Die Schweizerische Nationalbank ist die Hüterin des Frankens. Der Franken ist für die Schweiz Gold wert.
Nun hat die SNB den Franken kaputt gemacht. Sie hat ihn vor über 3 Jahren an den Euro angebunden. Sobald der Euro unter einen Wert von 1,20 Franken zu fallen drohte, kaufte die SNB alles auf, was auf dem Devisenmarkt lag.
In den gut 3 Jahren seit dem Anbindungsentscheid, der heute als epochal und verheerend bezeichnet werden muss, hat die Bank dadurch einen Mount Everest an Euro-Geld aufgetürmt.
Dass sie damit gigantisch viel Gewinn erzielt, so wie sie dies heute früh bekannt gegeben hat, ist nur oberflächlich betrachtet ein Segen.
Gewinn mit der Anbindungsstrategie zu erzielen ist einfach, wenn der Euro nicht unter 1,20 Franken fallen kann.
Dann genügen die Kursgewinne bei den übrigen Währungen wie Dollar, Yen und Pfund, um bei den von der SNB immer gigantischeren Investments einen Hypergewinn zu erzielen.
Hinzu kommt Rückenwind durch günstige Goldkurse und die Einnahmen aus Zinsen und Dividenden der Wertpapiere, in welche die SNB das viele hervorgezauberte Geld investiert.
Den irrwitzig anmutenden 38 Milliarden Gewinn – die UBS und die CS zusammen erwirtschaften aus dem ordentlichen Geschäft heraus und unter Ausklammerung von Altlasten rund 10 Milliarden im Jahr – steht ein Risiko gegenüber, das alles übersteigt, was die Schweiz an Reichtum hat.
Ihr Franken. Ihre Währung. Ihre Einzigartigkeit.
Dieses Asset hat die SNB nun aufs Spiel gesetzt. Sie, die statt von Anbindung immer nur von einer temporären Untergrenze spricht, hat sich in eine Sackgasse hineinmanövriert, aus der sie kaum mehr herausfindet.
Seit drei Jahren spielt es für einen Bürger keine Rolle, ob er einen Franken und 20 Rappen in seinem Portemonnaie hält oder einen Euro. Die beiden sind durch die Anbindung austauschbar geworden.
Faktisch ist die Schweiz damit im Euro. Sie hat ihre Währung mit jener des kriselnden Wirtschaftsraums gleichgeschaltet.
Die SNB argumentiert damit, dass dies nur temporär der Fall sein soll. Sobald sich die Lage in den Krisenländern im Süden des Kontinents beruhigen würde, würde sie die Untergrenze aufheben.
Doch die Lage hat sich nicht beruhigt. Im Gegenteil, sie ist seit 2011 immer schlechter geworden.
In Griechenland wird in wenigen Tagen zum wiederholten Mal eine neue Regierung gewählt. Kommen die Linken an die Macht, dann dürfte sich der Euro weiter abschwächen.
Italien hat nie bewiesen, dass es tatsächlich das Land und die Wirtschaft auf neue Beine stellen will. Einzig Spanien hat unter einer bürgerlichen Regierung harte Sparschritte vollzogen.
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Doch in Madrid droht die Machtübernahme durch eine neue Bewegung namens „Podemos“. Angeführt von einem sozialistisch inspirierten Universitätsprofessor soll Spanien „gerechter“ werden – statt Leistung gilt wieder Umverteilung.
Das genau falsche Rezept für einen nachhaltigen Um- und Aufschwung. Die Entwicklung legt eine anhaltende Schwäche des Euro nahe.
Kommt hinzu, dass die USA wieder brummen. Irgendwann werden dort die Zinsen erhöht. Dann geht’s schnell. Der Dollar würde wohl noch stärker zulegen, der Euro vermutlich noch mehr schwächeln.
Und die Schweiz mit dem Franken wäre mitten drin. Die SNB müsste weiter und weiter Euro kaufen, um die proklamierte Untergrenze zu halten.
