Im 2013 hatte die SNB die „ordentliche Gewinnausschüttung“ von 1 Milliarde an Kantone und Bund wegen eines 9-Milliarden-Verlusts nicht vorgenommen. Und jetzt, im 2015, mit einem 23-Milliarden-Verlust, wird die SNB diese 1 Milliarde auszahlen. Eine sonderbare Vorgehensweise, die den Verdacht weckt, dass damit die SNB jegliche Aufregung im Land im Keim ersticken möchte.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Diese Überraschung kommt aber nicht allein. Am 31. Dezember 2015 wurden auch bedeutende Geldbewegungen in Schweizer Franken auf dem Devisenmarkt beobachtet. Ein Franken-Geldzufluss erlaubte es, die US-Dollar- und Euro-Aktiven der SNB aufzuwerten.
Ein Sylvester-Geschenk im Werte von über 4 Milliarden. Und das ging so:
1. Sprung des Euros gegenüber dem Franken auf dem Devisenmarkt.
Am Ende des 3. Quartals 2015 besitzt die SNB 217’416 Milliarden Euro. Infolgedessen wird jede Fluktuation des Franken-/Euro-Wechselkurses einen bedeutenden Einfluss auf die Resultate dieser Währungsinstitution haben.
Da, am 31. Dezember, macht plötzlich der Euro einen Sprung gegenüber dem Franken von 0,7 bis 0,8 Prozent – und sogar von 1,1 Prozent, wenn man sich auf den Wechselkurs des vorigen Tages bezieht, der 1,077 Franken pro Euro beträgt.
Dank diesen Fluktuationen hat also die SNB einen unverhofften Gewinn in Milliardenhöhe in ein paar Stunden erwirtschaftet.
2. Sprung des Dollars gegenüber dem Franken auf dem Devisenmarkt.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Es ist noch nicht alles. Am selben Tag macht wohl auch der Dollar einen Sprung gegenüber dem Schweizer Franken. Dies bleibt nicht ohne Folgen, da diese Währung die zweitwichtigste ist, auf die die SNB-Führung wettet – mit 194’676 Milliarden US-Dollar in der Bilanz der Institution per Ende September 2015. Infolgedessen haben auch Veränderungen im Dollar-Franken-Wechselkurs grossen Einfluss auf die Gesamtresultate der SNB.
Am 31. Dezember macht der Dollarwert innert weniger Stunden einen Sprung von 0,9888 auf 1,0021 Franken, was einem 1,33-Prozent-Gewinn auf allen Dollarpositionen der SNB in nur einem Tag entspricht.
Die an diesem Tag erwirtschafteten Gewinne können auf rund 2 Milliarden Franken geschätzt werden, ausgehend vom Volumen der US-Dollar-Positionen in der Bilanz der SNB per Ende des 3. Quartals.
Hinzu kommt ein geschätzter Gewinn auf die Euro-Positionen von ebenfalls 2 Milliarden. Es handelt sich also um einen Tagesgewinn von mindestens 4 Milliarden Franken.
Wir wissen auch, dass die SNB-Führung bis im letzten Oktober und November ihre Devisenreserven weiter ausgebaut hat (plus 20 Milliarden in 2 Monaten), sodass diese auf gegen 600 Milliarden Franken anwuchsen.
Wir wissen weiter, dass die Bilanz der SNB bis Ende 2015 weiter anwuchs. Das Hauptkonto, das es ihr erlaubt, ihre Fremdwährungskäufe zu finanzieren, ist effektiv weiter nach oben gegangen.
Was unsere Aufmerksamkeit in diesem Zusammenhang besonders weckt, ist die Tatsache, dass sich diese Devisenfluktuationen am 31. Dezember ereignet haben. Es handelt sich um das entscheidende Datum für die Bewertung der Aktivposten in der Buchhaltung der SNB.
Der am letzten Tag des Jahres erwirtschaftete Gewinn von über 4 Milliarden Franken hilft der SNB, ihren Verlust fürs Jahrs 2015 zu vermindern. Die gewonnenen Milliarden entsprechen ungefähr den Ausschüttungen, die die SNB Bund, Kantonen und Aktionären auszahlt – sowie der Erhöhung der Rückstellung für Währungsreserven.
Zufall oder Koinzidenz?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Tja, da kommt wohl vorerst keine Replik mehr.
Nun ja, ich kann dies nachvollziehen.
Wenn man merkt, dass man sich das ganze Leben lang geirrt hat, braucht es schon etwas Zeit um sich wieder zurecht zu finden. Schliesslich hat die Erkenntnis auch viele Folgeschlüsse zur Folge welche man erst mal verarbeiten muss.
Ich wünsche einen guten Fortschritt im Aufwachungsprozess:)
-
Fragt sich nur, wer einen Wecker bräuchte.
Ich empfehle „Schurkenstaat Schweiz“ von Dr. Marc Meyer.Freundliche Grüsse Rico Meier
-
@Rico Meier,
gerade auf Grund von Artikeln wie „Schurkenstaat Schweiz“ oder „Die SNB und das Märchen von der „Geldschöpfung“ ist die Theorie Dr. Meyer’s widerlegt worden. Vieles was Dr. Meyer schreibt ist richtig. In diesem Punkt irrt er sich.Aber bitte nur zu….vielleicht haben Sie etwas hinzuzufügen…Dr. Meyer hat es nicht getan. Zentralbanknoten stellen heute in einer Kreditgeldökonomie keine Schuld mehr dar für die SNB. Für die SNB ist die Verbuchung einer Banknotenausgabe auf der Passivseite gleichbedeutend mit einem Merkposten darüber, eine Schuld beglichen zu haben. Die SNB sagt klipp und klar: „Wir geben nichts“.
-
@Rico Meier:
Wie „Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner geschrieben hat, zeigt der von Ihnen zitierte Artikel vielmehr, dass gewisse Verständnisprobleme vorliegen.
Herr Dr. Meyer ist brilliant, aber offensichtlich fällt es ihm und anderen sehr schwer zu erkennen, dass Banknoten das Zahlungsmittel sind und einen Wert haben. Auch für die SNB…
Aber wenn Sie den Artikel schon erwähnt haben, hier ein kurzer Auszug daraus:
„Das wiederum bedeutet für einen europäischen Investor, der Franken gegen Euro gekauft hat: Er kommt nie mehr aus dem Schweizerfranken heraus.
Er ist im Schweizerfranken gefangen. Er kann nie mehr seine Franken gegen Euro verkaufen. Er kriegt die Euro nicht mehr zurück – die SNB verweigert sie ihm.“
Wie er kommt nie mehr aus CHF heraus? Er kann diese bei jeder beliebigen Geschäftsbank wieder in Euro tauschen…
Wo ist da das Problem?oder:
„Es bedeutet, dass die SNB nicht bereit ist, Gold, Dollar oder Euro auszuhändigen bei einer Rückgabe von Banknoten oder bei einem Abbau der Giroguthaben.“Besteht denn eine gesetzliche Verpflichtung darauf?
Wenn Sie müsste, kauft die SNB z.B. das Gold einfach bei einer G-Bank ein und bezahlt mit Banknoten oder einer Reduktion des Guthabens gegenüber der G-Bank…Die Diskussion im Schurkenstaat Schweiz Artikel geht völlig am Wichtigen vorbei.
-
-
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
„Zeigen Sie mir im Nationalbankgesetz, wo geschrieben steht, dass die SNB ihre Schulden nicht zurückzahlen muss…..weiter….Das Schweizer Gesetz kann das Gesetz der Doppelten Buchhaltung nicht ausser Kraft setzten, genauso wie es das Gesetz der Schwerkraft nicht ausser Kraft setzen kann.“
Wie wollen Sie weiter argumentieren? Mit der doppelten Buchhaltung oder mit den Nationalbankgesetz? Sie sehen, Ihre Theorie hatte ihre Berechtigung in Zeiten der Goldwährung und ist in einer Kreditgeldökonomie nicht mehr aufrechtzuerhalten.
