch Herr Dr. Meyer oder Prof. Heri schreibt in diesem Blog als, ob wir uns in der Nachkriegszeit befinden würden. Es ist völlig realitsfremd. Das neue wird reflexartig und ungeprüft abgelehnt, weil das alte nichts taugt, womöglich wird es die Jugend richten die in den dogmatisch geprägten Bildungsinstitutionen (siehe korrupte WWL)systematisch verstrahlt und intellektuel verstümmelt wird.
Ich kenne sehr viele Professoren im In,- und Ausland die sehr darunter leiden ihren Studenten nicht die Wahrheit übermitteln zu dürfen, deshalb sind diese Aussagen nicht plakativ gegen irgendjemand zu werten. Das Bankensystem, welches sich auf das Schuldgeldsystem basiert ist leider ein Betrugs,- und Enteignungsmodell auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt – es ist keine Ansichtssache, sondern eine traurige Realität.
Grüsse
Der Praktiker -
Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
In unserer schnelllebigen Zeit findet eine exakte Kommunikation selbst bei elementaren Themen kaum noch statt,- und Ihre letzten 2 Eingaben sind der Beweis.
Sie schreiben Zitat:
Wir haben bei Gott Wichtigeres zu erörtern, als abstruse Geldsystemreformen dem Volk vorzulegen. In Europa steht Krieg ins Haus. Warten Sie diesen November ab, und dann die Jahre 2018-2020. Es wird schlimm werden. Bei Krieg crahsen die Währungen eh. Bräuchte man gar nicht mal herbeireden.
weiter schreiben Sie u.a.,
Abschaffung des Kreditwesens via Verbot Giralgeld, dunklen Mächte…
Zitat Ende.
Entweder haben Sie meine Ausführungen nicht gelesen und verstanden oder Ihre ist vollkommene Ignoranz!
Die vermeintlich entscheidungsbefähigten Personen der Wissenschaft (Professoren, Forscher) oder Politik scheinen eher nicht bemüht zu sein, weitgehend interpretationsfrei zu argumentieren. Im Gegenteil. Damit würden sie sich klar positionieren, anstatt sich alle Türen für einen Rückzug offen zu halten, Sie erinnern mich sehr an einem Wirtschaftswissenschaftler den ich vor kurzem, wegen seiner Ignoranz, in Anwesenheit seiner Studenten fachlich zerlegen musste.
Eine exakte Definition von Begriffen ist jedoch eine unverzichtbare Grundlage für eine konstruktive Kommunikation.
Im Alltag kenne ich viele Verschwörungstheoretiker, die sich selbst gar nicht als solche verstehen. Wenn zum Beispiel kurz vor Feiertagen die Tankstellen flächendeckend ihre Preise erhöhen, unterstellt man den Ölkonzernen eine geheime Preisabsprache mit illegalem Zweck – also eine Verschwörung. Diese allein auf Indizien und Annahmen basierende Vermutung ist ohne Beweise natürlich reine Theorie. Wir haben es also auch hier wieder mit einer Verschwörungstheorie zu tun, und die lässt sich schnell erkennen, wenn man die Frage: „Qui Bono?“ (Wem nützt es?) stellt.
Gemäß dieser kurzen Begriffsbestimmungen müsste also jemand, der kein Verschwörungstheoretiker ist, daran glauben, dass der Weihnachtsmann real existiert und die Ölkonzerne nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um ihre kommerziellen Interessen zu verfolgen. Er müsste quasi alles glauben, was man ihm erzählt, da er ja keine Verschwörungen vermuten darf.
Gehen wir nun einen Schritt weiter und legen den Finger etwas tiefer in die Wunde der schlampigen Vokabelnutzung, Stichwort: 9/11. Der Abschlussbericht der US-Administration zu den Terroranschlägen ist eine Sammlung von Indizien und Teilbeweisen, die eine Verschwörung eines Herrn Osama bin Laden und diverser Mitwirkender belegen sollen. Angesichts der unklaren Beweislage muss man diesen Bericht selbstverständlich als Theorie betrachten. Insgesamt handelt es sich also um eine von Nachrichtenagenturen und Regierungen verbreitete Verschwörungstheorie.
Demgegenüber gibt es natürlich auch andere sachverständige Personen (wie zum Beispiel die aus über 1.000 Architekten und Ingenieuren bestehende Vereinigung „Architects & Engineers for 9/11 Truth“), die bei der Auswertung der Indizien und Teilbeweise zu ganz anderen Verschwörungstheorien gelangen.
Wichtig ist dabei nur, zu erkennen, dass meist mehrere verschiedene Theorien der Verschwörung konkurrieren. Ein bitterer Beigeschmack tritt nur dann auf, wenn eine der Parteien den Anspruch darauf erhebt, andere mit dem Begriff „Verschwörungstheoretiker“ diffamieren zu dürfen – auch wenn dieser Begriff natürlich zu Unrecht negativ besetzt ist.
An dieser Stelle spätestens muss ich die Seriosität der offiziellen Organe und ebenso Ihrer reflesxartigen Argumentationen hinterfargen, die ihre eigenen Verschwörungstheorien nicht als solche bezeichnen wollen. Die Reaktionen dieser Machtelite verstärken wieder einmal den Verdacht, dass man weniger an einer Aufklärung der Sachverhalte interessiert ist, als vielmehr an der Installation bestimmter Dogmen – aber das ist ja schon wieder eine Verschwörungstheorie…Herr Dr. Ott, diese Entwicklungen sind nicht das Ergebnis von Politik, sie ergeben sich zwangsläufig aus dem globalen Geld- und Finanzsystem: Wer sein Erspartes langfristig, geschickt und sicher anlegt, verdoppelt den Betrag durch Zins und Zinseszins etwa alle zehn Jahre.
Bei einer größeren Anlagesumme ist die durchschnittliche langfristige Verzinsung 7 %. DAS GELDSYSTEM hat die hohe Staatsverschuldung verursacht, dass macht Regierungen handlungsunfähig und in ihren Entscheidungen abhängig von großen Konzernen und Kapitalgebern. Demokratie wird ausgehöhlt!
Schneller wachsenden Vermögen der Sparer muß eine schneller wachsende Verschuldung von Kreditnehmern gegenüber stehen. Wenn es keine Privatpersonen und keine Unternehmen gibt, die mehr Kredite aufnehmen wollen und können, bleibt als Rettung für die Kapitalmärkte nur eine stärkere Verschuldung von Staaten. Das erleben wir gerade: Die meisten Staaten können sogar ihre Zinsen nur bezahlen, wenn ihnen dafür neue Kredite gewährt werden.
Und Sie behaupten, dass wir „Wichtigeres“ zu tun haben? Wieso entzünden sich Kriege? Was glauben wieso ausgerechnet Ukraine? Studieren Sie das Geldsystem wie er tatsächlich funktioniert es wird sich lohnen….
Grüsse
Der Praktiker-
@ Praktiker
Mehrfach habe ich versucht, Ihnen nahezubringen, dass ich Ihre Punkte verstanden habe, und wir im Detail gar nicht weit auseinander sind. Aber weit, was das Kern des Problems betrifft. Unabhängig davon habe ich zur Lösung der von Ihnen angeführten Einzelkritik Ihnen bereits früher meine Argumente skizziert. Immer noch nachzulesen im Blogbeitrag: https://insideparadeplatz.ch/2014/05/26/credit-suisse-koepft-mitarbeiter-ganz-unten/
Sie versprachen mir damals, sich das durchzudenken. Offenkundig hat das nicht geklappt :-))
Jedenfalls werde ich den Diskurs von meiner Seite jetzt abbrechen, da ich keine Lust mehr habe, bei jeder Antwort als Erstes oder Letztes lesen zu müssen, dass Alle ausser Ihnen keine Ahnung vom Geldsystem haben.
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@ Klare Worte + Praktiker
Und um noch klarere Worte zu finden:
Jeder, der einen Systemzusammenbruch herbeiwünscht oder sogar herbeiredet, mit Absurditäten wie Vollgeld oder gleich der Abschaffung des Kreditwesens via Verbot Giralgeld, hat keine Ahnung, wovon er redet.
Schauen Sie doch nur in wenigen Wochen nach Argentinien, lesen Sie Bücher über die Zeit NACH der Währungsreform zur Beendigung der Weimar-Hyperinflation, lesen Sie über die Great Depression in den USA, Simbabwe, und nicht zuletzt (ich weiss, ich wiederhole mich) über die dunklen Jahrhunderte des Mittelalters. Furchtbare Zeiten für die Bevölkerung. Aber immer noch relativ gute Zeiten für die „Mächtigen“.
Wir haben bei Gott Wichtigeres zu erörtern, als abstruse Geldsystemreformen dem Volk vorzulegen. In Europa steht Krieg ins Haus. Warten Sie diesen November ab, und dann die Jahre 2018-2020. Es wird schlimm werden. Bei Krieg crahsen die Währungen eh. Bräuchte man gar nicht mal herbeireden.
Selbst wenn wir in der Schweiz wieder einmal physisch glimpflich davonkämen, verlieren wir beim Eurocrash dennoch einen Grossteil unseres Volksvermögens, da unsere SNB ja in Euros bevorzugt „investiert“.
Und so weiter. Es ist mE daher geradezu unverantwortlich, reisserisch von Raubzügen und Systemabbruch zu schwafeln. Wobei das System hat. In der Menschheitsgeschichte wurde in Zeiten von Wirtschaftskrisen immer seitens der Regierungen versucht, propagandistisch von ihrem Schulden-Schneeballsystem und daher von sich selbst abzulenken.
Nur, es sind eben in erster Linie die Regierungen mit ihren Staatsschulden -ob mit oder ohne Mächte im Hintergrund- welche sowohl für das Füttern wie auch für den Zusammenbruch des Schulden-Schneeballsystems verantwortlich sind. Die dunklen Mächte dahinter kennt keiner. Für Regierungen sind wir Bürger aber selber verantwortlich. Wo gilt es also anzusetzen ?!
Jedenfalls einen Systemabbruch, der wohl eh unvermeidlich ist, auch noch mutwillig herbeizuführen, halte ich für -Verzeihung- ausgesprochen schwachsinnig.
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@ Praktiker
Nach wie vor verstehe ich nicht so ganz, warum Sie mir erneut Unverständnis etc. vorwerfen, dann aber gleichwohl meine Argumente verwenden. Aber egal.
Wenn Sie nun zur Abgrenzung darauf abstellen, dass geheime Geldmächte unsere und andere Regierungen im Griff haben und diese quasi zwingen, ständig Schulden aufzunehmen, dann kann das sein. Ich weiss es jedenfalls nicht, und falls Sie es wissen, sollten Sie Ross und Reiter benennen, damit das Volk das abstellen kann; nachdem Sie selber ja die Anonymität vorziehen, sollte das ja kein Problem verursachen ?
Immerhin haben Sie von der Kritik am Verteilmechanismus unserer Spareinlagen jetzt auf die Kritik der Mächte im Hintergrund umgeschwenkt. Nur sehe ich noch nicht, wie uns das bei der Problemlösung weiterhelfen soll ?
Noch kurz zu Kennedy. Ich weiss nicht, ob Sie seine Executive Order 11110 je im Original gelesen haben, jedenfalls empfehle ich Ihnen das gelegentlich. Sie handelt nämlich von der allfälligen Ausgabe von Silberzertifikaten gegen Silbermünzen.
Es ging simpel darum, dass Silbermünzen -wegen der Bretton Woods Regularien damals im Preis fixiert- infolge des gestiegenen Materialpreises aus dem Umlauf genommen werden sollten. Kennedy autorisierte daher sein Finanzministerium, während der Übergangsphase gegebenenfalls Noten (silver certificates) gegen Münzen herauszugeben, falls es Engpässe bei der Geldversorgung geben sollte.Aber gut, es sei jedem belassen, aus einem einfachen finanztechnischen Vorgang gleich ein Attentat zu konstruieren; leider passiert das beim Kreditwesen in letzter Zeit nun auch häufiger. Wer von uns Beiden da jedoch stärker ideologisiert ist, überlassen ich jetzt gerne dem (noch geneigten) Leser.
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Besten Dank.
Sie, wie auch Herr Dr. Marc Meyer und grosse Teile der korrupten WWL unterliegen einer ideologischen Überlegungsfehlinterpretation die aus der Tatsache herrührt, dass herrschende verzinsten Schuldgeldsystem nicht zu verstehen.
