Sehr verehrter Herr Präsident, sehr verehrte Aktionärinnen, Aktionäre, Damen und Herren.
Die Nationalbank ist daran, unsere Volkswirtschaft zu ruinieren; sie verstösst gegen Bundesverfassung und einschlägige Gesetze.
Der SNB-Bankrat schaut tatenlos zu. PricewaterhouseCoopers genehmigt Falschaussagen im Finanz- und Geschäftsbericht.
Verehrte Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren. Wollen Sie einmal Ihren Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern erklären müssen, dass Sie die Steuern massiv anzuheben haben, um die SNB zu rekapitalisieren?
Ersparen Sie sich und uns diesen Alptraum. Setzen Sie heute ein Zeichen. Verweigern Sie dem Bankrat die Décharge, wählen Sie die Revisionsstelle ab und lehnen Sie den Finanzbericht ab.
Artikel 99 Absatz 2 unserer Bundesverfassung lautet:
„Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank eine Geld- und Währungspolitik, die dem Gesamtinteresse des Landes dient.“
Die SNB verstösst dagegen zweifach.
Erstens: Nationalbankgesetz Artikel 6 definiert „Unabhängigkeit“: „Bei der Wahrnehmung der geld- und währungspolitischen Aufgabe (…) darf die Nationalbank (…) weder vom Bundesrat noch von der Bundesversammlung (…) Weisungen einholen oder entgegennehmen.“
Gemäss NZZ hat aber ein „Geheimtreffen“ mit der „Elite der Wirtschaft“ stattgefunden unter Ausschluss der legitimierten Politik.
Am dubiosen „Franken-Rütli“ wurde der Beschluss gefasst, der Bundesrat überbringe der Nationalbank den „Wunsch der Wirtschaft“, am Devisenmarkt zu intervenieren.
Ich zitiere: „Schneider-Ammann informiert über das Treffen mit Rohner, Hess, Bührer, Hayek – und überbringt deren Wunsch nach einer baldigen Intervention der SNB. Für die Notenbanker ist das eine willkommene Nachricht: Sie werden am nächsten Morgen losschlagen.“
Ein klarer Verstoss gegen die Verfassung. Der Bankrat intervenierte nicht, obwohl er dies gemäss Artikel 42 Absatz 2 NBG hätte tun müssen.
Zweitens: Artikel 99 Absatz 2 bestimmt: Die Geldpolitik dient dem „Gesamtinteresse des Landes“.
Die SNB investiert über 450 Milliarden Franken im Ausland und nur 4,5 Milliarden in der Schweiz. Das widerspricht der Verfassung. Die SNB schafft Arbeitsplätze und finanziert Staatsschulden im Ausland – mit unakzeptablen, ungesicherten Risiken.
Gegen Bundesverfassung Artikel 126 (Schuldenbremse) verstösst die SNB, weil sie ihre Auslandinvestitionen zudem mit Schulden – Staatsschulden – finanziert. Diese sind schon doppelt so hoch wie jene von Bund, Kantonen und Gemeinden zusammen.
Eine „Geldpolitik im Gesamtinteresse des Landes“ heisst, die Franken-Zinsen zu steuern. Gemäss Richtlinien benötigt die SNB dazu Repos. Sie besitzt aber weder Repos noch andere Investitionen in der Schweiz, um die Franken-Zinsen steuern zu können – auch das ist verfassungswidrig.
Im Geschäftsbericht (S. 13) behauptet die SNB, sie habe im Vorjahr mit umfangreichen Devisenkäufen den Schweizer Geldmarkt ausreichend mit Liquidität versorgt und deshalb keine „liquiditätszuführenden Offenmarktoperationen“ mehr durchgeführt.
Bei „liquiditätszuführenden Repos“ gewährt die SNB den Schweizer Banken günstige Kredite – bei Devisenanlagen hingegen ausländischen Staaten. Sie versorgt das Ausland mit Liquidität. Es ist ein Unterschied für die Zinsen in der Schweiz, ob die SNB 450 Milliarden Kredit dem Ausland oder dem Inland gewährt.
Auf S. 51 bezeichnet die SNB sich selber als „Lender of last resort“ – „als Kreditgeberin der letzten Instanz“. Bei Liquiditätshilfe stelle sie „den kreditsuchenden Banken“ „Liquidität zur Verfügung“.
Kauft die SNB Devisenanlagen, so heisst der Buchungssatz: Devisenanlagen an Giroguthaben inländischer Banken.
Kauft sie Repos, heisst es: Forderungen aus Repogeschäften an Giroguthaben inländischer Banken.
Gemäss S. 13 des Finanz- und Geschäftsberichtes ist „Liquidität“ somit ein Passivum – eine Schuld – der SNB.
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Das widerspricht aber ihrer Behauptung, sie sei Kreditgeberin der letzten Instanz, indem sie kreditsuchenden Banken „Liquiditätshilfe“ gewähre.
In diesem Fall bezeichnet sie „Liquidität“ als Aktivum – Vermögen – der SNB.
Die SNB stellt in ihrem Finanz- und Geschäftsbericht ihre Schulden irreführend als Vermögen dar.
Schon 1996 sprach ich hier deswegen vor.
Ein Bankrat und eine Revisionsstelle, welche diese Vertuschung im zentralsten Punkt genehmigen, gehören abgewählt, beziehungsweise es ist ihnen die Décharge zu verweigern.
Bei 450 Milliarden Staatsschulden wird die Lage dramatisch.
PricewaterhouseCoopers schreibt in ihrem Bericht zur Jahresrechnung: „Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung (…) ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (…) und entspricht dem Schweizerischen Gesetz.“
Ich widerspreche: Die SNB stellt ihre Vermögenslage vollkommen falsch dar. Der Geschäfts- und Finanzbericht ist deshalb nicht zu genehmigen.
Gemäss „Geldpolitischem Konzept“ sorgt die SNB für Preisstabilität, das heisst Inflation und Deflation unter 2 Prozent. Im Berichtsjahr wurden -0,3 bis +0,2 Prozent gemessen. Dies rechtfertigt niemals die masslosen, höchst riskanten Devisenanlagen.
Die SNB will den Franken schwächen. Den Franken schwächen heisst, dem Franken schaden. Und dem Franken schaden heisst, der Schweiz schaden.
Vom gesunden, starken Franken profitiert die ganze Schweiz: Tiefe Importpreise, tiefe Zinsen, tiefe Inflation. Wir sollten uns freuen, den Franken teuer verkaufen zu können, weil er so stark nachgefragt wird.
Der gesunde, hohe Franken bedroht die Schweizer Wirtschaft nicht; er ist das Resultat der grossen Nachfrage nach Schweizer Gütern, die in Schweizer Franken zu bezahlen sind.
Die SNB bekämpft mit dem Euro-Mindestkurs die eigene Volkswirtschaft.
Sie kurbelt die Exporte an mit massiven Währungssubventionen. Unser Handelsbilanzüberschuss eilt von Rekord zu Rekord und erreicht sagenhafte 24 Milliarden pro Jahr. Dennoch behauptet die SNB, es drohe Depression.
Sie subventioniert die Exportindustrie mit Gratis-Währungsoptionen. Für eine Put-Option auf den Euro praktisch „at the money“ müssten die Exporteure pro Jahr mindestens 10-20 Prozent des „gehedgten“ Kapitals bezahlen.
Die SNB sollte auf ihren Devisenanlagen von 450 Milliarden nicht einen mickrigen Gewinn von 3, sondern von mindestens 50 Milliarden pro Jahr erwirtschaften, um Reserven aufzubauen für die höchst riskante Zukunft.
Stattdessen tragen nun wir Steuerzahler das hohe Risiko der SNB-Devisenspekulationen.
Der Mindestkurs dient einzig und allein den Exporteuren, die auf hohem Niveau jammern. Am dubiosen „Franken-Rütli“ war auch Nick Hayek dabei. Die Aktien des Swatch Group verfünffachten sich seit Beginn der Devisenkäufe und notieren praktisch auf einem Allzeit-Höchst.
Die Familie von Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist über den Hayek-Pool an diesen Kursgewinnen beteiligt. Bundesrat Schneider-Ammann hätte am politisch nicht legitimierten Geheimtreffen zumindest in den Ausstand treten müssen.
Natürlich erhob der SNB-Bankrat keinen Einspruch – er wird ja auch von Bundesrat Johann Schneider-Ammann gewählt.
Bitte, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, schieben Sie diesem Filz einen Riegel, der sich bereichert auf Kosten der Steuerzahler. Verweigern Sie dem Bankrat die Décharge.
Artikel 99 Absatz 3 der Bundesverfassung legt fest: „Die Schweizerische Nationalbank bildet aus ihren Erträgen ausreichende Währungsreserven.“
Bei Reserven handelt es sich um Eigenkapital auf der Passivseite. Trotzdem behauptet SNB-Chef Thomas Jordan wörtlich „die Währungsreserven auf der Aktivseite der Bilanz“ (siehe Vortrag vor der Statistischen Gesellschaft Bern).
Jordan bezeichnet die Devisenanlagen irreführend als Währungsreserven und suggeriert damit, die masslosen Devisenanlagen entsprächen dem Verfassungsauftrag.
Die Verfassung will nicht den Aufbau von Devisenanlagen, sondern von Eigenkapital. Trotzdem behauptet die SNB, sie bleibe auch mit negativem Eigenkapital „uneingeschränkt“ handlungsfähig.
Jordan zeigt zwei Wege, wie die SNB negatives Eigenkapital wieder aufstocken will (Vortrag vor der Statistisch-Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Basel): durch Rückbehalt von Gewinnen; durch „Drucken von Geld“.
Angenommen, die SNB kaufe „unbeschränkt Euros“ bei 1,20 und die Devisenanlagen schiessen auf 1 Billion hoch. Das kann schnell geschehen.
Nun steige der Franken um 20 Prozent. Resultat: 200 Milliarden Verlust. Das Eigenkapital fällt auf minus 150 Milliarden.
Die SNB müsste jetzt 100 Jahre lang 1,5 Milliarden den Kantonen vorenthalten, um ihr negatives Eigenkapital wieder aufzustocken. Eine Illusion. Die kreditgebenden Banken gingen längstens Konkurs.
Noch absurder ist der zweite Vorschlag des SNB-Chefs. Die SNB könne „Geld aus dem Nichts“ erschaffen und damit das negative Eigenkapital wieder aufstocken beziehungsweise ihre Zahlungsverpflichtungen „bedienen“.
SNB-Chef Jordan hat die Doppelte Buchhaltung nicht begriffen. Könnte die SNB „Geld aus dem Nichts“ „schöpfen“ respektive erschaffen, so lautete der entsprechende Buchungssatz: „Liquide Mittel an Nichts“.
Das ist unmöglich und widerspricht der Doppelten Buchhaltung. Finanzscharlatanerie unserer Nationalbank.
Artikel 29 des NBG sagt klar: „Die Jahresrechnung der Nationalbank, bestehend aus der Erfolgsrechnung, der Bilanz (…) wird nach den Vorschriften des Aktienrechts sowie nach allgemein anerkannten Grundsätzen der Rechnungslegung erstellt.“
Die Doppelte Buchhaltung ist genauso anerkannte Grundlage der Rechnungslegung wie das arabische Zahlensystem.
Bei einem Schuldenabbau wird die rechte Seite der Bilanz, die Passivseite, verkürzt. Das ist nur möglich, wenn gleichzeitig die linke Seite, die Aktivseite, gleichviel verkürzt werden kann.
Besitzt die SNB aber nicht genügend liquides Vermögen auf ihrer Aktivseite, so kann sie ihre Schulden auf der Passivseite auch nicht verringern.
Einseitiges „Drucken von Geld“ kann die Insolvenz der SNB somit nicht abwenden.
SNB-Chef Jordan kündigte an, die SNB würde im Falle von negativem Eigenkapital die Bilanz nicht deponieren, was dem Aktienrecht (OR 725 Abs. 2) widerspricht. Der Bankrat blieb abermals stumm.
Deponiert die SNB bei negativem Eigenkapital ihre Bilanz nicht, so überträgt sich dieses eins zu eins auf die kreditgebenden Banken. An Stelle der SNB gehen diese Konkurs – möglicherweise auch Ihre Kantonalbank.
Pro memoria: Die Banken besitzen momentan 22 Mal mehr Mindestreserven bei der SNB als gesetzlich vorgeschrieben. Sie sind darauf angewiesen, dass die SNB diese Mindestreserven nicht verspielt.
Konklusion: Im Falle von negativem Eigenkapital kann die SNB nicht einfach Banknoten drucken, wie sie behauptet; wir Steuerzahler werden die SNB rekapitalisieren müssen.
Die oberste Verantwortung gegenüber dem Schweizervolk trägt der SNB-Bankrat. Dieser nimmt seine Verantwortung aber nicht wahr.
Ich bitte Sie deshalb: Setzen Sie heute ein Zeichen und verweigern Sie diesem politisch schwachen und fachlich unfähigen Bankrat die Décharge – damit es in unserem Lande nicht zum finanziellen Super-GAau kommt;
wählen Sie die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers ab, welche Falschaussagen im Geschäfts- und Finanzbericht genehmigt;
genehmigen Sie den Geschäfts- und Finanzbericht nicht, weil dieser Notenbankgeld als Liquidität der SNB darstellt und somit eine Insolvenz der SNB ausschliesst. Das ist Finanzscharlatanerie. Die SNB ist in diesem Geschäftsjahr ihrer Insolvenz einen Schritt näher gekommen.
Zudem empfehle ich, Heinz Karrer nicht in den Bankrat zu wählen. Gemäss Lebenslauf hat er nicht das wissenschaftliche Rüstzeug, um der SNB-Direktion Paroli zu bieten.
Herr Karrer besitzt einen Ehrendoktor der Uni Rochester, einer Hochburg der monetaristischen Irrlehre. Wir können keinen weiteren monetaristischen Irrlehrer bei der SNB gebrauchen.
Das SNB-Aufsichtsgremium benötigt dringend jemanden, der die Direktion hinterfragt.
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Zwei Sachen :
1. Die NB-Bilanz ist in einer Grössenordnung aufgebläht, wo mir nur noch der Begriff Apokalyptisch einfällt. Die Verfechter der Meinung, dass die Devisenpositionen ein kalkulierbares Risiko darstellen, rechnen einfach damit, dass ausländische Währungen wie der Euro, alleine durch die stetige Ausweitung seiner Nachfrage stabil bleiben sollte, zumindest kurzfristig und längerfristig sind wir ja eh alle tot.
2.Es gibt keine kollektive Glücksseligkeit…
it`s up to you! Die Antwort auf die Frage, wer in diesem Zwist recht behält, wird vermutlich mal in den Geschichtsbüchern zu lesen sein. Aber ehrlich, hat wirklich je Jemand etwas aus Geschichtsbüchern gelernt ? Ich fürchte nein. -
Hier noch die GV 2014 auf Video
http://www.snb.ch/de/ifor/media/webtv/id/webtv_archive
Kurzer Rückblick auf die SNB GV 2014
Für die Kommentatorinnen und Kommentatoren, welche meine diversen Standpunkte hier gelesen und wohlwollend beurteilt haben, möchte ich noch ganz kurz schildern, wie die GV der SNB aus meiner Sicht heute Morgen verlaufen ist:
Der Bankratspräsident Jean Studer liess mich meine ganze Rede ungehindert vortragen ohne zeitliche Limite, was ich ihm hoch anrechne. Ich hatte die Rede allerdings etwas gekürzt.
Es war mir auch ein Anliegen, mich noch direkt an SNB-Chef Jordan zu richten und ihm mitzuteilen, dass es mir keinesfalls um einen Angriff auf seine Person gehe, sondern einzig und allein um den wissenschaftlichen Aspekt der SNB-Devisenreserven.
Er hat dies gut aufgenommen und mir am Schluss vor versammeltem Publikum sogar gesagt, er würde mich gerne einladen für ein persönliches Gespräch, um Missverständnisse auszuräumen.
Das hat mich natürlich gefreut.
Das Resultat der Abstimmung war dann aber vollkommen ernüchternd.
Ich hatte alle vier Traktanden zur Ablehnung empfohlen. Trotzdem wurden alle vier Traktanden von den Aktionären mit 97 Prozent angenommen bei 1 Prozent Gegenstimmen und 2 Prozent Enthaltungen.
Drei oder vier Aktionäre klatschten laut – die anderen blieben stumm.
Es gibt für mich nun folgende Erklärungen:
a) Ich habe einen unglaublichen Unsinn erzählt mit meiner Behauptung, die Steuerzahler werden einmal für die Schulden der SNB aufkommen müssen.
b) Die Grossaktionäre (Kantone) verdrängen diese unbequeme Möglichkeit.
) Das Abstimmungsresultat hat DDR-Charakter. Widerspiegeln 97 Prozent Genehmigung, dass 97 Prozent der Schweizer Bürgerinnen und Bürger den Mindestkurs befürworten? Das ist doch kein typisch schweizerisches Abstimmungsresultat. Passt diese Nationalbank überhaupt noch in unsere moderne Schweizer Demokratie?
Interessant wäre, zu wissen, wie das Abstimmungsverhalten der Grossaktionäre (Kantone) zustande kommt.
Angenommen, ein Kanton besitze 5 Prozent der SNB-Stimmen. Der Finanzdirektor dieses Kantons sitze im Bankrat der SNB. Wie stimmt nun dieser Kanton, wenn es um die Décharge des Bankrats geht? Hat der Finanzdirektor einen Einfluss auf die Stimmen – bestimmt er? Entlastet er sich selbst? Das wäre interessant. Und wer bestimmt in den anderen Kantonen, wie an der SNB-GV abgestimmt wird?
Ich habe Mühe, nachzuvollziehen, dass 97 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer damit einverstanden seien, dass sich die SNB mit 450 Milliarden verschuldet und sich „unbeschränkt“ weiter verschuldet, um „unbeschränkt“ weitere Euros zu kaufen.
Gerade solche Abstimmungsergebnisse finde ich äusserst problematisch und höchst gefährlich.
Man denke nur an den Gripen, der nicht einmal 1 Prozent davon kostet und unendlich viel zu reden gibt.
Das sind meine Gedanken zur heutigen SNB-GV.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Herrn Lukas nochmals sehr danken, dass er mir so viele Male schon die Möglichkeit gegeben hat, meine Gedanken zur SNB-Geldpolitik hier zu äussern und zur Diskussion zu stellen.
Leider behält die SNB in der Schweiz am Schluss immer Recht – und das mit 97 Prozent.
Aber ob sie auch am Devisenmarkt gegen den Rest der Welt Recht behalten wird sich zeigen.
Falls nicht, werden wir sehen, welchen Einfluss das auf unsere Volkwirtschaft hat:
– Massiv höhere Steuern?
– Bankenkonkurse?
– Massiv höhere Zinsen?
– Massive Inflation?Oder kann die SNB all dies abwenden und einfach „Liquidität schöpfen“ – was immer das heissen sein mag?
Leider wurden heute die drohenden höheren Steuern nur von mit angesprochen. Niemand ging darauf ein – verdrängt.