Im Dezember hatte die Notenbank vehement an den Devisenmärkten intervenieren müssen. Die Rede ist von rund 20 Milliarden zusätzlichen Euro-Käufen, um den Franken schwach zu halten.
Mit jedem Euro mehr in ihren Büchern wird es für die SNB schwieriger, aus der Sackgasse herauszukommen. Wer soll den Schweizern jemals die vielen Euro abkaufen?
Und zwar zu mindestens 1,20 Franken. Wenn die SNB für ihren Euro-Berg nur noch 1 Franken oder noch weniger erhält, dann reisst sie ein Loch in ihre Bilanz, das den heutigen Rekordgewinn in den Schatten stellt.
Damit ist die SNB auf einen Kamikazekurs geraten. Sie kauft und kauft Euro, ohne absehbares Ende.
Irgendwann ist der Franken dann endgültig im Euro.
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Die beliebtesten Kommentare
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Freigabe des Wechselkurses ! Damit schlagen die Euro-Verluste erst mal durch.
Jetzt kommt es darauf an, ob der Euro in Bälde eine Reaction nach oben machen sollte – was ich eigentlich erwarte. Dann wäre das Drama so halbwegs zu verkraften.
Ansonsten würde ich erneut sagen – Vollidioten die letzten Jahre, die da am Werk waren. Oder noch schlimmer. Denn bitte nicht vergessen – es sind unsere Spareinlagen, die sich die SNB für diese Spekulation ausgeliehen hat. Die stehen im Feuer. Die SNB und ihre Verantwortlichen haben dank „Unabhängigkeit“ hingegen Quasi-Immunität.
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Lieber Dr. Ott,
Sie sind ein Optimist! :)). Leider sehe ich da keine Aufwertung in Sicht, da der Euro nicht Krank ist, sondern Tod geboren wurde!
Mario Draghi soll deutschen Bundestagsabgeordneten seinerzeit gesagt habe, dass QE nicht in Frage käme.
Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, und so wird die EZB in der kommenden Woche am nächsten Donnerstag aller Voraussicht nach einen Entscheid über den Kauf von Staatsanleihen herbeiführen.
Die heutige Entscheidung der SNB hat Panikartige Züge! Eine kontrollierbare Aufwertung, die in kleinen Schritten erfolgt sieht anders aus.
Die Schweiz hat ihre Währung ruiniert, wozu?
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Gestatten Sie mir, bitte, eine verrückte Prognose: der CHF wird in 1-2 Jahren zwischen 1,20-1,30 sein, oder auch noch schwächer. Warum?
Weil jetzt plötzlich alle möglichen ‚Experten‘ erkennen werden, dass ein so hoher CHF-Kurs eine Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft sein könnte; dass Schweizer Immobilien im Devisengegenwert viel zu teuer sind; dass man bei Veranlagungen in CHF sehr viel Geld verliert (Negativzinsen); dass man vielleicht gut beraten ist, aus dem CHF rechtzeitig auszusteigen; etc.
Hätte ich seinerzeit CHF mit Euro gekauft, würde ich jetzt rasch zur Bank gehen, um meine CHF zu verkaufen.
In einem Satz: VERKAUFT CHF SO RASCH WIE MÖGLICH!!!
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@ beide Co-Kommentatoren
Prognosen sind bekanntlich schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen – ich stimme Ihnen daher Beiden zu und bleibe nichtsdestotrotz auch bei meiner Aussage :-))
Vor wenigen Tagen schrieb ich hier, dass der Euro aufgrund seines reversals jetzt jahrelang sinken wird, ganz ohne Zweifel. Per ultimo hatten wir quasi den Anfang seines Endes gesehen. Was aber eben nicht ausschliesst, dass er noch eine Reaction nach oben macht. Im Gegenteil. Aus verschiedenen Gründen. Neben den rein zyklischen zB gerade wegen der Druckerei / QE, was zwar die EZB zur bad bank macht, aber das EU-Bankensystem weiter rettet, was eben der Währung hilft; so unglaublich sich das anhört. Und erst danach geht’s endgültig mit dem Euro nach unten.