-Bargeld ist für die SNB wertlos, weil es sich da um eine Forderung an sich selbst handelt.
-Dass eine Gutschrift auf einem Konto der Zentralbank üblicherweise ohne weiteres als schuldbefreiende Zahlung von Banken akzeptiert wird hängt damit zusammen, dass der SNB das Recht zusteht Auszahlungswünschen durch die Emission von Zentralbanknoten nachzukommen und das in einer unbegrenzten Höhe.
-Wenn die SNB die Banknoten liefert, ist ihre Schuld, die in der Lieferung von Banknoten besteht getilgt. Und genau das macht die Differenz klar, die zwischen der Forderung auf eine Schuld und dem Geschuldetem ausmacht.
-Das bedeutet, dass Banknoten das Geschuldete ausmachen, aber selbst keine Schuld und auch keine Forderung darstellen können!. Denn Banknoten sowie Forderungen gegen die Zentralbank stellen das ultimative Schuldentilgungsmittel dar.
Ersteres aufgrund des Inhalts von Kreditkontrakten, die auf Geld lauten, letzteres deswegen, weil die per definitionem immer liquide in Bezug auf das Zentralbankgeld ist, welches sie selbst emittieren kann.
Nocheinmal:
Passiv bedeutet Mittelherkunft und nicht automatisch eine externe Verbindlichkeit. Ähnliche Verwirrung herrscht ja auch in Bezug auf das Eigenkapital, denn das EK ist nichts anderes als ein Saldo, der nur eine Informationsfunktion hat und sonst zu nichts genutzt werden kann! Würde man statt Eigenkapital, den Begriff passiver Vermögensbestandssaldo verwenden, wäre für die allgemeine Begriffsklärung schon viel gewonnen.
Neben bei, sei bemerkt, dass seit Mai 2000 ist in der Schweiz das Bundesgesetz über die Währung und die Zahlungsmittel in Kraft. Es erklärt die Sichtguthaben gegenüber der SNB zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel (Währungsgeld, Art. 2 Bst. c WZG), das von jeder Person, die bei der SNB über ein Konto verfügt, unbeschränkt an Zahlung genommen werden muss (Art. 3 Abs. 3 WZG). Bitte verbinden Sie dieses Gesetz mit den o.g. Erklärungen.
Mit freundlichen Grüssen
-
@Arbeitger KMU
Richtig: Giroguthaben sind Zahlungsmittel für die Geschäftsbanken – nicht für die SNB.
MFg
-
-
Sehr geehrter Herr Dr. Marc Meyer,
Sie sind enverstanden, wenn ich behaupte, dass für den sehr engen Kreis der SNB-Kontoinhaber — Banken — Zentralbankbuchguthaben und Zentralbanknoten gleichwertiges schuldtilgendes sind?.
Und was ist Ihre Meinung zu Art. 84 des Obligationenrechts wo es heißt:
„Geldschulden sind in gesetzlichen Zahlungsmitteln der geschuldeten Währung zu bezahlen.“
Und welches seit 2016 es nicht mehr sämtliche gesetzlichen Zahlungsmittel im Sinne von Art. 84 OR auflistet, demnach den neu formulierten Art. 129 und 136 des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes werden Barzahlungen auf CHF 100’000 limitiert.
Insofern wird das bisher nicht gesetzliche Zahlungsmittel –Sichtguthaben gegenüber Geschäftsbank — zu einem gemäss Art. 84 OR liberatorisch wirkenden gesetzlichen Zahlungsmittel.
Ihre von mir sehr geschätze Meinung würde mich interessieren.
-
@Arbeitnehmer (KMU), AHV-Rentner
Besten Dank
Leider muss ich Ihnen widersprechen. Sie unterliegen demselben fundamentalen Irrtum wie SNB-Chef Prof. Dr. Thomas Jordan. Warum?
Lassen Sie es mich kurz erklären:
Notenbankgeld, also Banknoten und Giroguthaben der Banken bei der SNB, sind für sämtliche Wirtschaftssubjekte in der Schweiz gesetzliches Zahlungsmittel ausser für die SNB selbst.
Nur ein Aktivum kann ein Zahlungsmittel sein. Ein Passivum kann kein Zahlungsmittel sein
Zwei Beispiele:
Wenn Sie mit Bargeld einen Vermögenswert kaufen, so findet in Ihrer persönlichen Buchhaltung ein Aktivtausch statt. Sie tauschen ihren liquiden Vermögenswert „Bargeld“ oder „Bankguthaben“ gegen einen anderen Vermögenswert: Z.B. ein Auto.
Oder wenn Sie eine Schuld haben, so können Sie diese mit Bargeld tilgen, bzw. abbauen. Beide Seiten Ihrer persönlichen Bilanz werden dadurch gleichviel verkürzt.
Wenn hingegen die SNB Notenbankgeld emittiert, so verlängert sich dadurch die Passivseite ihrer Bilanz. D.h. die Schulden der SNB steigen – sie fallen nicht.
Das Schweizer Gesetz kann das Gesetz der Doppelten Buchhaltung nicht ausser Kraft setzten, genauso wie es das Gesetz der Schwerkraft nicht ausser Kraft setzen kann.
Notenbankgeld ist eine Obligation der Notenbank. Eine Banknote ist also ein Obligationsschein der SNB.
Sie können beispielsweise mit einem Obligationsschein von Nestlé im Wert von CHF 10‘000 Franken ein Auto kaufen, wenn der Autohändler damit einverstanden ist. Der Autohändler kann mit dem Nestlé Obligationsschein seinerseits auch einen Vermögenswert von CHF 10‘000 Franken bezahlen, wenn der Verkäufer damit einverstanden ist usw.
Ein Obligationsschein ist ein bedingt liquider Vermögenswert, mit dem etwas gekauft oder bezahlt werden kann. Er ist allerdings nicht so liquide wie ein kleiner Obligationsschein der Nationalbank.
Sämtliche Marktteilnehmer, welche Obligationsscheine auf ihrer Vermögensseite besitzen, können damit etwas kaufen, wenn die Verkäufer einverstanden sind (dispositives Recht).
Einzig und allein Nestlé kann mit einem ausstehenden Obligationsschein nichts kaufen. Nestlé kann mit einem ausstehenden Obligationsschein auch nicht eigene Schulden abbauen, da der Obligationsschein selber eine Schuld von Nestlé darstellt.
Mit Notenbankgeld kann nur ein Wirtschaftssubjekt etwas bezahlen, das dieses Notenbankgeld auf der Aktivseite seiner Bilanz verbucht.
Eine Privatperson kann mit einer Banknote etwas bezahlen. Oder sie kann mit ihrem Guthaben auf einer Bank etwas bezahlen.
Und eine Bank kann mit ihren Giroguthaben bei der SNB etwas bezahlen. Z.B. Devisen von der SNB kaufen. Giroguthaben der Banken bei der SNB sind gesetzliches Zahlungsmittel für die Banken, welche diese Guthaben bei der SNB auf der Aktivseite ihrer Bilanz verbuchen.
Die Giroguthaben der Banken können aber niemals Zahlungsmittel sowohl für die Geschäftsbanken als auch für die SNB sein.
Notenbankgeld kann nur als Aktivum Zahlungsmittel sein – nie aber als Passivum.
Als Passivum ist Notenbankgeld selber eine Schuld. Die SNB kann ihre Schulden in Form von Giroguthaben der Banken nur verringern, wenn sie dagegen Vermögenwerte verkauft.