Begründung: Sie haben in den Regierungen den Schuldigen gefunden; und nicht in den Geldmengenproduktionsrechte die in privaten Händen sind!
Wenn sich Kapital und Macht in wenigen Händen zusammenballen und deren Einfluss auf die Finanzen eines Staates und die veröffentlichte Meinung dominierend wird, dann herrschen trotz vordergründiger Demokratie wenige Mächtige über viele Ohnmächtige. Bankensysteme und Medienapparate haben eine Macht, die weit über die von Staaten hinausgehen kann. Wer den Staaten das Geld leiht, kann Bedingungen stellen. Und Medien haben die Macht, die veröffentlichte Meinung und somit das Ergebnis von Wahlen zu beeinflussen. Diese Freiheiten gibt es im Kapitalismus nur für sehr wenige.
Unter den Kritikern des bestehenden Geldsystems kristallisieren sich zurzeit zwei wesentliche Strömungen heraus: die Befürworter einer freien Marktwährung und die Befürworter eines fließenden Geldes oder Vollgeldes. Alle Alternativen zur Alternativlosigkeit der Politik haben gegenüber dem herrschenden System den entscheidenden Vorteil gemeinsam: Der Staat, also der Steuerzahler muss nicht mehr für Geld, welches private Geldmonopolisten aus dem Nichts schöpfen, Zinsen bezahlen.
Unterschiede gibt es jedoch beim Thema Freiheit. Befürworter einer freien Marktwährung betrachten das fließende Geld, das ja schließlich einer staatlichen Regulierung unterliegt, als nicht mit dem Freiheitsbegriff vereinbar. Sie wünschen sich eine absolute Freiheit der Märkte, die dadurch gewährleistet werden soll, dass es kein gesetzliches Zahlungsmittel gibt, sodass Marktkräfte dafür sorgen können, dass sich automatisch die ideale Währung etabliert.
Eine solche Selbstregulierung ist bekannt aus der Regelungstechnik. Sie funktioniert in vielen technischen Systemen, jedoch nur unter der Bedingung, dass es darin keine positive Rückkopplung (Exponentialfunktion) gibt. Die Kapitalverteilung in einer Gesellschaft reguliert sich jedoch leider nicht von selbst. Wo schon viel ist, kommt immer mehr hinzu, mit der Folge, dass immer schneller immer noch mehr hinzukommt. Zins und Zinseszins sorgen dafür, dass dies solange geschieht, bis es zu Konflikten kommt, die es in der Geschichte leider schon viel zu oft und mit verheerenden Folgen gab.
Die Freiheit der grenzenlosen Vermehrung von Kapital und Macht führt zu Herrschaft. Herrschaft ist allerdings für die Beherrschten das Gegenteil von Freiheit. An diesem Widerspruch wird deutlich, dass es dringend erforderlich ist, den Freiheitsbegriff zuerst einmal korrekt zu definieren, bevor man sich Gedanken über seine Verwirklichung macht.
Hierzu muss man zunächst feststellen, dass in einer Gesellschaft niemals alle ihre eigene Freiheit uneingeschränkt ausüben können, da absolute Freiheit einzelner zwangsläufig eine Einschränkung der Freiheit anderer bewirkt. Nimmt sich zum Beispiel jemand die Freiheit heraus, einen Wald zu roden, um daraus Brennholz herzustellen, welches er dann als sein Eigentum deklariert, verlieren alle anderen die Freiheit, den naturgegebenen Wald ebenfalls zu nutzen.
Die eigene Freiheit sollte dort enden, wo die Freiheit anderer beginnt. Daher kann eine nach Freiheit strebende Gesellschaft niemals ein Maximum, sondern bestenfalls ein Optimum an Freiheit verwirklichen. Hierzu benötigt man Regeln, die sich in einem Rechtssystem definieren lassen. Zur Durchsetzung von Recht benötigt man eine Institution, die sich dem Recht verpflichtet sieht. Diese Rolle sollte eigentlich der Staat spielen. Das müsste dann aber ein Staat des Volkes sein, der selbst keiner übergeordneten Herrschaft unterliegt, sich also nicht einem überstaatlichen Finanzsystem unterordnet, sondern ein Finanzsystem des Volkes verwirklicht.
Herr Dr. Ott, bevor Sie Kritikern des herrschenden Schuldgeldsystem Fanatismus unterstellen, sollten Sie folgendes verinnerlichen:
Alle heutigen Staaten sind verschuldet, und wer Schulden hat, ist nicht frei. Wer schulden hat, muss die Bedingungen der Gläubiger erfüllen. Wenn der Staat selbst nicht frei ist, dann kann er folglich auch nicht die Freiheit des Volkes ermöglichen.
Wenn wir ein Optimum an Freiheit für alle wollen, benötigen wir also ein Finanzsystem des Volkes und einen Staat des Volkes, um eine Konzentration von Macht und die daraus folgende Herrschaft zu verhindern.
Um die gegenwärtige Lage zu verstehen, muss man sich zunächst einmal die aktuell geltende Hierarchie klar vor Augen führen. Ganz oben, an der Spitze der Hierarchie steht ein Bankensystem. Darunter untergeordnet folgt der Staat. Diese Reihenfolge erkennt man leicht daran, dass ein Staat Banknoten benötigt, um eine Währung in Umlauf zu bringen. Es gibt schließlich keine Staatsnoten. Auf die Frage, wieso der Staat Zinsen für Banknoten bezahlt, obwohl er doch selbst das Geldschöpfungsmonopol beanspruchen und Staatsnoten herstellen könnte, bekommt man von allen Regierungen keine nachvollziehbare Antwort.
Staatsnoten hat man auch in der Geschichte fast noch nie gesehen. Eine Ausnahme gab es 1963 in den USA als neben dem Banken-Dollar (Federal Reserve Note) auch ein Staats-Dollar in Umlauf gebracht wurde (United States Note). Aber John F. Kennedy konnte sich bekanntlich mit den Staatsnoten nicht durchsetzen. Sein Nachfolger kehrte rasch zu den Banknoten zurück, und seither hat sich kein US-Präsident mehr in die höhere Politik eingemischt.
@Klare Worte, Danke!
Grüsse
Der Praktiker -
Natürlich sind Aktien letztlich auch manipuliert. Im Moment sind durch die Niedrigzinsphase nur noch Aktien als liquider Sachwert zu empfehlen. Hier treibt man ganz bewusst das überschüssige Geld der EZB- und der Banken hinein. Hat es sich verdoppelt, ziehnen es die grossen Spieler (Banken) wieder ab und die Kurse fallen Der Normalanleger hat dann die Hälfte verloren und mit dem Gewinn können die Banken Ihre Defizite mit Staatschulden ausgleichen. Ist doch auch ein Weg?
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott
Die Regierungen müssen dieses Schneeballsystem füttern, sonst fällt es zusammen. Das ist quasi die Bedingung zum Erhalt. Und da die Regierungen mit der Finanzwelt ( und Finanzoligarchen, Geldadel) eng verflochten sind, haben sie kein Interesse damit aufzuhören. Es lässt sich einfach zu gut und zu viel daran verdienen.
Stellen Sie sich vor dieses System würde zusammenbrechen, USA die Leaderrolle und Kontrolle verlieren und die Länder wären ihren Schulden los. Da wären plötzlich die arme Länder in einer ganz anderen Verhandlungsposition. Das könnte zu einer gerechteren Welt führen. Was denken Sie wie viel Staaten oder Regierungen wollen das?Freundliche Grüße
Klare Worte-
@ Klare Worte
Das ist mir ja gerade bewusst.
Darum müssen wir, falls uns das überhaupt noch gelingt, dieses System behutsam abwickeln und dann neu strukturieren. Aber nicht mit der Abschaffung des Giralgeld- und damit unseres Kreditwesens, und schon gar nicht über die Vollgeldinitiative und leider auch nicht mittels einem Goldstandard. Man hat dies alles in der Geschichte bereits mehrfach versucht und ausser langjähriger Deflation und Depression ist wenig bis nichts dabei herausgekommen.
Dabei gibt es heutzutage vernünftige Denkalternativen.
Da die u.a. -ich bleibe dabei- Geldsystemfanatiker leider anderen Meinungen gegenüber nicht aufgeschlossen sind, muss man an den gesunden Menschenverstand der Übrigen, erfreulicherweise der Mehrheit appellieren, um dahin zu kommen. Gott sei Dank haben wir heute Internet und eine Jugend, die sich für Wirtschaftsthemen interessiert – weltweit.
Da aber selbst die Aufgeschlossenen mangels Aufklärung über das Geldwesen den eigentlichen Systemfehler bzw. Übeltäter häufig übersehen bzw. davon immer wieder abgelenkt werden, befürchte ich, dass wir erst leiden müssen, bis sich der Sachverstand hoffentlich dieses eine Mal durchsetzen wird.
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Ich habe den Eindruck, dass Sie gerne Leute und Meinungen schubladisieren.
Man führt keinen Systemabbruch her, indem man über Sachverhalte schreibt oder redet. Dazu braucht es etwas mehr. Sie schreiben über Denkalternativen, ohne weiter darauf einzugehen. Warum nicht? Es ist doch gut, dass man über solche Plattformen Meinungen austauschen kann. Das kann konstruktiv, teilweise auch amüsant sein. Das führt bestimmt keine Weltuntergang herbei.
Es sieht so aus, dass Ihre einzige Lösung auf das Warten beschränkt. Die informierte Jugend wird das schon richten worauf die andere still und heimlich warten und hoffen. Alle anderen sind Revoluzzer, Fanatiker, Beschwörer etc. Anderen werten und verurteilen, selber nur passiv abwarten? Äh, stimmt, Sie sind mit wichtigeren Sachen beschäftigt !???
Das kann unmöglich die Haltung eines intelligentes und belesenes Mannes sein.
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@ Praktiker – Ein Nachtrag:
Der grösste und geradezu gefährliche Fehler, den Sie wie alle anderen Schöpfungskritiker und Vollgeldfanatiker machen, ist, vom eigentlichen Täter abzulenken – unseren Regierungen weltweit.
Nur Regierungen füttern unser Schulden-Schneeballsystem. Alle anderen Menschen, wie Sie und ich, nehmen zwar auch gelegentlich Schulden auf, sind aber gezwungen (und bereit), diese auch wieder zurückzuzahlen.
Nur Regierungen schulden sich hingegen immer auf – über jährliche Defizite, vor allem aber über die Prolongation der Altschulden !
Daher sind rd. 70-80% aller westlichen Staatsschulden heutzutage aufgelaufene Zinsen. Die nichts, aber auch gar nichts zu Gunsten der Allgemeinheit bewirken.
Zur Schuldenbedienung (Zins, keine Tilgung !) erhöhen Regierungen dann immer mehr die Steuern. Bei Eintritt jeglicher simplen, zyklischen Wirtschaftskrise nehmen sie dann jedoch noch mehr Schulden auf. Was in der Folgezeit zu noch höheren Steuern führt. Und wenn dann irgendwann mal alle Stricke reissen, enteignen sie ihre Bürger auf einen Schlag – mittels Währungsreform..
Aber Sie regen sich lieber über einen Mechanismus auf – über das Verteilsystem unserer Spareinlagen, sprich über unser Kreditwesen. Bzw. über Geld, einem simplen Tauschmedium, das bei einem offenen Handel (s. u.) entsteht und bei dessen Abschluss wieder vergeht.
Was für ein absurdes Missverständnis (oder gar Ablenkmanöver ?!) vom eigentlich und praktisch einzigen Verantwortlichen für Ihren propagierten Systemzusammenbruch..
Mehr fällt mir dazu beim besten Willen jetzt nicht mehr ein.
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
da Sie schon zur Bank „hinrennen“, fragen Sie bitte den Bankdirektor wie die Bank es mit den Verbindlichkeiten geg. Kunden handhat!
Tipp: Die Antwort sollte lauten:
Die Verbindlichkeiten geg. Kunden müssen von den Banken nie eingelöst werden, es sei denn, es gäbe einen Bankenrun auf das Bargeld. Also, nur bei einem Komplettzusammenbruch des Geldsystems wären die Verbindlichkeiten fällig und dann doch nicht einlösbar.