Muss ausgerechnet unsere Schweiz sich als Versuchskaninchen hingeben für einen Versuch, der eigentlich gar nicht nötig wäre – das Resultat kann m.E. gut abgeschätzt werden.
Hat sich irgendeinmal ein Land durchgesetzt mit einer fixen Wechselkurs- Obergrenze gegen praktisch die ganze Welt?
Mit freundlichen Grüssen:
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Besten Dank für die Interessante Replik. Sie geben mir die Möglichkeit meine favorisierte Alternative zu erläutern die zu einem friedlichen Wechsel führen könnte.
Bevor jedoch möchte ich zu Ihrem nachstehenden Zitat Stellungnehmen:
Zitat-Anfang:
„Daher jetzt noch kurz zum Giralgeld – das ist kein Geld, das vom Himmel fällt, und es wird auch nicht netto “geschöpft”. Es sind schlicht Spareinlagen, also Geld von uns Bürgern, das die Banken an Kredite weiterreichen, also wieder an uns, weswegen wir es wieder zurück zur Bank bringen usw.. Nur ein Bsp: Denken Sie sich eine einzige Bank ohne Einlage, ohne EK, die Ihnen einen Kredit gibt, sprich “schöpft”: Weder werden Sie dadurch reicher, noch die Bank, weil Sie Beide dadurch jeweils eine Forderung und eine Verbindlichkeit eingehen. “
Zitat Ende.
Leider für uns alle ohne Banklizenz ist es nicht so.
Entgegen weit verbreiteter Meinung in der Öffentlichkeit und auch in weiten Teilen der Wirtschaftswissenschaften, verleihen Banken nicht ausschließlich Geld, auf das sie beispielsweise in Form von Bargeldeinlagen ihrer Kunden zugreifen können, oder welches sie sich von der jeweiligen Zentralbank ausleihen! Durch die Vergabe von Krediten erschaffen sie vielmehr als „Giralgeld“ oder „Buchgeld“ bezeichnetes „Geld“, also neues “Geld”, welches vor der angesprochenen Kreditvergabe nicht existiert hat – und welches derzeit 95% der zirkulierende Geldmenge ausmacht.
Beispiel aus der Praxis einer GB:
Herr X will sich ein Eigenheim schaffen. Da er nicht reich geerbt hat, fehlt ihm das Kapital dazu. Er wendet sich an ein Bankinstitut seines Vertrauens um Kredit zu erhalten. Das besagte Bankinstitut gewährt Herr X. einen Kredit von CHF. 300000,-. Damit ihm dieser Kredit gewährt wird, muss er jedoch Sicherheiten bieten. Diese sind der Baugrund und das Haus, welches vorerst noch gar nicht gebaut ist.
Nehmen wir nun an, Herr X. ist ein fleißiger Mensch, die Wirtschaftslage ist ihm gnädig und er schafft es tatsächlich durch harte (Lohn-) Arbeit den Kredit von CHF 300000,- (plus Zinsen) in 20 Jahren abzuzahlen.
Wenn wir nun die Leistung der Bank und die Leistung des Häuslbauers Herr X. gegenüberstellen, dann fällt auf, dass es hier ein auffallendes Missverhältnis gibt. Die Bank schrieb eine Zahl auf ein Konto, eventuell machte sie noch die eine oder andere Buchung von diesem Konto auf andere Konten (bspw. die Konten von Baustofflieferanten), aber das war es dann im Großen und Ganzen. Klingt nicht besonders anstrengend – oder?
Ob da jemand ins Schwitzen gekommen ist, als er die paar Buchungen machte? Wohl kaum.
Was aber ist mit Häuslbauer Herr X.? Er musste 20 Jahre hart arbeiten! “Auffallendes Missverhältnis” ist in der Angelegenheit wohl noch eine Untertreibung. Das Gesetz drückt sich sehr deutlich zu dieser Art von Ausbeutung aus.
Denken wir jedoch ein Wenig über einen anderen Ausgang der Geschichte nach. Nehmen wir an, Häuslbauer Herr X. ist das Glück nicht hold. Er wird arbeitslos oder erleidet gar einen Unfall, der ihn arbeitsunfähig macht, so dass er letztendlich den Kredit nicht abzahlen kann. Was passiert dann? Nun, das ist bekannt: die Bank wird alle seine Sicherheiten einkassieren.
Nehmen wir an, das besagte Bankinstitut hätte eine Kapitalausstattung von 10% gehabt, das heißt von den aufs Kreditkonto geschriebenen CHF. 300000,- hatte die Bank überhaupt jemals nur CHF. 30000,-. Die restlichen CHF. 270000,- hat sie nie gehabt sondern nur erfunden “Bilanzverlängerung” genannt. Und dafür kassiert sie nun alles ein, wofür Häuslbauer Herr X. bereits jahrelang hart gearbeitet hat.
Man stelle sich das vor: Solange Herr X. wenigstens CHF. 30000,- abzahlt, entsteht niemandem ein Schaden. Kein Sparer würde um sein Geld umfallen. Unglaublich? Vielleicht. Aber so funktioniert das Bankgeschäft.
Zum Geldsystem:
Schneller wachsenden Vermögen der Sparer muss eine schneller wachsende Verschuldung von Kreditnehmern gegenüber stehen. Wenn es keine Privatpersonen und keine Unternehmen gibt, die mehr Kredite aufnehmen wollen und können, bleibt als Rettung für die Kapitalmärkte nur eine stärkere Verschuldung von Staaten. Das erleben wir gerade: Die meisten Staaten können sogar ihre Zinsen nur bezahlen, wenn ihnen dafür neue Kredite gewährt werden.
Exponentielle Entwicklungen, die sich unbegrenzt beschleunigen, gibt es in der Natur und im Kosmos nur bei Explosionen, die immer einen Zusammenbruch einleiten. Auch in unserer von Menschen geschaffenen Welt müssen sie irgendwann zusammenbrechen.Deshalb liegt die Lösung, meiner Ansicht nach für alle aufgeführten Probleme in einem neuen Geldsystem einige (insbesondere Nationalökonomen, Betriebswirte, Dipl. Kaufleute, Buchführungsexperten) meine WEITER SO! Ich sage Vollgeld oder Fliessiendes Geld). Letzteres ist mir lieber.
Das Bankensystem bleibt im Wesentlichen unverändert, nur die Rahmenbedingungen ändern sich: Da Bargeld und Giralgeld „Lagerkosten“ verursachen, werden diejenigen, die Kapital haben, diese Kosten vermeiden wollen und interessiert sein, es über geeignete Anlageformen zinsfrei wieder zur Verfügung zu stellen.
Die Folgen für einen Staat, der fließendes Geld einführt, wären vielfältig:
Die Steuern können deutlich reduziert werden: Der Staat kann sich zum Teil aus den „Geldgebühren“ finanzieren. Die Erhebung dieser Gebühr ist einfacher und sicherer als Steuern.
Die reduzierten Steuern machen den betreffenden Staat zu einem attraktiven Standort für Investitionen in Sachkapital.
Die Preise sinken im Durchschnitt um 40 %: In die Preise sind jetzt weltweit durchschnittlich 40 % Zinskosten einkalkuliert. Um 40 % reduzierte Kosten steigern die Exporte und die Gewinne der Unternehmen.
Gefallene Preise und gesenkte Steuern verdoppeln die Kaufkraft – den Lebensstandard – jedes Einzelnen oder sie bieten ihm die Möglichkeit, weniger zu arbeiten.
Durch die Zinsfreiheit bieten kurzfristige, ökologisch schädliche Investitionen keine Vorteile mehr. Im Gegenteil: langfristige Investitionen – zum Beispiel in die Umwelt, Infrastruktur, Bildung, Forschung, Gesundheit – werden rentabel.
Die Rentabilität langfristiger Investitionen bewirkt einen Wechsel vom quantitativen zum qualitativen Wachstum, das ökologisch unschädlich ist.
Die vielen langfristig rentablen Investitionsprojekte schaffen Vollbeschäftigung und beenden die – unfreiwillige – Arbeitslosigkeit.
Herr Dr. Ott, bitte bedenken Sie, dass die heutige Papierwährungen wie CHF, US-$ oder Euro sind nicht etwa wertgedeckt, wie immer noch die allermeisten Bürger glauben. Sondern es handelt sich um ungedecktes legales Falschgeld. Dessen Zweck ist eine versteckte Umverteilung, die zu einer schrittweisen Enteignung der Masse und zu einer Bereicherung der Architekten und Nutznießer des Systems führt. Ich kann nicht oft betonen, dass es sich heirbei, nicht um Feinbildern geht. Nein. Sondern, es ist ein Konstruktionsfehler im Geldsystem. Die Geldmenge hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als 40facht und die Gütermenge 4facht.
Freundliche Grüsse
Neuordung -
@Praktiker,
endlich mal jemand der die Mär des Geldes als Tauschmittel erkannt hat.
@Ergänzung, hat eine normale reflexartige Reaktion, wenn er eine (rechtliche Legitimierung der herrschenden Geldordung als Begründung)Ihrer Argumentation entgegengehlten.
Was ist denn überhaupt Geld? Wer erzeugt es und auf welche Art und Weise? Das wurde in dieser Kolumne sehr lebhaft erörtert.
Geld ist eine Rechtseinrichtung. Geld in allen seinen Ausprägungen stellt immer nur den Wertmesser für die Werte der Realwirtschaft dar, niemals hingegen einen Wert an sich.
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Sie schreiben Zitat:
Das wäre Naturaltausch. Das haben wir überwunden. Geld ist als Tauschmedium besser geeignet.
Zitat Ende.
Das Märchen vom Geld als universellem Tauschmittel!
Geld ist überhaupt kein universelles Tauschmittel. Was sollte denn das überhaupt sein, ein universelles Tauschmittel? Wenn ein Tausch ausgeführt wird, dann tauscht man eben ein Stück einer Ware A gegen ein Stück einer Ware B. Wenn jedoch zwei Stück A gegen ein Stück B getauscht werden, so handelt es sich gar nicht um einen Tausch, da bereits ein Preis im Sinne eines Wertverhältnisses existiert: ein Stück A kostet zwei Stück B.
Seit Jahrhunderten wird der Bevölkerung eingeredet, nur der Einsatz von Geld begründe einen Kauf. Dies stimmt aber nicht, denn jeder Preis ist nichts anderes als ein Wertverhältnis. Im obigen Falle kostet eben ein Stück A den Preis von zwei Stück B.
B wird damit zur Währung um A kaufen zu können. Kostet ein Stück von A hingegen vier Stück der Ware C, dann ist der Preis von A in der Währung C eben vier Stück. Somit kann Geld niemals für einen Tausch verwendet werden, sondern immer nur zum Kauf. Weil mit Geld immer Preise bezahlt werden, ist der Einsatz des Geldes als Tauschmittel schon aus rein logischen Gründen unmöglich. Durch diesen sprachlichen Trick wurde aber die Bevölkerung einerseits vom allgegenwärtigen Preis abgelenkt, der immer in Kombination mit Geld verwendet wird, da jeder Kauf einen Preis voraussetzt und mit Geld immer nur gekauft, niemals getauscht werden kann. Den Preis kann der mächtigere Marktteilnehmer stets durch Erpressung auf den sogenannten freien, d.h. zumeist für Erpresser straffreien, Märkten durchsetzen.
Andererseits wird dadurch auch auf geniale Weise verschleiert, dass jeder Tausch in ungleicher Stückzahl in Wirklichkeit ein Kauf ist, da ein Wertverhältnis, also ein Preis, im Spiel ist. Auch der Umstand, dass beliebige Güter jederzeit die Funktion von Geld annehmen könnten, wodurch das Geldmonopol der Banken bedroht wäre, wurde damit erfolgreich vor der Öffentlichkeit verborgen.
Grüsse nach Basel
Der Praktiker -
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@Praktiker
Zitat:
„Seit Jahrhunderten wird der Bevölkerung eingeredet, nur der Einsatz von Geld begründe einen Kauf.“
Zitat Ende.
OR Art. 184 und OR Art. 237 könnte Ihnen helfen.
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@Ergänzung,
Besten Dank.
Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit. Recht obliegt das Gesetzt bzw. Regeln die aufgestellt wurden und gerechtigkeit obliegt dein ethische recht…
Das heutige (rechtens aber nicht gerechte) Geldsystem befördert nicht nur ungerechtfertigte Vorteilsnahmen der Geschäftsbanken, sondern es belohnt auch Bestrebungen den Niedergang der anderen voranzutreiben, insbesondere die Wirtschaftsteilnehmer ohne Banklizenz. Die Banken mit geringeren Kreditausfällen profitieren von den Banken mit höheren Kreditausfällen Es entsteht ein Anreiz, die konkurrierende Bankengruppe zur Vergabe unsicherer Kredite zu verleiten. Zahlen Kreditnehmer in der Folge bei dieser Bankengruppe Kredite verstärkt nicht zurück, so hat die Bankengruppe mit geringeren Kreditausfällen einen Vermögenszuwachs.
Das scheint einer der Schlüssel zur Erklärung der Finanzkrise ab 2008 zu sein.Der Steuerzahler muss dafür gerade stehe; und ja, auch dafür wurde eine gesetzliche Grundlage geschaffen, deshalb kann man es auch in der Verfassung niederschreiben; dennoch ist es nicht GERECHT. Ganz im Gegenteil, bei einer objektiven Beobachtung aller aktuellen Entwicklungen sollte schnell klar werden, dass sich der systemische Prozess bis hin zur Missachtung der Rechtstaatlichkeit gezogen hat.
Grüsse
Der Praktiker
-
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@Der Praktiker
Nix mit verlängertem Wochenende: Die Lehrer in Basel arbeiten heute!
Sie haben Recht: Je nachdem, wie ein Haus bewertet wird, kann es auch belehnt werden.
Das Problem ist, dass der Besitzer eines Hauses möglicherweise nicht genügend Eigenkapital besitzt. Deshalb ist er froh um einen Kredit.
Er muss ja den Architekten, die Bauleute usw. bezahlen. Er könnte dies auch tun, indem er jedem z.B. ein Zimmer des Hauses gibt. Oder jeder darf einige Wochen pro Jahr darin wohnen und dergleichen.
Das wäre Naturaltausch. Das haben wir überwunden. Geld ist als Tauschmedium besser geeignet.
Bei Annahme der Vollgeld-Reform würde die monopolistische staatliche Zentralbank die Schaffung des Geldes übernehmen. Aber auch die SNB müsste Zinsen belasten, um ihren Arbeitsaufwand, ihre Risiko und die Geldentwertung abzugelten.
Zudem ergäbe sich damit ein untragbares TBTF-Problem.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Besten Dank für Ihre Berichterstattung aus der GV der SNB. Ich möchte nichts zur Vermischung der Diskussionen beitragen, möchte aber abschliessend etwas zum Missbrauch der Buchhaltung in der Geldschöpfung der privaten Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe festhalten!
Die Kreditäre Geldschöpfung der GB ist auch die Hauptursache in meinen Augen der derzeitigen Situation; inkl. Geldpolitik der SNB.
Mit Verlaub. Nach immer lauter werdenden Meinungen verstößt der Ausweis der „Sichteinlagen“ auf der Passivseite der Bankbilanz (als Fremdkapital der Bank!) eindeutig gegen den Vermögensbegriff der IFRS und daher dürfte kein Wirtschaftsprüfer unter diesen Regeln mehr eine Bankbilanz testieren.
Wenn man die „Geldschöpfung aus Luft“ (also die Buchung auf die Girokonten als eigene Schuld der Banken („Sichteinlage“ auf der Passivseite als Teil des Fremdkapitals der Bank) einmal verstanden hat, dann versteht man auch sofort, dass „Wohlstand“ oder „Verschuldung“, „Defizit“ oder „Überschuss“ und damit (auf nationaler Ebene) auch die Frage „Krise“ oder „Boom“ keinesfalls vom „Vorhandensein“ oder „Fehlen“ von irgendetwas (nämlich „Geld“) abhängen kann. Es ist grundsätzlich IMMER nur eine Frage der „Bewertung“, d.h. was die Zahlen in der Buchhaltung bedeuten.
Sie schreiben Zitat:
Alle diese Geldempfänger besitzen damit eine Investition in Fremdkapital jener Bank, die ihrerseits über Fremdkapital in ihr Haus investiert hat.
Ich sehe darin nichts Unredliches. Wie sollten Sie sonst Ihr Haus finanzieren?
a)Die Bank erbringt eine Dienstleistung
b)Sie geht ein Risiko ein, da Sie möglicherweise Ihre Stelle verlieren und den Kredit nicht zurückzahlen können
c)Aufgrund der Inflation erhält die Bank bei Rückzahlung des Kredits real einen geringeren Wert zurück, als sie Ihnen gegeben hat.
Aufgrund dieser Faktoren darf sie zu Recht ein Zins belasten. Umgekehrt bezahlt sie auf dem überwiesenen Buchgeld auch einen Zins, der aber geringer ist (Zinsmarge). Sie muss ja auch leben.
Zitat Ende.
Diese Sichtweise hält einer näheren Überprüfung nicht Stand; und es ist auch als Geschäftsmodell gescheitert.
Die Grundidee von Finanzierung und Investition geht davon aus, dass Produktionsmittel selbst bereits einen (Geld-)Wert besitzen und daher zunächst gekauft werden müssten. Dazu benötigt ein Unternehmer Geld, das er, wenn er selbst zu wenig besitzt, als Kredit „leihen“ kann (wie wir zuvor schon gelernt haben, handelt es sich tatsächlich um keine Leihe, sondern es werden einfach Zahlen in den Bankcomputer eingegeben und aufgrund dieses Vorgangs eine „Schuld“ behauptet). Würden die Produktionsmittel hingegen Unternehmern stets gratis zur Verfügung gestellt (denn schließlich werden damit ja Werte für die Gesellschaft geschaffen), so wäre eine „Finanzierung“ damit hinfällig.
Beim Konsum muss angeblich vorher „Geld“ „angespart“ worden sein oder es wird wieder von der Bank „geliehen“ (in den Computer eingegeben und als Schuld behauptet). Tatsächlich entsteht aber mit jeder menschlichen Leistung – für sich selbst ebenso wie für die Gesellschaft – eine Leistung, die auch bewertbar ist. Wird dieser Wert einfach niedergeschrieben (in den Computer eingegeben) ist allein dadurch schon die Kaufkraft entstanden, eine weitere angebliche „Leihe“ (wovon überhaupt?) ist dann nicht mehr nötig!
Wenn Banken heute aber durch den Ausfall von Krediten keinen wirtschaftlichen Nachteil erleiden (es handelt sich ja stets um per Buchungssatz neu erzeugtes „Giralgeld“!), haben sie dann vielleicht sogar wirtschaftliche Vorteile dabei? Wenn sie die Kredite z.B. an Verwandte oder Freunde bzw. deren Strohmänner vergeben, per „Luftbuchung“ neues „Geld“ schöpfen und die Kreditforderung danach einfach ausbuchen?
Ich wünsche Ihnen ein schönes verlängertes Wochenende.
