In diesen Tagen erhalten die 45’000 CS-Mitarbeiter weltweit den wichtigsten Brief des Jahres: das Couvert mit der grossen Bonus-Zahl.
Wer dachte, der Bonus werde angesichts von Strafen und Problemen einbrechen, sieht sich getäuscht. Offenbar sinkt die Extraentschädigung nur um rund 10 bis 15 Prozent.
2013 lagen im CS-Bonuspool 3,6 Milliarden Franken. Somit wäre von einem Bonus in Gesamthöhe von rund 3 Milliarden auszugehen.
Die CS wird in 2 Wochen ihre Zahlen für 2014 präsentieren. Ob sie bereits dann den Bonus bekannt gibt, ist offen.
Das vergangene Jahr geht als schwarzes in die Annalen ein. Im Frühling wurden die Schweizer mit insgesamt 2,8 Milliarden Dollar im US-Steuerstreit gebüsst.
Schlimmer war die Pflicht, sich als kriminelle Organisation bekennen zu müssen. Die Nachwehen dauern bis heute. US-Politiker fordern, dass die CS vom Institutionellen-Geschäft in Amerika ausgeschlossen wird.
Könnte die US-Geschichte als Einmal-Absturz abgetan werden, bleiben die zugrunde liegende Verfassung der CS und ihre Strategie unklar.
Nachdem die Presse die Führung monatelang unter Beschuss genommen hatte, wachten auch die Investoren auf. In einem Artikel in der Financial Times forderten grosse Angelsachsen-Fonds kürzlich bessere Zahlen innert Jahresfrist, sonst müsste die CS-Führung die Konsequenzen tragen.
An der Börse ist der CS-Titel zu einem Nonvaleur geworden. Seit Jahresbeginn verloren die Aktien 20 Prozent. Die UBS büsste nur 7 Prozent ein, bei Julius Bär liegt das Minus bei 17 Prozent.
Doch Bär war zuvor stark gestiegen und wurde im Frankenschock wegen ihrem überproportionalen Kostenanteil in der Schweiz besonders hart abgestraft.
Die Schwäche des CS-Valors ist hingegen keine vorübergehende. Sie hält sich hartnäckig und signalisiert, dass die grossen Investoren die Bank auf Abwegen sieht.
Die Führung verschliesst davor offenbar die Augen. Wenn der Eindruck stimmt, dass die Bonus-Quelle erneut üppig sprudelt, so leert sie das Füllhorn aus, als ob nichts gewesen wäre.
Das Vorgehen trägt die Handschrift von Brady Dougan. Im Mai jährt sich seine CEO-Regentschaft zum achten Mal.
Seit 2010 hat die CS unter Dougan 10,7 Milliarden Reingewinn erzielt. An Boni hat sie in diesen vier Jahren über 15 Milliarden ausgeschüttet.
Dougan überstand im Unterschied zu seinen Kollegen bei der UBS, der Deutschen Bank, der englischen Barclays, der Bank of America, der Citigroup und vielen weiteren jeden Sturm persönlich unbeschadet.
Einzig die Chefs von J.P. Morgan und Goldman Sachs scheinen gleich unantastbar wie Dougan. Deren Bankhäuser zeigten aber über die ganze Zeit bessere Zahlen und eine klarere Strategie.
Dougan wird hingegen als jener CS-Chef in die Geschichte eingehen, der für ständig neue Boni-Programme viel Substanz bereit war zu opfern.
Unter dem Amerikaner hat die Grossbank wertvolles Tafelsilber hergegeben. Sie verkaufte den alten Volksbank-Hauptsitz an der Bahnhofstrasse, das Grieder-Kleiderhaus am Paradeplatz, das Metropol an der Börsenstrasse, das Bank-Hofmann-Haus am Bleicherweg.