Das ist Genial!. Der Systemzusammenbruch muss im Interesse aller unter allen Umständen verhindert werden, sodass sie ihre Schulden nie begleichen müssen. Schulden, die nie beglichen werden müssen, sind keine Schulden.
Grüsse
Der Praktiker-
@ Praktiker
Eigentlich wollte ich zum Apero + Dinner und meine Spareinlagen insofern verbrassen. Dann kommt da keiner mehr ‚ran ;-))
Schönen Abend !
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@Dr. Ott
Bravo!Zu dieser Einstellung kann ich nur gratulieren!
„Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluß vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
daß man Geld nicht essen kann.“Weisheit der Cree-Indianer
Schönen Abend.
Grüsse
Der Praktiker
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@Dr. Ott,
ich habe eine Graphik gepostet die offensichtlich nicht vom System erfasst werden kann. Ich versuche es mit einem Link.
Grüsse
Der Praktiker -
Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Besten Dank. Auf die Induktion kommen wir noch:-)).
Sie schreiben Zitat:
Es liegt nicht am Kreditwesen. Es gibt kein besseres System, um Liquidität in einer Wirtschaft zu schaffen. Es gibt auch kein besseres System, um jedermann sowohl Zugang zu Kredit -um selbst als arm Geborener seine Fähigkeiten verwirklichen zu können- wie auch Zugang zum Sparsystem zu erlauben. Und eben nicht nur einer Feudalschicht.
Zitat Ende.
Doch das ist es. Sie irren sich.
Begründung:
Die Privatisierung des Geldschöpfungsrechts in Verbindung mit der Zinsbelastung der gesamten in Umlauf befindlichen Geldmenge ist die zentrale Ursache unserer heutigen Situation. Die Geldmacht darf nicht in privaten Händen, aber auch nicht bei den Regierungen liegen. Sie gehört einzig und allein in Volkes Hand, also dem wahren Staat, der nicht mit der Regierung verwechselt werden darf.
Eine gemeinnützige, öffentliche Zentralbank hat klar die Interessen der Menschen im Staat zu vertreten und nicht mehr die eines privilegierten, privaten Bankensystems.
Im bestehenden System muss sich der Staat frisch produziertes Kreditgeld von den Banken leihen und dafür immer mehr Zinsen bezahlen, wenn er z.B. in Forschung, Bildung und Infrastruktur investieren will. Auf diese Zusatzkosten kann man schlicht und ergreifend verzichten.
Eigentlich ist es ein Unding, dass Banken für das „aus dem Nichts geschöpfte Geld“ von den Kreditnehmern Zinsen und Tilgung fordern – und bei Nichterfüllung auf das beliehene Eigentum der Schuldner, wie zum Beispiel Immobilien, zurückgreifen und es zwangsversteigern lassen. Auf diese Weise verlieren überschuldete Schuldner zuweilen das Dach über dem Kopf und den Boden unter den Füßen. Diese Konsequenz kann auch überschuldete Staaten treffen, so dass die Gläubiger die Kontrolle über Menschen und Ressourcen bekommen. Aus diesem Grund werden künstlich Phasen von Geldschwemme und Geldknappheit erzeugt, um zuerst viele Kredite vergeben und anschließend die Sicherheiten einsammeln zu können.
Die zugrunde liegende Abfolge „Kreditbedarf – Verschuldung und Enteignung“ zieht sich wie ein roter Faden, wie ein Thema mit Variationen durch über Zweitausend Jahre Geldgeschichte, aber sie wird besonders grotesk, wenn die Mittel zur Kreditvergabe aus dem Nichts geschöpft werden. Man kann die Macht der Banken auf einen kurzen Nenner bringen: Mit selbst geschöpftem Geld kaufen sie die Welt. Und sie tragen auf diese Weise mit dazu bei, dass die exponentiell wachsenden Forderungen der Geldvermögen durch entsprechend wachsende Verschuldung ermöglicht werden. Durch die Verlängerung der bereitgestellten Kredite werden Schuldner immer tiefer in die Schuldenfalle gelockt bzw. getrieben, so dass eine wachsende Zahl von ihnen zusammenbrechen muss – siehe Grafik weiter unten.
Diese Tendenz ergibt sich zwangsläufig im bestehenden Geldschöpfungssystem in Kombination mit der Zinseszins-Rechnung. Für den Fall, dass Forderungen ausfallen und Abschreibungen auf Kredite die Bilanzen der Banken in die roten Zahlen geraten lassen, gibt es staatliche Rettungsschirme, für die die Zentralbank das nötige Geld aus dem Nichts schöpft und den Staaten als wachsende Staatsschuld „bereit stellt“ – bis hin zum Staatsbankrott oder zur Hyperinflation, um nur zwei mögliche Verlaufsformen zu nennen.
Es kommt noch eine weitere Problematik der Giralgeldschöpfung hinzu: Das Geldsystem insgesamt steht unter diesen Bedingungen auf einem äußerst unsicheren Fundament.
Wird aus irgendwelchen Gründen der schmale Bargeld‐Sockel der Banken vermindert, so müssen die darauf aufgebauten Kredite in Form von Sichtguthaben um ein Vielfaches zurück-gefahren werden (beim Verhältnis 1 : 100 wie derzeit, um das Hundertfache des Bargeldab-flusses). Dadurch entsteht die in letzter Zeit viel beklagte, aber wenig verstandene Kreditklemme im Bankensystem.
Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, warum sowohl die Banken als auch die Regierungen panische Angst vor einem Ansturm der Kunden auf die Bank haben. Wenn nämlich alle Inhaber von Girokonten einer Bank ihre Guthaben gleichzeitig in bar abheben wollten, würde sich auf dramatische Weise herausstellen, dass ihr Geld gar nicht bei der Bank ist – oder jedenfalls nur ein Bruchteil davon. Die betreffende Bank müsste ihren Laden dicht machen, und die Gefahr besteht, dass dann auch andere Banken von den Kunden gestürmt werden – mit dem gleichen Ergebnis. Wenn es erst einmal so weit kommt, nützen auch keine Einlagensicherungsfonds oder staatliche Garantien – ähnlich, wie eine Feuerwehr die einzelne Brände wirksam bekämpfen kann, aber einem Flächenbrand hilflos gegenüber steht. Auf derart fragwürdigem Fundament ist das bestehende Geldsystem aufgebaut – und das weltweit.
Grüsse
Der Praktiker-
@ Praktiker
Hmm, jetzt bin ich etwas verwirrt – so richtig widersprechen tun Sie mir ja nicht .. ?! :-))
Aber vielleicht lassen wir es bei dem Stand dann gerade bewenden, kann sich jeder von uns auch wieder Wichtigerem zuwenden. Ich jedenfalls muss dringend zum Paradeplatz und mich um meine Spareinlagen kümmern – angesichts Revoluzzer wie Ihnen :-))
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@ Praktiker
Vielen Dank für Ihre Replik wie auch Ihre Kritik an meiner Vogelperspektive – leider vermisse ich bei Ihnen die Induktion :-))
Ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht, wir sind im Detail gar nicht weit auseinander – ich teile fast alle Ihre Einzelpunkte. Nur schütten Sie mE das Kind mit dem Bade aus und dämonisieren den falschen Schuldigen.
Es liegt nicht am Kreditwesen. Es gibt kein besseres System, um Liquidität in einer Wirtschaft zu schaffen. Es gibt auch kein besseres System, um jedermann sowohl Zugang zu Kredit -um selbst als arm Geborener seine Fähigkeiten verwirklichen zu können- wie auch Zugang zum Sparsystem zu erlauben. Und eben nicht nur einer Feudalschicht.
Dass das System wie jedes andere menschengemachte System seine Schwächen hat, ist klar. Nur, den Zins können Sie nicht ausrotten. Kein Mensch wird je einem fremden Dritten Kapital ausleihen ohne dafür etwas zu bekommen. Wenn Sie das anders wollen, müssten Sie es erzwingen – verkürzt endet das eben in Bevormundung und Sozialismus.
Deswegen bin ich ich dennoch bei Ihnen, dass Zinsen auf Staatsebene zur Ausgabe von Währung idiotisch sind. Rd. 70% aller aufgelaufener Staatsschulden im Westen sind inzwischen akkumulierte Zinsen. Zinsen für Währung, da jede Staatsanleihe am Ende „Geld“ ist. Diese Zinsen bauen keine Schulen, reparieren kein Schlagloch, nichts, was für die Allgemeinheit gut wäre. Da bin ich bei Ihnen. Nur, wer ist denn dafür verantwortlich – doch nicht die Banker, nein gesetzliche Grundlagen für den Unfug schaffen immer noch Regierungen, hierzulande auch das Volk. Wenn Sie das weiterhin ausblenden wollen, bitte schön, dennoch dämonisieren Sie damit mE den Falschen.
Nehmen wir das Beispiel der FED-Gründung. Ja, ich habe alle Verschwörungsschinken dazu gelesen, bis hin zum ‚Jekyll Island Ungeheuer‘. Fakt bleibt dennoch, was ich unten bereits öfters beschrieben habe – die Federal Reserve Bank hatte lediglich den technischen Aspekt, bei einem Bankrun infolge einer Panik Bankreserven von der Ost- an die Westküste zu bringen u. umgekehrt, um den Geldkreislauf wieder zu schliessen. So vergab die FED lt. Statut am Anfang auch nur Unternehmenskredite im Falle einer Panik. Und es gab zahlreiche, regional bezogene Zinssätze. Alles vernünftige Regelungen für den o.a. Zweck.
Es war die US-Regierung, die zur Finanzierung des ersten Weltkrieges die FED zwang, Staatsanleihen zu kaufen, und diesen Zwang im zweiten Weltkrieg soweit trieb, Staatsanleihen sogar zu pari abzunehmen, obwohl sie deutlich im Kurs gesunken waren. Und diese „Kriegsbewirtschaftung“ gilt noch bis heute noch! Hallo, seitens der Regierung .. !
Zum Geldsystem. Jegliches Geld entsteht aus einem Schuldverhältnis, aus Kredit. Und ja, verschwindet mit der Tilgung. Was ist daran schlimm ? Oder verteufeln Sie auch, dass die Sonne abends untergeht ? Sie kommt ja morgens wieder..
Ich gebrauche in meinen Vorträgen über Geldsysteme gerne das Beispiel einer Dorfgemeinschaft, die noch kein Geld nutzt, sondern Naturaltausch betreibt. Der Bedarf für Geld entsteht, sobald etwas über den Sofortbedarf hinaus produziert und gehandelt wird: Ich als angenommener Ofenbauer verkaufe dem Dorfbäcker einen Ofen, wofür der mir eigentlich sofort eine Wagenladung Bürli auf meinen Hof kippen müsste, um den Tausch abzuschliessen. Vernünftigerweise gewähre ich ihm aber einen Zahlungsaufschub = Kredit, so dass er mir jetzt ein Jahr lang täglich Brötchen liefert. Was aber immer noch suboptimal ist, da ich nicht nur vom Brot alleine leben möchte. Dumm nur, dass der Dorfmetzger von mir aber kein weiteres Bürli mehr will, weil er mit dem Bäcker ohnehin jeden Morgen bereits Wurst gegen Brot tauscht..
Das Beste wäre also, wenn ich ein anderes Gut akzeptieren würde, was man gemeinhin als Geld bezeichnet – als „Parkiermittel“ meiner Forderung aus dem nicht abgeschlossenen Naturaltausch. Dessen Wert aber nur in der Akzeptanz Dritter liegt. Und es ist (beinahe) völlig egal, worum es sich dabei handelt, ob Bits & Bytes wie heute, oder Papier, Muscheln, Weizen, Kugeln, Wampuns uvm.
Merke: Geld entsteht immer aus einem nicht abgeschlossenen Naturaltausch und somit immer im Zusammenhang mit einem „Zahlungs-„aufschub = Kredit. Nur, ich sehe daran immer noch nichts Verwerfliches. Ich hoffe sehr, Sie vielleicht bald auch nicht mehr.
Nur, wenn Sie das eben immer noch zwanghaft ändern möchten, müssen Sie den Kredit abschaffen, aber damit katapultieren Sie uns alle ins dunkle Mittelalter zurück. Da eben dann die Mehrheit der Menschen keinen Zugang mehr zu „Geld“, sprich zu dem „Tausch-Zwischenparkier-Mittel“, was immer es gerade ist, bekommen, weder als Sparer noch als Kreditnehmer. Wir wären wieder auf den Naturaltausch zurückgeworfen mit allen negativen Konsequenzen. Und die zum Zeitpunkt dieser Geldreform gerade noch Eigentum besitzende Feudalschicht übernimmt .. Echt super..