D.h. die Bank muss den Geschäftsbanken den entsprechenden Teil von Ihrem Vermögen verkaufen, sprich Gold, Devisen usw., wenn die Geschäftsbanken ihre Guthaben bei der SNB abbauen wollen.
Ich hoffe, meine Ausführungen haben etwas zur Klärung beigetragen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Danke.
Natürlich, wenn man über eine Goldwährung spricht, kann man so argumentieren. Nur, die Welt ist nicht mehr so, sondern hat sich in eine Kreditgeldökonomie gewandelt. Heute stellt die Emission von Zentralbankgeld einen hoheitlichen Akt dar, welcher Zentralbankgeld zu einer schuldbefreienden Sache macht. Das kann weder eine Geschäftsbank, noch irgendeinanderer Wirtschaftssubjekt tun. In diesem Zusammenhang ist von entscheidender Bedeutung zu differenzieren, dass der Zahlungsvorgang einer Zentralbank aus einem Passivtausch und der einer Geschäftsbank aus einer Bilanzverkürzung besteht.
Mit freundlichen Grüssen
-
Herr Dr. Meyer,
Sie irren leider.
Wie ich im untenstehendem Kommentar erwähnt habe, sind die Banknoten kein Fremdkapital für die SNB.
Ihr Nestle-Beispiel zeigt gut, wie extensive Ausbildung manchmal kontraproduktiv ist und zu realitätsfernen Schlüssen führt.
Sie schreiben:
„Einzig und allein Nestlé kann mit einem ausstehenden Obligationsschein nichts kaufen. Nestlé kann mit einem ausstehenden Obligationsschein auch nicht eigene Schulden abbauen, da der Obligationsschein selber eine Schuld von Nestlé darstellt.“Wenn Nestle etwas verkauft und dafür ihren selbst emittierten Obligationsschein erhält, hat sie diesen quasi zurückgekauft.
Sie könnte dies als partial tender handhaben und so ihre Schulden reduzieren!Für Buchhaltungsfreunde noch die Buchungssätze:
Wertschriften / Nahrungsmittelverkaufsertrag
Fremdkapital ausgegebene Obligationen / WertschriftenNach ihrer Logik könnte Nestle den Obligationsschein nicht an jemand anderes veräussern. Obwohl er kurz zuvor für jemand Anderen noch einen sehr konkreten Wert hatte.
Warum soll die Obligation plötzlich an Wert verlieren nur weil sie der Emittent in Besitz hat?
Merken Sie, dass da was in Ihrer Argumentation nicht stimmt?Wenn Sie in ihrer Logik konsequent weiterdenken, könnte dann ja keine Gesellschaft Obligationen ausgeben weil diese für den Emittenten wertlos sind…
Dasselbe gilt natürlich für die Banknoten der SNB.
Die SNB hat das Monopol Banknoten aus dem Nichts zu drucken und damit direkt einen Gewinn einzufahren.Genauso wenn Nestle für ein paar hundert Dollar Wasserreservoirs kauft und dann mit wenig Kosten das abgefüllte Wasser mit einer gigantischen Marge für ein paar dutzend Millionen verkauft.
Wenn Nestle das Wasser verkauft hat, schuldet sie dem Käufer nichts mehr.
-
@Arbeitgeber KMU
Bitte ueigen Sie mir bilanztechnisch auf, wie die SNN durch Geldemisdion ihre Gesamtschulden abbauen kann.
Danke
-
@Peter Keller
Banknoten sind nicht Eigenkapital, sondrrn Fremdkapitalgeber der SNB.
MfG
-
@Dr. Meyer,
die SNB kann sich nur dann von ihrer Schuld befreien, wenn sie das Schulderfüllungsmedium emittieren kann – nämlich Banknoten.1. Die SNB kann ihre Schulden dadurch begleichen, indem sie ein Verfügungsgeschäft vornimmt, welches daraus besteht, dass sie ihre Schuld durch die Übergabe von Banknoten tilgt.
2. Weil aber die SNB für derartige Operationen keinen Kassenbestand vorhalten muss, läuft die Schuldbefreiung der SNB dahingehend, daß sie Banknoten ausgibt, welche einerseits die Schuld gegenüber einer Geschäftsbank tilgen, was andererseits zu nichts anderem führt als einem Eintragungsvermerk in das Konto Zentralbankgeldumlauf.
-Braucht die Geschäftsbank Banknoten, werden diese von der SNB ausgeliefert, die SNB bucht einen Passivtausch
-Zunahme Zentralbankgeldumlauf gegen Verbindlichkeitsabgang Geschäftsbank, während die Geschäftsbank einen Aktivtausch bucht
-Zunahme Kasse gegen Forderungsabgang Zentralbank
vornimmt.Der Banknotenumlauf ist für die SNB ein Merkposten für die Erfüllung ihrer Kreditverpflichtung, Geld zu zahlen. Hat die SNB gezahlt, ist sie schuldfrei.
Ohne eine Geldschuld haben Banknoten keine Funktion.
Herr Peter Keller weist, zu Recht auf das Zitat der SNB hin:
„Wir geben nichts“
Dazu sage ich, ja RICHTIG!
Ohne Einigung – (Schuld) – keine Übergabe – (Sach/-Geldübergabe). Das bedeutet, dass der Besitz von Geld kein Recht verbrieft, und damit auch keine Forderung, die ja ein Recht auf Herausgabe des Geschuldeten ist, sein kann.
Natürlich richgtig ist Ihre Theorie In Zeiten der Goldwährung, damals war eine Banknote eine Schuld der Zentralbank auf die Lieferung von Gold.
Mit freundlichen Grüssen
-
@Arbeitgeber KMU, Peter Keller
Zeigen Sie mir im Nationalbankgesetz, wo geschrieben steht, dass die SNB ihre Schulden nicht zurückzahlen muss.
Ich sage Ihnen schon jetzt: Finden Sie nicht, denn sonst wäre „Geldschöpfung“ eine Enteignung der Banken durch die SNB.
Doch – auch die SNB muss ihre Schulden jederzeit tilgen können. Sie kann ihre Schulden nur tilgen, wenn Sie Gold, Dollars, Euros etc. (ihr Vermögen) liefert.
Alles andere ist eine Mär – auch Herr Jordan erzählt Märchen.
mfG
-
@Arbeitgeber KMU und Peter Keller
Noch etwas:
Natürlich muss die SNB den Banken liefern, denn Notenbankgeld ist gesetzliches Zahlungssittel – aber für die Banken!
-
@Herr Dr. Meyer
Nein, wie unten von mir erklärt könnte der Banknotenumlauf genauso gut als Eigenkapital verbucht werden.
Wenn Sie Argumente, welche Ihre ganze Theorie zum Einsturz bringen, nicht widerlegen können (weil Sie korrekt sind…), ignorieren Sie diese einfach…
Nochmals:
Also meine Logik aus G-Banksicht für Bargeldbezug einer G-Bank bei der SNB:
Schuld bei SNB – 100
Bargeldbezug + 100
Total 0Ihre Logik aus G-Banksicht:
Schuld bei SNB – 100
Bargeldbestand + 100
Forderung gegenüber SNB?? + 100
Total +100???Sehen Sie, wenn ein Goldförderer sein Gold verkauft, schuldet er dem neuen Eigentümer danach Nichts.
Keiner käme auf die Idee zu sagen, dass das geförderte Gold für die Firma Fremdkapital ist…
-
-
@Peter Keller
Habe Ihre Frage leider erst jetzt gesehen, deshalb der späte Kommentar.
Auf der Passivseite auch der SNB-Bilanz gibt es nur zwei Möglichkeiten: Eigenkapital oder Fremdkapital.