Selbst ihr eigenes Operationszentrum Uetlihof oberhalb der Zürcher Saalsporthalle blieb vor dem Abbau nicht verschont. Statt Herr im eigenen Haus zu sein, ist die CS heute Mieterin des norwegischen Staatsfonds als neue Besitzerin.
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Profitiert von dieser Art von schleichendem Ausverkauf haben die Mitarbeiter. Sie kriegten Jahr für Jahr hohe Boni – zusätzlich zu vergleichsweise attraktiven Salären.
Richtig glücklich machte dies aber nur einen kleinen Teil der Belegschaft. Die gut 2’000 Angehörigen der obersten Kaste namens Managing Directors liessen sich gerne vergolden, ebenso die Trader und Chefs der angelsächsisch dominierten Investmentbank.
Anders sieht der Befund in der Sparte Vermögensverwaltung respektive Private Banking aus. Dort, wo traditionell die Schweizer das Sagen haben, wird die Bonusverteilung kritisiert.
Ins Visier gerät Christoph Brunner, der Chef des Private Bankings Schweiz. Dieser würde mit Formeln und mathematischem Hokuspokus eine Schein-Gerechtigkeit zelebrieren.
In Tat und Wahrheit sei Brunners System ungerecht. Top-Leute, die besonders viel Netto-Neugeld von vermögenden Kunden zur Bank gebracht hätten, würden vergleichsweise mit einem Butterbrot abgespiesen.
Die Investment Banker würden sich kaputt lachen über Brunners Pseudo-Bonus-Wissenschaft, meint eine Quelle. Im Dealing & Wheeling würde belohnt, wer den grossen Coup für die Bank lande.
Die Bank betont in Gesprächen, dass Brunners Formeln austariert, fair und transparent seien. Der Bonus würde heute nach einem System verteilt und nicht einfach aus dem Bauch heraus.
Dazu gehören genaue Anleitungen für die Vorgesetzten, wie sie das Bonus-Thema mit ihren Untergebenen anpacken sollen.
Diese zeichnen das Bild einer wenig selbstständigen Führungscrew, die für jeden Schritt an der Hand genommen und mit einer Checkliste geführt werden muss.
„Begin the conversation by providing a brief overview of the market conditions, Credit Suisse performance and divisional performance“, beginnt der Leitfaden für das Mitarbeiter-Gespräch.
„Thank employee for hard work and congratulate on achievements in 2014“, lautet eine Anweisung, die an Lehrer-Empfehlungen der örtlichen Schulpflege erinnern.
„Communicate that compensation decisions are based on multiple factors incl. bank, division, department and individual performance“, lautet die Anweisung, um gegen Enttäuschungen vorzukehren.
Keinesfalls soll der Chef den Bonus eines Mitarbeiters mit jenem eines anderen vergleichen. Und er soll sich nicht aus der Affäre stehlen mit Sätzen wie „This was not my decision…“.
Wie man die offenbar heikle Kommunikation rund um den Bonus meistert, steht ganz am Schluss.
Man dürfe einem einzelnen Mitarbeiter mit Hinweisen wie „in the band below midpoint“, „around midpoint“, „above midpoint“ erläutern, wo dieser im Direktvergleich ungefähr stehe.
In scharfem Kontrast zur präzisen Handlungsanleitung für die aktuelle Bonus-Runde steht die diffuse Ausrichtung der Bank.
Von einer Checkliste für dieses Problem ist bisher nichts bekannt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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werde diese Woche mein Konto kündigen. Das tut gut.
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diese Firma ist in Schwierigkeiten.
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wie sagte der VR Präsident, nachdem die CS zur der Höchstbusse von 2 300 000 000 CHF verurteilt worden war und ein Neuanfang gefordert wurde?
wir nehmen unsere Veratwortung insofern war, als dass wir in diesen schwierigen Zeiten die Bank weiterführen wollen (kein wörtliches Zitat, aber sinngemäss).
Sollte wohl heissen, wir wollen von dieser Bank weiter profitieren, ist uns egal, ob sie dabei Schaden nimmt.Diese Woche ist Zahltag.