Und um mit einem weiteren Irrtum aufzuräumen: Geld ist die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch NUR Tauschmedium gewesen, nie Wertaufbewahrungsmittel, allenfalls kurzfristig. Zwar steht das in den meisten VWL-Büchern anders, nur wird es durch ständige Wiederholung nicht richtiger.
Und warum war es das nicht ? Weil jedes Gut, das je als Geld genutzt wurde, NIE seinen Wert konstant halten konnte. Simple Denksportaufgabe hierzu: Wie wollten Sie jemals Ihre nächste Lohnerhöhung erwarten oder zB den Wert Ihres Hauses gesteigert sehen, wenn Geld einen konstanten Wert hätte ?? Ok, Sie könnten das dirigistisch befehligen, wie z.Zt. unsere SNB den Franken sinnlos gegen den Euro festzurrt. Leider kostet das wie eben im Sozialismus immer Geld anderer Leute und nimmt ihnen ihre Freiheiten. Und dummerweise setzt sich am Ende dann doch der Markt, sprich die Mehrheit tauschender Menschen gegen die Dirigisten durch..
Damit kommen wir wieder zu meinem Eingangspunkt – wozu dämonisieren Sie ein reines Tauschmedium bzw. dessen Verteilungssystem, also unsere Kreditbanken. Was bringt denn das ?!
Aber wie gesagt, um zu einem versöhnlichen Ausklang zu kommen: Ich stimme Ihnen zu, Zentralbanken Zinsen für das Bereitstellen eines Tauschmediums zu zahlen, ist Unfug, wenn Sie so wollen, Enteignung.
Ich habe hier bereits früher einmal formuliert, dass die sog. „Unabhängigkeit“ der Zentralbanken ein prima Werbegag deren privater Eigentümer ist, wodurch sie gut Geld verdienen. Aber wir Bürger dieser Welt müssten nur den Regierungen den Auftrag geben, diese Gesetze zu ändern.
Warum die bislang nicht aus eigenem Antrieb auf diese Selbstverständlichkeit gekommen sind, liegt, und das ist jetzt meine „Dämonisierung“, zugegeben :-)), daran, dass sie weltweit mit den Zentralbanken sozusagen im Bett liegen, da jede gedruckte (und noch einmal: DAS ist der eigentliche Druckvorgang !!) und vertriebene Staatsanleihe (= Geld) sowohl die Wahrscheinlichkeit auf Wiederwahl wie auch auf Pension sichert ..
Ceterum censeo: Es liegt nicht am Kreditwesen :-))
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
vielleicht sind es eben diese Details die die Vogelperspektive bei Ihren interessanten, – aber irrtümlichen Interpretation des herrschenden Geldsystem-Bankensystem vermissen lässt.
Da Sie sich die Zeit genommen haben, möchte ich es nochmals aus einer anderen Perspektive versuchen erweitert schildern.
Ist es überhaupt rechtlich zulässig, daß Banken Schuldgeld gegen Zinsen und Sicherheiten verleihen?
Diese Vorgangsweise, das Erzeugen von wertlosem Schuldgeld unter der Bezeichnung der Leihe, ist scheinbar weder in den USA noch irgendwo sonst auf der Welt gesetzlich gedeckt – tatsächlich wird diese Art der Geldschöpfung weltweit den Bevölkerungen vorenthalten und selbst die meisten Bankvorstände und Politiker haben keine Ahnung, wie die Geldschöpfung der Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe in Wirklichkeit funktioniert (95% der Geldmenge).
Perfektes Enteignungssystem, deshalb ist es unzutreffend und entbehrt jeglicher Logik und Realität den Giralgeldschöpfungskritiker und Vollgeld-Initianten Fanatismus vorzuwerfen. Vielleicht, haben Sie Angst durch eine neue Geldordnung enteignet zu werden? Herr Dr. derzeit findet die grösste Enteignung der Geschichte statt!
Begründung:
Wenn man unser Geldsystem neutral und gründlich betrachtet, erkennt man, daß es sich dabei um ein perfektes Enteignungssystem handelt, in dem sich die Finanzwirtschaft über einen langen Zeitraum, stetig, still und heimlich die Realwirtschaft einverleibt. Diese Entwicklung ist systembedingt zwangsläufig und erfolgt in vier Schritten:
1. Das verliehene Geld, hat vorher noch nicht existiert. Erst durch die Unterschrift auf dem Kreditvertrag wird es erzeugt: Durch einen Buchungssatz. Der Kreditnehmer erhält ein Darlehenskonto, das mit der Kreditsumme belastet wird und er bekommt auf seinem Girokonto den Kreditbetrag gutgeschrieben. Über diese Gutschrift kann der Kreditnehmer verfügen und somit entsteht durch diese Kreditaufnahme neues Geld.
2. Die Bank erzeugt neues Geld, das es vorher noch nicht gab. Allerdings erschafft sie nicht das Geld, das der Kreditnehmer benötigt, um die Zinsen für seinen Kredit zahlen zu können.
3. Alle Kreditnehmer sind somit seit Jahrhunderten gezwungen, durch geschicktes Handeln im Wirtschaftsleben, sich gegenseitig die Zinsen abzunehmen, um ihren Verpflichtungen gegenüber ihrer Bank nachkommen zu können. Es ist mathematisch nicht möglich, daß sämtliche Kreditnehmer Zins und Tilgung an die Bank leisten können, da die benötigte Geldmenge für die Zinsen nicht existiert.
4. Bei Ausfall der Kreditzahlungen greifen die Banken auf die dinglichen Sicherheiten zurück und werden zu Eigentümern der Kreditsicherheiten.
Aus diesem Grund ist das Geldsystem, das wir heute haben, einerseits ein Enteignungssystem, bei dem viele Kreditnehmer ihr Hab und Gut an die Kreditgeber verlieren müssen, wenn das Wirtschaftswachstum geringer ausfällt als das Geldmengenwachstum. Da dieses Grundübel des Schuldgeldsystems in nahezu keinem Lehrbuch thematisiert wurde, konnte man die Bevölkerungen über Jahrhunderte an der Nase herumführen.
Nehmen wir den Spitzenreiter in Europa: Deutschland. Das gilt selbstverständlich, mehr oder weniger für ALLE Länder.
Deutschland hat im abgelaufenem Jahr die höchsten Steuer-Einnahmen seiner Geschichte erzielt. Trotzdem reichen sie nicht aus, einen ausgeglichenen Haushalt auf die Beine zu stellen. Seit 1948 braucht Deutschland Jahr für Jahr neue, zusätzliche Kredite. Egal wie hoch die Einnahmen waren, es wurde immer mehr ausgegeben als eingenommen. Wer die Regierung stellte, war vollkommen bedeutungslos.
Kann es sein, daß der Fehler im System liegt?
Die Bankenrettungspakete haben das wahre Gesicht unseres Finanzsystems zum Vorschein gebracht. Banken brauchten Geld, also bekamen sie es vom Staat. Der hatte aber selbst kein Geld, also lieh er es sich von den Banken. Doch woher hatten diese denn nun plötzlich das Geld, um es dem Staat leihen zu können?
Merke: Geld entsteht durch Schulden! Banken verleihen kein vorhandenes Geld, was viele Menschen fälschlicherweise glauben! Das Geld ihrer Kunden legen Banken auf den Finanzmärkten an. Bei der Kreditvergabe erzeugen Banken völlig neues Geld, das es vorher noch nicht gab! Geld entsteht durch Kreditvergabe und wird vernichtet durch Kredittilgung.
Wer diese Idiotie verstanden hat, wundert sich nicht, daß Deutschland per Saldo keine Schulden zurückzahlt, sondern Jahr für Jahr die Verschuldung erhöht. Die Schulden-Rückzahlung ist systembedingt nicht erwünscht, weil durch die Tilgung von Schulden Geld vernichtet, bzw. die Geldmenge reduziert wird.
Merke: Geld verschwindet durch Schulden-Tilgung! Wenn alle Schuldner ihre Schulden zurückzahlen würden, gäbe es kaum Geld mehr.
Die meisten Menschen verstehen nicht, wie das Geldsystem funktioniert. Das ist aus Sicht der Banken und der Politik auch so gewollt – deshalb wird die tatsächliche Wirkungsweise des Geldsystems den Kindern in der Schule nicht gelehrt. Im Gegenteil: Sie werden in dieser Sache auf die falsche Fährte geführt. Im Wirtschaftskunde-Unterricht wird das Märchen gelehrt und dreisterweise häufig sogar abgeprüft, daß die Banken das Geld ihrer Sparer und Anleger als Kredit an Darlehensnehmer verleihen. Das hört sich schlüssig an und wird somit geglaubt, geht aber an der Lebenswirklichkeit weit vorbei!
Durch Kreditaufnahme entsteht völlig neues Geld, das es vorher noch nicht gab! Geld entsteht ausschließlich dadurch, daß es Zentral- und vor allem die Geschäftsbanken „aus dem Nichts schöpfen“ und verleihen. Das Verb „schöpfen“ leitet sich von der biblischen Schöpfungsgeschichte ab. Dort heißt es: „Und Gott sprach, es werde Licht und es ward Licht“. Gott hat das Licht „aus dem Nichts“ erschaffen. Dieser Schöpfungsvorgang ist der Hintergrund dafür, dass heute in der Finanzwelt von „Geld schöpfen“ gesprochen wird.
Die Banken, ein treffenderer Begriff wäre wohl „Geldschöpfer“, bekamen von den Staaten das Recht verliehen, „Geld aus dem Nichts“ erschaffen zu dürfen. Im Lateinischen bedeutet „es werde Licht“ – fiat lux. Deshalb wird unser heutiges und „aus dem Nichts geschöpfte Geld“, als Fiatgeld bezeichnet. Es wurde aus dem Nichts geschöpft und ist mit nichts gedeckt!
Wenn der Staat Geld braucht, erschaffen die Banken neues Geld, das es vorher noch nicht gab! Dies erfolgt ganz einfach durch Kreditvertrag, Buchungssatz und Kontoauszug.
Banken gehen durch die Kreditvergabe ein viel geringeres Risiko ein, als allgemein angenommen wird. Trotzdem kassieren sie weitaus mehr Zinsen und sonstige Privilegien als für dieses Risiko angemessen wäre – leistungslos und in Milliardenhöhe. Das ist der eigentliche Skandal des modernen Geld- und Finanzsystems.
Wer sich mit der Finanzgeschichte auseinandersetzt, weiß, daß Fiatwährungen systembedingt, wegen zu hoher Schulden im System, etwa nach etwa 50 bis 70 Jahren zusammenbrechen werden. Die Krisen seit 2007 sind somit keineswegs überraschend, sondern zeigen das Endstadium dieses Währungszyklusses an. Durch das ständige Gelddrucken, läßt sich die nächste Währungsreform vielleicht noch ein paar Jahre hinausschieben, aber sie könnte auch viel schneller kommen, als manche Ökonomen heute glauben.
Der absichtlich eingebaute Fehler in unserem Geldsystem ist, daß die Geldmenge zur Bezahlung der Zinsen nicht miterzeugt wird. Somit ist es mathematisch ausgeschlossen, daß sämtliche Schuldner ihre Verpflichtungen aus den Darlehensverträgen erfüllen können, auch wenn sie sich noch so sehr anstrengen. Eigentlich ist es ein klassisches Betrugsmodell, denn es wird auf lange Sicht zwangsläufig zur Enteignung von vielen Kreditnehmern führen! Dieses Ergebnis ist mathematisch zwingend!
Merke: Die Zinsen fehlen in der Geldmenge, weil sie bei der Kreditvergabe nicht ebenso aus dem Nichts geschöpft werden, wie das Kreditkapital!
