Die Zypernkrise schwappt auf die Schweiz über. Der Euro fiel heute früh unter 1,22 Franken, den tiefsten Stand seit Anfang Jahr.
Auf der Insel im östlichen Mittelmehr droht ein regelrechter Bankensturm. Anleger, die um ihre Einlagen fürchten, könnten ihre Gelder abziehen; dies nach dem Entscheid, bis zu 10 Prozent der Bankeinlagen zu enteignen.
Zypern ist seit 2008 im Euro. Nun wird es zum grossen Mühlstein für Euro-Land. Wie zuvor das benachbarte Griechenland zieht ein zweiter Kleinstaat die Einheitswährung nach unten.
Der Schweizerischen Nationalbank(SNB) stehen schwere Tage bevor. Um 7 Uhr schoss der Euro nach Schwächen im Handel kurz hoch. Möglicherweise ist die Notenbank am Intervenieren.
Das Euro-Exposure der SNB dürfte weiter wachsen. Dabei besitzt die Notenbank bereits so viel Euro, wie sie noch nie in ihrer Geschichte von einer einzelnen Devise hatte.
Per Ende 2012 waren es Euro im Gegenwert von 216 Milliarden Franken. Der Kontrast zur Zeit vor der Krise ist beängstigend. 2008 hielt die SNB erst Euro über 23 Milliarden Franken.
In den Startwochen von 2013 schien sich die Welt zu beruhigen. Der Euro erstarkte, der SNB eröffnete sich die Chance zum Abbau.
Doch SNB-Chef Thomas Jordan und seine Direktoriumskollegen verpassten den Moment.
Die Währungsreserven, wie sie die SNB gegenüber dem internationalen Währungsfonds monatlich ausweist, blieben jedenfalls astronomisch hoch.
Im Januar stiegen sie sogar leicht an, obwohl der Euro damals von unter 1,21 auf über 1,24 Franken hochschnellte.
Theoretisch könnte die SNB ihre Euro-Bestände durch Umschichtungen in andere Devisen trotzdem reduziert haben. Klarheit schaffen erst die genauen Bestandeszahlen per 31. März.
Wahrscheinlich ist eine Euro-Reduktion aber nicht. Kürzlich hat die SNB-Spitze vor anhaltend schweren Zeiten gewarnt. Der Wortlaut deutete nicht auf einen Euro-Exit hin.
Zwei Fragen stellen sich. Ist die SNB mit Chef Thomas Jordan als Euro-„Hedgefund“ überfordert? Und: Warum hat die SNB ihr Gold zu Tiefstpreisen gegen Euro-Papiergeld verkauft?
Ein Hedgefund zeichnet sich durch grosse, einseitige „Wetten“ aus. Er setzt alles auf eine Karte und versucht, das Kräftemessen dank seinem Finanzpower zu gewinnen. Bei Erfolg klingelt die Kasse.
Die SNB tut das Gleiche mit dem Euro. Jordan & Co. haben alles auf den die schwächelnde Währung gesetzt, die von immer mehr Experten als Fehlkonstrukt ohne Zukunft bezeichnet wird.
Jordan tat dies in der Hoffnung, dass sich die Einheitswährung bald wieder erholt. Der wahre Euro-Wert würde unterschätzt. Am Ende sollte die SNB ihre Riesenposition ohne Schaden abbauen können, so die offizielle Argumentation.
Der umgekehrte Fall mit einem schwarzen Loch in der Bilanz würde für die Schweiz teuer. Die Kantone müssten jahrelang auf SNB-Milliarden verzichten.
Für den Hundert-Milliarden-„Gamble“ bräuchte die SNB die cleversten Köpfe. Diese müssten Gelegenheiten wie Anfang Jahr mit einem erstarkten Euro kaltblütig für Euro-Verkäufe nutzen.
Thomas Jordan und Jean-Pierre Danthine sind aber zwei Professoren, welche die brutalen Schlachten an den Devisenmärkten nur vom Hörensagen her kennen.
Auch der dritte Mann, Fritz Zurbrügg, ist nicht durch die harte Händler-Schule gegangen. Zurbrügg war lange Jahre Berner Chefbeamter.
Ein unerfahrendes Trio befehligt das grösste Experiment der SNB aller Zeiten. Falls es missglückt, können die Folgen für das Land dramatisch sein.