Grüsse
Der Praktiker -
@Albert Schweitzer
Besten Dank.
Wir sollten die verschiedenen Diskussionen nicht miteinander vermischen.
In meinem Standpunktbeitrag geht es um die GV der SNB.
Sie schreiben aber zur Vollgeld-Initiative.
Bitte verstehen Sie: Ich kann mich nicht endlos damit auseinandersetzen, da meine Freizeit beschränkt ist. Ich habe meine Sicht der Dinge im Standpunkt zur Vollgeld-Initiative dargelegt.
Zu Ihrem Kommentar deshalb nur kurz:
Wenn eine Bank einen Kredit für ein Haus gewährt, so gibt die Bank dem Hauseigentümer nicht „nichts“, wie Sie schreiben, sondern sie überweist den Geldbetrag auf dessen Konto.
Das macht auch Sinn:
Angenommen, Sie möchten ein Haus bauen für 500’000 Euro. Wenn Sie nur 100’000 Euro haben, so können Sie zur Bank gehen und einen Kredit für 400’000 aufnehmen. Die Alternative wäre: Kein Haus bauen.
Die Bank schreibt nun 400’000 in ihre Bücher und investiert damit über Fremdkapital in Ihr Haus.
Mit diesem Geld können Sie nun den Architekten, die Bauleute, das Material usw. bezahlen.
Alle diese Geldempfänger besitzen damit eine Investition in Fremdkapital jener Bank, die ihrerseits über Fremdkapital in ihr Haus investiert hat.
Ich sehe darin nichts Unredliches. Wie sollten Sie sonst Ihr Haus finanzieren?
a) Die Bank erbringt eine Dienstleistung
b) Sie geht ein Risiko ein, da Sie möglicherweise Ihre Stelle verlieren und den Kredit nicht zurückzahlen können
c) Aufgrund der Inflation erhält die Bank bei Rückzahlung des Kredits real einen geringeren Wert zurück, als sie Ihnen gegeben hat.
Aufgrund dieser Faktoren darf sie zu Recht ein Zins belasten. Umgekehrt bezahlt sie auf dem überwiesenen Buchgeld auch einen Zins, der aber geringer ist (Zinsmarge). Sie muss ja auch leben.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Besten Dank für Ihren Beitrag das Thema (CHF-EURO Bindung und seine Folgen) Saloonfähig zu machen. Sie leisten da Pioneer-Arbeit; auch dafür Danke!
Sie schreiben u.a. Zitat
Muss ausgerechnet unsere Schweiz sich als Versuchskaninchen hingeben für einen Versuch, der eigentlich gar nicht nötig wäre – das Resultat kann m.E. gut abgeschätzt werden.
Hat sich irgendeinmal ein Land durchgesetzt mit einer fixen Wechselkurs- Obergrenze gegen praktisch die ganze Welt?
Zitat Ende.
Mit dem Beitritt zum IWF hat die Schweiz de facto jede autonome Geldpolitische Steuerungsmöglichkeit aus der Hand gegeben.
Bei den etablierten Medien besteht grundsätzlich und im eigenen Interesse eine stillschweigende Übereinkunft, keine journalistische Aufklärungsarbeit zu diesen Netzwerken und ihren versteckten Verbindungen und Manipulationen zu leisten. Wer als Journalist gegen diese Regel verstößt, wird entlassen.
Historische Auseinandersetzung der Modelle Sozialismus und Liberalismus erlauben folgende Schlussforgerung: Sozialismus erwies sich in seiner realen Ausprägung als Herrschaft der Funktionäre des Proletariats, Liberalismus als Herrschaft der Wirtschaft über die Politik.
Globalisierung (international) setzt sich zur Zeit gegen lokales, dezentrales Denken (national) durch. Gegner der Globalisierung werden verteufelt.
Dadurch Schwächung der Demokratie. Denn Demokratie ist nur in abgegrenzten Bereichen möglich: Kontakt zwischen Bürgern und ihren Beauftragten unverzichtbar für demokratische Entscheidungsfindungen. Im großen Maßstab haben wir es inzwischen mit einer überwiegenden Mehrheit der Leistungsnehmer gegenüber den Leistungserbringern zu tun.
Daraus resultiert eine Politik der Umverteilung, die von allen Parteien gleichermaßen betrieben wird. Globalisierung führt zu supranationalen Instanzen und Weltorganisationen: UNO, WHO, Weltbank, IWF usw.
Am wichtigsten hierbei: Tendenz zu einer zentral geführten Weltfinanzpolitik. Hierdurch werden die lokalen Demokratien komplett entmachtet und die Schweiz ist ein Dorn im Auge.
Ca. 80% der politischen Entscheidungen werden nicht mehr demokratisch bestimmt, sondern von Politkommissariaten, etwa bei der EU in Brüssel, festgelegt.
Oberhalb dieser zentralen, undemokratischen Instanzen steht das Geldsystem der Monopolfinanz. Dessen Währung ist das ungedeckte Papiergeld US-Dollar (also bloße, wertlose Papierschnitzel, die aber aufgrund der Macht des Systems als Wert behandelt werden und angenommen werden müssen).
Als Mittel zur Durchsetzung ihrer Interessen nutzen sie internationale Netzwerke bzw. Think tanks. Deren Zahl geht in die Tausende. Sie sind antidemokratisch, weil sie nicht dezentrale, sondern zentrale Macht anstreben und ausüben.
Diese Netzwerke engagieren sich international stets mit dem Argument, „Demokratisierung“ anzustreben. Der Grund: Demokratien lassen sich einfacher infiltrieren als autokratische Herrschaftsysteme. Die Infiltrierung von Regierungskreisen (durch Korrumpierung und Hinterzimmer-Absprachen) führt zur fortschreitenden Sinnentleerung der Demokratien, so daß am Ende nur noch eine scheindemokratische Hülse übrig bleibt.
Parlamente sind dann nur noch für eine unwissende Öffentlichkeit inszenierte Schauveranstaltungen, wo gelenkte Marionetten über vorher längst festgelegte Entscheidungen abzustimmen haben, dass war auch Sinn und Zweck der SNB GV.
Mit freundlichen Grüssen
Albert Schweitzer-
@£Albert Schweitzer
Besten Dank.
a) Ja, es erstaunt mich auch, dass die Medien dieses Thema totschweigen.
b) Mit dem Ausdruck „ungedecktes Papiergeld“ habe ich Mühe. Geld entsteht durch eine beidseitige Buchumg. Deshalb ist m.E. gedeckt.
mfG
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
da gehen unsere Meinungen sehr auseinander.
Geschäftsbanken erzeugen „Geld“ durch einen Buchungseintrag, der zugleich eine Schuld des Kreditnehmers UND eine Schuld der Bank ist. Dieses „Geld“ (korrekt: Eintrag in die Buchhaltung der Bank) existierte vor der „Kreditvergabe“ noch nicht. Zusätzlich wird diese Schuld auch noch „verzinst“, obwohl für diese „Zinsen“ niemals „Geld“ erzeugt wurde.
Wenn ein Kreditnehmer mit seiner Sicherheit (z.B. ein Grundstück) um einen Kredit ansucht, ihn gewährt erhält und der Banker den Kreditbetrag verbucht, so hat er damit dem Kreditnehmer nichts „gegeben“, sondern lediglich den Wert des Eigentums des Kreditnehmers in seine Bücher eingetragen. Allein aus dieser Tätigkeit, dem Aufschreiben des Werts einer Sache im fremden Eigentum, behauptet der Banker dann eine Schuld ihm gegenüber in genau derselben Höhe.
Unser Kredit-(Giral-)Geld entsteht also als Wertmaßstab (kein Buchhaltungsprogramm der Welt kann mit den Geldbeträgen zugleich auch die Seriennummern der Geldscheine verwalten!) – und wird danach als Tauschmittel missbraucht bzw. es wird ein Wertmaßstab erzeugt und ein Tauschmittel vorgetäuscht.
Dieser Vorgang ist rechtlich fragwürdig, unredlich und intellektuell unwürdig!
Durch eine doppelte Buchung ist das Geld nicht wertgedeckt. In den letzten 30 Jahren hat sich die Geldmenge 40facht und die Gütermenge 4facht! Fazit: Es ist legales ungedecktes Falschgeld!
Mit freundlichen Grüssen
Albert Schweitzer
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Eine Alternative, einen Run auf CHF einzubremsen und den Kurs in Grenzen zu halten, wären doch Negativzinsen für ausländische Anleger. Sicherlich gibt es Gründe, weshalb dies nicht gemacht wurde. Was sind sie?
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Sehr geehrter Herr Kastner
Besten Dank für die Anschlussfrage.
Da ich seit über 15 Jahren nicht mehr auf einer Bank arbeite, kann ich Ihnen nicht genau sagen, wie hoch die Zinsen sind, welche ausländische Grossanleger auf Einlagen bei Schweizerbanken erhalten oder eben bezahlen.
Ich habe einmal bei der UBS nachgefragt und in Erfahrung gebracht, dass es Negativzinsen gibt. Das wurde mir so mündlich mitgeteilt aber ich habe es nicht schriftlich.
Es macht aber Sinn: Wenn die Grossbanken von den Einlegern Negativzinsen erhalten, so können sie dieses Kapital zinslos bei der SNB in Giroguthaben anlegen und erwirtschaften somit immer noch einen positiven Zinsensaldo auf hohen Milliardenbeträgen.
Würde die SNB auf den Mindestreserven der Banken noch Negativzinsen verlangen, so müsste die SNB wohl damit rechnen, dass die Banken ihre überschüssigen Giroguthaben (Mindestreerven) bei der SNB abziehen.
Damit dürfte es für die SNB schwierig werden, ihre Euros zu refinanzieren.
Viel eher sehe ich die Gefahr darin, dass bei einem Zinsanstieg die Banken nicht mehr bereit sind, ihre Giroguthaben zinslos bei der SNB anzulegen. Dann müsste die SNB ihre Euros über höherverzinsliche Schuldverschreibungen refinanzieren.
Für die Banken wird es dann lukrativer, ihr Geld direkt bei der SNB höherverzinslich anzulegen als arbeitsintensive Hypothekardarlehen zu gewähren. D.h. die Hypothekarzinsen würden anfangen zu steigen.
Dieser Fall ist m.E. auch möglich, wenn die Banken bemerken, dass ihre Einlagen bei der SNB nicht so mündelsicher sind, wie sie meinen (im Falle von negativem EK der SNB).
Die Kosten der Euro-Anbindung würden dann über höhere Zinsen und damit über höhere Produktionskosten und Inflation auf die schwächeren Marktteilnehmer abgewälzt.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Dr. Meyer
Ich habe Negativzinsen ausschießlich als Alternative zu Deviseninterventionen gemeint. Spekulanten wechseln Devisen in CHF nicht wegen der hohen CHF-Zinsen, sondern weil sie meinen, dass der CHF nicht abwerten, sondern eher aufwerten wird. Deswegen steigt der CHF und die SNB muss intervenieren. Bei Negativzinsen (je nachdem, wie negativ sie sind) wäre der Anreiz, Devisen in CHF zu wechseln, wesentlich niedriger, somit weniger Interventionsbedarf für die SNB. Im Extremfall könnten Spekulaten sogar aus dem CHF flüchten wollen, weil sie ihr Kapital nicht erodieren sehen wollen.Ich rede von Negativzinsen nur auf Auslandskapital, weil ich vermute, dass der Großteil der CHF-Spekulationen aus dem Ausland kommt.
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@ Klaus Kastner
SNB sagt, Aktienrecht gelte subsidiär.Also kein Konkurs. M.E. entfällt damit der Schutz der Gläubigerbanken.
MfG
M.Meyer -
@Dr. Meyer
Ich habe mir jetzt das ganze 2:27h Video über die GV angeschaut und bin überwältigt! Das ist Diskussionsbereitschaft und Diskussionsfähigkeit auf allerhöchstem Niveau (gilt auch für die Sachlichkeit Ihres Referates). Ich glaube, die Schweizer können stolz darauf sein, eine Gesellschaft geschaffen zu haben, in der dies möglich ist! Ich frage mich, in welchen anderen Gesellschaften es möglich wäre, dass ein Privater bei der GV – ohne Unterbrechung – der Notenbank Unfähigkeit und einem Kandidaten Unqualifiziertheit vorwerfen könnte, ohne dass es zu Pfiffen und/oder Redeabbruch führen würde. Chapeu!Einmal mehr frage ich mich, warum Sie – wie auch im Blog – nicht den wirklichen Knackpunkt ins Spiel gebracht haben. Herr Jordan sagt, dass die SNB dem Aktienrecht nicht unterliegt, im SNB-Gesetz steht jedoch „Die Jahresrechnung der Nationalbank, bestehend aus der Erfolgsrechnung, der Bilanz und dem Anhang, wird nach den Vorschriften des Aktienrechts sowie nach allgemein anerkannten Grundsätzen der Rechnungslegung erstellt“. DAS ist der Knackpunkt, von dem jewede Insolvenz und/oder Rekapitalisierungsnotwendigkeit der SNB abhängt!
Man muss zwischen marktabhängigen und gesetzlichen Zwängen unterscheiden. Die EZB hat beispielsweise keinen gesetzlichen Zwang für ein positives Eigenkapital, sie könnte jedoch von den Märkten dazu gezwungen werden. Bei der SNB ist es m. E. unklar, ob sie einen diesbezüglichen gesetzlichen Zwang hat. Herr Jordan sagt nein; das SNB-Gesetz würde eher ja sagen. Für einen Nicht-Juristen wie mich ist die Lage interpretationswürdig.
Inhaltlich hat Herr Jordan m. E. sehr schön und mit wenigen Worten beschrieben, warum die SNB nicht illiquide werden und dass Eigenkapital nur mit einbehaltenen Gewinnen geschaffen werden kann. Das Thema, dass eine 450 Mrd.CHF long position für die Schweizer Volkswirtschaft eine Bedrohung sein könnte, wurde gar nicht angesprochen. Das ist allerdings ein ökonomisches und kein gesetzliches Thema.
Vor allem hat mich der UBS-Staatsfonds interessiert, weil ich mit diesem nicht vertraut bin. Darüber würde ich gerne einmal einen Bericht lesen. In meiner Erinnerung war das damals eine sehr wagemutige Entscheidung, weil es ja hier angeblich um Schrottpapiere ging. Noch dazu in USD (wie hat denn die SNB diesen Fond finanziert? Mit USD oder mit CHF?). Jetzt erfahre ich, dass der Fonds mit einem Selbstbehalt von nur 10% erfolgreich aussteigen konnte. Das können doch wohl keine Schrottpapiere gewesen sein; oder? Nur zum Vergleich: die österreichische Notenbank behauptet, dass sie eine Bad Bank für die HypoAlpeAdria nicht finanzieren könnte, weil dies einer Notenbank gesetzlich nicht erlaubt ist.
Beim UBS-Fonds kann man sagen ‚Ende gut, alles gut‘. Mal sehen, ob man das auch einmal bei der Interventionspolitik sagen können wird…
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@ Klaus Kastner
Besten Dank.
Bin unterwegs. Werde mich melden. Möglicherweise erst nächste Woche.
Schönes Wochenende.
Marc Meyer
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@Dr. Meyer
Ich bin schwer beeindruckt, dass man Sie bei der GV ausführlich reden ließ. Das spricht für eine Geschäftskultur, die es anderswo nicht so schnell gibt. In Österreich wäre man Ihnen über den Mund gefahren.Noch mehr bin ich beeindruckt, dass Ihr großes Gegenüber, Thomas Jordan, Sie nicht nur öffentlich wahrgenommen, sondern Sie sogar zu einem Gespräch eingeladen hat. Diese Einladung empfehle ich Ihnen, aufzugreifen (und anschließend über das Gespräch zu berichten).
Wenn Sie sagen „Ich habe Mühe, nachzuvollziehen, dass 97 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer damit einverstanden seien, dass sich die SNB mit 450 Milliarden verschuldet und sich „unbeschränkt“ weiter verschuldet, um „unbeschränkt“ weitere Euros zu kaufen“, dann ist das eine legitime Frage und nicht die übliche Polemik. Die volksabstimmungsverliebte Schweiz sollte möglicherweise darüber eine Volksabstimmung machen.
Sicher ist nur, dass kein Mensch prophezeien kann, wie die Interventionspolitik der SNB am Ende ausgehen wird, d.h. es ist auch nicht auszuschließen (wenngleich nicht sehr wahrscheinlich), dass sie zu einem schönen Profit der SNB führt. Es erscheint mir wichtig, zu beobachten, ob die SNB den jetzigen Höhenflug des Euro zumindest zum teilweisen Ausstieg nutzt. Wenn nicht, dann würde ich daraus schließen, dass sie es nicht tut, weil sie es nicht tun kann (und nicht weil sie es nicht tun will).
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@ Klaus Kastner
Besten Dank. Ja, Ihr letzter Satz – das ist die grosse Befürchtung, die ich auch habe.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Kurzer Rückblick auf die SNB GV 2014
Für die Kommentatorinnen und Kommentatoren, welche meine diversen Standpunkte hier gelesen und wohlwollend beurteilt haben, möchte ich noch ganz kurz schildern, wie die GV der SNB aus meiner Sicht heute Morgen verlaufen ist:
Der Bankratspräsident Jean Studer liess mich meine ganze Rede ungehindert vortragen ohne zeitliche Limite, was ich ihm hoch anrechne. Ich hatte die Rede allerdings etwas gekürzt.
Es war mir auch ein Anliegen, mich noch direkt an SNB-Chef Jordan zu richten und ihm mitzuteilen, dass es mir keinesfalls um einen Angriff auf seine Person gehe, sondern einzig und allein um den wissenschaftlichen Aspekt der SNB-Devisenreserven.
Er hat dies gut aufgenommen und mir am Schluss vor versammeltem Publikum sogar gesagt, er würde mich gerne einladen für ein persönliches Gespräch, um Missverständnisse auszuräumen.
Das hat mich natürlich gefreut.
Das Resultat der Abstimmung war dann aber vollkommen ernüchternd.
Ich hatte alle vier Traktanden zur Ablehnung empfohlen. Trotzdem wurden alle vier Traktanden von den Aktionären mit 97 Prozent angenommen bei 1 Prozent Gegenstimmen und 2 Prozent Enthaltungen.
Drei oder vier Aktionäre klatschten laut – die anderen blieben stumm.
Es gibt für mich nun folgende Erklärungen:
a) Ich habe einen unglaublichen Unsinn erzählt mit meiner Behauptung, die Steuerzahler werden einmal für die Schulden der SNB aufkommen müssen.
b) Die Grossaktionäre (Kantone) verdrängen diese unbequeme Möglichkeit.
c) Das Abstimmungsresultat hat DDR-Charakter. Widerspiegeln 97 Prozent Genehmigung, dass 97 Prozent der Schweizer Bürgerinnen und Bürger den Mindestkurs befürworten? Das ist doch kein typisch schweizerisches Abstimmungsresultat. Passt diese Nationalbank überhaupt noch in unsere moderne Schweizer Demokratie?