Der Franken steigt natürlich erst einmal bzw. bleibt hoch. Kurzfristig, weil die ganzen shorts sich eindecken müssen. Mifri, weil in Euroland alle Angst vor dem Ende des Euros haben. Was die einen in den DAX treibt – Stichwort ‚NDM / neue DM‘ und bloss keine Euro-Staatsanleihen, und die anderen in den Franken, trotz hoher Negativzinsen.
Auf der anderen Seite drücken uns die Eurobestände, so lange der Euro eben weiter sinkt. Was den Franken schwächt. Und, dass das Vertrauen in den hiesigen Finanzplatz nach dem ganzen Disaster um das Bankgeheimnis mE schwer erschüttert ist – und vor allem erschüttert bleibt.
Unser Handel, also Import/Export, ist dabei nahezu irrelevant. Heutzutage machen Handel weltweit weniger als 10% der Kapitalströme aus, der Rest sind Investmentströme. Die eben mehrheitlich einen WK determinieren.
Nettoeffekt ? Hm, aber auch ich sehe den Franken in wenigen Jahren niedriger – ggü. dem Dollar: Was dem Euro das Genick brechen wird – die nächste grosse Bankenkrise in ca. 2017/18 wird eben auch unseren Grossbanken den Garaus machen. Und damit wird eben auch unser Franken in die Knie gehen. Wann ? Aller Voraussicht nach ab 2017 bis 2019.
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Sorry: ‚..EU-Banken- und Lebensversicherersystem weiter rettet..“
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Oh je !
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Könnte die SNB darauf wetten, dass sie den Mindestkurs nicht einhält und anschliessend bekanntgeben, es gibt einen neuen Mindestkurs von 1.05? Falls ja, könnten die Einnahmen aus der Wette den Schaden des gestiegenen Frankens mehr als ausgleichen?
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Der CHF ist nicht ein Wert an sich. Er reflektiert aber vertrauen (oft auch spekulativ motiviertes) und erfüllt eine gesamtwirtschaftliche funktion, die über jene des tauschmittels hinaus geht. wenn nun der von beginn weg irrlaufende EUR (ohne gemeinsame steuer- und wirtschaftspolitik funktioniert eine gemeinsame währung nicht) schwächelt, dann hat die schweiz ein problem, dem sie sich nicht durch einen immer stärker werdenden CHF entziehen kann. der verzicht auf den mindeskurs würde zu einer importierten deflation in grossem stil führen, mit den entsprechenden folgen für die produzierende exportwirtschaft. dabei wirkt sich aus, dass die standortkosten für die produzierenden CH-industrie hoch sind und die robustheit entsprechend fragil. stichworte in dem zusammenhang sind die vielfältigen und immer steigenden abgaben (steuern und gebühren), die gesellschaftliche wohlstandsverteilung z.b. durch vergleichsweise hohe löhne und die abfederung der wirtschafts- und beschäftigungskrise durch den ausbau der staatquote. es gilt produktion und damit verbundenes know-how und innovationspotential zu erhalten und nicht die freude am CHF als einer art papiergold zu pflegen. die snb macht in diesem schwierigen umfeld einen hervorragenden job.
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Unseriöse Eigenkapitalrendite von fast 80 Prozent!
Richtig: Die SNB hat einen grossen Teil des Gewinns von 38 Millairden Franken erzielt aufgrund ihrer Autoriät im Markt. Sie profitiert von den höheren Renditen im Ausland und diktiert quasi dem Markt, dass der Euro-Kurs nicht fallen dürfe.
Das ist wie ein Aktionär hohe Dividendenrenditen erzielt und ständig neue Aktien kauft mit Schulden, damit die Aktienkurse nicht fallen können.
Das ähnelt einem Schneeballsystem, das irgendeinmal auseinanderbricht.
Dieses Jahr erzielt die SNB nun eine Eigenkapitalrendite von fast 80 Prozent.
Das ist unseriös und erinnert an Wettkreise.
Schade – es ginge auch anders, indem die SNB in der Schweiz (auch in Aktien) investieren und so unsere Wirtschaft ankurbeln würde (auch als „lender of last resort“).