Die Verwandlung der Notenbank in einen Devisen-Hedgefund wird durch einen historischen Fehlentscheid zusätzlich belastet: den Abbau des Goldbestands.
Die SNB hat ein internationales Übereinkommen musterschülerhaft umgesetzt und rund die Hälfte ihres einstigen Goldbestands abgestossen.
Zwischen 2000 und 2005 verkaufte die SNB 1’300 Tonnen Gold. Sie tat dies zu einem Durchschnittspreis von knapp 16’000 Franken pro Kilo.
Dies liegt weit unter den Höchstständen der letzten Jahre. Derzeit kostet das Kilo Gold rund 48’000 Franken.
Der Goldverkauf über 1’300 Tonnen geschah im Rahmen der Aufhebung der Goldbindung des Frankens. Weitere 250 Tonnen Gold verkaufte die SNB ab 2007 aus „geldpolitischen“ Bedürfnissen, wie der Bundesrat 2008 auf eine parlamentarische Intervention hin begründete.
Die früheren SNB-Chefs konnten sich nicht vorstellen, dass Gold jemals wieder massiv an Wert zulegen würde.
Jordans Vor-Vorgänger Jean-Pierre Roth zählte zu den entscheidenden Figuren beim grossen Goldabbau zu Schleuderpreisen.
Laut einem Insider sagte Roth einst, dass ein Goldpreis von über 600 Dollar pro Unze nicht vorstellbar sei.
Im März 2008 übersprang die Goldunze erstmals die 1’000-Dollar-Marke, Ende 2011 lag der Preis bei 1’600 Dollar. Dort liegt er auch heute.
Die massive Fehleinschätzung hatte für Roth keine negativen Folgen. Der Romand nahm nach seinem Rücktritt per Ende 2009 in ausgewählten Verwaltungsräten Platz.
Roth ist Mitglied bei Nestlé, Swiss Re und Swatch. Zudem präsidiert er die Genfer Kantonalbank – aus Corporate-Governance-Gründen ein fragwürdiges Mandat für einen Ex-Chef der Zentralbank.
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Die Situation ist die, dass die Depositen der Holdingsgesellschaften im Lande Zypern beziffert man auf ca. 68 Milliarden Euro, 25 Milliarden Euro davon sind Russischer Herkunft. Der grosse Anteil dieser Depositen sind ebenso Kapitalien aus England. In Russland wird die Aktion der Regierung in Zypern mit der Enteignung des judischen Vermögens zu Zeiten des 2-ten Weltkrieges verglichen. Obwohl nicht alle Holdingsgesellschaften ihre Gelder direkt in den Zypern Banken halten, weil Zypern meist als Transit-Land-Konto betrachtet wird und die Herkunft der russischen Gelder meist “ grauer Herkunft ist“, deshalb, schreibt NEWSru.com im Fall der Einfrierung der Kapitalien auf der Insel, wird es für die russischen Inhaber problematisch sein sich vor den Richtern zu verteidigen, weil sie dann in die Erklärungsnot geraten können und das es Jahre dauern könnte die Wege und die Herkunft der Kapitalien zu rekonstruieren.
Es geht auch um die Rückzahlung der rusischen Staatskredite in der Höhe der 2.5 Millrd Euro an Zypern, die Zypern Regierung kürzlich vom Russischen Staat erhalten habe. Russische Gasprombank habe sich schon auch mit einer grosszügigen Offerte am Kapitalfluss gemeldet, das gegen die Lizenzen an Gasförderung an der Küste Zyperns. Frau Merkel als der Retter in der Not im südlichen Europa hat sich ebenso zu diesem Kapitalmangel in der Republik Zypern geäussert im Sinne, dass Deutschland eigentlich die Hilfe an Zypern nicht unbedingt leisten wolle, welche die Steuernzahler in Deutschland übernehmen mussten, meinte der Analytiker der Bank Berenberg Robert Wood. Gleichzeitig verurteilte sie scharf die Janusköpfige Haltung der Zypriotischer Regirung, die gleichzeitig von 2 Herren – Russland und der EU eine Finanzspritze erwarten.
In den USA vergleichen bereits einige Medien die Situation in Zypern mit dem Banktot der Bank Lehman Brothers in Amerika im Jahre 2008 und der Anfang der Weltfinanzkrise im gleichen Jahr.