Die Rückzahlung der „Staatsverschuldung“ ist in unserem Fiatgeldsystem nicht vorgesehen. Der Zweck dieser dauerhaften Schulden sind die Zinsen, für die die Steuerzahler immer mehr arbeiten müssen und durch die das Volk langfristig ausgeplündert wird. Durch das Dauerschuldverhältnis steigt zinsbedingt ständig die Schuld und führt zu einer zunehmenden Abhängigkeit der Staaten von ihren Geldgebern – ähnlich der Abhängigkeit eines Junkies von seinem Drogendealer. Die Struktur dieses Systems führt über Jahrzehnte hinweg mit mathematischer Zwangsläufigkeit zu einer schleichenden Enteignung der Völker durch die Eigentümer der Banken.
Verliehen wurde stets nur selbst erzeugtes Geld aus dem Nichts, zurückgezahlt wird mit Sachwerten wie Unternehmen, Immobilien oder Bodenschätzen. Die gesamte Infrastruktur sowie die Arbeitskraft von uns und unseren Nachkommen geht systembedingt und ohne eine echte Gegenleistung in den Besitz der privaten Geldschöpfer über. Ökonomen bezeichnen diese Enteignung gerne auch als „Privatisierung“ (Latein: privare = berauben).
Kein einziger „Volksvertreter“ überall will- hat diesen Zusammenhang erkannt haben. Und erst recht keiner von ihnen hat jemals etwas dagegen unternommen, obwohl genau das ihre oberste Pflicht wäre.
Sämtliche westlichen „Demokratien“ haben sich bei den Betreibern des Finanzsystems verschuldet und sind somit von ihnen abhängig. Einen echten Rechtsstaat kann es nur dann geben, wenn der Staat und seine Vertreter unabhängig sind. Das Finanz- und Steuersystem müßte dem Volk dienen und nicht einer übergeordneten Geldelite. Alle etablierten Politiker dürfen, wollen und werden das nicht ändern, solange sie dadurch an dem Ast sägen, auf dem sie selbst sitzen. Geld ist deshalb keine öffentliche, gemeinnützige Einrichtung, sondern das private Instrument einiger internationaler Geldherrscher, die über die wahre Macht verfügen.
Unsere Staatsform als Demokratie zu bezeichnen, geht weit an der Lenbensrealität vorbei, da die Macht nicht vom Volke aus geht, sonder vom Gelde, wie der Volksmund schon sagt: „Geld regiert die Welt.“ Diese Staatsform nenn man Plutokratie.
Geldinstitutionen wie der IWF, die Weltbank, die BIZ in Basel (sozusagen die Zentralbank der Zentralbanken) und einzelne Zentralbanken wie die FED oder die Bank of Japan – sind über diverse Ecken in Privatbesitz oder von privaten Interessen dominiert. Daß es kein Staatsgeld gibt, sondern nur Privatgeld, erkennt man schon daran, daß andernfalls nicht alle Staaten verschuldet wären.
Staaten sind in diesem System nur Abteilungen der übergeordneten Plutokratie. Sie sind Handlanger der internationalen Privatbankiers und dienen ihnen, die Völker der Erde zur Verwendung ihres Privatgeldes als gesetzliches Zahlungsmittel zu zwingen. Regierungen dienen in diesem System heutzutage als willfährige Handlanger der Geldhersteller und -verleiher, indem sie die Zinsen über Steuern und Abgaben eintreiben.
Nachdem dieses Geld nur durch Verleih in Umlauf kommt und stets mit Zins und Zinseszins zurückgefordert wird, obwohl immer mehr Geld für Zins und Zinseszins in der gesamten Geldmenge fehlen, werden die Völker der Erde über Generationen hinweg verschuldet und versklavt. Solange dieses System besteht, müssen alle die keine leistungslosen Einkommen erzielen für die Staatsschulden und Zinsen arbeiten.
Hätte der Staat das Geld selbst hergestellt, anstatt dieses Privileg den privaten Großbankiers zu überlassen, wäre er nicht verschuldet. Dieses ausplündernde Schuldgeldsystem wird durch unwissende oder korrupte Politiker gegen die Interessen ihrer Völker durchgesetzt.
Nun, Frage an Sie! Wer sind die Fanatiker und Kritiker?
Grüsse
Der Praktiker -
@ Praktiker
Sorry, ich finde immer noch nicht die Zeit, im Detail auf Ihre Punkte einzugehen, will aber wenigstens versuchen, noch einmal den grundlegenden Irrtum aller Giralgeldschöpfungskritiker in einfachen Worten verständlich zu machen:
Wenn Sie Geld übrig haben und als Spareinlage zur Bank tragen (oder zwecks Beleihung ihr ein Grundstück als Sicherheit aushändigen), haben Sie eine Forderung ggü. der Bank, und diese eine Verbindlichkeit Ihnen ggü. Das Asset existiert nur einmal und hat lediglich den Besitzer gewechselt. Nicht Verwerfliches daran.
Wenn die Bank Ihr Geld -weil Sie es z.Zt nicht brauchen- nun an einen Dritten weiter verleiht (was Sie ja so wollen), existiert Ihre Spareinlage jetzt auf einmal scheinbar „zweifach“, weil der Andere jetzt Ihr Geld hat und Sie immer noch die Forderung. Nach wie vor gibt es die Spareinlage aber nur einmal, alles andere sind eben reine Luftbuchungen – Forderungen / Verbindlichkeiten:
Der Andere hat zwar Ihr Geld, aber zugleich auch eine Verbindlichkeit ggü. der Bank, die wiederum eine Forderung ihm ggü. hat. Und nach wie vor Ihnen ggü. immer noch eine Verbindlichkeit. Und Sie noch die alte Forderung an Ihre Bank, der Sie ihr Geld gegeben haben.
Also, keiner ist „reicher“ geworden, das Geld „arbeitet“ bzw. „wanderte“ lediglich.. Was, zum Donnerwetter, ist daran falsch oder moralisch verwerflich, oder sonst wie schlimm.. ?!
Ich hatte es unten und bereits mehrfach in diesem Blog gesagt: Das Ganze ist vielmehr ein sehr intelligentes Konstrukt, weil es Liquidität in einer Wirtschaft schafft. Nicht mehr, nicht weniger. Punkt (Und wenn Sie Zins + Tilgung dabei betrachten, ist das -für BWL-Theoretiker hier erwähnt- lediglich ein Sonderfalls des sog. Kapazitätserweiterungseffekts).
Zum Problem wird das Ganze nur, wenn eine Panik ausbricht, und Sie, wie alle anderen auch, auf die Bank rennen, um „Ihr“ Geld abzuheben, das da aber gar nicht (mehr) ist, da anderweitig ausgeliehen. Was Sie aber wussten, und ursprünglich auch wollten. Und genau dafür bzw. da dagegen hat man Zentralbanken erfunden, die dann temporär einspringen, und von anderen Orten „Bankreserven“ herholen, sprich, noch nicht einmal drucken, nein, lediglich Geld herankarren, bis die Panik abebbt – hoffentlich. Denn wenn man die Ausleihungen als Bank versuchte, zurückzuholen, müssten die Kunden die damit finanzierten Assets verkaufen, was sofort zu einer Deflation mit allen verheerenden Folgen führte.. Also, besser Zentralbank als anhaltende Panik, meinen Sie nicht auch ?!
Aber: Warum bricht denn eine Panik überhaupt aus ? Weil von Bankkunden festgestellt oder vermutet wird, dass Ausleihungen in grossem Stile nicht mehr zurückgezahlt, geschweige denn bedient werden, da die Kredite verfrühstückt wurden.. Ja das passiert im Privatbereich immer wieder mal. Dafür sollte eigentlich das Eigenkapital der Banken dienen, um solche Abschreiber aufzufangen. Manchmal reicht das aber nicht, vor allem, wenn zu viele Schuldner mit mangelnder Bonität angelockt worden waren, was meist bei Immobilienkrediten passiert, dafür aber nur alle Jahrzehnte einmal. ME. auf Volkswirtschaftsebene daher nicht wirklich dramatisch ausser natürlich die Einzelschicksale, aber die Ausleihpraxis sollte in der Tat besser geregelt werden, keine Frage. Leider steht dem regelmässig die Gier der Menschen entgegen – und zwar auf beiden Seiten, bei der Bank wie beim Kreditnehmer..
Was aber seit Menschengedenken immer, und zwar systematisch passiert, ist, dass eine einzige, riesige Schuldnerkategorie nie tilgt, sondern sich nur aufschuldet – das sind Regierungen. Und zwar sowohl über jährliche Defizite als auch insbesondere über die Prolongation der Altschulden – weshalb man meist in der Presse perfiderweise nur von der Neuverschuldung redet..
Regierungen machen dabei idR so lange schamlos weiter, bis es nicht mehr geht. Sie entschulden sich allenfalls über Inflation durch „Drucken“ („Staatsanleihen drucken“ – das ist der eigentliche Druckvorgang, nicht der seitens der ZBen !) oder später dann mit Währungsreformen, sprich, wenn die jährliche Steuerlast zu hoch wird, enteignen sie ihre Bürger eben auf einmal. Nicht schön, aber wie gesagt systematisch durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch dokumentiert.
Was aber leider auch noch passieren kann, ist im Zusammenhang mit umfangreichen, aber nicht mehr leistbaren Auszahlungen von Pensionen dokumentiert, zB im alten Rom, als kein Geld mehr, genauer gesagt: keine neuen Staatsanleihe mehr zur Finanzierung der Pensionen der Soldaten am Markt verkäuflich war.
Die jahrhundertelangen, grässlichen Folgen daraus waren dann das dunkle Mittelalter: Es begann, als die römische Armee die eigenen Städte plünderte, weil sie meinte, ein Recht auf ihre Pensionen zu haben, und die Menschen darob schliesslich die Städte schlicht und einfach aufgaben und verliessen.. Ein wahrhaft dunkles Kapitel der Menschheitsgeschichte.
So, und jetzt nicht mit Blick auf die Armeen dieser Welt (allenfalls noch auf die US-amerikanische), aber doch mit Blick auf die Milliarden von Menschen, die heute im Westen im Staatssektor + angrenzende Sektoren beschäftigt sind, und bei unserer Demographie in Bälde ihre Pensionen ausbezahlt haben wollen – kommt Ihnen da nicht auch wie mir irgendeine Analogie zu Rom in Sinn ?! Glückwunsch, nur leider nicht sehr hoffnungsfroh, nicht wahr.. ?
Aber, man könnte tatsächlich heutzutage etwas gegen dieses Szenario unternehmen, wenngleich natürlich jede Lösung Geld kosten sprich jemanden teilweise enteignen wird, ganz ohne Frage. Aber erstens wird das eh zu unseren Lebzeiten noch passieren und mE immer noch besser, als erneut im nächsten Mittelalter zu enden.
Jedenfalls landen wir da sicher, wenn sich die Giralgeldschöpfungskritiker und Vollgeldfanatiker durchsetzen – deren Vorstellung vom „gesunden“ Finanzwesen nämlich genauso ist, wie es nach dem Fall von Rom dann jahrhundertelang das ganze Mittelalter hindurch war: Praktisch ohne Geschäftsbanken, damit auch ohne Kreditwesen auf Basis Spareinlagen, nur mehr eine Feudalschicht mit Eigenkapital übriggeblieben, welches die dann nach Gutdünken an einzelne Auserwählte auslieh. Der Rest Arbeitssklaven.. Tolle Aussichten..
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..korrigiere mich: Millionen von Menschen..
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Danke Herr Friedrich für Ihre klaren und verständlichen Analysen und Ihren Mut diese auch kundzutun. In der Zwischenzeit habe ich Ihr 1. Buch gelesen und bin begeistert. Ich freue mich nun auf das neue Buch.
Weiter so!
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Wie immer top – die Artikel von dem Autor und „Realist“ Marc Friedrich sind die besten hier. Merci .
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Besten Dank für Ihre Erläuterungen die ich mit der nachstehende Gegendarstellung wiederlegen möchte.
Die gängigsten Argumente, mit denen man die Giralgeldschöpfung widerlegen möchte, lauten, dass Giralgeld kein richtiges Geld sei, dass man es in den Bankbilanzen nicht erkennen könne und dass Banken niemals in eine Krise geraten würden, wenn sie sich durch selbst geschöpftes Geld beliebig bereichern könnten.