Bei Banknoten handelt es sich um Fremdkapital der SNB, obwohl die SNB diese als Eigenkapital interpretiert.
Fremdkapital bedeutet, dass es einen Gläubiger gibt, der sein Kapital zurückfordern kann im Gegensatz zu Eigenkapital.
Ein Bürger kann kein Konto bei der SNB besitzen. Deshalb kann er mit seiner Banknote dort nichts kaufen. Er kann aber jederzeit seine Banknote auf seine Geschäftsbank bringen und sich den Betrag auf seinem Konto gutschreiben lassen.
Da die Geschäftsbanken ihrerseits sogenannte Giroguthaben bei der SNB besitzen, können sie ihre Banknoten und Guthaben bei der SNB sofort, auf Sicht, einlösen bzw. abbauen. Die SNB kann ihre Schulden gegenüber den Banken in Franken nur abbauen, wenn sie Vermögenswerte liefert, egal was sie besitzt – in Franken bewertet.
Es ist eine Mär, zu meinen, die SNB müsse ihre Schulden nie zurückzahlen und weder Gold noch Devisen liefern.
Doch auch die SNB muss liefern.
Die SNB ist nicht besser gestellt als andere Schuldner.
Könnte die SNB tatsächlich unendlich Notenbankgeld emittieren und müsste dieses nicht mehr zurückzahlen, wie sie behauptet, so käme das einer Enteignung der Banken durch die SNB gleich: Die SNB könnte von diesen Fremdkapital einfordern und müsste es nie mehr zurückzahlen. Sie würde aus Fremdkapital Eigenkapital machen ohne Zustimmung der Banken.
Die SNB und auch Hardy der Student haben den Unterschied zwischen Eigen- und Fremdkapital immer noch nicht begriffen. Sie betrachten eine Banknote sowohl als Eigen- als auch als Fremdkapital. Sie versuchen den Spagat zwischen Eigen- und Fremdkapital.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
Guten Tag Herr Dr. Meyer,
Eben, sie schreiben:
„Ein Bürger kann kein Konto bei der SNB besitzen. Deshalb kann er mit seiner Banknote dort nichts kaufen. Er kann aber jederzeit seine Banknote auf seine Geschäftsbank bringen und sich den Betrag auf seinem Konto gutschreiben lassen.“
Die Geschäftsbank kann mit den Banknoten zum Beispiel Goldbarren ankaufen. Praktisch gesehen könnte die SNB dies genauso tun. Oder hat man ihr dies etwa verrückterweise verboten?
„Da die Geschäftsbanken ihrerseits sogenannte Giroguthaben bei der SNB besitzen, können sie ihre Banknoten und Guthaben bei der SNB sofort, auf Sicht, einlösen bzw. abbauen.“
Wenn eine Geschäftsbank von der SNB Banknoten bezieht, schuldet sie diesen Betrag der SNB.
Folglich können oder gar müssen die Banknoten ja als Vermögenswert angesehen werden.
Wenn jemand für etwas keine Leistung erbringen muss kann man doch nicht ernsthaft von Fremdkapital reden.
Wenn die SNB Banknoten zurücknimmt, bucht sie dies dem Guthaben gegenüber der Geschäftsbank ab und hat den Vermögenswert Banknoten wieder selbst.
Und wenn die SNB liefern muss wie sie so schön sagen, kann sie ja wie folgt handeln:
– G-Bank bringt Banknoten zur SNB und will Gold.
– SNB nimmt Banknoten, geht zu einem Goldhändler kauft das Gold, bezahlt mit Banknoten und händigt der G-Bank das Gold aus.Um das ganze noch interessanter und klarer zu machen können wir noch fortfahren:
– Der Goldhändler nimmt die Banknoten und zahlt es bei der G-Bank auf sein Konto ein.
– Der Goldhändler kauf bei der G-Bank mit seinem Konto das Gold wieder.Na, dann sind wir ja wieder beim Anfang – die Spreads und Spesen mal ausgenommen… Ein durchgängiger und logischer Kreislauf.
-
@Peter Keller
Sie schreiben:
„Wenn eine Geschäftsbank von der SNB Banknoten bezieht, schuldet sie diesen Betrag der SNB.“
Das ist gerade falsch. Die SNB schuldet in diesem Fall der Geschäftsbank CHF 100.-
mfG
-
aber Herr Dr. Meyer
das hatten wir doch gerade.
So wie Sie es schreiben macht es ja überhaupt keinen Sinn und hat nichts mit der Realität zu tun.
Wenn die Geschäftsbank Bargeld von der SNB bezieht, schuldet die G-Bank der SNB den Betrag für den Bargeldbezug.
Dazu hat die G-Bank die erworbenen Banknoten als Vermögen/Guthaben.
Und nach ihrer Argumentation schuldet – zusätzlich – die SNB der G-Bank denselben Betrag.
Also hätte die G-Bank aus diesen Transaktionen den vollen Bargeldbetrag als Gewinn.Also meine Logik aus G-Banksicht:
Schuld bei SNB – 100
Bargeldbezug + 100
Total 0Ihre Logik aus G-Banksicht:
Schuld bei SNB – 100
Bargeldbestand + 100
Forderung gegenüber SNB?? + 100
Total +100???Sehen Sie, wenn ein Goldförderer sein Gold verkauft, schuldet er dem neuen Eigentümer danach Nichts.
Keiner käme auf die Idee zu sagen, dass das geförderte Gold für die Firma Fremdkapital ist…Für die SNB entstehen also keine Wirtschaftlichen Nachteile.
Folglich kann man nicht von Fremdkapital reden.Die richtigen Buchungen für die SNB beim Notendrucken wäre:
Aktivposten Banknoten (ist ja ein Vermögenswert!) gegen Eigenkapital
-
-
Ist doch mal schlauer an einem 31. Dezember bei kleiner Liquidität den EUR/CHF und USD/CHF etwas hochzutreiben und nicht so blöd wie Hildebrand wenn der EUR/CHF fällt bei 1.4000 dagegen hinzustehen und abgefüllt werden.
-
-
Kurspflege…das war doch mal was mit einer oder zwei Banken, welche Kurspflege betrieben haben…
Die FINMA isteingeschritten und hat Berufsverbote verhängt .. so erinnere ich mich schwach.Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Art. 5 Grundsätze rechtsstaatlichen Handelns
Grundlage und Schranke staatlichen Handelns ist das Recht.Art. 8 Rechtsgleichheit
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. -
@Will Aerne
Nachfolgend zeige ich Ihnen zehn Zitate von SNB-Chef Jordan, aus denen eindeutig und unwiderlegbar hervorgeht, dass Jordan Eigenkapital und Fremdkapital der SNB miteinander verwechselt.