Mit anderen Worten heisst dies, dass die Situation im Banken-und Finanzsystem der Republik Zypern kann man als der Katalysator für den Eurozonezarfall ansehen, ebenso wie das Zerfall des Euro.
Meine Frage ist: was macht man in diesem solchen Fall mit den 450 Millrd Euros, die die SNB eingekauft habe.
Eventuel kann die SNB etwas an die Zypern ausleihen. Oder unsere SNB machr den Zyprioten den Vorschlag die Gasressourcen vor der Zypernküste teilweise selber zu fördern zusammen mit der Gasprombank!
Wäre doch ein sehr gutes Geschäft!
Ich frage immer wieder, wieso finsnzieren unsere Banken die Ggasförderung in anderen Ländern nicht? Nur die UBS tut das, glaube ich in Canada.
Das ist eine Deoffschorisierung eines Steuer Paradies Zypern. Zypern steht aber nicht auf der Schwarzen Liste der OECD oder der Schwarzen Liste in Italien! Wir sind ganz überrascht, oder? -
Mann sieht’s. Devisenhandel, ein Buch mit sieben Siegel. Alle wissen wie das funktioniert (nach Schulbuch); die wenigsten haben aber eine Erfahrung als aktive Händler.
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Das mit dem Argument man hätte besser zum Zeitpunkt x in der Vergangenheit verkauft/kauft als zum Zeitpunkt y jetzt da es zu Zeitpunkt x besser gewesen wäre ist völliger Gagus. Im Nachhinein in die Vergangenheit 100 Jahre oder so zurückgeblickt wäre immer irgendwo ein Zeitpunkt besser gewesen ! Logisch nachher ist man immer schlauer !
Zu beachten ist aber die Heuchelei wenn man etwas befürwortet was man gleichzeitig ablehnt.
Die SVP mit Blocher hatte die Initiative „Ueberschüssige Goldreserven in den AHV-Fonds (Goldinitiative)“. Im Jahre 2002 abgelehnt. Ziel war alles überschüssige Gold verkaufen und in die AHV. Die Nationalbank hat zwischen Mai 2000 und September 2004 1170 Tonnen Gold verkauft. Siehe http://bit.ly/116yBfa
Die SVP hat die Verkäufe der NB zwischen 2000 und 2004 von SVP-Seite (mit Blocher) begrüsst und als sehr gut empfunden.
Nun argumentiert die SVP und viele andere man habe zum falschen Zeitpunkt verkauft. Ach und damals wollte man das unbedingt ! Na sowas. -
In Sachen Goldverkäufe sollten sich „alle“ besser nach Herrliberg orientieren. Von dort kam die blödsinnige Idee des Goldverkaufes. Die Holzverzuckerung auf’s Ohr zu legen bedeutet noch lange kein Wirtschaftsverständis.
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Ist ein Insider Quote glaubwuerdig wenn Charts nicht richtig gelesen und Hedge Fund falsch beschrieben werden?
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Ich finde es nun ein wenig einfach und unfair die SNB für vergangene Fehler zu kritisieren, nachdem wir heute wissen, wie sich der Goldpreis entwickelt hat (im Nachhinein ist man immer klüger). Wenn ich mich recht an die Zeit von 2000-2005 erinnere, gab es keine nur annähernde Prognose, welche ein Revival des Goldpreises vorausgesagt hatten Im Gegenteil: Das Gold war total in Vergessenheit geraten und es gab so gut wie niemanden, der dieses Anlagemedium mehr wollte. Nicht einmal mit einem Stock wollte man es anfassen und es gab nur Kommentare und Vorwürfe, dass dies eine völlig veraltete Form des Anlageuniversums sei und Gold abzustossen wäre, da dort ohne Kombination mit derivaten Instrumenten auch keine Verzinsung möglich war. In der Gegenwart die Vergangenheit zu kommentieren und Handlungen zu kritisieren ist nun wirklich sehr einfach oder anders gesagt: Bockmist!
Hingegen gebe ich dem Artikelschreiber recht, dass ich – falls es so ist und hier wissen wir es noch nicht und kommentieren auch nicht bereits Gesehenes – auch nicht verstehe, wieso man den EURO nicht teilweise abgestossen hat. 3-4 Rappen höher zu verkaufen hätte a) viel Geld eingespielt und b) die Risiken mindern lassen.