Die Gewinne wären dann auch noch hoch – aber ohne Währungsrisiko.
Es ist allerhöchste Zeit, dass die SNB nun sofort aus ihrem Mindestkursabenteuer aussteigt!
Das zeigt ein Blick auf den täglichen Euro / Franken Chart.
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Lieber Herr Dr. Meyer,
Richtig. Neben bei bemerkt: Die Währungshüter haben in der Vorweihnachtswoche offenbar so heftig interveniert, wie seit mehr als zwei Jahren nicht.
Um keine Zweifel an der Sorgfältig ihrer Arbeit aufkommen zu lassen, sah sich die SNB am 2. Weihnachtstag gezwungen, den Taucher des Euros am 1. Weihnachtstag auf 1,1989 Franken zu erklären. Die Kurse unterhalb der Untergrenze seien nicht am offiziellen Devisenmarkt, sondern einen Nebenmarkt entstanden. Der Mindestkurs sei auch über die Festtage „jederzeit sichergestellt“ gewesen, meldete die Nationalbank.
Indes hat sich der Schweizer Franken deutlich gegenüber dem US-Dollar abgeschwächt. Aktuell besitzt 1 Dollar einen Gegenwert von 1,02 Franken. Als Jordan seine Aussagen tätigte, waren es lediglich 0,88 Franken. Auch die zweite Anforderung ist eingetreten. Der Euro schwächte sich gegenüber dem US-Dollar erheblich ab. Er sank von 1,40 auf 1,18 Dollar.
Ja, die SNB wirft alles in der Schale, bleibt zu hoffen, dass zügig und entschlossen dieses Experiment zurückgefahren wird.
Ich hätte eine Frage: Nach Ihrer Einschätzung ist dieses Experiment (Mindestkurs) einzig und alleine auf Grund des Export eingegangen worden, – oder, so meine Vermutung, spielen da auch andere Gründe eine Rolle? Geschäftsbanken? Eliten? usw. Danke.
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@Argonautiker
Die SNB rechtfertigt den Mindestkurs meines Wissens mit der Gefahr dass die Exporte von Waren und Dienstleistungen zurückgehen könnten..
MfG
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SNB kann nicht den EUR stützen, sondern lediglich den CHF schwächen, indem SNB Billionen CHF verkauft. Gegen irgend etwas und nicht unbedingt gegen EUR. Wenn SNB Billionen CHF verkauft und damit RUB und Erdöl futures und Metal futures kauft, dann sinkt CHF gegenüber EUR. Wenn CHF unter 0,8333 EUR sinkt, dann „steigt“ EUR über 1,2 CHF, obwohl SNB eventuell EUR sogar verkauft hat. Wichtig ist nur dass SNB nur massiv unterbewerte Aktiven kauft, und viele Jahren verfügt, bis diese massiv unterbewertete Aktiven wieder steigen. SNB kann auch den CHF zum sinken bewegen indem SNB die realen Schweizer Joblosen Zahlen (Bevölkerung 15-65 alt minus Vollzeit Arbeitenden) Publizität macht.
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Sehr guter Artikel, ich sehe das genauso und es hat sich schon lange abgezeichnet. Doch die Lage spitzt sich immer mehr zu – EZB/Draghi werden im ganzen 2015 mächtig QE pumpen und damit den Euro weiter schwächen in der Hoffnung, die Wirtschaft in Gang zu bringen. Der „Grexit“ oder zumindest ein massiver Schuldenerlass für Griechenland zeichnen sich ab. Was sagen dann die anderen südeuropäischen Länder, die sich mit Verschuldung und Austerität in einem Teufelskreis befinden?
Die SNB bindet uns freiwillig an diese gesamte hochexplosive Dynamik an, ohne gute Rückzugsmöglichkeit im Krisenfall. Was macht Jordan, falls der Euro wirklich crasht?