Auf den ersten Blick ist diese These sogar richtig und in sich schlüssig, allerdings nur wenn man die Begriffe Giralgeld und Giralgeldschöpfung vorher falsch definiert. Selbstverständlich findet keine Giralgeldschöpfung in der Form statt, dass Banken ihr selbst erzeugtes Giralgeld als eigenes Guthaben oder als Gewinn verbuchen. Oder anders ausgedrückt, es erscheint in der Bankbilanz natürlich nicht in der eigenen Kasse, weshalb es auch eine Selbstverständlichkeit ist, dass man es dort nicht findet.
An Aussagen wie, man könne doch nichts verleihen, was man nicht hat, erkennt man, dass die Leugnung der Giralgeldschöpfung nur dann gelingt, wenn man Begriffe ungenau bzw. falsch definiert. Selbstverständlich verleihen Banken kein Geld, das sie nicht haben, sie geben Kredit. Geld verleihen und Kredit geben sind zwei völlig verschiedene Dinge:
Man kann z.B. jemandem 10 CHF leihen, wenn man 10 CHF besitzt. Man kann aber auch jemandem 10 CHF Kredit geben, ohne diesen Betrag zu besitzen, indem man beispielsweise etwas verkauft und der Käufer einem verspricht, später zu bezahlen. Genau das machen auch die Banken. Sie gewähren einen bestimmten Betrag als Kredit an einen Kreditnehmer, und dieser verspricht, später zu bezahlen. Banken verleihen kein Geld. Sie geben Kredit, gedeckt durch ein Rückzahlungsversprechen und die Mindestreserve.
Somit gelangt sämtliches Geld nur als Kredit, also zinsbelastet in denWirtschaftskreislauf. Dort fehlt aber in Summe das Geld für die Zinsen, so dass man permanent weiteres Kreditgeld und ewiges Wirtschaftswachstum benötigt. Die Problematik des Zinses und Zinseszinses resultieren daraus.
Gerne verweisen die Gegner der Giralgeldschöpfung auch auf Bankbilanzen, in denen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in etwa in derselben Größenordnung liegen wie die Forderungen an Kunden. Daraus schließen sie dann, dass eine Geschäftsbank einem Kunden nur dann einen Kredit gewähren könne, wenn ihre Kundeneinlagen dies zulassen. Tatsächlich ist es allerdings so, dass die gewährten Kredite natürlich zu Kundeneinlagen werden.
Wenn Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe Giralgeld schöpfen, dann erscheint es als Guthaben auf dem Konto des Kreditnehmers und wird somit zu dessen Einlage bei derselben oder einer anderen Bank. Für die kreditgebende Bank ist dieses Giralgeld dann eine Verbindlichkeit (Passivseite der Bankbilanz). Dieser Verbindlichkeit gegenüber entsteht gleichzeitig aber auch eine Forderung an den Kreditnehmer (Aktivseite der Bankbilanz), so dass die Giralgeldschöpfung an sich erst einmal nur eine Bilanzverlängerung darstellt und somit ergebnisneutral ist. Dieser Vorgang erhöht aber dennoch die nachfragewirksame Geldmenge (auch wenn Giralgeld kein Geld im engeren Sinne ist), da der Kreditnehmer sein Guthaben auf die Konten anderer Bankkunden übertragen kann, indem er z.B. Rechnungen bezahlt. Es ist daher ein Anspruch auf Geld entstanden, welches es vorher nicht gab. Neben der Zentralbank, die das Zentralbankgeld schafft, schöpfen Geschäftsbanken das so genannte Buch- oder Giralgeld. Sie erzeugen damit Geld in seiner heutigen unbaren Quellform, das sie ihren Kunden als zu verzinsende und zu tilgende Schuld zur Verfügung stellen; mit verherrenden Folgen für die Realwirtschaft, Umwelt-Ressorcen und Menschen!
Zwischen den Banken (Interbankenebene) zirkuliert das von den Banken selbst erschaffene Giralgeld. Jede Bank hat das Bestre- ben, die Differenz der initiierten Zahlungen ihrer Kunden positiv zu gestalten. Das bedeutet, dass bei anderen Banken die Differenz zwischen den Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen unweigerlich negativ wird. Für die eine Bank ist es ein Gewinn und für die andere ein Verlust. Die sich gegenseitig ausgleichenden Summen sind für die beteiligten Banken ein Gewinn. Dieser wurde von den Banken gemeinsam aus ihrer Sicht aus dem „Nichts“ geschöpft.
Herr Dr. Ott, bitte berücksichtigen Sie bei all Ihren Überlegungen, dass Geld hat keine produktive Funktion. Im Gegensatz zur Behauptung von Seiten der Banken, arbeitet Geld auch nicht! Vielmehr katalysierte es die gesellschaftliche Produktion sowie alle geld-involvierenden Tätigkeiten und repräsentiert damit Wirtschaftswerte. Der Wert des Geldes besteht in seiner Kaufkraft. Nur aufgrund des Vorhandenseins eines laufend erstellten Wirtschaftsprodukts erhalten Geld- und Sachvermögen einen Wert, der jeweils entsprechend zugemessen werden kann. Geldwert und Wertzuwachs, also Rentabilität, erwachsen aus Produktivität, niemals aus dem Geld selbst.
Geldanlagen per se sind nicht rentabel, nur eine reale Produktivität macht Geldanlagen rentabel, somit liegt der eigentliche Sinn und Zweck der Finanzwirtschaft in ihren realwirtschaftlichen Bezügen. Obwohl die Finanzwirtschaft – wie allgemein bekannt – mit Geld weiteres Geld „machen“ möchte, entkommt sie letztendlich nicht der Schwerkraft ihrer realwirtschaftlichen Basis.
Für eine nachhaltige Lösung ist es zunächst erforderlich, die zentrale Stellschraube unseres Wirtschaftssystems zu verstehen: das Geldsystem. Allein dieses treibt uns zu immer mehr Wachstum und Energieverbrauch an mit Folgen die Sie sicherlich nachvollziehen können.
Zu Investmentbnken, Private Equity, Hedge Fonds und weiter perfide Konstruktionen zu Lasten unseres Ökosystems ein nächstes Mal.
Herzliche Grüsse
Der Praktiker-
@Praktiker
Danke für Ihre Replik, ich kann leider erst später im Einzelnen auf sie eingehen.
Daher nur kurz – bereits Aristoteles lag falsch damit, dass er die ersten Broker in der griechischen Antike verdammte, weil sie die Ernte von Bauern vorfinanzierten, damit deren Ertrag finanziell absicherten, aber somit auch „Geld aus Geld machten“ statt selber auf dem Acker ‚rumzuwühlen.. Gut, dass die Menschheit nicht auf ihn gehört hat, sonst würden wir hierzulande immer noch alle unsere Äcker allein mit unseren Händen bearbeiten – ohne Maschinen, weil deren Produktion leider Kapital, sprich Kredit, sprich anderer Leute Spareinlagen erfordert :-))
Bis bald wieder..
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„Notenbanken – die grössten Aktionäre der Welt“
Ja, wer denn sonst?? -
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Besten Dank.
Wenn man den Artikel in seiner Gesamtheit betrachtet, dann wird klar, dass mit „billiges Geld“ die „Flutung der sogenannten Märkten“ mit einem Ozean von ungedecktes werlosem Zettelgeld gemeint ist. Dadurch nicht nur die Währungen, sondern die Realwirtschaft kaputt gemacht werden.
Beispiel:
Eine Hochzinspolitik durch Deflation hat in Japan seit 1990 für die hohe Staatsverschuldung gesorgt und für die schlechte Konjunktur. Dem Publikum wird in den Medien aber der niedrige Nominalzins der Bank von Japan vorgezeigt, angeblich habe die Niedrigzinspolitik in Japan gegen alle keynesianischen Versprechungen die Konjunktur nicht beleben können, wird meist von Neoliberalen behauptet.
In Japan sind seit 1990 die Immobilienpreise und die Börsenkurse um etwa 75% gesunken. Die vermögenden Japaner haben also durch reale Investitionen in den letzten zwei Jahrzehnten viel Geld verloren und die einst für diese Investitionen aufgenommenen Kredite belasten noch heute Banken und Unternehmen. Das Ergebnis ist ein überzogenes Geldsparen der Privaten und die dadurch steigende Verschuldung des Staates.
Die Bank von Japan gilt unter Kennern seit 1945 als Filiale der FED der USA und wird mit ziemlicher Sicherheit daran gehindert, zusammen mit der japanischen Regierung eine sinnvolle Politik zu betreiben. Wieder und wie immer ist die Krise als Schockstrategie gewollt, um die japanische Gesellschaft aufzubrechen, so wie jetzt auch wieder in Europa. Um die Stagnation der japanischen Ökonomie zu überwinden, müsste nur die Deflation der Vermögenswerte durch steigende Löhne beendet werden. Das weiß selbstverständlich jeder Ökonom, bei uns wie in Japan. So wie hier in Europa/Schweiz die Löhne nicht steigen dürfen, um stattdessen mit Brüningscher Sparpolitik Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und demnächst Frankreich in die Deflation zu treiben, so durften in Japan die Löhne nicht steigen, um die Vermögensanlagen in Immobilien und Aktien im Preis verfallen zu lassen.
Dabei ist der Ausweg aus der Deflation ganz einfach und besteht in steigenden Löhnen, es ist also politisch auch noch kinderleicht durchzusetzen, wenn man will – beziehungsweise wenn die maßgeblichen Kräfte der Geldpolitik das so wollen. Wenn man sich eine Vorstellung von der japanischen Deflation machen will, könnten wir uns einen Fall des SMI in den nächsten 20 Jahren auf unter 1000 Punkte vorstellen und unser Haus, heute für 1 Mio CHF gekauft, ist nach zwei Jahrzehnten nur noch 250.000 CHF wert, mit allen Hypotheken tief im roten Bereich. Genau diese Entwicklung ist vermutlich für den Euroraum/Schweiz jetzt geplant, daher ist das Beispiel Japan so wichtig.
Sie wissen das ich in vielen Punkten mit Ihnen nicht übereinstimme, aber in einem Punkt gebe ich Ihnen recht; am Ende zahlt die Zeche der Steurzahler!
Grüsse
Der Praktiker -
@Der Praktiker
Meine Aussage ist klar:
a) Der Ausdruck „billiges Geld“ ergibt keinen Sinn, Grund: Es wird suggeriert, dass die Notenbank der Wirtschaft Kapital zu einem niedrigen („billigen“) Zinssatz gewähre. Geld wäre demzufolge ein Aktivdarlehen der Zentralbank. Das ist falsch. Beweis: In der Bilanz der Notenbank wird Notenbankgeld auf der Passivseite verbucht.
b) Wenn eine Zentralbank in Aktien investiert, so sollte sie vor allem einheimische Aktien kaufen um die einheimische Wirtschaft zu unterstützen und damit Notenbankgeld die einheimische Wirtschaft repräsentiert.
c) Aktienkäufe von Zentralbanken sollten nur mit Eigenkapital der Notgenbank finanziert werden. Finanziert eine Notenbank Aktien mit Fremdkapital, so besteht die Gefahr eines Konkurses der Zentralbank aufgrund der hohen Volatilität von Aktien.
Leider sehe ich keinen Zusammenhang zwischen meinem Kommentar und Ihrer Antwort darauf.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer, @Private Immobiliengesellschaft,
Beide unterliegt einer Überlegungfehlinterpretation.
Bei Nominalzinsen von beinahe Null sind viele Laien geneigt, der Geldpolitik eine expansive Wirkung zuzuschreiben. Dies ist ein gefährlicher Irrtum und leider sehr verbreitet. Wenn Sie im Jahr 2010 in Spanien für einen nominal niedrig verzinsten Kredit Ihrer Hausbank ein Haus am Strand erworben hätten, wäre das wegen des hohen Realzinses ein schlechtes Geschäft geworden. Denn die Hauspreise sind im Schnitt um 10% im Jahr gesunken. Diese 10% Preisverfall müssen Sie zum niedrigen Nominalzins ihres Immobilienkredits hinzurechnen, um den Realzins zu erhalten. In Zeiten niedriger Nominalzinsen sinken meist die Löhne und die Preise für Immobilien und andere Vermögenswerte, das ist real betrachtet Hochzinspolitik. Wer die Geldpolitik steuert, weiß das auch. Man weiß vor allem auch, dass das Publikum den Zusammenhang zwischen Deflation und hohem Realzins nicht sieht und nicht versteht. Daher wird in Zeiten der absichtlich verursachten Krisen mit allen Mitteln wie Sozialabbau und Deregulierung auf das Sinken der Löhne und Preise hingearbeitet.