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22% Einbruch des Aktienkurses im Januar. Von allen europäischen Banken starteten nur die griechischen Banken schlechter ins neue Jahr. Mal schauen ob es einen Dividenden-Haircut gibt.
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„CS is a crminal enterprise“
Zumindest sagt das so die CS Führung.
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schon interessant dass sich die FINMA so an der Nase rumführen lässt. Als Aussenstehender der keinen Einblick hat wie dort Entscheidungen gegriffen werden fragt man sich ob sie nicht wollen odsr nicht können. im Steuerstreit mit den USA haben sie faksch reagiert und haben sich das Gesetzt des Handelns aus der Hand nehmen lassen.
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zur CreditSuisse; kriminell als auch zivilrechtlich verurteilt in gegen 30 Ländern! Japan, USA, Australien, Neuseeland, Deutschland, USA, Schweiz (u.a. Betrug der Beamtenversicherungskasse) u.v.a; die Lizenz hätte man dieser Firma schon längstens entziehen mussen da die vom Gesetzesgeber verlangte „einwandfreie Geschäftsfuhrung“ nachweislich nicht mehr gegeben ist; auch sollte man die verantwortlichen Kader persönlich belangen, das Schweizer Geschäft der NeuenArgauerBank anvertrauen! – aber die FINMA und deren Vorgänger lassen sich benebeln… das ist das UNfassbare!
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Buchhalter Brunner macht das alles wirklich sehr gut!
So wie es eben ein Buchhalten machen kann.
Dafür lässt sich die Performance der Vermögensverwaltungsmandate seit Anfang Jahr sehen!
Ausgewogen -11%!!! Passt zum Aktienkurs. Auch da eine Glanzleistung.
Ein Neuanfang ist dringend notwendig! Rohner, Dougan, Meister und Brunner gehören entsorgt! -
Was ich nicht verstehe ist, dass reiche Anleger sich von einer Bank beraten lassen, die anhand eigener Zahlen beweist, dass sie es nicht wirklich kann. Oder teilt man gezielt Hand in Hand mit den Hauptaktionären in versteckten Kanälen die Substanz der Bank? Warum schweigen dann weiterhin die Aktionäre zu den offensichtlichen Fehlleistungen des Dogan-Clans?
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ich glaube das geht über die Cocobonds, kenne mich aber nicht so aus.
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Dass es bei der CS in die falsche Richung läuft, ist ja kein Geheimnis mehr.. Wer sich bei sinkendem Gewinn, fallendem Akteuenkurs und nach einer Rekordstrafe einen steigenden Bonus gönnt, hat wohl andere Pläne als die Firma zu konsolidieren. Einer eigentümergeführten Firma würde man wohl sagen: „Spinnt Du, Du machst Deine Firma kaputt?“. Geht natürlich in diesem Fall nicht, dass die Geschäftleitungsmitglieder nur Angestellte sind. Ich habe mich lange geweigert, zu glauben,dass die CS binnen 3 Jahren die Eigenstöndigkeit verliert, aber mittlerweile glaube ich es auch.
Selten eine so schlecht geführte Firma gesehen. -
Das Thema ist sehr emotional aufgeladen und viele müssen für einige wenige unten durch.
Als hoffentlich aufstellende Anekdote möchte ich die Geschichte eines Arbeitskollegen schreiben, der im BackOffice einen moderaten Bonus erhielt, der relativ weniger stark sank als derjenige des Vorgesetzten. Der Kollege bekam anschliessend zeitintensive und nervenaufreibende Aufgaben, freute sich beim Feierabendbier mit Kollegen über seinen Bonus und wechselte vor der nächsten Geldrunde zur Konkurrenz.
