Joe Strähle wollte den Coup seiner Karriere. Nun droht dem Ex-CS- und Ex-Sarasin-Banker die Pleite seines Lebens.
Die Investoren wenden sich ab. Gestern zahlten sie für die EFG-Aktie 5,99 Franken. Um den Deal zu stemmen, müssten sie neue Titel für 6,12 zeichnen.
[simple-google-ads-ad-tag id=”ip_content_banner”]
Das Signal ist klar: Der Kauf der BSI durch Strähles EFG Bank droht zu scheitern. Der Grund ist ebenso einleuchtend. Die BSI steckt tief in einem grossen Korruptionssumpf in Asien.
Die Nachrichten aus Fernost klingen immer düsterer, was Gift ist für die beabsichtige Grosstransaktion. Diese sieht einen neuen Private-Banking-Riesen mit 170 Milliarden Assets vor.
Die Finanzaufsicht in Singapur (MAS), die den gigantischen Fall des malaysischen Staatsfonds 1MDB aufrollt, hat die BSI nun offenbar auf eine schwarze Liste gesetzt.
Die Tessiner Bank darf bis auf weiteres in ihrem Asiengeschäft keine neuen Konti mehr eröffnen. Sie ist damit faktisch stillgelegt.
Das sagt eine Quelle. Eine Sprecherin der BSI Bank am Hauptsitz in Lugano wollte sich nicht äussern. Man tue das aus Prinzip nicht zu Spekulationen oder wenn es um Behörden gehe.
Auch die EFG nahm keine Stellung. EFG-Chef Joe Strähle liess einen Anruf unbeantwortet.
Ist das Verbot neuer Konti für die BSI, deren Wachstum in den letzten Jahren grösstenteils aus Asien stammte, allein schon schlimm genug, so ist es noch lange nicht das ganze Ungemach.
Offenbar gehen die Singapur-Ermittler im sich ständig ausweitenden 1MDB-Fall, bei dem der malaysische Premier gegen 700 Millionen Dollar für Privatzwecke abgezweigt haben soll, jetzt auch gegen die Chefs des Asien-Ablegers der BSI vor.
Gegen den starken Mann der BSI in Asien soll nach diesen Informationen ermittelt werden. Das wäre ein neuer Tiefpunkt für die Tessiner im Skandal um den Staatsfonds, bei dem es wild zu und her ging.
Der Banker, der ins Visier der Ermittler geraten sei, heisst Raj Sriram. Ein No-name für Schweizer Ohren, aber eine grosse Nummer in Asien.
Sriram trat nämlich kürzlich in die Fussstapfen von Hanspeter Brunner. Und Brunner war jener Schweizer Banker, der die BSI in Asien zu einer vermeintlichen Topadresse gemacht hatte.
Als Brunner vor wenigen Wochen überraschend seinen Rücktritt verkündete, lobte er seinen Nachfolger gegenüber Kollegen und Geschäftspartnern in den höchsten Tönen.
„I am privileged to hand over my responsibilities to Raj Sriram, with whom I have been working together for the last many years“, schrieb Brunner in einer E-Mail.
Und dann: „There could be no better or more worthy successor.“
Nun sieht es so aus, dass der „beste Nachfolger“ bereits auf der Kippe steht.
Gegen ein weiteres BSI-Asien-Aushängeschild, den langjährigen Managing Director Oliver Balmelli, seien die Singapur-Behörden aktiv geworden. Dort soll es sich um unversteuerte Kunden handeln.
Wenn es zutrifft, dass gegen den eben erst zum Asienchef gekürten BSI-Topbanker ermittelt wird, dann wirft das gleich nochmals ein schlechtes Licht auf die Schweizer Privatbank und ihre Chefs.
Die Verantwortlichen in Lugano würden damit zeigen, dass sie die Affäre nicht in den Griff kriegen und nicht in der Lage sind, sauber abzuklären, wer das Vertrauen der Singapur-Behörden geniesst.
Das grösste Problem in dieser schwierigen Lage sind aber nicht die Aufsicht und die Strafbehörden. Sondern die Kunden.
Sie gehen.
Laut der Quelle verzeichnet die BSI in Asien derzeit tägliche Vermögensabflüsse, die an eine offene Wunde erinnern.
So sollen rund 80 Millionen Dollar abgezogen werden – pro Tag.
Das ist ja eine Brasilianische Bank – diese BSI.
Schmutzig ist es trotzdem, was da abläuft- Muss das sein?
Wenn schon Singapur zu viel wird. Bedenklich. “Und sie wussten nicht was sie tun.” Die Schweiz könnte dafür sanktioniert werden.
Ungefähr Model: Ukraine.
In der Ukraine klaute die Oberschicht mehr als 25 Jahre lang den Gas, das Russland über die Ukraine als Transit-Korridor an die EU lieferte, verfrachteten das in alle Hergottsländer – Slowakei, Tschechien, Ungarn, verdienten schwarz die Milliarden $ und sanktioniert wird Russland.