Es geht bei der Güternachfrage für Investition und Konsum immer um den Realzins, die Summe von Nominalzins und der Preisänderung. Zum Beispiel führen sehr stark fallende Löhne zu einem entsprechend hohen Realzins, daher verstärkt sich eine Wirtschaftskrise durch sinkende Löhne. Eine Deflation, wie es sie von 1929 bis 1933 gab oder auch heute wieder speziell in den Euro-Krisenstaaten, ist also trotz nominal niedriger Zinsen eine in realen Größen betrachtete Hochzinspolitik mit verheerenden Folgen: Häuser oder Maschinen fallen mit den sinkenden Löhnen und der Deflation bei Rohstoffen im Preis und dieser Preisverfall war von 1929 bis 1933 mit mehr als 10% anzusetzen, die zum Nominalzins zu addieren sind. Die heute sinkenden Löhne und Immobilienpreise in Griechenland, Spanien oder Portugal sind ebenso jedes Jahr zum Nominalzins zu addieren, um die Ursache der verheerenden Wirtschaftskrise zu verstehen.
Für die breite Masse des Publikums bleibt die Krisenursache bei Deflation meist ein Rätsel: Sollte die Beschäftigung bei sinkenden Löhnen nicht steigen, wie von der korrupten VWL gelehrt wird?
Müssten die Löhne nicht noch mehr sinken, solange die Massenerwerbslosigkeit immer mehr zunimmt, wie die Professoren fordern? Die falschen Lehren der VWL-Professoren verschärfen die Krisen und das ist so beabsichtigt und gewollt: Krisen werden immer absichtlich inszeniert, die Weltwirtschaftskrise damals wie die Eurokrise heute. Anders als in der mit hohen Nominalzinsen verursachten Weltrezession der frühen 1980er Jahre, lässt sich die restriktive Geldpolitik bei Deflation vor dem breiten Publikum verstecken. Zum Beispiel in Japan wurde den Bürgern jetzt über zwei Jahrzehnte immer der niedrige Nominalzins der Bank von Japan vorgehalten, während die Deflation nur an den Börsenkursen und Immobilienpreisen zu erkennen war. Real betrachtet ist die Wirtschaftsflaute in Japan seit der um das Jahr 1990 von den USA erzwungenen Aufwertung des Jen – mit der Folge der Deflation der Vermögenswerte – kein Rätsel, sondern das Ergebnis real völlig überhöhter Zinsen. Auch während der Großen Depression 1929-33 waren die Nominalzinsen nicht auffallend hoch, real lagen die Zinsen 1929-33 jedoch über 20%. Das kapiert das Publikum nur schwer, insbesondere Nationalökonomen, WWL-Professoren und andere aus der längst widerlegten pseudo-Wissenschaften wie nunmal die Wirtschaftswissenschaften sind!
Grüsse
Der Praktiker -
Es ist doch stets glücklich, wenn sich etwas längerfristig nach oben bewegt – und mit dabei ist. Die seitdem erzielten Gewinne erlauben es einem dann auch, in schlechteren Zeiten beiseite zu stehen – und auf Bessere zu warten.
Durch die günstigen Kredite ist der private Konsum in Deutschland mit Konjunkturstütze geworden. Mich sorgt eher, daß viele private Investitionen speziell im Immobiliensektor zu den jetzt günstigen Konditionen in ein paar Jahren nicht mehr getätigt werden (können – mangels Bedarf). Ich bin gespannt, was die Notenbanken dann noch tun wollen, um die Wirtschaft anzukurbeln, weil viele Investitionen vorgezogen wurden und in ein paar Jahren so nicht mehr getätigt werden.
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Sehr geehrter Herr Friedrich
Darf ich Sie bitten, hier einmal zu erklären, was Sie unter dem Ausdruck „billiges Geld“ eigentlich verstehen?
Worauf bezieht sich der Ausdruck „billig“? Auf einen aktiven oder passiven Zinssatz der Notenbank? Wer bezahlt wem einen „billigen“ Zins?
Wenn die Notenbanken die Wirtschaft mit angeblich „billigem Geld“ versorgen, so heisst das doch, dass sie der Wirtschaft Kredite zu einem günstigen Zinssatz gewähren. Geld wäre demzufolge ein Aktivkredit der Notenbanken und müsste demzufolge auch auf der Aktivseite der Zentralbanken-Bilanzen aufgeführt werden. Geld ist aber umgekehrt ein Passivum der Zentralbank.
Herr Friedrich – bitte sehen Sie ein: Es ergibt keinen Sinn, „billiges Geld“ als die Ursache der Aktienkäufe der Notenbanken zu betrachten. Warum nicht? Weil die Aktien im Portefeuille der Notenanken ebenfalls auf der Aktivseite der Notenbank-Bilanzen verbucht werden, wie das angeblich „billige Geld“, von dem Sie schreiben.
Aktiven können aber nicht mit Aktiven finanziert werden. Ihr Argumentarium Herr Friedrich ergibt somit keinen Sinn.
Und nun zu den Aktien als Anlagemedium der Zentralbanken.
Im Jahre 1996 stand ich vor die GV der Aktionäre der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Ich propagierte den Kauf von Aktien durch die SNB. Das war damals noch sehr ketzerisch und kostete mich denn auch meinen Job im Strategie-Team der damaligen SBG, heutige UBS.
Dennoch: Einige Jahre später erhielt die SNB die Erlaubnis, Aktien zu kaufen, was sie nochmals einige Jahre später dann auch tatsächlich tat.
Nur: Als ich im Jahre 1996 dies propagierte, betrug die Eigenkapitalquote der SNB über 100 Prozent (je nach Bewertung des Goldes). Ich ging damals davon aus, dass die SNB
a) Aktien mit Eigenkapital finanziert
b) Inländische Aktien kaufe (Grund: Eine Notenbank sollte möglichst die inländische Wirtschaft unterstützen und eine Währung sollte die inländische Wirtschaft repräsentieren).Beides trifft heute nicht zu.
Die grosse Gefahr der Aktienkäufe der Notenbanken weltweit liegt darin, dass sie diese mit Fremdkapital finanzieren. D.h. die Notenbanken haben einen kurzen Atem und können Konkurs gehen.
Das ist die wahre Gefahr der massiven Aufblähungen der Notenbanken weltweit.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Ich kann dem Artikel nur widersprechen und das (aktuelle) Vorgehen der Notenbanken nur voll und ganz begrüssen.
Sinn und Zweck von Notenbanken ist, einer Wirtschaft eine elastische Geldmenge zur Verfügung zu stellen, insbesondere in Zeiten von Panik, wenn die Menschen auf die Bank rennen, um „ihr“ Geld abzuheben, das jedoch da gar nicht ist, da verliehen oder anderweitig angelegt (s. aktuell Bulgarien). Was per se auch nicht falsch ist, da ja Fristentransformation der Sinn des Kreditwesens ist.
Aber was machen Notenbanken mit ihren eigenen Anlagen, sprich Währungen, also Geld ?
Nun, da wir in spannenden Zeiten leben bzw. sie durchleiden müssen, weil in den Jahren 2016 – 2020 aller Voraussicht nach Staatsbankrotte und mit ihnen Währungszusammenbrüche anstehen -was die Notenbanken natürlich auch erkennen- versuchen die, ihre Anlagemittel zu diversifizieren. Wie jeder andere Investor auch, egal ob (Zentral-)Bank/ Firma/ Privatanleger.
Aktien machen da zur Zeit am meisten Sinn. Der ständig angepriesene Crash kommt allenfalls Oktober 2015 oder sogar erst Frühjahr 2016 – bis dahin bleiben wir in der seit März 2009 anhaltenden Aktienmarktrally. Was Gold-Promoter eigentlich auch irgendwann bemerken sollten..
Also kann man Aktien für die kommenden 15 Monate auch jedem Privatanleger und erst recht der Zentralbank nur ans Herz legen, selbst wenn da noch 2-3 ordentliche Korrekturen auf dem Wege vor uns liegen.
Und die Ausgestaltung des Geldwesens spielt hierbei überhaupt keine Rolle – es geht schlicht um die beste, sprich profitabelste Anlage der Zentralbankguthaben, und damit eines Teils unseres Volksvermögens.
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@Dr. Ott, es ist immer wieder erfrischend Ihre fachkundigen Stellungnahmen zu lesen. Das versteht sich als Kompliment, und in keinster Art und und Weise als sarkastisch oder polemisch zu verstehen.
Sie Schreiben Zitat:
Sinn und Zweck von Notenbanken ist, einer Wirtschaft eine elastische Geldmenge zur Verfügung zu stellen, insbesondere in Zeiten von Panik, wenn die Menschen auf die Bank rennen, um “ihr” Geld abzuheben, das jedoch da gar nicht ist, da verliehen oder anderweitig angelegt (s. aktuell Bulgarien). Was per se auch nicht falsch ist, da ja Fristentransformation der Sinn des Kreditwesens ist.
Zitat Ende.
Dem ist nicht so. Begründung:
Die Zentralbank betrachtet die Mindestreserve als Instrument zum Verknappen der Liquidität. Sie beeinflusst den Kreditmultiplikator der Geschäftsbanken und soll deren Geldschöpfung kontrollieren. Faktisch ist dieses Instrument derzeit stumpf. Hat eine Geschäftsbank ihren Kunden beispielsweise insgesamt 100 Millionen CHF als Kredite auf Girokonten gutgeschrieben, muss sie lediglich 2.5 Millionen CHF als Mindestreserve halten. Da die Geschäftsbank für diese Mindestreserve Zinsen erhält, wird sie auf dem Zentralbankkonto der Geschäftsbank in Zentralbankgeld als Guthaben hinterlegt.
Auch dieses Geld muss die Geschäftsbank nicht durch Spareinlagen ihrer Kunden aufbringen. Sie kann gegen ein Hinterlegen von Sicherheiten – in der Regel sind das Wertpapiere – und gegen das Zahlen von Zinsen hierfür von der Zentralbank einen Kredit erhalten.
Das von den Geschäftsbanken verzinste Giral-Buchgeld ist das Problem! Banken können nur in Kooperation mit anderen Banken ihr Geld selbst schöpfen. Sie müssen dazu untereinander eine ausgeglichene Zahlungsbilanz herstellen. Beachtet eine Bank dieses Prinzip nur unzureichend, so schöpft sie neben Geld auch immer mehr Schulden. Nehmen die Schulden gegenüber den anderen Banken eine Dimension an, die die anderen Banken nicht mehr tolerieren, so verweigern sie weitere Interbank-Kredite. Verweigert auch die Zentralbank jeglichen Kredit, so ist die Bank zahlungsunfähig. Keine Bank nimmt von dieser Bank mehr Überweisungsaufträge an. Die Bank ist pleite.
Was die Notenbanken verzweifelt versuchen ist ein bisschen Zeit zu gewinnen, damit die Währungreform in geordneter Art und Weise abgewickelt wird.
Grüsse
Der Praktiker -
@ Praktiker
Verzeihung für die späte Antwort. Zudem muss ich Ihnen widersprechen:
a) ad MR: Bereits im dunklen Mittelalter, als sich nach dem Zusammenbruch Roms und damit dem Welt-Finanzsystem der ausgehenden Antike erst allmählich wieder Goldschmiede aufgrund ihrer stärker befestigten Häuser erst zu Depot- und später zu Kreditbanken entwickelten, wurde rasch die Faustregel erkannt, dass selten mehr als 10% aller Einleger pro Tag kommen, um ihr Geld wieder mitzunehmen – was eben das Ausleihen der anderen 90% erlaubt. Das ist also kein Instrument bzw. keine Erfindung der ZB’en. Und es ist eine griffige Regel – überhaupt nichts Schlimmes daran.
b) ad Beleihung von Assets („Kreditschöpfung“):
Was ist denn nun daran falsch ?! Es ist sogar eminent wichtig für eine Wirtschaft, dass Menschen via Banken ihre Assets beleihen können, also Sie zB ein Grundstück von Ihnen als Sicherheit für einen Kredit hinterlegen. Das schafft Liquidität in einer Wirtschaft. Und Regierungen machen mit Staatsanleihen genau dasselbe – sie beleihen unsere künftigen Steuerzahlungen ! Also, sobald Sie sich mit Ihrer Forderung durchsetzen, müssten Bund, Kantone und Gemeinden sämtliche Kreditaufnahme einstellen – sind Sie sich dessen bewusst ?!Kommen wir zum Giralgeld-Kreditschöpfungsfall selbst, sprich, Sie belassen o.a. Kredit (mit ihrem Grundstück als Sicherheit) als Spareinlage auf der Bank, weil sie das Geld gerade nicht brauchen. Und die Bank leiht es weiter aus, so dass der Betrag jetzt „zweimal“ existiert. Noch einmal – was ist daran schlimm ?! Zum Problem wird das wie oben ausgeführt nur, wenn eine Panik ausbricht und die Menschen zum Bankrun ansetzen. Genau dagegen hat man aber schliesslich ZB’en erfunden, die in diesem Moment mit Barmitteln (aus Bankreserven, also gar nicht „frisch“ gedruckt) einspringen, bis die Panik abklingt und wieder Vertrauen einkehrt.