Zuerst die Zitate von Jordan, dann meine Erklärungen dazu:
Erstens:
„…kann eine Zentralbank nicht in Liquiditätsprobleme geraten…“ (S.5)
Zweitens:
„Ein erster Grund für die Sonderstellung einer Zentralbank liegt darin, dass es bei ihr keine Liquiditätsengpässe – also kurzfristige Zahlungsprobleme – gibt. Die Zentralbank kann sämtlichen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen, weil sie die benötigte Liquidität selber schaffen kann.“ (S.5)
Drittens:
„Da es sich zudem bei den Noten und den Giroguthaben um gesetzliche Zahlungsmittel handelt,…“ (S. 6)
Viertens:
„hat die SNB zudem von Gesetzes wegen das Recht, ausstehende Forderungen mit der Schöpfung von Franken sozusagen „aus dem Nichts“ zu begleichen. (S. 6)
Fünftens:
„Dank dieser autonomen Geldschöpfungsmöglichkeit, dem Notenmonopol, gerät die SNB nie in Liquiditätsengpässe. „
Sechstens:
„…da wir doch immer in der Lage sind, eigenes Geld zu schaffen…“ (S. 12)
Siebtens:
„…Bleibt dieser Zustand negativer Seigniorage dauerhaft bestehen, wird eine Zentralbank gezwungen, Geld zu schöpfen, um die laufenden Kosten zu decken.“ (S. 12)
Achtens:
„Eine Zentralbank bleibt trotz vorübergehend negativen Eigenkapitals uneingeschränkt handlungsfähig, weil sie nicht illiquid werden kann.“ (S.13)
Neuntens:
„…mit „Geld drucken“ kann Eigenkapital, wie gesagt, nicht nachhaltig aufgestockt werden.“ (S.13)
Zehntens:
„Die Geldschöpfung erlaubt lediglich, den Zahlungsverpflichtungen vollständig nachzukommen.“ (S.13)
Ich habe nun 10 Zitate von SNB-Chef Jordan aus einem einzigen Referat von Jordan zusammengetragen, aus denen allesamt eindeutig hervorgeht, dass Jordan Notenbankgeld fälschlicherweise als „Eigenkapital“ interpretiert, Warum?
Wenn Jordan behauptet, die SNB könne ausstehende Forderungen „aus dem Nichts“ mit der „Schöpfung von Franken“ begleichen, so würde das heissen, dass die SNB ihr Fremdkapital „aus dem Nichts“ abbauen könnte. Fremdkapital abbauen „aus dem Nichts“ bedeutet, dass gleichzeitig das Eigenkapital „aus dem Nichts“ zunimmt.
Wenn bei unveränderter Aktivseite (aus dem Nichts) das Fremdkapital auf der Passivseite vermindert wird, so folgt konsequenterweise, dass das Eigenkapital zunimmt.
Oder anders formuliert: Könnte die SNB „aus dem Nichts Liquidität schöpfen“ (erschaffen) und damit ihre ausstehenden Forderungen beglichen, so bedeutete das, dass in einem ersten Schritt die Aktivseite der SNB um die neu geschaffene Liquidität einseitig zunähme und dann mit dieser Liquidität die Schulden abgebaut würden (beide Seiten werden miteinander verkürzt).
Per Saldo bliebe, dass die Passivseite verkürzt würde bei gleichbleibender Aktivseite. Konklusion: Das Eigenkapital der SNB würde so „aus dem Nichts“ zunehmen.
Nochmals anders formuliert: Wenn die SNB (und auch der Bundesrat) behaupten, die SNB könne „Liquidität“ „aus dem Nichts“ schaffen, so würde das heissen, dass die SNB Vermögen schaffen könnte ohne zusätzliche Schulden. Eine Zunahme von Vermögen ohne Schulden bedeutete aber, dass das Eigenkapital der SNB durch die Gelschöpfung zunähme, was aber ein Irrtum ist.
Jordan bezeichnet das von der SNB geschöpfte Geld denn auch als „Zahlungsmittel der SNB“. Dabei übersieht er, dass nur ein Aktivum ein Zahlungsmittel sein kann. Notenbankgeld ist aber ein Passivum der SNB. Er verwechselt also Aktiven und Passiven der SNB miteinander.
Nochmals anders formuliert: Könnte die SNB tatsächlich ein eigenes Zahlungsmittel „aus dem Nichts“ erschaffen, so wäre das eine Aktivzunahme aus dem Nichts – eine Zunahme des Eigenkapitals der SNB.
Jordan behauptet abermals, die SNB könne „Liquidität“ „aus dem Nichts“ schaffen und damit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Abermals interpretiert er damit Notenbankgeld fälschlicherweise als Aktivum der SNB anstatt als Passivum.
Und weil er die Schulden der SNB als Vermögen der SNB interpretiert, verwechselt er Eigen- und Fremdkapital der SNB miteinander.
Zuguterletzt behauptet er dann sogar wörtlich, dass die SNB durch Geld drucken „Eigenkapital aufstocken könne“, wenn auch nicht langfristig, wie er einschränkt (was übrigens nicht den geringsten Sinn ergibt).
Man kann es drehen und wenden wie man will – Jordan verwechselt Eigen- und Fremdkapital der SNB miteinander. Das „schleckt keine Geiss weg“. Er und seine Direktoriumskollegen/kollegin sollen doch endlich einmal dazu stehen.
SNB-Chef Jordan sagte mir, ich sei der einzige, der seinen Vortrag kritisiere. Er habe hunderte von Komplimenten dafür erhalten…
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
Eine ausgezeichnete Analyse.
Dabei geht es nicht nur um die SNB. Mit dieser Kursmanipulation hat man auch die Gewinn-, Kapital- und Vermögenssteuern zugunsten der Steuerverwaltung beeinflusst. -
Die Zahlen scheinen mir etwas hoch gegriffen, ansonsten die SNB mit den 1.33% Gewinn auf der USD Position von 194’676 Mia (!!!) mal husch 2’589,19 Mia verdient hätte…! Von den 217’416 Mia Eur rede ich noch nicht einmal…
Dann würde sich die Frage wirklich stellen, warum nur 1 Mia ausgeschüttet wird – und noch viel mehr, was denn mit denn anderen 2’588 Mia passierte!
Jedenfalls wäre der Gotthard in jeder Variante aus der Portokasse bezahlt, die AHV auf 2 Millenien gesichert und die Entwicklungshilfe könnte jedes Jahr verdoppelt werden!-
Am besten machen Sie ihre Rechnung neu, basieren auf 194,676 Milliarden und nicht auf 194’676. Bei solch hohen Werten ist die Gefahr halt gross, dass man sich in der Kommastelle irrt!
-
@will: der verwendete konditional weist den aufgeklärten leser darauf hin, dass ich mir der falschen hochkommastelle durchaus bewusst war.
drum: am besten machen Sie Ihren kommentar neu. 😉
-
-
Die SNB gilt in den USA als grösster Hedgefund der Welt mit $ 560 bn Devisenpositionen und nun auch einem enormen vor allem US Aktienpaket. Ueber 10 Millionen Aktie der Firma Apple sind dabei die grösste Einzelposition gefolgt von vielen Positionen der neuen Technologie. Mich wundert immer noch, wie die SNB die bisherige Performance dieser Titel erklären wird und wie das Ganze mit ihrem Mandate übereinstimmen soll.
-
@Die SNB verstösst gegen unsere Bundesverfassung wonach sie im Gesamtintetesse der Schweiz investieren muss.
Wie die SNB die Schweizer Wirtschaft ankurbeln kann mit Käufen von US Aktien hat die SNB bisher noch nicht erklären können.
-
-
Würde die Regierung im Interesse der Bevölkerung handeln, würde man das „Franken-Problem“ ganz anders lösen.
Nämlich mit der Geldschöpfung. Diese gehört nicht zu Geschäftsbanken sondern gänzlich zu einer Staatsbank!
Aber selbst aktuell könnte die SNB einfach die nötigen Banknoten drucken und damit die Staatsschulden abzahlen sowie das Geld direkt in den Wirtschaftskreislauf bringen.
Die Geldschöpfung über Fraktionalbanking ist mittlerweile nachweislich grandios gescheitert.
Es ist Zeit einen Schritt vorwärts zu machen!
Dann wäre so lächerliches Windowdressing auch nicht nötig.
-
@Peter Keller,
wir brauchen auch Andere Steuergesetzte! Nebenan schreibt ein gewisser:„O.C.