Wen wundert’s. Auch im Jahr 2016 ist die 1. Verteidigungslinie (Fronteinheit) ein theoretisches Konstrukt, und 2. und 3. Verteidigungslinie werden mit möglichst günstigen und/oder treuen Gefolgsleuten aufgefüllt. Gerade jetzt wo die Erträge nicht mehr so üppig fliessen, werden ist jeder Deal auch nur mit einigen Rappen Ertrag gefragt, auch wenn die Kosten für eine ordentliche Bewirtschaftung (u.a. Risikomanagement) bei risikoadjustierter Betrachtung übersteigen. Aber der Ertrag kommt heute, die Kosten erst morgen. Wer aktiv hinterfragt und dies ausspricht, muss sich entweder einen neuen Arbeitgeber suchen oder ein Mauerblümchendasein akzeptieren.
logisch gehen die Singapur Behoerden gegen a) eine Schweizer Bank vor; b) aber NICHT gegen Goldman Sachs welche diese 1MDB strukuriert und auch abgewickelt hat (hunderte von Million mitkassiert!!! (gem. Wall Street Journal) c) NICHT gegen die eigenen involvierten Banken (ueber welche das Clearing dieser hohen Betraege lief was deren MonAuthority auch wissen musste!)
Somit, Herr Haessig ist der wahre Skandal wie Singapur wiederum auf eine rel. kleine Schweizer Bank losgeht und nicht auf die EFFEKTIV Schuldigen
Einen Anruf unbeantwortet lassen? Von Lukas Hässig? Kann ich nachvollziehen.
OT, wenn presse(ver-oder nichts)sprecher ihr teures dasein dahingehend fristen, nichtssagenden quatsch zu verkünden, dann biete ich mich hic et nunc an, diesen job für CHF 40k p.a. zur vollsten zufriedenheit meines pot. arbeitgebers zu erfüllen und zu erledigen.
Ja, liebe(r) rk, glücklicherweise wird auch von einem Pressesprecher heutzutage etwas mehr erwartet, als Sie offenbar zu bieten haben. Wer sich lediglich als Erfüllungsgehilfe ohne eigene pointierte Meinung sieht, hat in der Kommunikationsbranche nichts verloren. Leute wie Sie sehe ich eher in der Gemüse-Abteilung eines Grossverteilers. Viel Glück auf der Stellensuche.
Hier hat das Top-Management und der VR der BSI gänzlichst versagt. Wenn es nach mir ginge müsste man an solchen Leuten ein Exempel statuieren und diese von der FINMA verknacken lassen und eine so hoche Geldbusse dass es deren gesamtes Privatvermögen auffrisst. Aber eben bei einer AG ist dies nur bedingt möglich. Das Unternehmensrecht weltweit gehört modernisiert, so dass auch die Teppich-Etagen bluten sollten und nicht der Aktionär oder anständige Mitarbeiter.
Zum Deal: Wenn ich die EFG wäre würde ich den Preis soweit runterdrücken wie nur irgend möglich oder den Deal platzen lassen. 80 Mio CHF Assets Abfluss pro Tag ist doch signifikant. Und ein Ende der Altlasten ist nicht in Sicht. Was hat das Top-Management bei der BSI nur gemacht? Geschlafen? Nicht hingeschaut? Nicht seine Verantwortung übernommen? tbd. Hoffentlich kommt es zu einer umfangreichen Untersuchung. Die Schweiz braucht neue Bänker welche bodenständig sind und ethisch und moralisch sich korrekt verhalten. Das könnte ein USP werden für die Schweizer Banken. Aber solange solche Taten auffliegen sehe ich eher schwarz und mir tun alljene leid welche sich täglich abchrampfen damit der laden läuft.
Ethisch moralisch… da ist Strähle ja eine IDEALE Besetzung.
Möglicherweise hat man bei EFG die Tragweite der BSI-(Alt-)Lasten unterschätzt. Strähle und seine Sarasin-Entourage scheinen wenig aus der Vergangenheit gelernt zu haben. Eigentlich Schade. Der Schweizer Finanzplatz braucht gute Konsolidierungs-Deals, sprich starke Banken. Dazu gehören aber immer auch verantwortungsvolle und vorausschauende Dealmaker. Beim EFG-Management orte ich hingegen eine gewisse Naivität und Orientierungslosigkeit sowie die Hoffnung, dass am Ende dann schon irgendwie alles gut kommt. I doubt it, to be honest.
bad news für das efg-management, i guess. die haben sicher gehofft, sich mit der integration der bsi in die pension ‘retten’ zu können…
Given Joe’s track records…
Hat jemand etwas anderes erwartet?
Nobody wants BSI… even for free.
Einmal mehr zeigt sich, dass bezüglich einer offiziellen Information seitens der beiden involvierten Institute grosses Stillschweigen herrscht. Interessant ist, dass auch bei unserer Bankenaufsicht FINMA Gewehr bei Fuss herrscht.
Schämt Euch!
Don’t forget to close the door on your way out.
and have a singapore sling at the shangri-la pool.
No wonder when the HR responsibles are confusing graduate pizza bakers with professional bankers!
PS: I am not looking for a job!