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Ich meine, die Glaubwürdigkeit der SNB, vor allem ihre Glaubwürdigkeit in Hinblick auf den Mindestkurs, würde profitieren, wenn sie den gesamten Gewinn 2014 in die Rückstellungen für Währungsrisken stellen würde. Dann würden alle sehen, dass die SNB jederzeit den Mindestkurs aufgeben könnte, ohne deswegen gleich ein gewaltiges negatives Eigenkapital zu verursachen. Man würde daraus folgern, dass die SNB den Mindestkurs ganz freiwillig verfolgt und nicht deshalb, weil sie keine andere Wahl mehr hat. Und übrigens: es ist nie falsch, Spekulationsgewinne einzubehalten, damit man in Zukunft damit eventuelle Spekulationsverluste abdecken kann.
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Nachdem alles darauf hindeutet, dass sich die SNB bis auf weiteres in einer Sackgasse befindet, wäre es tatsächlich nicht nur ehrlich, sondern auch (buchhalterisch) notwendig Rückstellungen/Reserven für Währungsrisiken zu machen. Ich finde Ihren Vorschlag gut.
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Die Bürger der CH zahlen viel zu hohe Preise für alle Importprodukte und die Reisen im Ausland. Wir finanzieren also die SNB damit. Das Geld fliesst aus unseren Taschen in die Ihrige – gutes Konzept der Globalisten – wann wachen die Bürger endlich auf? USA Wachstumsmotor? Wohl kaum. Die Einkommensverteilung ist so einseitig geworden, dass es gar keine Mittelschicht mehr gibt. Das System wird nur am leben gehalten weil das FED weiterhin fleissig Geld druckt. Mehr Schulden bedeutet eben mehr Einkommen für die Globalisten. Sobald in den USA die Zinsen erhöht werden sollten – dann kollabriert das System und die Globalisten können die Assets zu praktisch nichts aufkaufen. Der USD ist also nicht wirklich eine sichere Währung. Was wir in Zukunft verbrauchen in der CH ist Erdöl. Warum nicht einfach die Euros in Öl tauschen? Jetzt ist es günstig zu haben und nur eine Frage der Zeit wann aus 50 USD wieder 100 USD sind.
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Guter Artikel. Die Lage ist sehr ernst. Der Schweizer Franken kriegt es nun mit der Angst zu tun. Er will aus der Mindestkurs-Klinik, in den in die (SNB) im September 2011 einlieferte, ausbrechen. Derweil redet die SNB ihrem Franken eine Phantom-Schwäche ein und versucht ihn mit Medikamenten (Euro-Stützungskäufe, Negativzins) ruhig zu stellen.
Nun wird es gefährlich für den Euro-Franken-Kurs: Ursache ist nicht etwa ein Ende, sondern eine Verlagerung der Geldpolitik über die Notenpresse (QE-Trade). Künftig werden Europäische Zentralbank (EZB) und Bank von Japan das machen, was die Fed in den letzten Jahren getan hat.
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@ Bern + SNB
Vorschlag zur Güte.
Der Jahresgewinn scheint ja aus so ziemlich allem anderen als dem Euro zu kommen. Nachdem ich jedoch einsehe, dass es ziemlich peinlich ist, nach mind. 3, eher 5 Jahren Euro-Fehlspekulation die Anbindung einfach aufzugeben – wie wäre es denn, vom Euro einfach auf den USD zu switchen, sprich den Franken am Dollar festzubinden ?
Sicher fällt der gebündelten Ladung Visionärskraft ein, wie man so einen Strategiewechsel dem Volk propagandamässig verkaufen könnte; hat ja bislang schon mit dem € gut funktioniert.
Die Hauptsache an meiner Perspektive wäre jedenfalls – wir hätten wieder einen Franken, von dem wir nicht befürchten müssen, dass er bald ähnlich viele Krisengipfel braucht wie der Euro in dessen Geschichte. Und vor allem nicht, dass er demnächst genauso zerbröselt.
Die amerikanische Wirtschaft wächst ordentlich, so ziemlich als einzige noch; dahin kann man also sicher einiges exportieren. Wer weiss, vielleicht kämen sogar wieder ein paar der verschreckten Anleger zurück, trotz FINMA & Co.