Wir können heute immer noch gut zusammen lachen und sehen, dass solch ein „Bonus“ zufriedenstellend ist 🙂
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Brunner und Meister sind primär wegen ihrer Leibesfülle stattliche Erscheinungen. Was ist die Leistung von Meister? Keine Verantwortung übernehmen (siehe Hearing), intern arrogante und abschätzige Sprüche über die Konkurrenz, Inside Paradeplatz und Politiker ablassen und meinen, damit die frustrierte Schweizer Belegschaft motivieren zu können? Als Manager kann man ihn nicht Ernst nehmen, seine Autorität definiert sich über die Funktion. Wobei er freilich nur seine DU’s hinter sich scharen kann. Kein Wunder dominieren die Amis in der Bank. Ich sehe derzeit keinen Schweizer mit Format für die ganz grossen Jobs. Auch der Ursli zeigt kein Leadership und macht nur Sprünge beim Hürdenlaufen.
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Selbst die Griechen gehen nicht so schlimm mit Griechenland um wie die CS-Riege mit der CS!
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Und 100 weitere solche Geschichte werden soviel ändern: nichts. Die CS-Chefs machen was sie wollen, weil sie niemand daran hindert. Die Aktionäre tolerieren dies offenbar. Der Ballon wird irgendwann keine Luft mehr haben, aber die Entleerung geschieht derzeit weiter.
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ich merke dass. Kommentare wieder aufgeregter und bissiger werden, wenn der Monat der Bonuszahlungen ansteht. Tut aber nicht gut. Wichtig sind zum Glücklichwerden vor allem gute Beziehungen zu anderen Menschen. Es lohnt sich die Glücksstudie der Harvard University zu lesen, die seit 70 Jahren durchgeführt wird. Banker finden dort keine Erwähnung.
Was ist die Folgerung daraus? Um glücklich zu werden, ist die CS und die Beschöftigung mit ihr nicht der ideale Ort.
So einfach ist das. -
Es wurden auch Jobs abgebaut, also ist die Kürzung für die im System Verbliebenen bescheiden.
Ich wundere mich über die Aktionäre, die diese im Verhältnis zum Geschäftsgang krassen Bonuszahlungen so hinnehmen. Aber Brady hat zu den wichtigsten Kapitalgebern im nahen und fernen Osten scheinbar ein gutes Verhältnis. Denen ist unsere Moral egal. Bei uns führt die Verärgerung zu Reaktionen beim Stimmbürger und eine schleichende Verabschiedung eines liberalen Staates und einer toleranten Gesellschaft. Aber wenn schon, dann müsste man bis zu Erfüllung aller Kapitalanforderungen inkl. Swiss Finish die Bonus- und Dividendenzahlungen auf 20% des Gewinns vor Steuern und Bonus einfrieren. Und ohne Gewinn auch kein Bonus für die Geschäftsleitung, ist doch logisch.
Ich war selber bei der CS. Gut, weg zu sein. Meine Familie hat sich geschämt und ich zunehmend auch. Ich glaube die Bonus könnten merklich gesenkt werden. Die Qualität der Managerleistung (oder besser) lässt sich mit Menschen erbringen, die auch für weniger Geld arbeiten. -
1. viele verstehen nicht, dass die Firma den Aktionären gehört und diese das Sagen haben. Ob Sie jetzt Schweizer sind und hier leben gibt Ihnen keinen Anspruch auf irgendwas nur weil „Swiss“ im Namen steht. Mann nennt dies auch Marktwitschaft bzw. Kapitalismus. Bildung hilf in diesem Punkt.
2. ich kann mich nicht an einen Fall erinnern als die CS irgend einen Mitarbeiter mit der Pistole an der Schläfe gezwungen hat bei dieser Bank zu arbeiten. Wenn Sie über 18 Jahre alt sind, sollten Sie mündig sein und eigenständig Entscheidungen treffen können. Mit den Konsequenzen müssen Sie aber klar kommen.