Diese Position darf nicht als Tradingposition angeschaut werden, sondern sollte jeweils marktverträglich wieder schnellstmöglich mit Gewinn abgestossen werden.-
Seit dem Jahr 2000 tritt die Chinesische Zentralbank regelmässig als Käuferin von grossen Goldmengen auf. Ebenso die Währungsbanken von Indien, Brasilien und einige andere. Der World Gold Council hat in seinen Reports jeweils darauf hingewiesen. Unter diesen Aspekten hätte die SNB, die ja über eine Armada von Oekonomen verfügt, hellhörig werden müssen.
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Die von der SNB zu einem Durchschnittspreis von Fr. 15’604 Kg verkauften 1300 Tonnen Gold wären heute 43,4 Mrd Franken mehr wert. Damit könnte man die gesamte NEAT mit Gotthard-Eisenbahntunnel finanzieren und IV und ALV sanieren.
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@ w. rockefeller
… und der eur/chf kurs wäre wahrscheinlich bei 0.70 oder so. Und das hätte die wirtschaft und den sozialstaat x mrd chf gekostet. An den sozialen unfrieden durch die vielen arbeitslosen etc. mag ich gar nicht denken. Ich sage nicht, dass der goldverkauf gut war, aber leider ist es meistens nicht so einfach und kann ungeahnte konsequenzen haben in unserer komplizierten, vernetzten, globalen welt.
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GOLD. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Herren Blocher, Ebner usw. vor vielen Jahren den massiven Goldverkauf sehr stark befürworteten, um es höflich auszudrücken. Schon vergessen? Heute tönt es von Herrn B. gerade umgekehrt.
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Richtig Herr Bernasconti. Die SVP hatte eine Initiative „Ueberschüssige Goldreserven in den AHV-Fonds (Goldinitiative)“ im Jahre 2000. Siehe http://bit.ly/WzrVHq Alles überschüssige Gold verkaufen und in die AHV. Die Initiative wurde im 2002 angelehnt.
Damals wollten die unbedingt verkaufen koste es was es wolle. Und heute kommen die gleichen und behaupten die NB hätte nix verkaufen dürfen . Schizophren ? Ja !
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Die SNB ist keine Händlerbank und auch kein Hedge Fund. Diejenigen, die kritisieren haben leider auch keine realistischen Alternativen; ausser dass sie die Verantwortung nicht tragen möchten. Die Goldverkäufe waren damals im Parlament am Ende überhaupt nicht so umstritten wie jetzt argumentiert wird.
Und jetzt wollen diese Kreise auch noch eine Abstimmung über die Notenbankpolitik. Damit ist die „Verpolitisierung“ perfekt – bonne chance Schweiz! -
europa wird diese währung nicht aufgeben, weil sie ein politisches statement zur einheit des kontinents und kein kniefall vor den immer wieder gern manupulierten „märkten“ist. ausserdem setzt man in zypern einfach ein exempel an einem staat, der mit steuerschlupflöchern geld angelockt und seine bankbilanzen aufgebläht hat. natürlich ist jetzt der finanzlobby wichtig, dass die blöden kleinsparer im vordergrund stehen, abert in wirklichkeit sind ein haufen gangster um 10% ärmer geworden die in zypern doie grtossse kohle gebunkert haben.
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Dass der € langsam aber sicher – abgestützt durch Politiker, die keinen Mut haben – untergehen wird ist klar.
Dass auch die Bürgerbeteiligung – Merkel im Oktober 2008 : „Ich garantiere, dass Ihre Sparguthaben sicher sind “ – bei allen €-Ländern folgen wird ist logisch und „alternativlos“.
Und der Schweizer Franken wird dann auch mit untergehen.
Nicht morgen oder übermorgen, aber mit Sicherheit innert der nächsten 3 Jahre. -
Warum die SNB ihre Euro-Bestände nicht verkauft ist doch logisch: Die SNB hat mit dem Floor und den dazugehörigen Käufen klar gezeigt, dass sie langfristig an die Eurozone glaubt. Würde sie jetzt die Positionen laufend abbauen wäre dies ein fatales Zeichen an die Finanzmärkte. Es geht hier nicht um Gamble sondern Stabilisierungs-Versuche, die langfristig auch klappen werden. Nur weil wir jetzt heute Druck auf dem EUR CHF haben, heisst das nicht, dass alles wieder schwarz aussieht. Btw haben wir uns intraday schon wieder ganz gut erholt..