Und investieren könnte man die Dollars problemlos in US-Staatsanleihen wie auch US-Aktien. Beides meinem Dafürhalten nach keine schlechte Anlagestrategie für 2015 – also in der zeitlichen Reihenfolge. Wie übrigens auch in den letzten 3 Jahren bereits.
Ah, nein.. ich vergass – der Dollar steigt ja ständig ! Lediglich der Euro fällt ins Bodenlose. Weswegen man von dem ja auch brutto geschätzte 400 Mrd gekauft hat.. Doof natürlich.. also mein Vorschlag. Sorry..
;-))
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Nachtrag:
Baltensperger schlug übers WE einen Währungskorb 50:50 aus Euro und Dollar vor ;-)) Adieu freie Wechselkurse – willkommen in the land of Zentralwirtschaftler. Na ja.
Wie gesagt, der Euro sollte zwar ab jetzt viele Jahre lang sinken, jedoch in den kommenden 1-3 Jahren noch eine letzte ordentliche Reaction nach oben machen. Dh, schlicht, dass der Dollar dabei kurz in die Knie geht bevor er wirklich explodiert – das wäre der berüchtige fake move kurz vor dem Ausbruch.
Darauf müssen wir jetzt nur warten, bevor die SNB dann in in Richtung 100% USD-Anbindung geschoben werden muss; aber wer weiss, vielleicht kommt sie auch einmal von selber d’rauf. Oder der Baltensperger hilft erneut beim Nachdenken.
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Nicht 20 Mrd., sondern angeblich 32 Mrd. hat die SNB im Dezember kaufen müssen (Quelle. 20 Minuten), womit der EURO-Bestand schwindelerregende 500 Mrd. erreicht hat, d.h. fast das ganze BSP! Habe ich das richtig verstanden: Die SNB druckt ungedecktes Geld (fiat money), da der CHF nicht mehr durch Gold gedeckt ist, kauft dafür eine kranke Währung (EURO) zu einem eigentlich überhöhten Kurs von 1.20, kassiert 5% Zinsen und Dividenden auf den EURO (und wenigen USD) Geldern, und schüttet dann reelles Geld an die überglücklichen Kantone und den Bund aus, die möglichst keine Fragen stellen…
Thomas Jordan ist also der König Midas, der Alchimist, der aus Blei (wertlosem Baumwollpapier in Banknoten) risikolos 38 Mrd. Gewinn, also Gold produziert? Und die Bankenaufsicht FINMA schweigt? Hat die SNB überhaupt irgendwelche Risikokontrollen, wie eine Bank sie hat? Oder ist es wirklich das risikolose Perpetuum Mobile? Dann müssten wir noch 100x mehr davon machen und keiner von uns müsste mehr arbeiten und die Steuern wären auf null…
Jordan Superman, umjubelt und vergoldet, oder Jordan Mega-Zocker, der eines Tages geteert und gefedert die Szene verlassen wird? That is the question…
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@ RETO, im Zuge des IWF-Beitritts der Schweiz musste sie nicht nur den Goldstandard aufheben; es erfolgte auch eine Änderung des Nationalbankgesetzes, was der SNB Freiheiten eintrug, die sie vorher nie hatte. Wie unfähig die SNB ist, mit diesen Freiheiten umzugehen hat sie in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Zeit also die SNB wieder an die kurze Leine zu nehmen. Wer aktiv in Märkte eingreifen will, sollte verstehen wie diese funktionieren und vorallem seine eigenen Möglilchkeiten richtig einschätzen können. Grössenwahnsinnige Ideen würden so erst gar nicht entsehen!
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Nicht 20 Mrd., sondern angeblich 32 Mrd. hat die SNB im Dezember kaufen müssen (Quelle. 20 Minuten), womit der EURO-Bestand…
@ Bern + SNB Vorschlag zur Güte. Der Jahresgewinn scheint ja aus so ziemlich allem anderen als dem Euro zu…
Guter Artikel. Die Lage ist sehr ernst. Der Schweizer Franken kriegt es nun mit der Angst zu tun. Er will…