3. Släbe isch keis Biscuit.
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Alles klar! Aber man muss bedenken, dass wir in der Schweiz einen grossen Teil der Aufräumarbeiten und -kosten tragen, falls diese Firma tatsächlich an die Wand gefahren wird. Die CS AG, deren Aktionäre und dem heutigen Management geht das dann nichts mehr an.
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Tja, mit der Bildung – nicht zuletzt auch bezüglich Grammatik und Rechtschreibung – ist das ja bekanntlich so eine Sache….. EINbildung drängt sich als erste Assoziation zu obigem entluminierten ‚Beitrag‘ auf.
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da muss man schon dagegen halten.
ersten, die CS war einstmals eine sehr gute Adresse mit Renomme. Dass sie jetzt so heruntergewirtschaftet wird muss nicht sein. Es ist einiges schiefgelaufen im VR.
zweitens, die CS als eine der grössten Firmen und bedeutetesten Arbeitgeber der Schweiz hat Vorbildfunktion in der Schweiz. Ob ihr es nun passt oder nicht, aber sie bekommt Aufmerksamkeit. Sie ist auch Brennpunkt der Gesellschaft wo sich der gesellschaftlich Diskurs entzündet,
drittens, Eigentum verpflichtet.
viertens, die Verantwortlichen haben sich nicht mit Ruhm bekleckert in den vergangenen Jahren
fünftens, die Anbetung des Geldes, wie sie von der CS Führungsriege derzeit zelebriert wird, ist prinzipiel, verwerflich. Nicht per se oder aus nicht nachvollziehbaren moralischen Gründen, sondern weil sie den Zusammenhalt der Gesellschaft stört. Ein liberale Gesellschaft impliziert keineswegs, dass jeder des anderen Feind ist, wril der Angat um seine wirtschaftliche Existenz haben muss. Wir sind nicht Sklaven des (anonymen) Grosskapitals, sondern freie Bürger dieses Landes, die ihren Handlungsspielraum, aber auch ihre Verantwortung wahrnehmen. Und das, durchaus unter Betrachtung der Einschränkung der persönlichen Gaben und Möglichkeiten, mit der nowendigen Solidarität und Subsidiarirtät mit an anderen Menschen.
Wir sind freie Menschen, und können in gewisser Weise entscheiden, in welcher Welt wir leben wollen.
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Die Saläre sind ja schon weit überdurchschnittlich. Diese Bonuskultur muss abgeschafft werden, aber die Politiker (vor allem SVP- und FDP-Politiker) schauen nur schweigend und leider zustimmend zu. Man muss wieder zurückgehen zur normalen Salärstruktur inkl. 13. Monatslohn. Ein Bonus soll nur bei sehr gutem Geschäftsgang verteilt werden und dieser soll für alle gleich hoch ausfallen (ob Direktor oder Putzfrau).
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Klar, die Putzfrau hat ja auch den gleichen Anteil am Erfolg… Weiterträumen!
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@Realist
Ich alpträume weiter von 7 Milliarden erfolgreichen Bank-Kaderleuten mit Millioneneinkünften, die zum Wohle aller Geld hin- und herschieben (Wer putzt dann eigentlich?). Jeder, der etwas leistet, wird ja automatisch reich. Realistisch werden es wohl 100 Mio. „Leistende“, 2 Mia. Gesinde und 5 Mia. Insekten werden. Der Triumph des Humanismus und der Aufklärung. -
@ Walter Hess
Ich verstehe Ihre Aussage nicht, aber vielleicht ist das auch besser so. Bleiben Sie weiter unaufgeklärt und inhuman.
Es grüsst Sie ein Insekt.
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@Mark T
Vielleicht war das Satire? Ich sehe aber, dass Satire heute oft durch die Realität übertroffen und daher übersehen wird.
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In jeder normalen Branche wäre es undenkbar, dass bei dieser Aktienkursentwicklung noch signifikant Bonuszahlungen ausgeschüttet würden. Und zwar flächendeckend, egal in welchem Bereich jemand arbeitet oder auf welcher Ebene.