10. Februar 2016 / 09:23
Die Realität ist: Diese ausländischen „Milliardäre“ bauen hier durch Übernahmen und Restrukturierungen Arbeitsplätze ab; bringen Ihre Freunde aus ihrem ausländischen Netzwerk ins Management und legen Ihre Gewinne und Vermögen in off-shore Zentren an; investiert wird in der Folge nicht hier sondern wiederum im Ausland und zudem werden sie noch durch einen Vorzugssatz pauschal rechtsungleich besteuert. Bringen tut das uns nichts. Sobald der return on investment nicht mehr stimmt verlassen die unser Land und betreiben das Spiel weiter in einem andern Land. Interessiert sind die nur an der persönlichen „Kohle“ und an Macht. Das ist genau ein Teil der sog. „A-Schweiz“, die Herr Stöhlker meint.“Treffender kann man es nicht formulieren! Bravo!
In Extremfällen führt dies dazu, dass Multimillionäre null Franken Steuern zahlen. Damit die Öffentlichkeit an den Steuergeschenken für die Wohlhabenden und Besitzenden nicht rasend wird, werden die steuerbaren Einkommen und Vermögen an den meisten Orten als geheim behandelt. Informationen bei der Eidg. Steuerverwaltung zu erhalten ist unmöglich. Datenschutz? Wohl kaum. Gemäss Statistik der Eidgenössischen Steuerverwaltung verfügt heute ein Viertel der Steuerpflichtigen über null Franken steuerbares Vermögen.
Auch ein gewisser Herr Dr. Marc Meyer nebenan, hat zu Recht und messerscharf die SNB kritisiert. Und zu kritisieren gibt es sehr viel.
So stellt man bei Statistiken der SNB und Eidg. Steuerveraltung fest, dass selbst wenn man bei den Hausbesitzern die ebenfalls gestiegene Hypothekarverschuldung abzieht, blieb 2014 netto ein Vermögenszuwachs von 51 Milliarden Franken. Das sind laut SNB-Statistik ein Drittel des gesamten Vermögenszuwachses der Haushalte im Jahr 2014 von insgesamt rund 162 Milliarden. Der Besitz von Grund und Boden macht 45 Prozent aller Aktiven der privaten Haushalte aus. Dazu kamen nach Angaben der Nationalbank 39 Milliarden Netto-Gewinne, weil die Aktienkurse gestiegen sind.
Und da wären wir bei den Versicherungen und die Armut die weite Teile der CH-Bevölkerung alsbäldig treffen wird. Zu den Vermögen zählt die SNB im Gegensatz zur Eidg. Steuerverwaltung ebensosehr die Guthaben bei Pensionskassen und Lebensversicherungen. Diese profitierten zwar ebenfalls von der Wertsteigerung der Aktien, haben jedoch den grösseren Teil ihrer Milliarden in festverzinslichen Papieren wie Obligationen angelegt. Den Obligationen bekommt die Geldschwemme nicht gut. Staatsobligationen und Anleihen bewährter Firmen bringen trotz gutem Rating nur noch eine magere Verzinsung nahe bei Null. Bereits ist von Rentenkürzungen (Umwandlungssatzes) und von Erhöhungen des Rentenalters die Rede.
Da schliesst sich der Kreis.
-
Sie unterliegen einem Irrtum. Banknoten sind Schuldtitel der SNB. Wenn die Noten drucken zum Abzahlen der Staatsschulden, dann steigen die Schulden der SNB um den gleichen Betrag. Dass es sich bei den Noten um Schulden der SNB handelt, können Sie leicht feststellen beim Betrachten der SNB Bilanz. Der Notenumlauf ist dort unter den Passiven verbucht.
-
Guten Tag Herr Aerne,
Nun ja „Schuldtitel“ ist eine Definitionssache.
Wenn ich jetzt eine Banknote habe, was muss denn die SNB mir noch leisten oder bezahlen?
Was schuldet sie mir?
Nur weil man es im Fremdkapital verbucht, muss dies nicht zwingend so sein…
-
@Willi Aerne, @Peter Keller,
Eine Bankforderung ist im wesentlichen ein Verfügungsrecht über Zentralbankgeld. Daher auch der Fehlglauben, daß Bankforderungen schon Geld sind.
-
@Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner:
richtig.Ich frage mich ob der Herr Aerne mir die Frage noch beantworten kann oder ob er noch perplex noch vor dem Bildschirm sitzt.
Einfacher geht es gar nicht. Trotzdem will dies weder Herr Dr. Meyer noch Herr Aerne beantworten:
Wenn ich jetzt eine Banknote habe, was muss denn die SNB mir noch leisten oder bezahlen?
Was schuldet sie mir?
-
@Peter Keller,
der fundamentale Unterschied von Zentralbanken und Geschäftsbanken was Zahlungsbewegungen angeht ist Passivtausch einerseits, Bilanzverkürzung andererseits. Der springende Punkt dabei ist, daß eine Zentralbank deswegen eine unendlich große Zahlungsfähigkeit hat, weil sie sich jederzeit mit der Übergabe von Banknoten von ihren Verbindlichkeiten, soweit es das von ihr selbst emittierte Geld betrifft, befreien kann. -
@Peter Keller
Da die Frage nicht an mich gerichtet war, habe ich darauf nicht geantwortet.
Giroguthaben der Banken bei der SNB sind auf Sicht fällig.
Die SNB kann die Giroguthaben der Banken nur abbauen, wenn sie dagegen Gold, Euros, Dollars usw. liefert.
Es ist eben eine weitere Mär, zu behaupten, die SNB sei nicht verpflichtet, Vermögenswerte herauszugeben. Doch sie muss, wenn die Banken das wollen.
So funktioniert Offenmarktpolitik.
Die SNB kann ihre Schulden nicht zurückbezahlen, indem sie mit Banknoten bezahlt. Banknoten (Notenumlauf) stellen für die SNB kein Zahlungsmittel dar.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
Betreffend der Frage haben Sie recht Herr Dr. Meyer.
Ich meinte dies nicht als Angriff oder dergleichen.
Trotzdem sind – Offenmarktpolitik-Theorie in Ehren – die folgenden beiden einfach Fragen nicht beantwortet:
Kann die SNB mit den Banknoten eine Pizzalieferung bezahlen?
Wenn ich als Privater mit einer Banknote zur SNB gehe, habe ich irgendeinen Anspruch auf eine Lieferung von Gold, anderer Währung oder sonst was?
Also ohne einen zusätzlichen Kaufvertrag einzugehen… -
@Peter Keller,
die SNB kann sich nur dann von ihrer Schuld befreien, wenn sie das Schulderfüllungsmedium emittieren kann – nämlich Banknoten. Das sind Monetäre Vorgänge und haben mit Leistungssalden nichts zu tun.Die SNB kann ihre Schulden dadurch begleichen, indem sie ein Verfügungsgeschäft vornimmt, welches daraus besteht, daß sie ihre Schuld durch die Übergabe von Banknoten tilgt. Weil aber die SNB für derartige Operationen keinen Kassenbestand vorhalten muß, läuft die Schuldbefreiung der SNB dahingehend, daß sie Banknoten ausgibt, welche einerseits die Schuld gegenüber einer Geschäftsbank tilgen, was andererseits zu nichts anderem führt als einem Eintragungsvermerk in das Konto Zentralbankgeldumlauf.
In Zeiten der Goldwährung, stellten Zentralbanknoten eine Schuld dar.
-
@Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner
eben wie Sie sagen:
„In Zeiten der Goldwährung, stellten Zentralbanknoten eine Schuld dar.“Das war einmal. Also stellen Banknoten folglich keine Schuld mehr dar.
Damit haben zumindest Sie mal die zweite Frage beantwortet.