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Ich habe immer noch den Verdacht, dass der Franken noch viel stärker wäre, hätten wir das Gold heute noch. Somit wären nun noch viele Milliarden Euro mehr in den Büchern um den Mehrwert des Goldes auszugleichen.
In diesem Sinne war es doch ganz gut, das Gold damals zu verkaufen ? -
Die SNB macht einen schwierigen Tanz auf dem Hochseil. Muss sie machen. Dabei ist sie ganz unabhängig von der Politik, muss sie sein, auch nach Gesetz.
Kurzfristig kann man nur beten, dass das gut kommt.
Langfristig muss die SNB aber gewisse Leitlinien haben, ein Sicherheitsnetz. Zwei Dinge gehören dazu: (1) Sie muss mindestens 20 Prozent ihrer Anlagen in Gold halten. (2) Das Gold muss physisch in der Schweiz aufbewahrt werden.
Das Thema wird wohl bald nicht nur die Experten beschäftigen, sondern alle Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Sie werden an der Urne genau darüber entscheiden können, hoffentlich.-
Herr Geiger, sie widersprechen sich: Einerseits soll die SNB unabhängig vom politischen Willen handeln, andererseits befürowrten Sie eine (politische) Initiative, welche die SNB zu einem gewissen Geschäftsmodell bzw. Asset Allocation zwingen würde?
Dass das Gold physisch in der Schweiz aufbewahrt werden muss, ist eine Angstmacherei, welche vielleicht in die 70er Jahre gepasst hätte, heute aber völlig fehl am Platz ist.
Und übrigens, kommt die Initiative überhaupt zu stande?
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@L. Tschan: Die Forderung nach einer 20%-Golddeckung mag von mir aus „politisch“ motiviert sein, aber sie ist höchst vernünftig. Und da wir ja, wie sie richtig feststellen, nicht mehr in den 70ern bzw. im kalten Krieg stecken, hätte ich das Gold doch lieber physisch hier im eigenen Land. Die K-Anlagen unserer Armee sind vermutlich so sicher wie Fort Knox. Dass die SNB die heutigen Aufbewahrungsorte als Geheimnis behandelt, finde ich skandalös.
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Offenbar ist es der SVP ein Dorn im Auge, dass es eine Institution gibt, die von der Politik (auch von der SVP-Politik!) unabhängig ist. Gewisse Exponenten der SVP möchten Druck ausüben, weil sie befürchten, die SNB habe den CHF an den Euro gebunden. Dies ist absurd; vielleicht könnte diesen Exponenten der SVP-Chefökonom erklären, was der Unterschied ist zwischen einem Fixkurs-System und einer Mindest-Kursgrenze.
Die Alternative wäre völlige Freigabe wie ich das kürzlich von einem SVP Gewerbeverbands-Wirtschafts-Funktionär hörte. Allerdings hätte dann die SVP keine Freude, weil dann die exportorientierten KMU der Reihe nach kollabieren müssten. Damit würden sie ihre Wählerbasis zerstören.- Ein Bumerang also, den sie offenbar nicht zu Ende gedacht haben. Es ist Zeit, sich vermehrt um den Mittelstand und dessen Anliegen kümmern!
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Was ist denn das für ein fachlicher Unsinn… „den tiefsten Stand seit Anfang Jahr.“ Stimmt ja hinten und vorne nicht und wird ja gleich ein paar Abschnitte weiter unten selbst widersprochen, wo es plötzlich heisst… „Im Januar…, obwohl der Euro damals von unter 1,21 auf über 1,24 Franken hochschnellte.“ Wir waren heute (mit einem Tagestief von 1.2175) sogar noch höher als Ende Februar mit 1.2118 und noch deutlich höher als dem bisherigen Jahrestief anfangs Januar von 1.2084. Das ist nicht Journalismus, sondern mit Kleinlügen zurechtgebogene Verschwörungstheorie-Stimmemache.
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Erinnert Euch bitte daran, dass die Vorgaben zum Goldverkauf von der Politik kam.