Selbstbedienungsmentalität – durchs Band vom Lehrling bis zum CEO. Kein Mensch würde die Branche verlassen, wenn er 20% weniger Total Comp erhalten würde – nirgendwo kriegt man nämlich so viel Geld für eine moderate Arbeitsbelastung.
Und ja, ich arbeite auch in der Branche komme dieses Jahr in den Genuss eines hohen fünfstelligen Bonusbetrags und natürlich nehme ich die Kohle gerne…-
Ach, wenn sie/Sie doch nur wüssten….. ausserhalb dieser perversen Matrix, wo es scheinbar nur noch um die Kohle geht, lebt es sich wunderbar mit 0-10% eines damaligen monetären Bonus, dafür bei 1000% mehr Lebensqualität in einem gesunden Wertesystem.
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„Und ja, ich arbeite auch in der Branche komme dieses Jahr in den Genuss eines hohen fünfstelligen Bonusbetrags“
In welcher Abteilung arbeiten Sie und auf welcher Direktionsstufe? Der „normale“ MA der CS bekommt max. 1000-3000 CHF Bonus. Sie gehören der Minderheit der Abzocker an. Es würde mich nicht wundern, wenn Sie ein Kopfnicker, Excel- und Powerpoint-Spezialist sind und schon Millionen in den Sand gesetzt haben …
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@Fritzli
… also ich glaube Sie untertreiben jetzt doch stark, also die meisten CS Mitarbeiter bekommen mehr als CHF3,000, da bin ich also sicher… kommt halt drauf an in welcher Abteilung man arbeitet…… und sorry, aber die WELT IST NICHT GERECHT… und folgende Bonus Formel ist zu befolgen (Front oder etwas strategisches x Fuehrungsverantwortung x Kopfnicken und nichts Hinterfragen x Time spent on Networking = Bonus).
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@Buddy stupid:
In meiner Abteilung (IT) haben alle MA ein abgeschlossenes Hochschulstudium und keiner hat in den letzten Jahren mehr als CHF 3’000 Bonus bekommen, auch nicht mit besten Qualifikationen. Und dies trotz angeblichem Fachkräftemangel (Angebot und Nachfrage?).
Ihre Bonus Formel muss ich korrigieren:
… x Fuehrungsverantwortung x …Korrekt ist: … x Fuehrung x …
Die abgehobenen Investmentbanker merken erst, dass es ohne IT nicht geht, wenn alle guten MA das sinkende Schiff verlassen haben oder über Bord gestossen wurden.
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@Fritzli: Haben sie mal ihre Total Comp mit einer „normalen Branche“ verglichen? Wenn sie eine Arbeitsplatzbewertung durchführen, dann werden sie bemerken, dass z.B. eine Receptionistin in einem Hotel einen viel anspruchsvolleren Posten hat als ein Kundenberater im Retail. Aber pro Stunde etwa ein Drittel weniger verdient – und im Gegenzug noch Nachtschichten schiebt. Und im Backoffice und der IT ist das nicht anders.
Fakt ist: Wir sind alle flächendeckend und unabhängig von der Hierarchie masslos überbezahlt und die Aktionäre sind zu blöd, da etwas dagegen zu unternehmen.
Für meinen Teil lege ich jeden Franken meiner „Überbezahlung“ von ca. 50% meiner Total Comp zurück. Dann ist ein (freiwilliger oder unfreiwilliger) Wechsel in die Realität nicht allzu schwierig. Wenn ich mir so die Porsches, überteuerten Wohnungen und teuren Heiraten/Scheidungen meiner Kollegen anschaue, dann vermute ich, dass der Wechsel für viele schlicht finanziell nicht mehr möglich ist. -
@Peter:
Ihre Äusserungen sind eine Beleidigung für die meisten Informatiker der CS und festigen den Ruf des abgehobenen, arroganten Bänklers.In anderen Branchen verdient ein gut ausgebildeter Informatiker mindestens gleich viel.