Interessant wäre, zu wissen, wie das Abstimmungsverhalten der Grossaktionäre (Kantone) zustande kommt.
Angenommen, ein Kanton besitze 5 Prozent der SNB-Stimmen. Der Finanzdirektor dieses Kantons sitze im Bankrat der SNB. Wie stimmt nun dieser Kanton, wenn es um die Décharge des Bankrats geht? Hat der Finanzdirektor einen Einfluss auf die Stimmen – bestimmt er? Entlastet er sich selbst? Das wäre interessant. Und wer bestimmt in den anderen Kantonen, wie an der SNB-GV abgestimmt wird?
Ich habe Mühe, nachzuvollziehen, dass 97 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer damit einverstanden seien, dass sich die SNB mit 450 Milliarden verschuldet und sich „unbeschränkt“ weiter verschuldet, um „unbeschränkt“ weitere Euros zu kaufen.
Gerade solche Abstimmungsergebnisse finde ich äusserst problematisch und höchst gefährlich.
Man denke nur an den Gripen, der nicht einmal 1 Prozent davon kostet und unendlich viel zu reden gibt.
Das sind meine Gedanken zur heutigen SNB-GV.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Herrn Lukas nochmals sehr danken, dass er mir so viele Male schon die Möglichkeit gegeben hat, meine Gedanken zur SNB-Geldpolitik hier zu äussern und zur Diskussion zu stellen.
Leider behält die SNB in der Schweiz am Schluss immer Recht – und das mit 97 Prozent.
Aber ob sie auch am Devisenmarkt gegen den Rest der Welt Recht behalten wird sich zeigen.
Falls nicht, werden wir sehen, welchen Einfluss das auf unsere Volkwirtschaft hat:
– Massiv höhere Steuern?
– Bankenkonkurse?
– Massiv höhere Zinsen?
– Massive Inflation?Oder kann die SNB all dies abwenden und einfach „Liquidität schöpfen“ – was immer das heissen sein mag?
Leider wurden heute die drohenden höheren Steuern nur von mit angesprochen. Niemand ging darauf ein – verdrängt.
Muss ausgerechnet unsere Schweiz sich als Versuchskaninchen hingeben für einen Versuch, der eigentlich gar nicht nötig wäre – das Resultat kann m.E. gut abgeschätzt werden.
Hat sich irgendeinmal ein Land durchgesetzt mit einer fixen Wechselkurs- Obergrenze gegen praktisch die ganze Welt?
Mit freundlichen Grüssen:
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer
in den ersten Berichten über die heutige GV der SNB lese ich nichts über Ihren Antrag. Ich denke aber, dass Sie dort Ihr Votum vorbrachten. Wie war die Reaktion auf Ihren Antrag auf Verweigerung der Décharge des VR? Können Sie uns etwas darüber berichten?
http://www.snb.ch/de/ifor/shares/anngen/id/shares_anngenmeet
http://www.finanzen.ch/nachrichten/devisen/SNB-gibt-keine-Entwarnung-am-Immobilienmarkt-1000093779
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@Private Banker
Besten Dank für Ihre Nachfrage.
Unsere Kommentare haben sich gekreuzt.
Die Reaktion auf meinen Antrag gibt mir zu denken. Ist es tatsächlich so, dass über 97 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer wortlos damit einverstanden sind, dass
a) die SNB unbeschränkt Liquidität, sprich Vermögen, schaffen und damit unbeschränkt Euros kaufen könne
b) die SNB sich international gegen alle anderen Notenbanken der Welt (crossrates) wird durchsetzen können
c) die SNB wohl Gewinne verteilen kann aber im Fall von Verlusten einfach nichts geschehe und die SNB „normal“ weiterarbeiten kann? (keine Abschreibungen und Konkurse bei den Banken, keine höheren Steuern, keine höheren Zinsen und damit Inflation)
Es erstaunt mich auch, dass in der Presse vier Abstimmungsresultate in einer öffentlich-rechtlichen Institution mit über 97 Prozent Ja-Stimmen einfach wortlos hingenommen werden. Wie reagiert unsere Presse, wenn in einem anderen Land solche Abstimmungsresultate erzielt werden?
Als Wissenschaftler wird das Experiment der SNB mit dem Mindestkurs höchst interessant sein.
Als Schweizerbürger bedauere ich sehr, dass sich die Schweiz international eine solche Blösse gibt, sollte das Experiment scheitern, was ich vermute, wenn die SNB jetzt nicht bald aussteigt.
Als Steuerzahler und zukünftiger Pensionär graut mir vor den Folgen dieses Experiments, das m.E. nach wie vor nicht nötig wäre.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Roger
Sie schreiben:
Zitat:
„Die SNB kann doch negatives Eigenkapital durch Drucken von Noten (und Herausgeben derselben) aufstocken.“
Zitat Ende
Das ist genau das, was SNB-Chef Jordan auch vorschlägt.
http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_20110928_tjn/source/ref_20110928_tjn.de.pdf
Sie und Herr Jordan (und auch der Bundesrat, Antwort auf SVP-Motion) begehen den Kapitalfehler, dass Sie Banknoten zum „Liquiden Vermögen“ der SNB rechnen.
Damit könne die SNB sämtliche ihrer Zahlungsverpflichtungen „aus dem Nichts“ begleichen (Originalwortlauf Jordan; obiger Vortrag, S.6 dritter Abschnitt)
Fällt das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich, so müssen die Steuerzahler die SNB rekapitalisieren.
Gelingt das nicht innert nützlicher Frist, so müssen die Banken ihre Forderungen gegenüber der SNB abschreiben und gehen bei diesen Beträgen Konkurs.
Der SNB-Bankrat übersieht das.
Deshalb Verweigerung der Décharge
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Marc Meyer
Ich habe geantwortet auf Ihren Satz:
„In seiner Rede behauptet Jordan, negatives Eigenkapital der SNB könne diese durch drucken von Banknoten aufstocken.
KATASTROPHAL!“Genau genommen kann negatives Eigenkapital aufgestockt werden mit noch mehr negativem Eigenkapital. (Das negative Eigenkapital wird vermehrt.) Verschenkte die Nationalbank das Geld, erhöhte sie ihr negatives Eigenkapital. Kauft sie etwas dafür, erhöhen sich ihre Vermögenswerte und es erhöht sich ihr negatives Eigenkapital. Negatives Eigenkapital kann der SNB egal sein, da sie nichts für Zentralbankengeld geben muss (wie z.B. Gold).
Etwas anderes: Was halten andere Leser hier und Sie von Exportsteuern und Importsubventionen, um die Leistungsbilanz auf null zu bringen. Wenn dies Druck vom Franken nähme, könnte die SNB Devisenreserven verkaufen.
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@Roger
Ihre beidem Antworten sind höchst interessant.
1. Natürlich haben Sie Recht. Durch Geldschöpfung wird das negative Eigenkapital aufgestockt. D.h.im negativen Sinn wird der Betrag, das Loch im Ek noch größer. Genial. So gesehen hat die SNB Recht.
2. Dass der SNB negatives Ek egal sein kann –
das bestätigen 97 Prozent der SNB Aktienstimmen.
MfG
M.Meyer
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Die langen Kommentare scheinen kurz zusammengefasst zu sagen, die SNB Verantwortlichen wissen nicht was sie tun, wir wissen es besser!
Ich möchte sie beruhigen, die SNB Verantwortlichen wissen es besser,
denn die Geschichte der CH belegt nur zu gut, dass die SNB die CH auf Kurs gehalten hat, ohne ihren Rat.-
Sehr geehrter Herr Schmied,
da sind wir alle beruhigt! Wer wir Sie, noch ruhig bleibt (nach dem Motto, „Das kriegen Die schon wieder hin“), sollte spätestens jetzt sein Weltbild hinterfragen.
Die in den letzten Jahren betriebene Geldpolitik der SNB ist eine Bankrotterklärung für die ganze Schweiz.
Hier arbeitet offenbar ein Insider und der vor ihm, an seiner Reputation, die nach der Enteignung der Sparer (1.20.- Sfr. Euro), wohl weiterhin erhalten bleiben soll (nach dem Motto, „Ich hab es ja schon immer gesagt…).
Ich erinnere Sie daran, dass Professor Jordan wörtlich kundgetan hat:
„Es ist geradezu fatal, der Notenbank Goldverkäufe zu verbieten, denn damit würde die SNB-Bilanz auf ewig aufgebläht bleiben. Dieses Gold dürften wir später nicht einmal mehr dann verkaufen, wenn wir unsere Bilanz wieder verkürzen müssten, um die Preisstabilität aufrechtzuerhalten.“
Nun, überlegen Sie mal was diese Aussagen bedeuten:
Goldverkäufe zwecks Aufrechterhaltung der Preisstabilität?…..Wenn es nicht so traurig wäre und nicht vom Chef einer wichtigen Notenbank käme, könnte man über solche Satire lachen. Gold raus aus der SNB-Bilanz zwecks Preisstabilität, ist einfach nur absurd.
Inzwischen haben die SNB-Devisenbestände der SNB bereits 450 Mrd CHF erreicht: die 1,20-CHF-Maginot-Linie der Herren Hildebrand und Jordan hält bereits seit Jahren – koste es die Schweiz, was es wolle… Es sind ja auch nur aus dem Nichts gedruckte CHF-Milliarden, die die SNB selbst tatsächlich nichts kosten – wohl aber die schweizer Bürger eines Tages entweder hoch inflationär belasten werden – oder ggf. auch deflationär, wenn erst der EUR bricht und der schweizer Steuerzahler in der Folge die nach riesigen EUR-Abschreibungen dann zigfach insolvente SNB nolens volens mit Hunderten Milliarden Franken neu kapitalisieren muss.
An all diejenigen die glauben, dass sich der Euro erholen wird, sei in Erinnerung gerufen, dass der Euro zum scheitern verurteilt ist. Eine Währung die geretttet werden muss ist schon Tod! Der Euro ist ein Irrtum!
Grüsse
Der Praktiker -
@A. Schmied
Sehr geehrter Herr Schmied
Ist das nicht eine etwas einfache Begründung für 450 Milliarden Staatsschulden – wenn man bedenkt, wie viel beispielsweise über den Gripen diskutiert wird, der nicht einmal 1 Prozent davon kostet?
Mit freundlichen Grüsse
Marc Meyer
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@ Praktiker:
Bravo !
Ausser das mit dem Gold. Da bin ich eben anderer Meinung, weil halt auch der Goldpreis zyklisch ist, was bedeutet, man sollte auch hier entsprechend mit (mittelfristig angelegten) Kauf- und Verkaufsstrategien möglichst viel herauszuholen versuchen. Insofern stimme ich Herrn Jordan (einmal) zu.Nochmal: Die Assetseite der SNB ist und erfordert schlicht Anlagemanagement, wie bei jedem anderen Finanzinstitut auch. Natürlich meint da jeder mitreden zu können, inklusive meiner Einer.
Den Kopf in Sand stecken und auf die „da oben zu vertrauen“, halte ich jedoch genauso wenig wie Sie für eine vernünftige Strategie – solange „die da oben“ in der SNB mit ihrer Wechselkursfixierung zentrale Wirtschaftslenkung wie im Sozialismus betreiben..
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott
Sie schreiben Zitat:
Kurzum: Wir haben die 450 Mrd, also muss die SNB sie jetzt “professionell” i.S. Portfoliomanagement umschichten, dann kommen wir aus dem Schlamassel auch wieder halbwegs vernünftig ‘raus.Und sorry, das mit dem steigende Franken als Horrorszenario ist mE weitgehend Propaganda. Deutschland zB wurde mit und trotz jahrzehntelang steigender DM Exportweltmeister. Steigender Franken würde zudem bedeuten, dass möglicherweise auch wieder Anlagegelder ins Land kommen, die unsere Politiker samt ihrer (mE. wirkungslosen bis unfähigen) Aufsichtsbehörde in den letzten Jahren nach Singapur etc. vertrieben haben ..
Zitat Ende.
Die Interessenlagen sind logischerweise oft gegensätzlich, denn ein weiterhin steigender CHF bedeutet für ausländische Darlehnsnehmer ein Risikopotential, während Kapitalanleger hier genau ihre Chancen sehen. Verzichten möchte ich bei meiner Betrachtung auf die „Derivate-Orgien“ der Schweizer Banken, die alle Zusammenhänge der kommenden Aussagen nur massiv verstärken würden.
Aus welchem Grunde befindet sich der CHF überhaupt auf diesem Höhenflug?
Die Schweiz ist das klassische und vor allem sichere Kapitaleldorado für intelligente Kunden“, lautet nicht selten die eher dogmatisch geprägte Aussage. Gerade die aktuelle Eurokrise und die permanente Dollardiskussion vermitteln dem interessierten Zuhörer oft ein gewisses „Semiwissen“, welches dann Fluchtinstinkte auslöst. Kurz: Man will nicht unbedingt in die Schweiz, sondern vor allem erst einmal weg.
In der Tat steht die Schweiz beim oberflächlichen Studieren der Volkswirtschaft recht passabel da, wenn man allein die ca. 50%ige Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt im Jahre 2014 betrachtet (bitte um Korrektur wenn die Zahl nicht stimmt).
Die Folge dieser Zahlen ist logischerweise ein tiefes Urvertrauen in diesen Finanzplatz.
Allein aus diesem Grunde ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich der Aufwertungstrend zumindest langfristig weiter fortsetzen wird, was aber für die in Franken verschuldeten Hypothekenkunden das Risiko einer dramatische Sackgasse in sich birgt.
Wenn dann die Kunden noch eine wie auch immer geartete Lebensversicherung als Tilgungsträger empfohlen bekamen, kann es schnell sehr eng werden. Selbst die systemtreuen Funktionäre der Finanzmärkte gestehen langsam das extreme Risiko ein, dass diese Modelle eher nicht aufgehen. Und dabei ist die dramatische Finanzkrise bei den Lebensversicherungen noch nicht einmal öffentlich zugegeben worden.
Nicht wenige Gelder von kritischen und vor allem sachverständigen Anlegern flüchten zurzeit aus der Schweiz nach Fernost oder Südamerika. Um diese Entscheidungen zu verstehen, muss man ein wenig ausholen.
Die Schweiz ist sehr klein, sitzt aber mit am großen Roulettetisch des Casino-Kapitalismus. Und das ist gefährlich!
Die private Schweizer Nationalbank (SNB) druckt permanent neues Geld, wie die ebenfalls private Federal Reserve (FED) der USA, die offenbar als Vorbild fungiert. Schweizer Experten fordern längst, die Eigenkapitalquoten der beiden Großbanken: UBS und Credit Suisse, mehr als zu verdoppeln. Der Schock des UBS-Fast-Kollapses im Rahmen der letzten Finanzkrise steckt noch in den Knochen und machte das Ausmaß des Risikos einer Staatspleite der Schweiz deutlich. Die Volkswirtschaft der Schweiz ist einfach erheblich zu klein, um im Falle der nächsten Großbankenkrise einen Bankrott zu verhindern, zumal die makroökonomischen Bruttoinlandsdaten erst durch diese beiden Kapitalsammelbecken (UBS und CS) maßgeblich zustande kamen. Die volkswirtschaftlichen Daten eines ganzen Landes hängen also an diesen beiden Bankenkonzernen!
Die genannte 50%ige Verschuldungsquote der Schweiz könnte nämlich binnen weniger Augenblicke die 100% Marke weit durchbrechen, wenn der Anleihenmarkt diverse Abschreibungen erfordern würde, was mittlerweile offen in vielen Expertenzirkeln diskutiert wird. Es gibt bekanntlich zwei Möglichkeiten der Schuldentilgung: Der Schuldner zahlt sie, oder die Banken schreiben sie ab.
Warum ist das gerade für die Schweiz so wichtig, wenn andere Länder grundsätzlich dasselbe Problem haben? Ganz einfach, sie ist mit ihren Großbanken im Verhältnis zur nationalen Wirtschaftsgröße extrem hoch im internationalen Anleihenmarkt investiert.
Das einfache Drucken verwässert bekanntlich die Währungen und die Schweiz ist nicht zu groß zum Scheitern. Im Falle einer erneuten Krise (die systemisch unausweiglich ist), wäre der Staat dann nicht mehr in der Lage, diese aufreißenden Löcher zu stopfen, denn dafür sind die beiden Vorzeigebanken einfach zu groß.
Die Schweizer Bürger würden dann außerdem erfahren, welche kreativen Buchhaltungs-methoden auch in ihrem Land existieren. Eine vermeintliche Rettung durch „Geld drucken“ könnte den CHF selbst ruinieren und somit das Vertrauen in den Standort. Für die Experten sei noch angemerkt, dass ich hier bewusst nicht näher auf alle Einzelheiten der kuriosen Bilanzierungsregeln (das echte Eigenkapital der Banken, die Finanzierung osteuropäischer Staaten über den Kapitalmarkt und die gehebelten Derivateschulden) der Schweizer Banken eingehe. Diese Details verdeutlichen die Lage zwar noch zusätzlich, aber ich will hier nicht den Blick für das große Ganze verlieren.
Kurz, die Schweiz wäre gar nicht in der Lage, auch nur eine der beiden Großbanken zu retten, falls diese in eine Schieflage gerieten (in der sie sich vermutlich schon befinden, wenn echte Zahlen vorlägen).
Das Risiko eines Staatsbankrotts wird deutlich. Die Geldkonzerne zu zersplittern, um die Risiken auf viele kleine Gesellschaften zu verteilen, die man bei Bedarf abschalten kann wäre einer der Lösung. Eine Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken ist ebenfalls elementar wichtig. Das Problem sind nicht die SNB oder Aufsichtsbehörden, sondern die Geschäftsbanken!
Freundliche Grüsse
Neuordnung-
@Neuordnung
Ich stimme Ihnen über weite Strecken zu, nur habe ich nicht ganz verstanden, worauf Sie hinauswollen, während ich versuchte, den Ausweg aufzuzeigen.