Die Frage war:
Wenn ich jetzt eine Banknote habe, was muss denn die SNB mir noch leisten oder bezahlen?Klare Antwort:
Die SNB hat mir gegenüber keine Verpflichtung.Zweite Frage wo ich ein ganz einfaches Ja oder Nein erwarte:
Kann die SNB mit den Banknoten eine Pizzalieferung bezahlen?
-
@Peter Keller.
das was die SNB emittiert sind persönlich zurechenbare Informationseinheiten, welche darüber Auskunft geben, welches Wirtschaftssubjekt über Schuldbefreiungsfähigkeit verfügt.Nochmals:
Die SNB kann ihre Schulden dadurch begleichen, indem sie ein Verfügungsgeschäft vornimmt, welches daraus besteht, daß sie ihre Schuld durch die Übergabe von Banknoten tilgt.
-
Meine Herren, vergessen Sie das Banknoten-Märchen.
Die SNB zahlt Geldscheine aus, Staatspapiergeld.
Geldscheine sind keine Banknoten, deshalb schuldet die SNB denjenigen, die solche Geldscheine in ihrem Portemonnaie haben, auch nichts.Berücksichtigen Sie diese schlichte Wahrheit bei Ihren Überlegungen, dann beantworten sich Ihre Fragen fast von alleine.
Freundliche Grüße!
-
@Hardy,
An sich ziemlich einfach, es gibt jedoch Leute, die daraus ein unentwirrbares Chaos machen können…..was meinen Sie mit „Staatspapiergeld“? -
@Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner
Franken sind Staatsgeld, der Emittent ist der Staat Schweiz.
Bei den Metall-Franken sieht man es auf den ersten Blick, bei den Papier-Franken muss man fünf Minuten nachdenken.Banknoten sind gar nicht mehr im Spiel.
Niemand hat eine Banknote der SNB, weil die SNB gar keine Banknoten mehr emittiert.
Eine Banknote der SNB wäre ein Zettel, für den die SNB z.B. hundert Franken zahlen müsste. -
@Hardy,
verlockend. Was würde bedeuten, wenn man Bargeld abschaffen würde? Wäre die SNB Zahlungsfähig mit diesem „Staatsgeld? Sie behaupten, dass es sich nicht um Banknoten handele. Richtig? -
@Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner
Wenn das Bargeld, die Metall- und Papier-Franken, abgeschafft würde, wäre die SNB trotzdem zahlungsfähig in Franken. Die Franken würden dann nur noch als gebuchte Franken existieren, gebucht auf Franken-Depot-Konten.
Auch dann wären die Franken immer noch Staatsgeld.
Ja, die heutigen Franken-Geldscheine sind keine Banknoten der SNB.
Eine SNB-Banknote wäre ein Schuldschein der SNB, den sie auf Sicht einlösen müsste.Die SNB sagt aber glasklar: Wir geben nichts.
Und so ist es auch, die SNB muss nichts für ihre angeblichen Banknoten geben. Eben deshalb, weil es gar keine Banknoten sind.
-
-
Wieso ist dieser Artikel plötzlich auf IP verschwunden und nur noch via xing-Link abrufbar?
-
Bravo für diesen Artikel. Ich gehe sogar noch weiter: Die SNB betreibt Währungspolitik auf Kosten unserer Altersvorsorge. Mit welchem Recht bestimmt die SNB, dass auch die (Pflicht) Cashbestände von Pensionskassen und AHV/IV den Negativzinsen unterliegen und so künstlich entwertet werden? Diese Entwertung zulasten der Vorsorge wird dann als Zinseinnahme bei der SNB gutgeschrieben – damit sie Geld an die Kantone ausschütten kann.
-
Ja was glauben Sie denn? Etwa an den Weihnachtsmann und den Osterhasen gleichzeitig? 99.9% der Bevölkerung sind doch eh zu doof, um das zu kapieren, und es interessiert sie auch nicht wirklich, Hauptsache man kann jedes Jahr in Urlaub fahren, sich das neuste Handy leisten und seine Lieblings-TV-Formate gucken bzw. auf irgendwelchen überflüssigen Social-Media-Plattformen Belanglosigkeiten, Hohlheiten und Selfies austauschen.
-
Brot und Spiele gab es ja schon bei den alten Römern!
-
-
Ist das neu? Stand bereits in der ersten Januarwoche in der NZZ. Solchen „alte Kaffi“ möchte ich nicht lesen.
-
@NZZ-Leser
Schreiben Sie doch auch einmal, was Sie hier auf Inside Paradeplatz lesen in Sachen SNB, was Sie aber in der NZZ vergebens suchen.
Ich denke, da gibt es viel – sehr viel!
Die NZZ_Leser trotten unserer Nationalbank brav hinterher wie ein Schaf, das zur Schlachtbank gebracht wird.
mfG
-
NZZ Leser sind Propagandaopfer.
-
Vielen Dank Marc Meyer, Sie sprechen mir aus der Seele. Die NZZ, Parteizeitung der FDP wie es die Weltwoche in ihrer Stimmungsmache für die SVP nie sein kann. Sie, die NZZ, war nie Unabhängig, eigentlich das mit Abstand wichtigste Gut einer jeder Zeitung. Sie, die die Swissair Aktie noch zum Kauf empfahl, als jeder nicht NZZ Leser schon von „ramsch“ (Grounding) wusste und sie, die den ersten Analysten, der das Berechnete, auf geheiss der FDP (Verwaltungsrat der Swissair, McKinsey Mann und CS CEO Lukas Mühlmann?) entlassen. Bei der NZZ kann man entlassen werden, wenn man seinen Job unabhängig und gut macht. Sie, die die Meinung der Schweiz viel zu oft beeinflusst hat, zum Wohle der Superreichen und Grossfirmen und zum Leidwesen des Volkes. Kann nur zu einem Schluss kommen: NZZ = Klopapier!
-
@NZZ nicht lesen
Bin ganz mit Ihnen einverstanden.
Eine Zeitung sollte unabhängig sein und objektiv. Die SNB wird – je weiter weg, desto objektiver.
Der Fall Swissair, den Sie ansprechen, war ein Paradebeispiel für die tendenziöse Berichterstattung dieses Blattes.
Dummheit hat die Swissair, dieses Juwel, zerstört und die NZZ war immer auf der Seite der Unfehlbaren Dummen – wie bei der Schweizerischen Nationalbank auch.
In Bezug auf die Schweizerische Nationalbank verhält sich die NZZ wie eine ausgelagerte Public Relation Abteilung der SNB.
In der NZZ ist noch nie – ich wiederhole – noch nie irgend etwas kritisches in Bezug auf die Nationalbank geschrieben worden.
Vor Einführung des Mindestkurses propagierte Prof. Dr. Ernst Baltensperger denselben in der NZZ.
Baltensberger behauptete, die SNB habe keine Grenzen, den Mindestkurs durchzusetzen, weil sie unbeschränkt Geld drucken könne.
Baltensperger ist der Doktorvater von Professor Thomas Jordan und der Spiritus Rector der Nationalbank.
Kein einziger NZZ-Leser stellte die Irrtümer Baltenspergers in Frage. Die NZZ-Leser sind offenbar charakterlose „Ja-Sager“.
Bei Aufgabe des Mindestkurses – also beim Scheitern der SNB – war die SNB wiederum voll des Lobes für die SNB.
Als Wirtschafts-Journalist bei der NZZ kann man sich nur schämen, dass man sich so missbrauchen lässt, wie diese das sich gefallen lassen.
Die NZZ hat offenbar überhaupt keine journalistische Ehre im Bauch – oder die Journalisten dort sind mit der Materie dermassen überfordert, dass sie einfach alles schreiben, was die SNB ihnen diktiert.
Die NZZ – ein Schandfleck in unserer Medienlandschaft.