Kein Informatiker des CS kann 50% der total Comp zurück legen, auch nicht mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium oder einer ähnlichen Ausbildung und viel Berufserfahrung.
Nachteinsätze werden übrigens auch geleistet.Sie haben anscheinend keine Ahnung, welche Anforderungen an einen Informatiker gestellt werden. Schon was von einem Requirementengineer, Softwareengineer, Solutionarchitekten etc. gehört?
Mit ein bisschen Code „töggelen“ ist es nicht getan.
Und ein umfassendes Business-Knowhow gehört zudem auch dazu.Aber ich kann Sie trösten. Sie sind mit ihrem Unwissen nicht alleine. Auch da Management ist der irrigen Meinung, dass diese Arbeiten durch billige, unerfahrene „Fachkräfte“ aus dem asiatischen Raum mit einer Schnellbleiche in einer Programmiersprache erledigt werden können.
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&Fritzli,
ich hätte es nicht besser schreiben können und wollen.
Es gibt dem nichts hinzuzufügen.
Sehr gut, danke
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es ist doch klar was bei der cs-spitze abgeht….die angelsächsischen heuschrecken grasen ab solange es noch was zu grasen gibt, danach fliegen sie weg zu neuen feldern. Wen interessiert schon strategie und nachhaltigkeit einer ch-bank wenn er den reibach heute machen kann und dann eh nicht hier bleibt?
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Schon alleine die Tatsache, dass bei einem Reingewinn von 10 Mia. Boni in der Höhe von 15 Mia. gezahlt werden, bedarf keiner näheren Analysen oder Interpretationen zum kranken Ausmass dieser weiteren Machenschaften – sonstige Vernichtung von Firmensubstanz und deren nachhaltige Konsequenzen nicht absehbar…..
Und ja, ich habe über die Jahre diverse dieser austarierten, fairen und transparenten Bonusformeln und Systeme gesehen: massgeschneidert zugunsten einiger weniger elitärer und parasitärer Häuptlinge und schamloser Beschiss aller anderen, inkl. Aktionäre und Steuerzahler.
Gilt 1:1 auch für die UBS. -
Kumuliert hat die CS seit 2010 10.7 Milliarden Reingewinn eingefahren und 15 Milliarden an Boni verteilt. Schlussfolgerung: Das Management zockt munter ab und lässt den Aktionär im Regen stehen rsp. speist den Aktionär mit einer mickrigen Dividende ab. Zugleich fällt der Aktienkurs ins Bodenlose. Da müssen einige Grossaktionäre einen guten Schlaf und eine tiefe Tasche haben. Höchste Zeit das Top Management in die Wüste bzw. an andere Suppentöpfe zu schicken.
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… das Problem ist, dass das Top Management eben bereits oft in der Wueste weilt – dort leben naemlich die Hauptaktionaere (Katar, Saudis)…
Je mehr man das Top Management in die Wueste schickt desto „sticker“ werden diese. Der Hauptissue ist zudem, dass das Relationship mit den Hauptaktionaeren bei Bradi ist und nicht beim VRP…
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Vielleicht sollten wir Schweizer Aktionärspools schaffen, um diesem angelsächsischen Management einen Riegel zu schieben. Ich betone es noch einmals: die freie Wahl der PK würde uns hier eine viel grössere Einflussnahme unseres Kapitals bewirken.
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10-15% weniger Bonustopf bei gleichzeitig 15-20% weniger Belegschaft bedeutet pro Kopf gleichviel oder mehr Bonus. Der kleine Mitarbeiter wird über den Tisch gezogen und das Senior Management kommt dank der Intransparenz mit mehr Bonus davon.
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Es ist nicht wichtig, was Du tatsächlich tust, sondern in welche Position Du irgendwie gelangst. – Wirklich zu arbeiten kann dabei vom Wesentlichen ablenken. Schade ist es leider vielerorts so. Soviel zum Meritokratie-BS von Headhuren und Firmen-PR- und HR-Futzis.