In der Tat kann man nicht allen gleichzeitig helfen: Schuldnern in Franken und Gläubigern/Anlegern in Franken, also müssen wir versuchen, die Systemrisiken zu reduzieren.
ad 1) Trennbankensystem – sofort einverstanden; ich habe mich in diesem Blog hierzu bereits mehrfach eindeutig geäussert: Geschäftsbanken gehört das Investmentbanking verboten; das Geschäftsmodell ist eh am Auslaufen.
ad 2) Die Euros unserer SNB sind nun einmal da, sie wurden aktiv + passiv aufgekauft, wir können sie nicht „wegzaubern“. In diesem Sinne ist die SNB nun nichts anderes als eine „normale“ Bank bzw. Vermögensverwaltung: Alle Aktiva, die sie gegen Ausgabe von CHF-Währung erworben hat, muss sie wie ein professioneller Vermögensverwalter möglichst profitabel verwalten. Der Euro war bislang ein gutes Investment, nur sollte man ihn bald in USD (+ GBP + nach der anstehenden Korrektur wieder Aktien etc.) umtauschen. Jedenfalls würde ich das so machen 🙂
ad 3) Dass das Vorgehen der SNB die Inflation in CHF vergrössert hat, ist klar, nur ist sie nur teilweise daran „schuld“ – es waren natürlich zuvorderst Anleger aus dem Euroraum, die sich in den Franken eingekauft haben. Allenfalls die Rettungspakte der Zentralbanken weltweit für die Banken kann und muss man den ZB’en ankreiden, aber einmal ist das ja der Job der ZB’en, und überhaupt ist es jetzt für Schelte zu spät.
ad 4) Was passiert, wenn das alles nicht passiert: Irgendwann sind ev. die Verluste der SNB auf der Aktivseite so hoch (und unsere Inflation auch), dass wir die SNB (sie ist ja auch nur eine „Bank“) rekapitalisieren müssen und zudem weiter unter der Inflation leiden.
ad 5) Unsere Exportindustrie: Noch nie hat eine Währungsanbindung länger als 2-3 Jahre gehalten, sie ist bislang immer mit einem Knall gerissen. Und immer hat man dann feststellen müssen, dass das eine teure, da indirekte Subventionierung eines bzw. zweier Sektoren war: Exportindustrie und Banken. Warum machen wir denselben historischen Fehler erneut ?
ad 6) Das wird alle Beteiligten dann mit Wucht treffen, weil dann die Zinsen hochschiessen. Hoch gehen werden sie mE allemal – längere Perioden als das bisherige Zinstief kenne ich auch kaum. Wäre es für alle Beteiligten dann nicht besser, das würde langsam und „natürlich“ vor sich gehen ?
Fazit: Wir haben schwere Zeiten vor uns, und das Finanzsystem muss grundlegend strukturell reformiert werden – einverstanden. Aber wir müssen auch die kurzfristigen Systemrisiken weiter managen.
Und nach wie vor sehe ich das allergrösste Problem nicht im Kreditwesen oder dem Bankenaufbau (abgesehen von den o.a. Trennbankenproblem), sondern dass weltweit alle Regierungen seit Jahrzehnten Schulden = Kredite akkumulieren ohne sie zurückzuzahlen. Das ist Währung pur, weil jede Staatsanleihe bei der Zentralbank eingetauscht werden kann, daraus entsteht die meiste Inflation. Und irgendwann gehen alle Abnehmer davon (Pensionskassen, Lebensversicherer, Privatanleger, Banken etc.) über die Klippe, weil eben ihre Anlagen (Staatsanleihen en gros) in Wahrheit NIE getilgt, sondern nur prolongiert wurden – jedoch die weltweit ansteigenden Rentnermasse (erneut auch und insbesondere im Staatssektor !) auf Auszahlung pochen werden.. Viel Spass uns allen !
Das sehe ich als allergrösstes Systemrisiko, während die aktuelle Diskussion um Giralgeldschöpfung, Banken-Eigenkapital = Vollgeld-Initiative, Gold-Initiative etc. nur an Symptomen herumdoktert.
Ihre Meinung ?
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Besten Dank. Sie schreiben u.a. Zitat:
Und nach wie vor sehe ich das allergrösste Problem nicht im Kreditwesen oder dem Bankenaufbau (abgesehen von den o.a. Trennbankenproblem), sondern dass weltweit alle Regierungen seit Jahrzehnten Schulden = Kredite akkumulieren ohne sie zurückzuzahlen. Das ist Währung pur, weil jede Staatsanleihe bei der Zentralbank eingetauscht werden kann, daraus entsteht die meiste Inflation. Und irgendwann gehen alle Abnehmer davon (Pensionskassen, Lebensversicherer, Privatanleger, Banken etc.) über die Klippe, weil eben ihre Anlagen (Staatsanleihen en gros) in Wahrheit NIE getilgt, sondern nur prolongiert wurden – jedoch die weltweit ansteigenden Rentnermasse (erneut auch und insbesondere im Staatssektor !) auf Auszahlung pochen werden.. Viel Spass uns allen !
Zitat Ende.
Das heutige Geldsystem befördert nicht nur ungerechtfertigte Vorteilsnahmen der Geschäftsbanken, sondern es belohnt auch Bestrebungen den Niedergang der anderen voranzutreiben. Die Banken mit geringeren Kreditausfällen profitieren von den Banken mit höheren Kreditausfällen. Es entsteht ein Anreiz, die konkurrierende Bankengruppe zur Vergabe unsicherer Kredite zu verleiten. Zahlen Kreditnehmer in der Folge bei dieser Bankengruppe Kredite verstärkt nicht zurück, so hat die Bankengruppe mit geringeren Kreditausfällen einen Vermögenszuwachs.
Nicht die Staaten sind die größten Schuldner, sondern die Banken selbst. Die Banken haben sich mittels gegenseitiger Geldschöpfung (interbanken-System) über Jahrzehnte Werte aus der Gesellschaft leistungslos angeeignet,- und ich spreche hier non Sachwerten!. Sämtliches Giralgeld, welches dadurch entstanden ist (95% der zirkulierende Geldmenge), sind Schulden der Banken gegenüber der Gesellschaft. Die Banken zahlen die Schulden nicht zurück, weil die Gesellschaft sie dazu nicht auffordert. Bei der Diskussion um die Neuordnung des Geldsystems sollte dies ein zentrales Thema sein.
Die Geldschöpfung der Banken ist der Katalysator des Zinssystems. Die Zinsaufwendungen der Banken sind die Zinszahlungen an die Anleger. Die Zinsaufwendungen werden mit geldschöpfenden Schreibvorgängen beglichen. Nicht wie bisher angenommen kommen die Mittel für die Zinsaufwendungen aus den Zinserträgen der Kreditverträge, sondern sie kommen, in Abhängigkeit von der größe der Bank, hauptsächlich von den Geldfluss zwischen den Banken selbst.
Beispiel:
Zwischen den Banken zirkuliert das von den Banken selbst erschaffene Giralgeld. Jede Bank hat das Bestreben, die Differenz der initiierten Zahlungen ihrer Kunden positiv zu gestalten. Das bedeutet, dass bei anderen Banken die Differenz zwischen den Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen unweigerlich negativ wird. Für die eine Bank ist es ein Gewinn und für die andere ein Verlust. Die sich gegenseitig ausgleichenden Summen sind für die beteiligten Banken ein Gewinn. Dieser wurde von den Banken gemeinsam aus ihrer Sicht aus dem „Nichts“ geschöpft.
Darüber hinaus, sind Pensionsfonds nicht die Hauptinvestoren in Investmentfonds. Hauptanleger sind vermögende Privatpersonen, Unternehmen, Institutionen und auch Staatsfonds. Dennoch wagt es kein verantwortlicher Politiker oder Bürger die gängige, aber falsche Behauptung über die Ansprüche von Pensionskassen in Zweifel zu ziehen oder gar die Angemessenheit von überzogenen Kapitalrenditen zu hinterfragen. Niemand weist daraufhin, dass die Fondsmanager bis zu einem Drittel der Einlagen in die Fonds für ihre eigene Vergütung abzweigen und deshalb hohe Renditen auf die verbleibenden Mittel erforderlich sind, um den Investoren eine marginal höhere Rendite als dem Leitzinssatz der Zentralbanken auszahlen zu können.
Inflation wie Deflation werden vom Zentralbankensystem absichtlich iniitiert. Ich zitiere da auch teilwese@Praktikus der es auf dem Punkt in dieser Hinsicht gebracht hat.
Beispiel:
Für die breite Masse des Publikums bleibt die Krisenursache bei Deflation meist ein Rätsel: Sollte die Beschäftigung bei sinkenden Löhnen nicht steigen, wie von der VWL gelehrt wird? Müssten die Löhne nicht noch mehr sinken, solange die Massenerwerbslosigkeit immer mehr zunimmt, wie die Professoren fordern? Die falschen Lehren der VWL-Professoren verschärfen die Krisen und das ist so beabsichtigt und gewollt: Krisen werden immer absichtlich inszeniert, die Weltwirtschaftskrise damals wie die Eurokrise heute. Anders als in der mit hohen Nominalzinsen verursachten Weltrezession der frühen 1980er Jahre, lässt sich die restriktive Geldpolitik bei Deflation vor dem breiten Publikum verstecken. Zum Beispiel in Japan wurde den Bürgern jetzt über zwei Jahrzehnte immer der niedrige Nominalzins der Bank von Japan vorgehalten, während die Deflation nur an den Börsenkursen und Immobilienpreisen zu erkennen war. Real betrachtet ist die Wirtschaftsflaute in Japan seit der um das Jahr 1990 von den USA erzwungenen Aufwertung des Jen – mit der Folge der Deflation der Vermögenswerte – kein Rätsel, sondern das Ergebnis real völlig überhöhter Zinsen. Auch während der Großen Depression 1929-33 waren die Nominalzinsen nicht auffallend hoch, real lagen die Zinsen 1929-33 jedoch über 20%. Das kapiert das Publikum nur schwer!
Fazit: das verzinste Schuldgeldsystem ist mathematisch ohnehin zum Scheitern verurteilt, es ist keine Ansichtssache. Noch haben wir die Zeit, um es friedlich in ein neues System zu schaffen; wo Kooperation statt Konkurrenz und Miteinander statt Gegeneinander herrschen.
Freundliche Grüsse
Neuordung -
@Neuordnung
Vielen Dank für Ihre prompte Antwort und verzeihen Sie bitte, dass ich nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehe, sondern versuche, unsere prinzipiellen Meinungsdifferenzen herauszuarbeiten.
ad 1) Ja, die E-Funktion im verzinslichen Geldwesen führt unweigerlich zur regelmässigen Rückabwicklung dieses Schneeballsystems. Das passiert so regelmässig, dass das schon im AT steht, im Levithicus. Nur passiert das auch ohne Zinsen, was Sie leicht selber ermitteln können, wenn -und da kommen eben die Regierungen ins Spiel- Schulden zwar nie amortisiert werden, jedoch grosse Auszahlungen (= Renten, Pensionen) anstehen.
Und leider gibt es in der Wirtschaftsgeschichte eben nur zwei Beispiele staatlicher Schuldentilgung: Rumänien in den achtziger Jahren (dank der DM-Einnahmen aus den Kopfprämien der damals ausreisenden Mitbürger) und eine im Mittelalter, die ich leider vergessen habe. ALLE anderen Regierungen haben über kurz oder lang ihre Währungen zu Lasten ihrer Bürger und Anleger rasiert. Ihre Schulden haben sie nie zurückbezahlt.
Während man im Privatbereich üblicherweise tilgt.Jetzt zum Zins. Ursprünglich wurde er eingeführt, um den Schwund antiker Währungen (Getreide, etc.) zu kompensieren. Zugegeben, das bräuchte es heute nicht mehr: Papierwährung, und erst recht Bits&Bytes sind billig nachzuproduzieren. Aber, Inflation ist nach wie vor ein Grund, und natürlich die Leihgebühr. Es sei denn, Sie hängen der Vergesellschaftung von Privatvermögen an ? Dann wären wir beide nicht mehr beieinander..
Im Staatsbereich hingegen teile ich Ihre Meinung völlig – die Zinsen auf Staatsschulden sind abzuschaffen, zumal sie heute weltweit im Durchschnitt 70% der gesamten Staatsschuld ausmachen, Tendenz steigend – klar, wegen der Akkumulierung, und trotz nahe Nullzins.
Nur, was dann bitte ?! An der Verzinsung hängen nun einmal die Altersversorgungsanbieter, die -nach meinen Zahlen- nach wie vor die grössten Anleger in Staatspapiere sind. Warum ? Staatlicher Zwang: Es war Preussen, welches 1901 (o. 1902 ?) als Reaktion auf die damalige (Versicherungs-)Banken- und Börsenkrise das Versicherungsaufsichtsgesetz erfand. Nur war -! und ist bis heute – der wichtigste Paragraph nicht die Aufsicht, sondern die Definition, dass alleine Staatsanleihen „risikolos“ seien, alles andere jedoch riskant. Und alle anderen Regierungen haben das nachgemacht.. Tja. Also, wenn Sie den Zins abschaffen, müssen Sie das Altersversorgungssystem auf Sachwerte umstellen. Aber ok, mE macht das Sinn.
Denn, nächste Frage: Was wird mit unseren Staatsausgaben – keiner finanziert die doch mehr ohne Zinsen ?
Hier sage ich: Doch, es gibt eine -zugegebenermassen „wild“ klingende, nichtsdestotrotz folgerichtige und elegante Lösung – „drucken“. Sie haben recht gehört, simpel das Geld dafür „drucken“. So weit von der Realität ist das per heute ja schon nicht entfernt, weil die meisten Regierungen weltweit jedes Jahr ein Defizit aufweisen, sprich schon heute einen (beträchtlichen) Teil ihrer Aufgaben „finanzieren“. Im künftigen System wird das halt bewusst so gemacht, man kann auch dafür Budgets vorgeben, etc.Der Clou ist jedoch – man kann die Einkommenssteuern im Gegenzug abschaffen ! Die kamen nämlich historisch erst ins Spiel, nachdem die grosse Staatsverschuldungswelle des 21. Jahrhunderts anlief, s. zB den zeitlichen Zusammenhang zwischen der Gründung der FED + der Einführung Einkommensteuer in den USA. Das wäre mE dass wohl grösste „Konjunkturprogramm“ der Geschichte. Aber wie gesagt, den meisten Menschen scheint das zu abstrus, da Ihnen das Thema Geldwesen zu abstrakt erscheint.
Daher jetzt noch kurz zum Giralgeld – das ist kein Geld, das vom Himmel fällt, und es wird auch nicht netto „geschöpft“. Es sind schlicht Spareinlagen, also Geld von uns Bürgern, das die Banken an Kredite weiterreichen, also wieder an uns, weswegen wir es wieder zurück zur Bank bringen usw.. Nur ein Bsp: Denken Sie sich eine einzige Bank ohne Einlage, ohne EK, die Ihnen einen Kredit gibt, sprich „schöpft“: Weder werden Sie dadurch reicher, noch die Bank, weil Sie Beide dadurch jeweils eine Forderung und eine Verbindlichkeit eingehen. Zudem müssen Sie bei Aufnahme eines Kredits normal eine Sicherheit hinterlegen bzw. durch entsprechende Verwendung des Kredits vorweisen. Nur, wenn Sie den Kredit gar nicht brauchen, sondern ihn bei der Bank als Spareinlage belassen, damit die ihn an Ihren Nachbarn weiter verleiht, ist zwar ein weiterer Kredit „geschöpft“, aber Sie kommen auch erst wieder per Termin an ihre Spareinlage ‚ran..
Und die Zentralbank – auch die „druckt“ nicht, sondern tauscht „gedruckte“ Währung gegen was Anderes, zB Staatsanleihen oder Aktien etc.
Also, nein, Geld fällt nicht einfach so vom Himmel.
Es braucht entweder Eigenkapital oder Spareinlagen – und nur das (plus den Zins, ok, ich weiss, der muss auch „gedruckt“/“ausgeliehen“ werden – aber das ist mE auch fehlinterpretiert) kann eine Bank auch wieder verleihen. Das macht aber auch Sinn, weil so auch das ganze Geld innerhalb einer Wirtschaft genutzt wird; ansonsten bekämen wir ja keine Zinsen mehr auf unsere Einlagen (ok, die sind z.Zt. eh nahe Null, aber aus ganz anderen Gründen, nämlich wieder quasi-staatlicher Zwang, weil Regierungen zusammen mit den ZB’en immer noch damit die Banken retten (weswegen Banken auch so „unverschämt“ hohe Quartalsprofite wieder aus weisen..)Daher stelle ich mich zB vehement auch gegen die Vollgeldinitiative, denn sie bedeutet letztlich, dass Kredite nur noch aus dem Eigenkapital einer Bank oder sogar nur noch aus dem EK der Zentralbank gewährt werden dürfen, nicht mehr aus den Spareinlagen – Dann gute Nacht, liebe Wirtschaft ..
Jetzt Sie bitte wieder.
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@Roger
Sie schreiben:
Zitat:
„Die SNB kann doch negatives Eigenkapital durch Drucken von Noten (und Herausgeben derselben) aufstocken.“
Zitat Ende
Das ist genau das, was SNB-Chef Jordan auch vorschlägt.
http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_20110928_tjn/source/ref_20110928_tjn.de.pdf
Sie und Herr Jordan (und auch der Bundesrat, Antwort auf SVP-Motion) begehen den Kapitalfehler, dass Sie Banknoten zum „Liquiden Vermögen“ der SNB rechnen.
Damit könne die SNB sämtliche ihrer Zahlungsverpflichtungen „aus dem Nichts“ begleichen (Originalwortlauf Jordan; obiger Vortrag, S.6 dritter Abschnitt)
Fällt das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich, so müssen die Steuerzahler die SNB rekapitalisieren.
Gelingt das nicht innert nützlicher Frist, so müssen die Banken ihre Forderungen gegenüber der SNB abschreiben und gehen bei diesen Beträgen Konkurs.
Der SNB-Bankrat übersieht das.
Deshalb Verweigerung der Décharge
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Klaus Kastner
Darf ich Sie bitten, Beleidigungen mir gegenüber wie „Paranoia“ oder „unlauter“ zu unterlassen. Sie disqualifizieren nur sich selbst.
In seinem Vortrag sagt Jordan nicht ein einziges Mal, dass die Steuerzahler die SNB bei negativem Eigenkapital rekapitalisieren müssen.
Er wiederholt aber viele Male, dass die SNB aufgrund ihres Notenbankmonopols das Recht habe, Geld zu drucken und dadurch nie illiquide werden könne.
Sie könne deshalb sämtliche ihre Schulden immer „bedienen“ bzw. abbauen.
Wenn die SNB die Notenbankgeldmenge vergrössert, so gehört diese aber nicht zu den liquiden Mitteln der SNB. Ergo kann die SNB damit auch nicht ihre eigenen Schulden bezahlen.
Im Gegenteil, sie vergrössert ihre Schulden durch Geldemission.
Sie und die SNB verwechseln den Begriff „Liquidität“. Liquidität ist immer Vermögen auf der Aktivseite.
Notenbankgeld ist aber nicht liquides Vermögen der SNB, sondern Schulden der SNB.
Konklusion: Bei negativem Eigenkapital kann die SNB nicht einfach Banknoten drucken, wie Jordan behauptet, sondern die Steuerzahler müssen die SNB rekapitalisieren über höhere Steuern.Das verschweigt Jordan.
http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_20110928_tjn/source/ref_20110928_tjn.de.pdf
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@Robert Wegener, bleiben Sie sachlich!
Wollen wir uns über Buchungsätze unterhalten und wie und vom wem das Geld hergestelt wird; und mit Zinsen im Umlauf gebracht wird?
Folgende Fragen sind elementar für die Lösung jeder Finanzkrise im bestehenden Geldsystem:
1) Wieso verschuldet sich der Staat bei den Privatbanken, wenn doch in Wahrheit nur er selbst über das Monopol der Geldschöpfung, das er an die Zentral- und Geschäftsbanken delegierte, verfügt?
2) Wieso verschuldet sich der Staat überhaupt?