Allen voran haben die linken ‚Finanzexpertinnen‘ der SP dies lauthals gefordert.-
Nein, es war der Gromadusi aus Herrliberg!
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Jetzt weiss ich endlich wie ein Hedge Fund funktioniert… LH, das ist doch sehr dürftige Kost! Wenigstens ein Satz zu möglichen Folgen des raschen Abbaus der EUR wären angebracht gewesen.
Sprachlich finde ich „ist am intervenieren“ besonders gelungen.
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Diese dekorierten Apparatschiks bei der
Notenbank bleiben unantastbar, selbst wenn sie dem Lande den grössten Bockmist erzählen.
Und diesen auch noch durchführen!Vielmehr, sie werden später in Gremien gewählt, welche sich ausschliesslich damit schmücken einen ‚Superstar‘ im Verwaltungsrat vorzeigen zu können.
Die SNB-Goldverscherbelung des Herrn Roth wird endlich aufgearbeitet. Vielleicht kann Herr Jordan uns BürgerInnen endlich mal aufklären, wo das restliche Schweizer Gold gelagert ist. Und: Wann die letzte Revision bei den ausländischen Lagerstellen erfolgt ist?
Diese sture Geheimnistuerei macht Vielen ernsthafte Sorgen. Was sind denn die Gründe für die Verschleierung der Fakten?
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Sorry, aber Chartlesen können Sie wohl nicht Herr Hässig. Wir hatten heute Morgen keine Jahrestief, am 26.2 war der Euro noch tiefer!
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… wie bei jedem Hedge Fund Manager: Falls er richtig liegt, macht er ein Vermoegen und wird unsterblich (und schreibt dann ein Buch darueber)… wenn er falsch liegt, kennt ihn keiner mehr und der Fonds wird aufgeloest…
… vielleicht muss ja in ein paar Jahren die UBS die Nationalbank retten :-))
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Offensichtlich fühlt sich auch Jordan den anderen Nationalbanken verpflichtet, die Schrottwährungen zu halten. Weshalb fragt kein Journalist Jordan, weshalb er bei Kursen über 1.20 nicht automatisch wieder verkauft.
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„Laut einem Insider sagte Roth einst, dass ein Goldpreis von über 600 Dollar pro Unze nicht vorstellbar sei.“
Ich hoffe, das ist nur ein Gerücht. Ansonsten bin ich froh, dass Roth nicht mehr an den Schalthebeln sitzt bei der SNB.
Alleine wegen USD-Zerfall war ein Ueberschreiten dieser Marke wahrscheinlich, schon lange vor der Finanzkrise.
Und nicht vorstellbar? Ein Notenbanker muss ja gerade in Szenarien denken inkl. schwarze Schwäne!
Dafür haben wir jetzt viele EUR…Ironie total.
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@Tom Kummer: Wenn Sie damals wussten, dass Gold auf fast 2000 pro Unze steigt, haben Sie hoffentlich gekauft…
Was man Herr Roth jedoch ankreiden muss ist, dass er so eine Aussage macht, denn unmöglich ist ja wirklich fast nichts (mehr) an den Finanzmärkten! Er sah es eher als unwahrscheinlich an, was es damals auch schien… (Siehe Goldchart 40 Jahre)
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Niemand kennt die Zukunft, ich sicher auch nicht.
Gerade darum sollte eine ZB wie die SNB aber kein Szenario vom voraus ausschliessen. Das war meine Kernaussage.Und wenn die SNB schon so gerne von „für die Ewigkeit“ spricht:
Der Goldpreis lässt sich über Jahrhunderte verfolgen. Das bestätigt die Werthaltigkeit von Gold als dauerhafte Sicherheit – von Papiergeld kann man das sicher nicht sagen, alle paar Jahre ein Staatsbankrott.
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Die SNB ist keine Händlerbank und auch kein Hedge Fund. Diejenigen, die kritisieren haben leider auch keine realistischen Alternativen; ausser…
@L. Tschan: Die Forderung nach einer 20%-Golddeckung mag von mir aus "politisch" motiviert sein, aber sie ist höchst vernünftig. Und…
"Laut einem Insider sagte Roth einst, dass ein Goldpreis von über 600 Dollar pro Unze nicht vorstellbar sei." Ich hoffe,…