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„Die Bank betont in Gesprächen, dass Brunners Formeln austariert, fair und transparent seien. Der Bonus würde heute nach einem System verteilt und nicht einfach aus dem Bauch heraus.“… Prust, lach, HA, HA, HA!!! Habe mich selten so amüsiert an einem Dienstagmorgen! Habe selbst einen Fall in der CS erlebt, wo ein Dept. Head einem Back-Office Mitarbeiter den Bonus gekürzt hat, weil sich der MA ein Augenbrauen Piercing hat machen lassen. Das Problem hierbei war: man hat dem MA noch nicht einmal gesagt, warum der Bonus tatsächlich runter gegangen ist. Man hat ihm stattdesen kommuniziert, seine Leistung wäre dramatisch eingebrochen… Wirklich FAIR und TRANSPARENT!
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Wenn ein Back-Office-Arbeiter überhaupt einen Bonus kriegt, ist etwas sehr falsch. Nicht dass jene für die Frontleute verdient wäre, in 90% der Fälle nicht
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mit menschen wie oliver brunner hab ich mitleid. wenn man einem gut und hart arbeitenden back office mitarbeiter nicht mal seine 3000 oder 4000 chf „bonus“ gönnt, bin ich sprachlos…
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Es gilt wohl auch hier die 80%-Regel…: 80% der Zeit werden für Compensation-Fragen aufgewendet und 20% fürs eigentliche Geschäft. – Da bleibt dann wohl nichts mehr übrig, sich vertieft über die Strategie gedanken zu machen…
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ob pareto oder ice-berg… fakt ist: 80 bis 90% schwitzen und 10 bis 20% kassieren! staune nur dass dir grossaktionäre so lange dem treiben zusehen
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Niemand, weder Mitarbeiter noch Kunde, ist gezwungen, da zu arbeiten oder als Kunde mit dieser Bank Geschäfte zu machen; ich verstehe daher das Gejammer nicht und nein – ich arbeite nicht bei der CS.
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und ich , Gott sei Dank, auch nicht mehr 🙂
7 Jahre Nasenprämie reicht, nicht wegen der Höhe (die letzten Jahre bewegte sich der Bonus zwischen 1’900 und 3’000 CHF), sondern weil sich Leistung einfach nicht lohnte; Besser wurden die bedient, die sich Kopf und Schulter eincremten …. -
„Und ewig grüsst das Murmeltier“ Es wäre wohl naiv zu glauben, dass sich bei der CS diesbezüglich etwas ändern würde. Man nehme und gebe denen die schon haben. Dem normalen „Schweizer“ Angestellten bleibt gar nichts anderes übrig, als die Kröte zu schlucken. Der Arbeitsmarkt ist leider nicht so gut, dass man einfach so die Stelle wechseln kann und die Aussichten für Besserung sind schlecht. Viel schlimmer für mich ist das Verhalten der Grossaktionäre, die den Versagern in der Teppichetage überhaupt noch die Stange halten.
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Es würden gerne viele Angestellte wechseln, doch wo sollen sie denn hin? Es ist nicht mehr so einfach die Bank zu wechseln. Und wenn ein Angestellter über 45 ist, hat er eh noch geringere Chancen. Ist es denn bei einer UBS besser? Banken sind out!
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Niemand, weder Mitarbeiter noch Kunde, ist gezwungen, da zu arbeiten oder als Kunde mit dieser Bank Geschäfte zu machen; ich…
Es gilt wohl auch hier die 80%-Regel...: 80% der Zeit werden für Compensation-Fragen aufgewendet und 20% fürs eigentliche Geschäft. -…
"Die Bank betont in Gesprächen, dass Brunners Formeln austariert, fair und transparent seien. Der Bonus würde heute nach einem System…