Es ist doch bizarr, dass er zuerst den Banken per Lizenz das Recht überträgt per Kredit „Geld aus dem Nichts“ zu erzeugen, um sich dann bei ebendiesen Banken zu verschulden!
3) Wieso zahlt der Staat für seine Schulden auch noch Zinsen?Es gibt verschiedene Gründe, weshalb die doppelte Buchhaltung „doppelt“ genannt wird. Einer ist in dem Umstand zu sehen, dass jeder Geldbetrag in ihr zweimal erfasst wird, als der Wert eines tatsächlichen Gegenstands und zugleich als Darstellung seiner rechtlichen Herkunft. Diese Beträge werden seit dem Mittelalter auf zweiseitige Verrechnungsstellen geschrieben, die Konten genannt werden. Ihre linke Seite wird mit „Soll“ bezeichnet, die rechte mit „Haben“.
Wie erzeugen die Geschäftsbanken nun das „Geld aus Luft“? Das funktioniert im Prinzip ganz einfach: Nehmen wir an, die Bank verfüge über Vermögen und Eigenkapital in Höhe von 1.000 Sfr. Das ist jetzt natürlich nur ein beispielhafter Betrag, damit die Zahlenbeträge überschaubar bleiben, mit solchen Beträgen können Banken real niemals gegründet werden.
Weiter: Die Kreditvergabe (z.B. in Höhe von 200 sfr.) und die damit verbundene „Geldschöpfung aus Luft“ erfolgt nun durch folgende Buchung der Geschäftsbank:
Forderung an den Kreditnehmer an Verbindlichkeit gegenüber Kreditnehmer: 200 Sfr.Durch die Kreditvergabe kommt es einerseits zu einer Forderung in dieser Höhe der Bank gegenüber dem Kreditnehmer. Die Forderung zählt für die Bank zu den Vermögensgegenständen, steht also auf der Aktivseite der Bankbilanz. Das Guthaben, über welches der Kreditnehmer danach verfügen kann, ist aber zugleich eine Verbindlichkeit (Schuld) der Bank gegenüber dem Kreditnehmer, der dieses Geld ja jederzeit überweisen oder beheben möchte. Diese Verbindlichkeit steht, wie alle Schulden, auf der Passivseite der Bankbilanz.
Der Forderung gegenüber dem Kreditnehmer steht die Verbindlichkeit der Bank aus seinem Guthaben in gleicher Höhe gegenüber der Verbindlichkeit. Die Bilanzsumme hat sich um die Höhe des Kredits erhöht, man sagt auch die Bilanz habe sich um die Kreditsumme verlängert.
Können Sie folgen?
Jetzt, ist der reflexartige Einwand folgender:
„„Damit Banken Kredite vergeben und Buch- bzw. Giralgeld schöpfen können, müssen sie auf der Passivseite ihrer Bilanz natürlich auch über entsprechende Mittel verfügen. Banken können also Geld keineswegs „aus dem Nichts“ schöpfen. Bei den Passivposten handelt es sich ja nicht um erfundenes Kapital, sondern um Einlagen privater Haushalte und Unternehmen, emittierte Aktien oder Anleihen oder Ausleihungen bei Zentral- und Geschäftsbanken, die den vergebenen Krediten gegenüberstehen“
Ich fahre weiter fort:
Es stimmt natürlich, dass die Einlagen der Sparer bei den Banken für diese Verbindlichkeiten darstellen und damit auf der Passivseite der Bankbilanzen ausgewiesen werden. Sie müssen diese den Eigentümern auf Verlangen schließlich wieder zurückgeben.
Nur spielen alle diese Beträge für die Kreditvergabe selbst aber überhaupt keine Rolle – der Forderung gegenüber dem Kreditnehmer steht der genau gleiche Betrag als Verbindlichkeit der Bank gegenüber, und gar nichts sonst. Auch die vielfach zitierten Mindestreserven – lächerliche 2.5 Prozent – stellen keine wirksame Einschränkung der Kreditvergabe, des „Gelderfindens aus Luft“, dar. Denn es handelt sich dabei um eine Eigenkapitalgröße. 2.5 Prozent der vergebenen Kredite sollen mit Eigenkapital der Banken gedeckt werden. Nach den Regeln von Basel II sowie Basel III sollen Kredite sogar mit 8 Prozent Eigenkapital oder mehr gedeckt werden, je nach Risikogehalt dieser Kredite. Eigenkapital ist aber nichts anderes, als die rechnerische Differenz zwischen der Summe aller Posten der Aktivseite und den Schulden auf der Passivseite der Bilanz. Welche Zahlenbeträge für die Posten der Aktivseite in diese Rechnung wirklich eingesetzt werden, d.h. die Regeln ihrer Bewertung, erfährt die Öffentlichkeit aber nicht, und falls doch, dann ist sie entsetzt und selbst Wirtschaftsprüfer sprechen dann offen von Betrug.
Herr Wegener, dass sind harte Fakten und lassen kein Raum für Verschwöhrungstheorien zu!. Zinsen müssen, da das Geld für sie von den Banken nicht geschöpft wird, schließlich einem anderen Wirtschaftsteilnehmer „geraubt“ werden. Dieser augenfällige Zusammenhang darf natürlich von (Zentral)Bankern nicht erkannt werden, weil dadurch das wichtigste Dogma der Geldpolitik widerlegt wäre.
MfG
Zerschlagung! -
@Klaus Kastner
Und übrigens, Herr Kastner:
Meinen Sie, mit Beleidigungen mir gegenüber wie „Paranoia“ werde Ihr Argumentation besser?
Dies belegt einzig, wie schwach Ihre Argumentation ist, die übrigens haargenau jener der SNB entspricht.
mfG
Marc Meyer
-
@Klaus Kastner
Sie sind bei der Beurteilung des SNB-Direktoriums genauso oberflächlich wie der SNB-BANKRAT.
Deshalb keine Decharge.
MfG
Marc Meyer -
Im Interesse anderer Leser liste ich hier einige der irreführenden Aussagen aus diesem Blog und hänge anschießend Klar- bzw. Richtigstellungen an.
Zitate-Anfang
„Sie können offensichtlich nicht Deutsch lesen. Natürlich hat Jordan gesagt im Falle von neg. Eigenkapital könne die SNB dieses aufstocken durch Geld drucken. Lesen Sie den Vortrag richtig und stehen Sie dazu“. (1)
„Jordan behauptet, die SNB könne Liquidität d.h. Vermögen aus dem nichts schaffen. D.h. Eigenkapital schaffen und so alle Schulden der SNB bezahlen. Falsch. Die Steuerzahler werden die Schulden der SNB bezahlen“. (2)
„Reserven sind per Definition Eigenkapital und sind deshalb rechts auf der Passivseite zu verbuchen“. (3)
„Die SNB verdreht Vermögen und Schulden. Sie stellt Notenbankgeld als Vermögen (Eigenkapital) dar anstatt als Schulden“. (4)
Zitate EndeAd (1): Aussage von Thomas Jordan: „Zum Wiederaufbau von Eigenkapital braucht es – nicht anders als bei privaten Unternehmen – Gewinne, denn mit „Geld Drucken“ kann Eigenkapital, wie gesagt, nicht nachhaltig aufgestockt werden. Die Geldschöpfung erlaubt lediglich, den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können“. Wer diese Aussage nicht versteht, dem ist nicht zu helfen. Es erfordert eine Portion Paranoia, um in das Wort „nachhaltig“ hineinzulesen, Jordan hätte gemeint, zwischenzeitlich könnte die SNB schon mal Kapital mit „Geld Drucken“ aufstocken, nur eben nachhaltig nicht.
Die zweite Möglichkeit, Eigenkapital aufzustocken, ist eine Kapitalerhöhung. Mehr als diese beiden Möglichkeiten (Gewinne einbehalten; Kapital erhöhen) gibt es nicht! Weder bei einem privaten Unternehmen noch bei der SNB.
Ad (2): Die SNB – wie jede andere Notenbank – kann sehr wohl Vermögenswerte aus dem Nichts erwerben: sie kauft beispielsweise Devisen und bezahlt mit Gutschrift auf das Vostro-Konto des Verkäufers. Eben aus dem Nichts. Dadurch erhöht sie ihre Bilanzsumme. Die SNB – wie jede andere Notenbank – steuert die Marktliquidität via Erhöhung/Reduzierung der Bilanzsumme (siehe Fed).
Die SNB – wie jede andere Notenbank – ‚zahlt‘ ihre Schulden in Landeswährung nicht. Wenn die CS 100 Mrd.CHF von der SNB abziehen und sie auf ihr Konto bei der UBS überweisen möchte, dann macht die SNB eine Umbuchung vom Vostro-Konto der CS auf das Vostro-Konto der UBS. Die ‚SNB-Schulden‘ bleiben gleich. Wenn die SNB Schulden reduzieren will, dann muss sie die Bilanzsumme reduzieren (beispielsweise Verkauf von Wertpapieren, Devisen, etc.).
Wer behauptet, dass die SNB in ihrer Lokalwährung illiquide werden könnte, möge bitte ein Beispiel geben, wie das ginge.
Für die Verbindlichkeiten der SNB haften die Vermögenswerte der SNB und nicht der Steuerzahler. Der Steuerzahler kommt nur ins Spiel, wenn die SNB mehr Eigenkapital braucht. Er bezahlt keine Schulden, sondern stockt sein Eigenkapital auf. Die Verwendung des Eigenkapitals obliegt der Notenbank.
Ad (3): ‚Reserven‘ können sowohl auf der Aktiv- wie auch auf der Passivseite verbucht werden. ‚Goldreserven‘ oder ‚IWF-Reserven‘ sind auf der Aktivseite; ‚Ausschüttungsreserven‘ sind auf der Passivseite. Auf keinen Fall sind Reserven per definitionem Eigenkapital! Auch Vermögenswerte der SNB sind nicht Eigenkapital. Es stehen ihnen Verbindlichkeiten der SNB gegenüber und nur die Differenz zu den Vermögenswerten ist Eigenkapital.
Ad (4): Unter dem Eigenkapital der SNB ist kein Notenbankgeld zu finden (lediglich ‚Aktienkapital‘, ‚Rückstellungen für Währungsreserven‘, ‚Ausschüttungsreserve‘ und ‚Jahresgewinn‘). Banknoten per se sind auf der Aktivseite, wenn sie vorrätig sind und auf der Passivseite, wenn sie im Umlauf sind.
Die SNB kann nicht Vermögen und Schulden verdrehen. Alle Vermögen bzw. Vermögenswerte der SNB sind auf der Aktivseite; alle Schulden auf der Passivseite. Eigenkapital ist kein Vermögen der SNB; es ist Vermögen der Eigentümer der SNB.
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Richtig ist, dass die SNB eine enorme long position Devisen/CHF aufgebaut hat. Rund 450 Mrd.CHF ihrer Aktiva sind in Fremdwährungen mit CHF als Gegenposition. Das sind rund 2/3 des Schweizer GDP. Jede long position ist Abwertungs- und Verlustrisken ausgesetzt. Für diese Risken hat die SNB rund 52 Mrd.EUR Vorsorgen zurückgestellt; d. h. rund 12%. Sollten Abwertungen/Verluste diese 12% übersteigen, dann geht es ans Eigenkapital der SNB (das Bewertungsrisiko beim Gold ist da noch gar nicht eingerechnet). Dass das ein erhebliches Risiko für die Schweizer Volkswirtschaft darstellt, ist wohl jedem verständlich und bedarf keiner langen Tiraden.
Rückstellungen sind i.d.R. Verbindlichkeiten, weil sie aus dem vor-Steuerergebnis gebildet werden. Rücklagen werden aus dem nach-Steuerergebnis gebildet und gehören demzufolge zum Eigenkapital. Da die SNB keine Steuern zahlt, ist die vollumfängliche Zuordnung der Währungsrückstellungen zum Eigenkapital vertretbar.
Richtig ist auch, dass das Eigenkapital der SNB (ohne Währungsrückstellungen) extrem niedrig ist (per 31.12.2013 war es sogar mit mit 3.792 Mrd.CHF negativ!). Auch der IWF hat das in seinem kürzlichen Bericht kritisch bewertet. Sollte dieses Eigenkapital im Zuge der Zeit nicht durch Gewinne aufgestockt werden können, ist eine Kapitalerhöhung nicht unwahrscheinlich.
Aus rein ökonomischen Gründen braucht die SNB – wie jede andere Notenbank – kein positives Eigenkapital bzw. sie könnte auch mit einem negativen Eigenkapital voll funktionsfähig bleiben (weil sie in ihrer Landeswährung nicht illiquide werden kann). Die Notwendigkeit eines positiven Eigenkapitals bei der SNB ist vor dem Hintergrund der Glaubwürdigkeit als Notenbank, des Notenbankgesetzes und der Schweizer Verfassung zu bewerten. In der Vergangenheit hat der Bund bei negativem SNB-Eigenkapital Haftungen für die SNB übernommen, nicht jedoch Kapital eingeschossen.
Ich hänge die oft zitierte Basler Rede von Thomas Jordan an. Sie ist ein Schulbeispiel über das Funktionieren einer Notenbank; auch der SNB.
http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_20110928_tjn/source/ref_20110928_tjn.de.pdf
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@Robert Wegener
Sehr geehrter Herr Wegener
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Es geht hier nicht um eine Verschwörungstheorie. Es geht um folgendes:
1. Die SNB behauptet, sie könne „Geld aus dem Nichts schaffen“ und damit „unbeschränkt“ Euros kaufen und garantiere somit für den Mindestkurs. Die Wahrheit ist aber, dass die SNB über 450 Milliarden Franken Schulden – Staatsschulden – aufgetürmt hat, um die Euros zu kaufen. Sie ist bereit, eine Billion Schulden einzugehen und noch mehr.
2. Bricht der Euro bei der Marke von 1.20 nach unten aus, so können die Schulden der SNB schnell hunderte Milliarden betragen. Das sind dann Staatsschulden. Die SNB kann dann das negative Eigenkapital nicht ausgleichen, indem sie Banknoten druckt, wie Jordan meint. Nein, wir Steuerzahler werden über massivste Steuern die SNB rekapitalisieren müssen. Wollen Sie das?
3. SNB-Chef Jordan verbreitet den Unsinn, die SNB dürfe negatives Eigenkapital ausweisen. Sie würde dann einfach Banknoten drucken. So ein SNB-Direktorium ist untragbar. Es wäre Aufgabe des SNB-Bankrates, die Schweizer Bürgerinnen und Bürger korrekt zu informieren: Sie werden die Schulden der SNB über höhere Steuern begleichen müssen.
Der Bankrat nimmt seine Verantwortung nicht wahr. Darum geht es und darum gehe ich morgen nach Bern an die GV der SBN und werde das so sagen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Robert Wegener,
Kein Wunder, dass Sie die strukturellen Zusammenhänge nicht verstehen.
Eine „wissenschaftliche“ Disziplin, in der als oberstes dogmatisches Ziel die individuelle Bereicherung als Selbstzweck verkündet wird (die sogenannten Wirtschaftswissenschaften), kann schon aus rein logischen Gründen keine nennenswerten Beiträge zum Gemeinschaftsnutzen mehr erbringen. In diesem akademischen Umfeld wurde und wird seit Jahrzehnten finanzielle Abhängigkeit von Geldgebern jedweder Art
dankbar und freudig akzeptiert. Im Gegenzug erfolgt der freiwillige Verzicht auf eine unabhängige Meinung als entscheidendes Merkmal der „wissenschaftlichen Eliten“ dieser Fachbereiche. Die Fähigkeit zum kritischen Denken wurde dadurch gezielt verlernt und kann an den einschlägigen Bildungsinstitutionen von diesen Personen daher auch nicht mehr gelehrt werden.Tipp: Um diese Zusammenhänge zu verstehen, müssen Sie sich, autark, mit dem Geldsystem und doppelte Buchhaltung auseinandersetzen.
Beispiel aus der Geschichte:
Durch expansive Geldpolitik von 1914 bis 1929, und dann wieder von 1938 bis 1945 und mit dem Beginn des Kalten Krieges ab 1950 bis Ende der 60er Jahre, liess das Sozialprodukt der USA verdoppeln!. In den beiden ersten Fällen war die expansive Geldpolitik einem Weltkrieg zu verdanken, in den 50er und 60er Jahren dem Kalten Krieg. Mit Vernunftgründen war dagegen der Vorliebe der herrschenden Kreise für eine möglichst restriktive Geldpolitik wie 1929-1937 nicht beizukommen. Auch von 1945-50 konnten sich kurzfristig die Kräfte durchsetzen, die nach Kriegsende erst mal die Inflation bekämpfen, die Konjunktur abkühlen sowie Löhne und Lebensstandard der Arbeiter wieder absenken wollten.
Der kalte Krieg sorgte schnell für das Wirtschaftswunder in Deutschland, bis in den 70er Jahren der Zusammenbruch des Ostblocks abzusehen war. Jetzt triumphierten die Neoliberalen über die Keynesianer und betreiben seit bald vierzig Jahren Politik für Rentiers und Kapitalisten: hohe Zinsen, Steuergeschenke für die Reichen, Sozialabbau, Niedriglöhne und eine absichtlich erzeugte Massenarbeitslosigkeit zur Erpressung der Lohnabhängigen.
Bei Vollbeschäftigung und hoher Auslastung des Produktionspotenzials steigen die Löhne und Preise. Es kommt zu Inflation und die Kaufkraft der Geldvermögen nimmt ab. Von einem Boom profitieren die Arbeiter durch steigende Löhne und sich ständig bessernde Arbeitsbedingungen, mehr Urlaub und weniger Druck und Stress, die Unternehmer durch die Möglichkeit, ihre Güter bei hoher Nachfrage mit Gewinn zu verkaufen. Die Eigentümer großer Geldvermögen müssen bei Inflation niedrige oder gar negative Realzinsen hinnehmen und fordern deshalb ständig ein Abwürgen der Konjunktur durch sogenannte Stabilitätspolitik.
Bei Absatzkrisen und Massenarbeitslosigkeit sinken die Preise und Löhne. Die Herbeiführung von Krisen und Arbeitslosigkeit mit einer restriktiven Kreditpolitik ist die einzige Möglichkeit, wie eine Notenbank die Inflation bekämpfen und ein Sinken der Löhne und Preise am Markt durchsetzen kann. Alle typischen Wirtschaftskrisen der letzten 200 Jahre wurden von den Notenbanken absichtlich inszeniert! Die bewusste Erzeugung von Massenarbeitslosigkeit ist vor allem ein wirksames Instrument, um die Löhne zum Vorteil der Profite zu drücken, den Sozialstaat im Interesse des Kapitals zu zerschlagen und die lohnabhängigen Arbeiter zu disziplinieren und härter auszubeuten. Das ist das offene Geheimnis der Geldpolitik im Kapitalismus.