Sorry.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
Korrigenda
Der Ausdruck „Schandfleck“, den ich im vorherigen Kommentar verwendet habe, scheint mir nun doch etwas überzeichnet.
Gerne möchte ich diesen Ausdruck hier zurücknehmen und durch folgende Formulierung ersetzen:
Eine Zeitung sollte unabhängig sein und verschiedene Gesichtspunkte zur Diskussion zulassen. Das ist im Wirtschaftsteil der NZZ aber leider keineswegs der Fall.
Einseitig bezieht sie immer Stellung zugunsten der Schweizerischen Nationalbank, welche offensichtlich gravierende Irrtümer begeht.
Beispiel: Verwechslung von Eigen- und Fremdkapital der SNB.
Solche Irrtümer haben nun die Schweiz schon einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet.
Eine Zeitung sollte auch Gegendarstellungen zu Wort kommen lassen. Das tut die NZZ aber leider nicht.
Sie ist zum Sprachrohr der SNB verkommen.
Das finde ich einer Zeitung unwürdig.
Marc Meyer
-
@ Dr. Marc Meyer
Sie wiederholen immer wieder, die SNB würde Schulden mit Eigenkapital verwechseln. In der Bilanz ist das aber nicht der Fall. Zumindest der Chefbuchhalter der SNB kennt also den Unterschied. Ob ihn der Herr Jordan auch kennt, weiss ich nicht. Vielleicht ist der irgendwann einmal irrtümlich „über den Jordan“ gegangen. -
@Will Aerne
Nachfolgend zeige ich Ihnen zehn Zitate von SNB-Chef Jordan, aus denen eindeutig und unwiderlegbar hervorgeht, dass Jordan Eigenkapital und Fremdkapital der SNB miteinander verwechselt.
Zuerst die Zitate von Jordan, dann meine Erklärungen dazu:
Erstens:
„…kann eine Zentralbank nicht in Liquiditätsprobleme geraten…“ (S.5)
Zweitens:
„Ein erster Grund für die Sonderstellung einer Zentralbank liegt darin, dass es bei ihr keine Liquiditätsengpässe – also kurzfristige Zahlungsprobleme – gibt. Die Zentralbank kann sämtlichen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen, weil sie die benötigte Liquidität selber schaffen kann.“ (S.5)
Drittens:
„Da es sich zudem bei den Noten und den Giroguthaben um gesetzliche Zahlungsmittel handelt,…“ (S. 6)
Viertens:
„hat die SNB zudem von Gesetzes wegen das Recht, ausstehende Forderungen mit der Schöpfung von Franken sozusagen „aus dem Nichts“ zu begleichen. (S. 6)
Fünftens:
„Dank dieser autonomen Geldschöpfungsmöglichkeit, dem Notenmonopol, gerät die SNB nie in Liquiditätsengpässe. „
Sechstens:
„…da wir doch immer in der Lage sind, eigenes Geld zu schaffen…“ (S. 12)
Siebtens:
„…Bleibt dieser Zustand negativer Seigniorage dauerhaft bestehen, wird eine Zentralbank gezwungen, Geld zu schöpfen, um die laufenden Kosten zu decken.“ (S. 12)
Achtens:
„Eine Zentralbank bleibt trotz vorübergehend negativen Eigenkapitals uneingeschränkt handlungsfähig, weil sie nicht illiquid werden kann.“ (S.13)
Neuntens:
„…mit „Geld drucken“ kann Eigenkapital, wie gesagt, nicht nachhaltig aufgestockt werden.“ (S.13)
Zehntens:
„Die Geldschöpfung erlaubt lediglich, den Zahlungsverpflichtungen vollständig nachzukommen.“ (S.13)
Ich habe nun 10 Zitate von SNB-Chef Jordan aus einem einzigen Referat von Jordan zusammengetragen, aus denen allesamt eindeutig hervorgeht, dass Jordan Notenbankgeld fälschlicherweise als „Eigenkapital“ interpretiert, Warum?
Wenn Jordan behauptet, die SNB könne ausstehende Forderungen „aus dem Nichts“ mit der „Schöpfung von Franken“ begleichen, so würde das heissen, dass die SNB ihr Fremdkapital „aus dem Nichts“ abbauen könnte. Fremdkapital abbauen „aus dem Nichts“ bedeutet, dass gleichzeitig das Eigenkapital „aus dem Nichts“ zunimmt.
Wenn bei unveränderter Aktivseite (aus dem Nichts) das Fremdkapital auf der Passivseite vermindert wird, so folgt konsequenterweise, dass das Eigenkapital zunimmt.
Oder anders formuliert: Könnte die SNB „aus dem Nichts Liquidität schöpfen“ (erschaffen) und damit ihre ausstehenden Forderungen beglichen, so bedeutete das, dass in einem ersten Schritt die Aktivseite der SNB um die neu geschaffene Liquidität einseitig zunähme und dann mit dieser Liquidität die Schulden abgebaut würden (beide Seiten werden miteinander verkürzt).
Per Saldo bliebe, dass die Passivseite verkürzt würde bei gleichbleibender Aktivseite. Konklusion: Das Eigenkapital der SNB würde so „aus dem Nichts“ zunehmen.
Nochmals anders formuliert: Wenn die SNB (und auch der Bundesrat) behaupten, die SNB könne „Liquidität“ „aus dem Nichts“ schaffen, so würde das heissen, dass die SNB Vermögen schaffen könnte ohne zusätzliche Schulden. Eine Zunahme von Vermögen ohne Schulden bedeutete aber, dass das Eigenkapital der SNB durch die Gelschöpfung zunähme, was aber ein Irrtum ist.
Jordan bezeichnet das von der SNB geschöpfte Geld denn auch als „Zahlungsmittel der SNB“. Dabei übersieht er, dass nur ein Aktivum ein Zahlungsmittel sein kann. Notenbankgeld ist aber ein Passivum der SNB. Er verwechselt also Aktiven und Passiven der SNB miteinander.
Nochmals anders formuliert: Könnte die SNB tatsächlich ein eigenes Zahlungsmittel „aus dem Nichts“ erschaffen, so wäre das eine Aktivzunahme aus dem Nichts – eine Zunahme des Eigenkapitals der SNB.
Jordan behauptet abermals, die SNB könne „Liquidität“ „aus dem Nichts“ schaffen und damit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Abermals interpretiert er damit Notenbankgeld fälschlicherweise als Aktivum der SNB anstatt als Passivum.
Und weil er die Schulden der SNB als Vermögen der SNB interpretiert, verwechselt er Eigen- und Fremdkapital der SNB miteinander.
Zuguterletzt behauptet er dann sogar wörtlich, dass die SNB durch Geld drucken „Eigenkapital aufstocken könne“, wenn auch nicht langfristig, wie er einschränkt (was übrigens nicht den geringsten Sinn ergibt).
Man kann es drehen und wenden wie man will – Jordan verwechselt Eigen- und Fremdkapital der SNB miteinander. Das „schleckt keine Geiss weg“. Er und seine Direktoriumskollegen/kollegin sollen doch endlich einmal dazu stehen.
SNB-Chef Jordan sagte mir, ich sei der einzige, der seinen Vortrag kritisiere. Er habe hunderte von Komplimenten dafür erhalten…
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
Ist das neu? Stand bereits in der ersten Januarwoche in der NZZ. Solchen "alte Kaffi" möchte ich nicht lesen.
Ja was glauben Sie denn? Etwa an den Weihnachtsmann und den Osterhasen gleichzeitig? 99.9% der Bevölkerung sind doch eh zu…
@NZZ-Leser Schreiben Sie doch auch einmal, was Sie hier auf Inside Paradeplatz lesen in Sachen SNB, was Sie aber in…