Das 21. Jahrhundert bringt bezüglich der Unternehmensführung „tektonische Veränderungen“. Der rational geprägte „homo oeconomicus“-Ansatz, welcher sich am Modell des menschlichen Nutzenmaximierens ausrichtet, bewährt sich immer weniger. Vorbei ist die Periode der rein technokratisch-rational geprägten faktenorientierten Unternehmensführung, welche sich oft in der Erzielung des höchstmöglichen Gewinns sowie der Maximierung des Eigennutzes angestellter Manager über exzessive Boni manifestierte.
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Megatrends wie das digitale Zeitalter, Industrie 4.0, die globale Vernetzung, der intensivierte Wettbewerb in teilweise stagnierenden Märkten und nicht zuletzt ein anderes Lebenskonzept der nachwachsenden Generation verlangen einen anderen Managementstil. Eine nur ökonomisch ausgerichtete Unternehmensführung mit Fokus auf Wachstum ist nicht mehr zeitgerecht. Allen ist bewusst, dass auf dem Planet Erde mit beschränkten Mitteln zu haushalten ist.
08.15-Betriebe werden nicht überleben. Von Firmen werden immer mehr eine echte Authentizität und damit indirekt auch eine entsprechende Legitimation verlangt. Zukunft braucht Herkunft. Arbeitnehmer stellen die Sinnfrage und Konsumenten kaufen bewusster ein. Hauptsächlich relevant werden ethische Werte wie beispielsweise Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und Partnerschaft.
Ein Paradigmawechsel hin zur Doppelten Unternehmensführung wird unumgänglich. Jede Person ist ein weitgehend emotional gesteuertes Wesen mit sozialen Bedürfnissen, die weltweit gleichartig sind. Deshalb sind zwischenmenschliche Bindungen aufzubauen. Dies wird zum Kern der Unternehmenstätigkeit im 3. Jahrtausend. Wie die Mutter mit ihrem Kind, haben Firmen mit ihren Mitarbeitenden starke Banden zu knüpfen und zu festigen. Dies geht nicht mit einem einseitigen finanziell-analytischen Managementstil und Boni als pekuniäre Incentives für individuelle Höchstleistungen.
Das oberste Management ist gefordert. Benötigt wird eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, die sich auf das Essentielle im Unternehmen zurückbesinnt. Firmen haben ihren eigenen Ursprung, ihre DNA und ihre „Seele“ aktiver zu gestalten; und müssen in der Kommunikation möglichst mit Symbolen und Archetypen überzeugen. Gefragt sind immaterielle Werte. Stark überrissene Bezahlungen werden Vergangenheit.
Essentiell-emotionales Management entspricht den globalen Megatrends, die von Firmen mehr Seele und mehr Substanz fordern. Sie sind das Salz in der Suppe und verleihen die im Wettbewerbsumfeld benötigte Einzigartigkeit. Gefragt sind somit eine neue Denkhaltung und damit eine Erweiterung des zahlengeprägten Managementstils um eine kreativ-innovative-emotionale Dimension. Kurz: mehr Magie in der Führung. Deshalb die Forderung nach einer Doppelten Unternehmensführung, welche auf zwei gleichberechtigten, sich gegenseitig ergänzenden Ansätzen beruht (wie im Sport die Pflicht und die Kür).
Die neuen 4K-Erfolgstreiber Kunst, Kreation, Kraft und Kommunikation sind gezielt als Ressourcen einsetzen. Sie erlauben die Umsetzung der Doppelten Führung. Dadurch entstehen Impulse und zwischenmenschliche Energien. Zudem werden die Ertragskraft und die interne Lernfähigkeit verbessert. Gleichzeitig entfalten sich die eigenen Wettbewerbsvorteile nachhaltiger. Dadurch entsteht eine positive Unternehmensdynamik (Corporate Dynamics), welche der Firma den Erfolg sichert.
Der synchronisierte Einsatz von Kunst, Kreation, Kraft und Kommunikation – dem K-Faktor – kann am Markt oder intern bei den Mitarbeitenden stattfinden. Gesucht wird mehr Leadership. Magie und Geschichten sollen Regeln und Vorschriften komplementieren.
Firmen sollten vermehrt auf Kreative und Künstler zugehen. Diese können als Stimulans wirken, damit Mitarbeitende innovative Beiträge einbringen und die Firma eine bessere Leistung erzielt. Das Ziel ist, mit Kreation und Kunst die Firma konkurrenzfähiger zu machen.
Zusammenfassend bringt der Paradigmawechsel zur Doppelten Unternehmensführung eine Synthese des technokratischen sowie emotionalen Managements und bedingt:
- Mehr professionelle Reflexion auf das tiefgründig Relevante – auf unternehmensspezifische Symbole und Archetypen.
- Einen Fokus auf das wirklich Essentielle, welches die DNA des Unternehmens prägt. Dies entspricht der Idee „Reduce to essence“.
- Eine Verringerung des Ressourceneinsatz in Richtung „Reduce to max“.
- Ein Verzicht auf überhöhte und individuelle Leistungsanreize (hohe Boni).
- Eine Stärkung des unternehmerischen Auftritts in verschiedenen Zielgruppen durch eine emotionale und empathisch geprägte Kommunikation.
- Die Zulassung von mehr Kreativität in der Firma und die Stärkung der eigenen Innovationskraft.
- Die gezielte Ermächtigung („empowerment“) der Mitarbeitenden in Richtung mehr Eigenverantwortung und mehr Selbständigkeit.
- Eine aktive Gestaltung der unternehmerischen Nachhaltigkeit über ein partnerschaftliches Engagement in „philanthropischen“ Projekten zugunsten der Allgemeinheit.
Es ist alles viel einfacher. Sowohl im Management als auch in allen anderen Bereichen menschlichen Zusammenlebens braucht man sich nur an einen Grundatz zu halten, und man dürfte zu 80% bekommen, was man braucht: „Sei kein Arschloch.“
Leider macht Geld aus den meisten Menschen Arschlöcher. Das Perfide daran: ohne dass sie’s merken.
Super Artikel. Mehr davon!
Da kann ich nur Sagen: Good Luck with that on that Planet in another Galaxy!