Dass Wirtschaftskrisen absichtlich von den Mächtigen durch ihre Geldpolitik verursacht werden, ist deshalb ein offenes Geheimnis, weil es jeder verantwortliche Bankier, Ökonom und Politiker immer gewusst hat, ohne dass es jemals dem breiten Publikum in den Massenmedien oder in Schulen und Universitäten verraten worden wäre. Die Mitglieder der herrschenden Klasse verständigen sich darüber in kunstvollen Wendungen, die der einfache Bürger und selbst der Student der Ökonomie nicht verstehen kann oder auch nicht verstehen will. Es ist auch wirklich kein erfreuliches Thema, aber wir sollten uns damit befassen, damit es in Zukunft aufhört. Wenn nicht wir, wer sonst?
Glauben Sie mir, ich kenne viele Professoren die sehr stark darunter leiden diese Verwerfungen des verzinsten Geldsystem (Monoplstellung der GB in Sachen Giralgeldschöpfung) usw. nicht lehren zu dürfen; wenn sie es täten würden sie in der beruflichen, sozialen und finanziellen Isolation getrieben.
MfG
Zerschlagung!-
Genau, das sind die Verschwörungstheorien die ich meinte, dunkle Mächte, welche aus dem „Nichts“ das es gar nicht gibt (Hr. Jordan weiss sehr gut, wie Geld entsteht, siehe seine fundierten Publikationen zu diesem Thema), die Zusammenhänge nicht verstehen, und die Wahrheitsfindung unterdrücken, Bsp. UniProfessoren die keine Lehrfreiheit haben sollen.
Auf diesem Blog wird aber die „Wahrheit“ berichtet, die schon an einfachen Buchungssätzen und Begriffen scheitert. Das ist unglaublich.
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@Robert Wenger
Ja richtig:
Wir wollen die Wahrheit finden und die heisst:
Die SNB kann nicht Geld aus dem Nichts erschaffen.
Deshalb: Die Steuerzahler werden für die Schulden der SNB aufkommen müssen.
Diese Wahrheit verschweigt die SNB. Deshalb ist dem SNB-Bankrat die Dècharge zu verweigern.
Mir freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Warum wird auf dieser Website immer wieder ökonomische Unkenntnis, Verschwörungstheorien, und Märchen von Zentral-Bankzusammenbrüchen kolportiert, die weder durch historische Fakten belegbar sind, noch durch fundierte Theorien gestützt werden.
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@Klaus Kastner
Natürlich hat SNB-Chef Jordan in seinem Vortrag diverse Male behauptet, die SNB „könne Liquidität aus dem Nichts schaffen“. Das ist gleichbedeutend mit der Aussage, Notenbankgeld sei Eigenkapital der SNB.
Zitat:
„Ein erster Grund für die Sonderstellung einer Zentralbank liegt darin, dass es bei ihr keine
Liquiditätsengpässe – also kurzfristige Zahlungsprobleme – gibt. Die Zentralbank kann
sämtlichen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen, weil sie die benötigte Liquidität
selber schaffen kann.“
…
„Zweitens hat die SNB zudem von Gesetzes wegen das Recht, ausstehende Forderungen mit
der Schöpfung von Franken sozusagen „aus dem Nichts“ zu begleichen. Man spricht in
diesem Zusammenhang auch davon, dass eine Zentralbank „Geld drucken“ kann. Dank dieser
autonomen Geldschöpfungsmöglichkeit, dem Notenmonopol, gerät die SNB nie in
Liquiditätsengpässe.“Auch Sie, Herr Kastner, haben diese Behauptung in früheren Voten auch schon aufgestellt.
Auch der Bundesrat behauptet das und die ganze Schweiz meint, die SNB könne ihre Schulden einfach bezahlen, indem sie Banknoten druckt.
Ich will Ihnen das Gegenteil erklären:
Wenn die SNB behauptet, sie könne Liquidität aus dem Nichts schaffen, so heisst das, sie könne „Vermögen“ aus dem Nichts schaffen. Liquide Mittel sind immer Vermögen.
Und Vermögen aus dem Nichts heisst: Vermögen ohne zusätzliche Schulden.
Das Eigenkapital wird definiert als Überschuss des Vermögens über die Schulden.
Wenn also Jordan behauptet, die SNB könne durch drucken von Geld Liquidität schaffen, so folgt daraus, dass Notenbankgeld Eigenkapital der SNB sei.
In seinem Vortrag erwähnt er das x-mal.
Er will also negatives Eigenkapital beseitigen durch drucken von Geld.
Nein! Die Steuerzahler werden durch höhere Steuern für die Schulden der SNB bzw. für negatives Eigenkapital der SNB aufkommen müssen.
Es wäre die Aufgabe des Bankrates, die Schweizerinnen und Schweizer darüber zu informieren, dass sie einmal für die Schulden der SNB werden aufkommen müssen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Dr. Meyer
Ich habe Ihre Reaktion mehrmals gelesen, kann aber nicht erkennen, dass Sie auf meine Punkte eingegangen sind.Sie zitieren Herrn Jordan richtig, bringen aber zum Ausdruck, dass Sie seine Argumentation nicht verstehen (oder nicht verstehen wollen). Natürlich KANN die SNB – wie jede andere Notenbank – Landeswährung schöpfen. Damit ist gewährleistet, dass sie IMMER ihre Verbindichkeiten in Landeswährung erfüllen kann. Falls Sie anderer Meinung sind, dann geben Sie mir bitte das oft von mir angefragte Beispiel, wie die SNB in ihrere Landeswährung illiquide werden kann. Die SNB schafft durch Geldschöpfung nicht Liquidität für sich, sondern für die Banken. Sie schafft nicht Vermögen für sich, sondern für die Banken, die auf Grund der Geldschöpfung Forderungen an die SNB haben (d. h. Vermögenswerte). DAS sind die Verbindlichkeiten der SNB. Da die SNB IMMER ihre Verbindlichkeiten in Landeswährung erfüllen kann, blieben diese Forderungen auch IMMMER werthaltig!
Es ist fahrlässig (und intellektuell unlauter), wenn Sie Jordan unterstellen, dass er durch Geldschöpfung negatives Eigenkapital beseitigen wenn, wenn dieser Jordan klipp und klar sagt, dass Eigenkapital nur durch Gewinne geschaffen werden kann. Lernen Sie doch bitte wenigsten diese Aussage von Jordan („Zum Wiederaufbau von Eigenkapital braucht es – nicht anders als bei privaten Unternehmen – Gewinne, denn mit „Geld Drucken“ kann Eigenkapital, wie gesagt, nicht nachhaltig aufgestockt werden. Die Geldschöpfung erlaubt lediglich, den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können“) auswendig!!! Besser noch: schreiben Sie sie auf und hängen Sie den Zettel vor Ihren Schreibtisch!
Ja, sollte die SNB zusätzliches Eigenkapital von außen benötigen, dann müssen ihre Eigentümer bzw. Steuerzahler dafür aufkommen. Was, bitte, ist an dieser Erkenntnis neu und/oder überraschend? Ja, die SNB fährt ein enormes Währungsrisiko, das einmal schlagend werden könnte. Was, bitte, ist an der Erkenntnis, dass eine enorme long position Devisen/CHF enormes Risiko beinhaltet, neu und/oder überraschend? Das lernt doch jeder Jungbanker in seiner Ausbildungszeit!
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@Zerschlagung
Richtig. Die Steuerzahler werden alle Schulden der SNB bezahlen müssen.
Das unterschlägt der Bankrat
MfG -
@J.A.vonBerg
Doch. Im Fall von negataivem Eigenkapital muss der Steuerzahler die SNB rekapitalisieren.
Druckt die SNB bei negativem Eigenkapital einfach Geld, wie Jordan meint, so werden beide Seiten der Bilanz verlängert, wie Sie richtig schreiben.
Das Loch im Eigenkapital der SNB bleibt somit bestehen.
Jordan und der Bankrat unterschlagen das.
mfG
Marc Meyer
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Guten Abend Herr Dr. Meyer,
Wir steuern hier in der Schweiz einer Katastrophe zu. Das alles stinkt so dermaßen zum Himmel… sorry für diese drastische Ausdrucksweise, aber die durch die CHF-EURO Bindung 1.20.- , somit erfolgte Enteignung des Schweizer Steuerzahler ist nicht mehr hinzunehmen, hat einen Ausmass erreicht, dass die Menschen afrütteln sollte.
Weil wir uns gerade in einer Zeit sehr niedriger Nominalzinsen befinden, muss ich kurz das Thema der Realzinsen behandeln (und die Sache versuchen aus einer anderen Sicht zu beleuchten),die in derWeltwirtschaftskrise 1929-33 wie auch seit Beginn der Eurokrise eine große Rolle spielten.
Bei Nominalzinsen von beinahe Null sind viele Laien geneigt, der Geldpolitik eine expansive Wirkung zuzuschreiben. Dies ist ein gefährlicher Irrtum und leider sehr verbreitet. Wenn Sie im Jahr 2010 in Spanien für einen nominal niedrig verzinsten Kredit Ihrer Hausbank ein Haus am Strand erworben hätten, wäre das wegen des hohen Realzinses ein schlechtes Geschäft geworden. Denn die Hauspreise sind im Schnitt um 10% im Jahr gesunken. Diese 10% Preisverfall müssen Sie zum niedrigen Nominalzins ihres Immobilienkredits hinzurechnen, um den Realzins zu erhalten. In Zeiten niedriger Nominalzinsen sinken meist die Löhne und die Preise für Immobilien und andere Vermögenswerte, das ist real betrachtet Hochzinspolitik. Wer die Geldpolitik steuert, weiß das auch. Man weiß vor allem auch, dass das Publikum den Zusammenhang zwischen Deflation und hohem Realzins nicht sieht und nicht versteht. Daher wird in Zeiten der absichtlich verursachten Krisen mit allen Mitteln wie Sozialabbau und Deregulierung auf das Sinken der Löhne und Preise hingearbeitet.
Es geht bei der Güternachfrage für Investition und Konsum immer um den Realzins, die Summe von Nominalzins und der Preisänderung. Zum Beispiel führen sehr stark fallende Löhne zu einem entsprechend hohen Realzins, daher verstärkt sich eine Wirtschaftskrise durch sinkende Löhne. Eine Deflation, wie es sie von 1929 bis 1933 gab oder auch heute wieder speziell in den Euro-Krisenstaaten, ist also trotz nominal niedriger Zinsen eine in realen Größen betrachtete Hochzinspolitik mit verheerenden Folgen: Häuser oder Maschinen fallen mit den sinkenden Löhnen und der Deflation bei Rohstoffen im Preis und dieser Preisverfall war von 1929 bis 1933 mit mehr als 10% anzusetzen, die zum Nominalzins zu addieren sind. Die heute sinkenden Löhne und Immobilienpreise in Griechenland, Spanien oder Portugal sind ebenso jedes Jahr zum Nominalzins zu addieren, um die Ursache der verheerenden Wirtschaftskrise zu verstehen.
Für die breite Masse des Publikums bleibt die Krisenursache bei Deflation meist ein Rätsel: Sollte die Beschäftigung bei sinkenden Löhnen nicht steigen, wie von der korrupten VWL gelehrt wird? Müssten die Löhne nicht noch mehr sinken, solange die Massenerwerbslosigkeit immer mehr zunimmt, wie die Professoren fordern? Die falschen Lehren der VWL-Professoren verschärfen die Krisen und das ist so beabsichtigt und gewollt: Krisen werden immer absichtlich inszeniert, die Weltwirtschaftskrise damals wie die Eurokrise heute. Anders als in der mit hohen Nominalzinsen verursachten Weltrezession der frühen 1980er Jahre, lässt sich die restriktive Geldpolitik bei Deflation vor dem breiten Publikum verstecken. Zum Beispiel in Japan wurde den Bürgern jetzt über zwei Jahrzehnte immer der niedrige Nominalzins der Bank von Japan vorgehalten, während die Deflation nur an den Börsenkursen und Immobilienpreisen zu erkennen war. Real betrachtet ist die Wirtschaftsflaute in Japan seit der um das Jahr 1990 von den USA erzwungenen Aufwertung des Jen – mit der Folge der Deflation der Vermögenswerte – kein Rätsel, sondern das Ergebnis real völlig überhöhter Zinsen. Auch während der Großen Depression 1929-33 waren die Nominalzinsen nicht auffallend hoch, real lagen die Zinsen 1929-33 jedoch über 20%. Das kapiert das Publikum nur schwer!
Schweiz, wach auf!
MfG
Zerschlagung! -
@Kastner
Jordan behauptet, die SNB könne Liquidität d.h. Vermögen aus dem nichts schaffen. D.h . Eigenkapital schaffen und so alle Schulden der SNB bezahlen.
Falsch.
Die Steuerzahler werden die Schulden der SNB bezahlenDer Bankrat verschweigt das.
mfG -
Hr. Jordan macht seinen Job richtig.
„Währungsreserven auf der Aktivseite der Bilanz” wo denn sonst (eine Konsultation der Bilanz würde genügen, und Währungsreserven hatten im System Fixerwechselkurse das Ziel kurzfristige Kursschwankungen zu stabiliseren, darum das Wort Währungsreserven), weil die Gegenposition CHF Geld auf der Passivseite steht. Die SNB kann jederzeit CHF produzieren, wenn sie es will, das ist der Punkt.
Vielleicht mal nachschauen in der SNB, dann wäre aufgefallen, dass die SNB z.Z. nicht mehr intervenieren muss, d.h. der Kurs liegt über 1.2 genau 1.22, das ist der Markt.
SNB hat gerade bewiesen, dass sie den Kurs festhalten kann, also negatives EK der SNB nicht funktioniert.
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@J.A.vonBerg
Besten DankRichtig: Negatives Eigenkapital funktioniert nicht.
Die SNB kann dann aber nicht einfach Geld drucken, wie Sie und SNB -CHef Jordan behaupten.
Das ist Wikipedia-Geldpolitik.
Nein!
Die Steuerzahler werden die SNB rekspitalisieren müssen.
Das haben Herr Jordan und der Bankrat bisher verschwiegen.
MfG
Marc Meyer -
@VonBerg
Dr. Meyer verwechselt ‚Währungsreserven‘, die auf der Aktivseite stehen, mit ‚Rückstellungen für Währungsreserven‘, die natürlich auf der Passivseite stehen und die die SNB dem Eigenkapital zurechnet. Letzteres scheint eine ‚SNB-Buchhaltung‘ zu sein. Rückstellungen werden aus den Erträgen gebildet (auch die SNB macht das so) und werden normalerweise als Verbindlichkeiten ausgewiesen, während Rücklagen aus dem Gewinn gebildet werden und logischerweise dem Eigenkapital zugerechnet werden.Ob Herr Jordan seinen Job richtig macht, kann ich nicht beurteilen. Ich habe jedoch seine von Dr. Meyer immer wieder zitierte Rede in Basel gelesen und diese Rede ist hieb- und stichtfest und sie ist auch eine selten gute Darstellung, wie eine Notenbank funktioniert.
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@Klaus Kastner
Zur Wikipedia-Geldpolitik der SNB gehört auch eine Wikipedia-Buchhaltung. Da darf alles vertauscht werden. Hauptsache: Die 450 Mrd Schulden der SNB werden als Vermögen dargestellt.
In seiner Rede behauptet Jordan, negatives Eigenkapital der SNB könne diese durch drucken von Banknoten aufstocken.
KATASTROPHAL!
mfG -
(A) die SNB kann jederzeit Liqiditätschaffen: Buchung: „Währungsreserven“ an Notenbankgeld. Das könnte in Wikipedia nachgelesen werden.
(B) Neg. Eigenkapital spielt deshalb keine Rolle, weil die SNB durch (A) jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, der Steuerzahler muss also nicht die SNB rekapitalisieren, dies auch weil
(C) Die CH Verfassung schreibt die Unabhängigkeit der SNB als Prinzip vor, dies bedeutet auch, dass die SNB den Staat finanzieren soll, muss. -
Die SNB kann doch negatives Eigenkapital durch Drucken von Noten (und Herausgeben derselben) aufstocken. Das ist eine Aufstockung der Schulden.
Auch verstehe ich nicht, wieso die SNB kapitalisiert werden müsste. Ich würde die Schulden einfach in der Buchhaltung stehen lassen. Da die SNB ihr Gold nicht verkaufen wird, sollte sie es nicht aus der Bilanz nehmen und noch weiteres negatives Eigenkapital anhäufen? Schliesslich könnte der SNB erlaubt werden, Geld trotz allem an die Kantone auszuschütten.
Wenn die SNB keine Lust mehr hat auf das negative Eigenkapital, kauft sie so lange Vermögenswerte wie der Blitz, bis eine riesige Inflation den Wert ihrer Geld-Schuld reduziert hat.
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!! Das Dinglichste und Wichtigste, was die SNB-Verantwortlichen aktuell tun müssten:
Sich in den kommende 4 Monaten von so vielen Euro wie nur marktverträglich möglich zu trennen, sprich abzuverkaufen !
Der Euro ist ein stümperhaftes Währungskonstrukt. Warum ? Anstatt bei seiner Ausgabe auch eine neue Zentralreserve einzuführen, wurden die Staatsanleihen aller Euro-Länder als Bankreserven definiert. Blöd nur, dass die Südeuropäer im vergangenen Jahrzehnt von diesen Staatsanleihen so viel „gedruckt“, sprich sich verschuldet haben, dass der Euro dadurch beinahe bereits kollabiert wäre.
Glücklicherweise steigt der Euro zur Zeit wie durch ein Wunder. Warum ? Überwiegend, weil Russen ihre Rubel und Dollar umschichten, und vermutlich weil Spekulanten bereits auf den kommenden 10%-Währungsschnitt gem. IWF-Plan wetten.
Weder wird das lange anhalten noch der Euro dadurch besonders hoch gehen. Das Beste für unser Land wäre daher, diesen Glücksmoment auszunutzen und die schwindsüchtigen Euros abzuverkaufen. Unsere Exportindustrie kann auch anderweitig und billiger gerettet werden.
Falls das nicht passiert, können wir in den kommenden Jahren mit ansehen, wie unser im Euro gebundenes Volksvermögen zerbröselt ..
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@Dr. Jürgen Ott
Besten Dank!
100 Prozent einverstanden.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Meyer
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@J.A.vonBerg
Nachtrag
Reserven sind per Definition Eigenkapital und sind deshalp rechts auf der Passivseite zu verbuchen.
MfG -
@Herrliberg
Ich würde auch meinen, dass jetzt, wo der Euro zu Höhenflügen ansetzt, ein guter Zeitpunkt für den SNB-Ausstieg wäre. Wenn die SNB das nicht tut, dann kann das m. E. nur bedeuten, dass sie es nicht tun kann, weil dann der CHF gleich wieder in die Höhe schießen würde. Bedeutet im Klartext, dass die SNB eine Gefangene geworden ist. -
@Kastner
In einem Punkt gebe ih Ihnen Recht.
Die SNB sitzt in der Falle.
Und das mit 450 Mrd Staatsschulden!