Denken Sie doch bitte auch hier einmal weiter: Wenn Sie diese Giralgeldschöpfung verbieten, und damit verbieten, dass Spareinlagen weiter verliehen werden, und damit die Liquidität drastisch kürzen, explodieren die Zinsen sofort auf geschätzte rd. 20% – was unsere Wirtschaft sofort in die Knie zwingt, drastische Mietpreiserhöhungen nach sich zieht, usw. Sind Sie und die anderen Geldschöpfungskritiker sich eigentlich über die furchtbaren Konsequenzen Ihrer Forderungen im KLaren ?! Oder wollen Sie das am Ende sogar ?! Also ich nicht, und die Mehrheit der Bürger wohl auch nicht..
Abschliessend sei noch einmal hier gebetsmühlenhaft vermerkt:
1) Die Giralgeldschöpfung (wie aber auch jede „simple“ Kreditgewährung) wird NUR zum Problem, wenn die daraus „geschöpften“ Kredite NICHT MEHR GETILGT werden, da verbraten, verschleudert, etc., was dann zu der o.a. Panik führt. ABER DER EINZIGE SCHULDNER, der das die ganze dokumentierte Wirtschaftsgeschichte der Menschheit hindurch so gemacht hat (sprich nie getilgt hat) und weiter in gigantischem Ausmass weltweit macht, sind REGIERUNGEN !
2) Und bei den Banken sind nur die INVESTMENTBANKEN
das Problem, weil die in Universalbanken die so „geschöpften“ Kredite = „neue“ Spareinlagen = „Geld fremder Dritter“ sich schlicht unter’n Nagel reissen und damit traden. Und solange das gut geht, sich die Profite masslosest einsacken, während sie grosse Verluste dem Steuerzahler = Spareinleger zuschanzen, ihn also quasi doppelt ums Ohr hauen..
Aber WER bitte schön, setzt das jeweils durch ?! Genau – REGIERUNGEN..
Also, wo liegt der Hund begraben – doch nicht im Kreditwesen, ich bitte Sie ..
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Sehr geehrter Herr Friedrich,
hervorragender und lesenswerter Artikel! Eine, – DIE! wesentliche Problemursache liegt (wie so oft) im Geldsystem, welches im Jahre 1944 durch die US-Dollar-Leitwährung vereinheitlicht wurde. Diesen Gedanken verstehen nur Wenige, wenn man z.B. sagt, dass der Dollar in Japan Yen heißt und in Europa Euro. Im Bretton-Woods-Abkommen wurde der US Dollar von allen relevanten Ländern des Globus als Weltleitwährung abgesegnet.
Geld ist heute also ein reines wertloses Schuldscheinsystem, welches wir z.B. auf der Dollarnote nachlesen können:
This note is legal tender for all debts, public and private.
Geld ist nur ein Versprechen, das keinen eigenen Wert hat und nach Belieben nachproduziert werden kann. Der Papierwert einer 100 Dollar-Note ist praktisch Null, und trotzdem werden mit diesen wertlosen Zetteln die wertvollen Produkte z.B. aus Deutschland bezahlt. Mittlerweile besteht der weitaus größte Teil der Weltgeldmenge aus US-Dollar, da sie auch dem Yen, Euro und besonders im Yuan usw. die eigentliche Unterlegung bieten, die aus den Exportgewinnen resultierten.
Export- bzw. Außenhandelsüberschüsse sind also sehr gefährlich, denn sie bestehen nur aus wertlosem Papier (nicht einmal das, da Geld heute fast nur noch aus Bits und Bytes besteht 95% Geldmenge Giral/Buchgeld von den GB produziert).
Ja, je früher ein geordnenter Staatsbankrott desto besser. Wir brauchen ein neues zinsloses Geldsystem mit Zentralbanken die im Dienste des Volkes agieren und nicht wie jetzt die Privilegien der Geldherstellung den Geschäftsbnaken überlassen. Darüber hinaus, muss dringend das Casino Finanzwirtschaft (Hedge Fonds, PE, Zweckgesellschaften usw.) schliessen. Die Altersvorsorge zu 100% in das Umlage-System (AHV) überführen. Freie Schulen und ein neues Bodenrecht, wo niemanden was weggenommen wird, sind auch dringend benötigt.
Grüsse
Der Praktiker-
Lieber Praktiker und alle anderen Vollgeld-Fans
Ihr macht alle den gleichen Denkfehler (oder ist es einfach Ideologie?): Die Notenbank auf Kosten des privaten Banking noch weiter zu stärken ist nicht die Lösung, sondern der finale Kopfschuss. Damit entsteht nie und nimmer ein stabiles, von allen anderen Marktteilnehmern anerkanntes Geldsystem.
Vielmehr wird der Staat bzw. die Politik sofort und ohne Hemmungen sich der neuen Möglichkeiten bedienen, Geld zu drucken (=Stimmen zu kaufen), Schulden zu machen und die Zinsen weiter auf 0 zu lassen (= die Sparer und Rentenkassen bescheissen und zu immer neuen Fehlinvestitionen und Blasen beitragen). Von wegen „im Dienste des Volkes agieren“.
Die Lösung ist vielmehr, den Staat mit seinen Garantien aus dem Geldsystem zurückzunehmen: Wenn es keine expliziten oder impliziten Garantien mehr gibt für Bankinstitute und Einleger, werden sich die Leute auf einmal sehr viel mehr für die Stabilität ihrer Bank interessieren und nach deren Eigenmitteln und Eigenhandel fragen. Und wenn die Notenbanken keine Währungskriege mehr anzetteln für ihre Politiker, bekommen wir automatisch ein ehrliches System mit weniger Risiken. Die Wirtschaft passt sich an. So herum funktioniert es.
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Lieber @michael wolf
Ihren fachkenntnisreichen Erläuterungen in allen Ehren.
Ich entnehme aus Ihren konstruktiven Überlegungen, dass Sie vermutlich weder das herrschende verzinste Schuldgeldsystem (Monopolstellung der Geschäftsbanken durch Erzeugung von Giral/Buchgeld), noch das Vollgeldsystem verstanden haben.
Ich weise die Unterstellung zurück ich sei ein Fan der Volgeld-Initiave. Ich sehe der Initiative mit Sympatie entgegen, weil das derzeitige Schuldgeldsystem bereits soviele Schäden angerichtet hat die für unsere Nachfahren verherrend sein werden.
Mit Verlaub:
Im Vollgeldsystem von Huber das Sie erwähnen, und welches, getatten Sie mir den Ausdruck, nicht erfasst haben; ist bei der Darlehensvergabe der Geschäftsbanken an die Darlehensnehmer das auf dem Betriebskonto der Geschäftsbank zur Verfügung stehende Geld die Geldbasis.
Dieses Konto wird hauptsächlich von den Spareinlagen der Bankkunden gespeist. Je mehr Geld auf Sparkonten angeschrieben ist, je mehr Darlehen kann die Bank vergeben und umso mehr Gewinn kann sie erzielen. Die Geschäftsbanken werden in dem Vollgeldsystem von Huber bestrebt sein, so viel wie möglich Kundengeld anzulocken. Das tun sie mittels Zinsgabe für Sparguthaben. Dieses Bestreben der Banken führt zu den negativen Auswirkungen des Zinssystems.
Will man die Zinsgabe verhindern, so muss das Streben der Banken nach mehr Kundengeldern abgeschaltet werden. Das wird dadurch erreicht, indem der Zusammenhang zwischen Sparkonten und Darlehensvergabe aufgelöst wird. Die Höhe der möglichen Darlehensvergaben darf nicht von der Menge des auf Sparkonten lagernden Geldes abhängen. Das bedeutet, den Geschäftsbanken muss vorgeschrieben werden, dass das Geld für die Darlehensvergaben immer in voller Höhe als Kredit direkt von der Zentralbank bezogen werden muss, unabhängig der von den Banken verwalteten Kundengeldmenge.
Kundengelder dürfen nicht für die Darlehensvergabe benutzt werden. Aufgrund dieser Verfahrensweise wird es auch reine Darlehensbanken geben können, die keine Kundenbankkonten verwalten. Derjenige, der ein Darlehen benötigt, muss von einer beliebigen Bank dieses bekommen können, ohne dass diese Bank Spargelder in Verwaltung haben muss. Darlehensnehmer bekommen somit ihre Darlehen auch von reinen Darlehensbanken.
So konkurrieren bei der Darlehensvergabe verschiedene Formen von Banken untereinander. Die bankkontenverwaltenden Geschäftsbanken könnten sich dann deshalb nicht mehr leisten, Zinsen an ihre Bankkunden zu zahlen, um eventuell mehr potentielle Darlehensnehmer anzulocken. Die reinen Darlehensbanken hätten diese Belastung nicht und würden immer günstigere Darlehen vergeben können. Die Banken könnten aus den zu verwaltenden Bankkonten keinen hintergründigen Vorteil mehr ziehen. Aus diesem Grund wird keine Bank Zinsen an Sparkunden zahlen können.
Das ist ein Paradigmenwechsel in Bezug auf die Vorstellung des Geldverleihens. Bei diesem Modell wird den Geldbesitzern die Illusion genommen, ihr Geld über die Bank anderen zur Verfügung zu stellen. Es ist für ein funktionierendes Geldsystem nicht notwendig, Geld von Sparern zu verleihen. Dieser Irrglaube wird von den Banken aufrechterhalten, um ihre Vorteilsnahme infolge der Giralgeldschöpfung zu verschleiern. Die heutigen Geschäftsbanken verleihen schon lange nicht mehr das auf Kundenkonten lagernde Geld. Sie benutzen es nur als Ausgleichsmasse für eine ausgeglichene Zahlungsbilanz gegenüber den anderen Geschäftsbanken.
Nun, zu Ihren Politikern. Wenn Sie nicht gerade auf dem Jupiter Leben, ist es Ihnen sicherlich nicht entgangen, dass Diejenigen, deren Profitpoker das Finanzsystem ruiniert hat, konnten sich immer darauf verlassen, dass die Regierungen (im herrschenden Geldsystem) ihnen zu Hilfe kommen würden. Die Banken, die ihresgleichen nicht mehr trauen und deshalb der Wirtschaft den Geldhahn abdrehen, nehmen damit nicht nur diese, sondern die Bevölkerung insgesamt als Geisel. Die räuberische Erpressung mit der die Finanzwirtschaft ihre Verluste auf die Steuerzahler abwälzt ist ein Angriff an die Demokratie. In geheimen Gremien wurden/werden Milliardenbeihilfen für Finanzinstitutionen aus dem Geld der Steuerzahler ohne demokratisch legitimierte Kontrolle beschlossen. Staatliche Rettungsfonds verteilen Milliarden an die Geldhäuser nach eigenem Gutdünken. Die Legislative bleibt außen vor.
Grüsse
Der Praktiker
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Sehr geehrter Herr Friedrich, hervorragender und lesenswerter Artikel! Eine, - DIE! wesentliche Problemursache liegt (wie so oft) im Geldsystem, welches…
Lieber Praktiker und alle anderen Vollgeld-Fans Ihr macht alle den gleichen Denkfehler (oder ist es einfach Ideologie?): Die Notenbank auf…
Lieber @michael wolf Ihren fachkenntnisreichen Erläuterungen in allen Ehren. Ich entnehme aus Ihren konstruktiven Überlegungen, dass Sie vermutlich weder das…