MfG -
@ Klaus Kastner & Dr. Marc Meyer:
Schon klar, aber m.E. sind wir nicht „gefangen“. Es ist wie mit einer stinknormalen Vermögensverwaltung: Die 450 Mrd müssen „bestmöglich“ investiert werden. Klar gibt es dazu ‚zig verschiedene Meinungen. Nur eines ist doch offenkundig – der Euro scheint aus besagten Gründen das schlechteste Investment. Klar, die SNB als ZB hat nicht so viele Anlagealternativen, aber entgegen allen Unkenrufen scheint mir der Dollar die deutlich bessere Alternative + weitere Aktienbeimischungen. Nur würde die Diskussion jetzt zu weit führen.
Kurzum: Wir haben die 450 Mrd, also muss die SNB sie jetzt „professionell“ i.S. Portfoliomanagement umschichten, dann kommen wir aus dem Schlamassel auch wieder halbwegs vernünftig ‚raus.
Und sorry, das mit dem steigende Franken als Horrorszenario ist mE weitgehend Propaganda. Deutschland zB wurde mit und trotz jahrzehntelang steigender DM Exportweltmeister. Steigender Franken würde zudem bedeuten, dass möglicherweise auch wieder Anlagegelder ins Land kommen, die unsere Politiker samt ihrer (mE. wirkungslosen bis unfähigen) Aufsichtsbehörde in den letzten Jahren nach Singapur etc. vertrieben haben ..
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
sehr guter Artikel.
Muss @Ergänzung recht geben, wenn er schreibt: Zitat:
Natürlich gibt es kein Konto “Währungsreserven”. Diese setzen sich ja aus verschiedenen Positionen zusammen.
Zitat Ende.
Grundsätzlich kann man den Monetarismus schnell erläutern. Er besteht darin, dem Publikum einzureden, dass erstens: um jeden Preis die Inflation bekämpft werden müsse; zweitens: sei dies ganz einfach damit zu erreichen, dass die Notenbank halt weniger Geld in Umlauf bringe; drittens: habe die Politik des knappen Geldes keinerlei Einfluss auf die Realwirtschaft und die vom Monetarismus ausgelöste Weltwirtschaftskrise sei die Folge von Kapitalmangel, überhöhten Löhnen und unzureichenden Profiten und vor allem von den faulen Arbeitslosen und durch einen überzogenen Sozialstaat verursacht.
Zu Beginn der 1980er Jahre wurde die Geldmengensteuerung der Monetaristen dann mit Hochzinspolitik (was denn sonst?) umgesetzt. Der damalige FED-Chef Paul Volcker verursachte mit bis auf 20% hochgetriebenen Zinsen für das Zentralbankgeld der FED eine mörderische Weltwirtschaftskrise mit Abermillionen Erwerbslosen in den USA, England, Europa und entsprechend vielen Toten in der Dritten Welt, die in der damit ausgelösten Schuldenkrise von Weltbank und IMF gezwungen wurde, soziale Leistungen für die Opfer der Krise zu streichen und öffentliches Eigentum zu Schleuderpreisen an globale Investoren zu verkaufen.
Natürlich hat von den Verantwortlichen nie jemand ernsthaft an die monetaristische „Geldmengensteuerung“ geglaubt und von den Notenbanken wurde der Unsinn anschließend wieder abgestellt, nachdem er seinen Zweck erfüllt hatte. Dieser Zweck bestand einfach darin, absichtlich eine mörderische Depression der Weltwirtschaft zu inszenieren und dem Publikum so lange wie möglich zu erzählen, man würde doch nur nach den Regeln des Monetarismus die Geldmenge steuern.
Ich prognostiziere mit dieser Geldordung eine Krise wie 2001 in Argentinien die die Schweiz genauso wie alle Eurostaaten zerrütten wird; und sie werden so wie Lateinamerika eine Goldgrube für das angloamerikanische Finanzkapital durch den Ausverkauf der Firmen und die Privatisierung (Verschleuderung) der Volksvermögen (Sachwerte) der arbeitenden Bevölkerung. Eine kalte Enteignung und Kürzungen von Leistungen ist ja seit Jahren in vollem Gange.
@Albert Schweitzer, Ja, richtig die Thematik rundum Gold spielt auch eine Rolle.
Grüsse
Der Praktiker-
@Praktiker
Danke
Das Konto „Devisenanlagen“ fasst die verschiedenen Investitionen in ausl. Währungen zusammen.
Monetarismus (Geld aus dem Helikopter, Friedman) basiert auf einer einseitigen Buchung. Deshalb grundfalsch.
MfG
Marc Meyer
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@Klaus Kastner
Sie haben Recht: Die Devisenanlagen sind höchst riskant.
Die SNB behauptet aber, sie könne einfach Geld drucken.
Die SNB hat noch nie kommuniziert, dass die Steuerzahler sie bei neg. Eigenkapital rekapitalisieren müssen.
MfG
Marco M-
@Dr. Meyer
Sie wissen, dass ich Ihnen zustimme, dass der Punkt eines negativen Eigenkapitals der SNB im Notenbankgesetz nicht eindeutig behandelt ist. Genauso, wie es nicht klar ist, ob die SNB bei negativem Eigenkapital rekapitalisiert werden muss, ist es nicht klar, dass sie in diesem Fall nicht rekapitalisiert werden muss.In solchen Fällen kann man nur Präzedenzfälle zu Rate ziehen. Die SNB hatte in der Vergangenheit 2-mal negatives Eigenkapital und in beiden Fällen kam es nicht zu einer Rekapitaliserung. Stattdessen hatte der Bund Haftungen ausgestellt.
Herr Jordan sagt klipp und klar, dass die SNB Eigenkapital nur aus Gewinnen bilden kann; nicht durch Gelddrucken. Allerdings macht eine Notenbank auf Dauer wegen der Seigniorage immer Gewinne. Wenn Devisenverluste allerdings sehr hoch werden, dann kann es sehr lange dauern, bis das Eigenkapital durch Gewinneinbehaltung wieder hergestellt ist.
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@Klaus Kastner
Sie können offensichtlich nicht Deutsch lesen. Natürlich hat Jordan gesagt im Falle von neg. Eigenkapital könne die SNB dieses aufstocken durch Geld drucken. Lesen Sie den Vortrag richtig und stehen Sie dazu.
MfG
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
der langen Rede kurzer Sinn: es geht um die Deviseninterventionspolitik der SNB. Hätte die SNB sich nicht zu einer solchen entschieden, wären alle Ihre Kritiken aus der Welt geschaffen. Solange sie sich jedoch dazu entschieden hat, gibt es keine Alternative als es so zu tun, wie es die SNB macht.
Niemand kann sagen, wo der CHF damals hingegangen bzw. wo er heute ohne diese Interventionspolitik wäre. 1:1 zum Euro? Oder 0,80 zum Euro? Oder vielleicht sogar 1,30 zum Euro? Der Hausverstand sagt mir, dass eine noch dramatischere Aufwertung des CHF, als wir sie ohnehin bereits gesehen haben, nicht spurlos an der Schweizer Wirtschaft vorbeigehen kann.
Fakten widerlegen den Hausverstand. Die enormen Leistungsbilanzüberschüsse würden suggerieren, dass die Schweizer Wirtschaft noch sehr viel Aufwertung vertragen könnte bzw. dass der CHF noch sehr viel aufwerten sollte. Allerdings müsste man hier wahrscheinlich differenzieren zwischen Großkonzernen und Transithändlern, die auch viel importieren bzw. transitieren und Mittelständlern, deren ‚made in Switzerland‘ einfach im Ausland zu teuer wird. Eine diesbezügliche Analyse wäre sehr interessant.
Jede Devisenintervention einer Notenbank ist eine Spekulation und jede Spekulation kann zu Gewinnen bzw. Verlusten führen. In beiden Fällen trägt die Volkswirtschaft bzw. der Steuerzahler Gewinnpotential bzw. Verlustrisiko. Das ist nicht zu vermeiden. Damit wären wir wieder bei der Frage der Interventionspolitik.
Alle Ihre anderen Punkte haben wir schon oft genug durchgekaut. Ihre Schlußfolgerungen erscheinen richtig, basieren jedoch über weite Strecken auf (m. E. absichtlich) verdrehten Prämissen.
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@Klaus Kastner
1. Ein starker Franken ist ein gesunder Franken.
2. Die SNB verdreht Vermögen und Schulden.Sie stellt Notenbankgeld als Vermögen (Eigenkapital) dar anstatt als Schulden.
MfG -
@Dr. Meyer
Wie weit ein starker CHF gut für die Schweizer Wirtschaft ist, darüber würde ich gerne detaillierte Analysen lesen. Haben Sie welche? Wegen unseres Sohnes bin ich relativ oft in der Schweiz. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass bei diesen CHF Preisen und Kosten zumindest ein Teil der Schweizer Exportwirtschaft nicht brutal darunter leidet.Die SNB verdreht gar nix. Die Vermögenswerte stehen auf der Aktivseite ihrer Bilanz und die Verbindlichkeiten und Eigenkapital auf der Passivseite. Bitte dies nachzulesen in der letzten SNB-Bilanz (2013), die bereits im Internet steht.
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Hallo Herr Dr. Meyer,
wenn Ihnen Wikipedia als Definitionsquelle nicht passt, akzeptiere ich das natürlich.
Dass der Gesetzgeber mit „Währungsreserven“ Aktiven gemeint hat, steht in der Botschaft zur Revision des NGB aus dem Jahre 2002 aber unmissverständlich:
„Die Währungsreserven dienen der Zentralbank zur Vornahme allfälliger Interventionen
am Devisenmarkt, zur Vorbeugung und Überwindung allfälliger Krisen und zur
Sicherung des Vertrauens in die eigene Währung. Zu den Währungsreserven werden
im Einzelnen Gold, Devisen, Reservepositionen beim internationalen Währungsfonds
und internationale Zahlungsmittel gezählt. Im Aufgabenkatalog des neuen
NBG sollen diese Notenbankaktiven wegen ihrer geld- und währungspolitischen
Wichtigkeit besonders angesprochen werden.“Natürlich gibt es kein Konto „Währungsreserven“. Diese setzen sich ja aus verschiedenen Positionen zusammen.
Eine Rechtfertigung für das Aufblähen der Bilanz ist es freilich nicht. Es ging mir lediglich um die korrekte Definition des Begriffes.
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@Ergänzung
Der Gesetzgeber hat blind auf die SNB gehört.
Es ist Zeit dass die SNB hinterfragt wird.
MfG -
@Ergänzung
Tatsache bleibt:
SNB MUSS per Verfassung Eigenkapital aufbauen.
Die Eigenkapitalquote der SNB ist aber von gegen 100 Prozent auf unter 10.Prozent gefallen.
Und SNB-Chef Jordan behauptet, das Eigenkapital dürfe sogar minus werden.
Das ist verfassungswidrig. Und der Bankrat schaut tatenlos zu.
MfG
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Hallo Herr Dr. Meyer
Ich zitiere Sie:
„Artikel 99 Absatz 3 der Bundesverfassung legt fest: “Die Schweizerische Nationalbank bildet aus ihren Erträgen ausreichende Währungsreserven.”Bei Reserven handelt es sich um Eigenkapital auf der Passivseite. Trotzdem behauptet SNB-Chef Thomas Jordan wörtlich “die Währungsreserven auf der Aktivseite der Bilanz” (siehe Vortrag vor der Statistischen Gesellschaft Bern).
Jordan bezeichnet die Devisenanlagen irreführend als Währungsreserven und suggeriert damit, die masslosen Devisenanlagen entsprächen dem Verfassungsauftrag.
Die Verfassung will nicht den Aufbau von Devisenanlagen, sondern von Eigenkapital. […]“
Zitat Ende.
Kleine Ergänzung:
Lassen Sie sich vom Wort „Reserve“ im Wort „WährungsRESERVE“ nicht täuschen. Es hat nichts mit den gesetzlichen Reserven in Form von Eigenkapitals zu tun.Zitat aus der Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreserve):
„Währungsreserven sind die von einer Noten- oder Zentralbank auf der Aktivseite in ausländischer Währung, Edelmetallen, Sonderziehungsrechten und Reservepositionen im Internationalen Währungsfonds gehaltenen Mittel zu Devisenmarktinterventionen und zur Finanzierung von Außenhandelsdefiziten.“Googeln Sie einfach nach „Währungsreserve“, da finden Sie jede Menge Artikel dazu.
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@Ergänzung
1. Wiki als Begründung von 450 Mrd Staatsschulden?
2. Auf der Aktivseite der SNB-BILANZ gibt es kein Konto „Währungsreserven“.
3. Die Irrlehren Monetarismus und Keynesianismus haben viele Fehler. Einer davon ist auch diese falsche Definition.
MfG -
@Ergänzung
Sie vermixen Kraut und Rüben. ‚Währungsreserven‘ bzw. ‚Devisenreserven‘ sind eine Assetklasse, d. h. unterschiedlichste Assets in Fremdwährungen. Alle miteinander stehen, wie das bei Assets so üblich ist, auf der Assetseite der Bilanz. In der SNB-Bilanz unter den Titeln ‚Devisenanlagen‘, ‚Reserveposition beim IWF‘, ‚Internationale Zahlungsmittel‘ und ‚Währungshilfekredite‘. ‚Gold‘ könnte man auch dazuzählen. Ich hoffe, Sie verstehen jetzt, was Herr Jordan gemeint hat, wenn er sagte, dass ‚Währungsreserven auf der Aktivseite der Bilanz stehen‘.Separat dazu gibt es ‚Rückstellungen für Währungsreserven‘. Sie werden aus Erträgen gebildet, stehen auf der Passivseite und dienen als Polster für etwaige Abwertungen der Währungsreserven.
Kurioserweise behaupten Sie, dass Währungsreserven Eigenkapital auf der Passivseite sind und gleichzeitig zitieren Sie Wikipedia, wo genau das Gegenteil (und das Richtige!) steht.
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@Kastner
Wie bitte? Haben Sie meinen Post gelesen? Ich zitiere doch eingangs Herrn Meyer und korrigiere das mit einem Zitat aus der Wikipedia. Was genau verstehen Sie da nicht?
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@Ergänzung
Sorry, da habe ich falsch gelesen. Ich war irrtümlich der Auffassung, das Zitat hörte mit den Anführungsstrichen auf.
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Zitat:
Konklusion: Im Falle von negativem Eigenkapital kann die SNB nicht einfach Banknoten drucken, wie sie behauptet; wir Steuerzahler werden die SNB rekapitalisieren müssen.
Zitat Ende.
Richtig!
Erfrischender Artikel: und keiner dieser Mainstreammedien gesteuerte Beiträge.
Die Verzehnfachung der Bilanzsumme in den vergangenen Jahren ist zu ca.90% eine direkte Folge der uferlosen Euro-Anleihenkäufe zwecks planwirtschaftlicher Wechselkursfixierung des EUR bei minimal 1,20 CHF!
Inzwischen haben die SNB-Devisenbestände der SNB bereits 450 (ich behaupte es sind mehr) Mrd CHF erreicht: die 1,20-CHF-Maginot-Linie der Herren Hildebrand und Jordan hält bereits seit Jahren – koste es die Schweiz, was es wolle… Es sind ja auch nur aus dem Nichts gedruckte CHF-Milliarden, die die SNB selbst tatsächlich nichts kosten – wohl aber die schweizer Bürger eines Tages entweder hoch inflationär belasten werden – oder ggf. auch deflationär, wenn erst der EUR bricht und der schweizer Steuerzahler in der Folge die nach riesigen EUR-Abschreibungen dann zigfach insolvente SNB nolens volens mit Hunderten Milliarden Franken neu kapitalisieren muss.
Dabei müsste die SNB lediglich endlich ihren viel zu großen EUR-Hort (marktschonend aber zügig) auflösen, dann die absurde 1,20 CHF-Grenze aufgeben – und schon wäre die Haupt-Blase in der SNB-Bilanz auf einen Schlag Geschichte. Auf welchem Niveau sollen wir noch verdummt werden? Die Angst der SNB und der schweizer Eliten vor der Wahrheit, vor Gold beispielsweise und vor der demnächst abzustimmenden Goldinitiative muss fürchterlich sein. Keine Mythen sind zu lächerlich, um nicht gegen die wahren sicheren Häfen Schweizer Franken (bald nicht mehr) und v.a. gegen Gold in Stellung gebracht zu werden.
Gold im Boden ist so selten zu finden wie die Wahrheit in der Politik, bei Notenbankern und bei den Systemmedien. Gold und die Wahrheit sind die größten Feinde der lügenden Staats-Eliten.
Es ist schon klar, dass der SNB das Gold eine Last ist, da die SVP endlich Transparenz fordert und 100.000 Unterschriften gesammelt hat. Das Gold muss in der Schweiz gelagert werden und nicht im Ausland. Es könnte auch sein, dass das Gold gar nicht mehr vorhanden ist, weil die SNB es schon lange verpfändet oder verkauft hat.
Und selbstverständlich weiß Thomas Jordan EXAKT was er hier tut, tun muss, nach Anweisung seiner Herren welche ihn in Amt und Würden bringen UND auch wieder da heraus holen können und werden, falls es NOT-wendig wäre.
Es ist naiv zu glauben, Politiker in den oberen Hirachien, Notenbanker und Wirtschaftsbosse wüssten manchmal nicht, was sie hier tun; aufgrund mangelnder Aufklärung.
Die wissen exakt: a) was sie tun (sollen) und b) weil es hier um alles geht, um DAS System.
Die pyramidiale Elitenkaste will den Zeitpunkt der Implosion selbst bestimmen und dies auf keinem Fall einer unkontrollierten Entwicklung überlassen! ier geht es um eine kontrollierte Agenda, welche nur dadurch noch zu kontrollieren ist, weil die Masse der Sklaven des Zinsgeldsystems aktuell eben NOCH nicht in einer gemeinsamen Sprache dagegen (Papier) spricht. Solange das Vertrauen als Kitt hier anhält -und auch dafür wird medial sehr viel getan in all den verlogenen Seifenopern des Abendfernsehens- solange sind die Hintertanen und ihre Willhelfer weiter im Vorteil und bestimmen das Geschehen.
Thomas Jordan erfüllt den Auftrag, den ein SNB-Vorsitzender zu erfüllen hat. Er wahrt die Interessen des ungedeckten und verinsten Papiergeldsystems, der FED (Leitwährung), des IWF´s, der City und all den illustren Kreisen. Er wahrt nicht die Interessen der schweizer Bürger und Sparer. Die sind nur das notwendige Übel was pyramidial ganz unten mitlaufen darf, solange man sie braucht.
Freundliche Grüsse
Albert Schweitzer-
@Albert Schweitzer
Danke.Ja- die Steuerzahler werden die Zeche bezahlen.
MfG
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer, Zitat: Konklusion: Im Falle von negativem Eigenkapital kann die SNB nicht einfach Banknoten drucken, wie…
Hallo Herr Dr. Meyer Ich zitiere Sie: "Artikel 99 Absatz 3 der Bundesverfassung legt fest: “Die Schweizerische Nationalbank bildet aus…
@Ergänzung 1. Wiki als Begründung von 450 Mrd Staatsschulden? 2. Auf der Aktivseite der SNB-BILANZ gibt es kein Konto "Währungsreserven".…